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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 32

1895 - Straßburg : Heitz
32 1. Das Heidenbad, bei Wildenstein im St. Ama- rinthal, im Ober-Elsaß. 2. Der Lauchensprnng, im Hintergründe des Lanchthales. 3. Der Serva-Wasserfall bei Natzweiler (Rothau). 4. Der N i d e ck e r Wasserfall, irt einer Verzwei- gung des Breuschthales, eine Stunde hinter Oberhaslach. Der Wasserfall bei Hohwald, der Urmatter Wasser- fall^.bei Urmatt im Brenfchthal sowie die Cascade de la Crache am Donon sind von geringer Bedeutung § 11- Die Wildungen. Fast durchgängig sind die Vogesen mit schönen Waldungen bedeckt. Der Hochwald besteht im Ober- Elsaß meist aus Tannen und aus Buchen, während letztere im Unter-Elsaß vorwiegen. Anßerdem findet sich noch ständiger Niederwald, bestehend aus Edel- kastanien, deren Holz mit Vorliebe zu Rebvfähleu benutzt.wird, und Eichen, deren Rinde den zahl- reichen Gerbereien der Gebirgsstüdte dient. -Auch iu der Rheinebene sowie in Lothringen finden sich zahl- reich zusammenhängende Waldungen, von denen als die hervorragendsten genannt sein mögen: Die Hardt und der Kastelwald, im Ober- Elsaß, vou Kembs bis Neubreisach. Der Nonnen- brnch- und Ochsenfeld-Wald, zwischen Senn- heim, Wittolsheim, Lutterbach und Pulversheim, 6000 Hektar. Der Thurwald, zwischen Bollweiler, Rufach, Herlisheim, H.-Kreuz und Meienheim. Der

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 49

1895 - Straßburg : Heitz
49 Außer den gemeinen Weißen und roten Trauben sieht man häufig den weißen und roten Süßling, den weißen und roten Muskateller, den Weiß-, Grün- und Rotedel, den Clevener, den Riesling n. s. w. Die köstlichsten Weine findet man: Im Ober-Elsaß: zu Thann (Rangen),1 Gebweiler (Kitterle und Olber), Reichenweier (Riesling), Rap- poltsweiler, Hunaweier, Beblenheim, - Kaysersberg, Ammerschweier, Katzenthal, Türkheim (Türkenblut), Colmar und St. Pilt (rote Weine). Im Unter-Elsaß: zu Dambach, Barr, Heiligenstein (Clevner), Ottrott und St. Nabor (rote Weine), Mutzig, Molsheim (Finkenwein),Volxheim, Marlenheim, Blas- heim, Rott, Lampertsloch (rote Weine) und Weißenburg. In Lothringen: in der Umgegend von Vic, im Kreis Chateau-Salins, in der Nähe von Metz zu Magny, Jussy, Sey und Sainte-Ruffine. Die beiden letzten Orte liefern hauptsächlich rote Weine. Was die Viehzucht betrifft, kann man nicht sagen, daß sie vernachlässigt sei, dennoch sollte sie mit größerem Eifer betrieben werden. Die Bienenzucht hat in den letzten Jahren bedeutend zugenommen. Seidenwürmer werden nur von Einzelnen gezogen. 1 Ein alter Spruch lautet: Zu Thann im Rangen, Zu Gebweiler in der Wannen, Zu Türkheim im Brand Wächst der beste Wein im Land. Die Reichenweirer setzen hinzu: Aber gegen den Reichenweirer Sporen Haben sie all das Spiel verloren. 4

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 47

1895 - Straßburg : Heitz
47 wurf des Marschall Vauban gebaut, um die Steiue zum Bau der Citadelle vou Straßburg leichter herbei- schaffen zu können. 5. Der R h e in- M a r n e- K a n a l (1853), welcher südöstlich von Paris in der Marne seinen Anfang nimmt und sich unterhalb Straßburg mit der Jll vereinigt. 6. Der I l l -R h e i n - K a n a l (1842), welcher die Ruprechtsau bei Straßburg durchzieht und die Jll mit einem Arme des Rheins in Verbindung setzt. 7. Der Saar-Kohlen -Kanal (1866), welcher die Saar einerseits und den Marne-Rhein-Kanal anderseits in Verbindung bringt. 8. Von dem S a l i n e n - K a n al ist nur die Strecke Mittersheim-Lauterftngeu (4 km, 1875) fertiggestellt, der übrige Teil bis Dienze ist unvollendet. 9. Der Mosel-K an al (1876) von Frouard bis Metz. § 15. "«Sto C&siü i rf fcß äff. A. Landwirtschaft. Der größte Teil der Einwohner von Elfaß-Lotb- ringen beschäftigt sich mit Landwirtschaft. Sie begreift Feldbau, Garteubau, Rebbau und Viehzucht. Das Land erzeugt angetreidearten vornehmlich: Weizen, Roggen (Koru), Gerste, Haser und Welschkorn: an Hülsenfrüchten: Bohnen, Erbsen, Linsen und Wicken: Futterkräuter: Wurzelgewächse und Gemüse in großer Mannigfaltigkeit: an Handels- pflanzen: Hanf, Flachs, Hopfen, Rebs, Mohn, Zuckerrüben und Tabak; an O b st b än m e n: Apfel-, Birn- und Quittenbäume, Zwetfchen-und Pflaumen-

4. Himmels- und Erdkunde - S. 49

1902 - Cassel : Baier
— 49 — 2. Die getrennten Gebirgslandschaften von Südamerika. а. Das groß ß^^Ki^u-v^s^a-n^-von- B rasilien mit seinen zahlreichen Gebirgsketten, welche die edelsten Metalle bergen, und mit seinen fruchtbaren Hochebenen, auf denen Früchte der gemäßigten, wie der tropischen Zone gedeihen. K. Das Hochland von.guyana, noch wenig erforscht. e. Das Küstengebirge von Venezuela (Weuefuela). б. Die Sierra Nevada von Santa Marta, ein steiles, zerklüftetes Felsengebirge von bedeutender Höhe. 3. Die südamerikanischen Ströme. а. Der Magdalenen ström von den Cordilleren von Granada mündet in das caribische Meer. d. Der £)rinoc£_j?om Hochland von Guyana mündet in den atlantischen Ozean. e. Der Maranon (Maranjon) oder Amazo-nen^st.rom von den Cordilleren von Peru empfängt links den Rio Neg.ro, rechts den Madeira und Tocuntins und mündet in den atlantischen Ozean. б. Der Parana oder Rio de la Pl ata aus dem brasilianischen Hochland, mit rechts dem Paraguay, bildet bei seiner Mündung in den atlawifchen Ozean Meu^Msemljen. 4. Die südamerikanischen Tiefländer. a Die patagonische Steppe, salzig und steinicht, baumlos und pslanzniarmr- b. Di^ P'a mpas des la Plata-Stro ms, eine unabsehbare Grasslnr, in der Millionen von halbwilden Rindern und Pferden unter Aufsicht der halbwilden Hirten, Gauchos ika-ntschns^ weiden. c. Die Llanos (Ljanos) des Maranon (Maranjon), eine un- geheuer große, steinlose, meist mit Urwald bedeckte Ebene. Tropische Riesenbäume aller Arten, verschieden an Farbe und Form der Blätter, stehen bunt durcheinander. Armstarke Schlingpflanzen mit den ver- schiedensten Blüten ranken sich an ihnen empor und bilden ein so dichtes, undurchdringliches Gewebe, daß kein Sonnenstrahl den feuchten, von modernden Pflanzen bedeckten Boden erreichen und man sich nur mit der Axt eine Bahn hindurchbrechen kann. Hohe, baumartige Farn- kräuter wachsen an den Ufern der Flüsse und Bäche und an lichteren Stellen. Schillernde Insekten, prächtige Kolibris, buntfarbige Papageien und andere glänzende Vögel, Scharen von Affen, aber auch Schlangen und Raubtiere aller Art beleben den unermeßlichen Urwald. ä. Das Tiefland von Guyana, an der Nordküste von Süd- amerika, ein flaches, heißes, sumpfiges und höchst ungesundes, wenn auch fruchtbares Uferland. Die stärksten Regengüsse der Erde fallen hier in der Regenzeit hernieder und befördern den Pflanzenwuchs, erzeugt n

5. Himmels- und Erdkunde - S. 23

1902 - Cassel : Baier
— 23 — i. Zum asowschen Meer: 39. Der Don aus der mittleren sarmatischen Tiefebene. k. Zum kaspischen Meer (See): 40. Die Wolga, der größte Strom des Erdteils, vom Wolchonski- Wald. Zur Förderung der Schifffahrt sind viele Ströme durch Kanäle miteinander verbunden. 9. Landseeen. <l In Rußland: der On6ga-, Ladoga-, Peipns- und Jlmen-S ee. b. In Schweden: der Mälar-, Wener- und Wetter-See. c. In den schweizerischen Alpen: der Genfer-, Neueuburger- und Bieler-, Thun er- und Brienzer-, Vierwald- stätter-, Zuger-, Züricher- und Boden-See. <!. In Italien: der Garda- und der Com er-See und der Lagomaggiore (Lagomadschore). ■e. In Ungarn: der Neusiedler- und der Platten-See. 10. Klima und Produkte. Der größte Teil von Europa gehört der n ö rd l ich - g e m ä ß igt e n, ein kleiner Teil der n ö rd l i ch - kal ten Zone an. In den Küstenländern übt das Meer seinen Einfluß aus. Je weiter nach Norden und Nordosten, desto kälter ist es. — In den südlichen Ländern wächst der Ölbaum, gedeihen verschiedene Südfrüchte (Feigen, Apfelsinen,Zitronen, Mandeln), Myrten-, Lorbeer-, Orangen- und Johannisbrotbäume, Korkeichen und einzelne Palmen:c. Der Maulbeerbaum ermöglicht den Seidenbau. Vom 42. bis 50.0 wächst die süße K a st a n i e und gedeihen Wein, O b st und Mais. Bis zum 64.° wachsen Eiche, Buche. Linde und Ulme und gedeihen die G e t r e i d e a r t e n , Hülsenfrüchte und O b st. Weiter im Norden sind die Birke und die Kiefer einheimisch: auch gibt es dort beerentragende Strauch er, Rüben, Kohl, Ger st e und H a f e r :c. In der kalten Zone wachsen nur Flechten und Moose. Zu den Haustieren gehören das Pferd, das S ch a f, das Rindvieh, der Esel jc. Den Nordländern gehört das Renntier an. Von wilden Tieren kommen in den einsamsten Gebirgen Bären, Wölfe und Luchse vor, in Litauen auch das Elen ti er, in Südrußland der Auer ochs und in den Alpenländern die Gemse und der Steinbock. — Unter den Vögeln sind die Singvögel am zahlreichsten vertrelen. — Mineralien der verschiedensten Art sind vorhanden, die edleren Metalle allerdings in geringerem Maße als in anderen Erdteilen. 11. Völkerstämme. Die Völker Europas gehören zumeist der kaukasischen Rasse an und zwar sind es: a. Germanen (Deutsche, Niederländer, Engländer, Dänen, Nor- weger, Schweden (123 Mill.). i

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 201

1859 - Lübeck : Rohden
Xiv. §. 3. Griechenlands und Karthago's Untergang (146). 201 bis auf's Mark verfaulten Bauln des macedonischen Königshauses mit der Wurzel aushob, um ihn in Rom's Kerker vollends ersterben zu lassen. Noch einmal trat ein Abenteurer unter Perseus' Namen zur Wiederherstellung der macedonischen Freiheit auf, aber er be- wirkte nur, daß das Land desto schneller zur römischen Provinz um- gewandelt wurde (148). Da hatte auch für das eigentliche Griechen- land die Sterbeglocke der Freiheit geschlagen. Zwar die Freiheit war ja schon längst dahin. Es war nur noch der äußere Schimmer, an welchem sich noch vereinzelte Griechenseelen erfreuen mochten. Die große Masse war längst aller Freiheit unfähig. Sklaven ihrer eignen Begierden, schwelgerischen Genüssen leidenschaftlich ergeben, mit den Träbern dieser Welt sich letzend oder in kleinlichem Hader sich selber zerfleischend, hatten sie lange genug als sogenannte freie Leute den Raub ihrer Schätze, die Wegsührung ihrer angesehensten Mitbürger von den Römern erdulden müssen, für sie war es eine Wohlthat zu nen-- nen, daß die jetzt eintretende feste und geordnete römische Verwal- tung sie wieder unter den Schutz römischer Gesetze und Beamten stellte. Für eine letzte Schilderhebung gegen die Römer im I. 146 mußten sie büßen mit dem Untergang ihrer reichen Stadt Korinth, und darauf wurde „Achaja" zur römischen Provinz gemacht. Be- kanntlich war dies dasselbe Jahr, in welchem auch Karthago, dem un- bezwinglichen Groll der Römer erliegend, unter Flammen und Schwer- tern zu Grunde ging. Der sogenannte dritte punische Krieg, welcher die Zerstörung Karthago's erzielte, zeigt noch deutlicher als die vorhergegangenen Kämpfe in Griechenland und die orientalischen Wirren, wie tief Rom seit dem zweiten punischen Kriege in sittlicher Beziehung bereits ge- sunken sei. Warum sollte Karthago nicht in seinem bescheidenen Theil wieder etwas aufblühen, sich durch Handel und Schissfahrt wieder et- was bereichern, einige kleine Gebietserweiterungen zu gewinnen suchen, sich gegen die Plackereiendes numidischen Königs Masinissa wehren? Unmöglich konnte das weltgebietende Rom darüber in Furcht gerathen. Herrschte es doch mit der unbeschränktesten Machtvollkommenheit in den orientalischen Gebieten. In Aegypten setzte es die Ptolemäerkönige nach Gefallen ab und ein, theilte das Reich und vereinigte es wieder, sowie es eben der römische Staatsvortheil mit sich brachte. Der Kö- nig Antiochus Epiphanes in Syrien, dessen Regierung Dan. 11, 21 ss. beschrieben wird, empfing von Popilius Lanas die gebiete- rische Weisung, Aegypten zu räumen und sich zu unterwerfen, ehe er aus dem um ihn gezogenen Kreise träte; und wenn auch knirschend, mußte er gehorsam sich dem Befehle fügen,, und ließ darnach seine Wuth an Jerusalem aus (Dan. 11, 30, wie S. 160 ff. ausführlich er- zählt ist). Die Könige der kleineren Reiche des vordern Klein-Asiens

7. Nationale Erdkunde - S. 196

1911 - Straßburg i.E. : Bull
196 Iii. Amerika. zeug aus Weichgummi. And dann denke man erst an den Inlands- verbrauch!) Naturgemäß muß diese Industrie ihren Rohstoff aus fremden Wirtschaftsgebieten beziehen, denn er gedeiht nur in den Tropen. Jenes Land der Selvas ist nun das Äanptland für unfern Gummi- und Guttaperchabezug. Nahezu für 50 Millionen Mark Kautschuk kommt von dort zu uns herüber. Das ist freilich kein für alle Zeiten freudig zu begrüßender Um- stand. Wir werden bei Besprechung unserer Kolonien noch sehen, daß wir diese Abhängigkeit von Brasilien zu brechen suchen. Einst- weilen fällt es für uns ins Gewicht, daß wir mit zu den Hauptab- nehmern von brasilischem Gummi gehören. Ein Land, dessen Waren wir kaufen, ist zur Abnahme unserer eigenen Waren in der Regel geneigter als eines, das uns nichts liefert. (Vergl. weiter unten.) Allerdings wird die Art der brasilischen Gummigewinnung bald selbst dafür sorgen, daß auf andere Gummiländer zurückgegriffen werden muß. Es wird nämlich ein sinnloser Raubbau getrieben.j Gummi wird in folgender Weise gewonnen. In die Rinde des Baumes schlägt man mit leichten Axthieben eine Wunde, sodaß der milchige Saft ausfließen kann. Er wird aufgefangen und über einem mäßigen, stark qualmenden Feuer zum Gerinnen gebracht, wobei eine Vereinigung der in der Milch vorhandenen Gummikügelchen stattfindet. Das vorsichtige Anzapfen fchadet dem Baume nicht. Oft aber verletzen die Eingeborenen auch das feine Gewebe unter der Rinde oder hauen den Baum ganz nieder, um möglichst viel Gummi auf einmal zu gewinnen. Diese Art der Ausbeute heißt Raubbau. Mag aber auch der brasilianische Gummireichtum einmal auf- hören, fo brauchen wir doch sicherlich noch auf recht lange Zeit hinaus die Einfuhr eines anderen Erzeugnisses Brasiliens, des Kaffees. Ihn finden wir im zweiten Teile Brasiliens. Brasilien, das Weltkaffeeland. Südöstlich von den Selvas dehnt sich das brasilianische £och-- oder Tafelland aus in einer Größe, die ein Mehrfaches vom Flächeninhalt des Deutschen Reiches aus- macht. Zahlreiche Flüsse teilen dieses Äochland in einzelne Platten oder Tafeln. Die mehr im Innern liegenden Flächen sind natürlich regenärmer, die in Küstennähe sich besindenden aber erhalten durch die Seewinde so viel Niederschläge, daß hier der Kaffee vorzüglich gedeihen kann.

8. Nationale Erdkunde - S. 282

1911 - Straßburg i.E. : Bull
282 Y. Afrika. die ganze Fahrt; die Kohlenbeförderung kostet nichts. Solche Rück- fracht haben aber nur die englischen Schiffe aus allen Teilen der Welt. Wenn England eines Tages diese Kohlenausfuhr einbüßte, müßte es rasch von seiner Weltstellung als Äandelsmacht herab- sinken. — Nun ist aber der deutsche Kohlenreichtum viel bedeutender als der englische. llnfc wenn auch vorläufig noch die englische Kohle infolge ihrer Lagerung in Küstennähe Vorteile vor der deutschen hat, so wird doch jedenfalls, nach der in späterer Zeit zu erwartenden Erschöpfung der englischen Kohlenlager die deutsche Kohle der britischen auf dem Weltmarkte nachfolgen. Dann übernehmen unsere Kolonien die Dienste, welche die englischen bisher England leisteten. £lm welche Summen es sich hierbei handelt, geht aus folgenden Zahlen hervor: Im Jahre 1906 verdiente England an Frachteinnahmen aus seiner Kohlenausfuhr die runde Summe von 300 Millionen Mark. Wenn wir auch nur einen Teil dieses Frachtverdienstes für uns er- werben, ist damit unserer eigenen Volkswirtschaft eine nicht zu ver- achtende Einnahme zugewendet. Die Aufgaben unserer Kolonien sind also recht mannigfaltig. Können sie sie auch erfüllen? Aussichten unserer Kolonien. Siedelungsgebiete. Vor- läufig ist unser überseeischer Besitz nicht derart, daß er alle die bezeichneten Aufgaben gleichmäßig erfüllen könnte, überhaupt darf man die Gründung einer Kolonie nach einem Wort von Bismarck nicht wie einen Lotterieeinsatz ansehen, der sehr rasch einen ungeheuren Gewinn bringen muß oder doch bringen kann. Bismarck verglich die Koloniegründung mit einem landwirt- schaftlichen Unternehmen. Der Landwirt säet und pflanzt, manche der jungen Schößlinge gehen zugrunde, andere entwickeln sich kräftig. Er pflanzt Bäume, obwohl er weiß, daß sie ihm keine Früchte tragen. Ge- meinden legen Wälder an, ohne daß das lebende Geschlecht irgend eine Aussicht auf Ausnützung hätte. Ähnlich liegen die Dinge bei Eröffnung eines Bergwerks. Die Schätze der Erde werden nicht sofort ganz in Angriff genommen; man beginnt mit einem kleinen Teile, vielleicht unter anfänglichen großen Mißerfolgen. Aber das Recht auf den Berg vererbt der Besitzer seinen Nachkommen. Zunächst müssen Kapitalien hineingesteckt werden, um vielleicht erst fernen Geschlechtern den erhofften großen Gewinn zu bringen. So sind die Kolonien Kapitalanlagen für die Zukunft.

9. Nationale Erdkunde - S. 296

1911 - Straßburg i.E. : Bull
296 V. Afrika. Das ist noch sehr wenig für ein Land, das wie das unsrige 1,6 Mil- lion Ballen pro Jahr verbraucht. Wer aber vor 2—3 Iahren eine derart günstige Entwicklung vorausgesagt hätte, wäre wohl ausgelacht worden. Jedenfalls haben wir mit diesem Ertrag die Nachbarkolonie Britisch-Ostafrika und Uganda um das Doppelte g esch lagen. Die Sisalpflanzungen. Ab und zu führt uns der Weg auf unfern Streifereien durch die Kolonie in weite, ebene Felder, die von eigenartigen Pflanzen mit meterlangen Blättern bestanden sind. Es sind Agavenfelder. Wenn wir's gut treffen, können wir zusehen, wie ein solches Feld abgeerntet wird. Da gehen die Neger zwischen den manneshohen Blätterbüscheln durch, schneiden die unteren Blätter ab und bringen sie zum nahen Pflanzungshause. Äier werden die Blätter gequetscht, und nun kommen die feinen, langen Äanffasern zum Vorschein, um deretwillen man die Agaven gepflanzt hat. Wir dürfen die Agavenpflanzungen mit besonderem Stolze an- sehen, denn sie bezeichnen einen unserer Erfolge in D. O.-A. Vor etwa 12 Iahren aus ihrer Keimat, der Äalbinfel Aukatan in Mexiko, nach D. O.-A. gebracht, hat sich die Agave so rasch eingelebt und ihre Verbreitung derart ausgedehnt, daß heute der Manilahanf vom deutschen Markte bereits verschwunden und durch den Sisalhanf ersetzt ist. Aber schon schweifen die Hoffnungen weiter. Wenn es gelänge, wenigstens einen großen Teil unserer Äanfeinfuhr aus unserem O.-A. zu decken, auch nur einen Teil der 115 Millionen, die wir jährlich dafür zahlen, unseren Kolonien zuzuwenden! Ja, vielleicht wäre sogar die Jute (Indien) durch den Sisalhanf wenigstens teilweise zu ersetzen! Gewiß, das sind erst Hoffnungen, aber nicht unberechtigte. Die Agave gehört zum Glück zu den Steppenpflanzen, ist also Witterungs- Unbilden gegenüber ziemlich widerstandsfähig; sie ist nicht wählerisch in bezug auf Boden und Verteilung der Niederschläge. And wie rasch hat sie sich in der kurzen Zeit eingebürgert! Nur zweierlei Hemm- nisse treten der Ausdehnung der Agavenanpflanzung entgegen. Sie braucht verhältnismäßig viel Arbeiter, um das auf dem fruchtbaren Boden üppig wachsende, immer wieder hervorschießende Llnkraut zu jäten, und sie muß Bahnen zur Verfügung haben zur Weiter- beförderung des Äanfs. Arbeiter aber finden sich in ausreichender Menge nur in Küstennähe, und unsere Regierung sucht daher die Agavenpflanzungen aus dem Norden, der noch manche andere Pflan-

10. Nationale Erdkunde - S. 297

1911 - Straßburg i.E. : Bull
2. Deutsch-Afrika. 297 zungen aufweist, nach dem Süden zu ziehen, nach Lindi und dessen Umgebung. An Bahnen besitzt aber O.-A. augenblicklich erst zwei Stümpfe, noch keine ausgebauten Linien. (Davon später.) Immer- hin dürfen wir uns des bisher Erreichten freuen. Kokospalmen in Oftafrika. Als wir uns im Dampfer der Küste näherten, sahen wir den weißen Sand und den üppigen Busch am Strande überweht von den langen Wedeln der Kokospalme. Nicht etwa weil der Wert dieser Palmen gering wäre, mußten sie hinter Baumwolle und Äanf zurücktreten. Fragen wir bei unserer Seifen- und Parfümerieindustrie und bei den Hausfrauen an, so er- sahren wir, daß „Palmin" eine große Rolle spielt, daß in jenen Industriezweigen Kopra, (der in Scheiben geschnittene, getrocknete Kern der Kokosnuß), vielfache Verwendung findet. In der Erzeugung von Kopra wahrt aber D. O.-A. unter unfern Kolonien den ersten Platz. Noch bleibt eine Steigerung der Kopraausfuhr zu erwarten. Die Palmen selbst haben es vor der Besetzung der Kolonie nicht gewagt, sich von der Küste zu entfernen, höchstens fanden sie sich noch auf der kleinen, übrigens der einzigen deutscheninselmafia. Seit- her aber sind sie im Innern längs der Bahnlinie Daressalam — Mrogoro — Kilossa aufgetreten, 300 km von der Küste entfernt. Etwa 5 Millionen Palmen zählt man in unserm O.-A., von deren Dasein wir zu Äause zwar noch nicht viel merken, weil die Bäume noch alle zu jung sind, noch nicht tragen. Die Eingeborenen machen es den Palmen schwer genug, empor- zukommen, und unsere Verwaltung muß einen harten Kampf für sie führen. Zur Gewinnung des Palmweins, der aus dem Safte der Palmen bereitet wird, verletzen die unüberlegten Schwarzen die kost- baren Bäume oft so, daß sie eingehen. Doch auch hier ist die Zukunft, auch hier ist Arbeit. Endlich müssen wir noch einer andern Pflanzung einen kurzen Besuch machen, derjenigen, an die sich früher die Äaupthoffnungen knüpften, den Kaffeepflanzungen im Norden von D. O.-A. Ein Reif ist auf jene Hoffnungen gefallen, seitdem der Preis für Kaffee herabging und den Anbau, besonders weil die Nordbahn noch nicht ausgebaut ist, nicht mehr so lohnend werden läßt. Doch schon hat der „Usambarakaffee" einen Namen bekommen. Er stammt aus der Nähe des Kilimandjaro, des höchsten Berges der Kolonie. Auch bei Bukoba, im Westen vom Victoria-See, haben die Ein- geborenen Kaffeepflanzungen angelegt.
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