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1. Das Altertum - S. III

1885 - Heilbronn : Henninger
V orwort. Die „Grundzüge der Geschichte“, von welchen ich hiemit den ersten Teil der Öffentlichkeit übergebe, sind ein Seitenstück zu meinen „Grundzügen der deutschen Literaturgeschichte“, welche 1881 in erster, auf Ostern dieses Jahres in dritter Auflage erschienen sind. Beide Bücher sind von dem Grundsätze beherrscht : nicht vielerlei, aber viel. Es handelt sich des näheren bei vorliegendem Werke erstlich hinsichtlich des Inhalts darum, die wesentlichen Personen und Ereignisse der Geschichte kurz und präcis zu schildern ; ich hoffe nichts zu übergehen, was wirklich denkwürdig ist, und was als Bestandteil der allgemeinen Bildung anzusehen ist, darüber will ich knapp aber ausreichend Auskunft geben. Keineswegs aber ist die Absicht, eine Art historischen Repertoriums zu schaffen, in welchem alles ohne Unterschied der Wichtigkeit aneinander gereiht würde. Deshalb habe ich die orientalischen Völker nur kurz skizziert; sie ganz zu übergehen, wiedas heutzutage wohl geschieht, habe ich mich nicht entschliefsen mögen: sie stehen nur in den Vorhallen der Geschichte, aber diesen Platz soll man ihnen auch nicht verkümmern. Zweitens soll hinsichtlich der Form Lesbarkeit erstrebt werden. Mein Buch soll als Leitfaden für den Unterricht in den oberen Klassen der Mittelschulen dienen — man wird sich überzeugen, dafs es, wenn schon zunächst für Gymnasien geschrieben, doch nicht blofs für sie brauchbar ist •—; aber es soll den Schüler nicht durch unverständliche orakelhafte Abgerissenheit verwirren und nicht durch Sätze ohne Prädikate seinen sich eben bildenden stilistischen Geschmack verderben. Es soll so gehalten sein, dafs der Schüler gern darin lese: dafs der Lehrer dadurch die Möglichkeit gewinne, das eine Jahr diese, das andere jene Partie im Unterricht etwas eingehender zu behandeln und für die kürzer gefafs-ten Teile den Schüler mit Ruhe auf ein Buch zu verweisen, das er selber verstehen kann, das ihm aber freilich durch das lebendige

2. Das Altertum - S. 200

1885 - Heilbronn : Henninger
200 Iii. Periode. Quaden und Markomannen (167—175 und wieder 178—180) schwere Kriege zu führen (Sage von der „Blitzlegion“, legio fulminated, wufste aber doch die Grenzen gegen den Barbaren -ans tu rm zu schirmen} dessen Gefährlichkeit die Zeitgenossen an die punischen Kriege erinnerte. Persönlich war Marcus Aurelius der stoischen Philosophie in Ansichten und Leben so ergeben, dafs man ihn den „Philosophen“ nannte. Die ganze Zeit der „guten Kaiser“ ist auch eine Zeit der literarischen Blüte; damals schrieb der ernste, patriotische Gäius Cornelius Täcitus (etwa 54 117), ein Mann, der mit psychologischem Tiefblick Herzen und Nieren prüft, seine Annalen (14—68 behandelnd), seine Historien (im Inhalt die Annalen fortsetzend, aber zeitlich früher entstanden), seinen Dialog von den Rednern, seine Germania, eine lebensvolle, idealisierende Schilderung der Germanen, deren I lisclie und Unverdorbenheit es ihm angethan haben, seinen Agricola. Gaius Suetönius Tranqulllus verfafste 12 Kaiser-biographieen von Cäsar bis Domitian; Briefe und Reden haben wir von dem jüngeren Plinius, dem Neffen des Naturforschers Plinius und dem Schüler des feinsinnigen Rhetors Quinc-t i 1 i ä n u s. \ on F1 ö r u s rührt ein Auszug der römischen Geschichte in schwülstigem Stil her; Frontinus behandelte die Kriegskunst. Appuleius, aus Madaura in Afrika, schrieb den Roman „Metamorphosen oder vom goldenen Esel“, in welchem die Erzählung von Amor und Psyche enthalten ist; das Aa erk ist lehrreich für die afrikanische Spielart des lateinischen Stils, als dessen gröfster Meister übrigens damals der alter-ttimelnde Rhetor F r ö n t o, der Lehrer Marc Aurels, galt. Sein Schüler ist A ul us Gellius, der in der Schrift „attische Nächte“ allerlei litterarische, grammatische, historische und antiquarische Fragen erörtert. Als Dichter ragen hervor der Satiriker Juvenälis (gest. etwa 130), der grausige Bilder des Sittenzerfalls entwirft, und der feile Epigrammatiker Martiälis aus Spanien (gest. etwa 100). Auch die griechische Litteratur der Zeit hat bedeutende Namen aufzuweisen: Plutärchos aus Chäroneia (50 vergleichende Biographieen berühmter Griechen und Römer; moralische Schriften); Arriänos aus Nikomedia (Feldzüge Alexanders des Gr.); Appiänos aus Alexandreia (römische Geschichte); P t o 1 emäos (Geographie und Astronomie); Pausänias (Be- • Schreibung Griechenlands); der geistreiche Spötter Lukiänos. Die ganze Zeit zeigt einen humanen Charakter; unter Traian

3. Das Altertum - S. 209

1885 - Heilbronn : Henninger
49. Kapitel. Das Zeitalter der Völkerwanderung. 209 König Attila, der „Gottesgeifsel“, fest zusammengeschlossen und über Massen germanischer Hilfsvölker gebietend, 451 von Pannonien aus gegen den Westen auf brachen, aber von dem König Theödorich und dem römischen Reichsfeldherrn Aetius auf den katalauni-sehen oder mauriakischen Feldern in Gallien etwa im Juli 451 in einer riesigen Völkerschlacht geschlagen wurden. Nachdem Attila 452 noch einen Einfall in Italien gemacht, starb er 453 plötzlich, und bald hernach ward das Hunnenreich durch den Abfall der Germanen, namentlich der Gepiden und Ostgoten, zerstört; in der Sage der Deutschen aber lebte Attila unter dem Namen Etzel als Vertreter eines „barbarischen Kaisertums“ fort. d. Dafs das römische Wesen immer noch nicht ganz der schöpferischen geistigen Kraft entbehrte, wenn auch dieselbe mit den früheren Zeiten keinen Vergleich mehr aushält, lehrt die Litter at ur von 284—476. Dieselbe weist neben den geistlosen, von historischer Kunst nichts ahnenden „Geschichtschreibern der Kaisergeschichte“ (scriptores liistoriae Augastae), welche die Zeit von Hadriänus bis Carmus behandeln, und neben den mageren Auszügen des Eutröpius und Aurelius Victor (beide um 370) den tüchtigen, wahrheitsliebenden Historiker Ammiänus Marcelli-n u s auf, der unter Julianus gegen die Perser focht und die Zeit von 96—378 lateinisch beschrieb; sowie den Griechen Zösimos, welcher namentlich für die Zeit Stilichos wichtig ist. Der Spanier O r ö s i u s entwarf einen Geschichtsauszug bis 417 in apologetischer Absicht, um darzuthun, dafs vor dem Eintreten des Christentums noch mehr Blut vergossen worden als nach demselben. Unter den Kirchenvätern (mit denen es die Wissenschaft der Patristik zu thun hat) ragen Arnöbius, Lactäntius, der Bibelübersetzer Hieronymus (Urheber der sog. Vulgata), Ambrosius und vor allen der gewaltige Augustinus hervor (gest. 430 in Hippo Regius in Afrika; Hauptschrift „vom Staate Gottes“, de civitate dei). In christlichem Sinne schrieb auch Eusebios seine griechisch abge-fafste Chronik und seine Kirchengeschichte. Unter den heidnisch gesinnten Rhetoren sind der Grieche Lib änios, der Freund Julians, und der Römer Aurelius Symmachus zu nennen (Konsul 391). Ein tüchtiger Grammatiker war Donatus (um 360), ein Altertumsforscher Makröbius (um 400, „saturnalische Gastmähler“). Als Dichter sind zu nennen der Gallier Ausönius, Konsul 379, Verfasser von 20 Idyllen (namentlich Mosella), Claudius Claudia nus, der den Stilicho verherrlichte, Rutilius Namatiänus Egelhaaf, Grundzßge der Geschichte. I. 14

4. Das Mittelalter - S. III

1885 - Heilbronn : Henninger
Hiemit übergebe ich auch den zweiten Teil meiner „Grundzüge der Geschichte“ der Öffentlichkeit. Mein Bestreben war es, auch für ihn das Zeugnis zu erringen, das die „Grenzboten“ (1884, Iv. Band S. 600) dem ersten ausstellten: „Dem Texte sind, soweit wir sehen, überall die neuesten und besten Erscheinungen der historischen Litteratur zu Grunde gelegt.“ Natur-gemäfs ist dies Ziel für das Mittelalter schwerer erreichbar als für das Altertum; die wissenschaftlichen Darstellungen, die ein gröfseres Ganze umfassen, sind hier ohnehin seltener. Dem Kenner brauche ich die Werke von Arnold, Dahn, Giesebrecht, Hertzberg, Kaufmann, Kugier, Ranke — dessen fünften Teil ich während des Druckes noch berücksichtigen konnte — nicht erst zu nennen; vor allem aber habe ich meinen Dank den Manen von K. W. Nitzsch auszusprechen, dessen „Geschichte des deutschen Volkes“ (Leipzig, Duncker und Humblot 1883) nach Tiefe der Forschung und Ursprünglichkeit der namentlich den wirtschaftlichen Grundlagen der Volksentwickelung zugewandten Betrachtung mir die grandioseste Erscheinung in der historischen Litteratur der letzten Jahre scheint. Hinweisen will ich noch auf die Aufsätze Varrentrapps (Zur Geschichte der deutschen Kaiserzeit) und Sickels (Wesen des Volksherzogtums) im 47. und 52. Bande der Historischen Zeitschrift. Auch mehrere Artikel der Allgemeinen deutschen Biographie habe ich für diesen Teil benützen können. Für manchen freundlichen und sachgemässen Rat bin ich meinem verehrten Vorstande, Herrn Rektor Dr. Friedrich Pressel, zu aufrichtigem Danke verpflichtet. Heilbronn, am 16. Januar 1885. G. Egelhaaf.

5. Das Mittelalter - S. 90

1885 - Heilbronn : Henninger
90 Iii. Periode. Ägypter zurückfiel, denen es 1099 entrissen wurde, und die seit den Zeiten des Sesöstris auf den Besitz dieses Landes Gewicht gelegt hatten: so war doch das bleibende Ergebnis der durch die Kreuzzüge hervorgerufenen Bewegung auf idealem wie auf materiellem Gebiete bedeutend genug. a. Durch die Kreuzzüge wurde der geistige Horizont der Europäer ungemein erweitert; die Schranken, welche die einzelnen Völker von einander getrennt hatten, brachen zusammen ; man lernte sich gegenseitig kennen, man tauschte die geistigen Güter der christlichen Kultur aus, und zugleich wurde man mit der Wunderwelt des Ostens, den „Kaiserpalästen der Griechen“ und den Kulturmittelpunkten des Islam bekannt. Deshalb erblühte überall die Litteratur, überall namentlich die Lyrik, welche den subjektiven Stimmungen der so mächtig angeregten Menschenbrust Ausdruck lieh. Im Norden Frankreichs nannte man die ritterlichen Sänger Trouveres, im Süden Troubadours (so B er trau de Born aus Perigord, um 1180, „der Tyrtäos des Mittelalters“); in Deutschland Minnesänger (so Walther von der Vogelweide, etwa 1160—1230). Die Gröfse der deutschen Litteraturbliite im besonderen ermifst sich aufser-dem leicht nach den Namen der Epiker Heinrich von Veldeke(Eneit), Wolfram von Eschenbach (Pärcival), Gottfried von Strafsburg (Tristan und Isolt) und Hartmann von Aue (Der arme Heinrich; Gregorius auf dem Steine; Erec; Iwein); neben diesen „Kunstepikern“ steht das gewaltige Volksepos, das Nibelungen- und das Kudrunlied; unter den moralisierenden Schriften ist die erste ,,Freidanks Bescheidenheit“ (ihr Verfasser ist vielleicht Walther). Unter den Geschichtschreibern der Zeit ragt hervor vor allen Bischof Otto von Freising, der Oheim Friedrichs I. (Verfasser einer in philosophisch-theologischem Geiste geschriebenen Weltgeschichte de mu-tatione rerum oder de duabus civitatibus, „von den zwei Reichen“, und einer Schrift über die Thaten Friedrichs I. bis 1158, in welchem Jahre Otto starb); dann Wilhelm von Tyros als Geschichtschreiber der ersten Kreuzzüge, die er mit Lebendigkeit und Sachkenntnis geschildert hat (f vor 1187); der vierte Kreuzzug fand aufserdem einen Geschichtschreiber an V i 11 e h a r d o u i n, der selber Anteil an dem Zuge nahm, während Joinville in seiner „Chronik des heiligen Ludwig“ die Thaten dieses Fürsten beschrieb, der allein in seiner Zeit noch den Geist der ersten Kreuzfahrer vertrat. Damals blühte auch die Theologie, deren Meister, die Glauben und

6. Besonderer Theil - S. 405

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Königr. Dänemark. Eintheilung und Wohnorte. 405 Vorzeit und der alten Sprache Skandinaviens. Blüthe d. Wissensch. u. Künste. Bruch- stücke v. der älteren o. Sämundur Edda, in welcher die ältesten Gedichte, welche die nordische Mytbologie enthalten, und viele Heldensagen der alten Skalden ssänger] aufbewahrt sind, gesammelt v. d. Priester Sämund der Weise [Saemundo hin Frodi], geb. 1056, f 1133. Jüngere Edda, ein prosaischer Auszug der ältern, v. Snorre Sturlcson, geb. 1178, ff 1241. Hut. vorweg. Herrsch, seit 1261. Mit Norwegen an Dänemark gekommen 1380. Abnahme d. Bevölk., der Biehz. u. d. Schiff., Verfall d. Wissensch. u. Künste seit Ende d. 14. Jahrh. Die Pest o. d. schwarze Tod 1350 und schreckliche vulkanische Ansbrüche vergrößerten das Elend. Erste Buchdruckerei 1531'. Einführ. d. Reform. 1540 — 1591. Im 18. Jahrh. 43 Mißjahre u. 18 Mal Hnngersnoth. Hungcrsnoth 1824 u. 1825. — 10. Einwohner: 60,000. Nachkom- men der Normannen ans Norwegen, welche d. alte Skandinavische Sprache sprechen. Sie sind von großer Sittenreinheit, wohl unterrichtet, voll Liebe zu ihrem Vaterlande und ihrer Geschichre, zur Dichtkunst und zu den alten Sprachen ses gibt Bauern, welche Lateinisch verstehen]. Lutheraner unter einem Bischof; 321 Kirchen und 154 Prediger. Hauptbeschäftigung ist Viehzucht n. Fischfang; auch werden viele wollene Handschuhe, Strümpfe u. Jacken gestrickt u. diese, so wie Eiderduuen, Lammfelle, Wolle, Talg, Thran, Fische u. isl. Moos ausgeführt. — 11. Verwaltung. 3 Amt- mannschaften: Süderamt; Westeramt; Norder- u. Osteramt. Jedes Amt hat seinen Amtmann; der des Süderamts ist zugleich Stistsamlmann; er besorgt zugleich die Verwaltung der ganzen Insel. Der Alt hing ist die berathende Ständeversammlung. — 12. Eintheilung n. Orte. Nur die Küsten sind bewohnt, hauptsächl. die Sw.- Küste. Die sog. Städte sind sehr unbedeutend und bestehen nur aus einzelnen Höfen, die an den Häfen bei einander liegen. Die übrigen Wohnungen sind in den Thälern zerstreut und bilden Höfe, deren man über 4,700 zählt. Hie und da sieht man eine Kirche; sie bildet den Mittelp. des Kirchspiels, a. Süderamt. Reykjavik sd. h. rauchendes Dorf, v. d. in der Nähe bcstndlichen heißen Quelle, welche Rauchsäulen emporsendet]. Hauptst. auf einer Landzunge des Faxafjordö. 1,000 E. Sitz des Stistsamtmanns, des Bischofs, des isländ. Landesobergcrichtes, Versammlungsort des Althings. Gesellsch. für isläud. Literatur, die auf der ganzen Insel 500 Mitglieder zählt. Bibelgesellsch. Dom. Gelehrte Schule. Stiftsbibl. v. 6,000 Bdn. Sternw. Einzige Avotheke der Insel. Hafen. Handel. Bessastadir sdän.: Bessastad]. Hof u. Kirche auf einer Landzunge, Reykjavik gegenüber. Skalholt. D. zw. 2 Armen d. südl. Hvitaue. Ehem. Hauptort n. wichtigster Bischofssitz. Dom v. 1057. Thittgvellir. Kirche a. N. Ufer des Thingvallavatus. Sitz des alten Althings. Der Südküste ge- genüber liegen die Westmanns Inseln, fast ganz aus Lava bestehend. Nur eine der Inseln ist bewohnt; die 200 E leben fast nur von Seevögeln, h. Westeramt. Grundarfjord am Gnndarsjord ». Jsafjord am Skultilsfjord sind Handelsplätze mit städtischen Rechten. Stahi am Faxafjord; Sitz d. Amtmanns, c. Norder- und Osteràmt. Akreyri am Eyjafjord und Eskifjord am Neydarfjord sind Handelsplätze mit städtischen Rechten. Fridriksgafa, die Wobnung des Amtmanns, liegt bei Mödru- vellir. Holar sholum] im Hjaltadal. Domkirche. Bischoftsitz v. 1106 — 1797.

7. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 1

1844 - Eßlingen : Dannheimer
Einleitung Die Geographie oder Erdbeschreibung lehrt uns die Natur der Himmelskörper und das Verhältniß der Erde zu denselben und besonders zum Sonnensystem, die natürliche Beschaffenheit und den natürlichen oder physischen Zu- stand der Erdoberfläche, den Menschen und die Staaten kennen. Sie theilt sich in drei Theile: Die mathematische Geographie handelt von den Himmels- körpern und von dem Verhältniß der Erde zu denselben, besonders von dem Verhältniß der Erde zu dem Sonnensysteme. B. Die physikalische Geographie betrachtet den physischen Zustand der Erdoberfläche, beschreibt also das Meer, die Oberfläche des Landes, die Verbreitung der Gesteine, die Gewässer, das'klima, die Vertheilung der Pflanzen und der Thiere. C. Die politische Geographie beschäftigt sich mit der Völkerbeschrei- bung (Ethnographie) und der Staatsbeschreibung (Statistik). C r st e r Theil Wie mathematische Geographie. Erste Abtheilung. Die mathematische Eintheiluug der hohlen Himmelökugel und der Erdkugel. §. 1. Die mathematische Eintheilung der hohlen Himmelskugel. Ehe wir von der wahren Gestalt der Erde sprechen, wollen wir sie für eine geometrische Kugel halten. Man hat dieselbe einer mathematischen Ein- theilung unterworfen, um sich auf ihrer Oberfläche orientiren zu können. Diese Eintheilung ist von der hohlen Himmelskugel entlehnt und hängt mit den, an derselben eingeführten Kreisen und Punkten innig zusammen, daher wip zuerst die mathematische Eintheilung der hohlen Himmelskugel kennen lernen müssen. Auf einer Kugel sind diejenigen Kreise größte Kreise, deren Ebenen durch den Mittelpunkt der Kugel gehen; alle übrigen sind kleinere Kreise. Unter allen möglichen oder denkbaren Punkten, größten und kleineren Kreisen, haben diejenigen, welche sich auf den Gesichtskreis eines Ortes und den allge- meinen scheinbaren Umlauf des Himmels oder die wirkliche Fortrückung ein- zelner Himmelskörper beziehen, so daß dadurch den Begriffen von ihnen ihre Wirklichkeit gegeben wird, besondere Benennungen erhalten, die schon im frühesten Altepthum von den Chaldäern, Aegyptern, Griechen und Arabern eingeführt worden sind, wie noch zum Theil lbre Namen betreisen. Verschiedene dieser Kreise stehen dergestalt mit einander in Verbindung, daß keiner ohne den an- dern erklärt werden kann, doch lassen sie sich nach den drei größten Kreisen . 1

8. Die politische Geographie - S. 324

1845 - Eßlingen : Dannheimer
324 i innern und äußern Verhältnisse desselben kennen. I. Die i n n e r n Verhältnisse des Staates. 1. Die C e n tra l be h örd en des Staates. Darunter sind die höchsten, unmittelbar um das Staatsoberhaupt versammelten und nur diesem,in constitutionellen Staaten aber außerdem den gesetzgebenden Versammlungen verant- wortlichen Behörden zu verstehen, z. B. das geheime Cabinet, Staatsministerium, der Staatsrath oder Reichsrath u a. 2. Die innere Provincial- und Polizei-Verwaltung, wobei der Geschäftsgang derselben in jedem ein- zelnen Zweige und die von ihr abhängenden wichtigen Staatsanstalten zu be- rücksichtigen find. 3. Die Rechtspflege; hier fmb die noch gültigen Gesetz- bücher, die verschiedenen Arten von Gerichtshöfen zu nennen, und Ergebnisse aus der Criminalstatistik, insofern sie für den sittlichen Zustand der Völker ein Zeugniß ablegen, anzuführen. 4. Tie Fin anzverw a l tung , wobei von den Staatsschulden und dem Tilgungsfond, so wie von den Budgets der Einnahmen und Ausgaben gesprochen werden muß. 5. Die Kr i e gsv e rw a l- tung für Landheer uitd Seemacht. Nachrichten von der gegenwärtigen Größe des Heeres und der Flotte, von ihrer Vertheilung und Ergänzung nach den allgemeinen Zwecken des Staates, von ihren Bilvungsanstalten, von ihren Vertheidigungs- und Sicherheitsplätzen in den Festungen und Kriegshäfen ver- schiedenen Ranges gehören hieher. Ii. Die auswärtigen Verhält- nisse eilt es Staats zeugen von deni äußern Leben desselben; sie lassen die Stellung erkennen, welche ihm nach der Beschaffenheit seines innern Lebens iilnerhalb eines gewissen Staatensystems angewieseil ist. Je größer die Grund- macht eines Staats, je ausgebildeter die Volkskultur und der Organismus ist, oder je würdiger die Regierung ihre Aufgabe erfüllt, desto kräftiger tritt der Staat in dem Systeme auf, welchem er angehört, desto höher ist sein Rang, desto größer sein Einfluß auf das ganze System. Um einen Staat von die- sem Gesichtspunkt aus, den man das politische Gewicht nennen kann, darzu- stellen, hat man 1. nach einer gedrängten Uebersicht der Verwaltung der ans- wärtigen Verhältnisse, in Absicht auf den politischen Verkehr mit den übrigen Staaten durch diplomatische Agenten verschiedenen Ranges, das Staatsinteresse und politische Gewicht der einzelnen Reiche vom historischen Standpunkt aus übersichtlichzu loürdigen; 2. eine genauere Aufzählung aller bestehenden und noch geltenden Verträge mit den übrigen Staaten zu liefern und zugleich zu erläu- tern, in wie weit dieselben noch jetzt allgemeine und politische oder Handels- verhältnisse mit besondern Begünstigungen oder Beschränkungen feststellen, oder endlich auch nur auf die regierenden Dynastien Bezug haben, indem sie für dieselben Erbverträge, Heimfallsrechte und bisweilen wohl auch wenige bedeu- tende verwandtschaftliche Dispositionen bestimmen. Von einer erschöpfenden Darstellung aller dieser Punkte in unserem beson- dern Theil der politischen Geographie kann nicht die Rede sein; das Leben der Staaten kann dort nur in den allgemeinsten Ilmrissen geschildert werden, wobei wir bei der Darstellung der Grundmacht eines Staates, so weit sie die physikalische Beschaffenheit desselben betrifft, besonders aus den besondern Theil der physikalischen Geographie verweisen. §. 309. Di e ve rsch i e d c n en Staatensysteme. Die Nationen der Erde haben sieh in ihren Staatenvereinen, bewußt oder unbewußt, zu ge nässen Gruppen gebildet, die man S t a a t e n sy st e m e nennen kann. Das leitende Princip iin Leben dieser Staatensysteme, sagt Berghaus ist das religiöse Interesse der Völker, die einem jeden derselben angehören, woraus folgt, daß die Verschiedenheit der Religion dieselben charakterisirt. lind da aufver einen Seite dle Religion auf die geistige Thätigkeit schließen läßt, anf ver andern

9. Die politische Geographie - S. 676

1845 - Eßlingen : Dannheimer
Allgemeine Geographie von D. Böller. t — 3te Lleitung enthaltend die Grundlinien der mathematischen Geographie und ^ie physikalische Beschreibung von Asien, Afrika und Europa ä fl. I Is kr. oder fl§ ggr. groß Oktav brach. fl. 3. 36 kr. oder L Rthlr. 6 ggr. Die 4te Lieferung schließt die physikalische Geographie mit der Beschreibung von Amerika und Australien und wird e.wa zur Om. 1844 erscheinen. Dieß Buch ist für die Hand des Lehrers ooer zum specielleren Studium dieser Wissenschaft. Man erspart vamit die Anschaffung der kostspieligen Werke von Ritter Roon und anderen und findet hier das ungeheure Material der physikalischen Geographie zu einem für die Bedürfnisse des unterrich enden Lehrers völlig entspre- chenden Leitfaden geordnet. Nur einem praktischen Lehrer der Geographie konnte es gelingen, soweit Melser des Stoffes zu werden, daß die reichen Ergebnisse der neueren geographischen Forschungen übersichtlich geordnet und in äußerst anziehender Form dem Lehrer dargeboten werde». Dieß ist der Ausspruch competenter Kritik, nicht die des Berlegers, über dieses bald vollendete Werk. Geognostifche Wandkarte von Deutschland und den angrenzenden Ländern mit erläuterndem Texte. fl. 3 24 kr. oder 3 Rthlr. Auf Leinwand gezogen fl. 7. 9 kr. oder 4 Rthlr. Wir bringen diese schöne Karte besonders Lehrern in Real- und Gewerbeschulen so wie den Freunden der Geognosie in empfehlende Erinnerung. Wandkarte van Palästina, herausgegeben von D. Välter Mit dem Plane von Alt-Jerusalem. 2 Folio-Jliitter. 1 fl. B2 kr. ober !§ ggr., auf Leinwand aufgezogen fl st. 48 kr. oder 1 Rthlr. S ggr. Bis jetzt ttisete keine Wandkarte von Palästina, welche die erst in neuerer Zeit namentlich von Robmson und Ritter veröffentlichten Forschungen berücksichtigt hätte, nach welchen die Gestalt'des heiligen Landes wesentlich verschieden ist von den bisherigen Annahmen. Wir hoffen deßhalb den Schulen, in welchen biblische Geschichte gelehrt wird, einen wesentlichen Dienst zu erweisen durch diese trefflich gearbeitete Karte, die außerdem noch durch ungewöhnliche Billigkeit des Preises sich vor andern empfehlen dürfte.

10. Die politische Geographie - S. 675

1845 - Eßlingen : Dannheimer
Anerkannt treffliche Hülfsmittel für den geo- graphischen Unterricht. In -er Dannheimer'schen Buchhandlung in Eßlingen ist erschienen und in allen Kuchhandlungen zu haben: Schul-Atlas in 3« Karten von p. Voller. broch. fl. 6 36 kr. oder 4 Rthlr. in allegorischem Umschlag elegant broch. Herr Direktor Diesterweg inberlin hat in seinen rheinischen Blättern (Xxvii. Band der neuen Folge lies Heft) nachstehende Kritik dieses Werkes veröffentlicht: Die Freude, die ihm die vorzüglichen Leistungen des Werkes gewährten, veran- lassen ihn, nicht länger mit der Anzeige dieser werthvollen, bedeutenden Erscheinung zu zögern. Ein Blick auf den Reichthum dieser Darstellungen — und man überzeugt sich von den unendlichen Fortschritten, welche die Erkenntniß und der geographische Unterricht in den letzten 20 Jahren gemacht hat. Wer dieselben nicht verfolgt hat, lieht in dieser Beziehung ganz außerhalb der Gegenwart. Wer mit einem Male die Fülle geographischer Anschauungen eines Mannes dieser Gegenwart auffassen, sich zu seiner Höhe hinaufschwingen will, bemächtige sich des Inhaltes, den dieses Atlas an- deutet. Sachkenner, wie Professor Alumpp in Stuttgart, Direktor Strebet in Stetten, Direktor Niecke in Eßlingen haben ihn bereits empfohlen; wir brauchen seine Eigenthümlichkeit nur in wenigen Zugen zu schildern, um dasselbe zu thun. — Der Atlas soll dem jetzigen Staude der physikalischen und politischen Geographie entsprechen. Um den Gegensatz des Landes und Wassers dem Schüler anschaulich zu machen, sind die Meeresgränzen blau angelegt, eine Manier, durch welche die horizontale Gliederung des Landes deutlich hervortritt. In dem Meere sind die Strö- mungen, die größeren Sandbänke, die gefährlichen Klippen bemerkt, die bedeuten- den Seewege und die Routen der berühmtesten Weltumscgler angegeben. — Um die vertikale Gliederung des Landes zu veranschaulichen, sind die Hochebenen weiß gelassen, die Tiefebenen grünlich eolorirt. Die Wüsten treten dem Auge als braune Flächen entgegen, die Oasen erscheinen grün, die Gebirge sind schwarz ge- gezeichuet. Durch die verschiedenen Töne bekommen die Karten ein reliefartiges Ansehen. Auf den Rändern der Karten befinden sich Höhenprofile in Farben; die Pflanzenprofile sind. ebenfalls in Farben, kegelförmig dargestellt. — Die geogno- stisch e n Verhältniße Deutschlands sollen durch die Uebersichtskarte veranschaulicht werden. (Da dieses aus der Uebersichtskarte von Deutschland, welche der Schulatlas enthält, nicht geschehen konnte, so hat derselbe Verfasser in der unten bemerkten geognostischen Wandkarte die geognvstischen Verhältnisse Deutschlands veranschaulicht). Die Fluß, und Stromsysteme sind sehr scharf dargestellt, und blau angelegt; desglei- chen die Seen und Delta'ö. Für die klimatischen Verhältnisse sind verzeichnet die Gränzen der Klimazonen, die Gränzen der Passate, der Mouffons und der bedeu- tendsten Orkane. Die Verbreitung der wichtigsten Pflanzen ist nach wagrechter und senkrechter Richtung angegeben und ihr dienen die angegebenen der Polar- und Aequatorialgränzen. Für die politische Geographie sind die ethnographischen und historischen Verhältnisse der Länder in's Auge gefaßt worden. Die Namen der Provin- zen, Departements re. stehen, damit die Karten nicht mit Nanien überladen werden, am Rande. Nach dieser kurzen Auseinandersetzung wird sich der Leser ungefähr ein Bild machen können von dem Reichthum von Anschauungen, welche dieser Atlas bietet. Die Versicherung genüge, daß die Ausfichrung in vorzüglichem Grade ge- lungen ist. Wer für sich oder für eine Anstalt für ein solches Lehrmittel 4 Rthlr.— aufzuwenden im Stande ist, er versäume es nicht, und er empfehle den Schülern vermögenderer Eltern den Ankauf dieses Atlasses.
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