Die nichtdcutschen Länder Europas.
23
Zli beiden Seiten der untern Loire treffen wir das
erfie und größte Tiefland, von alters her als fruchtbar
bekannt; das Südmde desselben bezeichnen die Städte
Bonrges und Poitiers (Karl Martell 732). Das zweite
Tiefland breitet sich um die mittlere und untere Garonn e
ans, weiureich an den Ufern des Flußes, uach W. hin ein
Sumpf- und Haidegebiet (les Landes) mit dünner, ärmlicher
Bevölkerung. Das kleiuere Tiefland der unteren Rhone
endlich ist eine einförmige, von Natur dürre, staubige Ebene
mit Kalkunterlage, so weit sie aber künstlich bewäßert werden
kann, reich an Wein, Öl- und Maulbeerbäumen.
Der Vorzng, den Frankreich durch sein überaus günstig
gegliedertes Flußnetz vor den drei südeuropäischen Halbinseln
voraus hat, wird noch erhöht durch einen großen Reichthum
nn Canälen.
§. 23. Klima und Producte. Im allgemeinen
gilt das in der 2. Lehrst. (§. 24) von der mitteleuropäischen
Zone gesagte. Nur mag hinzugefügt werden, daß Frankreich
an edlen Medalleu arm, an Eisen und Kohlen nur mäßigen
Reichthum besitzt. Trotzdem ist hier die Industrie, besou-
ders in Seiden-, Baumwollen- und Wolleuwaaren, Glas-,
Stahl- und Schmucksachen weit bedeutender, als in den bisher
betrachteten europäischen Ländern. Diese Gewerbthätigkeit in
Verbindung mit dem Ackerbau, der Obstcultur und
Viehzucht im N., dem Weiub au und der Sei den zu cht
in der Mitte und ims., ermöglicht eine reiche Ausfuhr; Lyo u er
Seide, Pr ov ene er-Öl, Champagner-, Burgunder-
und Bordeauxweine sind weltbekannt.
§. 24. Bevölkerungsverhältnisse. Schon vor
dem Beginn unserer christl. Zeitrechnung war Frankreich von
Gelten bewohnt, denen es den Namen Gallien verdankt.
In unruhiger Partei- und Händelsucht riefen die Gallier
selbst die Römer (Cäsar) ins Land, und dieseu gelang die
Eroberung so rasch und so vollständig, daß schon im 2. Jahrh.
uach Chr. fast überall lateiuifch gesprochen wnrde. Heute
wohnen unvermischte Celten, etwa 1 Mill., nur uoch iu der
Bretagne. — Seinen gegenwärtigen Namen verdankt Frank-
reich dem von O. her eingewanderten Volksstamm der
Franken, die unter ihrem König Chlodwig (486) der
Römerherrschaft ein Ende machten; ans die Sprache hat
jedoch die fränkische Eroberung nur geringen Einfluß geübt;
-es hat sich vielmehr die französische Sprache, wie die der
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_Martell Karl Cäsar Jahrh Chlodwig
Extrahierte Ortsnamen: Europas Poitiers Frankreich Frankreich Frankreich Gallien
Die nichtdeutschen Länder Europas. 29
§. 28. Klima und Producte. Alles was in der
2. Lehrst. (§. 14) über das oceanische Klima gesagt, trifft
ganz besonders zu auf die englischen und irischen Ebenen.
Während der Sommer auch im südlichen England, bei einer
mittleren Wärme von 13°, die Traube nicht zur Reife bringt,
thut hier, wie in Irland, der Winter mit einer Mitteltemperatur
von 4° dem Grün der Wiesen und der Laubwälder nur
genügen Eintrag, und das Vieh kann das ganze Jahr hin-
durch im Freien bleiben. Alle Vortheile nun, welche mildes
Klima und natürliche Fruchtbarkeit des Bodeus der englischen
Landwirthschaft entgegenbringt, werden von dieser mit
größtem Fleiß und Geschick ausgebeutet, und in gleichem Grade
hat die Industrie die reichen Eisen- und Kohlenschätze sich
zu Nntze gemacht und — von einem vielverzweigten Canal-
und Eisenbahnnetz begünstigt — einen Verkehr geschaffen,
der nirgends sonst seines Gleichen findet. Die bedeutendsten
Ausfuhrartikel siud Baumwollen-, Wollen-, Metall-
und Glaswaaren, Kohlen und Eisen, Salz, Kupfer, Zinn,
Heringe.
29. Bevölkerungsverhältnifse. Auch hier treffen
wir als älteste Bewohner Celten. Gegen 300 v. Chr. aber
erschienen in den Bergen des schottischen Hochlandes Scoten
und Picteu — jene wahrscheinlich von Irland, diese von
Skandinavien aus eingewandert — die in Niederschottland
sich festsetzte« und von dort ans England verheerten. Mittler-
weile setzten von Gallien ans die Römer (Cäsar) nach Eng-
land über und unterwarfen sich das Land, auch in Bezug
auf Sitte und Sprache. Nach dem Verfall ihrer Herrschaft
riefen die eeuifchen Briten gegen die raublustigen Puten und
Scoten die Anwohner der deutschen Nordseeküste, die Sachsen
und Angeln, zu Hülfe, und bald (449) besetzten diese das
Laud so vollständig, daß die Briten selbst nur Raum in den
Gebirgen (Wales) fanden. Römische Sitten wichen nun
germanischen Einrichtungen, das Volk lebte ohne Gewerbe
nur von Ackerban und Viehzucht, während gleichzeitig Christen-
tbum und Bildung in Irland (Patrick) eine willkommne
Stätte und vonhier aus Verbreitung fanden. Nachdem Jahrhun-
derte lang schon Dänen und fkandi n a vifch e Norma nn en
neben den Angelsachsen sich angesiedelt hatten, wnrde 1066
England von den französischen Normannen nnter Wil-
helm dem Eroberer völlig unterworfen. — Im C h ar akter
der Briten ist die Rührigkeit der Franzosen mit dem Ernst
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Patrick) Norma
Extrahierte Ortsnamen: Europas England Irland Irland Skandinavien Niederschottland England Gallien Sachsen Wales Irland England
Die nichtdeutschen Länder Europas. 31
b. Das gewerbliche England.
6. Das übrige Mereia und Northnmberland. Bir-
mingham (344), Metallwaaren. Sheffield (222), beson-
ders Stahlwaaren. Hull (126). Leeds (253), Wollen-
waaren. Jork (40). Neweastle (130), größte Steinkohlen-
gruben der Welt. Liverpool (509), Haupteinfnhrhafen
für die Nohproducte aus den Kolonien. Manchester (362),
Hauptsch der Baumwollensabrikation.
7. Wales. Swausea (42), mit bedeutenden Stein-
kohlengruben und Eisenhütten.
B. Das Königreich Schottland.
1. Südschottland. Edinburg (176) in höchst malerischer
Lage, Univ. Glasgow (450), Hauptfabrikstadt des Landes.
2. Mittelschottland. Duudee (90). Aberdeen (74).
3. Nordschottland. Jnvern eß (13). Wick (7) lebt
vom Heringsfang^
C. Das Königreich Irland.
Leinfter. Dublin (319), erste Handels- und Fabrikstadt
des Landes, Univ. — 2. Ulster. Belfast (120). — 3. Con-
nanght. Galway (17). — 4. Munster. Waterford (23).
Cork (79). Limerick (45).
Auf der Jufel Mau ist Douglas der Haupthasen.
Iii. Die scandinavischen Länder.
Unter obigem Namen faßt man die Halbinsel Nor-
wegen sammt Schweden und dm von demselben Volks-
stamm bewohnten, geschichtlich mit jener eng verbundenen
dänischen Inselstaat zusammen. Obwohl den natürlichen
Verhältnissen nach Dänemark eher als ein Anhängsel von
Deutschland zu betrachten wäre, so folgen wir doch der
politischen Theilung.
I. Die skandinavische Halbinsel oder Norwegen und
Schweden.
§. 31. Wagerechte Gliederung und Küsten.
Die skandinavische Halbinsel, die größte Europas (14000 Cum.),
hängt durch die 70 M. breite Landenge zwischen dem V aran ger
Fjord und der Nordspitze der Ostsee mit dem hinterliegenden
Rußlaud zusammen. Sie lagert sich in einer Längserstre-
cknng von 250 M. und in einer Breite, die im Durchschnitt
50—60 M. beträgt, der Ostsee vor und macht diese zu eiuem
Binnenmeer. Der Meerbusen des Sgaker Nack spaltet
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Extrahierte Personennamen: Hull Swausea Südschottland Nordschottland Douglas
Extrahierte Ortsnamen: Europas England Mereia Leeds Liverpool Wales Schottland Edinburg Glasgow Aberdeen Dublin Galway Munster Cork Limerick Dänemark Deutschland Norwegen Schweden Europas Ostsee Ostsee
3 i Dritte Lehrstuse.
hierdurch die an der W.-Küste sehr merkliche Wirkung der
Meeresnähe und der regenbringenden S.-W.-Winde von dem
Innern des Landes und der Ostseite abgehalten werden;
daher dort entschieden oeeanisches, hier vielmehr continent'ales
Klima. Besonders milde ist daß Klima an den gegen N. und
O. geschützten, der Sonne offenen Stellen der norwegischen
Fjords. Am Hardanger Fjord stehen Kirschbäume, deren
Stamm ein Mann nicht zu umspannen vermag, und der
Fjord vou Droutheim liefert gauze Schiffsladungen Obst
in den Handel. Aber nur das südl. Schweden baut hin-
reichend Getreide; anderswo müßen sonstige Erwerbsquellen
der spärlichen Feldwirtschaft zu Hülfe kommen. Außer
Viehzucht sind es besonders die Verwerthnng des uuge-
Heuren H olzrei chthn m s in Handel und Nhederei, See-
fischfang und Bergbau, namentlich ans Eisen, neben
Kupfer und Silber, wogegen es an Steinkohlen und Bau-
steinen mangelt.
§. 34. Bevölkerungsverhaltnisse. Den ältesten
Theil der Bevölkerung bildeu die Lappeu. Zu ihnen
gesellte sich früh eine germanische Einwanderung, welche
theils Über Dänemark, theils (Gothenstämme) direct über
die Ostsee kam. Von ersteren hat der Norden des
Landes (Lappland), von den letzteren der Süden (Gotland)
seinen besonderen Namen behalten. Gegenwärtig bilden die
Lappen (Nennthier-, Wald-, Fischlappen) nur einen geringen
Theil der Bevölkerung, da ihre Zahl ans höchstens 22000
geschätzt wird. Das herrschende Volk, die Schweden und
Norweger, sind große, starke Leute von ächt germanischem
Körperbau, und manche ihrer Eigenschaften erinnern an die
alten Deutschen: frommer Sinn, Redlichkeit, Treue gegen die
Obrigkeit, Tapferkeit, Vaterlandsliebe, Gastfreiheit, aber auch
Neigung zu starken Getränken. Die Volksbildung steht
aus hoher Stufe. Der norwegische Bauer zeichnet sich über-
dies durch Geschicklichkeit in allen Handwerken aus, wozu die
einsame Lage seines Hofes ihn fast zwingt. — Seit der
Reformation (Gustav Wasa) ist das Volk ein ausschließlich
lutherisch es, doch, wie iu England, mit bischöflicher Kirchen-
verfaßnng. — Aus dem Altnordischen haben sich als geson-
derte Tochtersprachen das Schwedische und Dänische entwickelt,
welches letztere auch iu Norwegen Schriftsprache ist.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Wasa Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Droutheim Lappland Gotland Schweden England Norwegen
60 Dritte Lehrstufe.
und sind im vorigen Jahrh. (1713 und 1763) iu englischen
Besitz übergegangen.
4. Die Vereinigten Staaten sind dagegen Ursprung-
lich englische Colonicn, die sich durch eineu 7jährigen Krieg
(1776—1783) vom Mutterland unabhängig gemacht haben.
Ihr Gesammtsiächenranm beträgt jetzt 168,000 Ihm., ihre
Bewohnerzahl 38'/, Mill., unter denen nur etwa 300,000
eingeborene „Rothhäute", die fast sämmtlich vou den Weißen
über den Mississippi zurückgedrängt siud. Deu bei weitem
größten Theil der Bewohner bilden die sog. Aankees, Nach-
kommen eingewanderter Engländer, und die englische ist die
eigentliche Landessprache; die Zahl der jährlich durch Aus-
wandernng aus dem Vaterlande sich mehrenden Dentschen
wird indessen schon aus 6 Mill. geschätzt. Die Haupt-
beschästiguug im Lande bildet der Ackerbau, mit welchem
bereits ein bedeutender Handel Hand in Hand geht. Im
Jahre 1868 belief sich die Baumwollenernte ans 2,880,000
Ballen; an Taback wurden 388 Mill. Pfund, an Mais
746 Mill. Scheffel producirt. Der Waarenumfatz wird für
1867 auf 1200 Mill. Dollars (zu l'/z Thlr.) geschätzt;
hiervon fallen auf deu Staat Neu York allein 4000 Mill.,
auf die Stadt gl. N. 3300 Mill.; dann folgen Boston mit
928, Philadelphia mit 662, Neuorleans mit 537,
Chicago mit 342, Baltimore mit 325, Cincinnati
und St. Lonis mit je 213, San Francisco mit 151,
Louisville mit 116, Milwaukee mit 110 Mill. Dollars.
— Die gesetzgebende Gewalt wird ausgeübt durch deu Eon-
greß, eine Versammlung gewählter Abgeordneter ans allen
Staaten; die vollziehende Gewalt liegt in der Hand eineö
durch Wahlmänner ans 4 Jahre gewählten Präsidenten. —
Da die Vereinigten Staaten keine mächtigen Nachbarn haben,
so ist ihr Kriegsheer sehr gering (auf dem Friedensfuß 34,800
Mann). Daher sind die Staatsausgaben verhältnismäßig
klein, und die ganze Kraft der Nation hat sich auf die Aus-
beutuug der Naturschätze des Landes werfen können (1868
wurden auch 340 Mill. Centner Steinkohlen, 30 Mill. Ctr.
Roheisen gewonnen). In keinem Lande sind verhältnismäßig
mehr Häfen, Canäle, Eisenbahnen (gegenwärtig über 11000
deutsche Meilen) gebaut, als hier. Daher ist auch der materielle
Aufschwung des Landes ein äußerst rascher. Für die geistige
Bildung des Volkes ist weniger geschehen, doch findet man
überall gute Schulen, und ein gewisses Mittelmaß von Kennt-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Boston Philadelphia Chicago Baltimore Cincinnati Louisville
Die Staaten des deutschen Kaiserreiches. 37
eine weniger abgerundete Gestalt als die beiden vorigen, abu
größere Volksdichtigkeit, die sie sotrobl dem Mineralreichthum
(Kupfer, Silber, Salz) ihrer südlichen gebirgigen als der
Fruchtbarkeit (Runkelrüben, Taback) ihrer nördlichen ebenen
Hälfte und der regen Gewerbthätigkeit ihrer Städte verdankt.
a. Regierungsbezirk Magdeburg: Magdeburg (80),
bedeutende Festung, Fabrik- und Handelsstadt (Plünderung
1631); alter Dom. Halberstadt (25), ebenfalls mit schönem
Dom. Quedlinburg (17), aus Heinrichs I. Zeit.
b. Regierungsbezirk Merseburg: Merseburg (13), wie
die vorigen ehrwürdig dnrch ihr Alter (933). Halle (49),
bekannt als Universitätsstadt und dnrch die Francke'fchen
Stiftungen. Wittenberg (12), Festnng, Luther 1517. Eis-
leben (12). Luthers Geburtsort (1483'.
c. Regierungsbezirk Erfurt: Erfurt (42) mit Dom.
Nordhausen (20), berühmt als Branntweinquelle, ehemals
freie Reichsstadt, wie Mühlhausen (18).
§. 29. Provinz (Herzogthum) Schlesien, 731 [Um.,
3585 T. E. Hier nock reichere Mannigfaltigkeit der Boden- -
gestaltnng als in Sachsen, die selbst das Klima wesentlich
verschiedenartig bestimmt, daher auch große Mannigfaltigkeit
der Erwerbsquellen und der Erzeugnisse: Bergbau, besonders
auf Kohlen, und Landwirtschaft, Waldwirthschaft und Handel,
Fabrikthätigkeit in Leinen und Baumwolle, Tuch und Thon-
waaren. — „Die meisten Städte liegen auf dem linken Oder-
ufer und an den linken Nebenflüßen und bezeichnen durch
diese Lage, von welcher Richtung die deutschen Ansiedler (des
ursprünglich zu Polen gehörigen) Schlesiens kamen."
a. Regierungsbezirk Breslau (172), 1241 von Mon-
golen verbrannt, Universität. Brleg (14), freundlich in *
fruchtbarer Gegend gelegen. Schweidnitz (16), befestigt.
Reinertz und Landeck, Gebirgsbäder.
b. Regierungsbezirk Liegnitz: Liegnitz (20), auf dessen
fruchtbaren Feldern siegreich gegen Mongolen (1241), Oester-
reicher (1760) und Franzosen (1813) gekämpft wurde. Groß-
glogan (18), Festung. Hirschberg (10), durch seine Leinen-
Weberei berühmt. Görlitz (37). Warmbrnnn, Badeort.
c. Regierungsbezirk Oppeln: Oppeln (11). Neiße
(19), starke Festung. Beutben (15), Berg- und Hütten-
werke.
_ ^§. 30. Provinz (Großherzogthum) Posen, 525 Dm.,
1537 T. E., ohne Gebirge und doch weit schwächer bevölkert
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Anfangsgründe der physischen Geographie. 35-
befriedigt. — Das Pferd hat feine Heimat in Mittelasien,
von woher es öfter große Völkerschaaren über die Nachbar-
länder bis in weite Ferne getragen hat (Hunnen und Mon-
golen in Deutschland). Ilm seines unschätzbaren Werth es
willen ist es über alle Erdtheile und Zonen verbreitet. Von
den vielen Spielarten gilt das in der syrischen Wüste ge-
zogene sog. arabische Roß für das edelste. Der Esel, noch jetzt
wild in Hochasien vorkommend, ist im gezähmten Zustande
sehr verkümmert; nur in Südeuropa wird er hochgeschätzt.
— Der Elephant, nur in Indien gezähmt, ist dort noch um
seiner Kraft und Gelehrigkeit willen geschätzt und namentlich
bei der Kriegführung als lasttragendes Thier von Bedeutuug.
Der Umstand, daß der afrikanische Elephant jetzt nicht mehr
gezähmt wird, trägt viel zur Abgeschloßenheit des tropischen
Afrikas bei, wo es au passenden Lastthieren fehlt. — Der
Hund hat in zahllosen Spielarten den Menschen in allen
Zonen begleitet und ist ihm als frenndlicher Begleiter, alö
Gehülfe auf Jagdzügen und im hohen Norden der Erde als
Zugthier bei Schlittenreisen höchst werthvoll. Von den übri-
gen von Menschen gezogenen Thieren erwähnen wir nur noch
die Seidenraupe, deren Gespinnst einen so wichtigen Handels-
artikel abgibt, und die aus ihrer chinesischen Heimat bis nach
Mitteleuropa verbreitet ist.
Von fast nicht geringerer Bedeutung für Völkerverkehr,
geographische Entdeckungen und geschichtliche Verhältnisse als
die gezähmten Thiere sind auch mauche wilde Thiere geworden.
Wir nennen hier zuerst die Pelzthiere. Um der köstlichen
Pelze willen ist Sibirien in einem Zeitraum vou 60 Jabren
(1578—1638) bis an das Ochotskische Meer von den Russen
durchzogen und erobert wordeu, und von dort hat sie der
Fang des köstlichsten aller Pelzthiere, der Seeotter, nach
Amerika geführt und die Gründung der dortigen Kolonien
veranlaßt. Auch der Biber wird nirgends zahlreicher gefangen
als bier. Nicht ganz die gleiche Bedeutuug hat die um des
Elfenbeins willen betriebene Elephantenjagd in Afrika. —
Sehr wichtig für die Mehrung geographischer Kenntnisse und
politischer Gestaltuugeu ist der oceauische Fischfaug geworden.
Auf dem Fange des Herings und dem Handel damit bernhte
zum Theil der Wohlstand der Hansa, und für Holland war
der Heringsfang die Schule feiner Seeleute und der Anfang
seiner Haudelsblüthe. — Was der Heringsfang für Holland,
das ist für England der Stocksischsang gewesen. Seinetwegen
3*
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Mittelasien Deutschland Hochasien Südeuropa Indien Afrikas Mitteleuropa Sibirien Amerika Afrika Herings Holland Holland England