Graecia Propria. Locris.
149
ruhg ertheilt ward; da ferner der Hauptslamm aller
Lokrer ursprünglich liier gesessen und von liier aus
sicli in mehreren Zweigen über das übrige Hellas
mit seinem Namen verbreitet hat; so wird der An-
fang der Beschreibung der dreifachen Locris am
schicklichsten mit dieser zu machen seyn.
I, Die Epicnemidische Locris *),
Name und Umfang.
Gegen Osten grenzte dieses Land an die Meer-*
enge von Euboea ; gegen Norden an den Maliacischen
oder Malieuischen Meerbusen; gegen Westen an Pho-
cis; gegen Süden an die Opunlisehe Locris, mit wel-
cher verbunden es einen Flächenraum von 13—14
geogr. O,Meilen eingenommen hat; denn nach Str.9,
425. ff. betrug seine Länge an der Küste in gerader
Linie 280 Stadien zu 7 geogr. Meilen, wogegen die
Breite gegen 2i geogr, Meilen enthielt. Die Küste
mit allen ihren Beugungen betrug in ihrer ganzen
Länge, nach Scylax, 23,400 Stadien. Von dem Ge-
birge Cnemis bekam es seinen Namen Epicnemis:
das am Cnemis gelegene Land. Die Bewohner hies-
sen Locri Epicne/nidii, oder Epicnemides, Aoxqdi
Emxvr¡[¿í$coc.
G e b i i' v e.
o ^
4) Callidrqmus, Kaxxihqo /lioq, der südl. Abhang
des Oetagebirgs mit dem berühmten Engpass Thermo-
pylae, als Thessalisches Grenzgeb,(Katavothra). 2) Cne~
mis, y) Kvr¡/Luq, ein Vorgebirge des Oeta, weshalb es
auch diesen seinen Namen 7) xyrjuig, die Schiene,
bekam, und wonach Landschaft und Volk benannt
ward. Er zieht sich aus dem Oeta nach Südosten,
der Seeküste nicht fern, bis zur Grenze Boeotiens hin.
F l ü a s e.
1) Boagi'ius, Boccyqtog ; eigentlich nur ein Wald-
strom, der im Sommer gewöhnlich trocken war, durch
1) Eckh. D, N. P. 1. V. Ii, 191.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T23: [Stadt König Jason Delphi Berg Meer Orakel Sohn Gebirge Land], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Iv. Periode. Geometr. Geographie. Xltii
als erstens clieverzeiclinis.se der wichtigsten Orte, zu
welchen man von einem bestimmten Platze aus kam.
Dahin gehören 1) die Itineraria cillo Antonini; 2)
Profinciarum Romcinarum libellus • 3) Indiculus ci~
vitatum Provinciarum Gcillicarum; 4) Iiinercirium a
Burdigala Hierusalem usque, et ab Heraeleci per
Aulonam, ei per lirbetn Romani Alediolamnn usque ').
Diese Verzeichnisse wurden von Vegetius Itineraria
adnotata genannt *). Die zweite Art von Itinerarien
waren gewissermassen Postcharten, auf denen mir die
Länder neben einander verzeichnet waren, wie sie dem
Reisenden auf den Haupt- und Nehen.strassen sich
zeigten, ohne Rücksicht auf ihre geographische Lage,
auf ihre Länge und Breite. Vegetius nennt diese
letztere Art Itineraria picta. Ihrer bedienten sich die
römischen Kaiser hei ihren Feldzügen. In der soge-
nannten Tabula Peutingeriana hat sich ein Exem-
plar dieser Art von Itinerarien erhalten 3).
Anmehk. 1) Yergl. Theatrum Geogr. vet. ecl. a P. Bertio Tom.
Ii. Vetera Itomanorum itineraria sive Antonini Augustini iti-
nerarium etc. curante Petro Pvesselirigio , Amstelocl. 1735. 4.
Malte Brun, 13. Ii, S. 2 ff. Männert Geogr. eto. Th. I, S.
203.
2) Yergl. Vegetius de re militari libr, Iii, c, 6.
3) Yergl. Männert de Tabulae Peutingerianae aetate Norimb.
1783. 8. Dieser hat fast erwiesen, dass diese Charte in da»
Zeitalter des Kaisers Severus, gegen 230 nach Chr. Geb., ge-
höre, in ihrer gegenwärtigen Gestalt aber eine Copie eines
Mönchs aus dem dreizehnten Jahrhundert sey. Ihrennamen
bekam sie von dem berühmten Konrad Peutinger, ward zu-
erst 1590herausgegeben vonmqrc, tvelser; darauf von Scheyb,
unter dein Titel: Peutingeriana Tabula itineraria edita a F,
C. de Scheyb, Yindob. 1753; endlich erschien sie von J. D.
Podocatharus 1809 in Fol. Sie ist auch in dem Theatro
Geogr. von P, Bertius Tom, Ii. zu finden, und das Original
trifft man in der kaiserlichen Bibliothek zu Wien, wq man
es seit Weiser’« Zeiten aufbewahrt hat, Der Anfang, oder
E'uropa’s und Afrika’s westliche Th eile fehlen; folglich Por-
tugal, Spanien und Afrika’s Westküste; auch die Westküste
von England. Uebrigens findet man aüf ihr gegen Osten
hin alle Orte verzeichnet, so weit die hrdkenntnisse der Kö-
lner reichten.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]
Physische Geographie.
Liii
os doch deren viele gegeben habe. Auch über die
Ab- und Zunahme des Meeres fehlt es nicht an man-
cherlei Bemerkungen bei ihnen.
Anm'krk, lieber alle bisher behandelte Punkte vergl. das reich-
haltige Werk von Uleert Ster Th- lste Abth. mit dem beson-
dern Titel: Physische Geographie der Griechen und Römer
S, 1—218, Ueber die Ab- und Zunahme des Wassers ver-
dient besonders che Preisschrift des It. von Hof: Geschichte
der natürlichen Veränderungen der Erdoberfläche, Gotha 1822,
jedoch, wegen nicht weniger Irrthümer in ihr, mit Vorsicht
benutzt zu werden.
Vii. Bestimmung der Ivinde bei den Alten.
Die Unterscheidung, von vier Weltgegenden liess
in den ältesten Zeilen vier Ilauptwinde annehmen.
Diese waren hei den Griechen: Eurus, Evqog (Ost-
wind), Natus, Not од (Südwind), Zephyrus, Zecpvqog
(Westwind), Boreas, Boqsag, (Nordwind). Hom. Od.
V, 295.296. Hesiod. Theog. 378, 868. И. H. N. Ii, 47.
Manil. Iv, 589. Ovid. Trist. I, J, 27 ff. Nach Sir. I,
77 hatten einige Alten nur zwei Ilauptwinde (Ilaupt-
classen von Winden), den Nordwind, zu dem alle
westlichen Winde gehörten, und den Südwind, zu
dem mau alle östlichen Лл inde zählte, angenommen.
Arislot. de Rep. Iv, 3. -—• Später kamen noch vier
Zwischenwinde hinzu; endlich abermals vier andere,
so dass die ganze Windrose aus folgenden zwölf
W inden bestand: 1) Subsolanas, Атсцкшт1\д (Ost);
2) Vultiirnus, oder Eurus у Ei/о од (Ostsüdost); 3)
Auster у Norog (Süd); 4) Afrieus, Aiip (Westsüd-
west) ; 5) Eavonius, Zsrpuqog (West); 6) Corus,
Ацуебтцд.у Nxtoon', X)).vluiiug, iccrcuf (Westnord-
west) ; 7) Sepientrio, Aua qx г lug (Nord); 8)Acjuilo,
Boqsag, oder Jmeüqg (Nordnordosl); 9) Caeeia, Kat-
xiag (Ostnordost); 10) Euronolus у oder Phönix, En-
qovorogу Фо1шд (Südsüdost); 11) Eibonolusy yti-
ßovorog (Südsüdwest); 12) Thrascias, Oqaoxiag,
oder Kiqxmg (Nordnordwest). Acht Y\ inde, näm-
lich die vier oben zuerst genannten und den Kcu-
xiag, Ei/qoq (d. i. den späteren Алцкюзтцд), Ah ft und
Bqyiönig, zeigte der achteckige Tliurm der Winde
zu Athen. Vergl. Ukert В, 1, 2. Ahlh. S. 173 ff.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
— 9 —
Ix. Die Zonen der Erde und das Klima.
Die Erdoberflüche wird in fünf Zonen oder Erdgürtel ein-
geteilt. Zwischen den beiden Wendekreisen, also unter und neben
dem Äquator liegt die heiße oder tropische Zone; zwischen dem
Wendekreise des Krebses und dem nördlichen Polarkreis dehnt sich die
nördlich-gemäßigte und zwischen dem Wendekreise des Steinbocks
und dem südlichen Polarkreis die füdlich-gemäßigte Zone aus.
An den Polen liegen die kalten Zonen. Von dem nördlichen Polar-
kreis wird die n'ördlich-kalte und von dem südlichen Polarkreis
die südlich-kalte Zone begrenzt.
Zweimal im Jahre steht den Bewohnern der heißen Zone die
Sonne im Zenith oder Scheitelpunkte*). Ihre Strahlen fallen
denselben alsdann senkrecht auf das Haiipt Unter dem Äquator sind die
Tage und Nächte gl eich laug In den nördlich und südlich vom
Äquator liegenden Gegenden der heißen Zone ist der Unterschied zwischen
der Länge der Tage und Nächte ein geringer. Auch find Morgen- und
Abenddämmerung sehr kurz. Durch die Abkühlung der Erde in den
gleichmäßig langen Nächten, sowie durch die dort regelmäßigen Luft-
strömuugeu und durch den Einfluß des Meeres wird die tropische
Hitze etwas gemildert. In der heißen Zone gibt es uur zwei
Jahreszeiten, eine trockene und eine nasse oder Regenzeit.
Die Pflanzen der tropischen Länder zeichnen sich durch ihre Größe, durch die
Mannigfaltigkeit ihrer Formen und durch die Farbenpracht ihrer Blüten aus. Dort
wachsen die verschiedeneu Palmenarten, der Gummi- und der Brotbaum :c. Die
Bäume sind immer grün und tragen gleichzeitig Blüten und Früchte. Es gedeihen
dorlselbst Zuckerrohr, Kaffee, Reis, Thee und die feinsten und stärksten
Gewürze, als Z i m in et, Pfeffer, Muskatnuß je. — Die gewandtesten, größten
und schönsten, aber auch die gefährlichsten Tiere der Erde leben dortselbst, z. V. die
Affen, der Elefant, das Nashorn, das Kamel, die Giraffe, der Löwe,
der Tiger, giftige Schlangen, das Krokodil je.; die größten und stärksten
Vögel, der Strauß, der Condor, aber auch der kleinste Vogel der Erde, der
Kolibri. Die Vögel haben ein prächtiges Gefieder, aber meist eine häßliche
Stimme, j. B. der Papagei. Große und schöne Schmetterlinge durchschwirren die
Luft; aber auch giftige Infekten, darunter die Mosquitos (Moskito), belästigen
Menschen und Tiere. Die tropische Glut erträgt der Neger am leichtesten.
Den Bewohnern der gemäßigten. Zonen steht die Sonne
niemals im Zenith. Je weiter vom Äquator entfernt, desto
größer ist der Unterschied in der Tag- und Nachtlänge,
und desto länger dauern auch Morgen- und Abend-
dämmeruug. Hier wechseln die vier Jahreszeiten miteinander ab.
In dem südlichen Teilender nördlich-gemäßigten Zone gedeihen Mandeln,
Lorbeeren, Zitronen, der Ölbaum, Feigen, eßbare Kastanien ic-, im
nördlichen Teile Roggen, Weizen, Flachs, Kartoffeln :c., Laub - und
Nadelhölzer. Je weiter nach Norden, desto spärlicher und kleiner sind die Pflanzen. —
Nützlich e Haustiere, Wildbret und Singvögel gehören der gemäßigten
Zone an. Der Mensch hat eine hellere Hautfarbe und steht besonders in der nördlich-
gemäßigten Zone auf der höchsten Stufe der Bildung.
*) Anmerkung. Der dem Zenith entgegengesetzte Punkt auf der entgegengesetzten
Hälfte des Himmelsgewölbes heißt Nadir oder Fußpunkt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— li-
eber die Südsee und der atlantische Ozean. In den Meeren
liegen zahlreiche Inseln.
Vi. Bewegungen des Meeres.
Es sind dreierlei Bewegungen des Meeres zu unterscheiden.
Dieselben sind auf verschiedene Ursachen zurückzuführen.
1. Die oft sehr bedeutenden Wellenbewegungen werden durch
den Wind (Sturm, Orkan) verursacht.
2. Die Ebbe und die Flut, d. i. das etwa alle 6 Stunden
regelmäßig wiederkehrende Fallen und Steigen des Meerwassers, wird
durch die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne bewirkt.
3 Die Meerströmungen rühren von der Umdrehung der
Erde her. Tie Strömungen des Meeres von den Polen nach dem
Äquator hin nennt man Polarströmungen, und die von Osten
nach Westen gerichteten Strömungen heißen Äquatorialströmungen.
Durch die Vereinigung beider entstehen in den Ozeanen bestimmte, regel-
mäßige Strömungen nach verschiedenen Richtungen. Das Leuchten
des Meeres rührt von unzähligen, kleinen leuchtenden Tierchen her.
Vii. Lustströmungen.
Die Erde ist ringsum mit einer Lufthülle umgeben. Dieselbe
ist etwa 10 Meilen hoch. Die untere, mit Wolken mehr oder minder
angefüllte Luftschicht heißt die Atmosphäre oder der Dunstkreis.
Durch die klimatischen Unterschiede, sowie durch die Umdrehung (Rotation)
der Erde entstehen regelmäßige Luftströmungen nördlich und füd-
lich vom Äquator. Die kalte Polarluft strömt nach dem Äquator und
die warme Äqnatorlnft nach den Polen hin. Diese von der Kugelgestalt
der Erde abhängigen Winde heißen Passatwinde. Im indischen
Ozean wehen die Monsuns und sind vom Oktober bis März Nordost-
und vom April bis September Südwestwinde. In Europa und
überhaupt in der nördlich-gemäßigten Zone sind die West- und Süd-
West-, sowie die Ost-Nordostwinde vorherrschend. Jene sind für
unsere Gegenden durch ihre Feuchtigkeit und Milde von besonders
segensreichem Einfluß.
Viii. Tie Ozeane oder Weltmeere.
1. Das nördliche Eismeer liegt um den Nordpol herum und
bespült die Nordküsten von Europa, Asien und Amerika.
Durch die Beh rings st raße steht es mit dem großen oder stillen
Ozean in Verbindung. Mit dem atlantischen Ozean ist es unter dem
nördlichen Polarkreis verbunden. Von seinen gewaltigen Eismassen lösen
sich im Sommer große Stücke los. Diese werden von dem Winde über
einander geschoben und bilden dann Eisfelder und hohe Eisberge,
welche den Schiffen sehr gefährlich sind. Bis zum Nordpol hat deshalb
auch der Mensch noch nicht vordringen können. Auf den Eisfeldern
Hausen Eisbären und Seehunde. Im südlichen Teile des nörd-
lichen Eismeeres gibt es Walfische in großer Zahl.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Polen Europa Europa Asien Amerika
— 53 —
5. Bolivia umfaßt den südlichen Teil des Hochlandes von Peru,
eins der höchsten Länder der Erde. An der Küste fällt kein Regen.
Städte: Chuquisaea (Tschnkisaka), Gold-und Silberminen. Lapaz(Pahs)
in der Nähe des Titicaca-Sees.
6. Chile (Tschile). Der nördliche Teil dieses Küstenlandes ist
die Fortsetzung der in Bolivia beginnenden, dürren und unfruchtbaren
Wüste Atacama. Der südliche Teil ist reich bewässert, außerordentlich
fruchtbar und hat ein vortreffliches Klima.
Städte: Santjago (330000einw.),V a l p a r a i s o (150 000einw,), V aid i vi a.
7. Die argentinische Republik. Sie umschließt das Gebiet der
La Plata-Staaten und bildet einen Bund von 14 Republiken, ist viermal so
groß wie Deutschland, hat aber nur 4^ Millionen Einwohner, welche vor-
zugsweise Viehzucht (Schafe, Rinder, Pferde), aber auch Handel und
Feldbau betreiben. Durch ein gutes Klima, in dem alle Gewächse
der gemüßigten und heißen Zone auf fruchtbarem Boden gedeihen, ist
das Land ausgezeichnet.
Buenos-Ayreh (mit Vorstädten 790000 Einw.). Haupt- und Handelsstadt
Cordova. Santa Fe.
Patagonien, das südlichste Land Amerikas, ist öde und
menfchenarm. Der hochgewachsene, kräftige, wilde und heidnische
Patagonier (Indianer) beschäftigt sich mit Jagd, Fischerei und Vieh-
zucht. Die Feuerlandsinseln, über welche der stets bewölkte Himmel
reichlich Regen und Schnee ausgießt, sind von den Pescherähs
bewohnt, die auf der niedrigsten Stufe der menschlichen Entwicklung
stehen und von Beeren, Schallieren und Seehunden leb«.n>
8. Uruguay. Bedeutende Viehzucht, Bewohner träge und arbeits-
scheu. Fabriken des Liebigschen Fleischextracts; Hauptausfuhrartikel.
Montevideo, Hauptstadt La Plata.
9. Paraguay. Viehzucht und Ackerbau.
Asnneion (Assumption), Villa Rica baut guten Thee.
Ii. Brasilien (150000 ^Meilen. — 8 Mill. qkm, 14,9 Millionen
Einwohner), früher Kaiserreich, seit 1889 Republik. Das reich gesegnete,
gebirgige Land, zu dem auch die große Tiesebene des Maranon
(Maranjon) oder Amazonenstroms gehört, war früher im Besitz der
Portugiesen. Kaffee, Thee, Zucker, Reis, Baumwolle, Kakao. Gummi,
Balsam, Farbhölzer in großer Menge, viel Gold und Diamanten sind
die bedeutendsten Produkte. Die Bewohner sind träge und überlassen
die Arbeit den Sklaven. In den Wäldern führen die Botokuden
ihr Jagd- und Räuberlebeu.
Städte: Rio de Janeiro (Riu-de-Schaneru), 800000 Einw., Hauptstadt.
Bahia, Pernambuco, sämtlich Hafenstädte.
Iii. Guayana, ein sehr fruchtbares, aber ungesundes Küstenland
östlich der Mündung des Orinoco, europäischer Kolonialbesitze
Produkte: Kaffee, Zucker, Baumwolle, Pfeffer (Cayennepfeffer).
Das Land gehört teils den Engländern, Hauptstadt Georgetown ldschordschtaun).
teils dm Holländern (Hauptstadt Paramaribo in Surinam), teils den Franzosen
(Cayevne, Verbanuungsort).
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Personennamen: Chuquisaea
Extrahierte Ortsnamen: Peru Tschnkisaka Bolivia La_Plata-Staaten Deutschland Buenos-Ayreh Amerikas Uruguay Montevideo La_Plata Paraguay Brasilien Riu-de-Schaneru Bahia Pernambuco Guayana Hauptstadt_Georgetown Surinam
— 10 —
In der kalten „Zone sind Frühjahr und Herbst nur ver-
schwindend kurze Übergangszeiten. Der Sommer dauert
durchschnittlich nur 2 Monate; der Winter ist desto länger und sehr
kalt. Tage und Nächte sind abwechselnd sehr lang, am
längsten an den Polen, wo ein Tag sogar 6 Monate lang wird,
worauf dann eine ebenso lange Nacht folgt. Die langen Nächte
werden durch den Schnee, den Mondschein und das Nordlicht erhellt.
Der Pflanzenwuchs nimnit je weiter nach den Polen hin, desto mehr ab und
beschränkt sich zuletzt mir noch auf Flechten und Moose. Die Tierwelt hat nur
wenige Arten aufzuweisen. Dortige Pelztiere sind der Zobel, das Hermelin :c.
Das Renntier ist das nützlichste, der Eisbär das gefährlichste Landtier. Robben
leben im Meere und der warmgefiederte Eisvogel und die Möwe auf den Eisfeldern.
Die Menschen sind klein und unansehnlich und stehen auf einer tiefen Stufe geistiger
Befähigung.
_ Das Klima einer Gegend ist nicht bloß von der geographischen
Breite, sondern auch von der Höhe einer Gegend, von der Nähe
und Ferne des Meeres, von der Verteilung von Wärme, Kälte, Winden,
Niederschlägen und von der sonstigen Beschaffenheit eines Landes ab-
hängig. Hohe Gebirge in der heißen Zone haben womöglich alle
Klimata, oben das kalte, an den mittleren Abhängen das gemäßigte
und unten das heiße Klima. Wo auf hohen Bergen der Schnee nie
schmilzt, ist die Schneeregion. Ihre Grenze heißt die Schneelinie.
In der Nähe des Äquators ist sie 6000 in, in Dentschland 2300 in
hoch, und an den Polen berührt sie das flache Land. Den Luftdruck
zeigt das Barometer, die Wärme und Kälte das Thermometer an.
Y. Die Verteilung von Land und Wasser.
Die Erdoberfläche besteht aus Land und Wasser. Fast der-
selben ist mit Wasser bedeckt, und nur 1u ist festes Land. Die großen,
zusammenhängenden Landmassen nennt man Kontinente oder Fest-
länder, Erd- oder Weltteile. Die große zusammenhängende
Wassermasse, welche das Land von allen Seiten umgibt, heißt Meer,
Weltmeer oder Ozean.
Man unterscheidet 5 Erd- oder Weltteile. Diese sind: Europa,
Asien, Afrika, Amerika und Australien. Die drei zuerst
genannten Kontinente waren am frühesten bekannt. Sie heißen darnm
die alte Welt. Die beiden zuletzt genannten Kontinente wurden
später entdeckt und heißen deshalb die neue Welt. Auf der nörd-
lichen Hälfte der östlichen Halbkugel liegen Europa, Asien
und der größte Teil von Afrika, auf der südlichen Hälfte
Australien und der südliche Teil von Afrika. Amerika ist auf
der westlichen Halbkugel hingestreckt und liegt größtenteils auf
der nördlichen, zum Teil aber auch auf der südlichen Hälfte
derselben.
Das Weltmeer besteht aus 5 Haupt-Ozeanen. Diese sind:
das nördliche oder arktische, das südliche oder antarktische
Eismeer, der große oder stille Ozean, der indische Ozean
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Polen Niederschlägen Europa Asien Afrika Amerika Australien Europa Asien Afrika Australien Afrika Amerika
— 50 —
■aber auch die Menge und die Mannigfaltigkeit der lästigsten Insekten
(Mosquitos) und Amphibien (Schlangen, Alligatoren und Kröten).
e. Die Lla n o s des Orinoco, zum Teil bewaldet, zum Teil
Grassteppe mit Scharen verwilderter Stiere, Pferde und Esel. In
der trockenen Jahreszeit zerfallen die Gräser und Kräuter in Staub;
die Regenzeit zaubert den üppigsten Pflanzenwuchs wieder aus dem
Schöße der Erde hervor.
f. Die Tiefebene des Magdalenenflusses, ein frucht-
bares Thal- und Küstenland.
7. Klima und Produkte.
Bei der ungeheueren Ausdehnung des Erdteils durch 4 Zonen ist das Klima
unter den verschiedenen Himmelsstrichen sehr verschieden. Im allgemeinen sind die
Temperaturgegensätze schroff und ist der Erdteil kühler und feuchter als die alte Welt
unter den gleichen Breitengraden, weil das Meer größeren Einfluß auf das Klima
ausübt. Die feuchte Wärme befördert, besonders in den heißen und in den gemäßigten
Zonen, den üppigsten Pflanzenwuchs. Tabak, Kartoffeln, Vanille, Kakao, Zuckerahorn,
Mahagoni-, Palisander-, Campeche-, Pernambukholz und andere Farbhölzer, Palmen,
Kaktusarten, riesige Farnkräuter und Schlingpflanzen gibt es in Amerika je nach der
Lage des Landes, in Menge. Die wilden Tiere sind im allgemeinen nicht so groß
und stark als die der alten Welt. Bären, Waschbären und allerlei Pelztiere Hausen
im Norden, der behöckerte Bisonochse in den Prairien, und unter den Tropen das
Lama, der Jaguar, der Puma (Löwe ohne Mähne), der Tapir, das Gürteltier, der
Ameisenbär, der Geier, der Condor und buntgefiederte Vögel. Riesenschlangen, giftige
Schlangen und Alligatoren. Die Mosquitos (Moskitos) und andere Infekten sind eine
Landplage. Der Reichtum an Gold, Edelsteinen und andern Mineralien verlockte
früher mehr als jetzt zur Einwanderung.
1. Die Vereinigtenstaaten, etwa so groß wie ganzeuropa, 170000 Dm.,
9 Mill. 74 Mill. Einw. bilden den Lrößten Freistaat der
Welt. (Welche Gebirge, Flüsse und Tiefebenen sind in diesem Gebiet?)
Einwanderer aus Europa haben die Indianer bis auf etwa 1/2 Million
verdrängt. Engländer und Deutsche sind die hervorragenden Elemente
der Bevölkerung; die englische Sprache ist die herrschende. Große
natürliche Reichtümer des Landes. Ackerbau, Viehzucht, Fabrikwesen
und Handel mit Baumwolle, Mehl, Fleisch, Fellen, Getreide, Tabak,
Reis, Petroleum und anderen Produkten stehen in Blüte. Eine Menge
Eisenbahnen befördern den Verkehr. Am bedeutendsten ist die große
Pacific (Pässifik)-Bahn, welche den Osten mit dem Westen (New-
Iork mit San^raiimo) verbindet. Die vorherrschende Kirche ist die
protestantische. Viele Sekten.
Der Staatenbund oder die Union zählt gegenwärtig 45 Staaten,
den Distrikt Eolumbla und 4 Territorien, die^rst dann als
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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4. Sodenbeschaffenheit und Sewä?serung.
Neu-Holland ist in seinem noch wenig erforschten Innern ein
grojßes Flachland, das nur geringe Bodenerhebungen aufzuweisen
hat/ Die meist mil einem undurchdringlichen Stachelgestrüpp ver-
sehene Steppenfläche ist lehmig und sandig und wird in der Regenzeit
mit Sümpfen bedeckt, welche während der 8 Monate langen Sommer-
Hitze austrocknen, wodurch sich dann das Land in eine Wüste verwan-
dett. Eigentliche Gebirge befinden sich nur in den Küstenlandschaften,
besonders im Osten, wo sie das Bergland von Nen-Süd-Wales
(Hähls) bilden. Dasselbe erreicht in der Kette der blauen Berge
und in den fast das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckten Austrat-
Alpen emehöhe von 2500 m. Das Bergland von Süd-Australien
ist reich an Kupfererzen und hat wohlbewäfserte, fruchtbare Täler.
Unter den wenigen Flüssen Neu-Hollands ist der in den Austrat-
Golf mündende Murray (Mörreh) der größte. Der Schwanensluß
ist ein westlicher Küstenfluß. In Süd-Australien liegt der Torreus- See.
Die australischen Juselu sind teils vulkanischer Natur und also
gebirgig, teüs durch Korallen entstanden.
5. Klima und Produkte.
Auf dem Fest lande Neu-Holland ist das Klima im Norden heiß, im
Süden gemäßigt. Durch den Einfluß des Meeres ist das Klima an den Küsten milder.
Die Pflanzen- und Tierwelt zeigt eine große Einförmigkeit. Dichte Wälder gibr es
nicht, sondern in denselben stehen die Bäume zerstreut. Auch gibt es nur wenige
Baumarten. Die Akazie ist am stärksten vertreten. Die Bäume gewähren wenig
Schatten^ Die ursprünglich einheimischen Nahrungspflanzen beschränken sich fast nur
auf die Sago- und Kokospalme. Obst, Getreide, Weinzc. sind erst von den Euro-
päern eingeführt. Da auch die Grasflächen meist keinen zusammenhängenden Wiesen-
teppich bilden, so sind dieselben fast nur zu W eid epl ä tzen für Schafherden geeignet.
^>chaf-, Rindvieh-, Pferde- und Schweinezucht ist großartig. Ein Squatter (Vieh-
züchter) besitzt manchmal 100000 Schafe und mehr. Als einheimische Tiere sind zu
merken das Känguruh, die Beutelratte, das Schnabeltier, der wilde
Hund oderdingo, die pflanzenfressende Fledermaus, der f ch w arz e S ch wan, der
weißeadler, derneu-holländifche Strauß oder Emu und der Fafan. Im
Innern der Berge liegen Gold, Kupfer und Steinkohlen.
Die meisten Inseln haben ein gesundes Klima und sind mit prächtigen Wal-
düngen ohne reißende Tiere und giftige Schlangen versehen. Die Sago- nndkokos-
palme, sowie der Brotbaum sind die wichtigsten Nahrungspflanzen auf denselben.
Auf Nen-Guinea lebt der Paradiesvogel. Als die schönste und gesegnetste aller
australischen Inseln gilt Tahiti oder Taiti, eine der Gesellschafts-Jnseln.
6. Niederlassungen.
Neu-Holland gehört den Engländern. Die wichtigsten
Niederlassungen sind:
1. Neu'süd-Wales (Uähls). Viehzucht, Ackerbau, Bergbau sind die Haupt-
beschäsngung der Bewohner. — Hauptstadt: Sydney (Sidni), mtt Vorst. 410 000 Einw.
2. Biktoria-Land. Hauptst.: Melbourne (Melbörn), mit Vorst. 490000 E.
Goldminen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Murray
Extrahierte Ortsnamen: Neu-Holland Neu-Hollands Süd-Australien Torreus-_See Weinzc Neu-Holland Sydney Melbourne
Unterrichtsbeispiele.
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1. Vorbereitung. (Am zweckmäßigsten behandelt man dies Gedicht-
chen an einem Tage, da der Wind ziemlich stark weht und man sein
Brausen in der Schule gut hören kann.)
St! Still! Was höre ich draußen? Der Wind braust ja und
rüttelt am Fenster, als ob er uns etwas sagen wollte. Sollen wir
ihn herein lassen? Wir wollen ihn lieber draußen lassen, denn er
macht hier doch nur Ungezogenheiten. (Macht es kalt, bringt Staub
herein, wirft die Löschblätter auf die Erde.)
2. Ziel. Wir wollen jetzt lesen, was der Wind uns sagen will.
3. Darbietung. Lesen, während die Kinder das Buch geschlossen
haben. Mit etwas dunkler Stimme lesen. Man beachte in der ersten
Strophe das öftere Wiederkehren des W-Lauts.
4. Besprechung. Lesen der ersten Strophe. „Daß weit es wider-
hallt" = daß man es weit hören kann.
Zweite Strophe. Wie bläst der Wind heute? Bläst er immer so stark?
Sondern? Der Wind sagt: „Bald (manchmal) bin ich ein Kind." Wann
bläst er wie ein Kind? Warum nennt er sich ein Kind? Er ist so schwach.
Welches Wort steht hier vor Kind? — zartes, liebes, ruhiges Kind. Seht,
ein Knabe, der so wild daherläuft, ist nicht sanft. — Weil der Wind dann
so sanft ist, sagt man: er säuselt. Gegenüberstellung: sausen — säuseln.
(Das s lang und summend sprechen.) Er macht dann nur so: Ssss . . .
Machcks nach! Für leise sagt man auch: gelinde, gelind. (Zur Befestigung
des Wortes gelind kann man während der Pause auf dem Hofe das Wort
Linde erklären. Blätter, Äste, Rinde gegenüber der Eiche weich, zart.)
Lies die zwei Reihen!
Heute säuselt der Wind nicht wie ein sanftes Kind. Lies die folgende
Reihe! Warum wie ein Mann? Wie stark ist der Wind oft? Dann
sagt man nicht: er säuselt; sondern—. „Den niemand fesseln kann,"
den niemand festbinden kann, damit er nichts Böses anrichten kann.
Wißt ihr auch, wie man den Wind nennt, wenn er so sehr stark
bläst? Der Sturm säuselt nicht, er braust, und wenn er es gar so
arg treibt, so sagt man: „er tobt". Wie macht dann der Wind?
Dann sind die Kinder oft bang. Manchmal sogar auch Vater und
Mutter. Warum denn? (Haus einstürzen, Dach abdecken, Fenster, Bäume.)
Lies jetzt die zweite Strophe!
Dritte Strophe. Hier ist nichts zu erklären.
5. Verknüpfung, a) Vom schlafenden Apfel.
Im Baum im grünen Blättchen Ein Kind steht unterm Baume,
Hoch oben sich ein Apfel wiegt. Das schaut und schaut und ruft hinauf:
Der hat so rote Bäckchen, Ach, Apfel, komm herunter.
Man sieht^s, daß er im Schlafe liegt. Hock endlich doch mit Schlafen auf!
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]