1885 -
Heilbronn
: Henninger
- Autor: Egelhaaf, Gottlob
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1884
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittelschulen, Gymnasium
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
4. Kapitel. Einteilung der griechischen Geschichte.
15
der kälteren Zone wechseln mit der üppigen Fülle südlicher Gegenden. Auf den höheren Bergen, die einen guten Teil des Jahres mit Schnee bedeckt sind, wachsen Tannen und Eichen, während Reben, Feigen und Ölbäume in den niederen Regionen aufs beste gedeihen“; in Messenien und auf den Kykladen kommt selbst der Palmbaum in ganzen Gruppen fort, und „aus breitem Blätterfufse treibt die Äloe ihren hohen Schaft empor; gleich den Zaubergärten des Alkinoos erfüllen Orangen- und Citronen-wälder die Luft mit ihrem Dufte.“
• Viertes Kapitel.
Einteilung der griechischen Geschichte.
I. Periode. Die alte Zeit.
a. Pelasgische Periode. h. Das heroische Zeitalter.
Ii. Periode. Die Zeit der Wanderungen und der älteren
Kolonisation. 1124—900.
Iii. Periode. Bildung der beiden führenden Staaten Sparta
und Athen; Verfassungskämpfe; jüngere Kolonisation. 900—500.
Iv. Periode. Abwehr der Perser und Periode nationaler Hege-
monieen. 500—338.
V. Periode. Gänzlicher Untergang der nationalen Unab-
hängigkeit; Vorherrschaft Makedoniens; Ausbreitung des Hellenismus über Asien. 330—197.
Vi. Periode. Griechenland unter römischem Einflufs und
römischer Herrschaft. 197 v. Chr. — 395 n. Chr.
I. Periode.
Die alte Zeit.
Fünftes Kapitel.
Pelasgische Periode.
a. Was die älteste Bevölkerung von Griechenland angeht, so unterscheidet Herodöt I 56—58 zwei Stämme (yevr]), den pelasgisehen und den hellenischen. Die Peläsger, von
1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
23
Das Pflanzenreich. Das Thierreich.
und Sträucher; ein häufigeres Vorkommen der tropischen Pflanzenformen,
einen größeren Reichthum an Schlingpflanzen, an Zwiebelgewächsen, an aro-
matischen Kräutern und schönen Blumen endlich die dem Süden fast eigenthüm-
lichen immergrünen Laubhölzer. Dagegen hat das übrige Eurupa das frische
Grün der Wiesen und Wälder im Sommer vor dem Süden voraus; denn
hier erhält die Pflanzenwelt wegen des fehlenden Sommerregens und wegen
der größeren Sommerwärme im Sommer in der Regel ein dürres, grau-
gelbes Ansehen.
3. Waldlose Gegenden sind die Inseln des nördlichen Eismeeres,
die höheren Gebirgsregionen auf den südlichen Halbinseln, auf den Pyre-
näen, den Alpen, den Karpathen, den skandinavischen Alpen, in Hochschott-
land und Island, so wie die Hochebenen Spaniens, die Tiefebenen Italiens,
die Steppenländer Ungarns und Südrußlands. Die übrigen Gegenden des
Kontinents sind sehr reich an Wäldern. Sie gehören südlich vom
55° Breite zum Gürtel der Kätzchen bäume, nördlich desselben zu dem
der Nadelwälder. Die Wälder Südeuropas tragen zum Theil schon den
Charakter der formenreichen Wälder. S. I. §. 154. 3—7.
4. Nach den herrschenden Brotpflanzen zerfällt Europa in drei
Gürtel:
2. Der Gürtel der Gerste, des Hafers und der Kartof-
fel vom 62° und 70° bis 52° und 57° N. Br. S. I. §. 155. 7. a.
b. Der Gürtel d es Roggens reicht bis 50° und 48° N. Br.
S. I. tz. 155. 7. b.
c. Der Gürteldes Weizens geht bis zur Südgrenze von Europ.a?)
5. Der Wein stock wird im südlichen und mittlern Europa kultivirt
ss. I. §. 157.]. Gemüse- und Obstbau ist im südlichen Europa viel
häufiger, als im nördlichen. Orangen-, Citronen-, Granat-, Pi-
stacien- und Oelbäume kommen nur auf den südlichen Halbinseln, am
Südabhang der Alpen und in Südfrankreich vor. Aprikosen-, Pfir-
sich-, Mandel- und Feigenbäume gedeihen zwar noch im Norden
der Alpen; sie nehmen aber doch nur einen -verhältnißmäßig kleinen Theil
des mittlern Europas ein und gedeihen zum Theil nur durch künstliche Mittel.
6. Flachs und Hanf werden im Norden häufiger, als im Süden ge-
baut. Baumwolle kommt nur im Süden vor. Taback, Hopfen,
Mohn, Cichorie, Waid, Krapp, färbende Ochsenzunge, ächter
Safran, Anis, Kümmel, Fenchel, Kappern u. a. sind Gewächse
des südlichen und mittlern Europas.
§. 13.
Das Thierreich.
1. Europa zeigt große Gleichartigkeit in der Verbreitung seiner
Thiergeschlechter. Nur im Süden und im hohen Norden zeigen sich Ver-
schiedenheiten gegenüber vom übrigen Europa. Dort nimmt das Thierreich
nordafrikanischen und westasiatischen Charakter an und seine Formen werden * S.
*) Die großen europäischen Kornkammern sind: die im S. und So. der
Ostzee liegenden Ebenen von Rußland, Polen, Galizien und Preußen; das Sw.
Rußland, namentlich Volhynien und die älteren polnischen Provinzen; Dänemark.
S. I. x. 195. Anmerk. 8. 9. 0
1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Erste Abtheilung. Europa.
und hat sich hauptsächlich in den größeren Städten Süd- u. Mittelschwe-
dens concentrirt. Lebhafter Hüttenbetrieb.7) — 3. Der Handel ist
hauptsächlich Seehandel und von großer Wichtigkeit. 8) — 4. Die gei -
62 7/; Kirschenb. bis 63°Br.— 4. Wagerechte Verbreitung d. Getreide arte».
Weihen bis 62°, Hafer bis 63 7, °, Kartoffeln u. Erbsen bis 65°, Roggen bis 66°,
Gerste bis 70° Br. — 5. P flanzenrcgionen zw. 60° u. 61° Br. Getreide bis
2,200". Nadelhölzer bis 2,700'. Birke bis 3,400'. Zwergbirke, niedriges Gesträuch,
Alpenpflanzen, viele Flechten, des. d. Ncnnthiermoos u. d. isländ. Moos bis 5,300'. —
6. P f lanz en r eg i on cn zw. 677," u. 70° Br. Getreide bis 700'. Nadelhölzer bis
1,400'. Birke bis 2,100'. Zwergbirke rc. bis 4,100'. — 7. Der Ackerbau wird vor-
zugsweise in den südl. u. ebenen Pro»., in Halland, Schonen, Blekingen st. Kalmar,
auch in Mittelschweden n. selbst noch in den geschützten Thälern d. Nordens getrieben.
Allein auch in den guten Jahren reicht das gewonnene Getreide nicht aus, weil man
genöthigt ist, für unausbleibliche Mißjahre ansehnliche Theile der Ernte in Magazinen
aufzuspeichern, um Hungersnöthen vorzubeugen. Im N. ist man daran gewöhnt, das
Gersten- n. Hafermehl m. zerhackten Halmen, Wurzeln [vorzügl. v. Caltha palustris],
selbst mit Fichtenrinde zu vermischen u. wohl gar Bcrgmehl als Nahrung zu gebrau-
chen. Wenn die Sommerwärme nicht stark o. nicht anhaltend genug ist, um das Ge-
treide zu reifen, so wird, des. im N., die äußerste Noth in allen vom Meere und von
ausländ. Zufuhr entfernten Gegenden erzeugt. — 8. Nur einzelne beschränkte Land-
striche beschäftigen sich mit dem Obstbau u. m. d. Kultur d. Gartengewächse.
Feinere Früchte, wie Aprikosen, Wallnüsse, sogar Mandeln, gedeihen noch in Schonen
im Freien, die nordischen Obstarten in d. Gärten n. Thälern Südschwedens ohne des.
Pflege; aber der Gesammtcrtrag ist unbedeutend. Eine Menge von eßbaren Beeren
zeitigt der kurze, aber warme Polarsommer noch in den Wäldern Nordschwedens. —
9. Hausthiere. Rindvieh v. mittl. Größe. Pferde; die Originalrasse ist klein, aber
kräftig, gelehrig u. dauerhaft. Schafe. Ziegen. Schweine. Rennthiere b. d. Lappen;
vielfältig zum Zug, zur Kleidung u. zur Milchwirthschaft benutzt. Alpenwirthschaft im
Gebirge. — 10. Jagdtbiere. Rennthiere auf d. Gebirgsebenen zw. 59° u. 70°
Br., wo die Flechten der Ebenen den Thieren reichliche Nahrung geben. Elennthiere
bis 64° Br. Bären, Luchse, Vielfraße, Wölfe, Füchse, Fischotter n. a. Pelzthiere.
Der Lemming geht in großen Wanderzügen über die Gebirge. Verschiedenes Geflügel
in unglaubl. Menge, des. Schwäne u. and. Wasser- u. Sumpfvögel, Hajel-, Auer-,
Birk-, Schneehühner u. a. — 11. Fischerei. Lachse u. a. in Flüssen u. Seen, Hä-
ringe [100,000 Tonnen jährl. Ausfuhr], Strömlinge u. a. an d. Küsten. — 12. Die
Nutzung der nnermeßl. Laub- u. Nadelholzwaldungen gibt viele Beschäftigung.
Fällen u. Flößen d. Bäume; Verfertigen v. Balken, Brettern u. Sparren; Kohleu-
brcnnen, Pechsteden u. Theergewinnung; starke Ausfuhr d. Holzes; Zimmern v. Häu-
sern i. d. Waldungen n. Transport der erster« n. d. Städte». — 13. 580 Berg-
werke; die meisten sind Eisenwerke. Etwas Gold ans den Falnner Kupfererzen; wenig
Silber ans drei Bergwerken; 15,000 Ctr. Kupfer, größtes Kupferbergwerk in Falnn;
1,900,000 Ctr. vortreffliches Eisen aus 390 Bergwerken: bedeutendste Eijenwerke in
Dannemora; Blei; Kobalt; Vitriol. Viel Bau- u. Schiefersteine; Marmor; Marien-
glas. Viel Steinkohlen in Malmö Län. Alaun; kein Salz, das eingeführt wird.
Mehrere berühmte Mineralwasser: Medewi am Wettern See; Säter in Wejteräs;
Loko in Oerebro; Ramlösa bei Helsingborg. Rönneby in Blekingen. Besuchte See-
bäder zu Strömstad bei Göteborg, zu Halmstad u. Helsingborg.
') Technische Kultur. Keine großartigen Jndustrieanftalten u. wenig Fabriken,
da die Landleute u. zum Theil auch die städt. Bewohner im Winter ihre Geräthe,
Werkzeuge, wollenen u. leinenen Stosse selbst anfertigen. Doch sind die Stahlwaarcn-
u. Gewehrs., die Tuch-, Glas-, Fayence-, Dampfmaschinen- u. Segeltuchs, ausgezeichnet
u. im Schiffbau sind die Schweden in mancher Beziehung unübertroffen; ferner gibt
es Zuckerrassiuerien, Branntweinbr. rc. Wichtige Fabrikstädte: Stockholm;
Nvrköping; Karlskrona; Malmö; Götaborg; Geste. _
8) Handel. — 1. Da die meisten Flüsse unschiffb. o. nur aus kurze Strecken
schiffb. sind, nur Südschweden gute Landstraßen besitzt u. d. Straßen üb. d. jkandinav.
Alpen meist beschwerlich sind, so wird d. Binnenhandel zw. ^d. einzelnen Landes-
theilen, so wie der zw. Schweden n. Norwegen, bauptjächl. zur 'Lee o. ans d. Seen
u. Kanälen Südschwedens betrieben. — 2. Wichtige Kanäle, a. Troll hätta -
kanal; zur Seite d. Göta Elf, um die Trollhätta Wasserfälle zu vermeiden; in
1856 -
Eßlingen
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- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
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- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Erste Abtheilung. Europa.
Hüttenbetrieb 7). •— 3. Der Handel ist hauptsächlich Seehandel und von
großer Wichtigkeit8). — 4. Sorgsame Pflege der geistigen Kultur:
Gut eingerichtetes Schulwesen 9).
3. Verfassung und Verwaltung.— 1. Konstitutionelle Erb-
monarchie, die als freies, selbstständiges, untheilbares u. unabhängiges
Reich mit Schweden unter einem Regenten, der den Titel „König" führt,
Roggen bis 67°. Gerste bis 69° u. 70°. Kartoffeln, Kohl, Rüben, gelbe Rüben,
Spinat u. Salat bis 71°. — 4. Pflanzenregionen zw. 60° n. 61° Br. Ge-
treidebau bis 1,400". Nadelhölzer bis 2,200". Birke bis 2,600". Moose u. Alpen-
pflanzen, des. Nennthier- u. isl. Moos, bis 4,800". — 5. Pslanzenregionen zw.
67'/2° u, 70° Br. Gerste bis 800". Nadelhölzer bis 800". Birken bis 1,200". Moose
u. Alpenpflanzen bis 3,100". — 5. Nur 116 Qm. sind d. Ackerbau gewidmet. Er
ist nur auf wenige begünstigte Lokale, Haupts, im Stift Aggerhuus, beschränkt. Die
Hauptmasse des Landes ist für die Kultur unzugänglich. In den angebauten Gegen-
den der nördl. Provinzen ist die Sommerwärme oft nicht stark oder nicht anhaltend
genug, um das Getreide zur gleise zu bringen. Dergleichen sogenannte „grüne Jahre"
erzeugen die äußerste Noth. Vermischung des Mehls mit zerriebenem Moose u. Baum-
rinde ist nicht selten. Norwegen bedarf sehr der Getrcidezufnhr. — 6. Obstbau n.
Kultur der Gartengewächse nur in einzelnen beschränkten Landstrichen. Viele eßbare
Beeren in d. Wäldern. — 7. Viehzucht. Rindvieh v. mittl. Größe. Pferde, wie in
Schweden. Schafe. Ziegen. Schweine. Mehr Rennthiere bei d. Lappe», als in Schweb.
Alpcuwirthschaft im Gebirge; Sennhütten [Sätereiensl sind die Sommerwohnungen der
Hirten auf den öden Vergebenen. — 8. Iagdthiere, wie in Schweden, .besonders
viel Elcnnthiere, Rennthiere, Schwäne u. Eidergänse auf den Küstcnklippen u. auf den
Inseln. — 8. Fischerei bildet die Hauptbeschäftigung an der Westküste. Fische sind
in Nordland, Finnmarken u. auf den Inseln die Hauptnahrung. Man fängt Wallfische,
Seehunde, des. viel Kabeljan's süber 16 Mill. jährl. bei den Lofoddeiz, Anschovi's,
Häringe, von denen 600,000 jährl. ausgeführt werden, vortreffl. Lachse in d. nördlichen
Flüssen [die besten in der Tana El[Z, an d. Südküste Hummern ». Austern. — 10.
Unermeßliche Laub- ». Nadclholzwaldungen. Viele mit der Waldkultnr zusam-
menhängende Gewerbe, wie in Schweden. Größte Sägmühlen in der Umgegend von
Dramme»; diese allein liefern jährlich über 4 Mill. Bretter, außerd. viele Masten,
Balken, Latten, Dauben u. Große Holzausfuhr. — 11. Bergbau. Silber in
Kongsberg [27,000 Marksl; viel Kupfer, des. in Röraas; 19 Eisengruben, die meisten
im Bezirk v. Laurvig u. Arendal; Kobalt. Viel Marmor, Bau- u. Schiefersteine.
Salz in Vallö bei Tönsberg [20,000 Ctr.j; Seesalz, besond. in Drontheim, aber nicht
hinreichend.
7) Technische Kultur. Auf Leineweb. u. auf die Verfertigung v. Kleidungs-
stücken, Hansgeräthe u. dgl. versteht sich ein großer Theil der Landbewohner. Die
wichtigeren Industriezweige verarbeiten nur einheimische rohe Produkte in Menge;
daher gibt es viele Eisen- ». Kupserwcrke, Nagclfabr., Sägemühlen, Glashütten, Pott-
aschesicdereicn u. dgl. Wichtige Fabrikstädte: Bergen; Christiania; Arendal;
Drontheim.
8) Handel. — 1. Der Binnenhandel wird wegen der geringen Kommnnika-
tionsmittel im Innern des Landes ». wegen der Unschissbarkeit der Flüsse meist zur See
getrieben, und ist, des. im N., fast nur Tauschhandel. Vollkommene Zollfreiheit zw.
Schweb, n. Norm. — 2. Richtung des sehr bedeutenden auswärtigen Seehandels,
Ausfuhr- u. Einfuhrartikel, Frachtfahrte u für südenrop. Häfen, wie in
Schweden. Handelsflotte: 2,400 Schiffe. — 2. 27 Städte ».Landungsplätze,
wodurch die Waaren ein- u. ausgeführt werden dürfen': Bergen; Drammen; Christiania;
Drontheim; Laurvig re.
°) Geistige Kultur. Gut eingerichtetes Volksschulwesen. Wandernde Schul-
meister, da die Vereinzelung der ländlichen Wohnungen die Versammlung der Schüler
eines Kirchspiels an einem Orte unausführbar macht. Die Elementarkenntnisse des
Lesens, Schreibens u. Rechnens finden sich fast bei allen Norwegern. 8 Schnllehrer-
scminarien. 13 gelehrte Schulen. Universität zu Christiania. Akadem. d. Wissensch.
zu Bergen. Bibliothek in Christiania. Eine norweg. Nationalliteratnr ist erst im
Werden. Musik wird geliebt. Einige berühmte Maler.
1856 -
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- Autor: Völter, Daniel
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- Inhalt: Zeit: Geographie
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Erste Abtheilung. Europa.
wohner 1849: 1 3,958,500. 1654 M. auf 1 Qm. Ueber 13 Mill.
Spanier; 500,000 Basken; 60,000 Morisken; einige 1000
beträgt tu Madrid 2,040' h. •+ 14„°, des Winters + 6,5°, des Sommers +24,/;
die Kälte kann aber bis — 8°,, und die Hitze bis Z- 40° steigen. Die Luft pflegt
das ganze Jahr hindurch trocken zu sein, daher auch kein Wölkchen den Himmel vom
Juni bis September trübt und Alles unter den sengenden Strahlen der Sonne zu
verschmachten scheint. Nur der allnächtliche starke Thau ersetzt im Sommer einiger-
maßen den Oiegen, dessen jährliche Menge nur 10" beträgt und der namentlich im
September fällt. Alle Winter, von Oci. bis Febr., friert es heftig und schneit auch
oft sehr viel, besonders auf dem nördlichen Tafellande und auf den Hähern Plateaux
des südlichen Tafellandes. Die über 6,000' hohen Gebirge des centralen Tafellandes
tragen den Schnee gewöhnlich bis zum Juni und sind bereits im October mit neuem
Schnee bedeckt. Das kontinentale Klima des centralen Tafellandes bedingt eine große
Wasserarmuth der Flüsse des Hochlandes, eine Dürre, eine Vcgetationsarmuth, eine Ein-
förmigkeit des Pflanzenwuchses, welche den Küstenlandschaften fremd sind. Der Ertrag
der Ernten hängt vorzugsweise von dem Grade der Bewässerung ab, weßwegen, wo
nicht auf künstliche Berieselungen Bedacht genommen ist, Mißwachs eintritt, wenn die
Herbst- und Frühlingsregen zu lange ausbleiben o. nicht zureichend sind. — 3. Die
größte Mannigfaltigkeit des Klimas findet sich im Bergsystcm von Granada. Das
Süd gest ade desselben hat ein Klima, das dein den gegenüberliegenden Küste von
Nordafrika gleicht. Frost und Schnee sind hier ganz unbekannt. Die Wärmeunter-
schiede zwischen Sommer und Winter sind wegen der oceanischen Lage nicht sehr groß,
Frühling und Herbst aber verschwinden fast ganz, wie in den Tropengegenden. Daraus
ergibt sich ein mildes, fast frü hlin gs artiges Klima beinahe für die ganze Dauer
des Jahres. Sehr reichlich sind die Niederschläge im Herbst und Frühlinge und be-
tragen 20". Auch die Vegetation zeigt einen tropischen Charakter. Der Laubfall in
den Wäldern wird fast durchaus vermißt; die Floren Südenropas und Afrikas begeg-
nen sich in eigenthümlicher Mischung. Neben dem Waizen, Reis n. Mais, neben den
Edelsrüchten, dem Snmach und den köstlichsten Weinreben, neben den Oelbäumen und
den verschiedenen Gemüsearten gedeiht die Baumwollenpflanze, das Zuckerrohr, der
Cactns und die Aloe, die Dattelpalme erhebt ihre stolze Krone und die Zwergpalme
überdeckt viele Landstriche. Hier hat aber auch das gelbe Fieber eine Hcimath gefun-
den, wie in Cadix, ja sogar in Barcelona. An den Abhängen der Sierra Ne-
vada aber durchlauft das Klima alle Stufen von dem der subtropischen Zone
bis zu dem der Polarzone. Während am Südabhange Palmen und Orangen ge-
deihen, ist der nur eine halbe Tagreise davon entfernte Kamm der Sierra mit ewigem
Schnee bedeckt. Die höheren Berggegenden überhaupt haben ein kontinentales
Klima; hier unerträgliche Hitze im Sommer, während es in den kältesten Winter-
monaten oft Tage, ja Wochen lang friert und schneit. — 4. Das andalusische Tief-
land besitzt ein sehr mildes, nur im Sommer sehr heißes Klima. Ecija soll der hei-
ßeste Ort in Spanien sein. Er wird ei sauten de Espaßa — die Bratpfanne von
Spanien genannt. Die Wärme der heißen Sommer wird öfters noch durch den heißen
Sotano, den die Sahara über den schmalen Meeresarm sendet, gesteigert. Doch soll er
hier minder glühend sein, als auf den Hochflächen des Tafellandes. — 5. Die östli-
chen Kiiftengegenden, besonders die nördliche Hälfte derselben, genießen ein sehr
angenehmes Klima. Mitteltentp. des Sommers in Barcelona si- 25°, des Win-
ters -s- 9„j°. Jährliche Regenmenge 20 — 30". Die südliche Hälfte von Kap
Martin an hat subtropisches Klima, trockene Luft und wenig Regen. Hier i)t
oft das ganze Jahr hindurch der Himmel unbewölkt und fällt kein Regentropfen. —
6. Die aragonische Tiefebene hat entschieden kontinentales Klima, erstickend
heiße Sommer, ziemlich kalte Winter und außerdem raschen Temperaturwechjel. Ei-
genthümlich sind die überaus zahlreichen Gewitter, die nicht selten von verheerendem
Hagelschlag begleitet sind. — 7. Die Pyrenäen mit ihren südlichen Terrasseuländern
durchlaufen, wie die Sierra Nevada, verschiedene Klimaregionen. Region des Wein-
stocks, des Mais u. der Kastanie am Nordabhang bis 2,900', am Südabhang bis 3,200'.
Region des Getreidebaus, der Eichen u. Buchen am N-Abh. bis 4,900', am S.abh.
bis 5,200'. Region des Baumwuchses am N-Abh. bis 6,500', am Sllbh. bis 6,900'. Die
Region des ewigen Schnees beginnt am N.abh. bei 7,900', am S.abh. bei 8,600.'
8. Das nördliche und westliche Küstenland des cantabrisch-asturischen Gebirges hat
1856 -
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- Auflagennummer (WdK): 2
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Erste Abtheilung. Europa.
reicht aber für das einheimische Bedürfniß nicht aus b). — Z. Der Han-
del entspricht keineswegs der günstigen Lage des Landes und dessen Pro-
land. — 2. Spanien ist sehr geeignet zum Ackerbau. Seine verschiedenartigen
Klimate und Bodenarten gestatten die mannigfaltigsten Pflanzenkulturen. Dennoch ist
der Ackerbau keineswegs befriedigend. 6 größere, für den Ackerbau fast unzugängliche
Steppengebiete, deren Boden von Salz durchdrungen ist. Die aragonifche Steppe
im Tieslande des Ebro. Die altcastilische Steppe um Valladolid. Die neucastilische
Steppe im Herzen von Neucastilien und im größten Theile der Mancha. Die mittel-
ländischen Steppen im südlichen Valencia, in Murcia und an den Gestaden des östl.
Granada. Die granadische Steppe o. das Plateau von Guadix und die Hoya de Baza.
Die bätische Steppe o. das weite, von Salzseen wimmelnde, völlig unbebaute Becken,
welches der Lenil bei seinem Austritt ans dem Gebirge der granadischen Terrasse durch-
strömt. Im Gegensatz zu diesen Einöden gibt es durch Fruchtbarkeit ausgezeichnete
Gegenden und solche, welche bei einer etwas sorgfältigen Bearbeitung reichliche Ernten
liefern. Angebaute Pflanzen. Hinreichend Getreide: Weizen, Gerste, Roggen,
Mais, Panizo seine Hirsenart], Reis. Viel Hülsenfrüchte. Gemüse: Zwiebeln, Liebes-
äpfel, Melonen, Arbusen, Kürbisse, Safran. Sodapflauzen in den Salzsteppen. Es-
parto u. Junco, 2 Birstenarten zu Geflechten. Spanischer Pfeffer. In den Ebenen u.
Thälern des südlichen Küstenlandes: Zuckerrohr, Baumwolle, Bananen, Bataten und
andere Gewächse der Tropen. — 3. Obstbau. In Süd- und Sost-Spanien: Oran-
gen-, Caruben-, Mandel-, Feigen-, Granatäpfel- und besonders sehr viel Oliven- und
Maulbeerbäume. In den nördlichen Küstenprovinzen ersetzt das europ. Obst und der
daraus bereitete Cyber die fehlenden o. doch nur spärlich vorhandenen Kulturen der
Rebe und der Südfrüchte. — 4. Vorzüglicher und sehr viel Wein s8v- Mill. Eimers.
Die edelsten Sorten: Tinto, Xeres u. Masanilla in Sevilla; Malaga in Granada;
Alicante in Valencia rc. — 5. Die weiten Ebenen Centralspaniens und die beiden
Tiefländer, die Kalkgebirge des iberischen Gebirges u. des andalnsischcn Scheidegebir-
ges, die Granit- u. Schiefergebirge Estremaduras sind ohne Waldungen. Den-
noch gibt es in Spanien noch 9 große Wald di strikte. Pyrenäischer Distr. o.
Südabhang der Pyrenäen und Hocharagoniens sbnchen- u. Nadelhölzer]. Cantabri-
scher Distr. o. Nordrand seichen, Kastanien u. Buchen bis 4,000']. Iberischer Distr.
im No. Theil des iberischen Gebirges seichen u. Buchen]. Distr. der Serrania de
Cuenca snadclhölzer]. Distr. des castilianischen Scheidegebirges seichen, Kastanien u.
Kiefern]. Distr. von Hochestremadura sungehenre Wälder von Kork-, immergrünen
und ändern südlichen Eichenarten]. Distr. der Sierra Morena skork- u. immergrüne
Eichen, Pinien, wilde Oelbänme]. Distr. von Hnelva, Cadiz u. Gibraltar spinien,
Seekiefern, wilde Oelbänme, Korkeichen, Loorbeerbäume]. Distr. der Terrasse v. Gra-
nnda ssüdliche Eichen, Fichten, Kastanien]. — 6. Viehzucht. ^ 3 Mill. Stück Rind-
vieh mit vernachlässigter Zucht. Andalusische Stiere, zu Stiergefechten gesucht. 40,000
vorzügliche Pferde, besonders in Andalusien; aber für den Bedarf nicht hinreichend.
Trefft. Maulthiere u. Esel, besonders in der Mancha. 12 Mill. Schafe; 8 Mill. ge-
meine mit gröberer Wolle; 4 Mill. Merinos mit feiner Wolle. 2'/- Mill. schöne
Ziegen, als Melkvieh benutzt. Große Schweinheerden. — 7. Wenig Jagdthiere.
Wilde Schweine, Luchse, Füchse, Bären, Wölfe u. Steinböcke in den Pyrenäen. Ge-
netkatzen in den südlichen Prov. Königsadler n. Flamingos in Granäda u. Andalusien.
Heuschrecken sind manchmal eine Landplage. — 8. Viele See- u. Flußfische:
Sardellen, Lachse, Kabeljaue, Schollen, Thnnfische. Kvstl. Austern. — 9. Der Berg-
bau, des. ans Gold n. Silber, wurde im Alterthum in einem sehr großen Umfange
getrieben. Als Peru n. Mexico mit ihren reichen Gold - n. Silbergruben entdeckt
wurden, gerieth er gänzlich in Verfall. Jetzt gewinnt er wieder größere Bedeutung.
Gegen 230,000 Mark Silber. 22,000 Ctr. Quecksilber bei Almaden in Neucastilien.
Viel Kupfer; die Kupferbergwerke zu Niebla am Tinto allein liefern monatl. 50,000
Ctr. Gutes Zinn. Ueber '/2 Mill. Ctr. Eisen. Ueber 1 Mill. Ctr. Blei. Reißblei.
Vorzügl. Kobalt. Sehr viel Marmorarten. Edle Steine. Gute Bausteine. 750 Ctr.
Schwefel. 9 Mill. Ctr. Steinkohlen. 2,250 Ctr. Vitriol. 9 Mill. Ctr. Quell-,
Stein- u. Seesalz.
”) Technische Kultur. — 1. Durch die Araber wurde einst die Industrie hei-
misch gemacht und stand in hoher Blüthe. Seit ihrer Vertreibung a. Ende des 15ten
Jahrh, ist Spanien kein Fabrik land mehr. Die natürliche Trägheit des Volks,
1856 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Das Katserthum glußland. Grundmacht.
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Meeres. 3. Das Zaila Gebirge. Im S. der Halbinsel Krimm. Tscba-
tür Dagh 4,7406 b. Der Ural. Zwischen dem slavischen und west-
sibirischen Tieflande. Kondjakowskoi Kamen 5,064'. c. Das sla-
vische Tiefland. Grenzen: im O. Ural; im N. nördl. Eismeer und
weißes Meer; im W. Norwegen, Schweden, baltisches Meer, deutsches Tief-
land und Karpathen; im S. schwarzes Meer, Jaila Gebirge, asow'sches
Meer, Kaukasus und kaspisches Meer. Moskau 360'. aa. Südliche
Landhöhe. Katharinen berg in der Lysa G6ra 1,900'. bb. Nörd-
liche Landhöhe. Waldai Gebirge 1,000'h. cc. Felsplatte von
Finnland u. Kola. Einzelne Höhen bis 1,200' u. 2,000'.*) 5
5) Oberfläche. — 1. Das Jaila Gebirge s—alpengebirge). Ein steiles Fels-
gebirge im S. der Halbinsel Krimm. Von dem Kap Merdwinoi bis zur Straße von
Kertsch 30 M. l.; bis 6 M. br.; 120 Qm. gr. Tschatür Dagh Zeltberg.
Non8 Trapezus] 4,740'; mit großen und tiefen Höhlen. Babngan Jaila 4,720'.
Pralliger und steifer Südabfall von kurzen Bächen bewässert, m. herrlichem Klima,
schönen Obstwäldern, Weingärten u. Olivenhainen, malerisch gelegenen Dörfern und
Landsitzen. Gegen O. verläuft sich das Gebirge als ein sanftwclliges Plateau in die
seenreiche Halbinsel Kertsch, auf welcher sich am äußersten Ostende viele Schlamm-
vulkane befinden. Gegen Norden verflacht es sich allmälig in die 240 Q.m. gr.
Wasser- und waldlose Steppe der Halbinsel, die viele Salzseen hat und nur durch die
Im. br. Landenge von Perekop mit dem Festlande zusammenhängt. Sie ist noch
aus alter Zeit her durch einen 25' tiefen, mit Quadersteinen bekleideten Graben und
einem Wall befestigt. Eine 15 M. l., oft nur 1,000 Schritt breite Landzunge trennt
das faule Meer, das im Sommer oft einen unerträglichen Gestank verbreitet, vom
asow'schen Meere. — 2. Der Ural [— Gürtelgebirge). Vom Airnk Dagh in 48° 45'
N.br. bis zum karischcu Meere in 70° N.br. u. zu beiden Seiten des 75° O. L. 330 M.
l.; im S. 25, in der Mitte 7, im N. 15 bis 20 M. breit. 6,000 Qm.^gr. Ein
Vieridiangebirge, das Europa von Asien, die Tiefebenen Rußlands von denen West-
sibiriens scheidet. Der südliche Ural besteht aus 3 Parallelketten, der mittlere und
nördliche Ural bilden eine Kette. Jremel 4,747'. Großer Taganai 3,378'.
Jurma 2,750'. Bjelaja Gora 2.118'. Katschkanar 2,760'. Kondja-
kowskoi Kamen 5.064'. Dcneschkin Kamen 3,078'. Schneeiinie bei 4,200
bis 4,800'. Der Westseite des Ural ist ein wellenförmiges Plateau vorgelagert, ans
welchem Erhebungen von 1,000' und darüber vorkommen und das sich ganz allmälig
zur Wolga, Kama und Wjätka senkt. Gegen Osten fällt der Ural unmittelbar zu den
Tiefebenen Westsibiriens ab. Eine südl. Forts, des Ural ist das Mnchadschar Geb.,
so wie das 600' h. Plateau des Ust Urt. Letzteres liegt ans dem Truchmenen
Isthmus zwischen dem schwarzen und kasp. Meere und reicht gegen S. bis 42°
N.br. Als nördl. Forts, des Ural ist die Waigatz Insel u. das gebirgige, aus 3
Inseln bestehende, mit Schnee und Eis bedeckte Nowaja Semlja zu betrachten.
Gewässer: Ural; Kama m. Tschussowaja u. Bjelaja; Petschora; Tobol m. Jsset, Tura
und Tawda. Dichte Laub - u. Nadelholzwaldnngen an den Gehängen ; schöne Wiesen
und bebaute Strecken in den Ebenen und Thälern im südl. und mittlern Ural; die
höchsten Spitzen sind meist kahler Fels. Großer Reichthum an Mineralien, besonders
an Gold, Platina, Kupfer, Eisen und Diamanten, im mittlern Ural, wo europ. Ge-
sittung hauptsächlich Wurzel gefaßt hat. Jckaterinenburg 756' h. ist der Mittelpunkt
des lebhaften Bergbaues. Der nördl. Ural ist nackt, öde und kahl; seine niedrigen
Ketten an der Küste des Eismeeres bestehen ans wilden, felsigen, mit Eis bedeckten
Höhen. Nur der Neichtlnim an Pelzthieren erhält die schwache Bevölkerung der Samo-
jeden. — 3. Das slavische so steurop irische öder sarmatische) Tiefland. Eine
ungeheuere Ebene. Fortsetzung der deutschen Tiefebene, aber weniger einförmig, als
diese. ^ Die beiden Landhöhen, die finnische Seenplatte, die bedeutenden Ströme, die
zahlreichen Kanäle, die vielen große u. kleine See», die unermeßlichen Wälder, die gras-
reichen Steppen, die sehr fruchtbaren weiten Flachländer, die anmuthigen Hügellandschaften
geben der Tiefebene Abwechslung und Mannigfaltigkeit, a. Die Steppen Siidrußlands.
Zwischen dem schwarzen 11. asow'schen Meere, dem Kaukasus n. dem Kaöpi-See im S., der
südl. Landhöhe im N. Die weftl. Steppen bis zum Don haben fruchtbare Dammerde,
hohen Graswuchs u. fruchtbare angebaute Landstriche. Die östl. Steppen zwischen Don und
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Erste Abtheilung. Europa.
Zuflüsse» Aluta, Sereth, Pruth u. a. die Wallachei u. Moldau umfaßt. In
den übrigen Provinzen nur Küstcnflüssc, darunter die Marltza. Einige
Bergseen: See v. Skntari, v. Ochrida, v. Janina, Karla See
u. a. Viele Seen u. Sümpfe an der untern Donau; Ramsin See
u. a. 5). >—- 7. Klima. Das Land liegt zwischen den Isothermen von 17°
steppenartige Dobrudscha. Hier viele mit hohem Röhricht bewachsene Sümpfe n.
Seen. — Vi. Rumelien sthraciench Im S. des Balkans. 1. Das Innere
ist eine weite, durch ihre gleis -, Banmwoll -, Tabak - n. Rosenpflanznngen berühmte
Thal ebene, welche die Maritza u. ihre Zuflüsse bewässern. 2. Das 1000' h. n.
waldige Strandschea Geb. begrenzt Thracien im O. u. fällt mit 700' h. Hügeln
znm Bosporus ab. 3. Längs des Marmara Meeres liegen p lat eauartig c Höhc n,
die auch die Halbinsel v. Galipvli ausfüllen. 4. Die westliche Umwallnng bildet der
Despoto Dagh fliboclopoch ein imposantes llrfelsgebirge v. 6,000' bis 7,000'Höhe.
Mit unbedeutenden Vorbergen erreicht es fast das Mündnngsland der Maritza. — Vii.
Macedouien ist an der Ostgrenze durch den Despoto Dagh v. Thracien, im N. durch
das Nilo, Wilosch, Egrisu u. Knrbetska Geb. von Servien, im W. durch den Bora
Dagh u. Grammos v. Albaniens im S. durch das Volntza Geb. v. Thessalien geschie-
den. 1. Es ist eine schöne, äußerst fruchtbare Berglandschaft, die aus den
gesegneten, durch ihre Baumwollen-, Reis- u. Tabakspflanzungen berühmten Tiefebenen
v. Salonik u. Seres am ägäischen Meere gegen N. n. W. aufsteigt. 2. Zwischen
dem Mesta n. Wardar streichen 4 große Urgebirgsketten, darunter der 7000' h.
Per in Dagh sorbolusch parallel mit einander von O. n. W. u. werden von Mesta,
Struma u. Wardar durchbrochen. Mit der südlichsten Kette hängt, westl. v. Bus. v.
Saloniki, die chalcidischc Halbinsel nur durch einen niedern Bergsattel zusammen,
weiter östlich aber ist sie durch eine breite u. tiefe Einsenkung, welche mit morastigen
Wiesengründen u. Seen shagios Vasilios u. Betschik Sccsl erfüllt ist, von derselben
getrennt. Eine bis 3,300' h. Bergkette durchzieht die Halbinsel v. W. n. O. u. sen-
det Zweige in die 3 Landzungen hinaus, auf deren östlicher sich der 6,400' h. Athos
erhebt. 3. Im O. des Wardar ziehen 2, v. Jndsche Karassu durchbrochene Haupt-
ketten parallel mit dem Bora Dagh u. Grammos von N. n. S. Jm Peristeri errei-
chen sie 7,500'. 4. Die dicht bewaldeten Bergketten Maccdoniens umschließen weite, schöne
u. fruchtbare Thalflächen, die durch Queräste von einander geschieden, durch enge
felsige Pforten aber mit einander in Verbindung stehen. An manchen Orten enthalten
sie Seeflächen, wie die Seen v. Kastoria u. Ostrowo. — Viii. Thessalien wird
durch das Volntza Geb. [Gambunii Montes] , dessen Ostpfeiler der als Göttersitz
berühmte Olymp bildet, von Macedouien im N., durch den Pindus von Epirns
im W. und durch das Othrys Gebirge von Livadien im S. geschieden. Im
O. erhebt sich das Plessidhi Geb. [Pelion] u. Kissovo Gebirge soeta^. Das
Innere ist ein fruchtbares Ebenen- u. Hügelland mit dem Karla See u. bewästert v.
Salambria. Dieser tritt zw. deni Olymp u. Ossa in einer tiefen, 1 M. l. u. oft nur
100 Schritte breiten Schlucht ins Meer hinaus. Sie bildet das durch seine Schön-
heit u. Anmuth so berühmte Thal Thempe, reich an frischen^ Quellen u. Bächen,
reich an prachtvollen Waldungen, die von Singvögeln belebt sind, reich an Gärten
voll Südfruchtbäumen. — Ix. Die Wallachei. 1. Das Wallachische Tiefland
im südl. u. mittl. Theil der Wallachei zw. der Donau u. den Karpathen. 70 M. l.;
5 bis 15 M. br. 1,600 Qm. gr. Viele öde Steppenflächen, Steinfelder n. undurch-
dringliche Dickichte von niedrigem Gestrüpp; unabsehbare Weiden m. mannshohem
Grase; viele Moräste n. Seen längs der Donau. Wo der äußer;t sruchtb. Boden
knltivirt ist, finden sich herrliche Weingärten n. Weizenfelder. 2. Die nördliche Wal-
lachei ist gebirgig, indem sich hier die kurzen, aber hohen Queräste des Sitdrand es
v. Siebenbürgen ausbreiten. — X. Die Moldau gehört im O. vom Sereth der
südlichen Land höhe des slavischen Tieflandes an. Im W. des Sereth
liegt die gebirgige Moldau, durch die Kelten des Ostrandes v. Siebenbürgen
gebildet. Tschachlai 6,800'.
5) Gewässer. — I. Gebiet des adriatischen Meeres. I. Die
Narenta. sxaros. Hauptflnß der Herzegowina. Großes Langenthal gegen Nw.
Durchbruch gegen Sw. mit Katarakten Mdg. in Dalmatien beim Fort Opus. 2.
Die Moracca. Hauptflnß Montenegros, Quelle: Dormitor. Mündung in den See v.
Skntari. Der Abfluß desselben heißt die Bojana [ßarbäna]. 3. Der Dritw fvrilos.
I
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Uebersicht. Mineralien. Pflanzenreich.
4. Die brennbaren Mineralien. Schwefel sarabien. Armenien. Ostturke-
stanch Stein kehlen sasiat. Türkei. Persien. Vorderindien. Cbines. Reich]. Torf
sän sehr vielen Ortens Bernstein sbirmas. Asphalt stodtes Meer. Mesopotamien.
Vorderindiens. Steinvl stranskaukasieu. Kleinasien. Mesopotamien. Persien.
Tartarei. Birmas.
5. Die salzigen Mineralien. Borax scknna. ^»bet. Ceylon, ^apan.
Persiens. Soda j China. Mongolei. Tartarei. Vorderindien. Persien. Sibiriens.
Steinsalz sän scbr vielen Orlens. Salpeter svorderindiens. Salmiak sam
Vulkan Peschan in Ostturkestans. Alaun skleinasien. Mesopotamiens. Bittersalz
ssibiriens.
§. 157.
Das Pflanzenreich.
1. Asien reicht durch alle klimatischen Zonen und Regionen; seine Küstenländer
haben ein oceanisches, seine Binnenländer ein sehr ausgeprägtes kontinentales Klima;
die Beschaffenheit seines Bodens ist höchst verschieden und durchlauft alle Stufen von
dem fruchtbarsten Kulturland bis zum nnfrnchtbarsteu Steppen - und Sandboden;
ebenso ist auch der Grad der Bewässerung ungemein mannigfaltig, denn während die
einen Gegenden eine Ueberfülle von meteorischem Wasser haben, werden andere Länder
höchst spärlich oder fast gar nicht befeuchtet. Diese Ursachen bedingen eine ungemeine
Verschiedenheit des Pflanzenwnchses, hier die größte Ueppigkeit, dort die größte vege-
tative Armuth.
. 2. Die waldlosen Gegenden: die Hochebenen in Arabien und Iran, Mesopo-
tamien und Babylonien, in Tübet, Ostturkestan und in der Mongolei, die Tiefebenen
des Indus, die Salzsteppen in Turan und Sibirien, die Nordgestade Sibiriens.
3. Die waldreichen Gegenden gehören in der heißen Zone zum Gürtel mit
den formenreichen Wäldern, in der subtropischen Zone findet sich ein Uebergang vom
vorigen Gürtel zu dem der Lanbhölzer, in der gemäßigten Zone herrschen die Laub-
hölzer, in Nordasien die Nadelhölzer vor ss. I. p. 188 bis 190].
4. Die Brotpflanzen bilden drei Gürtel: den tropischen, den des Weizens und
des Reises und den der Gerste, des Hafers und Roggens. ss. I. p. 193]. Die
Brotlinie trifft den Ob in 60°, den Jenisci in 58°, die Lena in 57'/-", Kamtschatka
in 51° ss. I. p. 191].
5. Kulturpflanzen, welche Mehl in ihren Früchten, in ihren Knollen und
in ihrem Marke oder überhaupt eßbare Früchte liefern. B uchw e iz en smittelasien].
Verschiedene Palmen in Südasien, wie Fächer-, Schirm-, Zucker-, ächte Sago-,
Cvcos-, Dattelpalmen, deren Mark thcilweise als Mehl oder deren Früchte als Nah-
rungsmittel dienen. Andere Theile dieser u. a. Palmen werden auf andere Weise
verwendet. Achter Brot bäum sostindien]. Pi sang oder Ban anen bäum stro-
pisches Asien]. Wohlriechender Schranbenbanm suunännus oäoi-ati88imu8].
Gemeiner Butter bäum [Bassia butyracea. Ostindien], Der damit verwandte
Percha bäum [Isonandra gutta] in Südasien liefert die Gutta percha spertscha].
Ananas [Bromelta anänas. Tropisches Asien]. Oelbaum shaupts. im subtrop. West-
asien.] Alle Arten von Obstbäumen der gemäßigten Zone Europas. Alle Arten von
Edelfrucht bäumen in den höheren Regionen des tropischen und in den niedrigen
Regionen des subtrop. Asiens, wie Citronen, Pomeranzen, Pompelmusen, Pfirsiche,
Aprikosen, Feigen rc. Alle Arten von Küchengewächsen.
6. Kulturpflanzen, welche Luxusnahrungsstoffe liefern. ss. I. p. 195 slgg.].
Zuckerrohr sjm trop. und in einem Theil des subtrop. Asiens]. Kaffeebaum
sarabien. Ostind. Archipelagus. Ceylon. Malabar. Malacca]. Theestrauch
Ichina]. P fesferstra uch smalabar. Malacca. Siam. Ostind. Archipelagus, des.
Sumatra und Borneo]. K u b eb en p fe sferstra u ch sjava]. Spanischer und
Vogelpfeffer stropisches Asien]. Zimmtbanm sccylon. Cochinchina]. Kassien-
Zinimtbaum smalabar. Ceylon. Ostind. Archipelagus. Südl. China]. Gewürz-
nelkenbaum smolnkkeu und andere Gegenden des tropischen Asiens]. Muskat-
nußbaum sostind. Archipelagus]. Gemeiner Ingwer und Blockinawer sjn-
dien und China].
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Dritte Abtheilung. Afrika.
Sablkt. Vom Amboloilugebirge in der Landschaft Kikuju. Mit demtzawo rechts,
hh. Oberlauf des Dana. Vom Kenia, ii. Oberlauf des Dschub. b. Atlantischer
Ocean. aa. Der Garip [€>. p. 798]. Die rechten Zuflüsse desselben gehören diesem
Gebiete an. Kb. Oberlauf des Cuanene. Mit dem Atschitanda links, der links
den Mukuru [Mukorandscha] aufnimmt, cc. Oberlauf des Cuenza. dd. Ober-
lauf des Zaire. Rechter Zufluß: der Lulua [Landsch ebon goss vom Jmpume Ge-
birge, mit dem Lufula, Makvnde, Kaginridschi, Luidschi und andern rechts
und dem Casezi links. Linker Zufluß: der Coari. c. Kontinentale Gewässer,
aa. Der Ngami See. [Il Anni. Batletli. Mampure. Jngabe]. 20° 15'
bis 20° 25' S. Br. 40° 22' bis 41° O. L. 2>/3 M. l.; 2 M. br.; gegen 20 M.
im Umfang. 2,650' h. Erhabene Süd- und Westufer; niedrige Nord- und Ostufer.
Viel Wasservögel. Von Nw. fließt ihm der schöne, von Flußpferden wimmelnde, im
Juni bis August stark anschwellende und für kleine Fahrzeuge fahrbare Teoge [Tinge],
von W. der aus dem Berglande der Owaherero kommende Biribe zu. Der Abfluß des
Sees ist der Zuga, der in der trockenen Jahreszeit eine Reihe von Pfützen bildet,
und in einem Sumpfe oder Sandfluglande verschwindet, bb. Der Njassi See
[Nfand scha. Siwa]. Ein sehr langgestrecktes, aber verhältnißmäßig schmales
Süßwasserbecken zu beiden Seiten des 10° S. Br. und des 50° O. L. Reich an
Fischen. Die Mun'yassi [= Seemänner], welche die vielen Inseln und die Ufer
des Sees bewohnen, befahren ihn mit großen Fahrzeugen. Viele Zuflüsse, darunter
der Zambesi. cc. Der Uniamosi Seè. 1° bis 4° S. Br. und 46° bis 47° O. L.
Ein ungeheurer See in der Landschaft Uniamosi, der befahren wird und in Folge
vieler einmündender Ströme zu bestimmten Zeiten regelmäßig anschwillt, dd. See
Ro. 3° bis 4° S. Br. 33° O. L. Im Lande Jtándu. ee. See Jbé. Im So.
Theil vom Lande Dschagga. — 5. Klima, a. Heiße Jahreszeit. Vom No-
vember bis April. Die tiefer liegenden Gegenden haben eine milde, selbst hohe Tem-
peratur, so daß wilder Indigo, Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffeebäume, Bananen und
Palmen gedeihen; in den höheren Ebenen, besonders aber in den Bergländern, ist die
Hitze weniger drückend, k. Kalte Jahreszeit. Vom Mai bis October. In den
niedrigen Gegenden ist das Klima mild, in den höhern Gegenden und in den Berg-
ländern aber schon so kalt, daß sich Reif und Eis bildet, und sogar Schnee fällt; ja im No.
zwischen 5° S. Br. und 2° N. Br. soll sich ein alpinisches Bergland mit ewigen Schneeber-
gen finden [S. oben]. Die tropischen Regen, welche meist im December bis März
fallen, schwellen alle Bäche und Flüsse an und rufen auf den in der heißen Jahreszeit
verdorrten Hochebenen eine freudige Vegetation hervor. — 6. Mineralreich. Gold an der
No. Grenze der Kapkolonie. Kupfer- u. Eisenerze. Asbest in den Asbestbergen des Gri-
qualandes. Kochsalz, das aber in vielen Gegenden fehlt. — 7. Pflanzenreich. Große
Strecken der Hochebenen, besonders die außerhalb der tropischen Regen, sind sehr un-
fruchtbar, wie die Hochebene des Garip und die Wüste Kalahari; andere dagegen
sind fruchtbar und gleichen mehrere Monate lang einem unermeßlichen Gras-
meere, während sie in der übrigen Zeit des Jahres reifen Getreidefeldern ähnlich
sehen. Prachtvolle Waldungen in den wasserreichen und hohen Gebirgen und im
Lande Kalahari. Vielerlei eigenthümliche Waldbäume und Sträucher: viele
Arten von Gnmmiacacien, darunter der Kameeldorn oder die Giraffenacacie; der
Mogono; Ebenholz rc. Mancherlei wilde Fruchtbäume, deren Früchte zur Nah-
rung dienen: wilde Feigenbäume; Bananenpisange; Adansonien; Sophorabäume;
Kaffeebäume; Zuckerrohr;' Dattelpalmen. Vielerlei niedrige Gewächse mit eß-
baren Wurzeln, Knollen und Früchten; die Tama [Bauhinía esculenta] ist
das verbreitetste und werthvollste derselben. Viele Zwiebelgewächse mit eßbaren
Zwiebeln; am bekanntesten ist Gladiölus esculentus. Zahlreiche Gurken, Was-
sermelonen, Flaschenkürbisse, Coloquinten. Zuckerrohr in Menge auf den
tropischen Hochebenen. Angebaute Pflanzen: Reis; Kafferhirse [Durrah]; Boh-
nen; Erbsen; Wassermelonen; rc. — 8. Thierreich, a. Die Tsetse [Glossina
morsítans] ; cine Fliegenart, deren Bissen die stärksten Ochsen und Pferde in kurzer
Zeit erliegen, k. Sehr große Kröten; zahllose, darunter sehr giftige Vipern und
Riesenschlangen; große Leguane; Krokodile, c. Vögel. Strauße heerden-
weise; Trappen; Fasanen; Guineahühner; Cacadu; Pfauen; Perlhühner; Rebhühner;
viele geierartige Raubvögel; Wasser- und Sumpfvögel, d. Säugethiere. Giraffen;
zahlreiche Antelopenheerden; Gnu; Gemsböcke; viel zahme Schafe und Ziegen; Kaffer-
büffel; zahme Rinder; zahme Pferde und Esel; wilde Esel; große Heerden von Ze-
bras, Quaggas und vom Paard. Elephantenheerden; zahllose Flußpferde; Wald-
schwein; Warzenschwein; schwarze und weiße, zweihörnige und einhörnige Nashörner.