Xv
Materialien fehlten,) ein gewisser innerer Takt leitete, den auch
vielleicht aufmerksamere Leser in der Kette wiedersinden werden, die
ich, gleichsam verbindend und zusammenhaltcnd, durch und um das
Ganze geschlungen habe. Namentlich Hab' ich mich bemüht, aus
den verschiedensten Lebensverhaltnissen und aus mehr, als aus einem
Stande meine geschichtlichen Bilder zu wählen, und darum ist der
Titel des Merkchens wohl auch nicht ganz passend und richtig ge-
wählt. Allein solch' eine Wahl berücksichtigt oft nur die allgemeine
Publicität und, von diesem Standpunkte aus, wird jene Wahl nicht
als vergriffen erscheinen. Meist concurrirt auch die Verlagshand-
lung dabei.
Nicht nur aber um jener beabsichtigten Mannigfaltigkeit Willen,
wird man mir die Aufnahme eines Schauspielers verzeihen. Ich
denke, auch wenn es eben nicht Schröder wäre, den ich geschildert
hätte, der triftigen Beweggründe Mehrere für mich zu haben. Dem
wahrhaft Gebildeten ist die Kunst der Menschendarstellung eben
so verehrungswerth, wie eine jede andere Kunst, ja! wie selbst die
ernsteste und trockenste Wissenschaft. Mehr hoff' ich, darüber nicht
andeuten zu dürfen. Nur noch bedauern will ich, als Schriftsteller
und als — Teutscher, daß ich keinen Maler, Bildhauer oder Bau-
meister unter den Teutschen der letzten hundert Jahre fand, der sich
einer allgemeinen Anerkenntniß, wie ein Schiller, als Dichter, ein
chen Anzeigen des Herrn Verlegers Schröders Name aufgeführt gewesen
wäre. ' . .
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Xyii
ges eben so furchtbar wieder blitzen, als wie es das 16. und 17. Jahrhun-
dert sahen. Ich schreibe dieß am Jahrstage unserer Reformation
und bin ein guter Lutheraner; aber der Friede und die Liebe
gehen mir über Alles. Daß ich aber sogar noch auf dem letzten
Blatte des Maurerthums gedachte, — auch diese Kühnheit glaub'
ich verantworten zu können. Warum soll nicht der, dem Jünglings-
alter entgenreifende, Knabe von dem Wege eine leise Andeutung er-
halten, der ihn einst zum Guten und zum Schönen führen kann? Ueberall
Hab' ich ja! einen Vater, einen Lehrer oder einen erfahrenen Freund
vorausgesetzt, der meinen flüchtigen Fingerzeichen — im Gebiete der
Erkenntniß und des Gefühls. — die gewünschte Richtung geben
wird. Nur den Geschlechtsunterschied und die Liebe zwischen beiden
Geschlechtern Hab' ich möglichst mit Stillschweigen übergangen, weil
die Ansicht darüber: ob schon der Knabe mit ihr bekannt zu machen
fei oder nicht? weniger getheilt ist, als manche Andere. Auch lag die
Liebe für meinen Plan so fern, daß ich ihre Farben und Tinten zur
Vollendung meiner Portraits wenig und gar nicht benutzen durfte.
Desto mehr aber Hab' ich, und zum Theil wörtlich, die Zeitge-
noffen, Hennings Ehrentempel, das Conversatlons - Lexicón und
Krasts neuen Plutarch als Hilfsquellen benutzt. Jedoch Hab' ich es
rm zweiten Falle entweder in einer Note oder mit einigen voranste-
henden oder beschließenden Punkten gewissenhaft und aufrichtig an-
deutet. Warum sollt' ich's auch nicht? — Ich konnte ja weniger
etwas Neues bringen, als das Vorhandene möglichst gut zusammcn-
flellen. Besonders willkommen war es mir, wenn ich meine Heroen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
15
Aber, noch war das Maaß seiner Leiden nicht voll. Elisabeth
von Würtemberg, die geliebte Gemahlin des geliebten Neffen, verr
schied am 18. Februar, nachdem sie Tags zuvor eine Tochter gebor
ren. Joseph, selbst mit dem Tode ringend, unterlag beinah' dieser
Trauerbothschaft. Endlich aber siegte der gläubige, zum'himmel auf-
schauende, Christ. In Gott ergeben, faltete er seine Hände und
rief: ,,^err, Dein Wille geschehe!" — Er selbst ordnete das Lei-
chenbegangniß an, und empfahl baldige Beisetzung, damit für
seine Leiche Platz werde.
Am 1h. schrieb er noch einen Aufsatz, den Fürst Kaunitz ein
Meisterstück nannte; am 19. dictirte er noch bis nach 10 Uhr Abends
seinen Secretairen. Sein letzter Wille war kurz und bestimmt: er
setzte seinen Bruder und Thronfolger Leopold Ii. zum Universal-
Erben ein.
Von Haddik und Laudon (zweien seiner Generale) nahm er
persönlich Abschied; durch Haddik vom Heere. Zu Laudon sagte er:
„reichen Sie mir Ihre alte Hand; ich werde nicht mehr das Vergnü-
gen haben, sie zu drücken. Zu Haddik sagte er: „Gott befohlen,
lieber Haddik, wir sehen uns hier zum letzten Male."
An den Fürsten Kaunitz schrieb er, indem er ihm für seine
Theilnahme dankte, folgende Zeilen :
Lieber Freund!
Ich bin von dem Ausdruck Ihrer Theilnehmung ganz gerührt:
allein, was kann ich bei den Verhängnissen der Vorsicht anders
thun, als mich denselben unterwerfend Was Sie betrifft, empfan-
gen Sie von mir die unbegrenzte Versicherung der vollkommensten
Erkenntlichkeit, der größten Hochachtung und des aufrichtigsten Zu-
trauens, die Sie vor allen andern verdienen; und, sei'n Sie versi-
chert, daß es mich unendlich schmerzt, wenn ich daran denke, daß
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Elisabeth
von_Würtemberg Joseph Kaunitz Leopold_Ii Leopold Laudon Kaunitz
Joseph der Zweite.
Römisch - teutscher Kaiser, Erzherzog von Oestreich, König von Ungarn,
Böhmen und Siebenbürgen, Beherrscher der Niederlande u. s. w.
cx^hr werdet das noch oft in Eurem spatem Leben erführen, Ihr
lieben, deutschen Knaben! daß das Erscheinen merkwürdiger Menschen
auf dem Schauplatze der Weltbegebenheiten von wichtigen Umstan-
den, unruhigen Bewegungen und außerordentlichen Veränderungen
begleitet oder vorher angekündigt wird. Das Letztere nämlich, daß
aus bedeutenden Umgestaltungen und Reibungen große, thatenlustige
Und thatenkraftige Männer hervorgehen, laßt sich leicht erklären, denn
Unser Lessing, einer der merkwürdigsten Dichter unsers Vater-
landes, sagt schon:
„Gelegenheit macht Diebe, aber auch große Männer."
Das Erstere aber, daß die Geburt denkwürdiger Personen oft auch
äußere merkwürdige Umstande und Erscheinungen begleiten: dieses Rath-
sel liegt tiefer verhüllt in dem wunderbaren Gange des Schicksals der
Menschheit. Doch deutet es vor Allem auf eine höhere Hand, die
unsichtbar, aber weise und gütig, die-Weltbegebenheiten ordnet und
leitet, um durch diese die Volker und die Einzelnen ihrer Vervoll-
kommnung und ewigem Bestimmung entgegen zu führen. -
So waren denn die Zeitumstande und Verhältnisse, als Jo-
seph Ii., dieser seltene und edle Fürst die Welt betrat, (am 13.
Marz 1741) ebenfalls sehr kriegerisch und unruhig.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Joseph Oestreich Lessing
— 17
Von, den Fürstinnen Franz und Carl Liechtenstein, Kinsky und
Klary und der Gräfin Ernst Kaunitz, (vorzugsweise nur die Für-
stinnen genannt,) die mit den Grafen Ernst Kaunitz, Rosenberg
und Lascy seine gewöhnliche Abendgesellschaft bildeten, in deren Um-
gänge er sich nach seinem, so sorgenvollen Tagewerke gewöhnlich er-
heiterte, nahm er mit folgenden Zeilen eigenhändig Abschied:
„Mein Ende naht heran: es ist Zeit, Ihnen noch durch diese
Zeilen meine ganze Erkenntlichkeit für jene Güte, Politesse, Freund-
schaft und angenehme Freiheit zu bezeugen, die Sie mir während
so vieler Jahre, welche wir in Gesellschaft mit einander zugebracht
haben, zu erweisen und angedeihen zu lassen, die Gewogenheit hatten.
Ich bereue keinen Tag: keiner war mir zu viel; und dieses Vergnü-
gen, mit Ihnen umzugchen, ist das einzige verdienstliche Opfer, das
ich darbringe, indem ich die Welt verlasse. Haben Sie die Güte,
Sich meiner in Ihrem Gebete zu erinnern. Ich kann die Gnade
und unendliche Barmherzigkeit der Vorsehung in Ansehung meiner
nicht genug mit Dank erkennen; nur im Vertrauen auf sie, erwarte
ich mit ganzer Resignation meine letzte Stunde. Sie werden meiye.
unleserliche Schrift nicht mehr lesen können. Sie beweißt meinen
Zustand.
Joseph." -
Nach 10 Uhr Abends entließ er seine Secretaire. Zu den Aerz-
ten sagte er in lateinischer Sprache: er fühle den Todeskampf.
Darauf ließ er den Beichtvater eintreten. Mit diesem blieb er al-
lein. Joseph schlummerte bald, bald sprach er irre. Doch erholte
er sich wieder; der letzte Gedanke seiner großen, alles Gute und
Edle umfassenden, Seele beschäftigte sich mit den wichtigsten Ange-
legenheiten des Staates. Sie waren der letzte Gegenstand seiner
Phantasien. .
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz Carl_Liechtenstein Kinsky Ernst_Kaunitz Ernst Ernst_Kaunitz Ernst Rosenberg Joseph Joseph
68
stürmender Hand erobert, als die Nachricht von dem geschlossenen
Waffenstilleftande eintraf. Noch am Abend desselben Tages zogen sich
die sammtlichen Posten der Franzosen von den 62 äußeren Barrie-
ren der Stadt Paris zurück und beim Anbruch des kommenden Mor-
gens verließen sie trauernd und auf ihr Waffenglück Verzicht leistend
die stolzeste Kaiserftadt des alten Festlandes!
Am Mittag des 31. Märzes aber zogen dagegen, im Glanze
der heitersten Frühlingssonne, Alexander und Friedrich Wilhelm an
der Spitze ihrer festlich geschmückten Garden, in Paris ein, umgeben
von dem glänzenden Gefolge'sämmtlicher Prinzen des Heeres und
unzähliger Generale und Stabsoffiziere, empfangen und willkom-
men geheißen von dem tausendfachen Iubelrufe des — Leicht beweg-
lichen Volkes! —
Sechs große Schlachten, acht kleinere und unzählige Gefechte
hatte die schlesische Armee unter Blüchers Anführung innerhalb eines
Feldzuges von sieben und einem halben Monate geliefert, 48,000
Gefangene gemacht und 432 Kanonen im offenen Felde und 11 in
geschlossenen und befestigten Plätzen erobert.
Aber ach! den tapfern Helden, unter dessen Commandostab und
Husarensabel all dieß Glorreiche geschehen war, überfiel noch an dem
Tage seines schönsten Triumphes — an dem Tage des Einzuges in
Paris — eine gefährliche Krankheit. Man fürchtete für seine Au-
gen: man fürchtete für sein Leben! Da standen, voll Theilnahme
und tiefer herzlicher Trauer, Friedrich Wilhelm und Alexander an des
Helden Lager! Sechs Tage lag er blind; aber seine, noch immer
kräftige, Natur überwand-Alles — und bald wurde er wieder völ-
lig hergestcllt.
Napoleon hatte auf den Thron von Frankreich Verzicht gelei-
stet und die Friedensunterhandlungen waren eingeleitet. Das Ende
davon entsprach dem persönlichen Feinde Napoleons freilich nicht im
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Alexander Alexander Napoleon Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Paris Paris Paris Frankreich
29
mete und, im Umgänge mit Gelehrten, Tonkünstlern und Malern,
sehr glücklich verlebte. Mit auswärtigen Gelehrten, besonders mit
dem, von ihm bewunderten, Voltaire unterhielt er einen fleißigen
Briefwechsel und seiner eigenen Feder entfloflen in diesem ländlichen
Asyl mehrere politische Werke, welche die schönsten und höchsten Er-
wartungen von dem künftigen Herrscher erregten. Er bediente sich
aber bei allen Schriften der französischen Sprache, zu deren Kennt-
niß er, unter der Leitung seiner Erzieherin, Frau du Val de Ra-
coules, den ersten Grund gelegt, und worin ihm der Unterricht von
du Han de Tandun, so wie das Lesen der besten französischen Schrift-
steller, die höchste Vollkommenheit beigebracht hatten.
So schön und erfreulich das aber an sich war; so bleibt doch
immer zu bedauern, daß sich dieser hohe, kräftige und reiche Geist
nicht zu seiner Muttersprache wendete. Diese würde gewiß durch
ihn in ihrer Ausbildung rasch und bedeutend vorwärts geschritten
sein. Aber freilich mochte die rohe Sprache seines Vaters und seine
rohe Umgebung nicht geeignet sein, ihm dieselbe lieb und werth
zu machen; auch stand sie damals noch allgemein auf einer tiefen
Srufe und, als sie sich späterhin reich und anmuthig ausbildete, war
ihm schon der Gebrauch der französischen Sprache und der Umgang
mit fremden Gelehrten zur theuern Gewohnheit geworden. Darum
sang der große teutsche Meistersänger Schiller, der in dem Anden-
ken seines Volkes fortleben wird, so lange nur noch teutsche Bil-
dung und teutsche Dichtkunst leben werden, mit Recht von der
teutfchen Dichtkunst:
Won dem größten teutschen Sohne,
Won des großen Friedrichs Throne
Ging sie hilflos, nngeehrt.
Ruhmvoll darsis der Teutsche sagen,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
74
das Treffen verloren — weil das eine (4te) Armeecorps bei den
schlechten Wegen nicht zur berechneten Zeit eintraf und die Englän-
der nicht zu Hilfe eilen konnten, — es gerieth auch der edle Held
selbst in große Lebensgefahr.
Im höchsten Drange der Umstande hatte er sich selbst an die
Spitze einer, bereits mehrere Mal vom Feinde zurückgeschlagenen,
Cavallerie-Masse gesetzt; aber auch jetzt b.halt die Uebcrmacht den
Sieg und die preußische Cavallerie wird abermals zurückgeworfen.
Rasch setzen die feindlichen Reiter nach und eine Kugel durchbohrt
des Feldherrn Pferd. Noch setzt das edle, treue Roß in wilden Sprün-
gen seinen Lauf eine Zeitlang fort, — endlich aber stürzt es todt zur
Erde. Der Fürst ist vom heftigen Falle betäubt und liegt bewußt-
los unter dem Pferde. Von all den Scinigen ist Niemand mehr
bei ihm, als sein treuer Adjutant Graf Nostitz u-rd dieser ist fest
entschlossen, seines Feldherrn Schicksal auf jeden Fall zu theilen.
Da dröhnt der Boden von dem Heransprengen der feindlichen
Kürassierreiter gar fürchterlich; aber Gott verblendet ihre Augen! In
wilder Hast sprengen sie vorüber, und, nachdem sie von den Preu-
ßen zurückgeworfen worden sind, noch ein Mal vorbei, ohne den Ge-
fallenen und seinen treuen Adjutanten zu bemerken. Jetzt erst kann
dem Hartbedrängten Hilfe werden. Mit Mühe ziehen ihn seine
herbeieilenden Reiter unter der Last des todten Rosses hervor: er
wirft sich auf ein Dragonerpferd und glücklich entkommt er dem
Tode oder schmählicher Gefangenschaft!
Zehntausend Mann an Todten und Verwundeten hatte Blü-
chers Armee an diesem Tage aufgeopfert; doch, Gott sei Dank! ihr
Muth blieb derselbe. — Mit Anbruch des Tages zog sich Blücher
nach Wavre zurück, wo er noch am Abend sein ganzes Heer vereinigte.
Schweigend und in tiefes Nachdenken versunken, ging er hier in
einem kleinen Garten auf und ab, als ein Adjutant zu ihm eintrat
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
— 31 —
seiner Erbstaaten, hinterlassen. Auch hatte er ihr diese Erbschaft
durch ein Hausgesetz, die sogenannte pragmatische Sanction,
gesichert und von allen europäischen Staaten wat ihm die ungestörte
Erbfolge für seine Tochter verbürgt worden. Nichtsdestoweniger
machten die meisten europäischen Machte auf irgend einen Theil der
Erbschaft Anspruch, als erst der Kaiser vom großen Weltschau-
platze abgetreten war und so siel auch Friedrich, unter dem Vor-
wände alter Ansprüche auf Schlesien, in dieß Herzogthum ein. Er
bemächtigte sich dieser Provinz und wirklich wurde sie, ihm auch mit
der Grafschaft Glatz nach mehreren siegreichen Gefechten, in dem
Breslauer Tractate 1741 abgetreten. Das war der erste schlesische
Krieg.
Im Jahre 1744 sing er aber auch schon wieder einen zweiten
Krieg mit der Kaiserin'maria Theresia an, da er befürchten mußte,
daß ihm , bey längerem ruhigen Zusehen, die, im fortgesetzten vstrei-
chischen Erbfolgekriege, überall siegreichen östreichischen Waffen' sein,
kaum von Neuem organisirtes, Schlesien wieder entreissen könnten.
Auch diesen zweiten schlesischen Krieg beendete er durch den
Dresdner Frieden am 26. December 1746 glücklich und als Sieger, und
es folgten nun in seiner Negierung eilf friedliche Jahre. Während
des Laufes derselben widmete er seine, stets höchst sparsam einge-
theilte Zeit den Musen und der inner» Staatsverwaltung. Er schrieb
in dieser Zeit die Memoires de Brandenboiirg, das Gedicht: d i e
Kriegskunst und viele andre Aufsätze politischen Inhalts. Da-
neben bestrebte er sich aber auch, durch alle mögliche Mittel Ackerbau,
Künste, Fabriken und Manufacturen in einen blühenden Zustand zu
versetzen, den Handel zu beleben, die Gesetzgebung zu verbessern,
die Staatseinkünfte zu vermehren — ohne doch gerade dem Volke
die Lasten und Steuern zu erschweren, — und sein Heer, das er
schon bis auf 160,000 Mann gebracht hatte, immer mehr auszu-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Theresia
— 93 —
wie es auch selbst bei Friedrichs Geist und Waffenglücke nicht anders
sein konnte, sehr abwechselnd. Mehr, als ein Mal schien Friedrichs
Sache auf immer verloren zu sein; mehr, als ein Mal jubelten
seine Feinde der sicheren Beute; aber sein Muth, seine Seelengröße,
die Einfachheit aber darum auch nur mögliche Kraft und Nichtig-
keit seiner Anordnungen, endlich aber auch nicht minder Friedrichs
günstiger Stern änderten immer Alles wieder zu seinem Vortheile.
Bei Roßbach an Sachsens Grenzen schlug er mit einer kleinen,
zusammengerafften Armee das, bei Weitem größere, Heer der Fran-
zosen, mit denen sich auch noch die Reichsarmee vereinigt hatte.
Friedrich hatte sie aber auch mit solcher Schnelligkeit und Kühnheit
angegriffen, daß sich die Feinde kaum auf eine Gegenwehr einließen,
sondern in der schleunigsten Flucht ihr größtes Heil suchten! Da
lachten die bärtigen preußischen Krieger über die französischen Puder-
quasten, Pomadenbüchschen und dergleichen Plunder, welchen der
flüchtige Feind im Stiche gelassen hatte, nicht wenig und die Reichs-
armee hieß nun gar nicht mehr anders, als die Reißaus-Armee! —
Aber auch ernstere, blutigere Treffen gab es zu schlagen, meine
jungen Freunde! — Nicht überall war, wie bei Roßbach, das Waf-
fentänzchen so fröhlich und leicht! Oft bluteten und starben viel tau-
send tapfere Preußen auf dem Schlachtfelde und mehr, als ein tüch-
tiger General fand auf dem Kampfplatze seinen schönsten Tod!
Auch verheerte wohl der Feind das schwach vertheidigte Vater-
land, während sich die Helden im weitem Gebiete des deutschen
Reiches mit einem, stets an Macht überlegenen, Feinde, oft zugleich
an mehreren Orten, herumschlagen mußten, und selbst des wehrlosen
Berlins bemächtigten sich die Russen. Aber, wie hart auch oft der
königliche Held von allen Seiten gedrängt wurde, wie oft er auch
mit Sturmes Eile aus dem einen Theile der besetzten oder eroberten
Länder in einen anderen fliegen mußte, um den übermütigen Feind
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich