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Richtern ein, daß Großen und Kleinen, Armen und Reichen gleiche und unparteiische Gerechtigkeit zuteil werde. Sie sollten bedenken, daß sie sich einstens vor dem Richterstnhl Gottes zu verantworten hätten, und sollten dafür sorgen, daß die Seufzer der Witweu und Waisen nicht auf ihr und ihrer Kinder Haupt kämen. Die Herausgabe eines zweiten von ihm angeordneten Gesetzbuches „das allgemeine Landrecht für die preußischen Staaten" erlebte er nicht mehr; es erschien unter seinem Nachfolger. Die Anwendung der Folter verbot er im Gerichtsverfahren. Wie sehr er sich selbst vor dem Gesetze beugte, zeigt die bekannte Erzählung: Der König und der Müller.*) Besonders war er darauf bedacht, den Wohlstand und damit die Steuerkraft feiner Untertanen zu heben. Gleich im Anfang feiner Regierung zog er viele Ansiedler in fein Land. Die Württemberger brachte er in Gegenden mit gutem Ackerboden, die Holländer verwandte er zur Verbesserung der Viehzucht, die Pfälzer für Garten- und Obstbau, die Italiener zur Hebung des Seidenbaues. In siebenjähriger Arbeit entwässerte er den Oderbruch und gewann eine so große Bodenfläche, daß er sagen konnte: „Hier habe ich eine Provinz im Frieden erobert." Weiteres fruchtbares Land gewann er durch Entsumpfung des Warthe- und Netzebruches. Berlin erhielt unter der Regierung des großen Königs die erste Por-zellansabrik. Um den Tuchwebereien der Mark gute Wolle zu liefern, wurde das spanische Edelschaf im Lande eingeführt. In Schlesien blühte bald die Leinenfabrikation. Um den Handel in die Höhe zu bringen, baute er drei große Kanäle: den Plnuefchen Kanal, der Elbe und Havel, den Finowkanal, der Havel und Oder, und den Bromberger Kanal, der Netze, Brahe und Weichfel verbindet. Auch der Schule wandte er feine Sorge zu. Er erließ das Generallandfchulreglement, in dem er Bestimmungen über Schulbesuch, Schulgeld, Schulzeit, Anstellung der Lehrer traf, wie sie heute noch in Geltung sind. Alle diese Arbeiten unternahm er nur aus Liebe zu seinen Untertanen. „Die Völker sind nicht um der Regenten willen, sondern die Regenten um der Völker willen vorhanden," lautete einer seiner Aussprüche. In derselben hochsinnigen Anschauung sprach er auch das Wort: „Ich bin nur der erste Diener des Staates." Seine Lebensweise war einfach und prunklos. Am liebsten verweilte er aus dem Schlosse Sanssonei bei Potsdam. Es ist ein durchaus prunkloses, aber recht wohnliches Gebäude in einem großen Parke mit prächtigen Bäumen. Der König erhob sich täglich in früher Morgenstunde, las die eingegangenen Briefe und Berichte über Staatsangelegenheiten und schrieb auf den Rand derselben seine Entscheidungen. Im Laufe des Vormittags kamen die Minister
*) Vergl. im Anhang das betreffende Gedicht.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Berlin Schlesien Weichfel Potsdam
— 100 —
Schlesien blühte bald die Leinenfabrikation. Um den Handel in die Höhe zu bringen, baute er drei große Kanäle: den Plauescheu Kanal, der Elbe und Havel, den Finowkanal, der Havel und Oder, und den Bromberger Kanal, der Netze, Brahe und Weichsel verbindet. Auch der Schule wandte er seine Sorge zu. Er erließ das Generallandschulreglement, in dem er Bestimmungen über Schul-
General Ziethen.
besuch, Schulgeld, Schulzeit, Anstellung der Lehrer tras, wie sie heute noch in Geltnng sind. Alle diese Arbeiten unternahm er nur aus Liebe zu seinen Unterthanen. „Die Völker sind nicht um der Regenten willen, sondern die Regenten um der Völker willen vorhanden." lautet einer seiner Aussprüche. In derselben hoch-sinnigen Anschauung sprach er auch das Wort: „Ich bin nur der erste Diener des Staates." Seine Lebensweise war einfach und prunklos. Am liebsten verweilte er auf dem Schlosse Sanssouci bei Potsdam. Es ist ein durchaus pruukloses. aber recht wohnliches Gebäude in einem großeu Parke mit prächtigen Bäumen. Der König erhob sich täglich in früher Morgenstunde, las die eingegangenen Briefe und Berichte über Staatsangelegenheiten und schrieb auf den Rand derselben seine Entscheidungen. Im Laufe
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
380
Heer und Kriegsflotte
d. Die Pioniere oder Jngenieurtruppen
sind besonders ausgebildet und ausgerüstet für das Anlegen und Zer-
stören von Verschanzungen, Wegen und Brücken, Telegraphenleitun-
gen usw.
e. Die Verkehrstruppen,
bestehend aus Eisenbahn-, Telegraphen- und Lust-
schi f s e r t r u p p e n, dienen zum Vau von Eisenbahnen sowie den
Zwecken der Telegraphie und der Lustschissahrt.
l. Der Train
hat die Ausgabe, dem Heere den gesamten Wagenpark nachzuführen
und zu schützen, welcher das Gepäck, die Lebensmittel, die Munition
und den sonstigen Kriegsbedarf enthält.
2. Die Gliederung der Truppenkörper.
Das gesamte Heer ist gegliedert in 23 Armeekorps / deren
eines im Frieden ungefähr 25 000, im Krieg rund 36 000 Mann stark
ist. Jedes Armeekorps wird von einem Generalkommando
geleitet, an dessen Spitze der kommandierende General steht. Zum
Generalkommando gehören ferner der Generalstab des Korps
(s. Nr. 1169), die Adjutantur 3 und die obersten Beamten der Militär-
verwaltung des Korps, nämlich der Korpsintendant, der Generalarzt,
der Militäroberpfarrer und der Korpsroßarzt (s. Nr. 1171).
- Die Korps 1 bis 11, 17 und 18 sind Preußische, entsprechend den preußischen
Provinzen, denen die kleineren Bundesstaaten zugelegt sind. Es umfassen:
Korps 1 : Ostpreußen,
„ 2: Pommern und Regierungsbezirk Bromberg,
„ 3: Brandenburg und Berlin,
„ -1: Provinz Sachsen (ohne den Regierungsbezirk Erfurt), Anhalt,
Sachsen-Altenburg,
„ -): Regierungsbezirk Posen und Liegnitz,
„ (>: Schlesien (exkl. Liegnitz),
„ 7: Westfalen, Lippe-Detmold und Schaumburg-Lippe,
„ 8: Rheinprovinz,
„ l): Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Hansestädte,
„ 10: Hannover, Braunschweig, Oldenburg,
„ 11: Hessen-Nassau (nördlicher Teil), Regierungsbezirk Erfurt, Waldeck,
Sachsen-Weimar, -Koburg-Gotha, -Meiningen, Schwarzburg, beide
Reust,
„ 17 : Westpreusten und ein Teil vom Regierungsbezirk Köslin (Hinter-
pominern).
„ 18: Hessen-Nassau (südlicher Teil) und Großherzogtum Hessen-Darmstadt.
Korps Nr. 12 und Nr. 19 sind sächsisch, Nr. 13 umfaßt Württemberg, Nr. 14
Baden, Nr. 15 Elsaß, Nr. 16 Lothringen. Bayern hat drei Armeekorps.
3 Adjutanten sind die den Truppenbesehlshabern zur Unterstützung in ihren
Dienstgeschästen beigegebenen Offiziere. Die Adjutanten der Kontingentsherren heißen
General- oder Flügeladjutanten und sind Generale oder Stabsoffiziere.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
ie Grundlagen der Verwaltung
67
gige Zentralbehörden, der Staatsrat, die Oberrechnungskammer und
das Oberverwaltungsgericht.
Mittelbehörden (den Ministern unterstellt) sind die Pro-
vinzial-, Bezirks-, Kreisbehörden. Unter diesen stehen wiederum die
Ortsbehörden (Magistrate, Bürgermeister, Gemeindevorsteher)
der einzelnen Orte.
Die Verwaltungsbehörden sind teils mit Berufsbeamten, teils
mit Laien besetzt, die als Organe der Selbstverwaltung tätig sind.
3. Einteilung des preussischen Staates.
Die 12 Provinzen des preußischen Staates (vgl. oben Nr. 142)
sind in Regierungsbezirke geteilt, deren es im ganzen 37
gibt. Die einzelnen Provinzen enthalten folgende Regierungs-
bezirke:
Ostpreußen: Königsberg, Gumbinnen, Allenstein.
Westpreutzen: Danzig, Marienwerder.
Posen: Posen, Bromberg.
Schlesien: Breslau, Liegnitz, Oppeln.
Pommern: Stettin, Köslin, Stralsund.
Brandenburg: Potsdam, Frankfurt a. O.
(Berlin bildet einen selbständigen Bezirk für sich.)
Sachsen: Magdeburg, Merseburg, Erfurt.
Westfalen: Münster, Minden, Arnsberg.
Rheinlande: Aachen, Koblenz, Düsseldorf, Cöln, Trier.
Hannover: Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade, Osnabrück,
Aurich.
Hessen-Nassau: Kassel, Wiesbaden.
Schleswig-Holstein: Schleswig, Kiel.
Hohenzollern: Sigmaringen.
An der Spitze der Provinz steht ein O b e r p r ä s i d e n t, an
der Spitze des Regierungsbezirks ein Regierungspräsident
und eine Regierung.
Die Regierungsbezirke sind in Kreise eingeteilt, deren es 546
gibt (489 Landkreise, 57 Stadtkreise). An der Spitze des Kreises steht
ein L a n d r a t, neben ihm ein Kreistag und Kreisausschuß. — Die
Kreise sind in einzelne Gemeinden, Guts- und Amtsbezirke geteilt. —
4. Selbstverwaltung.
Die Heranziehung des Volkes selbst zu den Verwaltungsgeschäs-
ten ist ein Grundsatz der preußischen Verwaltung geworden. Durch
die Teilnahme an der Regierung der einzelnen Provinzen, Bezirke
und Kreise wird der Gegensatz zwischen Regierten und Regierenden
und zwischen den einzelnen Klassen der Bevölkerung ausgeglichen, das
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Ortsnamen: Königsberg Allenstein Danzig Marienwerder Bromberg Breslau Liegnitz Oppeln Stettin Stralsund Brandenburg Potsdam Frankfurt Berlin Sachsen Magdeburg Merseburg Erfurt Westfalen Minden Arnsberg Rheinlande Aachen Koblenz Trier Hildesheim Lüneburg Stade Osnabrück Aurich Hessen-Nassau Kassel Wiesbaden Schleswig-Holstein Kiel Sigmaringen
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Unterricht und Erziehung
243
3. Die Forstakadcmien
Zu Eberswalde und Münden, zur Ausbildung für die höheren Forst-
beamten.
4. Die tierärztlichen Hochschulen
in Berlin und Hannover, zum Studium der Tierarzneikunde.
5. Die landwirtschaftlichen Hochschulen
in Berlin und Bonn (Akademie), zum wissenschaftlichen Studium der
Landwirtschaft, sowie die landwirtschaftlichen Institute an den Uni-
versitäten Königsberg, Breslau, Halle, Kiel und Göttingen.
Tie Handelshochschule ist nicht staatlich. (Vgl. unten 740.)
8 8. Wissenschaftliche Landesanstalten.
Ter preußische Staat unterhält eine Reihe von Landesanstalten
zur Förderung und Nutzbarmachung der Wissenschaft. Hervorzu-
heben sind:
1. Tie Sternwarte in Berlin.
2. Die astrophysikalische Warte bei Potsdam.
3. Das meteorologische Institut (für Wetterkunde) bei
Potsdam.
4. Die biologische A n st a l t in Helgoland.
5. Ter botanische Garten in Dahlem.
6. Das landesgeologrsche Institut, verbunden mit der
Bergakademie in Berlin.
7. Tie Königliche Bibliothek in Berlin, die Bibliotheken
in Posen, Erfurt, Kassel, Fulda, Wiesbaden und Düsseldorf
und die Universitätsbibliotheken.
8. Das G e h e i m e S t a a t s a r ch i v in Berlin und die Staats-
archive in einer Anzahl von Provinzstädten.
9. Tie Museen für Völkerkunde, für Naturkunde, für Berg-
und Hüttenwesen, für Landwirtschaft in Berlin, sowie das
Münzkabinett im Berliner Museum.
10. Das Statistische Bureau in Berlin?
Die Statistik ist in neuerer Zeit eine wichtige Hilfswissenschaft geworden;
sie besaßt sich mit der zahlenmäßigen Feststellung verwandter für die Erforschung
unseres staatlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens wichtiger Vorgänge
und Tatsachen. Die statistischen Arbeiten des Reichs werden durch das Statistische
Amt zu Berlin besorgt.
16*
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Ortsnamen: Eberswalde Berlin Hannover Berlin Bonn Königsberg Breslau Kiel Berlin Potsdam Potsdam Helgoland Dahlem Berlin Berlin Posen Erfurt Kassel Fulda Wiesbaden Berlin Berlin Berlin Berlin
102
Tod gegangen waren, erregte unter ihren Anhngern in Bhmen, den sogenannten Hussiteu, einen furchtbaren Aufstand. Dieser konnte erst uach blutigen Kmpfen unterdrckt werden, besonders nachdem ein neues Coucilium, das 1431 zu Basel zusammentrat, den Gemigtem unter den Hussiten, den sogenannten Utraqnisten, den Genu des Kelches beim heiligen Abendmahl gestattet hatte, worauf diese voll den brigen sich trennten. jdie Letztern, Taboriten genannt, wurden mm mit Gewalt unterworfen ; doch gingen von ihnen die sog. bhmischen oder mh-rischeu Brder aus, die spter eine besondere kirchliche Gemein-schaft bildeten.
83.
Die Städte.
1. Die Bewohner der Städte, oder der sogenannte Brg er-stand, entwickelten sich seit den Kreuzzgen immer erfreulicher; sie wurden nach und nach durch Gewerbe imb Handel, durch Bildung in Kunst und Wissellschaft der eigentliche Kern des Volkes.
2. Die meisten Städte hatten sich allmhlich groe Frei-leiten erworben^und besaen eigene Stadtrechte, nach denen sie sich selbst verwalteten. Sie zerfielen in Deutschland in freie Reichsstdte und Landstdte; erstere standen unmittelbar uuter dem Kaiser, letztere zunchst unter der Hoheit der groen Reichsvasallen oder der Fr stell der einzelnen Landschaften.
3. Anfangs lag das stdtische Regiment oder die Verwal-tnng der Stadt ganz in den Hnden der sogenannten Geschlechter oder Patrizier, meist adeliche Gutsbesitzer, die vom Lande in die Stadt gezogen waren. Als aber die Brger aus dem Handwerk s st a n d e in geordnete Znfte zusammentraten, so erwarben sie sich, durch Vereinigung erstarkt, seit dem vierzehnten Jahrhnn-hert nach und nach berall Antheil all der stdtischen Verwaltung. ^ 4. Schon frhzeitig verbanden sich die Städte mit einander znm Schlitze ihrer Rechte und Freiheiten, und zur Frderung ihres Handels und Gelverbfleies. So entstand seit der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts der rheinische Stdtebund von mehr als 60 Stdten, etwas spter (seit 1376) der schwbische, dem sich auch manche frnkische Stadt anschlo/.
5. Am mchtigsten aber war die sogenannte Hansa, d.i. Genossenschaft, ein Bund von mehr als hundert Stdten, uuter denen Lbeck, Hamburg, Bremen, Kln, Brauuschw eig, Danzig ttr-a*- am meisten hervorragten. Im Ausland waren seine Haupt-Niederlagen London, Brgge, Antwerpen. Nowgorod u. a. Der Anfang der Hanfa war ein um 1241 zwischen Lbeck und Hamburg zu gegenseitigem Beistand geschlossenes Budni. Die Macht dieses Bundes wurde so groß, da
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Ortsnamen: Basel Deutschland Hamburg Bremen Danzig London Antwerpen Hamburg
— 222 -
2. Der Rhein, welcher in der Schweiz entspringt,
daselbst schon schiffbar wird, einen großen Theil des
westlichen Teutschlands von Mittag gegen Mitternacht
durchströmt, nämlich das Großherzogthum Baden, den
Mheinkreis des Königreichs Bayern, das Großherzog-
thum Hessen, das Herzogthum Nassau und die preußi-
schen Nheinprovinzen. In Teutschland wird er durch
die gleichfalls schiffbaren Flüsse, den Neckar, Main,
die Mosel und andere sehr verstärkt. Er tritt dann in
die Niederlande und ergießt sich in die Nordsee. Bis
zur Mündung des Mains heißt er Oberrhein, von da
bis zu seinem Ausflusse Niederrhein.
3. Die Weser, welche aus der Vereinigung der
Werra und Fulda bei der hannoverischen Stadt Mün-
den entsteht (welche beide Flüsse schon vorher schiffbar
sind) von Mittag gegen Mitternacht fließt, und auf
ihrem Laufe durch das Königreich Hannover, die hessen-
kasselsche, preußische und oldenburgifche Vesizungen,
mehrere andere Flüsse aufnimmt und sich in die Nordsee
ergießt.
4. Die Elbe hat ihre Quellen auf dem Niesenge-
birge; sie wird schon in Böhmen durch die Mulda und
Eger schiffbar und berührt auf ihrem Laufe Böhmen,
Sachsen, Magdeburg, Brandenburg, Hannover, Meck-
lenburg und Holstein, worauf sie in die Nordsee fällt.
5. Die Oder, welche im nordöstlichen Theile von
Mähren entspringt, durch Schlesien, Brandenburg und
Pommern strömt, und sich in drei Ausflüssen in die
Ostsee ergießt.
Der bedeutendste See ist der Bodensee.
K l i m a.
Teutschland hat eine gesunde und gemäßigte Luft,
besonders in den mittleren Provinzen; in den mittä-
gigen ist es wegen der vielen hohen Gebirge kälter,
in den mitternächtigen aber wegen der nahen Meere
feuchter.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Autor: Eichrodt, Hellmut, Walter, M., Lauer, K., Fritz, Otto, Ruska, J., Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Ischler, Otto
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
66
b. Die Leipziger Ebene. Die untersten Hänge des Sächsischen Berglandes
enden an der üppigen Leipziger Tieflandsbucht, die weit in das Hügelland ein-
dringt. Auf dem fruchtbaren, reichbewässerten Löß- und Lehmboden dieser Land-
schaft gedeihen Weizen und Zuckerriiben in Hülle und Fülle. In der Leipziger
Ebene treffen sich alle Verkehrsstraßen, die aus dem Osten Deutschlands über
Thüringen zum Rhein und über den Frankenwald zur Donau führen. Als
Durchgangsland am Rand der deutschen Mittelgebirge war die Leipziger Ebene
von jeher ein Schauplatz großer Entscheidungsschlachten. 1813 wurde auf Leip-
zigs „Plan" in der Völkerschlacht die Zwingherrschaft Napoleons vernichtet.
Leipzig (590 000 E.), am Zusammenfluß der Pleiße und Elster, ist die volkreichste
Stadt des Königreichs Sachsen. Trotz fehlender Flußschiffahrt, nur infolge ihrer gün-
stigen Lage wurde sie eine der wichtigsten Handelsstädte des europäischen Binnenlandes.
Hier strömen die reichen Erzeugnisse des Erzgebirges und des Sächsischen Berglandes
zusammen. Auf seinen Handelsmessen kommen Kaufleute aus allen Teilen der Welt
zusammen. In Leipzig hat der deutsche Buchhandel seinen Hauptsitz, und seine
Universität ist die zweitgrößte Deutschlands. Auch befindet sich hier das Reichsgericht,
der oberste Gerichtshof des Deutschen Reiches. — Nahe an der Mündung der Mulde liegt
inmitten ausgedehnter Zuckerrübenfelder Dessau, die Hauptstadt des Herzogtums
Anhalt.
c. Das Elbetal. Außer einem dichten Eisenbahnnetz besitzt das Sächsische
Bergland in der Elbe eine vielbenutzte Wasserstraße. Der Strom hat
geringes Gefäll und ist so wasserreich, daß er bis weit nach Böhmen hinein mit
Dampfschiffen befahren werden kann. Daher bildet das Durchbruchstal der Elbe
die natürliche Eingangspforte nach Österreich und öffnet diesem Land zugleich
den Weg zur Nordsee. Durch das Elbetal führt auch die kürzeste Bahnverbindung
von Berlin nach Wien.
Dresden. In einem fruchtbaren, geschützten Talkessel erwuchs in freundlicher Um-
gebung Dresden (550 000 E.), die schöne Hauptstadt des Königreichs Sachsen. Die
sächsischen Herrscher statteten ihre Residenz mit prächtigen Gebäuden und wertvollen
Kunstsammlungen aus, so daß Dresden nicht mit Unrecht den Beinamen „Elbflorenz"
erhielt. — Unterhalb Dresden verengt sich das Elbetal noch einmal bei M e i ß e n, wo sich
die älteste Porzellansabrik Europas befindet.
d. Oberlausitz. Zu Sachsen gehört noch ein Teil des östlich der Elbe
liegenden Berglandes der O b e r l a u s i tz mit den Quellen der Spree. Hier
hat sich ein Rest der slavischen Wenden erhalten, welche einst das Land bis
zur Saale bewohnten. Die Bevölkerung ist nicht so dicht wie im übrigen Sach-
sen. Sie betreibt außer Ackerbau auch Weberei als Hausgewerbe. Inmitten von
Flachsfeldern liegt an der Görlitzer Neiße Zittau, ein Hauptort der Leinen-
weberei. Stundenweit dehnen sich die Weberdörfer an den muntern Gebirgs-
bächen hin, deren Wasser die Webstühle treiben muß. Die bedeutendste Stadt
der Lausitz ist B a u tz e n an der Spree, am Rande der Tiefebene.
6. Die Sudeten und die Schlesische Tieslandsbucht.
a. Die Sudeten sind kein einheitliches Gebirge, sondern bestehen aus einer
Reihe von Gebirgszügen, die sich vom Elbsandsteingebirge in südöstlicher Richtung
bis zur Oder erstrecken: Das Lausitzer Gebirge mit seinen industrie-
reichen Tälern gehört fast ganz zu Böhmen. In das vorgelagerte Hügelland der
Oberlausitz teilen sich Sachsen, Böhmen und Schlesien. Einen wichtigen Zugang
nach Böhmen öffnet das Tal der Görlitzer Neiße. Weiter nach Südosten folgt
der höchste Zug der Sudeten, das Riesengebirge. Der Kamm ragt noch
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Rhein Frankenwald Donau Napoleons Sachsen Leipzig Deutschlands Dessau Berlin Wien Dresden Dresden Sachsen Dresden Dresden Europas Sachsen Sachsen Schlesien
Autor: Eichrodt, Hellmut, Walter, M., Lauer, K., Fritz, Otto, Ruska, J., Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Ischler, Otto
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
70
c) Der Spreewald. Zwischen Kottbus und Lübben hat die Spree ein sehr
schwaches Gefall. Sie teilt sich hier netzartig in etwa 300 Arme und Kanäle,
welche unzählige Inseln einschließen und fast die einzigen Verkehrswege dieser
eigenartigen Gegend bilden. Die höher gelegenen Stellen hat man durch Abzugs-
gräben entwässert und in fruchtbaren Ackerboden umgewandelt. Die niedrigen
Ufer der zahllosen Flußarme sind mit prächtigen Erlen- und Eichenwäldern be-
Sfethn
o,-.
Mtfenbari
Die Niederung der Havel und Spree.
(Die Zahlen geben die Höhe über dem Meeresspiegel an.)
wachsen. Die Bewohner des Spreewaldes sind Nachkommen der Wenden; sie leben
noch heute in altertümlichen Blockhäusern und haben Sprache, Sitte und Tracht
ihrer Vorfahren treu bewahrt. Als Verkehrsmittel benützen sie bei allen Gelegen-
heiten den Kahn. Der Kahn bringt das Kind zur Schule, die Hochzeitsleute zur
Kirche, die Verstorbenem zum Gottesacker; der Postbote bedient sich des Kahnes,
wenn er die Briefe besorgt, der Förster, wenn er sein Revier besucht, der Landmann,
wenn er die Ernte einholt. Im Winter aber, wenn die Flußarme mit spiegel-
glattem Eis bedeckt sind, fährt Jung und Alt mit Schlittschuhen auf der blanken
Flüche dahin. Der Spreewald ist wichtig durch feinen Gemüsebau, besonders
kommen Gurken, Meerrettich und Zwiebeln in riesigen Mengen zur Ausfuhr.
ck) Verkehr und Städte. Wie nirgends sonst in Deutschland können in der
Niederung zwischen den beiden Landrücken die Eisenbahnen in geraden Strecken
gebaut werden. Von besonderer Bedeutung sind die großen Verkehrswege
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Autor: Eichrodt, Hellmut, Walter, M., Lauer, K., Fritz, Otto, Ruska, J., Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Ischler, Otto
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
72
Hügeln. Inmitten der Seen liegt Potsdam (62 000 (£.), die zweite Residenz
der preußischen Könige. In der Garnisonkirche ruht Friedrich d. Gr., und
in einem herrlichen Park, westlich von der Stadt, steht das von ihm er-
baute Schloß Sanssouci (sansußi), wo er am liebsten weilte. Die
Festung Spandau (85 000 E.) an der Spreemündung schützt Berlin nach
Westen. Brandenburg an der Havel, die älteste Stadt der Mark, war
einst die Hauptstadt des Kurfürstentums. Die kleine Festung K ü st r i n an der
Warthemündung bewacht den Übergang über die Oder. Auch Frankfurt a. d. O.
ist eine wichtige Brücken- und Handelsstadt an der Eisenbahnlinie Posen—ber-
lin. Das Land zwischen Oder und Weichsel gehörte früher zum Königreich
Polen und wird jetzt noch zum größeren Teil von Polen bewohnt. Der bedeu-
tendste Ort ist das wohlbefestigte Posen (165 000 E.), die Hauptstadt der
gleichnamigen Provinz. Posen vermittelt hauptsächlich den Verkehr zwischen
Deutschland und dem Osten Europas. Holz, Getreide, Wolle, Schweine, Felle
und Honig werden von da nach dem Westen gesandt. Wo die Weichsel die deutsche
Grenze iiberschreitet, liegt die starke Festung T h o r n, die wie Posen die völlig
offene Ostgrenze des Reichs im Kriegsfall gegen Rußland verteidigen muß.
Bromberg, in günstiger Lage am Südrande des nördlichen Landrückens,
zeichnet sich durch lebhafte Schiffahrt, Holz- und Getreidehandel aus.
e) Der nördliche Landrücken begleitet als ausgedehntes Hügelland die Küste
der Ostsee von der Memel bis fast zur Elbe und zieht von da in nördlicher Rich-
tung durch die Halbinsel Jütland. Vom Meer ist der Landrücken durch ein flaches
Vorland von wechselnder Breite getrennt. Die höchste Erhebung ist der T u r m -
b e r g (330 m) bei Danzig. Aus den flachen Höhen finden sich zahlreiche stehende
Gewässer, die eine Menge Bäche und Flüsse nach Süden und Norden senden.
Wegen des Reichtums an Seen hat man den nördlichen Landrücken auch Bal-
tische Seenplatte genannt. Weichsel, Oder und Trave durchbrechen den
Höhenzug und gliedern ihn in die Preußische, Pommersche, Meck-
lenburgische und Schleswig-Holsteinsche Seenplatte.
Der größte See der Preußischen Platte ist der waldumsäumte, fischreiche Spir -
d i n g s e e , dessen Abfluß in den P r e g e l mündet. Dieser durchströmt mit der aus Ruß-
land kommenden Memel die Niederung des nördlichen Ostpreußens. Wo vor 150 Jahren
nur unbewohnbare Sümpfe und Moore sich ausdehnten, sehen wir heute fruchtbare
Felder und stattliche, wohlhabende Bauerndörfer. Auf den üppigen Wiesen und Weiden
bei Trakehnen tummeln sich Herden edler Rosse. Die Bewohner der ostpreußischen
Grenzgebiete sind Litauer, die noch ihre eigene, vom Deutschen ganz verschiedene
Sprache reden. Die Hauptstadt Litauens ist T i l s i t an der Memel. Die Pom-
mersche Seenplatte ist der am wenigsten fruchtbare Teil des Baltischen Land-
rückens und daher dünn bevölkert. Der magere Sandboden auf den Höhen wird meist
als Weideland für Schafe und Gänse benützt. Aus der Mecklenburgischen
Seenplatte liegen 4—500 größere und kleinere Seen, die von bewaldeten Höhen um-
geben und sehr fischreich sind. Kanäle verbinden die Seen und ermöglichen einen leb-
haften Verkehr mit kleinen Fahrzeugen. Östlich vom M ü r i tz s e e, dem größten Bin-
nensee Norddeutschlands, entspringt die Havel. Im Gegensatz zu den Sandhügeln Pom-
merns zeichnet sich der lehmige, reichbewässerte Boden Mecklenburgs durch hohe Frucht-
barkeit aus. Weizen und Rüben sind die Haupterzeugnisse des Feldbaus. Zur Be-
arbeitung des sehr schweren, fetten Bodens züchten die Mecklenburger ihre starken
Arbeitspferde. Der meiste Grund und Boden befindet sich in den Händen des Landes-
herrn und der Rittergutsbesitzer, und da in Mecklenburg Industrie fehlt, ist dieses
Land die am dünnsten besiedelte Gegend Deutschlands. Am herrlichen Schweriner See
liegt Schwerin (41 000 E.), die Hauptstadt des Großherzogtums Mecklenburg-
Schwerin, und im südöstlichen Teil der Seenplatte Neu-Strelitz, die Hauptstadt
des Großherzogtums Mecklenburg-Strelitz. Der Schleswig-Holsteinische Land-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_d Friedrich
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