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ansgewiesen. Sobald einmal der Geist des
Tcurfchen durch die Reformation sich selbst wie-
dergegebeu war, har er sich zu einer Klarheit
des Denkens erhoben, und einen Sinn für die
Tiefen der Wissenschaft entwickelt, daß er, wie
selbst ein Engländer eingcstehet, der Großhänd-
ler der Gelehrsamkeit geworden ist. Es kann
übrigens cingestanden werden, daß der Teutsche
weniger Dichter ist, weil sich vor der Scharfe
seines Geistes der bunte Schimmer der Dichtung
zu einem farblosen Denken zersetzt; es ist wahr,
daß sich das teutsche, consvnautenrciche Wort
minder zum Gesang und zur Einkleidung süßer,
schmelzender Gefühle eignet. Die teutsche Spra-
che ist die Tochter der Kraft, das Mittel der Ver-
ständigung für gedankenreiche, thatfertige Män-
ner; sie ist der sinntiefe Ausdruck des Tiefsin-
nes, und man kann ohne Ueberrreibung behaup-
ten, daß der eigentliche Vernunftforscher (der
fpecu irrende und nicht bloß reflcchkren-
de Philosoph) nur griechisch oder teutsch schrei-
den kanr..
Noch schöner erscheint der Teutsche, wenn
er in sittlicher Hinsicht mit andern Völ-
kern verglichen wird. Die höchste moralische
Kraft ist für ihn von /eher unterscheidendes
Merkmal und der unversiegliche Quell ewig fri-
scher Verjüngung gewesen. Teutsche Treue und
teutsche Zucht waren einst sprüchwörtlich gewor-
den ; das Wort teutsche Tapferkeit ist für die
Geschichte stereotypisch. Wahrend andere Völ,
ker sich vielfältig mit Grauelrhateu beflecken,
haben die Teukfchen sich rein gehalten. Die Ei-
genheit des Teukfchen, daß er sich für alles Neue
lebhaft interessirt und in der Warme des Eifers
leicht schwärmt und schwindelt, darf ihm weni-
ger zum Vorwurf gemacht werden; eher, daß
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15
er das Fremde dem Heimischen oft ohne Grund
vorzichr und sich selbst zu wenig achtet. Wollte
man den Tcutschen überhaupt kurz charakrerisi-
ren; so würde man sagen müssen: er sei freier
Denker, odwol nicht Freiden-er, besitze mehr
Wissen als Witz, neige sich mehr zur Kunde
als zur Kunst und sei als Burger rührig, aber
nicht aufrührisch.
§. 6.
Eintheilung der Geschichte der Tcutschen.
In der Geschichte der Tentschen sehen wie
zu drei verschiedenen Zeiten einen ganz anderen
Geist das öffentliche Leben bewegen, wodurch
sich dieselbe vor unfern Augen in drei Haupt-
perioden unterscheidet, in die Urgeschichte,
die Geschichte des Mittelalters und die der
neuern Zeit.
I. Urgeschichte, von den ältesten Zeiten
bis zur Gründung der grosien fränkischen Mo-
narchie und zur Einführung der christlichen Re-
ligion, — bis ttoo. n Chr. Wir finden hier
die Teutschen auf dem Punkte, sich von der
Herrschaft der Nakurmächte zu befreien und zu
höherer Geistigkeit und Bildung überzugehen;
erst eine Stierreligion, dann die Vergötterung
ausgezeichneter Menschen, und Einmischung asm-
tischen Cultus. Die Urinnwohner von Nord-
teurschland werden durch die Sachsen, die
von Südtcutschland später durch die S neveu
unterworfen. Die Kimbern und Teutonen wan-
dern aus. Reibungen suevischer und sächsischer
Volkschaften. Der Kampf mit den. Römern
und die Völkerwanderung, in der sich die unter-
drückten Urinnwohner erheben und das Volk der
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12
rñ, Ñch die einzelen Herolde derselben von selbst
finden; sie verfolgen heißt die Vögel, die am
Morgen singen, wegfangen, damit die Sonne
nicht aufgehe. Es ist wohl nicht nöthiq zu be-
merken, daß durch diese Andeutung dem Staat
das Recht, den Störer feiner Ordnung, als kranke
haften Stoff, wegzuschaffen, nicht abgesprochen
werden soll; daß sie vielmehr nur den Zweck hat,
in der Ge.chlchre den B ick von dem Einzelen
hinweg und auf das Ganze, den Geist der
Zeit, hinzuleiten, der zwar durch äußere Ver-
anlassungen augeregt , aber durch die Erzie-
hung und Gesetzgebung des Volkes gebil-
det wird. Das deutlichste Beispiel ist, was Ly-
kurg und Solon durch diese zwei großen He-
bel in dem R lche der Geschichte aus ihren Völ-
kern gemacht haben. — Im Leben gilt der Mensch
sehr richtig nicht mehr als seine Handlungen;
durch eine That kann er dem Beil des Hen-
kers verfallen. Dieser Grundsatz muß auch in
der Geschichte befolgt werden. Der Mensch ist
in der Geschichte nur nach seinen geschichtli-
chen d. i. für die Entwickelung seines Geschlech-
tes wichtigen, Thaken zu schätzen; nur soviel,
als zur Erklärung dieser Tbaren noch rhut, darf
aus dem stillen Reich seiner Brust geoffenbart oder
erschlossen werden. Wird von diesem Grund-
satz, abgegangen; so geschiehet es nur zu leicht,
daß ein enger Kopf einen großen Geist, z. V.
ein mystischer Querkopf des neunzehnten Jahr-
hunderts Friedrich den Großen, messen will und
nicht kann und ihn lästert, oder ein kleiner Le-
bendiger über das heilige, nur dem Auge Got-
tes offenbare Innere eines großen Tobten faselt,
und die Geschichte entwürdigt wird. Ueberdieß kön-
nen nichtssagende Anhängsel einer Persönlichkeit,
z. B. der lange Barr Karls des Großen oder
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Karls
16
Franken bilden, welches mit immer wachsen-
der Macht zuletzt Teutschland, Gallien und
Italien zu einem Reiche vereinigt, seine politi-
schen Einrichtungen und das Chrtstenthum (das
römische) geltend macht.
Die Urgeschichte der Teutschen laßt sich wie-
der in drei Zeitabschnitte eintheilen:
3) in die Geschichte vor dem großen Frei-
heitskampf mit den Römern, wo uns fast dlos
einzele Lharsachen über Ein- und Auswande-
rungen bekannt sind — bis zum Jahr 12.
v. Ch.;
b) in die Geschichte dieses Freiheitskam-
pfes selbst bis zur Völkerwanderung ums Jahr
400. u. Ch.;
c) in die Geschichte der Völkerwanderung
und der aus ihr hervvrgehenden veränderten Ge-
staltung des teurschen Staaten - und Völkersy-
stems von 400 — L00.
Ii. Das Mittelalter von 800 — 1560.
Eine wilde, wirre^ wunderliche Zeit. Im Ge-
biet der Wissenschaft finstre Nacht, ein herrsch-
süchtiges Prtesterthum hält die Geister in Ban-
den und entzweit beständig die Völker mit ihren
Fürsten. Die Glaubenssätze der römischen Re-
ligion, und Erinnerungen aus dem Heidcnrhunr
geben dem öffentlichen Geiste des Volkes einen
bunten, abenteuerlichen Anstrich. Auch der
Adel kommt von seiner Besttmmnug^ab und ver-
bringt seine Zeit mir Raub und Fernen, mit
Erbauung und Zerbrechung von Burgen. Mit
den Krcuzzügen erreichte die Zeit ihren Gip-
felpunkt.
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22
Riefengebirges anhebt, sich dann von dem böh-
wer Wald an «ns Erzgebirge, Fichtelgebirge und
thüringer Wald westlich zieht, und nördlich als
Harz, Wesergebirge, Westerwald, südlich aber
unter den Benennungen Rhönacbirge, Vogels,
berg und Taunus mir einer Erhebung von 2000
bis 5000 Fuß absoluter Höhe nach dem Rhein
hin auseinander lauft, in zwei große Halben ge-
theilt. Dieser Höhenzug, den die. Römer mit
dem Namen des hercynischen Waldes br,
legen, scheidet nicht bloe die Gewässer Teutsch-
iands, so dern er ist auch für seine Völkerver,
haltnisse von der entschiedensten Bedeutung ge,
wese».
Teukschland wird uns in den nächsten Iah,
ren vor und nach Christi Geburt von den Rö-
mern, die aber als Südländer eine etwas ein-
seitige Ansicht haben mußten, als ein rauher,
unwtrchbarer Erdstrich geschildert. Ein trüber,
freudloser Himmel hing über den ewigen Süm-
pfen seiner Wälder, wo noch das Elenn und der
Ur haus'ten, und zahllose Falken ihren Horst
hatten. Obstbäume trug der Boden nicht; be-
baute Fluren waren wenige, außer Gerste und
Hafer gedieh kein Getraide. Unter andern Er-
jeugnissen des Landes werden uns schon sehr
früh der Bernstein genannt, und seine mi-
neralischen Wasser, namentlich Wiesbaden
(Foutes Mattiaci. Íminius Xxx. c. 1í. ).
In dieser rauhen Narur lebte in deü ural-
ten Zeiten ein kraf iges Geschlecht der Menschen,
die Kelten; eine Völkerschaft, die sich von den
Pyrenäen, Alpen und Apenninen bis zu den Ri-
phäen hin erstreckte.
Ueber die Herkunft dieser Völkerschaft ha-
den wir keine bestimmten geschichtlichen Nachrich-
ten. Die Sageugeschtchte fast aller Volkes führt
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Foutes_Mattiaci
Extrahierte Ortsnamen: Westerwald Taunus Rhein Christi Wiesbaden
23
uns Indessen, auf die Scheiteifläche Hochasiens
hin, deutet uns leise an, daß dort die Wiege
der Menschheit gewesen, und verschwindet dann
in tiefdunkle, heilige Nacht. Dort ist das wun,
dersame Meru der Indier, nach ihrer Sage die
Mitte der Welt, der Goldberg, an dem die Stu,
fen des Paradieses liegen, in Wahrheit das Herz
Asiens, wannen die Ströme dieses Erdthetis wie
belebende Adern pulsiren, von wo zu jeder Zeit
jugendlich frische Völker nach allen Winden des
Himmels hervorgegangen sind. Dorthin ist der
Ursitz unserer Altvordern zu verlegen.
Daß die Völkerschaft der Kelten keinen all-
gemeinen Sraar ausmachre, sondern in viele ein,
zele unabhängige Volkschaften zerfiel, ist wol
sicher; über das Verhälrntß dieser Stämme zu
einander fehlen uns aber bestimmte Nachrichten.
Nur soviel läßt sich mit Sicherheit annehmen,
daß die Bewohner des nördlichen und Mittlern
Leutschlands, die in der Sprache der Römer
Germanen heißen, sehr früh von den Gal-
liern oder übrigen Kelten sich durch Sprache
und Sitte aussonderren. In eigner Sprache
fehlte dem Volke ein Eigenname; sie setzten sich
nur später als Deutsche (zum Volk gehörige,
Theodisct, von Theod das Volk) dem Auslän-
der, vornehmlich den übrtgenkelten, Walen,
entgegen, woher noch jetzt der Gegensatz von
Deutsch und Wälsch.
§. 2.
Aelteste Wanderzüge der Teutschen.
Einzele Andeutungen der Griechen und Rö-
mer belehren uns, daß schon in früher Zeit viel-
fältige Wanderungen der teutschen Völker Statt
gehabt haben. Merkwürdig find unter diesen
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
27
Denn da viele unwillig waren und sagten , es
dürste sie; zeigte er mir der Hand auf einen Fluß,
der nade am feindlichen Lager strömte und sag-
te ihnen, dorr sei ein Trunk für Blur feil.
„Warum führst du uns denn nicht gleich hin,
erwlederreu sie, so lang unser Blut noch fiüssig
ist?" Er aber versetzte mir gelassener Stimme:
erst müssen wir das Lager befestigen.
Die Soldaten gehorchten, wenn auch mit
Unmurh. Die Troßk-.echte aber, die weder für
sich, noch für das Zugvieh zu trinken hatten,
stiegen in Haufen zu dem Fluß hinab, außer ih-
ren Wassergefäßen theils mit Beilen und Aexten,
theils mir Schwertern und Lanzen versehen, um
das Wasser zu erkämpfen. Wirklich stießen sie
auf die Ambronen, die dort, wo die Gegend
von warmen Quellen sprudelt, lagerten und eben
badeten. Im Rhythmus die Waffen an einan-
der schlagend, und ihren Namen Ambronen aus-
rufend, sprangen diese heran. Von den Italie,
nern stürzten sich zuerst die Ligyer, dann die Rö-
mer auf sie, und warfen sie bis an die Wagen,
bürg zurück. Dort stellten sich ihnen die Wei,
der mit Schwertern und Beilen, fürchterlich
schreiend, entgegen, und schimpften gleicher Weise
die Fliehenden und Verfolgenden, feue äls.ver,
räther, diese als Feinde. Mit den Römern sich
Im Gefechte mischend, entrissen sie ihnen die
Schilde, und ertrugen mir unbesiegbarer Seele
Wunden und Hiebe bis zum Tod.
,Oie Ambronen zogen sich zu den Teutonen
zurück, und das Dunkel der Nacht sank auf
die Heere nieder. Die Römer aber verbrach,
rea diese Nacht nicht mit Siegesgesängen und
Freudengelagen und mit dem, was Männern,
die glücklich gestritten haben, das liebste ist, mit
süßem Schlaf; sondern in Furcht und Schrecken;
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denn ihr Lager war ohne Wall und Schanze ge,
blieben und Tausende unbesiegter Feinde übrig.
Durch die Nacht aber ging ein Lärmen der Am,
bronen, das Menschcnstimmen nicht ähnlich, fon,
dern ein thierarkiges, mit Drohung und Weh,
klage gemischtes Heulen und Brüllen war und
rings an den Bergen und in den Thalern des
Flusses schauderitch wiederhallte. Selbst Ma,
rtus war in banger Besorg,,iß eines nächtlichen,
ordnungsiofen Treffens. Aber weder in der
Nacht, noch am folgenden Tage erfolgte eilt
Angriff.
Die Teutonen hatten sich an einer Anhöhe
gelagert, wo ihnen abschüssige Thäler und wald,
bedeckte Schluchten zu Häupten wäre . Dort,
hin schickte Marius den Claudius Marcellus mit
2000 Schwerbewaffneten in einen Hinterhalt,
und führte bei Anbruch des dritten Tages das
Heer zur Schlacht heraus. Kaum aber began-
nen die streirferrigen Kräfte sich in der Ebene
zu entwickeln, so entstand auf dem Rücken der
Teutonen Geschrei und Verwirrung. Claudius
Marcellus hatte den günstigen Augenblick wahr,
genommen, und stürmte jauchzend von den Höhen
herab. Die Teutonen hielten den Angriff von
zwei Setten nicht lange aus, ihre Schlachkord,
nung lös'te sich, Alles gab sich der Flucht. Hun,
derr tausend betrug die Anzahl derer, die ge,
tödet oder gefangen wurden. Unter den letztern
war auch der König Teu tob och, wie die Rö,
mer berichten, ein riesenhafter Mensch, der über
sechs Pferde wegsprtngen konnte.
Nach der Schlacht ließ Marius die erbeute-
ten Waffen und Geräthe, von denen er nur die
prachtvolleren für den Schmuck seines Triumphes
auslas, aufthürmen, um den Göttern ein groß,
ßes Brandopfer zu bringen. Eben umstand das
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Claudius_Marcellus Claudius
Marcellus Marius Marius
Heer mit Kränjen geschmückt die Stätte de-
Opfers und Marius war mit der Zurichtung des-
selben beschäftigt; da kamen Gesandte Roms
und brachten ihm Kunde, daß er zum fünften
Mal Cónsul sei nach der Wahl seiner Mitbür-
ger. Die Schlacht bei Aquä Sextiä war tm
I. 103 vor Cd. G.
Minder glücklich war Carulus, der den Kim-
bern in Italien entgegenstand. Um feine Streit-
kräfte nicht durch Vertheilung schwächen zu müs-
sen, hatte er die Besetzung der Alpenpässe auf-
gegeben, sich hinter die Athesis (Etsch) zurück-
gezogen, und über diele eine auf beiden Setten
durch Schanzen befestigte Brücke bauen lassen.
Im tiefsten Schnee stiegen die Kimbern zu den
Spitzen der Alpen hinan, setzten sich auf ihre
breiten Schilde, und rutschten hinab, über Ab-
gründe und gähnende Schluchten dahingttragen.
Als sie dann dem römischen Heere gegenüber
das Lager aufgeschlagen und die Furt besichtigt
hatten, fingen sie ein Wehr an. und den Gi-
ganten gleich, rings die Echhügel spaltend, brach-
ten sie entwurzelte Baume und Felsstücke und
Erdklumpen in den Strom, dessen gepreßte Flut
die hineingewvrfenen Lasten reißend dahin trug,
und die Brücke mir Schlägen erschütterte. Er-
schreckt verließen die meisten Römer das Heer
und ergriffen die Flucht. Die Kimbern aber
gaben unter Bedingungen, weiche sie selbst bei
einem ehernen Stier beschwuren, dio in einer
kleinen Feste gefangenen Römer frei, und ver-
breiteten sich dann, in den süßen, südlichen Ge-
uüssen schwelgend, über Ober, Italien.
Unter diesen Umständen kam Marius aa
und vereinigte sein Heer mit den Truppen des
Eakulus. Die Kimbern, welche von der Nie-
derlage der Teutonen nichts wußten oder nicht-
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Carulus Marius_aa Marius
so
wissen wollten ließen ihn nochmals fü' sich und
ihre Brüder *) um Wohnsitze bitten. Als dann
Marius die Gesandten derselben über diese Brü-
der befragte, und sie die Teutonen nannten;
lachten Alle, der finstere Marius aber sagte höh-
nisch: lasset die Brüder; denn sie haben Woh-
nungen von uns bekommen, die sie ewig behal,
ten werden. Die Gesandten, welche diese Ironie
verstanden, schimpften ihn, der seine Strafe fin-
den werde, und zwar von den Kimbern alsbald,
von den Teutonen aber, wann sie ankamen.
Sie sind schon da, versetzte Marius, und es ist
schicklich, daß ihr eure Brüder begrüßet, eh'ihr
weggehet. Er befahl alsdann, die Fürsten der
Teutonen, welche von den Sequanern in den Al-
pen aufgefangen worden waren, in Fesseln vor,
zuführen.
Als dies den Kimbern verkündet wurde, zo,
gen sie alsobald gegen den Marius der sich aber
still in seinem Lager hielt. B ojo rix, der Kim-
bern König, derselbe, der dem Aur. Scauru-
in jähem Zorn den Kopf abgeschlagen hatte, ritt,
von wenigen begleitet, an das römische Lager,
und forderte den Marius auf, Zeit und Ort der
Schlacht zu bestimmen. Dieser sagte, es sei
nicht der Römer Sitte, mit den Feinden über
die Schlacht zu Rakhe zu gehen, doch wolle er's
den Kimbern zu Gefallen thun. So setzten sie
*) Wahrscheinlich läßt Plutarch (Marius Xxiv.)
die Teutonen nur durch ein Mißverständmß von de»
Kimbern Brüder nennen. Wenigstens die-
tet sich die Vermuthung fast unwillkürlich dar, daß die
Kimbern Germanen gejagt, die Römer aber diese»
Wolksnamen für das gleichlautende Wort ihrer Sprach«!
G ex mini genommen haben.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
Extrahierte Personennamen: Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius_Xxiv. Marius_Xxiv.