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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 286

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 286 — Kaiser Karl V. 1. Karls N.e.ich: seine Kriege mit Frankreichs — Kaiser Karl V. war der mächtigste Herrscher seiner Zeit. Außer dem deutschen Reiche besaß er noch Spanien, einen großen Theil von Italien und die unermeßlichen Ländermassen in Amerika, welche Columbns und die andern spanischen Seehelden entdeckt hatten. Man konnte daher von seinem weitläufigen Reiche sagen, daß in ihm die Sonne nicht untergehe. Aber bei all dieser Macht war er, wie wir gesehen haben, viele Jahre lang außer Stande, die Ausbreitung der evangelischen Lehre in Deutschland zu verhindern. Denn es erhoben sich zwei Feinde gegen ihn, welche ihm viel zu schaffen machten: der König Franz I. von Frankreich und der türkische Sultan. Namentlich mit dem ersteren hatte Karl mehrere schwere Kriege in Italien und Frankreich zu führen. 2. Der schmalkaldisckie Krieg. — Als es endlich zum Frieden mit den auswärtigen Feinden gekommen war, kehrte der Kaiser, nicht lange nach Luthers Tode, nun wirklich seine Waffen gegen die Protestanten. Man nennt diesen Krieg den schmalkaldischeit, weil die protestantischen Fürsten in der hessischen Stadt Schmalkalden einen Bnnd zu ihrer Vertheidigung geschlossen hatten. An ihrer Spitze standen der Kurfürst Hann Friedrich von Sachjejlunt) der Landgraf Philipp der Großmüth-^g-e--v_on Hesjeji. Aber sie hielten nicht einträchtig zusammen und trennten ihre Streitkräfte. Da rückte der Kaiser plötzlich gegen den Kurfürsten heran, besiegte ihn in der Schlacht bei Mühlberg an der Elbe und nahm ihn gefangen. Darauf zog Karl als Sieger nach der kurfürstlichen Hauptstadt Wittenberg. Man zeigte ihm Luthers Grab in der Schloßkirche. Einer seiner Feldherren rieth: „Man lasse den Ketzer ausgraben und verbrennen!" Aber der Kaiser antwortete: „Er bleibe in Ruhe! Ich führe Krieg mit den Lebendigen, nicht mit den Todten." Des gefangenen Kurfürsten Land sammt der Kurwürde verlieh er dem Herzog Moritz von Sachsen, der sich an ihn an-

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 376

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 376 — (Sturze mit Hollanb zu dem Königreiche bet v ereinigten Rieberlanbe der&unbett worbert war, entstaub offene Empörung. Das belgische Volk, an Sprache, Religion und Sitte verschieben von den Hollänbern, suchte die Verbinbnng feeiber Länber Zu zerreißen und sich selbststänbig zu machen. In Brüssel, der Hauptjtabt Belgiens, brach wenige Wochen nach dem pariser Straßenkampfe der Aufruhr los: es würden Barrikaben errichtet, wie in Paris, alle Waffenläben geplünbert und in den Straßen, ©arten und Häusern mit Erbitterung gegen die Truppen des Königs gefochten, bis biefe ans der Stadt wichen. Rasch verbreitete sich der Aufftanb über das ganze Land; die Belgier erhielten Unterstützung durch ein französisches Heer, und der König öon Hollanb mußte sich enblich in ihre Lostrennung fügen. So würde Belgien ein felbftftänbiger Staat und erhielt einen deutschen Fürstensohn, den trefflichen Prinzen Leopolb öon Sach-sen-Kobnrg, zum Könige. 5. Auf staub in Polen. — Nicht so erfolgreich, wie in Belgien, war der Anfstanb, welcher in bemselben Jahre 1830 bei den Polen ausbrach, um die russische Herrschaft abzuwerfen, -ßwor fochten die Polen mit Begeisterung und Tapferkeit; allein ein Laub öon brei Millionen Menschen mit unzureichenber Bewaffnung konnte sich unmöglich gegen die Kriegsmacht des Kaisers öon Rußlanb, der über mehr benn sechzig Millionen gebietet, auf die Dauer behaupten. Der Aufftanb würde nach mehreren blutigen Schlachten überwältigt, Polen seiner besonberen Verfassung und Rechte öerlustig und dem russischen Reiche nur um io enger und fester eingefügt. Tanfenbe öon Polen aber verließen ihr Vaterlanb und flohen in frembe Länber, namentlich nach Frankreich, wo die Heimathlosen Aufnahme fanben. 135. Die Februarrevolution. 1. Ein neuer Auf staub in Paris. — Der durch die Julirevolution eingesetzte König Ludwig Philipp, obwohl ein Mann von großer Klugheit, verstaub es boch nicht, sich die

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 381

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 381 — auf; die schönen Provinzen im nördlichen Italien suchten sich von Oesterreichs Herrschaft zu befreien: eine Zeit lang schien es, als sollte das ganze weite Kaiserreich in einzelne Ländersplitter aus einander fallen. Indessen wurden die Böhmen durch Beschießung der Stadt Prag bald wieder zur Unterwerfung gebracht. In Wien ging es einige Monate sehr stürmisch her: ein Tumult, ein blutiger Straßeukampf folgte dem andern. Der Kaiser floh erschreckt aus seiner Hauptstadt; unreife Studenten, leidenschaftliche Volksredner führten das große Wort und maßten sich an, den Staat zu regieren. Endlich aber kommt ein zahlreiches kaiserliches Heer herangezogen, die Stadt wird umlagert, bombardirt und erstürmt, die Herrschaft des Kaisers wiederaufgerichtet. 2. Der Aufstand der Ungarn. — Die Ungarn gingen darauf aus, ihre Verbindung mit dem österreichischen Kaiserstaate auszulösen: ein hartnäckiger Krieg erhob sich, in welchem sie längere Zeit mit Glück fochten. Zu wiederholten Malen wurden österreichische Generale von den kühnen Anführern der Aufständischen zurückgeschlagen. Da fand der Kaiser von Oesterreich Hülfe bei den Russen, und vor dem gewaltigen Rusfeuheere streckte endlich der ungarische Oberfeldherr die Waffen. Hiermit war die Unterwerfung vollendet. Ein furchtbares Strafgericht erging über das besiegte Volk, dessen althergebrachte Rechte und Freiheiten vernichtet wurden. Doch nach einigen Jahren zeigte sich der Kaiser von Oesterreich wieder milder gestimmt, und die Ungarn erhielten nun eine so selbstständige Stellung im Reiche, daß sie fast nur dasselbe Oberhaupt mit den andern Völkern desselben gemein haben, im Uebrigen aber sich nach ihren eigenen Gesetzen regieren. 137. Italiens Besreiungs- und Einheitskämpfe. 1. Der Aufstand von 1848 und 1849 in Italien. — In Italien herrschte seit lange viel Unzufriedenheit. Nicht allein, daß das Land in mehrere selbstständige Staaten zerspalten

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 353

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 353 — und festere Ordnung kehrte wieder; denn Bonaparte führte das Regiment mit kraftvoller Hand. Manche wohlthätige Einrichtungen gingen von ihm aus. Und die äußeren Feinde Frankreichs, welche sich, während er im fernen Aegypten kämpfte, abermals erhoben hatten, bekamen von neuem die Schärfe feines sieggewohnten Schwertes zu fühlen. Mit Heeresmacht ging er über die Alpen nach Italien und schlug die Oesterreicher entscheidend auf's Haupt. Hierdurch wurde auch dieser Krieg glücklich für Frankreich beendigt und fein Gebiet vergrößert. Unfer Deutschland mußte in dem Frieden zu Lüneville alle die schönen Provinzen auf der linken Rheinseite an Frankreich förmlich abtreten. 128. Der Kaiser Napoleon I. 1. Bonaparte's Kaiserkrönung 1804. — Bonaparte war nun der Beherrscher des mächtigsten Reiches in Europa. Nur die fürstliche Krone fehlte ihm noch, daß er in die Reihe der Kaiser und Könige als ihres Gleichen einträte. Auch diesen Schmuck wollte der Ehrgeizige besitzen. Er ließ sich daher, nachdem er 5 Jahre die Eonsnlswürde bekleidet, als Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Franzosen ausrufen. Der Papst mußte eigens v^n Rom nach Paris kommen, ihn salben und die Krone segnen, welche er sich auf das Haupt fetzte. So hatte die Republik nach kurzem Bestände ihr Ende gefunden: in Frankreich, welches vor 12 Jahren den Thron seiner Könige umgestürzt hatte, war von neuem ein Thron aufgerichtet, den der Sohn eines Advokaten einnahm. Der glanzvollste Hofstaat sollte diesen Thron verherrlichen. Des Kaisers Brüder und Schwestern wurden zu Prinzen und Prinzessinnen erhoben, seine tüchtigsten Generale zu Marschällen ernannt, seine obersten Diener mit den stolzesten Titeln geschmückt. Und als ob die Kaiserkrone dem Gewaltigen noch nicht genüge, vereinigte er bald mit derselben noch eine zweite Krone. Er schuf aus dem Laude, welches seine siegreichen Waffen in Italien erobert hatten, ein neues Königreich und nahm dessen Krone für sich, indem er sich zum Könige von Italien erklärte. Audrä, Erzählungen aus der Weltgeschichte. Ausg. A. 6te Aufl. 23

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 354

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 354 — 2. Die Dreikaiserschlacht bei Austerlitz 1805. — Im Besitze so großer Macht und Herrlichkeit wurde Napoleon immer hochmüthiger und gewältthätiger. Fürsten und Völker behandelte er mit Geringschätzung und empörender Willkür. Da schlossen England, Oesterreich und Rußland ein Bündniß, um seinen Anmaßungen entgegenzutreten. Sogleich setzte Napoleon ein starkes Heer in Bewegung, überschritt den Rhein und gelangte, rasch durch Deutschland vorwärts dringend, bis zur Kaiserstadt Wien, in welche er einrückte. Dann wandte er sich gegen Norden nach Mähren, wo der Kaiser Alexander von Rußland sein Heer mit dem österreichischen unter dem Kaiser-Franz vereinigt hatte. Bei Austerlitz, unweit Brünn, kam es am ersten Jahrestage der Kaiserkrönung Napoleons zur Dreikai s e r s-ch l a ch t. Napoleon gewann einen großen Sieg. 3. Der Rheinbund; Auflösung des deut scheu Reiches 1806. — Dieser Sieg hatte für Oesterreich und ganz Deutschland die traurigsten Folgen. Oesterreich verlor mehrere seiner schönsten Länder. Einen Theil derselben schenkte Napoleon an Bayern und Württemberg, die sich ihm angeschlossen hatten. Ihre Kurfürsten wurden zu Königen erhoben und trennten sich von dem deutschen Reichsverbande. Darauf stiftete Napoleon den sogenannten Rheinbund, durch welche 16 deutsche Fürsten sich von Kaiser und Reich lossagten und Napoleon als ihren Schutzherrn anerkannten. Die deutsche Kaiserwürde hatte nun keinen Sinn mehr: Kaiser Franz legte sie nieder und nannte sich hinfort nur noch Kaiser von Oesterreich. So endete das tausendjährige deutsche Reich. Napoleon aber, der Zerstörer desselben, verglich sich mit dem Gründer des deutschen Kaiserthums und nannte sich stolz den Nachfolger Karls des Großen. Sein Uebermnth kannte nun keine Grenzen mehr. Länder und Kronen verschenkte er wie feile Waaren an seine Verwandten und Generale. Seinen Bruder Joseph setzte er zum Könige von Neapel ein; sein Bruder Ludwig wurde König von Holland; sein General Murat, der ehemals Koch gewesen, dann

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 404

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 404 — Mord und Blutvergießen unter uns anrichten; aus bloßer Rauflust und wüster Ländergier wollte er Verheerung und Zerstörung in unsere friedlichen Gaue tragen und die schönsten deutschen Landstriche vom vaterländischen Boden losreißen. „Nein," riefen alle Deutschen einmüthig mit König Wilhelm: „Kein Fußbreit deutschen Landes!" Ein lebendiges Vaterlandsgefühl durchglühte alle Herzen. Die Frühlingstage von 1813 schienen wiedergekehrt, der Geist der Freiheitskriege wachte auf. Und hehr und gewaltig, wie in jenen unvergeßlichen Tagen, ja weiter und allgemeiner noch: „vom Fels zum Meer," von den Gestaden der Nord- und Ostsee bis zu den Alpen, vom Niemen bis zur Saar flammte die Begeisterung empor für den heiligen Krieg, für den Vergeltungskampf wider den Erbfeind. Da gab es keine Trennung mehr zwischen Nord- und Süddeutschland, keine Uneinigkeit, worauf Napoleon gerechnet; da war die Einheit des Vaterlandes in den Herzen des Volkes mit einem Schlage vollbracht, und als König Wilhelm von Preußen, der Oberbefehlshaber der gefammten deutschen Kriegsmacht, zu den Waffen rief, eilten nicht bloß seine Preußen und die übrigen Norddeutschen kampfesfreudig herbei, da erhoben sich jubelnd auch die Bayern und Badener und Schwaben und stellten sich schlachtenmuthig und siegesgewiß unter des Heldenkönigs bewährte Führung. Durch alle Stände, alle Volkstheile ging die Bewegung. Es leerten sich die Schulbänke und die Lehrstühle; verlassen wurde die Pflugschaar, der Kaufladen, die Geschäftsstube; und der Sohn des Fürsten und Ministers wie der ärmste Tagelöhner, der kaum waffenfähige Jüngling wie der schon alternde Mann traten in demselben Heere und für dasselbe Ziel ein. Ueber das Meer her sogar, aus dem fernen Ausland, kamen zerstreute Söhne des Vaterlandes, um für Deutschland zu kämpfen; wie ein zorniger Mann war das gefammte Volk bereit, für die bedrohte Heimath Alles zu wagen. „Lieb Mütterlein," rief ein bayerischer Reitersmann, als er in's Feld zog, „ehe der Franzos zu euch in's Land kommt, bin ich todt und mein Rittmeister ist todt, und von all' meinen Kameraden lebt keiner mehr." Aber alle deutschen Herzen

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 358

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 358 — nehmsten Herrscherhause, Maria Luise, der Tochter des Kaisers Franz von Oesterreich. So schien feine Herrschaft unerschütterlich befestigt zu sein. Nur das seemächtige England stand ihm noch feindlich entgegen; mit aller seiner Heeresmacht vermochte er dem stolzen Jnselvolke nicht beizukommen. Da suchte er den hartnäckigen Feind auf andere Weise zu bezwingen. Er schloß den englischen Schiffen alle Seehäfen des Festlandes, um dadurch den Handel zu vernichten, auf welchem Englands Reichthum und Stärke beruhte. Was kümmerte ihn der unermeßliche Schaden, den die Stockuug des Handels auch den übrigen Ländern Europa's bereitete? Sie mußten sich von dem Zwingherrn Alles gefallen lassen. 129. Napoleons Zug nach Rußland. 1. Die große Armee. — Auch das große Rußland fügte sich eine Zeit lang Napoleons Machtgebot und stellte den Verkehr mit England ein. Allein da der Kaiser Alexander inne ward, welcher Schaden seinem Volke ans dieser Handelssperre erwuchs, sagte er sich vou ihr los und versöhnte sich mit England. Da beschloß Napoleon den Krieg gegen Rußland. Er stellte das gewaltigste Heer auf, das die Welt noch gesehen hatte. Mehr als eine halbe Million Menschen: Franzosen und Italiener, Deutsche, Holländer und Polen, selbst Spanier und Portugiesen, zogen unter der Führung des gewaltigen Kriegsfürsten im Sommer 1812 gegen Norden. „Rußlands Verhängniß muß erfüllt werden", rief er siegesstolz aus, als die große Armee bett russischen Boben betrat. Gerabewegs auf Moskau, die alte prächtige Kaiserstabt, rückte er los. Die Russen wichen vor der Uetiermacht zurück und verheerten das Laub, um dem Feinde nur eine Wüste übrig zu lassen* Enblich am Flüßchen Moskwa, nicht weit von der Hauptstadt, wagten sie eine große Schlacht. Es war ein grauenvoll mörberischer Kampf: mit ungeheuren Opfern erkaufte Napoleon den Sieg. Einige Tage barauf stand das französische Heer vor Moskau. Die gewaltige Stadt mit

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 413

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 413 — 145. Fernere Siege, Fall von Paris und Friede. 1. Frankreich eine Republik; die Deutschen vor Paris. — Die Franzosen hatten nach der Schlacht bei Sedan keine Armee im Felde mehr. Aber den Forderungen des Siegers sich beugend den Frieden anzunehmen, dazu war das Volk zu verblendet. Es suchte Hülfe in einer Revolution. Am 4. September wurde in Paris, während die Kaiserin eiligst die Flucht ergriff, die Republik ausgerufen. Eine aus Frei-heitsmännern gebildete sogenannte „Regierung der Natio-nalvertheidigung" übernahm, wie sie hochtönend verkündete, die Aufgabe, „Frankreichs heiligen Boden von den barbarischen Eindringlingen zu säubern." „Kein Zollbreit Landes, kein Stem einer Festung" sollte ausgeliefert werden. König Wilhelm aber antwortete auf solchen. Uebermnth mit dem Befehle an die Seinen: „Auf, nach Paris!" Am 19. September waren die Sieger von Sedan, die Heere des preußischen und sächsischen Kronprinzen, bereits vor den Mauern der Hauptstadt angelangt. Allein ein weiter Kranz von mächtigen Festungswerken schützt dieselbe gegen feindliche Angriffe. Kaum war die deutsche Streitmacht zahlreich genug, die unermeßliche Stadt völlig zu umschließen. Nur eine monatelange Umlagerung konnte die Ueber-gäbe herbeiführen. 2. Straßburg und Metz. — Unterdeß machten die Deutschen andere wichtige Eroberungen in großer Zahl. Eine ganze Reihe französischer Festungen wurde eingenommen. Mit besonderem Jubel begrüßte das gesammte deutsche Volk die Uebergäbe von Straßburg, das seit der Schlacht von Wörth von badischen und preußischen Truppen belagert worden war. Als diese herrliche ehemals deutsche Reichsfeste, welche vor 189 Jahren durch schmählichen Verrath und durch die Schwäche des zersplitterten Vaterlandes verloren worden war, am 28. September 1870 von dem einigen Deutschland wiedergewonnen wurde, da süllte sich manches Auge mit Freudentbränen, und alle deutschen Herzen sprachen: „Nun muß Straßburg unser bleiben

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 366

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 366 — Schweiz vor; Blücher mit seinem Heere setzte in der Neujahrsnacht 1813 zu 1814 mit dem Schlage zwölf Uhr bei dem Städtchen Kaub über den Rhein. Noch gab es aus französischem Boden manchen hartnäckigen Kampf; aber der kühne Blücher drängte unermüdlich vorwärts, und am 31. März zogen die Verbündeten als Sieger in die stolze Hauptstadt Paris ein. Nun war es aus mit Napoleons Herrlichkeit: er wurde des Thrones entsetzt und mußte sich nach der kleinen Insel Elba im Mittelmeere begeben , die ihm zum Eigenthum angewiesen wurde. Ein Bruder des enthaupteten Ludwig Xvi. wurde als Ludwig Xviii. König von Frankreich. 132. Der letzte Kampf gegen Napoleon. 1. Der Wiener Congreß. — Nach dem Sturze Napoleons war es nun die nächste Aufgabe der verbündeten Fürsten, die Verkeilung der wieder eroberten Länder festzustellen. Sie veranstalteten zu diesem Zwecke eine Versammlung (Congreß) in Wien, an welcher die Kaiser von Oesterreich und Rußland, der König von Preußen und viele andere Fürsten und Staatsmänner Theil nahmen. Da gab es manche schwierige und verwickelte Verhandlungen, und es verging viele Zeit, ohne daß man sich einigen konnte. Ja, es drohte sogar aus den Berathungen neuer Zwiespalt und Kampf hervorzugehen. 2. Napoleons Wiederkehr. — Das erfuhr der Verbannte auf der Jnfel Elba. Er erfuhr weiter, daß die Franzosen ihren neuen König nicht liebten und ein großer Theil des Volkes noch immer seinem Kaiser Napoleon anhange, der es so mächtig gemacht, ihm so glänzenden Schlachtenruhm erworben hatte. Da faßte er einen kühnen Entschluß. Mit einem kleinen Häuflein seiner alteil Soldaten verließ er plötzlich Elba und landete am 1. März 1815 an Frankreichs Küste. Jubelnd wurde er ausgenommen : die gegen ihn ausgesandten königlichen Regimenter gingen unter dem Rufe: „Es lebe der Kaiser!" zu ihm über, und

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 417

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 417 — tigere Siege erkämpft, als hier das deutsche: in 200 Tagen hatten seine Heere, ohne jede Niederlage, 20 siegreiche Schlachten geschlagen, 150 Gefechte bestanden, 26 Festungen erobert, gegen 400,000 Kriegsgefangene gemacht, über 6700 Geschütze erbeutet. Es war „ein Krieg ohne Gleichen". 143. Die Wiederherstellung des Deutschen Reiches unter Kaiser Wilhelm I. 1. Das neue deutsche Reich. — Außer der Vergrößerung an Land und Leuten, außer dem Wiedergewinn von Elsaß und Lothringen brachte der Krieg von 1870—1871 dem deutschen Volke noch eine andere köstliche Frucht: er vollendete Deutschlands Einheit. War des Vaterlandes Neugestaltung schon durch Preußens Sieg über Oesterreich im Jahre 1866 gesichert und der Nation in der Schöpfung des Norddeutschen Bundes ein werthvolles Unterpfand ihrer baldigen völligen Vereinigung gegeben: so hatte doch der Mainstrom sürerst noch eine Scheidelinie gebildet, welche die vereinzelten deutschen Süd-staaten von dem unter Preußens Führung geeinigten Norddeutschland trennte. Die noch nicht völlig geschwundene Eifersucht der deutschen Stämme gegen einander, vornehmlich aber Frankreichs Neid gegen Deutschlands Aufschwung und Napoleons Iii. Kriegsdrohungen hatten diese Linie gezogen. Aber durch den gemeinsam bestandenen Kampf wider den Erbfeind, durch den ruhmvoll erfochtenen Sieg über den hoffärtigen Nachbar war nun jede Trennung überwunden, jede Schranke gefallen: Deutschlands Stämme fühlten sich inniger als jemals vereinigt in dem gemeinsam vertheidigten und geretteten Vaterlande; ein „einig Volk von Btüdern" wollten sie für alle Zukunft sein und bleiben. Und so geschah es denn, daß ehe noch der Krieg mit Frankreich völlig zu Ende gediehen, ehe noch Paris in deutsche Hände gefallen war alle süddeutschen Fürsten, die Könige von Bayern und Württemberg U.nd die Großherzöge von Baden und von Hessen, Abgesandte in das Hauptquartier des Königs von Preußen nach Versailles mit Andrä, Erzählungen au? der Weltgeschichte. 2tu3g. A. 6te Aufl. 27
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