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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 363

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
35. Die verfassunggebenden Versammlungen in Deutschland. 363 Schlöffe! aus Halbendorf, Ludwig Simon aus Trier, Wesendonck aus Düsseldorf, Zimmermann aus Stuttgart, Zitz aus Mainz. Auf der äußersten Rechten versammelten sich mehrere ehemalige Liberale aristokratischer Färbung, v. Bruck aus Triest, v. Flottwell aus Mün- ster, Merck aus Hamburg, Detmold aus Hannover, v. Radowitz aus Arnsberg, v. Linde aus Hessen, v. Vincke aus Hagen, Fürst Lich- nowsky aus Schlesien. Nie hat es in einer anderen politischen Ver- sammlung so viele Mitglieder gegeben, die mit Theorieen und Sy- stemen, mit den Lehren der Geschichte, mit wissenschaftlichen und literarischen Gegenständen aller Art in dem Grade vertraut gewesen wären, wie es in der deutschen National-Versammlung der Fall war durch die zahlreiche Vertretung des Standes der deutschen Gelehrten, Schriftsteller und höheren Beamten. Am 18. Mai traten gegen 330 Abgeordnete der deutschen Nation zu Frankfurt a. M. im Kaisersaale des Römers (Rathhaus) zusam- men und begaben sich von da, nachdem sie einen Alters-Präsidenten, dessen Stellvertreter und die Schriftführer eingesetzt hatten, in feier- lichem Zuge nach der Paulskirche, wo sie sich unter einem dreimali- gen Lebehoch für constituirt erklärten. Am folgenden Tage wurde -Heinrich v. Gagern, der seine Stelle als hesien-darmstädtischer Mi- nister (die er seit dem 5. März bekleidete) niedergelegt hatte, zum Präsidenten der Versammlung gewählt. Derselbe war durch Persön- lichkeit, Ruf, Charakter und Talent zu dieser Stelle wie gemacht, hat die in ihn gesetzten Erwartungen aus eigener Schuld nie ge- täuscht und würde unter weniger hemmenden Verhältnissen Bedeu- tendes geleistet haben. Ueber die brennendste Frage, ob die Versammlung ihre Beschlüsse endgültig fasse, oder ob sie der Beistimmung der Regierungen bedürfe, vereinigten sich die Centren mit der Linken zu dem Beschlüsse, daß alle Bestimmungen einzelner deutscher Verfassungen, welche mit dem von der Versammlung zu gründenden allgemeinen Versassungswerke nicht übereinstimmen, nur nach Maßgabe des letztern zu betrachten seien. Die Consequenzen des hierin ausgesprochenen Grundsatzes der Volkssouverainetät gedachte die Linke auch auf die Executiv-Gewalt zu übertragen und den Reichstag als deren erste und alleinige Quelle hinzustellen. Sie verlangte eine Vollziehungsgewalt, von der Natio- nal-Versammlung allein ernannt und aus ihrem Schooße entspringend, deren Aufgabe es sei, die Beschlüsse des Reichstages zu vollziehen. Die Debatten darüber dauerten vom 20. bis 27. Juni. Alle Par- teien führten ihre besten Kräfte in das Feld, die Secretäre verzeich- neten die Namen von 182 Rednern, welche über die Centralgewalt sprechen wollten, auf 40 belief sich die Zahl der gestellten Verbesse- rungsvorschläge. Die Amendements der Rechten gingen darauf hin- aus, daß die Versammlung die Wahl im Einverständnisse mit den Regierungen treffe, die Centren wurden nach und nach für den An- trag der Linken gestimmt: Wahl durch den Reichstag. Die Ent-

2. Kurze Lebensbilder aus der Geschichte besonders aus der Vaterländischen - S. VI

1874 - Köln [u.a.] : Schwann
Vorwort M Weiten Auflage. Die rasche Verbreitung und die gute Aufnahme, welche dieses Büchlein in kurzer Zeit gefunden hat, sind mir ein erfreulicher Beweis für die Brauchbarkeit desselben. Um den Wünschen einiger Freunde und Recensenten gerecht zu werden, sind hier und da einige Verbesserungen angebracht worden. Auch ist dem Büchleiu als Anhang eine Geschichts-Tabelle beigedruckt. Als Handbuch für den Lehrer sei hier bestens empfohlen: Geschichtsbilder von Klein, Seminarlehrer in Brühl. 1 Thlr. 71/2 Sgr. Köln und Neuß bei L. Schwann. Disternich im Januar 1874. P. W.

3. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 186

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
Friedensgericht kein Urtheil erlassen kann, begonnen wird, eine gütliche Ausgleichung versucht werden soll. Es gibt deren 124 in der Provinz. d) Die L and g er ich te. Diese erkennen in den meisten übrigen Fäl- len, worüber die Friedensrichter nicht entscheiden können. Auch hier müssen sich die Parteien in kleineren Sachen, das heißt solchen, deren Gegen- stand keine tausend Franken (d. i. etwa dreihundert Thaler) beträgt,, dem Ausspruche der Landgerichte unbedingt unterwerfen; in anderen Sa- chen aber ist es ihnen gestattet, wenn sie sich verletzt glauben, zu appel- liren, d. h. sich an das nächst höhere Gericht zu wenden und von die- sem Abhülse ihrer Beschwerde, in so fern dieselbe gerecht sein sollte, zu verlangen. Solcher Landgerichte gibt es in der Rheinprovinz zu K ö ln, Bonn (seit dem I. Oktober 1850), Aachen, Cleve, Coblenz, Düsseldorf, Elberfeld, Trier und Saarbrücken. v. Der Appellations-Gerichtshof. Die Bestimmung der Appellations-Gerichte ist so eben angegeben worden. Für Rheinpreußeu gibt es nur ein einziges Gericht dieser Art, welches seinen Sitz zu Köln hat. ä) Die Handelsgerichte. Es gibt mancherlei Streitigkeiten welche Handel und Wandel betreffen, zu deren Entscheidung theils ein besonderes und vorzugsweise schleuniges Verfahren erforderlich ist, damit die kaufmännischen Geschäfte, die für das Gedeihen und Aufblühen der Staaten von Wichtigkeit sind, immer rasch und ohne Stockung vorwärts gehen können, theils aber auch besondere, vorzüglich kauf- männische Kenntnisse verlangt werden, die den gewöhnlichen Richtern nicht immer zu Gebote stehen. Für diese Processe find daher auch in der Rheinprovinz besondere Gerichte angeordnet, die sogenannten Han- delsgerichte, welche nur aus Kaufleuten bestehen. Es gibt ihrer u. A. zu Köln, Aachen, Coblenz, Crefeld, Elberfeld, und Trier. e) Der Cassationshof zu Berlin. Da es aber doch möglich ist, daß das eine oder das andere dieser Gerichte bei Anwendung der Gesetze aus die zur Entscheidung desselben gebrachten Fälle etwas versieht, so ist hiefür ein höchstes und letztes Gericht angeordnet: der Cassationshof zu Berlin, an welchen die Parteien sich in einem solchen Falle zu wenden haben. Die Entscheidungen dieses Gerichtes find unumstößlich, und es gibt kein weiteres Mittel dagegen. Ihr be- greift auch, Kinder, daß es ein Gericht dieser Art geben muß, dessen Aussprüche nicht mehr angefochten werden können, da die Processe sonst in Ewigkeit nicht zu Ende kämen. Was den zweiten oben angegebenen Zweck der Gerichte betrifft, nämlich die Anwendung der Strafgesetze, wenn Vergehen oder Ver- brechen begangen find, so muß man nach rheinpreußischen Gesetzen dreier- lei Classen strafbarer Handlungen unterscheiden: Police i-Ueber- tretungen, d. h. solche Handlungen, welche mit Geldbuße von 10 Sgr. bis 50 Thlr. oder mit Gefängniß von einem Tage bis sechs Wochen bestraft werden; correctionelle.handlungen oder Ber-

4. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 195

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
195 rühmte Maler-Akademie mit ausgezeichneten Meistern. Solingen und Remscheid, Hauptfitze der rheinischen Stahl-und Eisenwaaren-Fabri- cation. Die Doppelstadt Elberfeld und Barmen (80,90« E.), mit großartigen Baumwollen-, Leinen- und Seidenwebereien und Färbe- reien. Mülheim, Werden an der Ruhr und Essen (Steele) mit bedeutenden Steinkohlen-Bergwerken. Wesel, an der Mündung der Lippe in den Rhein, starke Festung. Emmerich am Rhein, nordwestlichste Stadt des Staates. Cleve, durch einen Canal mit dem Rheine ver- bunden, Gesundbrunnen. Meurs und Kempen mit Schullehrer-Se- minarien; an letzterem Orte wurde Thomas von Kempen, der Ver- fasser des Buches: „Die Nachfolge Christi", 1388 geboren, starb 1471. Crefeld (37,000 E.), Hauptfitz der Seide- und Sammtwebereien. Neuß, Haupt-Getreide- und Viehmarkt der Provinz. c) Der Regierungs-Bezirk Coblenz, 110 Q.-M. mit mehr als einer halben Million Einwohner; 12 Kreise und 34 Städte, an Ber- gen, Wein, Obst, Holz und Burgen der reichste Bezirk der Provinz. Hauptort Coblenz, sehr lieblich an der Mündung der Mosel in den Rhein gelegen (26,000 E.), Sitz des Ober-Präfidenten der Provinz, stark befestigt. Gegenüber durch eine stehende Schiffbrücke mit Coblenz verbunden, Thal Ehrenbreitstein, über welchem sich auf einem 800 Fuß hohen Felsen die Bergfestung Ehrenbreitstein erhebt. Boppard, St. Goar, Oberwesel und Bacharach am Rhein, mit bedeutendem Weinbau. Bei St. Goar der Lorelei-Felsen mit fünfzehnfachem Echo. Kreuznach an der Nahe mit Salinen. Zell, Cochem und mehre Orte an der Mosel mit bedeutendem Weinbau. Neuwied am Rhein, Residenz des Fürsten von Wied. Andernach am Rhein. In der Nähe das schöne Brohlthal mit dem Gesund- brunnen Tönnisftein, der Laacher-See, das Dorf Nieder- mendig, woselbst die rheinischen Mühlsteine gebrochen werden, die bis nach Holland, Rußland und America gehen. Ahrweiler, Walporz- heim und Bodendorf, Orte an der Ahr mit bedeutendem Wein- bau. Remagen mit dem Apollinarisberge, worauf die neuerbaute Kirche des heiligen Apollinaris mit herrlichen Frescogemälden rheini- scher Meister. ck) Der Regierungs-Bezirk Aachen, 76 Q.-M. mit 420,000 Ein- wohnern; 11 Kreise und 15 Städte. Hauptstadt Aachen (52,000e.), alte Kaiser- und Kronungsftadt, mit schönem Münster (von Karl dem Großen erbaut, der auch hier begraben liegt), durch seinen Gewerb- fleiß (Tuch- und Nadelfabriken) und seine Heilquellen berühmt, eben so das in der Nähe liegende Burtscheid, Stoiber g und Esch- weiter mit bedeutenden Kohlen-Bergwerken. Eupen und Mont- loie, bedeutende Tuchfabriken. M a l m e d y mit Gerbereien, die das beste Leder im Staate liefern. Jülich, von der Roer umflossen, Festung. Düren, Papierfabriken. Schleiden, Gemünd mit be- deutenden Eisen- und Bleigruben.

5. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 198

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
1-8 Wölfe und andere reißende Thiere zuweilen als Eindringlinge aus den Ardennen, den russischen und polnischen Wäldern. — Reich ist Preußen an Mineral-Erzeugnissen. Sein Berg- und Hüttenwesen, sein Steinbruch- und Salinen-Betrieb heben sich von Jahr zu Jahr und liefern vorzüglich Eisen, Blei, Kupfer, Zink, Salz, Alaun, Stein- und Braunkohlen, Basalt, Tuf-,' Mühl-, Kalk- und Bausteine aller Art. Ein eigenthümliches Product der preußischen Ostseeküste ist der Bern- stein, der theils am Strande, theils im Meere gefunden wird, am reich- lichsten in der Gegend von Pillau. Mit Mineralquellen find beson- ders Schlesien, Westphalen und die Rheinprovinz gesegnet. Fabriken und Handel. Die Fabrikthätigkeit ist in Preußen zu einer bedeutenden Höhe gestiegen. Westphälische und schlesische Lein- wand, crefelder Seiden- und Sammtwaaren, elberfelder Baumwollen- zeuge, solinger Eisen- und Stahlwaaren, berliner Porcellan, Kölnisches Wasser u. s. w. sind weltberühmte Fabricate. — Richt minder bedeu- tend ist der Handel. Preußens Schiffe befahren jetzt alle Meere, und der Binnenhandel gewinnt fort und fort an Ausdehnung. Die wich- tigsten Seehandelsplätze find: Stettin, Danzig, Königsberg, Memel, Slralsund und andere; bedeutende Binnenhandelsplätze: Köln, Crefeld, Elberfeld, Magdeburg, Berlin, Breslau und mehre andere. An 2000 Meilen trefflicher Straßen und 300 Meilen Eisenbahnen wirken bele- bend auf den Handel ein. Bildungs-Anstalten. Der preußische Staat, der in seiner Ver- fassung religiöse Freiheit und Gleichheit für alle Bekenntnisse gewährt, darf sich rühmen, bisher für Volksbildung das Meiste gethan zu ha- den. Auch der ärmste seiner Bewohner hat Gelegenheit, sich seinem Stande gemäß vollkommen auszubilden. Unzählige Unterrichts-Anstal- ten sind für alle Classen der Einwohner und selbst in den kleinsten Orten errichtet. Man zählt an 25,000 Elementar- und über 100 höhere Bürgerschulen, an 140 Gymnasien und 6 vollständig einge- richtete Universitäten. Zur Bildung der Elementarlehrer find 41 Se- minare errichtet. Staatsverfassung. An der Spitze des Staates und dessen Verwaltung steht König Friedrich Wilhelm Iv., geboren am 15. Oc- tober 1795 und zur Regierung gelangt am 7. Juni 1840. Zur besseren Verwaltung ist der Staat in acht Provinzen eingetheilt, welche wie- der mit Einschluß des Regierungs-Bezirks Hohenzollern in 26 Regie- rungs-Bezirke und 325 Kreise zerfallen. Die Provinz W e st p h a l e n, der östliche Theil der kleineren West- hälfte, 368 Q.-M. mit 1% Million Einwohner, 3 Regierungs-Bezirke und 98 Städte, s) Der Reg.-Bez. Münster mit der gleichnamigen Hauptstadt der Provinz, 24,000 E. Westphälischer Friede 1648. Wa- rendorf, bedeutende Leinwandfabriken, b) Der Reg.-Bez. Minden mit der Festung Minden an der Weser, 13,000 E. Bielefeld, Hauptfitz der westfälischen Leinenfabrication. Paderborn, 10,000 E., alter Bischofs-

6. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 193

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
193 Die Hauptproduiste des Pflanzenreiches find: Getreide aller Art, Kartoffeln und Wein. An ersterem hat die Provinz in den meisten Jah- ren Ueberfluß; besonders zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus die Ebe- nen der Regierungs-Bezirke Köln, Aachen und Düsseldorf. Der Kar- toffelbau ist allgemein verbreitet, gedeiht aber am besten in leichtem Boden, namentlich am Fuße des Westerwaldes und im Kreise Geldern. Der meiste und beste Wein wächst an den Ufern des Rheines bis Bonn, der Nahe, der Mosel und der Ahr. Flachs wird vorzüglich an- gebaut in den Regierungs-Bezirken Düsseldorf, Aachen und Coblenz; Raps in den Bezirken Köln und Trier; das meiste und beste Obstim Süden der Provinz, und Gartengewächse in der Nähe großer Städte. Die größten Waldungen von Eichen, Buchen und Nadelhölzern find in den Regierungs-Bezirken Trier, Coblenz und Aachen. Edelsteine und kostbare Metalle hat die Rheinprovinz nicht, dagegen viele Mineralien, durch deren Aufsuchung und Verarbeitung eine Menge Menschen ihren Unterhalt gewinnt. Bemerkt zu werden verdienen: 1) von Erden und Steinen: Gyps und Thon; Tufstein, Backofen- steine und Mühlsteine im Reg.-Bez. Coblenz, Schleifsteine in den Reg.- Bez. Coblenz und Aachen, Dachschiefer in den Reg.-Bez. Coblenz und Trier, Basalt im Reg.-Bez. Coblenz; 2) von Salzen: Kochsalz zu Kreuznach, Alaun und Vitriol in den Reg.-Bez. Düsseldorf, Coblenz und Köln; 3) von brennbaren Mineralien: Steinkohlen, Braunkohlen und Torf. An diesen ist die Provinz besonders reich, und finden sich die bedeutend- sten Steinkohlen-Lagen in den Reg.-Bez. Trier, Coblenz, Aachen und Düsseldorf; Braunkohlen in den Reg.-Bez. Köln, Coblenz und Aachen; Torf auf dem hohen Veen und dem Westerwalde; 4) von Metallen besonders Eisen und Blei. Ersteres findet sich am reichlichsten in den Reg.-Bez. Coblenz, Aachen, Trier und Düsseldorf die wichtigsten Bleigruben find im Reg.-Bez. Aachen. Die Rheinprovinz ist in fünf Regierungs-Bezirke eingetheilt: Düssel- dorf, Köln, Coblenz, Trier und Aachen. Wie liegen dieselben zu ein- ander? Welcher ist der nördlichste? südlichste? westlichste? östlichste? Welche find vom Rheine durchströmt? Welche Gebirge und Flüsse in jedem? a) Der Regierungs-Bezirk Köln, 72 Quadrat-Meilen mit mehr als einer halben Million Einwohner, durch den Rhein in zwei un- gleiche Hälften getheilt. Welche die größere? kleinere? Eingetheilt in nachfolgende eilf Kreise: Stadt- und Landkreis Köln, Kreis Bonn, Rheinbach, Euskirchen, Bergheim, Mülheim, Siegburg, Waldbroel, Gummersbach und Wipperfürth mit den gleichnamigen Städten. Wel- che der Kreise liegen am Rheine? welche nicht? welche auf der rechten, auf der linken Rheinseite? Unter den 17 Städten find besonders zu bemerken: Köln, Hauptstadt der ganzen Provinz am linken Rheinufer ge- Leseb. f. ob. Cl„ 26. Ausl. Q

7. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 194

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
194 legen, die drittgrößte Stadt des Staates und eine der ältesten am ganzen Rheine. Die Stadt, schon vor Christi Geburt durch die Ubier gegründet, spater durch den römischen Kaiser Claudius vergrößert und nach dessen Gemahlin, Colonia Agrippina genannt, nahm früh das Christenthum an; denn schon im Jahre 314 war auf dem Concil von Arles die kölnische Kirche durch den heiligen Maternus vertreten Mehre Bischöfe und Erzbischöfe Kölns zählen zu den Heiligen-.der heilige Maternus, der heilige Severinus, der heilige Cunibertus, der heilige Engelbertus u. a. m. Die Bürger zeichneten sich durch Be- harrlichkeit im katholischen Glauben und durch Frommfinn aus, wovon die zahlreichen Kirchen und Kapellen, so wie die Namen: „die heilige Stadt", „das deutsche Rom", Zeugniß geben. Im achten Jahrhundert wurde Köln zum Erzbisthum erhoben, und seit der Mitte des zwölften Jahrhunderts waren die Erzbischöfe zugleich Kurfürsten. Zur Zeit des Mit- telalters erreichte die Stadt einen außerordentlichen Glanz und Wohlstand; sie zählte an 150, 000 Bewohner und konnte 30,000 waffenfähige Männer stellen. Wissenschaft und Kunst standen in hoher Blüthe, wovon die ehemalige Universität, eine der berühmtesten in Deutschland, die köl- nische Malerschule, so wie viele ausgezeichnete Bauwerke, vor allen der weltberühmte Dom, sprechende Zeugen find. Seit dem fieben- zehnten Jahrhundert verlor die Stadt viel von ihrem Glanze und Wohl- stände, und später unter die Gewaltherrschaft der Franzosen gebracht, gerieth sie immer mehr in Verfall. Seitdem aber Deutschland durch die glorreich geführten Befreiungskriege der fremden Herrschaft ent- rissen und die Rheinprovinz an Preußens Krone gefallen ist, blüht die Stadt wieder herrlich auf, so daß sie jetzt über 100,000 Bewohner zählend, zu den bedeutendsten Städten Deutschlands gehört. Sie ist der Sitz des im Jahre 1851 zum Cardinal erhobenen Erzbischofs, der Regierung, des Appellationshofes für die Rheinprovinz; sie hat bedeu- tende Fabriken und ist der Haupt-Handelsplatz des ganzen Rheinstroms, der Centralpunkt der rheinischen Dampfschifffahrt, der Knotenpunkt meh- rer Eisenbahnen, welche die Stadt mit dem Osten und dem Westen Europa's verbinden. Köln gegenüber und durch eine stehende Schiff- brücke mit ihm verbunden liegt Deutz, welches mit zur Festung ge- hört. Brühl zwei Stunden von Köln mit einem königlichen Schlosse, einem schönen Parke und einem Schullehrer-Seminar. Roisdorf am Vorgebirge mit einer Mineralquelle. Bonn (15,000 E.), Universität. In der Nähe das Poppelsdorfer Schloß mit reichen naturhistori- schen Sammlungen. Sieg bürg an der Sieg, Irren-Heilanstalt. Bensberg, königliches Schloß. b) Der Regierungs-Bezirk Düsseldorf, 98 Q.-M. mit fast einer Million Einwohner, der bevölkertste Bezirk des Staates (fast 10,000 auf die Q.-M.), deßgleichen durch seine Gewerbthätigkeit alle übrigen Bezirke übertreffend; 13 Kreise. Unter den etwa 60 Städten sind zu bemerken: Düsseldorf (27,000 E.), Hauptstadt des Reg.-Bez., be-

8. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 200

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
kedeutenfte Insel Deutschlands; sie ist reich an Naturschönhetten und hat auf I8v2 O.-M. beinahe 40/000 Einwohner b) ®erj Reg.-Bez. Stettin mit der sehr starken Festung Stettin, Hauptstadt der Provinz, 46,000 E. Swinemünde auf der Insel Usedom, Seehafen von Stettin. Stargard, 13,000 E., an der Zhna. c) Der Reg.-Bez. Köslin mit dem gleichnamigen Hauptorte und der Festung Kolberg an der Per- sante, nahe am Meere. Posen, die mittlere der östlichsten Provinzen, zu beiden Sei- ten der Warthe, 336 Q.-M. groß mit 1,300,000 Einw., 2 Regie- rungs-Bezirken und 145 Städten, a) Der Reg.-Bez. Posen mit der gleichnamigen Hauptstadt der Provinz, 44,000 E., an der Warthe, Festung. Die gewerbreichen Städte Rawisch, Fraustadt, Lissa, Mese- ritz u. s. w. d) Der Reg.-Bez. Bromberg mit Bromberg, 11,000 E., am Canal gleichen Namens, und Gnesen, mit Posen Sitz eines Erz- bischofes. P r e u ß e n, die östlichste und nördlichste und zugleich größte Provinz des Staates, in weitem Bogen um die Ostsee gelagert, 1178 Q.- M., über 2'/r Million Einw., 4 Reg.-Bez. und 121 Städte, a) Der Reg.-Bez. Marienwerder mit den Städten Marienwerder und Kulm, alter Bischofssitz, jetzt in Pelplin. Thorn und Graudenz, Festun- gen. d) Der Reg.-Bez. Danzig mit der alterthümlichen befestigten Stadt Danzig, 67,000 E., nebst dem Fort Weichselmünde auf der frischen Nehrung und dem Hafen Neufahrwasser an der Mündung der Weichsel. Elbing, 22,000 E., Seehandel. Marienburg an der No- gat, schönes Schloß, früher Sitz der deutschen Ordensritter. 0) Der Reg.-Bez. Königsberg mit der Hauptstadt der Provinz, Königsberg am Pregel, 76,000 E., erster Krönungsort der preußischen Könige, Uni- versität und Festung. Am Eingang ins kurische Haff auf einer Land- zunge das feste Pillau mit einem Seehafen. Memel, 204)00 E., Fe- stung, die nördlichste Stadt Preußens. Preußisch-Eilau und Friedland, Schlachtörter von 1807. ä) Der Reg.-Bez. Gumbinnen mit dem Hauptort Gumbinnen und Tilsit an der Memel, 14,000 E., Friede 1807' Die Hohenzollern'schen Lande. Die Fürstentümerho- henzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen, im Quellgebiete der Donau liegend, find seit dem Jahre 1849 kraft bestehender Erb- verträge an Preußen abgetreten worden und bilden seit 1853 unter der Oberaufsicht des Ober-Präsidenten der Rheinprovinz den Reg.- Bezirk Sigmaringen. Hauptorte: Hechingen 2600 E., und Sigmarin- gen, 3500 E. Eine halbe Stunde von Sigmaringen liegt auf einem 2600 Fuß hohen Kegelberge die alte Hohenzollern-Burg, die in neue- ster Zeit durch unsern König würdig hergestellt und befestigt wor- den ist. Das Fürstenthum oder der Schweizer-Canton N e u fch a te l und Valeng in am Neufchateller-See (4v2 2.-M. groß), früher eine französische Graffchaft, seit 1707 unter Friedrich I. durch Erbvertrag

9. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 491

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
Tv. Muster aus dem dörgerlichcu Gcschüstrstile. 1. Quittung. 80 Thaler, schreibe achtzig Thaler preußisch Courant Hausmiethe für das Jahr 1837 find mir von meinem Miether, Herrn Franz Bone, richtig und baar ausgezahlt worden, welches ich hiedurch be- scheinige. Köln, am 10. Januar 1838. Andreas Förster. Aufg. Quittung a. über 40 Thlr. für 120 Ellen Leinwand ä 10 Sgr.; b. über 130 Thlr. Hausmiethe. 2. Empfangsschein. Einhundert Thaler in Caffenanweisungen von fünf Thalern find mir heute von Herrn Herm. Fromm hier in Verwahrsam gegeben worden, welches ich hiedurch bescheinige. Köln, am 16. April 1838. Nikolaus Horn. Aufg. Empfangschein a. über 180 Thaler, die man von dem Le- derhändler H in N erhalten und sie dem Gerbermeister L in K zu- zustellen hat; b. über ein Paket in Wachsleinwand, verfiegelt, welches Seide enthalten soll, um es dem Damen-Kleidermacher 2 in B ab- zugeben. 3. Anweisung. Herr Albert Scharf in Mülheim am Rhein beliebe dem Herrn Friedrich Klein daselbst gegen diese meine Anweisung sechszig Thaler in preußisch Courant auszuzahlen und dem Unterzeichneten, gegen Quittung des Empfängers, in Rechnung zu stellen. Köln, am 20. April 1838. Gustav Herford, Bierbrauer. Aufg. a. Anweisung, eine schuldige Summe an R zu bezahlen; b. N wird angewiesen, dem D die Zinsen von einem Capitale zu übergeben. 4. Vollmacht. Hiermit ertheile ich dem Herrn Bernhard Wolf in Coblenz gültige Vollmacht gegen den Herrn A. Hahn daselbst, Einhundert Thaler, welche letzterer mir schuldet, in meinem Namen einzuziehen und für mich zu quittiren, und jedes Rechtsmittel zu dem Ende anzuwenden. Ich bestätige dieses durch Unterschrift und beigedrucktes Siegel. Köln, am 21. April 1853. (L. S) Heinrich Hartmann, Schneidermeister.

10. Die Geschichte der letzten 50 Jahre (1816 - 1866) ; in abgerundeten Gemälden - S. 363

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
35. Die verfassunggebenden Versammlungen in Deutschland. 363 Schlöffet aus Halbendorf, Ludwig Simon aus Trier, Wesendonck aus Düsseldorf, Zimmermann aus Stuttgart, Zitz aus Mainz. Auf der äußersten Rechten versammelten sich mehrere ehemalige Liberale aristokratischer Färbung, v. Bruck aus Triest, v. Flottwell aus Mün- ster, Merck aus Hamburg, Detmold aus Hannover, v. Radowitz aus Arnsberg, v. Linde aus Hessen, v. Vincke aus Hagen, Fürst Lich- nowsky aus Schlesien. Nie hat es in einer anderen politischen Ver- sammlung so viele Mitglieder gegeben, die mit Theorieen und Sy- stemen, mit den Lehren der Geschichte, mit wissenschaftlichen und literarischen Gegenständen aller Art in dem Grade vertraut gewesen wären, wie es in der deutschen National-Versammlung der Fall war durch die zahlreiche Vertretung des Standes der deutschen Gelehrten, Schriftsteller und höheren Beamten. Am 18. Mai traten gegen 330 Abgeordnete der deutschen Nation zu Frankfurt a. M. im Kaisersaale des Römers (Rathhaus) zusam- men und begaben sich von da, nachdem sie einen Alters-Präsidenten, dessen Stellvertreter und die Schriftführer eingesetzt hatten, in feier- lichem Zuge nach der Paulskirche, wo sie sich unter einem dreimali- gen Lebehoch für constituirt erklärten. Am folgenden Tage wurde Heinrich v. Gagern, der seine Stelle als hessen-darmstädtischer Mi- nister (die er seit dem 5. März bekleidete) niedergelegt hatte, zum Präsidenten der Versammlung gewählt. Derselbe war durch Persön- lichkeit, Ruf, Charakter und Talent zu dieser Stelle wie gemacht, hat die in ihn gesetzten Erwartungen aus eigener Schuld nie ge- täuscht und würde unter weniger hemmenden Verhältnissen Bedeu- tendes geleistet haben. Ueber die brennendste Frage, ob die Versammlung ihre Beschlüsse endgültig fasse, oder ob sie der Beistimmung der Regierungen bedürfe, vereinigten sich die Centren mit der Linken zu dem Beschlusse, daß alle Bestimmungen einzelner deutscher Verfassungen, welche mit dem von der Versammlung zu gründenden allgemeinen Verfassungswerke nicht übereinstimmen, nur nach Maßgabe des letztern zu betrachten seien. Die Consequenzen des.hierin ausgesprochenen Grundsatzes der Volkssouverainetät gedachte die Linke auch auf die Executiv-Gewalt zu übertragen und den Reichstag als deren erste und alleinige Quelle hinzustellen. Sie verlangte eine Vollziehungsgewalt, von der Natio- nal-Versammlung allein ernannt und aus ihrem Schooße entspringend, deren Aufgabe es sei, die Beschlüsse des Reichstages zu vollziehen. Die Debatten darüber dauerten vom 20. bis 27. Juni. Alle Par- teien führten ihre besten Kräfte in das Feld, die Secretäre verzeich- neten die Namen von 182 Rednern, welche über die Centralgewalt sprechen wollten, auf 40 belief sich die Zahl der gestellten Verbesse- rungsvorschläge. Die Amendements der Rechten gingen darauf hin- aus, daß die Versammlung die Wahl im Einverständnisse mit den Regierungen treffe, die Centren wurden nach und nach für den An- trag der Linken gestimmt: Wahl durch den Reichstag. Die Ent-
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