Mysia.
315
Berge bei Intepe von Lechevalier höchst zweifelhaft ist.
Der ganze Küstenstrich zwischen Rhoeteum und Sigeum
hiess ’Axouwv Aipi]v, der Achaeerhafen^ avo Strabo 18, 890.
ff, die einzelnen wichtigen Tlieile, als das Schiffslager,
to vavaxu&fiov, das hager der Griechen, to ot^utotisöov
'Axdixov, und die Mündung des Scamander, 2zo(i-axifivrft
anzugeben versuchte. Jhltjm, to’lxiov, bei den Lateinern
und von den spätem Griechen Troia, mit der Burg und
Sitz des Heiligthums der Athene Pergamum, to
und Pergama genannt, das alte homerische llium, lag auf
einem isolirten Hügel in einer grossen Ebene, zwischen
dem Simois und Scamander, nicht weit von der Kiiste,
von der aus man zu ihm gelangte, indem man mehr-
mals über den Scamander setzte. Dieses llium kann je-
doch lediglich eine bloss mythische Existenz in Anspruch
nehmen; denn nach der Mythe selbst ward es gänzlich
vernichtet, und auch nicht einer der früheren Bewohner
blieb in ihm zuriik, da, was von ihnen nicht getödtet
und abgeführt ward, sich in das nahe Gergetha zurück-
gezogen hatte. Allen gründlichen Nachforschungen zu-
folge ergiebt es sich, dass die Bemühungen von Pcxcoclce, he
Chevalier und Choiseul Gouffier den wahren Platz des
mythischen llium Vetus auffinden und diesem das heut,
türkische Dorf Bunar Baschi anweisen zu wollen, durch-
aus auf unhaltbaren Annahmen beruhen. Bloss das spä-
tere, von Phrygiern und andern Mysiern mit mehrern
Aeoliern erbaute Altilium (denn bald hebt sich ein drit-
tes llium empor) vermag es, ein geschichtliches Daseyn
zu behaupten. Dieses soll die Stätte jenes frühem, ho-
merisch-mythischen eingenommen haben, dem zuerst der
abenteuerliche Perserkönig Xerxes eine Art von sehr-
auffallender Beglaubigung dadurch verschafft, dass er,
nach Herodot. 7, 42., sein grosses Heer Halt machen
lässt und — der Iliadensisclien Athene die ohnfehlbar
hypermythische d. i. ganz lügenhafte Hecatombe von tau-
send Ochsen zum Opfer bringt; welcher Beglaubigung
hernach Alexander der Gr. durch seinen Besuch dersel-
den Burg, nach Arrian. Exped. Alex, 1, 11. das Siegel
aufdrücken muss; wobei schon Priesterbetrug, mehr aber
noch nachher, durch Vorzeigung allerhand unzähliger
Merkavürdigkeiten aus dem homerisch-mythischen lliumy
wacker seine Rolle spielt. Ja sogar dieses Phrygisch-
Mysisch-Aeolische lliumy dessen Daseyn doch ungleich
sicherer beglaubigt ist, als jener mythisch-homerischen
Urstadt des Jlus, hat sich keiner langbestehenden Dauer
erfreuen können; denn von ihm aus gegen die Küste hin
Avird bald nach Alexanders Zeit ein Neuilium gegrün-
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T23: [Stadt König Jason Delphi Berg Meer Orakel Sohn Gebirge Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Mysia Strabo Gergetha Choiseul_Gouffier Bunar_Baschi Xerxes Xerxes Herodot Alexander Arrian Alex Alexanders
120
Suei) - Donau - Laender. Üraecia.
biindeier Republiken mit aristokratischer Verfassung,
woraus häufige Kriege entstanden. In den histori-
schen Zeiten sehen wir Theben allein als mächtig her-
Torlreien, und zwar zuerst als Feind von dem demo-
kratischen Athen, was sich besonders hei dem Ein-
fall des Xerxes zeigte, dem die aristokratische Re-
gierung dieser Stadt die Thore öffnete; darauf, durch
Männer wie Pelopidas und Epaminondas gehoben, als
Zerstörerin von Orchomenos und, nach der Schlacht
bei Leuktra, als überwiegende leitende Macht in ganz
Griechenland, bis der heilige Krieg und noch mehr
der Verlust der Sehlacht bei Chaeroneia gegen Phi-
lippus von Maced. es gänzlich beugte und Alexan-
der d. Gr. die Stadt sogar vernichtete. Die Boeoti wa-
ren Menschen von sehr kräftigem Körper, ein häus-
lich es Lehen mehr liebend, als Handel und Krieg.
Obgleich Pindarus ein Boeotier war und in den frü-
heren Zeiten die Dichtung Und der Gesang unter ihnen
sein- sorgsame Pflege fand, so zeigte sich doch für den
Anbau der schönen Künste des Luxus bei ihnen eine
grosse Indolenz, der es wohl vorzüglich, neben ihren
rustikalischen Sitten zuzuschreiben seyn mag, dass
sie in Hinsicht auf Geist und Witz bei den übri-
gen Griechen, hei den Athenern vor allen, eben nicht
in dem besten Rufe standen. Vergl. Corn. Nep. 15.
5. 2. 7, 11. 3. Horat. ep. 2,1.244. Das Land war
leider nur zu häufigen Erdbeben und andern vulka-
nischen Erscheinungen unterworfen.
Anmkuk. Strabo 9, 401. giebt über die ursprüngliche Bevöl-
kerung von Boeotia folgende Nachrichten: Cji öt ovvb о i cu-
г i a ngoxegov fiiv vno ß n q ßa q av oj xslxo Aovcov xal Ts
fxiy.o.)v Ы xov Sovvlov nstixavrifisvar, xcel vlsxsymv, xul
‘Tav xwv. E\xn (Polvixeg toyov oi цехи Kuö^iov, dg
xryv те К и d и. s i a v iiic/nss, у tu xijv d.nyjjv xoig ey.yovoig ans-
Xitcsv. Br.üvoi de xug Orjßug xfj Kadfxsla txqooexxiouv y.al
avvecpvxa^uv тrtv dgyyjv, rjyovfievoi xmv nxe'usxmv Boten mv toig
xijg xqtv *Emyovcov oxguxelag. Kuxes de xovxovg oxiyov %Qq~
vov sxxitxovxeg xug Oqßag, ¿nuvrjx&ov naxiv* wg ö a’viwg vno
Oquxw xui Пехиоушу ¿xmaovxsg tv Oexxuxlu ovveoxrymvxo
x i)v dgyrjv, und hl Q v a i ш v ¿nl ttoxvv yqovov, bltsxk у ul В о i w-
x о v g xxxi&rjvut utxavxug. Elx aveaxoeiytiv eig rrjv oixtluv,
rjö>i xov Aloxixov üxoxov nuqsoxevaofisvov ntgl Avxiöu xrjg
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T23: [Stadt König Jason Delphi Berg Meer Orakel Sohn Gebirge Land], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
40
Sued - Donau - Laendeil. Graecia.
Arcadia.
N a m e.
Arcadia, r) 'Aqxasia, das Mittelland des Pelo-
ponnesus, das allen Nachrichten zu Folge (vergi.
Männert S. 413), ohne Ausnahme irgend eines Theils,
aus zusammenhängenden Reihen von theils hohen und
rauhen, theils niedrigem und mit vielem Laubholze
bewachsenen Gebirgen besteht und hierdurch einen
so festen natürlichen Schutz erhielt, dass es fast nie
erobert ward. Er soll, der bei Paus. 8, im Auf. u. a.
O. aufbewahrten Mythe nach, seinem Namen von Ar-
eas, Aqxccq, Sohn der Callisto, erhalten haben. Wahr-
scheinlicher aber ist es, dass dieser Name von dem
alten Worte aqxsco „ich halte ab, schütze mich und
andere“ wie dasselbe in der Bedeutung des latein.
arceo bei Homer Ii. 6, 16.
bi outig luv ys toy '¡¡gxeoe Ivyqbv bü&yov
vorkommt, gebildet worden sey, und zur Bezeich-
nung seiner natürlichen, überall hin gesicherten Lage,
das Abwehr- oder Schutzland bedeutet habe. Als
waldreiches, von Bären und Wolfen bewohntes Ge-
birgsland bekam nun jener mythische Areas in der
Volkssage den Lycaon (von Avxoc) zum Grossvater,
und die unter die Gestirne als Bärin, ’'Aqxrog, ver-
setzte Callisto zur Mutter. Vergi. Pausan. a. a. O.
Früher soll es von den ersten Einwohnern Pelasgia
genannt worden seyn.
U m f a n g.
Gegen Süden Laconica und Messenia; gegen W' e-
sten Elis; gegen Norden Achaia; gegen Osten Ar-
golis. An Flächenraum enthielt Arcadia 90 Qjvi. und
war nächst Laconica die grösste Provinz im Pelo-
ponnesus.
Gebirge.
Die von einem wahren Gebirgswa'il rings umzo-
gene, hierdurch geschützte und danach benannte Ar-
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Graecia Callisto Pausan
Gaetulia.
649
Mela 1, 4. 3, 10. Pl. 5, 1. 9, 36. 21, 13. 6, 31.
Flor. 4, 12. Hirt. B. Afr. 32, 55. 1f. Offenbar ein
allgemeiner Bezeichnungsname für das grosse, weit-
sredelmte und wenig bekannte Land der inneren siid-
Ö ° t
westlichen Libyer, von den Phoeniciern auf ihren
Handelsreisen, oder von den Carthagern gebildet
aus dem Phönicischen Worte Gedolah „die Gros-
se“ sc. Nation oder Gegend, von dem Stammworte
Gadal gross seyn oder werden etc.“ Kein anderes
Volk, kein anderes Land von Libya wird von den
allen Geographen allen in solch einer Ungeheuern Aus-
dehnung vom Atlasgebirge bis zum Fl. Nigir ange-
geben als dieses Volk und dieses Land; so dass die
Wahrscheinlichkeit dieser Namensableitung sich schon
aus diesem Grunde ergeben dürfte. Zur Kenntniss
dieses Namens scheint man aber bei den Gi-iechen,
wie bei den Römern, nur nach dem Sturz von Car-
thago und dann erst gelangt zu seyn, nachdem die
Römer sich in Nordafrica fest gesetzt und über das
Innere dieses Erdtheils sich die früheren Nachrichten
und Kenntnisse der Carthager angeeignet hatten. So
weit uns bekannt ist, hat unter den eigentlichen Geo-
graphen Strabo diesen Namen , und zwar bloss vom
Volke, zuerst gebraucht; aber sicher war er längst
vor ihm schon vorhanden gewesen. Bei Herodotus,
der übrigens B. 2, 32. die Entdeckungsreise der 5
jungen Nasamones (d. i.wörtlich genommen, aus dem
Tvander- oder Reisevolke, gebildet aus dem semit.
phön. hehr. Nasa und Am etc.) durch dieselben Ge-
genden der Libya Interior führt, kommt dieser Na-
me wenigstens noch nicht vor, und ist folglich nicht
den Griechen, als deinen Erfindung oder aus deren
Sprache, beizulegen.
Umfang. Durchaus unbestimmt und nur in
so fern etwas begrenzt, als man im Wresten und Osten
von Libya, südlich vom Atlasgebirge bis zu den Fl.
Earas, od. Daradus und Niger, in ungeheurer Ausdeh-
nung Gaetuli, bald als Gaetuli Daradae im ausser-
sten 71esten der grossen Deserta Libyae Inferioris,
bald als Gaetuli Mauretaniae und Numidiae im hoch-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
I. Periode. Mythische Geographie.
V
ist ringsumströmend, dapoööooq, nach 11.'Xviii, 399
und Odyss. Xx, 65, und tief strömend, ficcduqqoog,
nach Odyss. Xi, 13, an den Grenzen der vielnafiren-
den Erde, nohvcpoqßov miquoiv yuirjq, nach 11.
Xiv, 200. 202; wodurch seine Ableitung von dem
phönic. liebr. Hhok und seine Bedeutung vollkom-
men gerechtfertigt wird. Er ist in diesem Sinne die
[Avtv£ Tiuuarr] „der ciusserste Rand“ der Erde, nach
Ii. Xviii, 607 und 608. Nah bei seiner Quelle und
im Osten sind seine Einströmungen und er ist der
Vater oder der Ursprung, wie aller Götter, so auch
aller Quellen, aller Flüsse und des ganzeu Meeres (des
Mittelmeeres), welches die Namen Uovtoc, und 11s-
Xccyo^, d. i. des hierhin und dorthin gewendeten in
verschiedene Ströme abgetheilten Gewässers trägt, nach
Ii. Xiv, 245 und 246. Xxi, 195 ff. Odyss. Xi, 157.
Von dem umgrenzenden $ Ironie umschlossen zeigt
sich als eine Scheibe oder Fläche das grosse weite
Festland, datiocov, dtnuqtöit] yaict und tiupua yjkcov,
nach Ii. Vii, 446. Xi, 741. Xx, 38. Xxi , 387.
Odyss. I, 58. V, 282. Xvii, 486. Xix, 107. In
dieser Erdscheibe Milte liegt das Festland von Hel-
las nebst den Inseln, und den Mittelpunkt darin nimmt
der hohe, zwischen Makedonia und Thessalia lie-
gende, durch viele Gebirge sich abslufe.ude, vom Schnee
erglänzende, mit Wolken verhüllte Berg Olympos ein,
der hierdurch der Mittelpunkt der ganzeneröc wird.
Diese Idee war ohnfehlbar ein, den homerischen Ge-
dichten eigenlhümliches Erzeugniss, zur Verherrli-
chung sowohl des von ihr ausgebildeten Pantheismus
als auch der hellenischen Sängerwelt und Sängerwürde:
denn jene Gedichte machen ihn nicht allein zum Sitz
der Götter, sondern auch zum Sitz der Musen. Sie
bildete den Gegensatz zu dem Vorgeben der Orakel-
priester des Apollo am Parnassos, dass Delphi der
wahre Mittelpunkt der Erde sey; wobei man es un-
entschieden lassen muss, Welche Idee die frühere ge-
wesen sey. Geber ihn vergleiche man 11. Xviii,
616. 484. Vi, 19. Xx, 5. Xxiv, 121. Xv, 21.
115. Odyss. 1, 102.27. Xxlii, 166.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
1(30
Nord - Donau - Laender.
Mannschaft unter gewählten Führern auszuziehen pfleg-
te etc. Schon die Römer seit Caesar’s Zeiten fan-
den die Völker Germaniens nicht in Höhlen, son-
dern in einzeln stehenden Hütten, Höfen und Bur-
gen wohnend, Salz aus der Sohle gewinnend, Berg-
bau auf Eisen und Ackerbau treibend, Bier oder Gersten-
wein bereitend. Schon damals fanden sich vier Stände,
als Edle {durch Verdienste) mit verschiedenen Abstu-
fungen, sodann Freie, Freigelassene und Leibeigene,
die jedoch gut behandelt wurden, vor. Schon damals
bestanden, als unbestreitbarer Beweis uralter und hi-
storisch begründeter germanischer Volk s ober herrlich-
lei t, die allgemeinen Volksversammlungen in einer
jeden germanischen Völkerschaft, worin über die
wichtig ereil Gegenstände des Gemeinwohls Vorträge
gehalten wurden und vom Volke darüber abgestimmt
ward. Vergl. Tacit. Germ. c. 11. 12- Schon damals
war die Jaacht der germanischen Könige und Fürsten
sehr eingeschränkt und ihnen blieb die Tfdlkühr
der Bestrafung nirgends überlassen; sondern dieses
geschah in den Volksversammlungen nach gesetz-
licher Bestimmung. Ueberhciupt fand durchgehends
Freiheit der Rede, zur Beistimmung und zur Vei'r
werfung, nebst Unbeschränktheit des Urtheils, bei
öffentlicher Gerichtsübung statt. — Auch hatten
nicht alle germanischen Völkerschaften Könige. Gegen
harte Strafen bei Civil verbrechen zeigte der edle, freie
Character. der alten Germanen Abscheu; nur allge-
mein schädliche Laster, Verrätherei und Feigheit im
Kriege wurden, als Hochverrath, mit dem Tode be-
straft. Ihre Religion war sehr einfach; sie verehr-
ten die Götter nicht in Tempeln, sondern in heili-
gen Hainen ; auch scheinen nur einige wenige Völ-
kerschaften Bilder der Götter besessen zu haben. Viel
vermochten übrigens, im Namen ihrer Götter, ihre
aus den höheren Ständen gewählten Priester, weissa-
gende Weiber, Auspicien verschiedener Art, beson-
ders die von weissen Pferden erhaltene, die sie mit
grosser Ehrfurcht in heiligen Hainen bewahrten. lac.
Germ. c. 7. S. 9. 10.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius]]
374
Sued - Donau - Laender.
zur Zeit des Pi. aufzufindeh waren, und deren Entfernung
von Iiom, am nördl. Fusse der Tusculaner Gebirgsreihen,
jedoch kaum etwas über 2 — 3 geographische Meilen
betragen haben kann. Dazu gehört die St» Qiievquetulani,
oi Ksyxotovldroi bei Dionys. Hai. 5, ff., wo' die "’ßerg-
festung Corbio und die ebenfalls sehr alte St. Lavicum
(in der Nähe der heutigen St. la Colonna) stand, die zwar,
nach vorgängiger gewaltsamer Einnahme von den Rö-
mern, eine Colonie erhielt, aber bald so sehr sank, dass
Strabo 5, 237. ff. nur noch ihre Ruinen bemerkt. Von
ihr führte die Via Latina über den Ort: Ad Pietas und.
Ortona nach Anagnia (Anagni), i\ Avetyviu, Strabo 5,
23s. ff Nach diesem und Livius 9, 42. die grösste
St. der Herniei, in dessen Circus Maritimus, den man jetzt
noch bemerkt, die Volksversammlungen aller kleinen
Städte der Herniei gehalten wurden, da die Herniei, ob-
wohl den übrigen, sie zunächst umgebenden Völkerschaf-
ten verwandt, doch einen eigenen Volksverband aufgestellt
hatten. Sie liegt auf einer massigen Anhöhe in einer
schönen Gegend, in welcher, nah bei der alten St., Ci-
cero ein treffliches Landgut, sein Anagninnm, hatte. Cic.
a. mehr. Stellen. Virgil. 7, 684. Macrob. Saturn. 5, 18.
Frontin. de Col. Ferentinum (Ferentino). Nach Liv, 35,
0 hatte diese St. im Samnit, Kriege und durch den Zug
des Hannibal durch diese Gegend sehr gelitten; desshalb
führten die Römer eine Colonie in sie ab und befestig-
ten sie mit Mauern, die noch jetzt stehen und die Auf-
merksamkeit der neueren Reisenden besonders desshalb
erregen, weil der Franzose Petit Radel, die Römerin
Dionigi und einige Andere diese sogenannten cyclopi-
schen Mauern für uralten pelasgischen Ban angegeben
haben, während eine genauere kritische Untersuchung
aller Mauern dieser Art im alten Latium dem Verfasser
und mehreren anderen Gelehrten Italiens dargethan hat,
dass sie alle zu den Fortifilhilionsbauten der Römer selbst
gehören, wras ausdrückliche Nachrichten ihrer alten Schrift-
steller nicht allein, sondern auch grosse, noch jetzt an
Ort und Stelle vorhandene Inschriften deutlich erweisen.
Vergl. des Verfassers Briefe an Millin aus Italien, im
Magasin Encycl, von dem J. 1810, ff. und die Schriften
von hiictili ff. Frusiho (Frosinone), am kleinen Fl. Cosas,
wrie Strabo sagt, 5, 237, to fpoqovdlrov, St, der Herniei,
die reich und römische Colonie ward. Liv. 10, 1. 26,
9. Cic. Ep. ad Alt. 11, 13. Pt. 3,1. Juvenal. Sal. 3,223.
Sil. It. 8, 393. Fi’ontivi, de Col. Sie lag im Thaie des
Cosas , 7 Milliarien nördlich von Ferentinum. V¡ruhie
(Vegoli). St, der Herniei, Nach Frontin. de Col, war sie
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
— 49 —
2. Die getrennten Gebirgslandschaften von Südamerika.
а. Das groß ß^^Ki^u-v^s^a-n^-von- B rasilien mit seinen
zahlreichen Gebirgsketten, welche die edelsten Metalle bergen, und mit
seinen fruchtbaren Hochebenen, auf denen Früchte der gemäßigten,
wie der tropischen Zone gedeihen.
K. Das Hochland von.guyana, noch wenig erforscht.
e. Das Küstengebirge von Venezuela (Weuefuela).
б. Die Sierra Nevada von Santa Marta, ein steiles,
zerklüftetes Felsengebirge von bedeutender Höhe.
3. Die südamerikanischen Ströme.
а. Der Magdalenen ström von den Cordilleren von Granada
mündet in das caribische Meer.
d. Der £)rinoc£_j?om Hochland von Guyana mündet in den
atlantischen Ozean.
e. Der Maranon (Maranjon) oder Amazo-nen^st.rom von
den Cordilleren von Peru empfängt links den Rio Neg.ro, rechts
den Madeira und Tocuntins und mündet in den atlantischen Ozean.
б. Der Parana oder Rio de la Pl ata aus dem brasilianischen
Hochland, mit rechts dem Paraguay,
bildet bei seiner Mündung in den atlawifchen Ozean Meu^Msemljen.
4. Die südamerikanischen Tiefländer.
a Die patagonische Steppe, salzig und steinicht, baumlos
und pslanzniarmr-
b. Di^ P'a mpas des la Plata-Stro ms, eine unabsehbare
Grasslnr, in der Millionen von halbwilden Rindern und Pferden
unter Aufsicht der halbwilden Hirten, Gauchos ika-ntschns^ weiden.
c. Die Llanos (Ljanos) des Maranon (Maranjon), eine un-
geheuer große, steinlose, meist mit Urwald bedeckte Ebene. Tropische
Riesenbäume aller Arten, verschieden an Farbe und Form der Blätter,
stehen bunt durcheinander. Armstarke Schlingpflanzen mit den ver-
schiedensten Blüten ranken sich an ihnen empor und bilden ein so dichtes,
undurchdringliches Gewebe, daß kein Sonnenstrahl den feuchten, von
modernden Pflanzen bedeckten Boden erreichen und man sich nur mit
der Axt eine Bahn hindurchbrechen kann. Hohe, baumartige Farn-
kräuter wachsen an den Ufern der Flüsse und Bäche und an lichteren
Stellen. Schillernde Insekten, prächtige Kolibris, buntfarbige Papageien
und andere glänzende Vögel, Scharen von Affen, aber auch Schlangen
und Raubtiere aller Art beleben den unermeßlichen Urwald.
ä. Das Tiefland von Guyana, an der Nordküste von Süd-
amerika, ein flaches, heißes, sumpfiges und höchst ungesundes, wenn auch
fruchtbares Uferland. Die stärksten Regengüsse der Erde fallen hier in
der Regenzeit hernieder und befördern den Pflanzenwuchs, erzeugt n
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Extrahierte Ortsnamen: Südamerika Venezuela Weuefuela Granada Guyana Peru Ozean brasilianischen
Hochland Paraguay Guyana amerika
— 23 —
i. Zum asowschen Meer:
39. Der Don aus der mittleren sarmatischen Tiefebene.
k. Zum kaspischen Meer (See):
40. Die Wolga, der größte Strom des Erdteils, vom Wolchonski-
Wald.
Zur Förderung der Schifffahrt sind viele Ströme durch
Kanäle miteinander verbunden.
9. Landseeen.
<l In Rußland: der On6ga-, Ladoga-, Peipns- und
Jlmen-S ee.
b. In Schweden: der Mälar-, Wener- und Wetter-See.
c. In den schweizerischen Alpen: der Genfer-, Neueuburger-
und Bieler-, Thun er- und Brienzer-, Vierwald-
stätter-, Zuger-, Züricher- und Boden-See.
<!. In Italien: der Garda- und der Com er-See und der
Lagomaggiore (Lagomadschore).
■e. In Ungarn: der Neusiedler- und der Platten-See.
10. Klima und Produkte.
Der größte Teil von Europa gehört der n ö rd l ich - g e m ä ß igt e n, ein kleiner
Teil der n ö rd l i ch - kal ten Zone an. In den Küstenländern übt das Meer seinen
Einfluß aus. Je weiter nach Norden und Nordosten, desto kälter ist es. — In den
südlichen Ländern wächst der Ölbaum, gedeihen verschiedene Südfrüchte
(Feigen, Apfelsinen,Zitronen, Mandeln), Myrten-, Lorbeer-,
Orangen- und Johannisbrotbäume, Korkeichen und einzelne Palmen:c.
Der Maulbeerbaum ermöglicht den Seidenbau.
Vom 42. bis 50.0 wächst die süße K a st a n i e und gedeihen Wein, O b st und
Mais. Bis zum 64.° wachsen Eiche, Buche. Linde und Ulme und
gedeihen die G e t r e i d e a r t e n , Hülsenfrüchte und O b st. Weiter im Norden
sind die Birke und die Kiefer einheimisch: auch gibt es dort beerentragende
Strauch er, Rüben, Kohl, Ger st e und H a f e r :c. In der kalten Zone wachsen
nur Flechten und Moose.
Zu den Haustieren gehören das Pferd, das S ch a f, das Rindvieh, der
Esel jc. Den Nordländern gehört das Renntier an. Von wilden Tieren kommen
in den einsamsten Gebirgen Bären, Wölfe und Luchse vor, in Litauen auch
das Elen ti er, in Südrußland der Auer ochs und in den Alpenländern die Gemse
und der Steinbock. — Unter den Vögeln sind die Singvögel am zahlreichsten
vertrelen. — Mineralien der verschiedensten Art sind vorhanden, die edleren Metalle
allerdings in geringerem Maße als in anderen Erdteilen.
11. Völkerstämme.
Die Völker Europas gehören zumeist der kaukasischen Rasse an
und zwar sind es:
a. Germanen (Deutsche, Niederländer, Engländer, Dänen, Nor-
weger, Schweden (123 Mill.).
i
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Ortsnamen: Rußland Schweden Mälar- Wener- Wetter-See Italien Garda- Ungarn Neusiedler- Europa Europas Niederländer Schweden
Xx, §. 8. Verdunkelung des Glanzes unter den letzten Ottonen. 379
geistreiche und ehrgeizige Wittwe. Beide Frauen führten durch Hülfe
des trefflichen Willigis, Erzbischof von Mainz, das Reichsregiment
mit einer Umsicht und Festigkeit, daß es nur einiger großer Thaten
des jungen Königs bedurft hätte, um schnell den Kaiserthron wieder
mit seinem frühern Glanze zu umgeben. Aber diese Thaten blie-
den aus. Allzu früh war der wohlunterrichtete königliche Knabe, „das
Wunder der Welt", in die selbständige Verwaltung seines Reiches
eingetreten, allzu unklare und jugendlich überspannte Phantasieen zogen
noch durch seine Seele; er setzte sich Ziele, die er nimmermehr errei-
chen konnte, nicht mehr wollte er Sachse, nicht mehr Deutscher sein;
Grieche von Geburt, Römer durch seine Würde, wollte er Rom wieder
zur Hauptstadt der Welt, sich selbst zum altrömischen Imperator ma-
chen. Mittlerweile aber, während er seine geringe Lebenskraft in
überschwenglichen und unausführbaren Versuchen und Plänen ver-
zehrte, wankte ihm schon der Boden unter den Füßen. Vcrrath und Ab-
fall zeigte sich an allen Orten. Die Dänen hatten die deutsche Herrschaft
abgeworfen, die Wenden das alte Heidenthum wiederhergestellt, Polen,
Böhmen und Ungarn sich der deutschen Oberherrlichkeit — zum Theil
mit Wissen und Willen des „römischen" Kaisers — entzogen. In
Frankreich hatte das neue Königsgeschlecht des Hugo Cap et (seit
987) die letzten Karolinger völlig beseitigt und arbeitete mit Erfolg
daran, das weftfränkische Reich von dem deutschen Einfluß gänzlich zu
befreien. Italien war von der Südspitze bis zu den Alpen in vollem
Aufruhr und kaum konnte die Leiche des kaiserlichen Jünglingö (1002)
den wiederholten Anfällen italischer Kriegsfürsien durch seine Getreuen
entzogen und über die Gebirge in die Gruft seiner Ahnen hinüberge-
rettet werden. Das stolze Gebäude des großen Otto schien mit dem
Tode und durch die Schuld seines Enkels zusammenzubrechen.
Aber wenn auch die äußere Machtfülle des Kaiserthums von den
beiden Jünglingen nicht in ihrem ganzen Umfange gewahrt werden
konnte, so haben sie doch anregend und befruchtend auf die innere Ent-
wicklung des deutschen Geistes und der Kirche eingewirkt. Schon die
Verbindung mit Italien, welche der große Otto eröffnet hatte, die
fortwährenden Römerzüge, an welchen fast alle deutschen Fürsten und
unzähliges Volk sich belheiligten, mußten die Resie der altrömischen
Bildung, die sich noch in Italien erhalten hatten, weithin über die deut-
schen Länder'verbreiten. Dazu kam noch die neuangeknüpfte Verbin-
dung mit dem griechischen Hofe und die Regentschaft dertheophano
und die gelehrte Erziehung, welche der junge Otto empfing. Da
sammelten sich von allen Seiten her gelehrte Männer an dem Hofe des
jungen Kaisers, da fing man wieder an zu studiren, zu schriftstellern,
zu dichten, zu philosophiren. Es wurden wieder künstlerische Versuche
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: Vcrrath Otto Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Rom Polen Ungarn Frankreich Hugo_Cap Italien Italien Italien