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1. Geschichtsbilder - S. 84

1899 - Konitz : Dupont
— u — Rücksichtslos trat er auch gegen alle Nachlässigkeiten auf. Es wurde nicht bloß der Potsdamer Postmeister, der die Reisenden warten ließ, vom Könige mit dem Stocke aus dem Bette und dem Amte gejagt, sondern gleich hart verfuhr er auch gegen den höchsten Staatsdiener. Von einem Aufschieben in den Geschäften, von Aktenresten durfte keine Rede mehr sein. Rastlos thätig war der König selbst, „alles sieht er, um alles kümmert er sich." Tag für Tag erschien er zur Wachtparade, besichtigte die Truppen, ließ sie exerzieren, und seinen Falkenaugen entging nicht leicht die kleinste Regelwidrigkeit. Dann kamen die Vorträge der Räte, dann die Audienzen, dann Arbeit im Kabinett. Da war kaum eine Minute für Ruhe übrig. So erzog er einen Beamtenstand, der noch heute berühmt ist wegen seiner Pünktlichkeit, Ehrlichkeit und Tüchtigkeit. Man fing an, stramme Diensterfüllung „preußisch" zu nennen. Verbesserung des Gerichtsverfahrens. Nichts empörte den König mehr als der Verfall der Justiz. Richter und Advokaten arbeiteten einander vielfach in die Hände, um die Prozesse zu verschleppen und zu verwirren. Der König aber äußerte sich dahin: „Es sei sein Wille, daß die Justiz in allen seinen Landen schnell, unparteiisch, mit reinen Händen, gleich für artn und reich, hoch und niedrig, verwaltet werde." So erschien denn bald „Die allgemeine Ordnung und Verbesserung, das Justizwesen betreffend." Was hier angeordnet wurde, erfuhr immer weitere Verbesserungen, und schließlich beauftragte der König seinen Minister Coeeeji mit der Ausarbeitung einer neuen Gerichtsordnung, die freilich erst unter des Königs Nachfolger zur Einführung kam. Heeresorganisation. Der König sah viel zu klar und nüchtern, um nicht zu begreifen, daß Preußen bei seiner Kleinheit und seinem meist mageren und kargen Boden neben den Großstaaten Rußland, Österreich und Frankreich nur dann eine Rolle spielen konnte, wenn es ein tüchtiges Heer unterhielte. „Er sah, wie die Mächtigen gewöhnt und beflissen waren, Preußen niederzuhalten; es galt, sich in solche Verfassung zu setzen/ daß man ihnen die Stange halten konnte." Ans diesen Erwägungen heraus erfolgte die Vermehrung des Heeres auf 80000 Mann. Bei einer solchen Soldatenzahl drängte sich die Notwendigkeit auf, die Aushebung anders zu ordnen. Der König führte das Kantonsystem ein, d. h. das Land wurde in Bezirke (Kantone) geteilt und diese den einzelnen Regimentern zu ihrer Rekrutierung überwiesen. Die Kantonisten wurden schon als Kinder in die Soldatenregister eingetragen, mußten zur Fahne schwören und wurden einberufen, wenn der Staat ihrer bedurfte. Älteste Söhne und Erben, alleinstehende Besitzer, die Söhne der Geistlichen und Beamten blieben von der Aushebung frei. Den größeren Teil des Zuwachses bildeten die jüngeren Bauernsohne. Die Uniformierung schritt immer weiter vor. Gewöhnlich trugen die Soldaten blauen Rock, helle Kniehosen und Stiefeletten von ungebleichter Leinwand. Die einzelnen Regimenter waren durch verschiedene Farben der Westen, durch Aufschläge, Litzen und Schnüre von einander unterschieden. Die Offiziere trugen eine gestickte Weste, um den Leib die

2. Geschichtsbilder - S. 95

1899 - Konitz : Dupont
ed zum Gespött des Auslandes wurde. Aber es standen schon im 17. Jahrhundert tüchtige Männer auf, die mit gutem Willen an einer Hebung und Besserung unserer Muttersprache arbeiteten; doch erst zur Aeit Friedrichs brach ein goldener Morgen auch für unsere Litteratur an. Zwar Friedrich selbst hatte an dieser Bewegung feinen Anteil; er blieb den Eindrücken seiner Jugend treu und bewunderte die Werke der Franzosen, und doch hat er mm Wiedererwachen der deutschen Dichtkunst so viel beigetragen. Er erfüllte das deutsche Volk wieder mit Selbstbewußtsein, hob die deutsche Gesinnung und regte zur Beschreitung neuer dichterischer Bahnen an. Eine Reihe Sänger sangen Friedrichs Thaten in begeisterten Versen, z. B. Ludwig Gleim in seinen „Liedern eines preußischen Grenadiers", ebenso Ewald von Kleist und Karl Wilhelm Rarnler. Ihre Lieder erregten gewaltiges Aussehen und enthielten Anregungen zu besseren Schöpfungen. Dann trat Klopstock auf, dessen Herz so warm fürs Vaterland und Christentum schlug, und schrieb den „Messias." Gotthold Ephraiin^ Lessing verewigte die Thaten Friedrichs in dem ersten echten deutschen Schauspiele und hat uns durch seine scharfe Feder von der Vorherrschaft der französischen Sprache befreit. Die beiden größten Männer auf dem Gebiete der Dichtkunst waren aber Goethe und Schiller. Sie haben durch zahlreiche herrliche Dichtungen unsere Muttersprache wieder in der alten Schönheit hergestellt und bewirkt, daß heute jeder lächerlich erscheint, der seine Muttersprache nicht kennt und liebt. Ihr Vorbild hat Unzählige zur Nachahmung angeregt und dazu beigetragen, daß die Deutschen heute auch auf dem Gebiete der Litteratur den andern Völkern voranleuchten. Ix. Die Zeit der Fremdherrschaft in Deutschland, der inneren Erstarkung und Erhebung. 1. Friedrich Wilhelmen. 1786—1797. („Aufrichtig und treu.") Da Friedrich der Große kinderlos war, folgte ihm Friedrich Wilhelm It., seines Bruders August Sohn. Er war von Charakter mild, wohlwollend und gutmütig, erleichterte dem Lande die Steuern und hob das verhaßte Tabaks- und Kaffeemonopol auf. Das Schulwesen wurde durch Einsetzung eines Ober-Schul-Kollegimus gehoben, welches das ganze Schulwesen beaufsichtigen und leiten sollte. Um den Lehrern eine entsprechende Vorbereitung zu gewähren, wurden Schullehrerseminare eingerichtet. Ganz gegen seinen Willen wurde der König in Kriege verwickelt. In Frankreich hatte eine große Staatsumwälzung stattgefunden. (Siehe Seite 96.) Die Unruhen bedrohten auch die Nachbarstaaten, welche sich verpflichtet hielten, solche Bestrebungen von ihren Grenzen fernzuhalten. Österreich, Preußen und England verbündeten sich deshalb zum Kampfe

3. Geschichtsbilder - S. 103

1899 - Konitz : Dupont
— 103 — bor Märker frischen Gemeinsinn, Regsamkeit und treue Gesinnnng gegen den Staat zeigte. Von Westfalen aus unternahm Stein auch eiue Studienreise nach England und überzeugte sich auch hier, das; dem Volke gewisse Freiheiten und Rechte eingeräumt werden müßten. Seine Amtsverwaltung wurde immer mehr anerkannt, was auch dadurch einen Ausdruck sand, daß ihm die Regierung das Oberpräsidium in Westfalen übertrug und ihn 1804 zum Finanzminister ernannte. Er plante große Veränderungen, Handel und Gewerbe zu heben, den Wohlstand zu fördern; aber die Jahre 1806 und 1807 drängten zunächst alles in den Hintergrund. Stein empfand die Schmach, die Preußen zugefügt worden war, aufs tiefste. Er gab sich aber nicht nutzlosem Klagen oder gar der Verzweiflung hin, sondern spannte alle Kräfte an, in rastloser Arbeit das preußische Staats-wesen zu heben, zu kräftigen und zu stärken für die große Stunde der Vergeltung. Sein König verkannte ihn in dieser schlimmen Zeit; Stein nahm es hin; sein König rief ihn wieder, Stein stand sofort an der Seite seines Herrn und regte nun alle die heilsamen Reformen an, von denen wir schon gehört haben. Es fehlte dabei natürlich nicht an Angriffen und Verdächtigungen des herrlichen Mannes; aber er ließ sich nicht beirren. Die Freiheitskriege mit ihren Erfolgen haben sein Thun gerechtfertigt. Zwar mußte Stein schon 1808 aus dem Staatsdienste treten; denn Napoleon hatte gegen ihn ein Verbannungsurteil unterzeichnet, das Stein zwang, nächtlicherweile zu flüchten. Er begab sich über Schlesien nach Österreich und fand in Troppau einen Zufluchtsort. Seine Güter ließ Napoleon einziehen. So war Stein aus der preußischen Verwaltung geschieden; aber sein Geist blieb dort zurück, und seine früheren Mitarbeiter führten aus, was er ihnen empfohlen hatte. Auch im Auslande wirkte er für die Wiedererhebung Preußens und arbeitete am Sturze Napoleons. Aus diesen Gründen berief ihn auch Kaiser Alexander von Rußland 1812 nach Petersburg. Er ward der Vertraute dieses Monarchen und hat ihn veranlaßt, 1812 jeden Friedensvorschlag Napoleons abzuweisen und dadurch mit beigetragen zu dem schweren Schlage, den Napoleon in Rußland erlitt; auch ist es hauptsächlich Steins Werk, daß sich Alexander entschloß, den Krieg gegen Napoleon fortzusetzen. Im Jahre 1813 übertrugen die Verbündeten Stein die vorläufige Verwaltung aller der Länder, die man Napoleon entriß und über deren Bestimmung erst der Wiener Kongreß entschied; auch auf dein Wiener Kongreß war er thätig, erreichte aber die kräftige Neugestaltung Deutschlands nicht. Nach dem Frieden zog er sich ins Privatleben zurück. Er starb ant 29. Juni 1831. über ihn ging im Volke der Spruch: „Des Guten Grundstein, Des Bösen Eckstein, Aller Deutschen Edelstein." 7. Gottes Strafgericht in Rußland. Der unersättliche französische Kaiser hatte auch nach Preußens Niederwerfung noch nicht genug. Sein Glück nahm einen immer höheren Aufschwung; und es schien, als sollte er der Herr der Erde werden. Er unterwarf Portugal, Spanien und den Kirchenstaat und warf Österreich nieder (1809), das noch einmal die Waffen für die Freiheit Europas ergriffen hatte. Er entließ seine erste Gemahlin und zwaug den Kaiser Franz I., ihm seine älteste Tochter Luise zur Gemahlin zu geben. Er zwang die Völker, allen Verkehr mit England abzubrechen und schlug so dem Handel furchtbare Wunden. (Kontinentalsperre). In Europa lunren eigentlich nur England und Rußland noch selbständig. Rußland hatte sogar einige Jahre in einem gewissen Bündnisse mit Napoleon gestanden. Als Rußland sich aber weigerte, länger an der Kontinentalsperre festzuhalten, sollte auch dieses Laud Napoleons Zorn erfahren. Napoleon traf zu diesem Zwecke im Jahre 1811 alle kriegerischen Vorbereitungen. „Alle Völker Europas vou Portugal bis Polen, vom adriatischen Meer bis zur Nord- und Ostsee" wurden zu der großen Unter-nehmung aufgeboten. Auch Österreich stellte 30000 Mann. Preußen sah sich gleichfalls zu einem Bündnisse mit Frankreich gezwungen. Es hatte 20000 Mann zu stellen und beim Durchmarsch der Franzosen die Ver-

4. Geschichtsbilder - S. 106

1899 - Konitz : Dupont
— 106 — schloß zu Tauroggen einen Vertrag mit den Russen. Freiherr vom Stein traf in Ostpreußen alle Kriegsvorbereitungen. Friedrich Wilhelm Iii. war in Berlin von Spähern umgeben, französische Truppen standen an der Elbe, so konnte der König von seiner Hauptstadt ans keinen entscheidenden Schritt tfmn. Der König siedelte deshalb nach Breslau über, schloß durch Scharn-hornsts Vermittlung mit dem Zaren das Schntz- und Trutzbündnis von Kalifch, stiftete am 10. März das „Eiserne Kreuz" („Das eiserne Kreuz" von Schenkendorf) und erließ am 17. März den „Aufruf an mein Volk " Es hieß darin: "Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo alle Täuschung über unsern Zustand schwindet. Brandenburger, Preußen, Schlesier, Pommern, Litauer! ihr wißt, was ihr seit 7 Jahren erduldet habt, ihr wißt, was euer trauriges Los ist, wenn wir den beginnenden Kamps nicht ehrenvoll enden. Erinnert euch an die Vorzeit, an den großen Kurfürsten, an den großen Friedrich. Bleibt eingedenk der Güter, die unter ihnen unsere Vorfahren blutig erkämpften: Gewissensfreiheit, Ehre, Unabhängigkeit, Handel, Kunstsleiß und Wissenschaft. — - — Große Opfer werden von allen Ständen gefordert werden; denn unser Beginnen ist groß und und nicht gering die Zahl unserer Feinde. — Es ist Der letzte entscheidende Kampf, den wir bestehen für unsere Existenz, unsere Unabhängigkeit, unsern Wohlstand. Keinen anderen Ausweg giebt es als einen ehrenvollen Frieden, oder einen ruhmvollen Untergang. Auch diesem würdet ihr getrost entgegengehen, weil ehrlos der Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir dürfen mit Zuversicht vertrauen, Gott und unser fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen, mit ihm einen sicheren, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glücklichen Zeit." ' - Die Worte zündeten. Ein Sturm der Begeisterung durchbrauste das Land. Jünglinge, die kaum wehrhaft waren, Männer mit grauen Haaren und wankenden Knieen, Offiziere, die wegen Wunden und Verstümmelungen lange ^ ehreiwoll entlassen waren, reiche Gutsbesitzer und Beamte, Väter zahlreicher Familien und Verwalter weitläufiger Gehöfte, in Hinsicht jedes Kriegsdienstes entschuldigt, wollten sich selbst nicht entschuldigen; ja, selbst Jungfrauen drängten sich unter mancherlei Verstellungen und Verladungen zu den Waffen; alle wollten sich üben, rüsten und für das Vaterland streiten und sterben. Was nicht mitziehen konnte, spannte zu Hanse alle Kräfte an, dem Vaterlande zu dienen. Der eine schenkte seine Pferde, ein anderer den letzten Thaler; hier opferte man Kleider und Waffen, dort den schmuck und Zierat. Eheleute schenkten dem Staate die goldenen Eheringe und nahmen eiserne zurück: „Gold geb ich für Eisen." Da zeigte sich die deutsche Frau in ihrer ganzen Größe und Opferfreudigkeit. „Was die Männer so unmittelbar unter den Waffen und für die Waffen thaten, das that das zartere Geschlecht der Frauen durch stille Gebete, brünstige Ermahnungen, fromme Arbeiten, menschliche Sorgen und Mühen für die Ausziehenden, Kranken und Verwundeten. Wer kann die unzähligen Opfer und Gaben dieses großen Sommers zählen, die zum teil unter den rührendsten Umständen dargebracht sind? Wer kann die dem Vaterlande ewigteuren Namen der Frauen und Jungfrauen aufrechnen, die in einzelnen Wohnungen oder in Krankenhäusern die Nackten gekleidet, die Hungrigen gespeist, die Kranken gepflegt und die Verwundeten verbunden haben."

5. Geschichtsbilder - S. 113

1899 - Konitz : Dupont
Noch litten Handel und Industrie am meisten unter binnenländischen Zöllen und durch die Accise au den Thoren der Städte. Es galten im Innern Preußens 67 Zölle und Tarife, und fast alles, was in die Städte gebracht wurde: Ei und Huhu, Kuh und Kalb, Milch und Butter — war accise- pflichtig. Da wurden 18 J 8 alle Wasser-, Binnen- und Provinzialzölle aufgehoben und ebenso die Thoraccise beseitigt. Nun erst lernten sich die Preußen als ein zusammengehöriges Volk betrachten. Die Hebung der Volksbildung blieb gleichfalls ein stetes Ziel der preußischen Verwaltung. Die Seminare, auf denen die Lehrer ihre Vorbereitung genossen, wurden vermehrt und die Vorschriften der allgemeinen Schulpflicht verschärft. Das höhere Schulwesen jeder Provinz wurde dem Provinzial-Schulkollegium unterstellt; das niedere verwaltete die Schulab-teilung der Regierungen. Man begann jetzt schon im Auslande aufmerksam zu werden auf das preußische Schulwesen und meinte wohl: „Preußen ist das Land der Schulen und Kasernen." Noch wichtiger wurde der auf Preußens Anregung 1833 gegründete Zollverein. Mit diesem wurde die Absperrung von Land zu Land gehoben. Es war jetzt auch möglich, sich gegen das Ausland, besonders gegen England, das uns mit seinen Waren übeschwemmte und so unsere Industrie am Aufschwünge verhinderte, durch Zölle abzuschließen. Auch war der Zollverein ein Schritt auf dem Wege zur deutschen Einheit. X. Die Zeit des Ringens nach Einheit. 1. Friedrich Wilhelm Iv. („Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen.") Friedrich Wilhelm Iv., ein Sohn Friedrich Wilhelms Iii. und der Königin Luise, wurde am 15. Oktober 1795 geboren. Er war mit vorzüglichen Geistesgaben ausgerüstet, die unter der sorgfältigen Pflege seiner Mutter sich reich entfalteten. Ein Grundzug seines Charakters war echte Frömmigkeit, die unter dem Drucke der napoleoiüschm Fremdherrschaft und durch die herrlichen Beweise Gottes in den Jahren 1813 — 1815 sich noch vertiefte. Er nahm unter Leitung seines Vaters an den Freiheitskriegen teil und legte wiederholt Beweise seiner Unerschrockenheit ab. Sein Vater trug auch Sorge, daß der junge Kronprinz frühzeitig in die Staatsgeschäfte eingeweiht wurde. Bei seinem Regierungsantritt sprach Friedrich Wilhelm die denkwürdigen Worte: „Ich will ein gerechter Richter, ein treuer, sorgfältiger und barmherziger König sein und mein Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe der Menschen führen." Aus des Königs Regierungszeit sind besonders bemerkenswert die unermüdliche Sorge für Kunst und Wissenschaft, die Anlage von Eisenbahnen, die Einführung der Telegraphie und die gemährte Staatsverfassung. Kunst und Wissenschaft während der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. Kunst und Wissenschaft haben unter diesem Könige eine seltene Backhaus, Geschichtsbuch. - g

6. Geschichtsbilder - S. 130

1899 - Konitz : Dupont
— 130 — kaiserlichen Herrn und der schnelle Tod des zweiten deutschen Kaisers hatten die Kräfte Moltkes erschüttert, er erbat vom Kaiser Wilhelm Ii. den Abschied, weil er „bei seinem hohen Alter nicht mehr ein Pferd zu besteigen" vermöchte. Schweren Herzens willigte der Kaiser ein. Doch wurde er nicht ganz aus der Armee entlassen; es erfolgte seine Ernennung zum Vorsitzeuden der Landesverteidigungs-Kommission. Große Ehren erwiesen ihm Fürsten und Volk an seinem 90. Geburtstage. Nun kam der Tod auch zu ihm und nahm ihn am 24. April 1891 sanft aus unsrer Mitte. Seine sterblichen Reste ruhen neben denen seiner treuen Lebensgefährtin in Creifau in einem kleinen tempel-ähnlichen Bau. Zu Häupten der beiden Särge erblickt man die Gestalt des segnenden Heilandes, und an der Decke leuchten die Worte: „Die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung." Roon. Albrecht von Noon wurde auf dem Gute Plaushageu — nahe bei Kol-berg — am 30. April 1803 geboren. Er hatte keine Geschwister, und da seine Jugend in eine harte Zeit siel, Vater und Mutter beständig kränkelten, so sind seine ersten Lebensjahre recht freudlos gewesen. Von Plaushagen siedelte er mit seiner Mutter nach des Vaters Tode nach Alt-Damm über. Hier sorgte die Großmutter für den geweckten Knaben. Leider wurde sie ihm bald durch den Tod entrissen, und nun folgten einige wilde Jahre; denn es fehlte jede Aufsicht. Zum Glück hatte ein Verwandter Einsicht und Herz genug und brachte deu Knaben aus die Kadettenanstalt in Kulm. Von da an begann ein geregeltes Leben und ernste Arbeit. Roon fand fiel) schnell in beides. Von Kulm kam er in die Kadettenanstalt in Berlin, legte 1821 das Offiziersexamen ab und trat als Leutenant in den preußischen Dienst. Gleich Moltke fand er Lust am Studium, ging auf die Kriegsschule, wurde Lehrer an der Kadetteuaustalt in Berlin, in welcher Eigenschaft er einige geschichtliche und geographische Lehrbücher schrieb, aus denen unzählige Offiziere ein tüchtiges Wissen schöpften, wurde dann zur Dienstleistung bei der Landesvermessung berufen und trat später in den Großen Geueralstab ein. Auch hielt er nebenbei Vorlesungen an der Kriegsschule. 1813 erfolgte die ehrenvolle Berufung zum Lehrer des Prinzen Friedrich Karl. Lehrer und Schüler waren einander würdig. Einige Jahre später treffen wir Roon als Chef des Generalstabs des Viii. Armeekorps in Koblenz, 1851 in Thorn als Kommandeur des 33. Infanterieregiments, dann in Köln, etwas später als Generalmajor in Posen und nach kurzer Zeit als Generalleutenant in Düsseldorf. Inzwischen hatte der Prinz von Preußen für feinen erkrankten Bruder die Regierung übernommen. Der Prinzregent wollte Preußen in die ihm gebührende Stellung heben, dazu war ein tüchtiges Heer nötig. Er forderte Roon auf, ein Gutachten über die Heeresverbefferung auszuarbeiten. Roon entwarf in scharfen Strichen seinen Plan und traf ganz die Meinung seines Herrn. Sobald der Prinzregent den Thron bestieg, ernannte er Roon zum Kriegsminister. Nun ging es an die Arbeit. Andere tüchtige Männer arbeiteten freudig mit ihm auf demselben Felde, so Manteuffct und Moltke. Roons Werk bestand die Probe 1864, 66, 70/71. Da war alles bereit, da fehlte nichts vom „Kommißnagel bis zum Belagerungsgeschütz." Die Schnelligkeit und Ordnung, mit der die Armee abrückte, die Verpflegung im Felde, der Nachschub der Truppen, das rechtzeitige Eintreffen der Munition, alles ging in meisterhafter Ordnung vor sich. Obschon Roon als Kriegsminister mit der Leitung der Schlachten nichts zu thun hatte, so folgte er seinem Könige doch auch ins Feld. In den Schlachten bei Königgrätz, bei Gravelotte und ©ebnn hielt er neben dem obersten Kriegsherrn und warf manches entfeheibenbe Wort in die Wagfchale. An hohen Ehren hat es ihm nicht gefehlt. Am 16. Juui 1871 sah die Hauptstabt den feierlichen Einzug der Sieger. Unmittelbar hinter dem Kaiser und Könige ritten die brei Palabine Roon, Moltke und Bismarck. Roon war an bemselben Tage von seinem bankbaren Könige in den Grafenstand erhoben worden. Auch nach dem Kriege wartete noch schwere Arbeit auf den Kriegsminister. Er war ein 68 jähriger Greis, seine Gesundheit gebrochen; aber er dachte gar nicht daran, seine letzte Kraft dem Vaterlande vorzuenthalten. So schuf er mit feinem kaiserlichen Herrn noch die Heeresverfaffuug des deutschen Reiches, die als ein Meisterwerk von den meisten Nationen nachgeahmt wurde. 1873 trat eine schwere Erkrankung ein, die ihn nötigte, längeren Urlaub zu nehmen und dann um die Entlassung zu bitten. Schweren Herzens erteilte sie der König mit den Worten: „Mögen Sie sich nach Ihrer treuen Arbeit der wohlverdienten Ruhe noch lange erfreuen, und mögen Sie versichert sein, daß Ich niemals aufhören werde, Meinen in

7. Geschichtsbilder - S. 38

1899 - Konitz : Dupont
— 38 — vor Jerusalem ankamen und die Stadt nach längerer Belagerung erstürmten. Der demütige Herzog Gottfried war der erste christliche Fürst des neuen Königreiches Jerusalem. Ihm genügte jedoch der einfache Titel „Beschützer des hl. Grabes." ' Schon 1100 folgte ihm in der Regierung sein Bruder Balduin, der den Königstitel annahm. Das neue^König-reich litt unter der Uneinigkeit der christlichen Eroberer und konnte sich gegen die beständig drohenden Türken nicht halten; daran haben auch die sechs folgenden Rüge nichts geändert. Der Ii. Krenzzug 1147. Edessa fiel schon bald wieder in die Hand der Türken. Da predigte Bernhard von Clairvaux einen neuen Zug. Konrad Iii. von Deutsch- land und Ludwig Vii. von Frankreich nahmen das Kreuzt Ihr Heer wurde in Syrien und Kleinasien aufgerieben. Der Iii. Kreuzzug 1189—1192. Bei der Nachricht, daß der Sultan Saladin Jerusalem im Sturm genommen hatte, ging eine zornige Bewegung durch die christlichen Völker Europas. Drei mächtige Herrscher stellten sich an die Spitze eines neuen Zuges: Friedrich Barbarossa, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England. Kaiser Friedrich fand im Kalykadnvs den Tod, und sein Sohn Friedrich von Schwaben starb während der Belagerung der Festung Akkon an der Pest. Zwar eroberten Philipp August und Richard Akkon, entzweiten sich aber, und Richard errang nur einige Begünstigungen für die Christen. Jerusalem ward nicht zurückerobert. Der Iv . Kreuzzug 1202. Dieser Zug wurde von französischen Rittern unternommen. Sie kamen gar nicht nach Jerusalem, gründeten aber nach Eroberung der Stadt Konstantinopel das lateinische Kaiserreich, das freilich nach 50 Jahren wieder zu Grunde ging. Der X . Kreuzzug 1228. Kaiser Friedrich Ii. errang während dieses Zuges einige Erfolge. Er erhielt im Vertrage mit dem Sultan von Ägypten Jerusalem, Bethlehem und Nazareth; aber auch diese Erwerbungen hatten keinen Bestand. Der Vi. (1248) und siebente Kreuzzug (1270) wurden von Ludwig dem Heiligen von Frankreich unternommen. Sie verliefen durchaus unglücklich und kosteten dem Könige das Leben. Als 1291 auch Akkon, der letzte Stützpunkt der Christen in Palästina, siel, ging da6 Land wieder völlig in die Gewalt der Türken über, und so ist es auch heute noch. 7, Friedrich I. Barbarossa und Heinrich der Löwe. Auf die fränkischen Könige folgte ein König ans sächsischem Geschlechte (Lothar); nach ihm bestiegen die Hohenstaufen den deutschen Königsthron. Der zweite unter ihnen war Friedrich 1. Friedrich, ein Neffe Konrads Iil, war eine glänzende Erscheinnug, von männlicher Gestalt und würdevoller Haltung. Das Haar war blond, der Bart rötlich. Seine Liebenswürdigkeit im Umgänge und große Freigebigkeit nahm alle für ihn ein, und seine unerbittliche Gerechtigkeit machte ihn dem Bösen furchtbar. Gegen Reuige aber ließ er Versöhnlichkeit walten. Er wollte die alte Kaiserwürde in vollem Glanze wiederherstellen lind wirklich der Herr der Christenheit werden. Da er seinem Ziele zu rasch entgegeneilte, wurde er in viele Kämpfe verwickelt und hat manche Enttäuschung erlebt. Kämpfe in Italien. Unter seinen Vorgängern hatten sich die lombardischen Städte, die durch Handel und Gewerbefleiß reich und mächtig geworden waren, fast ganz' der Obergewalt der deutschen Kaiser entzogen. Das sollte nun wieder anders werden. Friedrich zog nach Italien; aber die lombardischen Städte verweigerten ihm den Gehorsam, und als er znr Krömmg nach Rom zog, überfielen ihn die Römer und trachteten ihm nach dem Leben. Ohne Heinrichs, des Herzogs von Sachsen, Hilfe wäre Friedrich verloren gewesen. Zum Dank erhielt der Herzog Bayern. Aber

8. Geschichtsbilder - S. 40

1899 - Konitz : Dupont
— 40 — Drücke zu schmal ivar. Der ungestüme Kaiser sprengte in den Strom, doch die Kräfte verließen ihn. Er wurde von den Wellen ergriffen und fortgerissen und war eine Leiche, ehe Hilfe kam. Unbeschreibliche Trauer ergriff seiu^Volk, das an den Tod seines herrlichen Kaisers nicht glauben wollte. („Friedrich Rotbart" von Geibel und „Barbarossa im Kyffhäuser" von Rückert und Geibel.) . W Friedrich folgte sein Sohn Heinrich Vi. Unter ihm herrschte Frieden in Deutschland. Er unterwarf sich ba§ Reich ,,beider Sizilien" und qalt auch im übrigen Italien als regierender Herr. „Er herrschte unbestritten von Helgoland bis Malta/' Er trug sich mit den stolzesten Plänen, die sein früher Tod vernichtete. Unter den übrigen Nachfolgern ragt besonders Friedrich Ii. hervor, der sich allerdings um Deutschland wenig kümmerte und heftige Streitigkeiten mit den Päpsten hatte, die ihn wiederholt m den Bann thaten. Während seiner Regierung (1215—1250) fiel der Großkönig < Dschingis-Ehan) dermongoleu in Schlesien ein. Er besiegte 1241 den Herzog Heinrich den Frommen bei Liegnitz, kehrte dann aber plötzlich nach Asien zurück. Rußland'blieb noch etwa 100 Jahre in der Hand dieser Barbaren. Friedrich Ii. starb 1250 als der letzte deutsche .Kaiser aus der Glanzzeit des Reiches. Mit dem Tode seines ohnmächtigen Sohnes Konrad Iv. (1254) hörte das Haus der Hohenstaufen auf zu regieren. Es folgten 20 Jahre der Verwirrung und Rechtlosigkeit, die man das Interregnum nennt. (Die öctge vom Kaiser im Kyffhäuser ging ursprünglich anf Friedrich Ii. • erst später bezog man sie auf seinen Großvater, den Rotbart). 8. Deutsche Zustände zur Zeit der Hohenstaufen. a. Das Rittertum. Entstehung. Bei den Germanen finden wir in dermt Adel die erste sichere Wnrzel des mittelalterlichen Rittertums. Dieser alte Adel, dessen Ursprung dunkel ist, ging aber im Sturme der Völkerwanderung zu Grunde. An seine Stelle trat der Hof- oder Dienstadel, dessen Mitglieder häufig aus dem Stande der Unfreien stammten. Die Freien, die im Dienstadel keine Berücksichtigung fanden, verarmten und waren gezwungen, ihrerseits unfrei zu werden. Unter den Karolingern war der Dienstadel bereits völlig ausgebildet, d. h. er erlangte die Erblichkeit, und ein großer Teil des heutigen Adels stammt von ihm her. schwächer die Könige wurden, desto selbständiger wurden ihre ursprünglichen Diener. In gleicher Weise entwickelte sich ihre militärische Stellung. Der Ritterstand hatte seinen Ursprung in dem Gefolge, welches schon in alter Zeit die Könige und Herzöge umgab und diesen eine Stütze war. So ein Gefolgsmann galt damals schon höher als der gewöhnliche Freimann. Für seine Tötung mnßte ein dreifaches Wehrgeld bezahlt werden. Do stieg mit der Zeit der unfreie Lehensmann, der seinen Dienst zu Rost leisten konnte, im Ansehen über die Freien und wurde gleich den Adligen Ritter genannt. Um ihren Stand immer mehr zu heben, schlossen sich die Ritter von den gewöhnlichen Freien ab und stellten gewisse Bedingungen auf, die erfüllt sein mußten, um in den neuen Stand aufgenommen zu werden. Wer in den Stand der Ritter eintreten wollte, mußte ritterbiirtig feiu und eine ritterliche Erziehung genossen haben. Erziehung. Bis zum 7. Lebensjahre blieb der ritterbürtige Knabe im Hause der Eltern. Hier wuchs er unter Aufsicht der Frauen ziemlich wild auf. Erst mit dem 7. Jahre begann die Erziehung. Man schickte

9. Geschichtsbilder - S. 82

1899 - Konitz : Dupont
— 82 — 2. Kurfürst Friedrich Iii., als König Friedrich 1.1668-1713. („Jedem das Seine.") Friedrich Iii. war der zweite Sohn des großen Kurfürsten. Er hatte einen schwächlichen und etwas verwachsenen Körper. Seine Anlagen waren nicht glänzend, aber unter der sorgfältigen Leitung des ausgezeichneten Danckelmann erwarb er sich in Wissenschaften und Sprachen gute Kenntnisse, wurde milde, offen, vertrauensvoll und umsichtig. Friedrich übernahm von seinem Vater ein blühendes Land, dessen Ausdehnung sich mit manchem Königreiche messen konnte. Das stehende Heer galt auch ihm als die wichtigste Stütze seiner Macht. Er brachte es von 30 000 auf 50 000 Mann. Fürst Leopold von Anhalt-Dessau, auch der alte Dessauer genannt, war der Exerzier- und Lehrmeister der Armee. Regierung nach außen. König Ludwig Xiv., der durch die Erfolge der beiden ersten Raubkriege immer übermütiger und selbstsüchtiger geworden war und schon 1681 Straßburg mitten im Frieden an sich gerissen hatte, begann jetzt den sogenannten dritten Raubkrieg. Er fiel in die Rheinpfalz ein und verwüstete die schöne Gegend entsetzlich. Friedrich eilte an den Rhein und rief die deutschen Fürsten zum Kampfe gegen Ludwig auf. Er erstürmte mit seinen Truppen Bonn und beteiligte sich an anderen wichtigen Unternehmungen. Da aber die Uneinigkeit der deutschen Fürsten Ludwig zu Hülfe kam, so mußte 1797 der Ryswiker Frieden geschlossen werden, und Elsaß fiel endgültig an Frankreich. Auch an dem spanischen Erbfolgekriege, 1701—1714, der dem hochmütigen Frankreich tiefe Wunden schlug, beteiligten sich die Truppen Friedrichs mit Erfolg. In Spanien war nämlich 1700 der letzte Thronerbe gestorben, und es fragte sich, wer die große Erbschaft antreten sollte. Zwar beteiligte sich Friedrich zunächst an diesem Kriege wegen seiner Ernennung zum Könige, aber sicher leitete ihn auch der Gedanke, man dürfe Frankreich im Interesse Deutschlands nicht zu mächtig werden lassen. Die preußischen Truppen kämpften an der Seite der Österreicher siegreich gegen die Franzosen bei Hochstadt (Bayern), bei Turin nud Malplaquet. Als dann 1713 der Friede geschlossen wurde, fielen Spanien und Amerika an einen Verwandten Ludwigs; der deutsche Kaiser Karl Vi. bekam die Niederlande und die italienischen Besitzungen. Preußen wurde in seinem Range als Königreich bestätigt. Regierung im Innern. Friedrich war ein ehrgeiziger Fürst, und er strebte danach, zum Range eines Königs aufzusteigen. Er hatte dazu auch Berechtigung: einmal weil seine Länder ausgedehnt genug waren, dann aber auch, weil gerade in dieser Zeit mehrere andere Fürsten eine Rangerhöhung erfahren hatten. Zu seinem Vorhaben hatte er vor allem die Zustimmung des Kaisers nötig. In einem Kronuertrage vom Jahre 1700 versprach er dem Kaiser während des spanischen Erbfolgekrieges ein Hilfskorps von 8000 Mann und erhielt dafür das Recht, sich den Königstitel beizulegen. Die feierliche Krönung fand am 18. Januar 1701 zu Königsberg in Preußen statt. Er nannte sich König in Preußen und nicht König

10. Geschichtsbilder - S. 114

1899 - Konitz : Dupont
— 114 — Forderung erfahren. Große Maler wirkten besonders in Berlin und Düsseldorf, so Adolf Menzel, der Verherrlicher Friedrichs Ii., Kaulbach, der die Welthistorienbilder im Treppenhause des Nenen Berliner Museums (Turmbau zu Babel, Blüte Griechenlands, Zerstörung Jerusalems, Hunnenschlacht, Kreuzfahrer, Zeitalter der Reformation) u. a. schuf; Cornelius, von dem die berühmten Kartons in der Nationalgalerie herrühren; Lessing, Begas u. a. Unter den Baumeistern ragte Schinkel hervor, der das Museum baute. Von tüchtigen Bildhauern seien genannt Rauch; er schuf die Reiterstatue Friedrichs des Großen sowie die Standbilder des Grafen Aork von Wartenburg und des Grafen August Neithardt von Gneisenau. Die Schloßbrücke wurde durch Bildwerke von Emil und Albert Wolff, Wichmann und Friedrich Drake geschmückt. Des Letzteren Werk ist auch das Standbild Friedrich Wilhelms Ul., dessen Reliefarbeiten den Beschauer immer wieder entzücken. Auch die Baukunst feierte schöne Triumphe. So wurden aufgeführt das Neue Museum, das Opernhaus, die Tierarzneischule, die St. Michaelsund die Petrikirche. Ganz besonders sorgte der König für die Erhaltung und Wiederherstellung berühmter Bauwerke. Ihm verdanken wir in erster Linie den Ausban des Kölner Doms, die Wiederherstellung des Marien-bnrger Ordeusschlosses, der Burg der Hoheuzollern u. a. m. Die einmal gegebene Anregung wirkte weiter, und in unzähligen Städten entbrannte der Eifer, die alten herrlichen Denkmäler aus der Zeit des Mittelalters wieder in gehörige Pflege zu nehmen. — An die Berliner Universität fesselte der König ausgezeichnete Gelehrte und hob dadurch den Ruhm dieser Hochschule. Eisenbahn, Telegraphie, Handel und Gewerbe. Eine vollständige Umwandlung des Verkehrs und eine glänzende Hebung der Industrie wurde durch die Eisenbahnen hervorgerufen. Die erste Eisenbahn in Preußen, die Berlin-Potsdamer, wurde schon unter Friedrich Wilhelm Iii. (1838) gebaut. Der alte König liebte aber die Eisenbahnen nicht sonderlich. Friedrich Wilhelm Iv. würdigte sie mehr, und seine Regierung beförderte den Bau derselben ans jede mögliche Weise. (Die ersten Bahnen waren Privatbahnen.) Es wurden rasch nach einanber eröffnet: Die Magdeburg-Leipziger (1840), die Berlin - Anhalter und Düsseldorf - Elberfelder (1841), die niederschlesisch - märkische (1842) u. s. w. 1858 betrug die Länge der preußischen Bahnen bereits 578 Meilen. Eine ebenso große Fürsorge widmete der König der anderen wichtigen Erfindung, der elektromagnetischen Telegraphie. Im Jahre 1853 betrug die Länge der preußischen Telegraphenlinien bereits 1427 Meilen. Mit diesen Neueinführungen ging die Hebung der Landwirtschaft, der Jnbnstrie und des Handels Hand in Hand. Am Rhein und in Oberschlesien nahm das Bergwerk einen ungeahnten Aufschwung. Hüttenwerke, Hochöfen, Stahlwerke, Baumwoll- und Seidenfabriken machten Preußen bald unabhängig vom Auslande. Der Wohlstand wuchs, die Dörfer bekamen ein behäbigeres Aussehen; in den Städten leistete man sich allerlei, als Trottoir und Gasbeleuchtung. Man sorgte für eine bessere Bildung;
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