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Dasinciskaukasien gelegenew l a d i k a w k a s (^ Herr deskaukasus)
beherrscht die auch in militärischer Hinsicht außerordentlich wichtige
Gebirgsstraße (Abb. 6). Es ist daher stark befestigt. In Trans-
kaukasien ist Tislis an der hier noch recht stürmisch verlaufenden Kur
eine der einzigartigsten Städte Westasiens (Abb. 7). Es ist mit
seinen 160000 Einwohnern die Hauptstadt des ganzen Landes,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
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Erzeugnisse gelangen zur Ausfuhr? (Handel mit Deutschland.)
Dazu besitzt das Land auch bedeutende Bodenschätze (Gold, Silber,
Kupfer, Eisen, Salz, Schwefel, Kohlen u. a.), aber allen Ver-
suchen der Europäer, den Mineralreichtum des Landes zu er-
schließen, wurde mit offener Ablehnung vonseiten der marokka-
nischen Regierung entgegengetreten. — Marokko ist heute der Wetter-
Winkel Europas. Die Hoffnungen, welche die Mächte auf die
Algeciras-Konferenz setzten, haben sich nicht erfüllt. Die Unruhen
im Innern veranlaßten zunächst Frankreich, dann das begreiflicherweise
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Marokko Wetter-
Winkel_Europas Frankreich
zunächst gegen Ssw, dann gegen W und jetzt um 5 Uhr wieder direkt
gegen S. Wir kamen aber nur langsam vorwärts und waren in kürzester
Frist von Schollen gänzlich blockiert. Der Wind kam aus So und die
Lufttemperatur betrug —2°; der Himmel war bezogen und ließ Witterungs-
Umschlag erwarten.
(2. Entdeckung des Gaußberges.) Am 15. März hatte ich ge-
legentlich eines Spazierganges über das Eis Philippi eine erste Rekognos-
ziernngsschlittentonr vorgeschlagen und bei ihm Geneigtheit gefunden.
Der zweite Offizier Vahsel war in gleicher Weise bereit; als Dritter im
Bunde wurde als besonders zuverlässig der Norweger Johannsen bestimmt.
Die Fahrt sollte nach Süden gehen, bis sie auf das Land stieß, und so
eine erste Verbindung mit diesem herstellen. Sie wurde schnell vorbereitet,
und, mit Proviant für zehn Tage versehen, verließen am 18. März zwei
Schlitten mit je neun Hunden das Schiff. Außer den drei Teilnehmern
wurden jedem Schlitten noch zwei Mann mitgegeben, um leichter das uu-
ebene Scholleneis in unserer Nähe überwinden zu helfen, was auch inner-
halb von 2^ Stunden gelang; dann brach die Schlittentour südwärts auf.
Das Wetter war fast während der ganzen Zeit ihrer Abwesenheit schön und
sonnig, der Schnee hart und pulvrig, so daß er gut überhielt. Auf dem
ebenen Eisfeld südlich von uns haben die Schlitten schnellen Fortschritt
gehabt. Da im Felde um uns herum keine Bewegung bemerkt wurde, son-
dern nur der übliche Wasserhimmel in Westnordwest und das uns schon
gewohnte offene Wasser im Osten zu sehen war, machten wir uns über das
Schicksal der Expedition keine Sorgen.
Sie blieb acht Tage fort und war nur in den letzten Tagen durch
Wetter aufgehalten gewesen, uämlich durch einen Föhnwind am 21. März,
der die Temperatur bis zu — 10 hob und überall Tauwirkungen erzeugte,
so daß sich die Ausbreitung des Wassers um uns herum steigerte und die
Eisberge tropften. Am 24. März war Schneefall eingetreten, dem am
Tage darauf ein starker Sturm folgte. Als dieser aber vorüber war, traf
am 26. die Expedition glücklich beim Schiffe ein. Zuerst kam Philippi
allein zu Fuß über das Eis, im warmen Timiak und mit zerschnndener
Nase, da er auf dem unebenen Eise zu guter Letzt gefallen war. Dann wur-
den Leute den Schlitten entgegengeschickt, und um 6 Uhr abends waren
auch Vahsel und Johannsen zur Stelle. Sie hatten 3% Tage bis zum
Lande gebraucht, nachdem sie schon am ersten Tage in dem Rande eines
großen Eisberges das Inlandeis erreicht zu haben geglaubt hatten. Am
Abend des zweiten Tages war ihnen in der Ferne eine dunkle Partie im
Eise erschienen, die sie am dritten mit Sicherheit als eisfreies Land er-
kannten; sie hatten darauf zugehalten, so den Ganßberg erreicht und
zweimal bestiegen. Bei der Erleichterung, welche die Schlitten mittler-
weile gehabt, hätten sie den Weg zurück auch in 2^ Tagen zurücklegen
können, doch war der Schneesturm dazwischen gekommen und hatte sie zu
zweitägigem Liegen im Zelte verurteilt.
Die Freude über den glücklichen Ausgang dieser Fahrt war groß und
noch größer die über die Entdeckung des Berges, war es doch nun auch
äußerlich sicher, daß wir es mit Land zu tun hatten, woran bei dem Aus-
sehen des Eises ja allerdings nicht mehr zu zweifeln gewesen war. Der
Berg gab nun aber die Möglichkeit, auch das Land zu ersteigen und zu
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
obschon wir in diesem Falle Hütten erwarten können, daß sie zugenommen
haben würde. Der Kindermord, welcher früher bis zu so einem außerordent-
lichen Grade herrschte, hat aufgehört; Ausschweifung ist in einem bedeutenden
Grade unterdrückt worden, und die mörderischen Kriege sind weniger häufig
gewesen.
Der Missionar I. Williams sagt in seinem interessanten Buche, daß
die erste Berührung zwischen Eingeborenen und Europäern unabänderlich
von der Einführung von Fieber, Ruhr oder irgend anderer Krankheiten
begleitet ist, welche große Zahlen des Volkes dahinraffen. Ferner behauptet
er: „Es ist sicherlich eine Tatsache, welche nicht widerlegt werden kann, daß
die meisten Krankheiten, welche auf den Inseln während meines Aufenthaltes
hier gewütet haben, von Schiffern eingeschleppt worden sind. Und was die
Tatsache noch merkwürdiger macht, ist, daß unter der Bemannung des
Schiffes, welche eine solche zerstörende Einschleppung verursacht, gar keine
Krankheit scheinbar vorhanden zu sein braucht." Diese Angabe ist nicht
völlig so außerordentlich, als sie auf den ersten Blick erscheint; denn mehrere
Fälle sind beschrieben worden, wo die bösartigsten Fieber ausgebrochen sind,
ohne daß die Parteien selbst, welche die Ursachen dazu waren, affigiert ge-
wesen wären. In der ersten Zeit der Regierung Georgs Iii. wurde
ein Gefangener, der in einem Kerker gefangen gehalten worden war, in
einer Kutsche mit vier Koustablern vor den Richter gebracht, und obgleich
der Mann selbst nicht krank war, starben doch die vier Konstabler an einem
sehr schnell verlaufenden fauligen Fieber; aber die Ansteckung verbreitete sich
nicht auf andere. Nach diesen Tatsachen möchte es beinahe scheinen, als ob
die Ausdünstungen von einer Anzahl eine Zeitlang zusammengeschlossen
gehaltener Menschen giftig wirkte, wenn sie von anderen eingeatmet werden,
und möglicherweise ist dies noch mehr dann der Fall, wenn die Menschen
verschiedenen Raffen angehören. So mysteriös dieser Umstand zu sein
scheint, so ist er doch nicht mehr überraschend, als daß der Körper von einem
Mitgeschöpf unmittelbar nach dem Tode und ehe noch die Fäulnis aufzu-
treten begonnen hat, häufig von einer so tödlichen Eigenschaft ist, daß ein
bloßer Stich mit einem bei seiner Sektion benutzten Instrument sich als
todbringend herausstellt.
Ii. In Australien und auf Samoa.
(„Samoa, die Perle der Südsee", & jour gefaßt von Otto E. Ehlers,
6. Aufloge; Berlin, Hermann Paetel. 1904, 191 Seiten, 4 Mark. S. 14, 15, 17, 18,
24, 25, 31—33, 4ü, 41, 48, 49, 75—77, 80—82, 129—131.)
(1. Adelaide.) Wer etwa nach Australien kommt in der Erwartung,
auf Schritt und Tritt von boxenden Känguruhs angerempelt zu werden,
das Emu seine Eier in die Rinnsteine legen und das Schnabeltier seine
ausgebrüteten Jungen an den Straßenecken säugen zu sehen, der wird sich
schon am ersten Tage schmerzlich enttäuscht sehen. Ich hatte, durch ameri-
kanische Erlebnisse gewitzigt, meine Erwartungen auf ein möglichst geringes
Maß herabgeschraubt und fand, daß ich gnt daran getan hatte, da ich nun-
mehr angenehm überrascht wurde.
Adelaide, die Hauptstadt Südaustraliens, die ich nach etwa halbstündiger
Eisenbahnfahrt durch schönes frischgrünes Weideland erreichte, macht mit
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
Extrahierte Personennamen: Williams Otto Ehlers Hermann_Paetel
Extrahierte Ortsnamen: Georgs Australien Samoa Berlin Adelaide Adelaide
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Jahreszahlen der Ausbrüche, welche den Boden geschaffen haben, über welchen
wir schreiten. Zugleich hören wir, daß unser Weg jetzt ganz neu und erst
seit den letzten Ausbrüchen von 1878 in Gebrauch ist, weil früher der
Krater von der anderen Seite her, d. h. von dem atrio di cavallo her,
bestiegen wurde. Seit die Lava den Zugang von dort unmöglich gemacht
hat, ist die Beschwerde des Hinansklimmens viel größer geworden; der eigent-
liche Aschenkegel erhebt sich jetzt mit einer Steigung von 30 Grad und
mehr, und für schwächliche Personen hat die Tour dadurch allerdings etwas
Abschreckendes, ja Gefährliches erhalten. Mit gewissenhafter Genauigkeit
zeigte uns der Führer jeden Fleck, wo bald ein Russe, bald ein Engländer,
bald ein Franzose jemals umgekommen war. Manche dieser Opfer des
Vesuvs waren in der Tat einzig und allein den Strapazen der Besteigung
erlegen, aber immer durch ihre eigene Schuld. So hatte noch vor vierzehn
Tagen ein mehr als 60-jähriger alter Herr aus Frankreich sich auf diesen
Weg gemacht, zuvor aber den Freuden einer reichbesetzten Tafel und auch
dem glühenden Wein des Vesuvs reichlich zugesprochen. Beim Hinauf-
klimmen war er plötzlich zusammengebrochen, und ein Schlagfluß hatte
seinem Leben ein Ende gemacht. Wer den Italiener kennt, der kann sich
denken, mit welchem Behagen am Grausigen jeder Führer seinen Fremden
solche Tatsachen mitteilt, um dadurch die Schrecken des Berges größer und
sein eigenes Verdienst bedeutender darzustellen. Wir kannten diese Motive
sowohl wie die Ursachen jener Todesfälle und ließen uns dadurch nicht
anfechten. Aber verhindern konnten wir nicht, daß uns vom Observatorium
aus eine ganze Schar dienstbeflissener Menschen mit ihren Anerbietungen
und Schilderungen der Gefahren und Beschwerden des Berges begleitete.
Vier dieser Gesellen waren so hartnäckig und zähe in ihrer Zudringlichkeit
wie Fliegen, die man nur verjagt, um sie alsbald von einer anderen Seite
wieder erscheinen zu sehen. Zwei umschwärmten beständig meinen Begleiter
und zwei hefteten sich an meine Sohlen, während der Führer allen voran-
schritt, und nun ertönte es beständig, bald rechts, bald links, bald vor, bald
hinter mir: e molto lontauo, Signore, e troppo difficile per lei, e assai
pericoloso usw. (es ist sehr weit, Herr, es ist zu schwer für Sie, es ist
gauz gefährlich), wobei denn auch die vielen Todesfälle, die hier schon vor-
gekommen, als nachdrückliche Bekräftigung zum Überdrusse erzählt und
beschrieben wurden. Wir sollten durchaus diese vier Kerle für schweres
Geld dazu engagieren, uns mit Riemen den Aschenkegel hinaufzuziehen.
Aber frisch und kräftig, wie wir waren, dachten wir nicht daran, solche
mehr lästige als angenehme Hilfe zu gebrauchen, und ärgerten uns nur
darüber, daß die zudringlichen Meufchen sich in keiner Weise verscheuchen
ließen, sondern uns über eine Stunde lang unablässig verfolgten und
belästigten. Der Genuß_ der schönsten Aussichten und Naturwunder kann
einem durch diese italienische Landplage förmlich verbittert werden. Als die
Unverschämten schließlich sahen, daß wir in der Tat ohne ihre Hilfe den
Gipfel erreichen würden, legten sie sich zu guter Letzt noch aufs Betteln um
ein Trinkgeld und kehrten, als wir unwillig diese Prämie ihrer Unverschämt-
heit verweigerten, mit gräulichen Flüchen etwa auf der halben Höhe des
Kegels ^ um. Oft genug soll es ihnen freilich durch diese Praxis gelingen,
ihre Hilfe für die letzte Hälfte des Weges noch ebenso teuer zu verkaufen,
wie wenn sie die ganze Arbeit geleistet hätten. Aber für einen einigermaßen
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
— 238 —
und den großen Handelszentralen. Was Frankreich dem Reisenden so der-
führerisch macht, ist, daß sich das ganze nationale Leben in einem Punkte
scheinbar, in Paris, zentralisiert. So deutlich findet man die Kräfte bei
uns nirgend vereinigt, und man zweifelt darum leicht, daß sie vorhanden
sind. Dem Reisenden erst wird es klar, welche Energien über das ganze
Land verbreitet sind; er erst sieht es recht, wie der Deutsche überall in der
Werkstatt weilt, und wie die Arbeit unter seiner derb zupackenden Hand
knirscht.
Und diese Arbeitsemsigkeit eben macht den Deutschen unliebenswürdig.
Er hat keine Zeit, auf andere einzugehen. Er muß sich selbst und seine
Arbeit durchsetzen: das füllt ihn ganz aus. So kommt es, daß man einen
anderen Gesichtsausdruck an den Menschen wahrnimmt, wenn man die
Grenze passiert hat. Etwas Hartes ist in den Zügen, eine geistlose, nn-
bewegliche Energie, eine mürrische Entschlossenheit. Die ganze neudeutsche
Bevölkerung scheint, so wenig hastig und temperamentvoll sie ist, immer wie
auf dem Sprung zu leben, scheint eilig, wie stehend, nur zu essen, um gleich
wieder schaffen zu können, wo der Franzose seine Mahlzeit mit Ruhe,
Behagen, Feierlichkeit und Form umgibt. Das Menschliche tritt im öffent-
lichen Leben mehr zurück. Es flüchtet sich in die Einsamkeit jeder Seele
und wird dort zu einer fast tragisch heftigen Sehnsucht, zu einer schmerz-
lichen Hoffnung. Und das macht den einzelnen nur noch mehr unliebens-
würdig, bei großer innerer Tüchtigkeit.
Iv. Die Franzosen.
(„Frankreich und die Franzosen" in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Eindrücke und Erfahrungen von Karl Hillebrand. Berlin. Verlag von R. Appenheim,
[fegt Karl I. Trübner, Straßburg i. E., 4. Aufl. 1898]. 343 Seiten, 3 Mark, geb. 4 Mark.
S. 23—29, 35—37, 46—48.)
(1. Redlichkeit.) Nirgends ist die Redlichkeit (probit<3) mehr zu
Hause als in Frankreich; sie ist allerorten, in der Stadt wie im Dorf, in
jedem Stande, vom Millionär bis zum letzten Proletarier zu finden. Groß-
artigen esoroes und Dieben wird man in Frankreich wohl begegnen, ob-
schon nicht mehr als in England oder Amerika: kleine Veruntreuungen
kommen absolut nicht vor. Dienstboten und Arbeiter sind von der skrupu-
lösesten Ehrlichkeit: Hausdiebstahl, Entwendung kleiner Gegenstände, Über-
Vorteilung sind Dinge, von denen man nie reden hört*).
Nie sieht man einen Fremden überfordern, aus seiner Unkenntnis der
Sprache oder der Münze Vorteil ziehen; kurz, der Franzose ist unbedingt
verläßlich in Geldsachen — vorausgesetzt, daß er nicht mit dem Staate zu
tun hat. Schmuggeln, der Regierung übertriebene Rechnungen vorlegen,
sich einer Steuer entziehen, die Höhe seines Einkommens falsch angeben —
eine Unwahrheit kostet ja den Kelten wie den Romanen nichts — sind tag-
tägliche Vorkommnisse, die niemand streng beurteilt. Der Staat ist eben
keine lebendige Person, der man zu nahe tritt, und was ihm zugute kommt
oder ihm entzogen bleibt, verteilt sich auf alle: der einzelne wird dadurch
~ *)J5)em Schreiber dieser Zeileu ist es z. B. iu 20 Jahreu und in den verschiedensten
seilen Frankreichs nie vorgekommen, etwas zu verschließen, und es ist ihm nie etwas
entwendet worden.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Hillebrand Karl Karl_I.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Berlin Appenheim Straßburg Frankreich Frankreich England Amerika Frankreichs
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die schnellen Kreuzer. Bei den Kriegsübungen der großen Seemächte werden
gewöhnlich den Geschwadern eine größere Zahl Schnellkreuzer beigegeben.
Beim Marsch der Schlachtflotte laufen diese Kreuzer den Panzergeschwadern
in Aufklärungsgruppen weit voraus und decken auch die Flügel und den
Rücken der Schlachtschiffe gegen überraschende Angriffe von Hochseetorpedo-
booten, die nachts gefährlich sind. Da ans dem großen offnen Seekriegs-
schauplatze der Feind aus jeder Richtung des Kompasses herkommen kann,
sind viele Kundschafter nötig, um ihn rechtzeitig zu erspähen. Dabei fordert
die strategische Defensive ebensoviele Kreuzer wie die strategische Offensive.
Eine Panzerflotte, die selbst den Feind suchen oder sein Herankommen über-
wachen müßte, würde ihre Kraft zersplittern und außerdem so viel Kohlen
verbrauchen, daß sie im entscheidenden Augenblicke gefechtsuntüchtig sein könnte.
Die wichtigsten Erfordernisse für die Kampfbereitschaft der Schlachtschiffe,
genügender Vorrat an Kohlen und Schießbedarf, sowie gesammelte Kräfte
der Besatzungen, können nur vorhanden sein, wenn die Zahl der Anfklärnngs-
schiffe groß genug ist, die Linienschiffe von jeder andern Aufgabe als der,
den Feind in der Schlacht zu schlagen, zu eutbiudeu. Und gerade bei einer
kleinen Schlachtflotte ist es doppelt nötig, die Kräfte ohne Verzettlung für
den Hauptschlag bereit zu halten.
Als Aufklärungsschiffe werden bei den Panzerflotten aller Seemächte
Kreuzer der verschiedensten Größen verwandt; bei keiner einzigen Seemacht
begnügt man sich dabei lediglich mit kleinen Fahrzeugen, man gibt vielmehr
jeder Gruppe von Kundschaftern auch große Panzerkreuzer bei. Das hat
gute Gründe. Die kleinen Schnellkrenzer sind zu schwach bewaffnet, als daß
sie Vorpostengefechte durchführen könnten; um durch die feindliche Vorposten-
linie hindurch bis in die Nähe Der feindlichen Panzerflotte laufen zu können,
müffen die Aufklärungsschiffe stärker bewaffnet, also größer sein. Mit
gegebnen Verhältnissen muß man rechnen; da sowohl die französische wie
auch die englische und die nordamerikanische Flotte mächtige Panzerkreuzer
ihren Panzergeschwadern beigeben, dürfen wir nicht ohne Panzerkreuzer
bleiben. Denn die mächtigen feindlichen Panzerkreuzer würden unsre kleinen
Schnellkreuzer zurückdrängen oder gar zerstören, ehe sie ihre Aufgabe, die
Stärke der feindlichen Panzerflotte auszukundschaften, erfüllen könnten. Die
Verwendung der kleinen Schnellkreuzer ist auf die Abwehr vou Torpedo-
bootsaugriffen und auf den Dienst als Meldereiter beschränkt. Daß die
Kreuzer der Aufklärungsgruppen im einzelnen um so stärker und größer
sein müssen, je weniger von ihnen der Schlachtflotte beigegeben werden
können, das ist wohl jedem klar, der daran denkt, daß dem Befehlshaber
der kleinern Schlachtflotte sichre Auskunft über das Herankommen und über
die Stärke des Feindes viel wichtiger sein muß als dem Admiral, der auf
seine Übermacht pochen kann. Treffliche Beispiele für die Unentbehrlichst
von Kreuzern bei den Bewegungen der Schlachtflotten gibt Leutnant zur
See Hollweg in der Marinerundschau für 1897 in dem Aufsatze: „Kreuzer-
mangel und Krenzernntzen"; obwohl diese Beispiele aus der Zeit der Segel-
schiffe stammen, sind sie auch jetzt uoch ebenso lehrreich, wie die Einführung
der Dampfkraft Freund und Feind zugute gekommen ist, so daß die Ans-
klärung und Beobachtung seitdem sicher nicht leichter geworden ist. In ähn-
licher Weise wird mit Kreuzeru der Feiud, vou dessen Auslaufen aus seinem
Kriegshafen man meistens Kunde haben wird, auch aufgesucht werden können,
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Ii. Die deutsche Sndpolarerpedition unter von Drngalski vom Jahre 1901
bis 1903.
(„Zum Kontinent des eisigen Südens" von Erich von Drygalski.
Deutsche Südpolarexpedition. Fahrten und Forschungen des „Gauß" 1901—1903. Mit
400 Abbildungen im Text und 21 Tafeln und Karten. Berlin, Druck und Verlag von
Georg Reimer, 1904. 668 Seiten, 9 Mark, geb. 10 Mark. S. 230—231, 270—271,
272—274, 431—432, 448.)
(1. Eintritt ins Eis.) Am Morgen des 14. Februar 1902 hatten
wir Eis in deutlicher Nähe vor uns von Ssw bis So.
Von 10 Uhr vormittags an trieben kleinere Brocken vorbei, die sich
schnell vermehrten und schon um 11 Uhr zu Flächen zusammenschlössen, die
wie Schaum auf dem Wasser schwankten. Kurz nach 11 Uhr wurde der
Kurs fast gegen Westen gewandt, weil im Süden und Osten die Möglichkeit,
vorwärts zu kommen, gering schien. Im Laufe des Nachmittags drangen
wir in die Schollen ein, welche klein, aber zahlreich waren, mit abgerundeten
Umrissen und mit aufgewulfteten Räudern, wie sie das „Pancakeeis" der
Engländer charakterisieren. Ihre Oberfläche war weiß, die Ränder aber
waren durch eine Unzahl von Diatomeen, die darin wuchern, braun gefärbt.
Gleichzeitig umgaben uns Pagodroma und Thalassoeca, die Sturmvögel des
südlichen Eises, in größeren Scharen. Etwa 30 Eisberge lagen um uns
herum, unter denen mehrere Tafelform hatten. Dünung wurde uoch deut-
lich gespürt, doch war sie unter dem Einfluß des Eises kurz und gedämpft.
In der Spannung der Sinne, die uns mm alle beherrschte, blieb es
nicht aus, daß bald Land gemeldet wurde, standen wir doch nicht mehr fern
von der Position, die Wilkes für Terminationland zeichnet. Das vermeint-
liche Land erschien in flachen, abgerundeten Formen und wurde durch im
Schatten befindliche, steile Wände von runden Eisbergen vorgetäuscht, welche
dunkles Gestein vorspiegeln konnten. Björvig meldete Land aus der Aus-
sichtstonne, Kapitän Rnser von der Brücke; aber ebenso oft erwies sich ihre
Sichtung als irrig. Unterstützt wurde die Täuschung durch das Erscheinen
einer Sterna und einer Raubmöwe, welche als Verkünder von Land gedeutet
wurden, was auch gelegentlich seine Berechtigung hat. Unsere Lotung am
Nachmittag ergab geringere Tiefe, doch immerhin noch 3165 m, so daß eine
unmittelbare Nähe des Landes unwahrscheinlich war. Wir hatten dabei eine
Schlammröhre von 2 m Länge verwandt, welche sich so tief in den Boden
einwühlte, daß die Kraft beim Herausziehen für den Lotdraht zu groß
wurde und dieser riß; über 2500 m Draht und die Instrumente gingen
verloren. In dieser Lage erlitt die Maschine einen Schaden durch den
Bruch des Kondensorrohres, der aber während der Nacht durch angestrengte
Arbeit wieder geheilt wurde.
Am folgenden Morgen hörte ich schon in der Kammer an dem lauten
Gange der Maschine und dem starken Geräusch um das Schiff, daß wir
uns im dichten Eise befanden. Wir lagen zwischen großen Schollen, die
bis zu 10 in Durchmesser und bis zu 6 m Dicke haben mochten, und
brachen uns in der Frühe noch langsam Bahn in Waken und Rinnen da-
zwischen, indem uns einige große Eisberge zur Orientierung dienten, was
bei der Notwendigkeit eines häufigen Kurswechsels wertvoll war, wenn sie
selbst auch langsam trieben. Nachdem die Reparatur au der Maschine voll-
endet, war die Fahrt um drei Uhr nachts wieder aufgenommen worden,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
beträchtliche Schürfe des Verstandes herausleuchten. Sie wolle» indes nicht
den Boden kultivieren oder Häuser bauen oder seßhaft bleiben oder auch
nur die Mühe sich geben, eine Schafherde zu besorgen, wenn sie ihnen ge-
geben wird. Im ganzen scheinen sie mir in der Zivilisation einige Grade
höher zu stehen als die Feuerländer.
Es ist sehr merkwürdig, in dieser Weise mitten in einem zivilisierten
Volke eine Gruppe harmloser Wilder zu sehen, die umherwandern, ohne
zu wissen, wo sie die Nacht schlafen werden, und welche ihren Lebensunter-
halt durch das Jagen in den Wäldern sich verschaffen. Wie die Weißen
allmählich vorgerückt sind, haben diese sich über das mehreren Stämmen
gehörige Land verbreitet. Obgleich letztere hierdurch von einer gleichen
Bevölkerung eingeschlossen werden, halten sie doch ihre alten Unterscheidung^
merkmale aufrecht und führen zuweilen sogar Kriege miteinander. Bei
einer derartigen Begegnung, welche vor kurzem stattfand, wühlten sich die
beiden Parteien, äußerst merkwürdig genug, die Mitte des Dorfes von Ba-
thurst zum Schlachtfelde. Dies war der besiegten Partei von Nutzen; denn
die fliehenden Krieger nahmen ihre Zuflucht in den Baracken der Ansiedler.
(4. Ursachen des Aussterbens der Eingeborenen.) Die Zahl
der Eingeborenen nimmt reißend ab. Auf meinem ganzen Ritte sah ich mit
Ausnahme einiger von Engländern aufgezogener Knaben nur noch eine ein-
zige andere Horde. Diese Abnahme muß ohne Zweifel zum Teil eine Folge
der Einführung von Spirituosen, von europäischen Krankheiten (denn selbst
die milderen Formen derselben, wie z. B. die Masern, treten hier äußerst
zerstörend auf) und zum Teil von der allmählichen Ausrottung der wild
lebenden Tiere sein. Man gibt an, daß eine große Anzahl ihrer Kinder
ausnahmslos in sehr früher Kindheit infolge des Einflusses ihres wandern-
den Lebens zugrunde gehen, und da die Schwierigkeit, sich Nahrung zu
verschaffen, zuuimmt, so muß die Gewohnheit herumzuwandern sich ver-
stärken, und daher wird die Bevölkerung ohne irgendwelche auffallende
Sterblichkeit infolge von Hungersnöten in einer Weise abnehmen, welche
äußerst plötzlich erscheint im Vergleich mit dem, was in zivilisierten Ländern
auftritt, wo der Vater, wenn er auch durch Übernahme von mehr Arbeit
sich selbst schadet, doch nicht seine Nachkommen zerstört.
Außer diesen verschiedenen offenbaren Ursachen der Vernichtung scheint
ganz allgemein irgendein anderer geheimnisvollerer Einflnß tätig zu sein.
Wo nur immer der Europäer seinen Fuß hingesetzt hat. scheint der Tod den
Eingeborenen zu verfolgen. Wir können auf die großen Flächen von Amerika,
nach Polynesien, dem Vorgebirge der Guten Hoffnung und Australien hin-
blicken, wir finden dasselbe Resultat. Auch ist es nicht der weiße Mensch
allein, welcher in dieser Weise zerstörend auftritt: Die polynesische oder
malaiische Bevölkerung hat in Teilen des ostindischen Archipels in dieser
Weise die duukelfarbene eingeborene Bevölkerung vor sich hergetrieben. Die
Varietäten des Menschen scheinen aufeinander in derselben Weise einzuwirken,
wie verschiedene Spezies von Tieren: — die stärkere unterdrückt immer die
schwächere. Es war sehr niederschlagend, in Neu-Seeland die schönen ener-
zischen Eingeborenen sagen zu hören, daß sie wohl wüßten, das Land wäre
dazu bestimmt, von ihren Kindern auf andere überzugehen. Jedermann hat
von der unerklärlichen Abnahme der Bevölkerung auf der schönen und ge-
sunden Insel von Tahiti seit den Tagen von Kapitän Cooks Reisen gehört,
Marquardt, Quellenlesebuch. 2
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Polynesien Australien Neu-Seeland Marquardt
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fälligfeit des deutschen Bankwesens geklagt wird. Da gehen auch die Deut-
schen schließlich zu nordamerikanischen Geldinstituten und sind ihrer Schwierig-
fetten ledig
Wenn man die herrlichen Landschaften Costaricas sieht, schüttelt man
bedauernd den Kopf bei dem Gedanken, daß auch dies alles einst unschwer
hätte deutsch werden können. Dasselbe gilt hier, wie für Columbien,
Columbien mit der künftigen Weltverkehrsstraße ^)Ü Es gab eine Zeit,
in der Columbien, um aus der Misere seiner Revolutionskriege heraus-
zugelangen, gern unter deutsches Protektorat gekommen wäre, das ganze,
an sich prächtige Land, das an knltursähigem Boden die Größe des Deut-
schen Reiches übertrifft. Noch heute, ward mir von gut unterrichteter
Seite versichert, sind in Columbien und auch anderswo in Zentralamerika,
das man zu unrecht ohne Ausnahme als ein Konglomerat von „Raub-
staaten" hinstellt, bei aller inneren Abneigung gegen jegliches Fremde mehr
Sympathien für Deutschland als für die Vereinigten Staaten vorhanden.
Aber selbst die Deutschen im Lande — wirklich patriotisch deutsch suhlende,
obgleich ihr Deutschtum uicht energisch genug verteidigende, eingeschlossen —
werden unter den gegenwärtigen Umständen Bruder Jonathan dankbar sein,
wenn er gesundere Zustände anbahnt. Und Bruder Jonathan kommt; dar-
über sind sich die spanischen wie deutschen Zentralamerikaner aller dieser
Staaten bereits vollkommen klar; das nach Deutschland gravitierende Deutsch-
tum zeigt die Symptome des Dahinschwindens!
(4. Col6n.) Ans Pfählen oder Steinklötzen ragen die Häufer und
Hütten Colöns direkt ans dem wafferblinfenden Kot, in dem, neben allerlei
Schmutz, Schwertlilien und andere Sumpfblumen wachsen und die Schweine
und Kinder sich tummeln. Der mittlere Teil, bei den Hafen- und Bahn-
hofsgebanden, hat etwas Städtisches, nach Art einer südlichen Nordamerika-
nischen Stadt. Ein- bis mehrstöckige Holzhäuser mit Galerien und Kauf-
gewölben; darin Neger-, Chinesen- und Fremdeutreiben, Staub, trocknende
Wäsche, faule Familienidyllen und Schmntz, sehr viel Schmutz! Durch
Staub oder Wasserlachen fahren die Neger-Droschkenkntscher umher und
fahnden auf Beute. Elektrische Kabel und Drähte au rauhen Pfählen, nach
nordamerikanischer Art. Ans alles brennt das Tagesgestirn herab. Zeit-
weilig aber weht der kühle Odem des Atlantic; das Palmengefieder wiegt
sich, kräftig donnern die weißen Brecher über den Strand.
(5. Der Panama-Kanal.) Breit und einladend liegt der erste Teil
des Kanals wie ein ansehnlicher, schiffbarer Fluß vor uns. Auf kleinen
Fahrzeugen kann man ihn meilenweit befahren. Die flachen Ufer sind
grün; aber sie sind meist nicht zugänglich; die üppige Vegetation von Busch,
Baum, Sumpfgewächs und Urwald drängt den Menschen ab. Nur Vögel,
Insekten und Amphibien können hier hausen.
Mitten im Gestrüpp sind wir gelandet. Wracks im Wasser, verrostete
Schleppdampfer nebeneinander, an den Rändern zerfallener Hafenbecken oder
wie träge Ungeheuer in Reihen auf dem Trocknen. Dann weit — weithin
im Gestrüpp, zwischen Busch und Baum halb vergraben, Tausende von
Schienen, Hunderte oder Dutzende von Kesseln, Lokomobilen, Lokomotiven,
Kränen und verfaulten Gummischläuchen. Unter herabhängendem Gezweige
x) Damals gehörte die heutige Republik Panama noch zu Columbieu.
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TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Extrahierte Ortsnamen: Columbien Zentralamerika Deutschland Deutschland Panama