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1. Theil 2 - S. 149

1832 - Cassel : Bohné
Graecia Propria. Locris. 149 ruhg ertheilt ward; da ferner der Hauptslamm aller Lokrer ursprünglich liier gesessen und von liier aus sicli in mehreren Zweigen über das übrige Hellas mit seinem Namen verbreitet hat; so wird der An- fang der Beschreibung der dreifachen Locris am schicklichsten mit dieser zu machen seyn. I, Die Epicnemidische Locris *), Name und Umfang. Gegen Osten grenzte dieses Land an die Meer-* enge von Euboea ; gegen Norden an den Maliacischen oder Malieuischen Meerbusen; gegen Westen an Pho- cis; gegen Süden an die Opunlisehe Locris, mit wel- cher verbunden es einen Flächenraum von 13—14 geogr. O,Meilen eingenommen hat; denn nach Str.9, 425. ff. betrug seine Länge an der Küste in gerader Linie 280 Stadien zu 7 geogr. Meilen, wogegen die Breite gegen 2i geogr, Meilen enthielt. Die Küste mit allen ihren Beugungen betrug in ihrer ganzen Länge, nach Scylax, 23,400 Stadien. Von dem Ge- birge Cnemis bekam es seinen Namen Epicnemis: das am Cnemis gelegene Land. Die Bewohner hies- sen Locri Epicne/nidii, oder Epicnemides, Aoxqdi Emxvr¡[¿í$coc. G e b i i' v e. o ^ 4) Callidrqmus, Kaxxihqo /lioq, der südl. Abhang des Oetagebirgs mit dem berühmten Engpass Thermo- pylae, als Thessalisches Grenzgeb,(Katavothra). 2) Cne~ mis, y) Kvr¡/Luq, ein Vorgebirge des Oeta, weshalb es auch diesen seinen Namen 7) xyrjuig, die Schiene, bekam, und wonach Landschaft und Volk benannt ward. Er zieht sich aus dem Oeta nach Südosten, der Seeküste nicht fern, bis zur Grenze Boeotiens hin. F l ü a s e. 1) Boagi'ius, Boccyqtog ; eigentlich nur ein Wald- strom, der im Sommer gewöhnlich trocken war, durch 1) Eckh. D, N. P. 1. V. Ii, 191.

2. Theil 1 - S. XLIII

1832 - Cassel : Bohné
Iv. Periode. Geometr. Geographie. Xltii als erstens clieverzeiclinis.se der wichtigsten Orte, zu welchen man von einem bestimmten Platze aus kam. Dahin gehören 1) die Itineraria cillo Antonini; 2) Profinciarum Romcinarum libellus • 3) Indiculus ci~ vitatum Provinciarum Gcillicarum; 4) Iiinercirium a Burdigala Hierusalem usque, et ab Heraeleci per Aulonam, ei per lirbetn Romani Alediolamnn usque '). Diese Verzeichnisse wurden von Vegetius Itineraria adnotata genannt *). Die zweite Art von Itinerarien waren gewissermassen Postcharten, auf denen mir die Länder neben einander verzeichnet waren, wie sie dem Reisenden auf den Haupt- und Nehen.strassen sich zeigten, ohne Rücksicht auf ihre geographische Lage, auf ihre Länge und Breite. Vegetius nennt diese letztere Art Itineraria picta. Ihrer bedienten sich die römischen Kaiser hei ihren Feldzügen. In der soge- nannten Tabula Peutingeriana hat sich ein Exem- plar dieser Art von Itinerarien erhalten 3). Anmehk. 1) Yergl. Theatrum Geogr. vet. ecl. a P. Bertio Tom. Ii. Vetera Itomanorum itineraria sive Antonini Augustini iti- nerarium etc. curante Petro Pvesselirigio , Amstelocl. 1735. 4. Malte Brun, 13. Ii, S. 2 ff. Männert Geogr. eto. Th. I, S. 203. 2) Yergl. Vegetius de re militari libr, Iii, c, 6. 3) Yergl. Männert de Tabulae Peutingerianae aetate Norimb. 1783. 8. Dieser hat fast erwiesen, dass diese Charte in da» Zeitalter des Kaisers Severus, gegen 230 nach Chr. Geb., ge- höre, in ihrer gegenwärtigen Gestalt aber eine Copie eines Mönchs aus dem dreizehnten Jahrhundert sey. Ihrennamen bekam sie von dem berühmten Konrad Peutinger, ward zu- erst 1590herausgegeben vonmqrc, tvelser; darauf von Scheyb, unter dein Titel: Peutingeriana Tabula itineraria edita a F, C. de Scheyb, Yindob. 1753; endlich erschien sie von J. D. Podocatharus 1809 in Fol. Sie ist auch in dem Theatro Geogr. von P, Bertius Tom, Ii. zu finden, und das Original trifft man in der kaiserlichen Bibliothek zu Wien, wq man es seit Weiser’« Zeiten aufbewahrt hat, Der Anfang, oder E'uropa’s und Afrika’s westliche Th eile fehlen; folglich Por- tugal, Spanien und Afrika’s Westküste; auch die Westküste von England. Uebrigens findet man aüf ihr gegen Osten hin alle Orte verzeichnet, so weit die hrdkenntnisse der Kö- lner reichten.

3. Theil 1 - S. LIII

1832 - Cassel : Bohné
Physische Geographie. Liii os doch deren viele gegeben habe. Auch über die Ab- und Zunahme des Meeres fehlt es nicht an man- cherlei Bemerkungen bei ihnen. Anm'krk, lieber alle bisher behandelte Punkte vergl. das reich- haltige Werk von Uleert Ster Th- lste Abth. mit dem beson- dern Titel: Physische Geographie der Griechen und Römer S, 1—218, Ueber die Ab- und Zunahme des Wassers ver- dient besonders che Preisschrift des It. von Hof: Geschichte der natürlichen Veränderungen der Erdoberfläche, Gotha 1822, jedoch, wegen nicht weniger Irrthümer in ihr, mit Vorsicht benutzt zu werden. Vii. Bestimmung der Ivinde bei den Alten. Die Unterscheidung, von vier Weltgegenden liess in den ältesten Zeilen vier Ilauptwinde annehmen. Diese waren hei den Griechen: Eurus, Evqog (Ost- wind), Natus, Not од (Südwind), Zephyrus, Zecpvqog (Westwind), Boreas, Boqsag, (Nordwind). Hom. Od. V, 295.296. Hesiod. Theog. 378, 868. И. H. N. Ii, 47. Manil. Iv, 589. Ovid. Trist. I, J, 27 ff. Nach Sir. I, 77 hatten einige Alten nur zwei Ilauptwinde (Ilaupt- classen von Winden), den Nordwind, zu dem alle westlichen Winde gehörten, und den Südwind, zu dem mau alle östlichen Лл inde zählte, angenommen. Arislot. de Rep. Iv, 3. -—• Später kamen noch vier Zwischenwinde hinzu; endlich abermals vier andere, so dass die ganze Windrose aus folgenden zwölf W inden bestand: 1) Subsolanas, Атсцкшт1\д (Ost); 2) Vultiirnus, oder Eurus у Ei/о од (Ostsüdost); 3) Auster у Norog (Süd); 4) Afrieus, Aiip (Westsüd- west) ; 5) Eavonius, Zsrpuqog (West); 6) Corus, Ацуебтцд.у Nxtoon', X)).vluiiug, iccrcuf (Westnord- west) ; 7) Sepientrio, Aua qx г lug (Nord); 8)Acjuilo, Boqsag, oder Jmeüqg (Nordnordosl); 9) Caeeia, Kat- xiag (Ostnordost); 10) Euronolus у oder Phönix, En- qovorogу Фо1шд (Südsüdost); 11) Eibonolusy yti- ßovorog (Südsüdwest); 12) Thrascias, Oqaoxiag, oder Kiqxmg (Nordnordwest). Acht Y\ inde, näm- lich die vier oben zuerst genannten und den Kcu- xiag, Ei/qoq (d. i. den späteren Алцкюзтцд), Ah ft und Bqyiönig, zeigte der achteckige Tliurm der Winde zu Athen. Vergl. Ukert В, 1, 2. Ahlh. S. 173 ff.

4. Himmels- und Erdkunde - S. 9

1902 - Cassel : Baier
— 9 — Ix. Die Zonen der Erde und das Klima. Die Erdoberflüche wird in fünf Zonen oder Erdgürtel ein- geteilt. Zwischen den beiden Wendekreisen, also unter und neben dem Äquator liegt die heiße oder tropische Zone; zwischen dem Wendekreise des Krebses und dem nördlichen Polarkreis dehnt sich die nördlich-gemäßigte und zwischen dem Wendekreise des Steinbocks und dem südlichen Polarkreis die füdlich-gemäßigte Zone aus. An den Polen liegen die kalten Zonen. Von dem nördlichen Polar- kreis wird die n'ördlich-kalte und von dem südlichen Polarkreis die südlich-kalte Zone begrenzt. Zweimal im Jahre steht den Bewohnern der heißen Zone die Sonne im Zenith oder Scheitelpunkte*). Ihre Strahlen fallen denselben alsdann senkrecht auf das Haiipt Unter dem Äquator sind die Tage und Nächte gl eich laug In den nördlich und südlich vom Äquator liegenden Gegenden der heißen Zone ist der Unterschied zwischen der Länge der Tage und Nächte ein geringer. Auch find Morgen- und Abenddämmerung sehr kurz. Durch die Abkühlung der Erde in den gleichmäßig langen Nächten, sowie durch die dort regelmäßigen Luft- strömuugeu und durch den Einfluß des Meeres wird die tropische Hitze etwas gemildert. In der heißen Zone gibt es uur zwei Jahreszeiten, eine trockene und eine nasse oder Regenzeit. Die Pflanzen der tropischen Länder zeichnen sich durch ihre Größe, durch die Mannigfaltigkeit ihrer Formen und durch die Farbenpracht ihrer Blüten aus. Dort wachsen die verschiedeneu Palmenarten, der Gummi- und der Brotbaum :c. Die Bäume sind immer grün und tragen gleichzeitig Blüten und Früchte. Es gedeihen dorlselbst Zuckerrohr, Kaffee, Reis, Thee und die feinsten und stärksten Gewürze, als Z i m in et, Pfeffer, Muskatnuß je. — Die gewandtesten, größten und schönsten, aber auch die gefährlichsten Tiere der Erde leben dortselbst, z. V. die Affen, der Elefant, das Nashorn, das Kamel, die Giraffe, der Löwe, der Tiger, giftige Schlangen, das Krokodil je.; die größten und stärksten Vögel, der Strauß, der Condor, aber auch der kleinste Vogel der Erde, der Kolibri. Die Vögel haben ein prächtiges Gefieder, aber meist eine häßliche Stimme, j. B. der Papagei. Große und schöne Schmetterlinge durchschwirren die Luft; aber auch giftige Infekten, darunter die Mosquitos (Moskito), belästigen Menschen und Tiere. Die tropische Glut erträgt der Neger am leichtesten. Den Bewohnern der gemäßigten. Zonen steht die Sonne niemals im Zenith. Je weiter vom Äquator entfernt, desto größer ist der Unterschied in der Tag- und Nachtlänge, und desto länger dauern auch Morgen- und Abend- dämmeruug. Hier wechseln die vier Jahreszeiten miteinander ab. In dem südlichen Teilender nördlich-gemäßigten Zone gedeihen Mandeln, Lorbeeren, Zitronen, der Ölbaum, Feigen, eßbare Kastanien ic-, im nördlichen Teile Roggen, Weizen, Flachs, Kartoffeln :c., Laub - und Nadelhölzer. Je weiter nach Norden, desto spärlicher und kleiner sind die Pflanzen. — Nützlich e Haustiere, Wildbret und Singvögel gehören der gemäßigten Zone an. Der Mensch hat eine hellere Hautfarbe und steht besonders in der nördlich- gemäßigten Zone auf der höchsten Stufe der Bildung. *) Anmerkung. Der dem Zenith entgegengesetzte Punkt auf der entgegengesetzten Hälfte des Himmelsgewölbes heißt Nadir oder Fußpunkt.

5. Himmels- und Erdkunde - S. 11

1902 - Cassel : Baier
— li- eber die Südsee und der atlantische Ozean. In den Meeren liegen zahlreiche Inseln. Vi. Bewegungen des Meeres. Es sind dreierlei Bewegungen des Meeres zu unterscheiden. Dieselben sind auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. 1. Die oft sehr bedeutenden Wellenbewegungen werden durch den Wind (Sturm, Orkan) verursacht. 2. Die Ebbe und die Flut, d. i. das etwa alle 6 Stunden regelmäßig wiederkehrende Fallen und Steigen des Meerwassers, wird durch die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne bewirkt. 3 Die Meerströmungen rühren von der Umdrehung der Erde her. Tie Strömungen des Meeres von den Polen nach dem Äquator hin nennt man Polarströmungen, und die von Osten nach Westen gerichteten Strömungen heißen Äquatorialströmungen. Durch die Vereinigung beider entstehen in den Ozeanen bestimmte, regel- mäßige Strömungen nach verschiedenen Richtungen. Das Leuchten des Meeres rührt von unzähligen, kleinen leuchtenden Tierchen her. Vii. Lustströmungen. Die Erde ist ringsum mit einer Lufthülle umgeben. Dieselbe ist etwa 10 Meilen hoch. Die untere, mit Wolken mehr oder minder angefüllte Luftschicht heißt die Atmosphäre oder der Dunstkreis. Durch die klimatischen Unterschiede, sowie durch die Umdrehung (Rotation) der Erde entstehen regelmäßige Luftströmungen nördlich und füd- lich vom Äquator. Die kalte Polarluft strömt nach dem Äquator und die warme Äqnatorlnft nach den Polen hin. Diese von der Kugelgestalt der Erde abhängigen Winde heißen Passatwinde. Im indischen Ozean wehen die Monsuns und sind vom Oktober bis März Nordost- und vom April bis September Südwestwinde. In Europa und überhaupt in der nördlich-gemäßigten Zone sind die West- und Süd- West-, sowie die Ost-Nordostwinde vorherrschend. Jene sind für unsere Gegenden durch ihre Feuchtigkeit und Milde von besonders segensreichem Einfluß. Viii. Tie Ozeane oder Weltmeere. 1. Das nördliche Eismeer liegt um den Nordpol herum und bespült die Nordküsten von Europa, Asien und Amerika. Durch die Beh rings st raße steht es mit dem großen oder stillen Ozean in Verbindung. Mit dem atlantischen Ozean ist es unter dem nördlichen Polarkreis verbunden. Von seinen gewaltigen Eismassen lösen sich im Sommer große Stücke los. Diese werden von dem Winde über einander geschoben und bilden dann Eisfelder und hohe Eisberge, welche den Schiffen sehr gefährlich sind. Bis zum Nordpol hat deshalb auch der Mensch noch nicht vordringen können. Auf den Eisfeldern Hausen Eisbären und Seehunde. Im südlichen Teile des nörd- lichen Eismeeres gibt es Walfische in großer Zahl.

6. Himmels- und Erdkunde - S. 53

1902 - Cassel : Baier
— 53 — 5. Bolivia umfaßt den südlichen Teil des Hochlandes von Peru, eins der höchsten Länder der Erde. An der Küste fällt kein Regen. Städte: Chuquisaea (Tschnkisaka), Gold-und Silberminen. Lapaz(Pahs) in der Nähe des Titicaca-Sees. 6. Chile (Tschile). Der nördliche Teil dieses Küstenlandes ist die Fortsetzung der in Bolivia beginnenden, dürren und unfruchtbaren Wüste Atacama. Der südliche Teil ist reich bewässert, außerordentlich fruchtbar und hat ein vortreffliches Klima. Städte: Santjago (330000einw.),V a l p a r a i s o (150 000einw,), V aid i vi a. 7. Die argentinische Republik. Sie umschließt das Gebiet der La Plata-Staaten und bildet einen Bund von 14 Republiken, ist viermal so groß wie Deutschland, hat aber nur 4^ Millionen Einwohner, welche vor- zugsweise Viehzucht (Schafe, Rinder, Pferde), aber auch Handel und Feldbau betreiben. Durch ein gutes Klima, in dem alle Gewächse der gemüßigten und heißen Zone auf fruchtbarem Boden gedeihen, ist das Land ausgezeichnet. Buenos-Ayreh (mit Vorstädten 790000 Einw.). Haupt- und Handelsstadt Cordova. Santa Fe. Patagonien, das südlichste Land Amerikas, ist öde und menfchenarm. Der hochgewachsene, kräftige, wilde und heidnische Patagonier (Indianer) beschäftigt sich mit Jagd, Fischerei und Vieh- zucht. Die Feuerlandsinseln, über welche der stets bewölkte Himmel reichlich Regen und Schnee ausgießt, sind von den Pescherähs bewohnt, die auf der niedrigsten Stufe der menschlichen Entwicklung stehen und von Beeren, Schallieren und Seehunden leb«.n> 8. Uruguay. Bedeutende Viehzucht, Bewohner träge und arbeits- scheu. Fabriken des Liebigschen Fleischextracts; Hauptausfuhrartikel. Montevideo, Hauptstadt La Plata. 9. Paraguay. Viehzucht und Ackerbau. Asnneion (Assumption), Villa Rica baut guten Thee. Ii. Brasilien (150000 ^Meilen. — 8 Mill. qkm, 14,9 Millionen Einwohner), früher Kaiserreich, seit 1889 Republik. Das reich gesegnete, gebirgige Land, zu dem auch die große Tiesebene des Maranon (Maranjon) oder Amazonenstroms gehört, war früher im Besitz der Portugiesen. Kaffee, Thee, Zucker, Reis, Baumwolle, Kakao. Gummi, Balsam, Farbhölzer in großer Menge, viel Gold und Diamanten sind die bedeutendsten Produkte. Die Bewohner sind träge und überlassen die Arbeit den Sklaven. In den Wäldern führen die Botokuden ihr Jagd- und Räuberlebeu. Städte: Rio de Janeiro (Riu-de-Schaneru), 800000 Einw., Hauptstadt. Bahia, Pernambuco, sämtlich Hafenstädte. Iii. Guayana, ein sehr fruchtbares, aber ungesundes Küstenland östlich der Mündung des Orinoco, europäischer Kolonialbesitze Produkte: Kaffee, Zucker, Baumwolle, Pfeffer (Cayennepfeffer). Das Land gehört teils den Engländern, Hauptstadt Georgetown ldschordschtaun). teils dm Holländern (Hauptstadt Paramaribo in Surinam), teils den Franzosen (Cayevne, Verbanuungsort).

7. Himmels- und Erdkunde - S. 10

1902 - Cassel : Baier
— 10 — In der kalten „Zone sind Frühjahr und Herbst nur ver- schwindend kurze Übergangszeiten. Der Sommer dauert durchschnittlich nur 2 Monate; der Winter ist desto länger und sehr kalt. Tage und Nächte sind abwechselnd sehr lang, am längsten an den Polen, wo ein Tag sogar 6 Monate lang wird, worauf dann eine ebenso lange Nacht folgt. Die langen Nächte werden durch den Schnee, den Mondschein und das Nordlicht erhellt. Der Pflanzenwuchs nimnit je weiter nach den Polen hin, desto mehr ab und beschränkt sich zuletzt mir noch auf Flechten und Moose. Die Tierwelt hat nur wenige Arten aufzuweisen. Dortige Pelztiere sind der Zobel, das Hermelin :c. Das Renntier ist das nützlichste, der Eisbär das gefährlichste Landtier. Robben leben im Meere und der warmgefiederte Eisvogel und die Möwe auf den Eisfeldern. Die Menschen sind klein und unansehnlich und stehen auf einer tiefen Stufe geistiger Befähigung. _ Das Klima einer Gegend ist nicht bloß von der geographischen Breite, sondern auch von der Höhe einer Gegend, von der Nähe und Ferne des Meeres, von der Verteilung von Wärme, Kälte, Winden, Niederschlägen und von der sonstigen Beschaffenheit eines Landes ab- hängig. Hohe Gebirge in der heißen Zone haben womöglich alle Klimata, oben das kalte, an den mittleren Abhängen das gemäßigte und unten das heiße Klima. Wo auf hohen Bergen der Schnee nie schmilzt, ist die Schneeregion. Ihre Grenze heißt die Schneelinie. In der Nähe des Äquators ist sie 6000 in, in Dentschland 2300 in hoch, und an den Polen berührt sie das flache Land. Den Luftdruck zeigt das Barometer, die Wärme und Kälte das Thermometer an. Y. Die Verteilung von Land und Wasser. Die Erdoberfläche besteht aus Land und Wasser. Fast der- selben ist mit Wasser bedeckt, und nur 1u ist festes Land. Die großen, zusammenhängenden Landmassen nennt man Kontinente oder Fest- länder, Erd- oder Weltteile. Die große zusammenhängende Wassermasse, welche das Land von allen Seiten umgibt, heißt Meer, Weltmeer oder Ozean. Man unterscheidet 5 Erd- oder Weltteile. Diese sind: Europa, Asien, Afrika, Amerika und Australien. Die drei zuerst genannten Kontinente waren am frühesten bekannt. Sie heißen darnm die alte Welt. Die beiden zuletzt genannten Kontinente wurden später entdeckt und heißen deshalb die neue Welt. Auf der nörd- lichen Hälfte der östlichen Halbkugel liegen Europa, Asien und der größte Teil von Afrika, auf der südlichen Hälfte Australien und der südliche Teil von Afrika. Amerika ist auf der westlichen Halbkugel hingestreckt und liegt größtenteils auf der nördlichen, zum Teil aber auch auf der südlichen Hälfte derselben. Das Weltmeer besteht aus 5 Haupt-Ozeanen. Diese sind: das nördliche oder arktische, das südliche oder antarktische Eismeer, der große oder stille Ozean, der indische Ozean

8. Himmels- und Erdkunde - S. 50

1902 - Cassel : Baier
— 50 — ■aber auch die Menge und die Mannigfaltigkeit der lästigsten Insekten (Mosquitos) und Amphibien (Schlangen, Alligatoren und Kröten). e. Die Lla n o s des Orinoco, zum Teil bewaldet, zum Teil Grassteppe mit Scharen verwilderter Stiere, Pferde und Esel. In der trockenen Jahreszeit zerfallen die Gräser und Kräuter in Staub; die Regenzeit zaubert den üppigsten Pflanzenwuchs wieder aus dem Schöße der Erde hervor. f. Die Tiefebene des Magdalenenflusses, ein frucht- bares Thal- und Küstenland. 7. Klima und Produkte. Bei der ungeheueren Ausdehnung des Erdteils durch 4 Zonen ist das Klima unter den verschiedenen Himmelsstrichen sehr verschieden. Im allgemeinen sind die Temperaturgegensätze schroff und ist der Erdteil kühler und feuchter als die alte Welt unter den gleichen Breitengraden, weil das Meer größeren Einfluß auf das Klima ausübt. Die feuchte Wärme befördert, besonders in den heißen und in den gemäßigten Zonen, den üppigsten Pflanzenwuchs. Tabak, Kartoffeln, Vanille, Kakao, Zuckerahorn, Mahagoni-, Palisander-, Campeche-, Pernambukholz und andere Farbhölzer, Palmen, Kaktusarten, riesige Farnkräuter und Schlingpflanzen gibt es in Amerika je nach der Lage des Landes, in Menge. Die wilden Tiere sind im allgemeinen nicht so groß und stark als die der alten Welt. Bären, Waschbären und allerlei Pelztiere Hausen im Norden, der behöckerte Bisonochse in den Prairien, und unter den Tropen das Lama, der Jaguar, der Puma (Löwe ohne Mähne), der Tapir, das Gürteltier, der Ameisenbär, der Geier, der Condor und buntgefiederte Vögel. Riesenschlangen, giftige Schlangen und Alligatoren. Die Mosquitos (Moskitos) und andere Infekten sind eine Landplage. Der Reichtum an Gold, Edelsteinen und andern Mineralien verlockte früher mehr als jetzt zur Einwanderung. 1. Die Vereinigtenstaaten, etwa so groß wie ganzeuropa, 170000 Dm., 9 Mill. 74 Mill. Einw. bilden den Lrößten Freistaat der Welt. (Welche Gebirge, Flüsse und Tiefebenen sind in diesem Gebiet?) Einwanderer aus Europa haben die Indianer bis auf etwa 1/2 Million verdrängt. Engländer und Deutsche sind die hervorragenden Elemente der Bevölkerung; die englische Sprache ist die herrschende. Große natürliche Reichtümer des Landes. Ackerbau, Viehzucht, Fabrikwesen und Handel mit Baumwolle, Mehl, Fleisch, Fellen, Getreide, Tabak, Reis, Petroleum und anderen Produkten stehen in Blüte. Eine Menge Eisenbahnen befördern den Verkehr. Am bedeutendsten ist die große Pacific (Pässifik)-Bahn, welche den Osten mit dem Westen (New- Iork mit San^raiimo) verbindet. Die vorherrschende Kirche ist die protestantische. Viele Sekten. Der Staatenbund oder die Union zählt gegenwärtig 45 Staaten, den Distrikt Eolumbla und 4 Territorien, die^rst dann als

9. Himmels- und Erdkunde - S. 55

1902 - Cassel : Baier
— 55 — 4. Sodenbeschaffenheit und Sewä?serung. Neu-Holland ist in seinem noch wenig erforschten Innern ein grojßes Flachland, das nur geringe Bodenerhebungen aufzuweisen hat/ Die meist mil einem undurchdringlichen Stachelgestrüpp ver- sehene Steppenfläche ist lehmig und sandig und wird in der Regenzeit mit Sümpfen bedeckt, welche während der 8 Monate langen Sommer- Hitze austrocknen, wodurch sich dann das Land in eine Wüste verwan- dett. Eigentliche Gebirge befinden sich nur in den Küstenlandschaften, besonders im Osten, wo sie das Bergland von Nen-Süd-Wales (Hähls) bilden. Dasselbe erreicht in der Kette der blauen Berge und in den fast das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckten Austrat- Alpen emehöhe von 2500 m. Das Bergland von Süd-Australien ist reich an Kupfererzen und hat wohlbewäfserte, fruchtbare Täler. Unter den wenigen Flüssen Neu-Hollands ist der in den Austrat- Golf mündende Murray (Mörreh) der größte. Der Schwanensluß ist ein westlicher Küstenfluß. In Süd-Australien liegt der Torreus- See. Die australischen Juselu sind teils vulkanischer Natur und also gebirgig, teüs durch Korallen entstanden. 5. Klima und Produkte. Auf dem Fest lande Neu-Holland ist das Klima im Norden heiß, im Süden gemäßigt. Durch den Einfluß des Meeres ist das Klima an den Küsten milder. Die Pflanzen- und Tierwelt zeigt eine große Einförmigkeit. Dichte Wälder gibr es nicht, sondern in denselben stehen die Bäume zerstreut. Auch gibt es nur wenige Baumarten. Die Akazie ist am stärksten vertreten. Die Bäume gewähren wenig Schatten^ Die ursprünglich einheimischen Nahrungspflanzen beschränken sich fast nur auf die Sago- und Kokospalme. Obst, Getreide, Weinzc. sind erst von den Euro- päern eingeführt. Da auch die Grasflächen meist keinen zusammenhängenden Wiesen- teppich bilden, so sind dieselben fast nur zu W eid epl ä tzen für Schafherden geeignet. ^>chaf-, Rindvieh-, Pferde- und Schweinezucht ist großartig. Ein Squatter (Vieh- züchter) besitzt manchmal 100000 Schafe und mehr. Als einheimische Tiere sind zu merken das Känguruh, die Beutelratte, das Schnabeltier, der wilde Hund oderdingo, die pflanzenfressende Fledermaus, der f ch w arz e S ch wan, der weißeadler, derneu-holländifche Strauß oder Emu und der Fafan. Im Innern der Berge liegen Gold, Kupfer und Steinkohlen. Die meisten Inseln haben ein gesundes Klima und sind mit prächtigen Wal- düngen ohne reißende Tiere und giftige Schlangen versehen. Die Sago- nndkokos- palme, sowie der Brotbaum sind die wichtigsten Nahrungspflanzen auf denselben. Auf Nen-Guinea lebt der Paradiesvogel. Als die schönste und gesegnetste aller australischen Inseln gilt Tahiti oder Taiti, eine der Gesellschafts-Jnseln. 6. Niederlassungen. Neu-Holland gehört den Engländern. Die wichtigsten Niederlassungen sind: 1. Neu'süd-Wales (Uähls). Viehzucht, Ackerbau, Bergbau sind die Haupt- beschäsngung der Bewohner. — Hauptstadt: Sydney (Sidni), mtt Vorst. 410 000 Einw. 2. Biktoria-Land. Hauptst.: Melbourne (Melbörn), mit Vorst. 490000 E. Goldminen.

10. Die Praxis des zweiten Schuljahres in katholischen Volksschulen - S. 87

1914 - Köln : Bachem
Unterrichtsbeispiele. 87 1. Vorbereitung. (Am zweckmäßigsten behandelt man dies Gedicht- chen an einem Tage, da der Wind ziemlich stark weht und man sein Brausen in der Schule gut hören kann.) St! Still! Was höre ich draußen? Der Wind braust ja und rüttelt am Fenster, als ob er uns etwas sagen wollte. Sollen wir ihn herein lassen? Wir wollen ihn lieber draußen lassen, denn er macht hier doch nur Ungezogenheiten. (Macht es kalt, bringt Staub herein, wirft die Löschblätter auf die Erde.) 2. Ziel. Wir wollen jetzt lesen, was der Wind uns sagen will. 3. Darbietung. Lesen, während die Kinder das Buch geschlossen haben. Mit etwas dunkler Stimme lesen. Man beachte in der ersten Strophe das öftere Wiederkehren des W-Lauts. 4. Besprechung. Lesen der ersten Strophe. „Daß weit es wider- hallt" = daß man es weit hören kann. Zweite Strophe. Wie bläst der Wind heute? Bläst er immer so stark? Sondern? Der Wind sagt: „Bald (manchmal) bin ich ein Kind." Wann bläst er wie ein Kind? Warum nennt er sich ein Kind? Er ist so schwach. Welches Wort steht hier vor Kind? — zartes, liebes, ruhiges Kind. Seht, ein Knabe, der so wild daherläuft, ist nicht sanft. — Weil der Wind dann so sanft ist, sagt man: er säuselt. Gegenüberstellung: sausen — säuseln. (Das s lang und summend sprechen.) Er macht dann nur so: Ssss . . . Machcks nach! Für leise sagt man auch: gelinde, gelind. (Zur Befestigung des Wortes gelind kann man während der Pause auf dem Hofe das Wort Linde erklären. Blätter, Äste, Rinde gegenüber der Eiche weich, zart.) Lies die zwei Reihen! Heute säuselt der Wind nicht wie ein sanftes Kind. Lies die folgende Reihe! Warum wie ein Mann? Wie stark ist der Wind oft? Dann sagt man nicht: er säuselt; sondern—. „Den niemand fesseln kann," den niemand festbinden kann, damit er nichts Böses anrichten kann. Wißt ihr auch, wie man den Wind nennt, wenn er so sehr stark bläst? Der Sturm säuselt nicht, er braust, und wenn er es gar so arg treibt, so sagt man: „er tobt". Wie macht dann der Wind? Dann sind die Kinder oft bang. Manchmal sogar auch Vater und Mutter. Warum denn? (Haus einstürzen, Dach abdecken, Fenster, Bäume.) Lies jetzt die zweite Strophe! Dritte Strophe. Hier ist nichts zu erklären. 5. Verknüpfung, a) Vom schlafenden Apfel. Im Baum im grünen Blättchen Ein Kind steht unterm Baume, Hoch oben sich ein Apfel wiegt. Das schaut und schaut und ruft hinauf: Der hat so rote Bäckchen, Ach, Apfel, komm herunter. Man sieht^s, daß er im Schlafe liegt. Hock endlich doch mit Schlafen auf!
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