Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
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Geschlecht (WdK): koedukativ
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erinnert auf der Westseite der Burg der eherne Löwe. Vor dem hohen Chore im Mittelschiffe des Dornes befindet sich das Grabmal Heinrichs des Löwen und seiner Gemahlin Mathilde.
V. Kaiser Iriedrich Wotbarts Kreuzzug 1190.
1. Der erste Kreuzzug. Da die zum Heiligen Grabe nach Jerusalem wallfahrenden Pilger von den wilden Türken gemißhandelt wurden, so wurden von den Christen in Europa Kriegszüge zur Befreiung des Heiligen Landes unternommen. Der tapfere Gottfried von Bouillon eroberte 1099 Jerusalem und nannte sich Beschützer des Heiligen Grabes. Aber die fortgesetzten Angriffe der Türken veranlaßten noch viele Kreuzzüge.
2. Friedrichs Kreuzzug, Im Jahre 1190 zog der 70 Jahre alte Kaiser Friedrich Rotbart mit einem stattlichen Heere durch Ungarn über Konstantinopel nach Asien. Unter fortwährenden Kämpfen bewegte sich der Zug langsam durch Kleinasien: „Viel Steine gab's und wenig Brot. und mancher deutsche Reitersmann hat dort den Trunk sich abgetan. Den Pferden war's so schwach im Magen, fast mußte der Reiter die Mähre tragen/'
3. Friedrichs Tod. Endlich erreichte man den Fluß «Sales. Über denselben war eine Brücke gebaut, über welche das Heer nur langsam marschieren konnte. Ungeduldig und voll heiligen Eifers spornte der greise Held trotz aller Warnungen der Seinen sein Roß in die Flut. Die starke Strömung riß ihn hinweg, und nur als Leiche zog ihn ein Reiter aus den Wellen. Die Krieger und später das deutsche Volk konnten es sich gar nicht denken, daß ein so ruhmvoller Held von ihnen genommen sei. Immerfort ging die Sage, er fei niemals gestorben, er schlafe im Kyffhäufer nur einen langen Schlaf und werde zu feiner Zeit wieder hervorgehen, um des Reiches und des deutschen Volkes Herrlichkeit zu erneuern. (D. I. 3, Friedrich Barbarossa.)
Vi. Die Stadt Hraunschweig im Wittelatter.
1. Wachstum der Stadt Braunschweig. Da nach altem Rechte „die Luft der Stadt frei macht", so suchten viele Leibeigene in den Mauern der Stadt Schutz vor den Bedrückungen ihrer Herren. Wenn sie dann Jahr und Tag in der Stadt gelebt hatten, so durften sie nicht zurückgefordert werden. Wer innerhalb der Stadtmauern keinen Platz fand, siedelte sich vor denselben im Weichbilde an und schützte sich durch ein Pfahlwerk. Diese nicht als Vollbürger angesehenen Leute hießen Pfahlbürger. Als die Stadt Braunfchweig größer geworden war, wurden die um die Stadt herumliegenden Äcker durch eine Landwehr geschützt, welche bei den Durchgängen
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sches Heer nach Frankreich, mußte aber zurückweichen. Die Festungswerke von Braunschweig und Wolfenbüttel ließ er abtragen.
3. Karl Wilhelm Ferdinands Tod. In dem unglücklichen Kriege des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm in. gegen die Franzosen führte der Herzog das preußische Heer an (Schlacht bei Jena und Auerstedt). Bei Auerstedt wurde er durch einen Schuß des Augenlichts beraubt.
Als der schwerverwundete Herzog den Kaiser Napoleon bat, er möge ihm das Krankenlager im Braunschweiger Schlosse gestatten, ließ ihm der gefühllose Sieger sagen, er werde ihn als Räuber behandeln, wenn er ihn fange: „Das Haus Braunschweig hat aufgehört zu regieren".
Nach flüchtigem Besuche im Schlosse seiner Väter mußte der Herzog weiterfliehen und starb bald an den Folgen der auf der Flucht verschlimmerten Wunde in Ottensen bei Hamburg. Später wurde die Leiche feierlich nach Braunschweig gebracht und in der Fürstengruft des Domes beigesetzt. Auf dem Schloßhofe errichtete das dankbare Volk ihm ein Reiterdenkmal.
4. Friedrich Wilhelm, der Schwarze Herzog. Nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt hatte Napoleon das Herzogtum Braunschweig dem Königreiche Westfalen zugeteilt, dessen Herrscher sein jüngster Bruder Hieronymus geworden war. (D. I. 3, Ein rechtes Wort.) Nun wurden französische Gesetze und Sitten eingeführt. Vergebens kämpfte der unglückliche Major von Schill gegen die Franzosen. (Schill-Denkmal.)
Friedrich Wilhelm war nach der Thronentsagung seines älteren, erblindeten Bruders rechtmäßiger Herzog von Braunschweig und wollte sich sein Erbe nicht rauben lassen. Er beschloß deshalb im Jahre 1809, mit seiner schwarzen Schar den Österreichern zu Hilfe zu ziehen, hörte aber in Böhmen, daß der Kaiser Frieden geschlossen hatte. Nun bahnte er sich den Weg mitten durch die Feinde (Halberstadt, Ölper) bis zur Nordsee und gelangte glücklich nach England, von wo aus die Schwarzen nach Spanien gesendet wurden, um an dem Freiheitskampfe jenes Volkes gegen den Unterdrücker teilzunehmen. (D. I. 3, Friedrich Wilhelm, der Schwarze Herzog.)
5. Der Tod des Herzogs Friedrich Wilhelm. Gegen Ende des Jahres 1813 kehrte der Herzog nach Braunschweig zurück (D. I. 2, Herzog Friedrich Wilhelm im Herzoglichen Waisenhause), zog 1815 mit gegen Napoleon und starb in der Schlacht bei Quatrebras (katterbra) den Heldentod. Die Leiche des Heldenherzogs Friedrich Wilhelm wurde alsbald nach Braunschwecg gebracht, um hier in dem Erbbegräbnisse bestattet zu werden. Um Mitternacht kam sie an. Hinter dem Trauerwagen gingen zunächst die jungen elternlosen Prinzen Karl und Wilhelm. Nach dem Trauergottesdienste im Dome erfolgte die Beisetzung in der Fürstengruft.
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werter und lieber geworden". Und sie war glücklich, „die Liebe des besten Mannes zu besitzen". Die später entlassenen Offiziere litten bittersten Mangel. Viele traten aus Not in den Dienst der Bauern oder wurden Waldarbeiter. Zuerst wurden alle durch Königsberg durchziehenden Offiziere an der königlichen Tafel gespeist; man mußte es aber bald einstellen, da man selbst nicht genug hatte.
Der edlen Königin brach das Herz über soviel Unglück. 1810 verschied sie zum großen Herzeleid der Ihrigen. Im still gelegenen Mausoleum zu Charlottenburg ist ihre letzte Ruhestätte.
4. Die Befreiungskriege. 1812 zog Napoleon mit gewaltiger Heeresmacht nach Rußland, wurde aber durch den Brand Moskaus zum Rückzüge gezwungen. Hunger, Schnee und Kälte vernichteten das Heer. Der Übergang über die Beresina vollendete das Werk, und nur 1600 Bewaffnete von 600 000 überschritten wieder die preußische Grenze. Nun begannen Preußen (Blücher), Rußland, Österreich und Schweden den Befreiungskrieg. Durch die große Völkerschlacht bei Leipzig, 1813, wurde Napoleons Macht in Deutschland gebrochen. Die Verbündeten eroberten Paris und verbannten Napoleon nach der Insel Elba. Als Napoleon wieder in Frankreich erschienen war, wurde er 1815 bei Waterloo in Belgien besiegt und nach der Insel St. Helena verbannt, wo er starb. An die Stelle des Deutschen Reiches trat der Deutsche Bund unter Österreichs Führung.
X. Iie Kerzöge Karl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm von Irannschweig.
1. Das Herzogtum Braunschweig zur Zeit des Siebenjährigen Krieges. Der Siebenjährige Krieg hatte den braunschweigischen Landen schwere Verwüstungen gebracht. Durch die Österreicher waren Grafschaft und Stadt Blankenburg gebrandschatzt, durch die Franzosen Gandersheim und Wolfenbüttel ausgeplündert worden. Die Einnahme und Brandschatzung der belagerten und geängstigten Hauptstadt hatte der in Eilmärschen heranziehende Prinz Ferdinand von Braunschweig verhindert. Die feindlichen Erpressungen und die verhältnismäßig große Zahl Soldaten, welche als Söldner sehr teuer waren, außerdem die Prachtliebe und Verschwendung des Herzogs Karl I. stürzten das zwar fruchtbare, aber doch immerhin kleine Land in Schulden (fast eine Million Taler).
2. Karl Wilhelm Ferdinands Fürsorge. Er bezahlte die Schulden seines Vaters, indem er ähnlich wie Friedrich der Große für Ackerbau, Handel und Gewerbe sorgte und selbst sehr einfach lebte. Die Beamten hielt er streng zu ihrer Pflicht an, verminderte den Bauern die Zehnten und Herrendienste, verbesserte die Krankenhäuser und Waisenanstalten und förderte den Bergbau des Harzes. Nach Ausbruch der französischen Revolution führte er ein preußi-
2*
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Den Schloßplatz ziert sein und seines Vaters Standbild, an beide Heldenfürsten erinnert auch der Obelisk auf dem Monumentplatze zu Braunschweig. Ein Andenken dauernder als Erz haben beide Herzöge in den Herzen der treuen Braunschweiger für ewige Zeiten.
Xi. Kaiser Wilhelm I.
1. Wilhelms Jugend. Wilhelm I., geboren am 22. März 1797, war der zweite Sohn Friedrich Wilhelms Iii. und der unvergeßlichen Königin Luise. In seiner Kindheit hatte er gesehen, was ein besiegtes Volk zu leiden hatte. Unter der Not des Vaterlandes und den Kränkungen Napoleons war seiner heißgeliebten Mutter das Herz gebrochen. (D. I. 4, Kaiser Wilhelms Lieblingsblume.)
1814 war es dem bis dahin schwächlichen Jünglinge vergönnt, am Kampfe gegen die Franzosen teilzunehmen. Durch seine Unerschrockenheit erwarb er sich das Eiserne Kreuz; an der Seite seines Vaters zog er mit in das besiegte Paris ein.
Bei seiner Konfirmation sagte er in seinem Glaubensbekenntnisse: „Meine Kräfte gehören der Welt, dem Vaterlande. Ich will daher in dem mir angewiesenen Kreise unablässig tätig sein, meine Zeit aufs beste zu verwenden und soviel Gutes stiften, wie in meinem Vermögen steht." Stets gedachte er der Worte seiner Mutter: „Suchet den jetzt verdunkelten Ruhm eurer Vorfahren von Frankreich zurückzuerobern". Seine Gemahlin Augusta von Sachsen-Weimar schenkte ihm zwei Kinder: den nachherigen Kaiser Friedrich und Luise, die spätere Großherzogin von Baden. Lange Jahre wohnten Wilhelm und Augusta in Koblenz. Während er für das Kriegsheer tätig war, schuf die kunstsinnige Augusta die dortigen herrlichen Rheinanlagen.
1861 bestieg er nach dem Tode seines Bruders Friedrich Wilhelms Iv. den preußischen Königsthron.
Er steigerte die Wehrkraft Preußens, um sein Volk zu den Kämpfen fähig zu machen, welche dem Deutschen Vaterlande endlich einmal die ihm gebührende Stellung unter den Mächten dieser Welt verschaffen sollten.
2. Sedan. Der Kaiser Napoleon Iii. von Frankreich hatte im Jahre 1870 mit dem König Wilhelm Krieg angefangen. Da verbündeten sich alle deutschen Fürsten mit dem König, die deutschen Heere zogen über den Rhein nach Frankreich, schlugen die Franzosen überall und belagerten die Festung Metz. Am 1. September 1870 kam es zur Schlacht bei Sedan. Der Kronprinz Friedrich Wilhelm hatte Sedan im Westen, der sächsische Kronprinz Albert im Osten umzingelt, im Norden reichten sich Preußen und Sachsen
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Niemals ist ein Herrscher mit solcher Teilnahme von Bewohnern aller Weltteile zur letzten Ruhe bestattet worden. An der Seite seiner geliebten Eltern im Mausoleum zu Charlottenburg ruht er aus von seinen segensreichen Werken.
Xii. Kaiser Friedrich Iii. 1888.
1. Jugend. Der Sohn und Nachfolger Kaiser Wilhelms I. war Friedrich, als Kronprinz Friedrich Wilhelm genannt. Er wurde geboren am 18. Oktober 1831. Frühzeitig wurde er zum Soldaten ausgebildet. Seine Gemahlin war Viktoria, eine Tochter der Königin von England. (D. I. 2, Ein vornehmer Nachbar. Friedrich in der Schule zu Bornstedt.)
2. Als Kronprinz zeichnete sich Kaiser Friedrich aus im Kriege gegen Österreich, mehr noch im Kriege gegen Frankreich, besonders in den Schlachten bei Weißenburg, Wörth und Sedan. Hier erlangte er die höchste militärische Würde, die eines General-Feld-marschalls. Seine Soldaten hingen an ihm mit großer Liebe; sie nannten ihn „Unser Fritz". Besonders die süddeutschen Soldaten, die Bayern und Württembergs, verehrten ihn wegen seiner Leutseligkeit und Freundlichkeit. (D. I. 3, Der Kronprinz und der Fähnrich.)
1887 wurde der Kronprinz von einem bösen Halsleiden ergriffen, das leider einen sehr schlimmen Ausgang nahm. Unsagbar waren die Schmerzen, die er erdulden mußte; doch ertrug er sie ohne Klagen. Als er am 9. März 1888 durch den Tod seines Vaters zur Regierung berufen wurde, befand er sich in Italien. Er kehrte sofort zurück und übernahm trotz seines schweren Leidens die Regierung als Kaiser Friedrich Iii.
3. Ende. In den drei Monaten, die ihm Gott noch vergönnte, war er ein leuchtendes Vorbild der Geduld und Standhaftigkeit im Ertragen von Schmerzen, ein Vorbild der Pflichttreue und Gewissenhaftigkeit. Seinem Sohne Wilhelm, unserem jetzigen Kaiser, schrieb er die Mahnung auf: „Lerne zu leiden, ohne zu klagen", seiner Tochter Margarete wünschte er an ihrem Geburtstage: „Bleibe fromm und gut, wie du bisher gewesen bist". Am 15. Juni starb der edle Dulder im Neuen Palais, in welchem er auch geboren war. Uns allen hat er die Mahnung hinterlassen: „Tue deine Pflicht zu allen Stunden, in Leid und Siechtum, in Not und Tod, zu jeder Zeit".
Xiii. Kaiser Wilhelm Ii.
1. Jugendzeit. Der 27. Januar ist sein Geburtstag, 1859 sein Geburtsjahr. Als dem Vater Friedrich Wilhelm zur Geburt des ersten Sohnes Glück gewünscht wurde, sprach er: „Wenn Gott meinem Sohne das Leben erhält, so will ich ihn in den Gesinnungen und
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König, der uns schützen kann, so schlägt er mit der Wachtparade noch einmal 80 000 Mann".
Nun hatte sich mit einem Schlage die Lage Friedrichs geändert: Schlesien und Sachsen waren vom Feinde befreit.
In den folgenden Kriegsjahren gab es noch manche Schlacht. Der tapfere Feldherr Ferdinand von Braunschweig besiegte nochmals die Franzosen. „Herzog Ferdinand, du teurer Held, schlägst die Franzosen alle aus dem Feld". Als dann Friedrichs Feinde sahen, daß sie nichts gegen ihn ausrichten konnten, schlossen sie Frieden. Friedrich behielt Schlesien.
6. Friedrichs Leutseligkeit und Einfachheit. Der gegen seine Beamten und Offiziere sehr strenge, aber gerechte König war gegen alle seine Untertanen ohne Unterschied des Standes gütig und freundlich. Der am Lagerfeuer eingeschlafene Zieten. Zieten an der königlichen Tafel (D. I. 3, Der alte Zieten). Der arme Page im Vorzimmer des Königs. Die alte Frau, welche sich einst an den Reisewagen des Königs gedrängt hat. Einen guten Scherz und ein freimütiges Wort nahm er nicht übel: Der Soldat von Kolm; Seyd-litz bei der Truppenschau.
Seine Kleidung war meist sehr abgetragen; die Stiefel trug er so lange, wie sie irgend halten wollten. Sein Hofstaat durfte nicht zu viel kosten. Er sagte: „Da Preußen arm ist, so muß der Regent dieses Landes sparsam sein".
7. Der Alte Fritz. Das Leben des Königs wurde im Alter freudlos und einsam, auch stellten sich Krankheiten ein. Aber immerfort war er tätig für sein Volk (der Kammerdiener Heise). Sein Volk verehrte ihn und grüßte ihn stets ehrerbietig, wenn er sich sehen ließ; jeden Gruß erwiderte er. Er trug stets die blaue Uniform, den großen dreieckigen Hut und einen Krückstock.
Auch die Jugend liebte ihn (D. I. 3, Am Mittwoch nachmittag). Am 17. August 1786 starb er an der Wassersucht auf feinem Schlöffe Sanssouci, 74 Jahre alt.
Xi. Friedrich Wilhelm Iii. und die Königin Luise.
1. Friedrich Wilhelm in der Jugend. Friedrich Wilhelm Iii. war als junger Prinz der Liebling seines Großoheims, des Alten Fritz. (Der im Arbeitszimmer des großen Königs Ball spielende Knabe.) Dieser schätzte ihn seiner Wahrheitsliebe und Ehrlichkeit wegen und sagte einst zu ihm: „Immer ehrlich und aufrichtig! Wolle nie mehr scheinen, als du bist; sei immer mehr, als du scheinst!"
Bei einer anderen Gelegenheit ermahnte er ihn: „Nun, Fritz, werde was Tüchtiges. Großes erwartet dich. Ich fürchte, du wirst einmal einen schweren, bösen Stand haben. Begehe keine Ungerechtigkeit, dulde aber auch keine. Halte es stets mit dem Volke, daß
Zbelttunbe I o
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Helm und wurde im Dom bestattet, in dessen Nähe sein schönes Reiterdenkmal steht.
2. Regent Albrecht. Da Herzog Wilhelm nicht verheiratet gewesen war, wählte der Landtag einen Regenten, den Prinzen A l b r e ch t von Preußen, der über 20 Jahre lang weise regiert hat. Die Burg Dankwarderode hat er wieder ausgebaut; auch hat er den Prinzenpark geschaffen.
3. Herzog Johann Albrecht. 1907 wurde Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg einstimmig zum Regenten gewählt. Im Schlosse zu Schwerin hatte er am 8. Dezember 1857 als dritter Sohn des Großherzogs das Licht der Welt erblickt. Seine geliebte Mutter starb, als er erst 3 Jahre alt war. Ein Augenleiden nötigte ihn früh, im Süden Heilung zu suchen. In Dresden besuchte er das Gymnasium und bestand ehrenvoll die Abgangsprüfung. Dann besuchte er die Kriegsschule in Metz und die Universität in Bonn und machte große Weltreisen. Vier Jahre hat er weise im Großherzogtum Mecklenburg regiert. Ebenso segensreich ist seine Regierung im Herzogtum Braunschweig. Seine erste Gemahlin Elisabeth von Sachsen-Weimar starb 1908. Im folgenden Jahr fand im Braunschweiger Dom in Gegenwart des Deutschen Kaiserpaares seine Vermählung statt mit der Prinzessin Elisabeth zu Stolberg-R o ß l a , die sich gleichfalls durch Herzensgute und Leutseligkeit schnell die Liebe des Volkes erworben hat.
Jahreszahlen.
800 Karl der Große, römischer Kaiser.
933 Heinrich I. besiegt die Ungarn.
1195 Heinrich der Löwe stirbt.
1483 Luther in Eisleben geboren.
1517 Luthers 95 Sätze zu Wittenberg.
1546 Luther stirbt in Eisleben.
1740—1786 Friedrich der Große.
1757 Schlachten bei Prag, Kolin, Roßbach und Leuthen.
1806 Herzog Karl Wilhelm Ferdinand stirbt.
1813 Völkerschlacht bei Leipzig.
1815 Schlacht bei Waterloo. Herzog Friedrich Wilhelm fällt bei Quatrebras (katterbra).
1870—1871 Der Deutsch-Französische Krieg.
1870 1. September Sedan.
1871 Wilhelm I. wird Deutscher Kaiser.
1884 Herzog Wilhelm stirbt.
1888 9. März Kaiser Wilhelm I. stirbt; 15. Juni Kaiser Friedrich Iii. stirbt, Wilhelm Ii. wird Deutscher Kaiser.
1907 Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg wird Regent von Braunschweig. ____________________________
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auf, was des Gedächtnisses im Stadtleben werth erschien. Sonst entfaltete sich bei kirchlichen und bürgerlichen Festen ein schönes reges Leben; freilich fehlte es in vielen Dingen auch nicht an Rohheit und allzu großer Derbheit.
Städte, die damals um 1450 am meisten blüheten, waren: Nürnberg Würzburg, Aschaffenburg, Ulm, Bamberg, Frankfurt a. M.' Magdeburg, Regensburg, Bern, Zürich, Basel, Augsburg, Salzburg, Straßburg, Aachen, Mainz, Köln,Worms, Speier, Lübeck, Erfurt und viele, viele andere.
In den Städten entfaltete sich, in manchen besonders begünstigt, der
Meistergesang (siehe Poesie).
Am meisten aber forderten die deutschen Städte den Handel, welcher seine
Richtung gerade durch Deutschland damals nahm.
Schon unter Karl dem Gr. und seinen Nachfolgern ging eine Handelsstraße durch Westfalen über Braunschweig nach der Elbe hin in die Slavenländer. Da war Vineta (auf Wolliu) der Hauptort. Hier verkehrten Griechen, Russen, Skandinavier, Deutsche, Slaven. Wichtiger aber waren die Straßen über den St. Gotthardt, das Wormser Joch, über den Brenner, welche nach Italien führten.
Noch verschiedene andere Handelsstraßen lassen sich durch Deutschland verfolgen.
Da die Straßen, seit dein Verfall des Ritterwesens, immer gefährlicher und beschwerlicher wurden, verbanden sich die Städte, welche Handel trieben, unter einander. Die Handelskarawanen wurden oft von Bewaffneten begleitet. Eine andere Art der Verbindung unter den Städten beruhte hierauf:
Kaufleute verschiedener Städte ließen sich im Auslande an den Handelsquellen, oft wohl nur vorübergehend (so in Bergen, London, Dänemark rc.) nieder, und sie gewährleisteten sich im Namen ihrer Städte unter einander Schutz und Förderung, eine solche Verbindung heißt Gilde oder Hansa. Am frühsten auf Gothland, Wisby, dann in London. Die meisten Handel treiben, den Städte, an der Nord- und Ostsee, selbst bis tief ins Binnenland hinein, schlossen solche Bünde, die endlich in einem, dem Hansa-Bunde, mit dem Vorort Lübeck, aufgingen.
Vier verschiedene Viertel der Städte sind es, in die der Hansabund getheilt war:
1. Das lübische: Berlin, Köln, Frankfurt a. £)., Breslau, später auch Hamburg rc.
_ 2; Das westfälische: Köln, Dortmund, Münster, Minden, dazu auch holländische Städte und merkwürdigerweise auch die preußischen: Thorn, Elbing, Danzig, Kulm, Königsberg.
3. Das gothländische: Wisby, Riga, Dorpat, Reval rc.
4. Das sächsische: Bremen, Braunschweig, Magdeburg, Halberstadt, Goslar, Göttingen, Hildesheim, Halle, Nordhausen rc.
In Lübeck fanden die allgemeinen Versammlungen statt. Zweck des Bundes war:
Einmütiges, kräftiges Auftreten nach Außen znr Wahrung der Handelsinteressen, Sicherung der Handelsstraßen vor Räubereien, gemeinsame Maß-
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Gotthardt
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Gn Italien kämpfte er abermals mit dem Papste und mit den lombardischen Städten.
. Hilfe des Markgrafen Ezzelino von Treviso besiegte er seine Feinde und qab
feinem Sohne Enzio das Königreich Sardinien.)
. D^Streit mit dem Papste dauerte noch fort, der Kaiser wurde zum zweiten Male mit dem Banne belegt und der Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen als Gegenkaiser gewählt. Als dieser besiegt war und bald starb, erhob man Wilhelm von Holland zum Gegenkaiser.
Während dieser Verwirrung in Deutschland war auch in Italien der Kampf zwischen den Welfen (den Päpstlichen) und den Ghibellinen (Kaiserlichen) ausgebrochen. Friedrichs Sohn, Enzio, wurde gefangen genommen und Ezzolino nahm die Länder für sich in Anspruch.
Plötzlich starb Friedrich Ii. 1250. Nach seinem Tode dauerte der Kampf der beiden Parteien noch heftig fort, und die Waiblinger (Ghibellinen) wählten zum deutschen Kaiser Konrad Iv., den Sohn Friedrichs.
(Während Friedrichs Regierung drangen tartarisch.mongolifche Horden in Deutschland ein, schlugen cm fünfmal kleineres deutsches Heer unter Herzog Heinrich von tuegnitz bei Wahlstatt (1241), zogen aber verheerend durch Ungarn wieder zurück.)
§. 38. Lonrad Iv. (1250—1254).
Konrad Iv. wurde schon bei seinem Regierungsantritte in den Bann gethan, musste den schwachen Gegenkaiser Wilhelm (§. 36) bekämpfen, ging nach Italien, um seine Erbländer zu erhalten und starb auf der Rückreise. Sein unglücklicher Sohn Konradin (der letzte Hohenstause) wurde, als er seine italienischen Besitzungen erobern wollte, nach einer verlorenen Schlacht mit seinen Begleitern gefangen genommen und im 16. Lebensjahre von Karl von Angou, der vom Papste aus Frankreich herbeigerufen war, enthauptet.
Wilhelm von Holland (Pfaffenkönig genannt) regierte noch zwei 9ahre ohne Macht und Ansehen als deutscher Kaiser. Er wurde auf einem Feldzuge gegen die Frisen (1256) auf dem Eise erschlagen.
tz. 39. Was Interregnum. (1256—1273).
Nach dem Tode der Hohenstaufen herrschte im deutschen Reiche große Verwirrung. Die kaiserliche Macht war vernichtet und das Ansehen gesunken.
Ein Jahr hindurch war gar kein Kaiser. Einen Hohenstaufen wagte man nicht zu wählen, da der Papst drohete. Man bot Ottokar von Böhmen die Krone an, aber dieser hatte andere Interessen im Osten (bis Königsberg in Preußen reichte seine Macht) und schlug die Krone aus. Schon so sehr war die kaiserliche Macht gesunken, dass sie ihm des Strebens nicht mehr werth erschien. Da brachte der Erzbischof von Köln Richard von Cornwall in Vorschlag, eine Anzahl Fürsten wählten ihn 1257, während andere den König Alsons von Kastilien als Kaiser anerkannten. Aber keiner
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Extrahierte Personennamen: Ezzelino_von_Treviso Enzio Heinrich_Raspe_von_Thüringen Heinrich Wilhelm Friedrichs Enzio Friedrich_Ii Friedrich Konrad_Iv. Konrad_Iv. Friedrichs Friedrichs Heinrich_von_tuegnitz Heinrich Konrad_Iv Konrad Wilhelm Konradin Konradin Karl_von_Angou Karl Wilhelm Ottokar_von_Böhmen Ottokar Richard_von_Cornwall König_Alsons
Extrahierte Ortsnamen: Italien Sardinien Holland Deutschland Italien Friedrichs Friedrichs Friedrichs Deutschland Ungarn Lonrad Italien Frankreich Holland Königsberg Kastilien
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In dieser heillosen Unglückszeit starb Kaiser Ferdinand Ii., der durch seinen religiösen Fanatismus dem Vaterlande große Wunden geschlagen hatte. Sein Sohn:
Ferdinand Iii. (1637—1657) führte die Regierung in des Vaters Sinne nur mit geringer Kraft fort.
Bernhard von Weimar war am Rheine siegreich vorgedrungen, schlug das liguistische Heer bei Rhein feldeu, eroberte Elsass und starb Plötzlich, vielleicht an französischem Gifte.
Die Franzosen nahmen einen Theil des Elsass, auch Metz, To ul und Verdun in Besitz zur Entschädigung für ihre Unterstützung und setzten mit Bernhards Truppen den Krieg fort. Die zurückgedrängten Schweden drangen 1639 mit neuen Kräften wieder nach Süden vor und verheerten Böhmen und Sachsen.
Der talentvolle Zögling aus Gustav Adolfs Schule, General Torstenson, bekam nach Banners frühem Tode den Oberbefehl über die Schweden, trug den Krieg in die österreichischen Erbstaaten, gewann 1642 die Schlacht bei Leipzig, bedrohete, durch Mähren ziehend, Wien, gewann die Schlacht am Berge Tabor, belagerte Brünn und übergab endlich, durch Krankheit völlig erschöpft, den Oberbefehl an den tapfern Wran gel. Dieser schloss mit Brandenburg und Sachsen einen Waffenstillstand, verheerte im Verein mit dem französischen Feldherrn Türen ne Baiern; bis endlich nach langen Unterhandlungen das Friedenswort erscholl. Die Eroberung der Kleinseite von Prag war die letzte Waffenthat (1648).
§. 23. Wer westfälische Friede 1648.
Durch französische Ränke wurden die schon 1643 zu Münster und Osnabrück begonnenen Friedensunterhandlungen von Jahr zu Jahr aufgehalten und nur durch die Klugheit und Mäßigung des kaiserlichen Abgeordneten Grafen Trautmannsdorf kam endlich am 24. October 1648 der westfälische Friede zu Stande. Es erhielt
1. Frankreich: außer den Stiftern Metz, Toul und Verdun, den ö st erreich is che n Elsass, den Suudgau, Breisach und Philippsburg.
'2. Schweden: Vorpommern, Rügen, einen Theil Hinterpommerns mit Stettin, Wismar, die Bisthümer Bremen und Verden und 5 Millionen Thaler.
3. Sachsen: die Lausitz und 4 magdeburgische Aemter.
4. Brandenburg: den größesten Theil von Hinterpommern, die Bisthümer Magdeburg, Minden, Halberstadt und Eammin.
5. Mecklenburg: die Bisthümer Ratzeburg und Schwerin.
6. Hessen: die Abtei Hersfeld und die Grafschaft Schaumburg.
7. Baiern: die Oberpsalz und die Kurwürde.
8. Die Unterpfalz wurde Friedrichs Sohne, Ludwig, wieder gegeben.
9. Schweiz und Niederlande wurden als selbständige Staaten anerkannt.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand_Iii Ferdinand Bernhard_von_Weimar Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Wran Friedrichs Friedrichs Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Rheine Rhein Elsass Sachsen Schweden Leipzig Wien Tabor Sachsen Baiern Prag Frankreich Verdun Elsass Breisach Philippsburg Schweden Stettin Wismar Sachsen Hinterpommern Minden Halberstadt Schwerin Hessen Niederlande