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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 40

1898 - Schwabach : Schreyer
- 40 — Porzellanerde, die in der Porzellanfabrik verarbeitet wird, gräbt man bei Amberg aus der Erde. — Amberg beschäftigt viele Lem, mehr als Schwabach; daher hat Amberg anch mehr Einwohner, 2^009. Zusammenfassung: Amberg, eine Fabrik stadt. Amberg besitzt viele Fabriken. Die wichtigsten derselben sind: die Gewehr-, die Porzellan- und die Emailwarenfabrik. b. Oberhalb Amberg ist ein Eisenbergwerk. Ein langer Gang, den man Schacht nennt, führt in den Berg. Bergleute in rotbrauner Kleidung gehen hinein und schlagen mit dem Pickel bei dem Schein ihrer Berginannslampe das Erz in großen Stücken ab. ivorzeigen!) Ans Rollwägen, die in Schienen laufen, fahren sie das Erz heraus. Sie schaffen dasselbe in den Hvchosen, in welchem es geschmolzen wird. Dann fließt das geschmolzene Eisen heraus, und man fängt es auf. Welches nützliche Metall wird also bei Amberg gesunden? Eisen. Wir kennen noch andere Mineralien, die in Ambergs Nähe gefunden werden? Porzellanerde, Fluß-, Schwer- und Kalkspat. In der Umgegend von Amberg, wie im ganzen Randgebiet, gewinnt man noch andere nutzbare Mineralien. Aus vielen Äckern werden farbige Erden gegraben, ans denen Farben für den Tüncher bereitet werden. Wir fehen, die Umgegend von Amberg, sowie das ganze Naabgebiet, sind reich an nützlichen Mineralien. Zusammensassnng: Mineralreichtum des Naabgebiets. Das Naabgebiet ist reich an nutzbaren Mineralien. Dort werden Eisen, Porzellanerde, Flnß-, Schwer- und Kalkspat und farbige Erden gewonnen. c. In etwa 3 Stunden erreichen wir den Markt K a st l. (Zeigen!) Wir besuchen diesen Ort wegen seiner Kirche; in derselben ruht näm- lich der Feldhauptmaun des Kaisers Ludwig des Bayeru, dem wir erst vor kurzem aus der Trausnitz begegnet sind. Ihr erinnert Euch noch seines Gegners? Friedrich. — Ihr wißt auch noch, wo die Schlacht war? Mühldorf und Ampfing. — Wer hat gesiegt? Ludwig. — Ludwig hatte diesen Sieg hauptsächlich seinem tapfern Feldhauptmaun Schweppermann zu verdanken. Nach der Schlacht waren die Krieger- hungrig. Es gab nur Eier. Bei der Teilung zeigte sich, daß ein Ei mehr da war, als Krieger. Da sprach der dankbare Kaiser: „Jedem Mann ein Ei, dem frommen Schweppermann zwei!"*) Dieser Schwepper- mann alfo liegt in der Kirche zu Kastl begraben. Eine Gedenktafel erzählt von dem tapfern Schweppermann und trägt die Kaiserworte: „Jedem ein Ei — Dem srununen Schweppermann zwey." Zusammenfassung: Seysried Schwepper man n. — *) Die Teilnahme Schweppermanns an der Schlacht bei Mühldorf ist nicht erwiesen.

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 43

1898 - Schwabach : Schreyer
— 43 — und schaut gegen den Dom; in der andern Hand hält er einen Zettel mit der Inschrift: „Schuck, wie heiß!"*) Das Brückenmännchen soll den Baumeister der Brücke darstellen. Warum aber schaut dieser gegen den Dom? Darüber erzählt uus die Sage**) folgendes: Der berühmte Baumeister des Domes hatte mit dem der Brücke eine Wette vereinbart, daß derjenige, welcher seinen Bau früher vollende, dem Besiegten eine harte Leibesstrafe auserlegen dürfe. Er sollte ver- urteilt werden, den Eselsritt zu machen. Es war aber das kein lustiges Reiten; denn der Granschimmel war eigentlich ein Folterwerkzeug, ge- spickt mit scharfen Eisenspitzen. Wie rührten sich da Meister und Gesellen! Sichtlich schien der Dombau gesegnet. Höher und höher hoben sich die gewaltigen Mauern. Die Brücke jedoch schritt langsam vorwärts. Ins- besondere zur Frühlingszeit und nach heftigen Regengüssen, wenn die Wasser schwollen, mußte die Arbeit oftmals eingestellt werden. In seiner Not rief der Meister den Teusel zu Hilse. Dieser war schnell zur Stelle. Der Teusel versprach, die Brücke zu vollenden, wenn ihm die Seele dessen gehöre, der zuerst über die Brücke gehe. Mit schwerem Herzen ging der Meister darauf ein. Nun ging die Arbeit an der Brücke rasch vorwärts. Bald war das Werk vollendet. Am Tage der Einweihung warf der Meister, ehe jemand von dem herandrängenden Volk die Brücke betrat, seinen Hut weit iu die Fahrbahn. Bellend sprang sein abgerichteter Pudel nach, den Hut zu holen. Ter betrogene Teusel aber packte das Tier und riß ihm den Kopf ab. Das steinerne Männlein aber ließ der Erbauer der Brücke hinsetzen, dem Dombaumeister zum Spott. Jetzt wissen wir, warum das Brückenmännchen gegen den Dom schaut. Zusammenfassung: Die steinerne Brücke. Herzog Heinrich der Stolze erbaute die steinerne Brücke. Diese hat 15 Bögen und ist 300 m lang und 6 m breit. Aus der Brücke steht das Brückenmännchen. e. Das hochragendste, ausfälligste Gebäude Negensburgs ist sein stattlicher Dom. Zwei mächtige, 107 m hohe Türme streben gen Himmel. Das Gotteshaus hat eine Länge von rund 90 m, eine Breite von 40 m und eine Höhe von 40 m. Das westliche Hauptportal ist reich mit kunstvollen Steinhauerarbeiten geschmückt. Das Innere dieses Gotteshauses ist schlicht und einfach. Unter den Altären ist der silberne Hochaltar der kostbarste. — Vor mehr als 000 Jahren wurde der Grund zum Dome gelegt. Jedoch wurde der Bau durch Kriege oft unterbrochen. So standen die Türme 400 Jahre unfertig da. Erst König Ludwig I. brachte diese zur Vollendung. — Nicht weit vom Dome entfernt steht das alte Rathaus mit *) Ohne Zweifel eine Beziehung auf die Dürre des Jahres 1135, welche den Brückenbau ermöglichte. **) Nach einem Aufsatz iu: Weiß und Blau.

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 54

1898 - Schwabach : Schreyer
— 54 — bei günstiger Witterung bis Ende September verbleiben. Hier weiden sie, ohne unter Dach zu kommen, gehütet von einem kräftigen Hirten, welchen man Senn heißt. Sennhütten mit angebauten Ställen sind an geschützten Orten errichtet, auch sieht man allenthalben Heustadel. Ein paar Ziegen, welche der Senne mit sich führt, liefern ihm die nötige Milch; in Zwischenräumen von 10—12 Tagen wird ihm Brot auf den Berg geschickt. Das ist während des Sommers seine einzige Nahrung. Zusammenfassung: Der Wal dl er treibt Ackerbau und Viehzucht. c. Aber noch immer reicht dies nicht hin, alle Lente des Waldes zu ernähren. Weiteren Verdienst sucht sich der Waldler in seinem Wald. Womit wird ihn dieser in erster Linie versorgen? Holz. — Ja, Holzhauer finden wir in großer Zahl. Sie erklimmen die steilen Berge, um die Bäume zu sällen. Das Holz von den schroffen Abhängen der Berge auf ihren Schlitten thalwärts zu fördern, ist ein schweres Stück Arbeit. Trotz grimmigster Kälte dringt den zähen Gestalten unter der großen Last ihrer Schlitten, die sie selbst hinausschleppeu müssen, in warmen großen Tropsen der Schweiß aus allen Poren. Das Herabsahren ist eine halsbrecherische Arbeit. Mit einer halben Klaster Scheit und mehr hinter sich fährt der „Anzieher" mit seinem Holzschlitten pfeilschnell zwischen den Bäumen hindurch den Berg hinab. Ein geringes Ausgleiten schmettert ihu an einen Baum, oder bringt ihn unter den eigenen Schlitten, und so kostet jeder Winter viele Menschenleben. Mit Tieren kann man diese gefährliche Arbeit nicht verrichten; daher wagt der Waldler sein Leben, um sein Brot zu verdienen. Nachts geht er in seine eiskalte Blockhütte, zündet ein Feuer an, röstet sich einen „Semmel- schmarrn", löscht den Durst mit Wasser und legt sich auf ein hartes Lager vou Streu. Am Ende der Woche zieht der arme, geplagte Holz- Hauer heimwärts zu Weib und Kind. Unten im Thale wird das Holz weiter verarbeitet. Wir wissen schon teilweise, was der Waldler daraus zu machen versteht? Holzschuhe, Haus, Schindeln. — Das ist aber nicht alles. Er verfertigt auch Bretter, Zündhölzer, Siebränder und mancherlei hölzerne Gegenstände. — Der Holzhandel schafft das Holz in andere Gegenden. — Und was macht endlich der Waldler aus dem Buchen- schwamm? Mützen. Zusammenfassung: Was der Waldler seinem Wald ver- dankt. d. Endlich weiß der Waldler auch seine Bodenschätze ansznnutzen. Welche Bodenschätze dieser Gegend sind uns schon bekannt? Granit. — Aus diesem Gestein macht der Waldler Pflastersteine, die in den Städten Verwendung finden. — Namentlich in der Nähe von Zwiesel, am Lüsen und Rachel, findet man ein weißes Gestein, das man Quarz nennt. Aus demselben wird in den Glashütten Glas bereitet, wozu der Wald billiges Holz liefert. — Der südliche Teil des Böhmerwaldes,

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 61

1898 - Schwabach : Schreyer
— 61 — acht, an denen gewöhnliche Menschenkinder achtlos vorüber gehen. Dieser Gelehrte sah einmal nach seinem Mittagsschläfchen aus dem offenen Fenster und erblickte ein lustiges Spählein, das eben Federn, Läppchen u. dgl. herbeitrug, um fein Nestchen zu bauen. Auch das Weibcheu hals getreulich mit. Auf einmal kam unser Spätzlein mit einem langen Strohhalm angeflogen, den es quer im Schuabel trug. Diesen brachte das Spätzlein aber nicht in das Nest, und der Gelehrte mußte herzlich lachen, daß es dem Spatzen mit dem Strohhalme eben so erging, wie den Bauleuten mit dem Balken vor dem Thore. Doch unser Spätzlein brauchte nicht so lange zu studieren. Rasch wendete es den Halm mit der Spitze zum Neste herum und schob ihn nun mit Leichtigkeit hiuein. Kaum hatte der Gelehrte das gesehen, so ging ihm auch schon ein Licht- lein aus. Sosort setzte er sich an seinen Schreibtisch, um in gelehrter Abhandlung dieses dem Magistrate mitzuteilen, damit er in der Balken- geschichte ebenso verfahre, wie das Spätzlein mit dem Halme. Wer nun glaubt, daß dieses sogleich geschah, der befindet sich in großer Täuschung. Die Sache durfte nicht übereilt werden und bedurfte erst der Unter- suchung von Fachleuten. Nachdem auch diese endlich ihr Gutachten ab- gegeben, wurde beschlossen, den Versuch zu machen. Und richtig gelang derselbe wider Erwarten, und nicht nur beim ersten Baume, sondern auch bei allen andern, so daß ein tüchtiges Gerüst aufgeführt und der Bau vollendet werden konnte. Unser Magistrat war aber dankbar. Zum immerwährenden Gedächtnisse wurde beschlossen, das Spätzchen auf das Gotteshaus zu setzen. Und so ist es heute noch am Münster in Ulm zu schauen." Zusammenfassung: D er Ulmet: Spatz. Xp- Von Zeit zu Zeit findet in Ulm unter den Fischern eine eigen- artige Festlichkeit statt, das Ulmer Fischerstechen. — Unter Vorantritt der Mnsik halten die Fischer ihren Umzug durch die Stadt. Sie sind sämtlich gekleidet, wie bei uns die Masken. Nach dem Mittagsschmause geht der Festzug zur Donau hinab. Die User sind von einer dichten Znschanermenge besetzt. Auf der Donau liegen an beiden Ufern die Nachen für die „Stecher" bereit, jeder mit drei weißgekleideten Matrosen bemannt. Am hintern Ende jedes Nachens befindet sich eine ganz kleine Plattform, auf welcher sich der Kämpfer ausstellt. Ein Trompetenstoß gibt das Zeichen zum Beginn des Kampfes. Zwei Nachen fahren gegen einander. Kurz vor der Begegnung legen die beiden Kämpfer die Lanzen ein. Nun geht es Stoß auf Stoß, bis einer der Kämpfenden wankt, das Gleichgewicht verliert und in die Donau fällt. Stürmischer Jubel der Zuschauer begrüßt den Sieger. So solgt ein Nachenpaar dem andern. Den Schluß des Festes bildet ein Tanz im Freien. Zusammenfassung: Das Ulmer Fischerstech e n.

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 62

1898 - Schwabach : Schreyer
3. Im Moos. Lehrmittel: Einige Stückchen Torf. a. Fahren wir mit dem Flusse weiter. Zu beiden Seiten des Stromes erblicken wir eine einförmige Ebene. Was sagt uns die Karte über die nördliche Begrenzung derselben? Der schwäbische Jura. — Im Süden? Hier wird die Ebene bald wellig. — Am linken Ufer bei Leip- heim liegt das kleine Donauried, am rechten Ufer, oberhalb Donauwörth, das großedouauried. Das Wort Ried bedeutet eiue feuchte, fumpfige Stelle des Erdbodens. Das Donauried ist nur stellenweise fruchtbar. — Auf den Ackern wächst schweres Getreide, die Wiesen geben saftiges Gras. Unter der Rasendecke liegt ein größerer Reichtum, der Tors. Eben ist der „Torfmann" mit Torfstechen beschäftigt. Wir sehen, wie er mittelst eines Stech- scheites die Rasendecke abhebt. Unter derselben erscheint die braune Moormasse. Mit kräftigem Ruck drückt der Torfmnnn das lang- stielige Torfscheit in die Moorerde. Der Hauptbestandteil dieses Werk- zeuges ist eiu rechteckig geformtes, spateuförmiges Eisenstück, dessen Seitenründer aufgebogen sind. Man erhält mittelst desselben die ge- wünschten, stets gleichgroßen Stücke Torfes. Bald liegen lange Reihen von Torfstückchen da. Diese werden nun mit einem Karren weg- gefahren und, immer 6 Stücke kreuzweise übereinander, in langen Reihen auf der Torfwiese, der sogenannten Torsmahd, znm Trocknen ansge- schichtet. Sind die oberen Stückchen dürr, dann werden die Häuscheu „umgebockt", das heißt die Stückchen werden so umgelegt, daß die unteren zum Trocknen nach oben zu liegen kommen. Sind die Torfstücke trocken, so werden sie zu Hausen von je 1000 Stück zusammengetragen und können nun verkauft werden. Bei dem Bahnhof in Leipheim sind große Torf- Magazine, von welchen der Tors im Winter mit der Eisenbahn verschickt wird. Die Arbeit des Torsmannes ist sehr anstrengend; er verlangt daher guten Lohn. Am Ende des großen Donauriedes liegt Donauwörth, wo sich von links her die Wörnitz in die Donau ergießt. Zusammenfassung: Das Ried. Zwischeu Ulm und Donau- Wörth liegt das Donauried. Dasselbe ist stellenweise fruchtbar. Es liefert auch eiu nützliches Brennmaterial, den Torf. Yb. Der Mohrenkopf im Lau inger Wappen. — Im Donau- ried liegt die Stadt Lauingen. Diese führt in ihrem Stadtwappen einen Mohrenkopf. Wie die Stadt zu diesem Wappen gekommen ist, erzählt uns folgendes Gedicht: 1. Ein Schuster war iu Lauiugen; im Frieden flickt er Schuh; im Kriege schlug er ritterlich mit seiner Klinge zu. 2. Da kamen die Hnngaren von Osten in das Land anf ihren schnellen Rossen mit Morden und mit Brand.

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 75

1898 - Schwabach : Schreyer
in einem -Königsschloß. Den Königspalast heißt man auch Kgl. Residenz, weil der Herischer von dort aus das Land regiert. Wohin wollen wir gehen? Zum Königsschloß oder zur Kgl. Residenz. Bald nachdem wir den Bahnhosplatz verlassen haben, müssen wir einen weiteren großen Platz überschreiten. Dann gelangen wir durch ein Thor in eine breite, menschenwimmelnde Straße. Ist doch hier ein Laden an dem andern! Die Geschäfte suchen sich in der Pracht der Auslagen gegenseitig zu überbieten. Hinter gewaltigen Spiegelschei- den, von denen manche die Größe eines mäßigen Schennenthores erreichen, sind alle erdenklichen Herrlichkeiten geschmackvoll zur Schau gestellt. Jede Geschüstsgattuug ist vertreten. — Nicht nur Fußgänger sehen wir, welche Einkäufe machen oder die prächtigen Auslagen bewundern, sondern auch Wagen in großer Zahl, vom einfachen Handwagen des Dienstmannes bis zum geräumigen Möbelwagen, vom Kinderwägel- chen bis zur schönsten Herrschastskutsche. Aber trotz dieses Wageuver- kehrs ist der Lärm uicht so bedeutend, als man meinen sollte. Man hört eigentlich nur dumpses Pserdegetrappel; der Wagen selbst rollt ganz leise dahin. Warum wohl? Vermutungen der Schüler. — Die Straße, von der wir reden, ist nicht mit Steinen, sondern mit Holz gepflastert. Viele Holzklötzchen sind dicht aneinander gestellt und sest verbunden (durch Asphalt). Zusammenfassung: Eine Münchener Geschäftsstraße. Großer Fußgänger- und Fuhrwerk-Verkehr, prächtige Läden mit großartigen Auslagen; trotz des starken Wagenverkehrs nicht viel Lärm, Holzpflaster. 2. Haben wir diese Straße durchwandert, so bleiben wir ganz über- rascht stehen. Vor uns breitet sich abermals ein großer freier Platz aus: der Marienplatz. Wir bewundern einen prächtigen Bau. das neue Rathaus. Auch das alte Rathaus mit dem sehr schönen Turm, dann die Peterskirche stehen an diesem Platze. In der Mitte erhebt sich aus dem Holzpflaster die Mariensäule. Von wem und warum dieses Denkmal errichtet wurde, werdet ihr noch hören. Auch ein schöner Brunnen befindet sich auf dem Marienplatze. Zusammenfassung: Der Marienplatz. Einer der fchönsten freien Plätze Münchens ist der Marienplatz. Von den Gebäuden, die ihn umschließen, merken wir: Das alte und das neue Rathaus, sowie die Peterskirche. In der Mitte des Platzes steht die Mariensäule. 8. Durch eine engere Straße gelangen wir nun an den freien Platz vor der Residenz, der seinen Namen von dem Kurfürsten Max Joseph*) hat. Wie wird er heißeu? Max Joseph-Platz. — In seiner Mitte steht das herrliche Denkmal für König Maximilian I. *) Als König: Maximilian I.

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 90

1898 - Schwabach : Schreyer
— 90 — zubereitet? In der Schiffsküche. — Bei schönem Wetter suchen viele Reisende lieber den Platz über diesen Sälen (Oberdeck) aus. Ein Ge- länder schützt gegen das Hinunterfallen, ein Zeltdach gegen die Sonnen- strahlen. — Einige der Ausflügler stehen in der Mitte des Schiffes an einer großen viereckigen Öffnung. Sie sehen zu, wie da unten die Schisss- Maschine arbeiten muß, um das große schwimmende Haus mit all den Menschen darin sortzubriugen. Wie geht das zu? Die Maschine dreht zwei Schaufelräder, die das Schiff im Wasser sortschiebeu. Ruhig und sicher gleitet der Dampfer durch die klare Flut. — Abends erglänzen die Schiffsräume im elektrischen Licht. Vorne an der Spitze hat der Dampfer eine große Laterne. Wer hat auf dem Schiffe zu be- fehlen? Der Kapitän. ■— Der „Luitpold" ist der schönste der vier Dampfer ^), die den See befahren. Groß ist auch die Zahl der kl ei- ueren Boote. Z u f a m m e n s a s s u n g: Schisfahrt. Der See wird von vielen kleineren Booten und vier Dampsern befahren. Der fchönste der- selben ist der „Luitpold". Er kann gegen 1000 Personen ausnehmen. 6. Immer mehr entfernen wir uns von dem Orte unserer Abfahrt? Starnberg. — Reizend liegt an der Nordfpitze des Sees der Ort mit seinem alten Schloß, den schmucken Wohngebänden und den zahlreichen Badehäuschen. Zusammenfassung: Starnberg. Wir haben in Starnberg den Dampfer bestiegen. Der Ort liegt prächtig an der Nordspitze des Sees. — Nun f chweift unser Blick nach Süden. Vor uns liegt der See in seiner ganzen Ausdehnung, begrenzt von den größtenteils ansteigenden Ufern. Wir fehen, daß er viel länger ist als breit (5 Std. und Ii- Std.). Auch die Tiese ist groß. Da könnten wir den Turm unserer Stadtkirche zweimal hineinstellen. Nur der Turmknops und die Wetterfahne des oberen würden über den Wasserspiegel empor ragen. Zahlreiche Villen (hübsche Landhäuser reicher Leute) mit ausge- dehnten Parkanlagen beleben das Westufer, an dem auch die Eifenbahn fährt. Waldes schmuck trägt das steile Ostuser. Zusammenfassung: Der See. Seine Ausdehnung ist groß. Er ist viel länger als breit und an manchen Stellen sehr tief. Steil steigt das bewaldete Ostuser an. Am Westuser sieht man zahl- reiche Villen. *) Um dem Lehrer zu ermöglichen, die Größenverhältnisse dieser Dampfer zu veranschaulichen, machen wir folgende Angaben: „Luit- pold", „Wittels dach" und „Ba Varia" haben eine Länge von 50—56 m, eine Breite von 6—6,5 m und einen Tiefgang von 1,25—1,30 m. Wenn sie 6—800 Personen befördern, welche Zahl bisweilen auf 1000 steigt, fahren sie 17—18 km in der Stunde, können aber 22—23 km leisten. Die Rundfahrt be- trägt 44—48 km. „Ludwig", der älteste Dampfer, ist 36 m lang, 4,5 m breit (ohne Radkasten) und kann 2—300 Personen ausnehmen. (Nach Dr. Götz.)

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 110

1898 - Schwabach : Schreyer
— 110 — Seiten der kahlen Felsen rinnt's herab, in allen Furchen sammelt sich's zu Bächeu. Bald braust durch die Schlucht ein wilder Berg ström, der Erde und Geröll mit sich sührt und manchen Felszacken untergräbt und mit fortreißt. Nur mit größter Anstrenguug vermögen sich die Berg- steiger vor seiner zerstörenden Gewalt zu retten. Wenn das Wetter aus- getobt, setzen sie die Wanderung sort. Ein kalter Wind erhebt sich. Da ist's nicht angenehm, mit durchnäßten Kleidern in den Bergen herumzn- klettern. Alles zittert vor Kälte, und man ist herzlich froh, wenn man end- lich eine Unterkuustshütte erreicht. Da ist gut für die Unterkunst der Bergsteiger gesorgt. Bald brennt ein wärmendes Feuer im Ofen. In Decken gehüllt und bereitstehende Filzsocken an den Füßen, sitzt die Gesell- schast herum und trocknet die nassen Kleider und Schuhe. Ein warmes Abendessen wird auch schon gerichtet; sogar gutes Bier kauu man haben. Eine Anzahl Matrazen mit wollenen Decken bietet den müden Wanderern eine erwünschte Ruhestätte für die Nacht. Z u f a m m e n s a s s u n g: Vorbereitungen zu einer Hochtonr — Gewitter — Bergstrom — Kälte — Einkehr in der Unterkunstshütte. Am nächsten Tag wird wieder zeitig ausgebrochen. Bald gelangen die Wanderer an ein großes Eisfeld, das sich aus dm im Winter ge- fallenen ungeheuren Schneemassen nach und nach gebildet hat. Diese Eisfelder heißen Gletscher; sie sind zuweilen mehrere Stunden lang und breit und bis zu 300 m dick. Das Gletschereis hat oft Spalten und Klüfte. Diese müssen die Bergsteiger mit Hilfe des Bergstocks über- springen. Gefährlicher noch ist eine Gletfcherwandernng, wenn frischer Schnee gefallen ist und dadurch die Spalten verschneit sind. Dann wird die ganze Gesellschaft in gleichmäßigen Abständen an dem mitgebrachten langen Seil angeknüpft. Ein Führer geht voraus und prüft mit dem Bergstock vorsichtig den Weg; die andern treten genau in seine Fuß- stapfen. Bricht ja eine Person in eine Spalte ein, so wird sie durch die übrigen gehalten. Manchmal geht's auch eine steile Eiswand hinan; da müssen erst mit dem mitgebrachten Eispickel Stuseu gehauen werden. Nachdem der Gletscher überschritten ist, kommt die Gesellschaft an einen steilen, felsigen Hang. Da könnte man nicht hinaufkommen, wenn nicht Eisen klammern sür die Füße in den Felsen geschlagen wären, und wenn nicht außerdem zum Anhalten ein Drahtseil angebracht wäre. Dieses Seil ist mit Eiskrystalleu besetzt und so kalt, daß es die Hände nicht lang halten könnten. Da leisten nun die mitgebrachten Fausthandschuhe gute Dienste. Nun geht es eine Stunde lang auf einem fchmalen Rückeu, einem Grat dahin, der nach der einen Seite besonders steil abfällt. Da sieht das Auge iu schauerliche Abgründe hinunter. Den Weg kann nur ein Schwindelfreier gehen. Schon lange hat sich wieder die Kälte den Bergsteigern nnange- j

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 111

1898 - Schwabach : Schreyer
— 111 — nehm fühlbar gemacht; ein eisiger Wind jagt ihnen scharfe Eisnadeln ins Gesicht und läßt ihre Glieder erstarren. Mancher möchte mutlos werden; die Führer vertrösten sie aus die nahe Schutz Hütte, die sie auch bald erreichen. Sie ist leer und kann nicht Speise und Trank bieten, aber doch Schutz gegeu den eisigen Wind. So gut es gehen will, suchen sich die Frierenden zu erwärmen; sie hüllen sich in die mitge- brachten Decken, trinken Rotwein oder Schnaps, machen Arm- und Fuß- beweguugen u. s. f. Zusammenfassung: Wanderung über den Gletscher — Eisen- klammern — Drahtseil — Kälte — Schutzhütte. — Die Hütte liegt unmittelbar an einem der 2 Berggipfel, den die Bergsteiger, nachdem sie sich erwärmt und gestärkt, betreten, um uach den Mühfalen der Wanderung nun die herrliche Aussicht zu genießen. Zum auderu Gipfel führt ein zackiger Kamm, den auch geübte Bergsteiger nicht zu überschreiten vermöchten, wenn nicht ein doppeltes Drahtseil an- gebracht wäre. Auch der Abstieg bietet feine Schwierigkeiten, fast noch mehr als der Aufstieg. Das Hiuabklettern an einer steilen Wand mit Hilfe von Eisenklammern ist z. B. anstrengender und gefährlicher als das Hinauf- klettern. Der Abstieg ermüdet überhaupt mehr als der Aufstieg. So ist wohl jedermauu aus der Reisegesellschaft froh, wenn man ohne Un- glücksfall wieder un sichern Thal angelangt ist." Zusammenfassung: Zackiger Kamm mit doppeltem Drahtseil —- Abstieg. — Wir srageu unsern freundlichen Gewährsmann noch, ob man auch die höchsten Alpengipfel besteigen könne. Er antwortet uns: „Gar manchen Berg hat bis jetzt noch kein Mensch bestiegen; aber den höchsten Alpengipsel, der noch 2000 m höher ist, als die Zugspitze, kann man besteigen. Freilich ist das eine sehr anstrengende, gefährliche und auch teuere Geschichte. Diese Bergbesteigung kommt aus 7—800 Jb. Wer sie ausführen will, muß 4 Führer mitnehmen; das ist Vorschrift. Dann braucht er uoch 5 Träger für die Lebensmittel und andere Sachen. Man muß ja auf dem Schnee über Nacht bleiben, hat also viele Decken nötig. Auch Leitern und Seile muß man mitnehmen zum Hinausziehen und Hinablassen. Ost ist ein so schmaler Grat zu überschreiteu, daß man reitend darüber rutschen muß. Kommen Nebel oder Unwetter, so muß die Gesellschaft umkehren, oft nicht weit vom Ziel. Da ist es doch weislich eingerichtet, daß man auch vou uiedrigeru und bequem zu ersteigenden Bergen aus die Schönheiten der Alpenwelt schauen und genießen kann." — Zusammenfassung: Besteigung des höchsten Alpengipsels.

10. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 116

1898 - Schwabach : Schreyer
— 116 — Fremden viel besucht werden: Gar misch und Partenkirchen. (Zeigen!) Hier ist, wie in Berchtesgaden, die Holzschnitzerei zu Haus. Die 2 Orte haben eine sehr schöne Lage, und man kann von hier aus viele lohnende Bergtouren unternehmen. Südwestlich von Garmisch sehen wir auf der Karte einen uns bekannten hohen Berg, nämlich? Die Zugspitze. — Sie wird gewöhnlich von Garmisch aus bestiegen. An ihrem Nordfuß liegt ein See. Lies seinen Namen! Eibsee. — Auch der Eibsee wird von Fremden gern besucht. Er hat sehr schönes, klares Wasser. 9 kleine Inseln liegen in der Nähe seines Nordusers. Von ihnen aus hat man den großartigsten Blick auf die Zugspitze, die vom See aus noch unge- sähr 2000 m in die Höhe steigt. Ein aus den Inseln abgegebener Böllerschuß ruft ein Echo hervor, das einem lang fortrollenden Donner gleicht und das berühmte Echo des Königssees noch übertrifft. Zusammenfassung: Von Mittenwald an den Eibsee. Wir gehen von Mittenwald nach Nordosten ins Loisachthal. Dort liegen die vielbesuchten Orte Garmisch und Partenkirchen. Manche besteigen von hier aus die nahe Zugspitze; viel mehr noch gehen an den schönen Eibsee. — In Partenkirchen beginnt eine Eisenbahn. Nach welcher Himmels- gegend sährt sie? Nach Norden. — Wir fahren mit ihr bloß bis Oberau. (Zeigen!) Eben kommt auch ein Zug von der entgegenge- fetzten Richtung, von München, an. Er bringt eine ungeheure Anzahl von Reifenden mit. Es ist ja der Vorabend des Passionsspiels, und sie alle wollen nach Oberammergau. Ein buntes Gewühl von Menschen sehen wir da vor uns; wie im Weltbad Kissingen, so tönen auch hier fremde Sprachen an unser Ohr. Eine große Zahl von allerlei Fuhr- werken steht für die Angekommenen bereit. Bald bewegen sich Wagen und Fußgänger gleich einem Heerzug auf der schönen Bergstraße nach Westen zu, ins Thal der Ammer, dann nach Norden, nach Ober- a mm er g au. Zusammenfassung: Von Partenkirchen nach Oberammer- gau. Von Partenkirchen fahren wir mit der Bahn bis Oberau. Hier treffen wir viele Fremde, die von der entgegengesetzten Richtung hergekommen sind. Zu Wagen und zu Fuß ziehen sie aus einer schönen Straße nach Oberammergau. — 2. Oberammergau und seine Umgebung. Seheu wir uns heute uoch Oberammergau und seine Umgebung etwas an. Oberammergau ist ein großes Psarrdorf. Die Häuser gleichen zum Teil denen von Mittenwald. (Wie werden sie also aussehen? Vor- springende Dächer n. s. w.) Andere Häuser aber geben dem Dorf ein städtisches Aussehen. In schönen Läden sind die Erzeugnisse der Oberammergauer Bildschnitzerei ausgestellt, allerlei Sachen aus Holz und Elsenbein wie Kruzifixe, Heiligenbilder, Möbel, Spielwaren. Heute wimmelt es in den Gassen des Dorfes von Fremden. Jedes c
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