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Vor unfern Füßen schnellen kleine Heupferdchen empor, Käfer hasten über
den Boden dahin. Dort weiter leuchtet das Heidekraut mit seinen tausend
und abertausend roten Glöckchen durch die Kiefernstämme. Bienen fliegen
summend von Blüte zu Blüte, und goldene und bunte Falter schwirren
durch die Luft. Im dichten Walde lacht der Specht, der Ruf des Kuckucks
hallt zu uus herüber, und das flinke Eichhörnchen flüchtet vor unfern
Schritten iu die dichten Banmwipfel. Dort liegt einsam ein altes Haus.
Ein Eichbaum hält schützend seine Äste über das rote Schindeldach. Hühner
sonnen sich im warmen Sonnenschein, und faul liegt der Hund vor seiner
Hütte. Es herrscht tiefe Stille iu der fouueudurchglühten Heide. Nur zum
Bienenhause schwirren summend die fleißigen Bienen mit ihrer Honig-
last. Der alte Bauer erzählt uns schmunzelnd von seinen Honigernten.
(Abseits von Th. Storm.) Kein Bächlein, kein Wässerlein finden wir hier.
Manchmal waten wir durch fußhohen Sand. Der Hügel bei dem Kütten-
strothscheu Hofe trägt ein Holzgerüst. Was bedeutet es? Ihn besteigen
wir. Nach Westen fällt er ungefähr 12 m ziemlich steil ab.
Da erblicken wir wieder ein ganz andres Bild. Unten am Fuße des
Hügels feheu wir Acker- und Gartenland. Kartoffeln, Bohnen, Erbsen
und Hackfrüchte sind dort augebaut. Der Boden ist dunkel und schwerer.
Laubbäume und Büsche mischen ihr helles Grün unter die dunklen Kiefern.
Weiterhin dehnt sich eine weite Wiesenlandschaft ans, ein Bach fließt mitten
hindurch. Es ist die Wappel. Sie fließt in fast nördlicher Richtung der
Dalle zu. In den Wiesen kurz vor der Neuen Mühle mündet die Wappel
in die Dalle. An Wiesen und Ackerfeldern vorbei wandern wir der
Wiedenbrücker Straße zu. Hin und wieder begleiten schmale Kiesern-
Wälder unsern Weg, der uns über die Köln-Mindener Eisenbahn führt.
Sie führt von Nordosten nach Südwesten. Im Nordosten liegt Gütersloh,
die nächste Station im Südwesten ist Rheda.
Aus der Landstraße kommen wir au zwei Krügen (Wirtschaften) vorbei.
Fuhrleute halten dort mit ihren Frachtwagen, Radfahrer steigen ab, und
mancher Wanderer kehrt ein, um sich durch einen frischen Trunk zu er-
auicken. Zu unsrer Linkeu begleitet uns die Bahn. Alle Augenblicke fährt
ein Zug vorüber. Rauch und weißer Dampf steigt auf, und fort rollt der
Zug in die weite Welt hinaus! Wenn wir doch mitfahren könnten!
Immer mehr nähert sich die Bahn der Straße, vor uns ragt ein gewaltiger
Schornstein empor, langgestreckte Gebäude liegen daneben. Ein scharfer
Geruch kommt uns in die Nase. Es ist eine Lederfabrik. Hier macht man
aus Tierhäuten Leder zu Schuhen, Koffern usw. Bald erheben sich zwei
schwarzweiße Schlagbäume vor unsern Augen. Die Eisenbahn fährt über
die Straße hinweg. Wir überschreiten die Gleise und sehen die Türme der
Stadt. Zur Linken erblicken wir die Volksschule in Kattenstroth. Ein
Landweg zweigt hier von der Straße ab und läuft an der Bahn entlang.
Es ist der alte Weg nach Rheda. Während bis jetzt nur hin und wieder
ein Haus am Wege stand, treten sie nun immer näher aneinander. Die
Felder verschwinden, und Häuser und Gärten mit ihren Hecken und
Bäumen verhindern die Fernsicht. Am alten Friedhof und der katholischen
Kirche vorbei wandern wir der Stadt zu.
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Zeichen der Lokomotive! Richtig, da kommt auch schon der Zug ange-
fahren. Vom Norden her kommt er gerade auf die Straße zu. Er ist nur
klein, zwei Personenwagen und vier Güterwagen hängen hinter der
pustenden Lokomotive. Es ist die Kleinbahn, die von Gütersloh durch
Sundern uach Hövelhof fährt. Wir lassen den Zug vorbeifahren, winken
den Reisenden zu und schauen dem Davoneilenden nach. Im Süden ist
er bald hinter den Bäumen unsern Blicken entschwunden. Froh setzen
wir unsern Weg fort. Nach Nordosten hin breiten sich weite Wiesenflächen
vor unsern Augen aus. Im Süden läuft eine Baumreihe auf die Straße
zu. Eiu Weg führt daran entlang. Wo er die Straße trifft, da sehen
wir auf ihr zu beiden Seiten ein Geländer. Dort fließt ein breiter Bach
quer unter der Straße her. Ihr habt ihn alle schon an verschiedenen
Stellen in Gütersloh gesehen. Es ist die Dalke. Aus welcher Richtung
kommt sie? Dort hinten sehen wir blaue Berge. Das sind die
Berge des Teutoburger Waldes. In der Nähe jener Berge kommt die
Dalke aus der Erde, dort ist ihre Quelle. Wohin fließt sie? Ihre Breite
messen wir an der Straßenbrücke. Fritz und Karl messen! Die andern
Schüler schreiten die Breite ab. Die Geschwindigkeit des Wassers stellen
wir fest, indem wir mit der Uhr ermitteln, wieviel Zeit Holzstückchen und
Blätter gebrauchen, um von der kleinen Holzbrücke nördlich der Straße
bis zu einer zehn Meter südlich davon gelegenen Stelle zu schwimmen.
Wieviel Sekunden gebrauchen sie zu 10 m? Wie rasch schwimmen sie
dann in einer Sekuude? Wie rasch fließt das Wasser in einer Sekunde?
Nun gehen wir am Bache aufwärts. Bon Bäumen und Büschen
begleitet, fließt er in Schlangenlinien durch saftige Wiesen dahin.
Schnatternde Gäuse und flinke Enten schwimmen uns entgegen. Fröhlich
betrachten wir das muntere Geschwader. Auf den Wiesen weiden Kühe.
Durch den Wiesenpfad hindurch wandern wir dem Osthusschen Hofe zu.
Er gehört der Stadt Gütersloh. Sonntags kehren viele Spaziergänger
hier ein, um sich in der Milchwirtschaft durch ein frisches Glas Milch und
eiu Schinkenbutterbrot zu erquicken.
Neben dem Osthusschen Hofe liegt die Schule in Sündern. Sie
liegt au der Verler Straße. Sie hat zwei Lehrer und drei Klassen. Gegen-
über liegt der große Schulgarten. Daneben wird ein neues Schulgebäude
gebaut. Hinter und neben der alten Schule ist Kiefernwald. Hier ist eine
Waldschule. In ihr werden die Kinder unter den Bäumen im Freien uuter-
richtet. Während wir an den Ufern der Dalke Laubbäume und saftiges
Gras fanden, sehen wir hier in Sundern, wie auch früher schon in Kalten-
stroth und Blankenhagen, weiter davon wieder sandigen Boden mit
Kiefernholz, Birken und Heidekraut bestanden. Auch hier wechseln die
Nadelholzbestände mit Äckern und Wiesen.
Von der Schule aus wauderu wir auf der Straße zurück bis zur
Dalkebrücke. Hier folgen wir auf dem schönen Fußwege dem Lauf der
Dalke in westlicher Richtung. Wir treffen wieder auf den Schienenstrang
der Kleinbahn, die wir vorher auf der Straße überschritten. Hier gehen
die Gleise auf einer schmalen und niedrigen Eisenbahnbrücke über die
Dalke. Bald führt unser Weg auf den Gemeindeweg, der bei Beckord
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70
ihm geschützt. Auf den Gipfeln der Höhen ist es fast immer windig, in den
engen Tälern still. Weht der Westwind, dann ist es im Nordsüdtal still,
durchs Weftosttal aber fährt der Wind heftig hindurch. Durch Gewitter
wird die heiße Luft kühler. Je länger die Sonne am Tage scheint, desto
wärmer wird es. Je höher die Sonne steigt, desto länger dauert der
Tag. Scheint die Sonne viele Tage lang, dann verdunstet viel Wasser
in den Bächen, Gräben und Teichen. Es herrscht Trockenheit und Dürre.
Regnet es viele Tage lang, dann schwellen die Gräben, Bäche und Teiche
an. Wird es sehr kalt, dann gefriert die Erde. Die Gräben und Bäche
bedecken sich mit Eis.
Bei schönem Wetter sind die Menschen fröhlich und singen. Die
Blumen blühen und die Vöglein jubilieren im Walde. Bei trübem,
regnerischem Wetter siud die Menschen oft mürrisch und siugeu uicht, die Blumen
schließen ihre Blüten, und die Vögel verkriechen sich in ihre Nester. Wenn
an der Schattenseite der Boden noch hart gefroren ist, dann blühen an der
Sonnenseite schon Gänseblümchen und Huflattich.
Om-Uw,u
Abb, 32. Die Wetterfahne
Abb. 33.
Wetterfahne bei Südwest-Wind
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Zu tief. Der Ostwind erhöht die Wärme im Sommer und erniedrigt sie
im Winter. Der Südwind ist warm, der Westwind mild. Wir haben vor-
herrschend Westwind. Der Westwind bringt Regen. Der Ostwind ist ein
trockener Wind. Gütersloh hat in allen Jahreszeiten Niederschläge. Die
Niederschläge bestehen meist aus Regen. Im Sommer hagelt es manchmal
bei Gewittern. In Gütersloh fällt wenig Schnee. Nur selten friert es so
stark, daß man Schlittschuh laufen kann. Im Herbst und Frühjahr herrscht
oft Nebel. Gütersloh hat ein mildes Klima.
Die Anzahl der heiteren, der Regentage und Nebeltage, der Gewitter
und der Hagelschauer wird berechnet.
Aufgaben: Wie das Wasser vom Menschen benutzt wird. Der Kreis-
lauf des Wassers. Das Gewitter. Es schneit! Von den Winden. Wie
das Wasser zu Eis wird.
Zeichnen: Die Wetterfahne.
30. Von Straßen und andern Verkehrswegen und
Verkehrsmitteln.
Ans uufern Spaziergängen durch die Stadt und die Umgegend
gingen wir über Straßen und Wege. Die Straßen der innern Stadt sind
gepflastert, die alten sind schmal und krumm, die neuen gerade und breit.
Etwas mehr außerhalb sind die Straßen hartgewalzt oder sandig und
weich. Die hartgewalzten Straßen haben Bürgersteige mit Bäumen dar-
auf, die audern haben keinen festen Straßendamm, keine Gossen und
Bürgersteige. Sie heißen zwar Straßen, sind aber nur Wege wie die Land-
wege in den Bauerschasteu. Wandern wir ins Freie hinaus, dann kommen
wir bald auf schmale Fußwege und Pfade, wenn wir durch Wald und Feld
zu den Bauernhäusern, zur Dalke oder Ems gelaugeu wollen. Auf ihnen
gehen die Kinder zur Schule, die Erwachsenen zu Fuß nach der Stadt
oder aufs Feld. Wenn aber der Bauer Vieh, Obst oder Kartoffeln nach
Gütersloh bringen will, dann fährt er über den sandigen, breiten Land-
weg mit den tiefen Wagenspuren auf dem nächsten Wege nach der festen
Landstraße. Da kommt er schneller und leichter vorwärts als auf dem
Sandwege. Auch der Fußgänger hat es auf der festen Straße bequemer,
er sinkt nicht in den Sand ein, ermüdet nicht so schnell und kommt rascher
vorwärts. Darum legen die Gemeinden überall feste Straßen nach der
Stadt hin an. Von Gütersloh aus führen nach allen Himmelsgegenden
Landstraßen und Wege. Die Hauptstraße ist die breite Landstraße, die von
Wiedenbrück durch Gütersloh nach Bielefeld führt. Sie ist eine sehr breite
Provinzstraße, die vom Rhein nach Berlin sührt. Darum heißt sie in der
Stadt auch Berliner Straße. Wohin führen die andern Landstraßen? Gib
die Richtungen an! Wo die Wiedenbrücker Straße über die Dalke und
die Wappel führt, da hat man eine feste Steinbrücke gebaut. Wo stud
andre Steinbrücken? Bei Straßen und Wegen fanden wir hölzerne
Brücken oder Stege. Wo? Wird die Straße von einem Bach oder Graben
begleitet oder ist irgendwo eine abschüssige Stelle, dann hat man ein starkes
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TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Ortsnamen: Niederschläge Gütersloh Gütersloh Bielefeld Rhein Berlin
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Härte des Bodens. Auf der festen Straße waren sie klein und flach, auf
dem weichen Acker tief. Am steilen Grabenrand sind tiefe Furchen, an
dem allmählichen Hang flache. Hier geht eine kleine Rinne in eine größere
über, dort laufen noch mehrere der Hauptrinne zu. Es ist eiu ganzes
Netz von Wasseradern, ein Flußsystem im kleinen. Überall hat das Wasser
Erde weggeschwemmt und mit fortgeführt. So hat es die Erde ausgenagt
und sich eine Rinne gegraben. Der steile Hang des neuen Dammes
war uoch weich. Dort sind die Furchen sehr ties und groß, viel Erde
und Steine sind heruntergespült. Runde Kieselsteine, Sand und Pslänzchen
liegen jetzt unten im Tale am Räude des kleinen Sees, der sich hier ge-
bildet hat. Wir erkennen: In weiches Erdreich gräbt das Wasser tiefere
Furchen als in festes. Auf abschüssigem Bodeu sind die Rinnen tiefer als
auf ebener Erde. Sehr tief sind sie in weichem Gestein, wenn es am
Abhang liegt. Das Wasser trägt Sand, Pflanzen, Holz, Steinchen mit
fort. Je größer das Gefälle des Wassers ist, desto mehr Kraft hat es,
desto größere Lasten schleppt es. Die schweren Steine bleiben unten am
Hang liegen, kleinere werden weiter fortgeführt, Holzstückchen, Pflänzchen
und Sand noch weiter.
Wir kommen zum Bach. Er ist angeschwollen und führt heute
schmutziges Wasser. Wir können den Grund nicht sehen. Das Wasser
gurgelt und gluckst, fast unheimlich sieht es ans. Was sühn es alles mit!
Ganze Ladungen von kleinen Tier- und Pslanzenteilchen, Blätter, Heu-
und Strohhalme! Die munteren Stichlinge und die schnellen Wasser-
spinnen sind heute nicht vorhanden. Wir nehmen auch heute eine Flasche
voll des trüben Wassers mit wie vor einigen Tagen, als es heiterer
Himmel und das Wasser so klar war, daß wir die Kiesel auf dem Grunde
sahen. Sie waren alle rund, glatt und blank gerieben. Das nächste Mal
werden wir sehen, ob die bezeichneten Steinchen noch an ihrem alten
Platze liegen. Auf der harten Fahrstraße steht noch Wasser in den Dellen
und Löchern, der sandige Fußweg ist ganz trocken, alles Wasser ist ein-
gedrungen. In der nahen Sandgrube sehen wir eine rotbraune Schicht.
Wir versuchen, ein Loch hineinzubohren; es geht schlecht. Der Stock
gleitet ab. Die Schicht ist hart und fest. Der Sand nah darüber ist naß,
höher hinauf ist er ganz trocken. Das Rotbraun ist Ortstein. Er läßt das
Wasser nicht eindringen und die Wurzeln nicht hindurchwachseu. Meier
Raßseld ließ viel Sandland im Herbst tief durchpflügen. So kam der Ort-
stein nach oben. Da ließ er ihn lange Wochen liegen. Wir wollen sehen,
wie er jetzt ist! Wärme, Kälte und Wiud haben ihn weich und mürbe ge-
macht, so daß er in Staub zerfällt. Er verwittert. Jenes Feld ließ er
vor ein paar Jahren durchpflügen. Wie sieht der Boden jetzt aus? Was
trägt er schon? So ist fruchtbares Ackerland daraus gewordeu. Wir
gehen nun an der Kleinbahn entlang. In der Nähe der Blankenhagener
Schule ist eine tiefe Mulde. Hier ist es sumpfig. Souueutau, Wollgräser,
Moos und Erlenbüsche stehen dort. Die Kühe fressen nichts davon; es ist
unfruchtbares Land. Wie kommt es? Wir graben nach. Es ist Sand-
boden, kein Gefälle, das Wasser sammelt sich hier. Da stoßen wir auf
festen Boden. Es ist der Ortstein. Stücke nehmen wir mit nach Hause.
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Am Schlangenbach.
Durch Wiese und Feld sind wir hinausgezogen zu ihm. Da fließt er
wie immer in seinem gewundenen Bette. Durch das klare Wasser erblicken
wir deu Sand auf dem Grunde. Heute wollen wir sehen, wo die Strömung
ist, d. h. wo das Wasser am schnellsten fließt. Holzstückchen und Korke
lassen wir schwimmen und achten genau auf ihre Bahn. Hier auf der
geraden Strecke schwimmen sie in der Mitte. Da kommen sie an den
ersten Bogen, schnell werden unsre „Schifflein" nach der Außenseite ge-
trieben. Hart am Ufer schwimmen sie dahin, nähern sich dann wieder
der Mitte, um wiederum dem Ufer zugetrieben zu werden. Jetzt steuern
sie wieder der Mitte zu. Da naht eine neue Biegung des Baches. Sie
geht nach der andern Seite. Wieder treiben unsre Segler der Außenseite
zu wie vorher. Auf der ganzen Fahrt sehen wir unsre Schifflein bei
jedem Bogen der Außenseite zutreiben. Da ist also die Geschwindigkeit des
Wassers am größten, daher geht die Strömung. Unterwegs sind einige
Fahrzeuge gestrandet. Sie kamen der Innenseite des Baches näher,
schwammen langsamer und lagen schließlich als Wrack da. Wir stellen
die Ursache der Strandung fest. Sie sind auf Sand geraten. Bei dem
ersten Schiff und bei allen andern sehen wir, daß sie an der Innenseite
liegen blieben. An jeder Innenseite waren Sandbänke. S. S. 156. Woher
kommen sie? Der Sache müssen wir auf den Grund kommen.
Aufmerksam betrachten wir an der Innenseite das Wasser. Es fließt
langsam, fast scheint es zu stehen. Blättchen und Halme, die hierhin ver-
schlagen werden, bleiben liegen. Znngenförmig streckt sich die Sandbank
in den Bach hinaus. Hier stockt aller Verkehr für Augenblicke. Taufende
von Wassertropfen ruhen etwas aus von ihrer langen Reise nach dem
Meere und entledigen sich ihres Gepäcks. Da fallen winzig kleine Sand-
körnchen, Sternchen, Tierchen und Pflänzchen nieder und bilden nach und
nach den kleinen Sandhügel, der täglich, stündlich wächst. So entstehen
die Sandbänke. Nun wenden wir uns der Außenseite zu. Da gibt's weder
Rast noch Ruh. So schnell eilen hier die Tropfen dahin, als gälte es,
die verlorene Ruhezeit schnell wieder wett zu machen. Auch das verlorene
Gepäck soll wieder ersetzt werden. Denn hier nagt und wäscht das Wasser
unausgesetzt Erdteilchen ab und lrägt sie fort. Schon ist das User einen
Fußbreit untergraben und ausgewaschen. Bald fällt ein Stück des Ufer-
randes ins Wasser. Wie kommt es nun, daß unser Bach bald nach dieser,
bald nach jener Seite ausbiegt? Wir werden seine User untersuchen.
Wir graben an der Innenseite in der Nähe des Ufers ein tiefes Loch und
betrachten den Boden und feine Härte. Er ist ziemlich hart und steinreich.
An der Außenseite sinden wir weichen und sandigen Boden. Er ist
weniger widerstandsfähig. Hier kann das Wasser leichter' abwaschen und
ausuagen als an der härteren Innenseite. Wir erkennen daraus: Der
Bach wäscht immer an der Seite aus, wo der Boden am weichsten ist
Nun wollen wir noch feststellen, wie schnell unsre Schifflein auf dem
Wasser schwimmen. Wir nehmen runde Körke dazu. Von der Brücke
an fließt der Bach eine Strecke gerade fort. 20 m messen wir ab. Hier
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TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
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5. Fülle eine Flasche mit Wasser, verschließe sie und laß das Wasser
gefrieren. Was geschieht? Stelle die Flasche dann an den Ofen. Das
Eis nahm mehr Platz ein als das Wasser, darum sprang die Flasche
oder der Kork wurde herausgeschleudert.
6. Wir betrachten die Sandsteine der Apostel- und der Auferstehungs-
kirche auf Risse und Sprünge. Desgleichen alte und neue Grabsteine, alte
und neue Ziegelsteine auf den Dächern, altes und neues Gemäuer.
Der Wassertropfen und seine Bundesgenossen, die Vernichter der Gebirge.
Wie in der ganzen Natur das große Sterben beginnt, wenn die
Herbststürme durch das Laud brausen, wenn die falben Blätter durch die
Lüfte wirbeln, um dann irgendwo aus die uafse Erde zu fallen und unter
den Fußtritten wieder zu Erde zu werden, so naht auch dem festen Erd-
gerüst, den harten Steinen, unabänderlich die Stunde, die sie zerfallen läßt
in Staub und Erde. Auch sie alle, der Kalkstein auf der Straße wie auch
der felsenharte Granit, sind dem Untergange geweiht. Nichts kann sie
retten. Ihr Vernichter und Verderber ist der kleine, unscheinbare Wasser-
tropfen, der jetzt augenblicklich an unser Fenster klatscht. Steter Tropfen
höhlt deu Stein, sagt schon das Sprichwort. Er steht aber nicht allein im
grimmen Bernichtungskampf, sondern starke Bundesgenossen und Kampf-
geführten kämpfen an seiner Seite. Es sind Sonnenschein, Sturm und
Kälte. Was sie zusammen und ihre geheimen, aber noch gefährlicheren
Helfer, die Säuren, anrichten, das sehen wir an alten Denkmälern, Bau-
werken und Grabsteinen, an Felswänden, an den Steinen auf den Äckern
und an den Wegrändern. Mancher Stein zerbricht dann oft unter dem
Druck der Hand und zerfällt in Grus und Staub. Wie stark diese Ver-
nichter alles Irdischen sind, das werden wir auf uuferm uächsten Ausflug
erkennen.
In der Lehmgrube.
Heute geht's nach Sundern, zur Struckscheu Ziegelei. In unsrer
Ebene haben wir nur dort einige Erhebungen. Die Landstraße steigt all-
mählich. Die Felder zu beiden Seiten sind hügelig. Der Boden ist
schwerer als sonst ringsumher. Der Sand ist mit Lehm gemischt. Da
reckt sich schon der gewaltige Schornstein der Ziegelei in die Höhe. Rechts
und links von der Straße sind tiefe Gruben. Auf den Feldbahnen lausen
viele Kippkarren. In ihnen wird der Lehm zur Ziegelei befördert. Wir
steigen hinab zur Anstichstelle. Der Hügel ist mit Moos, Binsen, Heide-
kraut, Glockenheide, mit Birkengestrüpp und einigen Birkenstämmen be-
wachsen. Eine Humusschicht von 20 bis 30 cm ist vorhanden, darunter
liegt eine Schicht feinen, gelben Sandes von ungefähr 50 cm. Unter dem
Sande liegt gelber und grauer Lehm in einer Mächtigkeit von 1,40 m.
ihm finden sich kleine Feuersteine, Granit und Gueisgerölle. Dann
folgen blaue Tone von 0,60—0,90 m. Danach treffen wir auf viele große
Steine, und graben wir tiefer, so kommen wir auf Sand. Er ist 5 m
mächtig. Unter ihm liegt eine Schicht gelber, grauer und blauer Tone
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
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Granitblock gefunden, der hat seine schöne rötliche Farbe verloren. Leicht
läßt er sich zerschlagen, sogar mit der Hand können wir Stückchen ab-
brechen. Der harte Stein ist mürbe und weich geworden. Er zerfällt.
Ein absterbender Hunderttausendjähriger! Wer hat das vermocht? Wo
lag er? Dort im feuchten Boden an der Erdoberfläche. Sonne und Regen,.
Wind und Wetter, Frost und Hitze haben ihn vernichtet. So verwittert
auch der festeste Stein unter dem Einfluß der Witterung. Wir aber ge-
brauchen die harten, gesunden Steine noch heute wie uusre Väter sie schon
benutzt haben. Überall da, wo es gilt, etwas Festes, Dauerndes zu schaffen,
wo für die Jahrhunderte gebaut wird, da gebraucht man den herrlichen
Granit. So sehen wir in ganz Norddeutschland viele Kirchtürme und
Kirchen, die in ihren unteren Teilen fast ganz oder zum Teil aus Granit-
blöcken erbaut sind. Und wo man einem Menschen oder einer Großtat ein
dauerndes Mal setzen will, da errichtet man die gewaltigen Blockriesen der
Urzeit, damit sie noch in den spätesten Tagen den Enkeln die Taten ver-
künden. Auch auf den Friedhöfen finden wir den Granit glatt poliert
auf manchem Grabhügel.
Schon oft mögt ihr euch gefragt haben: Wie kommt es, daß hier die
großen Steine so umherliegen? wenn ihr durch Feld und Wald gingt.
Hier in der Lehmgrube werfen wir uns erneut die Frage vor. Wie kommen
sie hierhin? Warum liegen gerade hier so viele? Wie kommt überhaupt
der Lehm, den wir sonst in nnsrer ganzen sandigen Gegend nicht haben,
hierhin? Um der Antwort näher zu kommen, erinnert euch einmal an
jene Ausflüge, die wir nach heftigen Regengüssen unternahmen. Welche
Beobachtungen machten wir da vor den Abzugslöchern der Straßen, bei
den Sandanhäufungen im Schlangenbach, bei den Abbrächen am Damm?
Bei welchem Versuch sahen wir dasselbe? Nun seht euch einmal darauf die
Abstichwand an! Welche Schichtenfolge haben wir auch hier? Das
Bild, das wir so oft im Kleinen sahen, wiederholt sich jetzt im Großen:
Zu oberst feiner Sand, darunter schwerer Lehm, kleinere Steine und ganz
uuteu die großen Blöcke. Wie wir im Bach überall glatte, abgerundete
Steine sanden, so sehen wir auch hier keinen Stein mit scharfen Kanten
und Ecken; alle sind abgeschliffen und rundlich. Ihr ahnt schon, wer hier
einstmals tätig gewesen ist! Freilich ist's schon lange her. Ans jenen
Zeiten, in denen unsre Gegend unter Schnee und Eis begraben wurde,
stammen Blöcke, Lehm und Sand. Die Eiszeit nennen wir die ganze
Zeit. Wie lange es schon her ist, weiß kein Mensch, aber viele Jahr-
tauseude mögen schon seit der Zeit ins Land gezogen sein. Damals kamen
die gewaltigen Eismassen aus dem hohen Norden, aus Skandinavien, und
schoben auf ihrem Grunde gewaltige Blöcke und kleinere Steine, aber auch
Erde mit sich in unser Land. Den Lehm, den die Gletschermassen mit sich
weiter schoben, nennen wir Geschiebelehm. In Norddeutschland finden
wir ihn überall, aber je weiter wir nach dem baltischen Meere kommen,
desto dicker oder mächtiger ist er. An manchen Stellen ist er mehr als
209 in mächtig. Wenn wir den ganzen Geschiebelehm Norddeutschlands
in die Ostsee karren wollten, dann würde sie nicht nur ausgefüllt, sondern
ihr ganzes Gebiet würde noch bedeutend über den Meeresspiegel erhöht
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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werden. So schenrte uns jene ferne Zeit den Lehm, aus dem seit tauseud
und mehr Jahren unsre Vorfahren ihre Häuser, aber auch ihre Kirchen
und Kapellen zu Gottes Lob und Preis gebaut haben. —
Im Anschluß daran betrachten wir die Ziegelei.
Versuche.
1. In ein Gefäß mit Sand gießen wir Kalkwasser und lassen das
Wasser allmählich verdunsten. Beobachte die Sandkörnchen! Was ist mit
einigen geschehen? Wiederhole den Versuch einige Male!
2. Ein Stück kalkhaltigen Sandstein legen wir in ein Gefäß, gießen
kohlensäurereiches Wasser darauf und lassen es längere Zeit stehen.
In den Dünen Güterslohs!
Bon den Dünen am Meeresstrande habt ihr alle schon gehört. Viel-
leicht hat der eine oder andre von euch sie schon gesehen oder gar mit
seinem Spaten Burgen dariu gebaut im Angesichte des weithin glänzenden,
brausenden und schäumenden Meeres. Aber daß wir bei uns iu der Heide,
wo weder See noch Teich vorhanden ist, Dünen finden sollen, das wird
euch wunderbar vorkommen. Und doch ist es so! Auch wir haben echte,
hohe Dünen wie am Meeresstraude. Auch sie hat das Meer und der Wind
geschaffen. Zwar das Meer ist verschwundeu, aber die Dünen sind ge-
blieben. Heute wollen wir in sie heinein wandern, durch ihreu Saud waten
und von ihren Kämmen Ausschan halten über die unendlich weite Ebene,
in der vor vielen, vielen Jahren das Meer seine Fluten wälzte.
An der Dalke entlang führt uns der Weg nach Kattenstroth. Haben
wir die Brücke bei Barkeys Mühle überschritten, dann taucht vor unfern
Augen bald ein ganz andres Bild aus. Hatten wir vorher Äcker und grüne
Wiesen zur Rechten und zu uusrer Linken den murmelnden Bach mit
seinen Pappeln, Weiden und Erlen, so gehen wir jetzt auf dem langsam
ansteigenden Wege schou tief im Sande. Nach Südwesten erblicken wir
niedrige Höhen, weiße Sandflächen und dunkle Kiefernwaldnngen. Dünn
und niedrig ist der Roggen auf den Ackerstreifen. Jetzt hat aller Anbau
aufgehört. Nur Sand und Kieferugehölz rund um uns her! Wander-
legge, Lolchgras, Thymian und Frühlingsruhrkraut bedeckeu hier deu
sandigen Abhang; Zirpen, Heupferdchen springen umher, und gold-
schimmernde Käser hasten über den Boden. Dort wieder stehen Kiefern,
trockne Nadeln bedecken dicht den Boden. Kein Pflänzchen gedeiht hier, nur
hin und wieder lugt ein roter Pilz aus dem Dunkel hervor. Während
diese Sandhügel mit ihrem spärlichen Graswuchs deu Jnuendünen gleichen,
erinnern uns jene steilwandigen, kahlen Sandhöhen an die weißen, nackten
Dünen hart am Meeresstrande. Überall finden wir dort den seinen, gelben
Sand, der unter unsern Tritten herniederrieselt, wenn wir versuchen, den
Abhang hinanfzuklimmen. Wo der Wind ihn fassen kann, da wirbelt er
ihn langsam, aber unaufhörlich weiter. Kein Zaun, keine lebende Hecke, keine
Mauer schützt die Felder, die Gärten. Alles wird allmählich unter dem
Sand begraben und vernichtet. Wie aber hier in den Gütersloher Dünen
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38. Der Ausflug uach dem nächsten Dorfe. ijsselhorst.)
Nachdem die Schüler durch die einzelnen Ausflüge ihren Heimatort
so kennen gelernt haben, daß er ihnen ein lieber und trauter Bekannter
geworden ist, lenken wir ihren Blick über die Grenzen der Stadtgemeinde
hinaus auf die weitere Umgebung. Unser nächster und letzter Spaziergang
gilt dem benachbarten Dorfe. Es ist Jsselhorst. Zur schönen Sommerzeit
wandern die Gütersloher oft und gern nach Jsselhorst hinaus, und der
eine oder andre Schüler mag schou mit seiuen Eltern dagewesen sein.
Soll aber jeder Schüler, und darauf kommt es an, ein Dorf mit seiner
Eigenart wirklich kennen lernen, dann muß er es mit verweilendem Blicke
betrachten. Dazu dieut der gemeinschaftliche Ausflug.
Jsselhorst liegt nordöstlich von Gütersloh. Es führen mehrere Ge-
meindewege, die Bielefelder Landstraße und die Eisenbahn dahin. Wir können
deshalb zu Fuß, mit dem Wagen oder der Eisenbahn nach Jsselhorst
kommen. Wie bisher wandern wir anch jetzt zu Fuß, damit wir uus alles
gut anschauen können. Unser Weg geht über den Nordring, den Blanken-
Hagener Gemeindeweg und den alten Postweg. Die Entfernung beträgt
5 Km. Wir wandern also eine Stunde. Über den bekannten Nordring
gehen wir durch die Ackerbaugegeud, erreichen den Gemeindeweg und ge-
langen in die Bauerschaft Nordhorn. Zur Rechten lassen wir den Meier-
Hof Nordhorn liegen, überschreiten das Gleise der Teutoburger Wald-Eiseu-
bahn und biegen rechts in den Weg ein, der uns an Wiesen vorbei an den
Schlangenbach führt. An ihm gehen wir entlang und erreichen die alte
Poststraße, die in gerader, nordöstlicher Richtuug uach Jsselhorst verläuft.
Wir fiud jetzt in der früheren Bauerschaft Blankenhagen. Durch tiefen
Sand waten wir dahin. Rechts und liuks begleiten uns harzig duftende
Kiefern, die den Weg einsäumen. Heidekraut und Beerengesträuch bedeckt
bald hier und da den Boden. Hin und wieder unterbrechen grüne, sastige
Wiesen das Kieferngebüsch, und manchmal lugt ein Haus aus dem Grün
hoher Eichen hervor. Nur selten sieht mau einen Menschen. Heiß brennt
die Sonne auf den Sand herab. Falter wiegen sich auf den Blumen,
Käser hasten über den Weg, im nahen Walde lacht der Specht, und aus
der Ferne tönt das Bellen eines Huudes. Nach dreiviertelstüudlger
Wanderung verändert sich der Boden. Es tritt Laubwald zu unsrer
Rechten auf, und ein kleines Büchlein kreuzt unsern Weg. Rote Backstein-
Häuser, die näher beieinander liegen, taucheu auf. Links vor uns erblicken
wir einen hohen Schornstein. Er gehört zu Elmendorfs Damastweberei.
Unser Weg mündet in eine feste Landstraße, die mit Bäumen bepflanzt ist.
Am Wegweiser lesen wir, daß sie von der Bielefelder Landstraße kommt. Jetzt
überschreiten wir eine steinerne Brücke. Die Lutter fließt, leis plätschernd,
druuter durch uach Westeu. Vor uus erhebt sich der Kirchturm des Dorfes.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]