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e. W o Siegfried den Drachen schlug.
Viele Dürkheim er Kurgäste scheuen nicht die zweistündige Wan-
derung zum Drachensels. Der Weg zum Drachensels sührt durch
das schattige Jägerthal. Ein herrlicher Waldpsad zieht hinauf zum
Drachenfels. Unterwegs kommt man an einem alten Forst Hans vor-
bei, das den sonderbaren Namen „Kehrdichannichts" führt. Nahe
dabei bemerkt man die Ruine des Turmes „Murinelnichtviel,"
und in der Nähe soll auch noch ein Forsthaus gestanden haben, das
„Schaudichuichtum" hieß. Diese seltsamen Namen haben auch
eine sonderbare Geschichte. Die Jäger eines Grafen hatten viele
Streitigkeiten mit den Jägern des Herrn der Pfalz, mit den knr-
pfälzischen Jägern. Wenn der stolze „Jäger aus Kurpfalz"
im Walde dem auderu Jäger begegnete, sagte er jedesmal zu diesem:
„Murmel nicht viel!" Dann entgegnete der andere eben so oft: „Ich
kehr mich an nichts". Das drohende Wort: „Schau dich nicht um!"
mag dann auch oft gehört wordeu sein. So dauerte der Streit zwischen
den Forstleuten lange Zeit. Endlich mischten sich auch die Herren
drein. Der mächtige Pfälzer baute den Turm und nannte ihn „Murmel-
nichtviel". Darauf ließ sein Feind zum Trotz das Forsthaus „Kehrdich-
annichts" bauen.*) — Aus jener Zeit stammt auch ein Lieb-
lingslied der Pfälzer, das Ihr nächstens sollt singen lernen. Ich
will es Euch vortragen!
Der Jäger aus Kurpfalz.
(Darbietung des Textes.)
Zusammenfassung: An welche Gegend und Geschichte
erinnert uns das Lied: Der Jäger aus Kur Pfalz?
Vom Forsthaus „Kehrdichannichts" gelangt man bald hinauf zum
Drachenfels. Eine tiefe, geräumige Höhlung führt den Namen
Drachenhöhle oder Drachen kämme r. Eine uralte Sage erzählt,
daß hier ein wilder Drache gehaust habe. „Der tötete die Herde samt
den Hirten, raubte Mädchen und hielt sie auf dem Felfeu in einer Höhle
gefangen. Dadurch machte er die ganze Gegend unsicher. Nun kam in
diese Gegend ein Held, der Königs söhn Siegfried von Fanten
am Rhein. Derselbe hatte sich schon in seiner Jugend bei einem
Schmiede ein Schwert gemacht so breit und lang, wie es kein anderer
Ritter trug. Damit tötete Siegsried den Drachen." Dann riß er
Bäume samt der Wurzel aus dem Boden, warf sie auf das Untier und
zündete sie an. „Da schmolz das Fett des Drachen. Siegsried badete
sich darin, und dadurch wurde seine Haut hart wie Horn und uudurch-
dringlich sür jede Waffe. Zwischen den Schultern aber blieb eine ver-
*) Nach dem pfälzischen Lesebuch für die Iii. u. Iv. Klasse der Volksschule,
Nr. 349.
Geographie von Bayern. 11
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Siegfried Siegfried Hans Siegfried_von_Fanten Siegfried
aufstauen kann. Beim Holztriften haben die Holzknechte auch wenig
Arbeit, denkt Ihr wohl; aber da irrt Ihr Euch, wie Ihr gleich sehen
werdet. Die Stämme und Blöcke werden in den Triftbach eingeworfen.
Dann öffnet man die Klauseuthore, und das herabschießende Wasser reißt
die Holzmassen mit sort. Mancher Block wird ans Ufer geschlendert
oder klemmt sich zwischen Felsen sest, die im Bett des Baches sich besin-
den. Die Holzknechte stoßen sie wieder ins Wasser zurück. Ost werden
durch das schäumende Wasser Dutzende von Blöcken aus eiueu Haufen
getürmt.
Können die Holzknechte nicht vom Ufer aus die Hölzer auseinan-
der reißen, fo müssen sie oft bis an die Brust ius eiskalte Wasser
steigen und mit Beil und Haken nachhelfen. Mit staunenswerter Geschick-
lichkeit springen sie auch auf die nassen Felsblöcke oder von einem Stamm
aus den andern und wieder ans Ufer zurück. Gar mancher Holzknecht
hat aber fchon bei dieser gefährlichen Arbeit das Leben verloren; er ist
von dem einstürzenden Holzberg erschlagen worden oder in dem reißenden
Triftbach ertrunken.
Mitunter verengt sich die Schlucht, durch die der Bach braust, zu
einer finster» Klamm, die zu beiden Seiten von turmhohen, senkrechten
Wänden eingeschlossen ist. Wenn sich da unten das Triftholz staut,
dann muß eiu Holzknecht an einem Seil hinuntergelassen werden, um
den Hölzern Luft zu machen. Gerät die Holzmasse wieder in Bewegung,
und er wird nicht im rechten Augenblick emporgezogen, so erschlagen ihn
die uachstürzenden Stämme.
So ist die Arbeit des Holzknechts reich an Mühsal und Gefahr;
sie verlangt Kraft, Geschicklichkeit, Unerschrockenheit, Mut. Schon mancher
Holzknecht wurde von den Stämmen, die sein starker Arm gefällt hatte,
zerschmettert. Viele Gedenktafeln („Marterln") erzählen dem Wanderer
von solchen Unglücksfällen und bitten um ein fromm Gebet für den Ber-
nnglückten.*)
Zusammensassnng: Der Holzknecht und sein gesähr-
licher Beruf.
2. Der Wald gibt den Alpenbewohnern nicht nur Nahruug und
Verdienst, fondern er schützt sie auch vor großer Gefahr.
In den Alpen sällt sehr viel Schnee, so daß oft alles tief ver-
fchneit ist. Scharen von Menschen müssen aufgeboten werden, um dem
Postwagen Bahn zu schaufeln. Einzelnen Wanderern droht sicherer Tod;
das Wateu im tiefen Schnee macht sie müde, sie kommen nicht mehr
weiter und erfrieren.
Noch größere Gefahren bringt der Schnee, wenn plötzlich Tauwetter
eintritt. Was können wir im Frühjahr bei Tauwetter an den mit
*) Nach Haushofer: Arbeitergestalten aus den bayerischen Alpen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Xxii, §. 11. Die Türkcnnoth und die Eroberung Constantinopels. 459
§. 11. Die Türkennoth und die Eroberung Constan-
tinopels.
Durch die Kirchenversammluugen des 15. Jahrhunderts war es
auf das Klärlichste dargethan, daß man in dem Papstreich die Wahr-
heit nicht wollte, daß man die Finsterniß lieber hatte als das Lickt.
So konnten denn- die Strafgerichte nicht ausbleiben. In der johan-
neischen Apokalypse waren sie mit erschreckenden Farben längst zuvor
geschildert und ihre Vorspiele und Anfänge hatte das gottlose Geschlecht
schon zu verschiedenen Zeiten zu fühlen bekommen. Eines der furcht-
barsten und einschneidendsten Streckmittel war das Hereinbrechen der
Könige des Ostens, die vom Eufrat, von der alten Reichsgrenze des
Römerreichs her, unter den grausamsten Verheerungen ihren Sieges-
zug hielten bis in die Mitte der Christenheit- Lange Zeit hatte es
geschienen, als sei diese schwere Zuchtruthe gänzlich außer Thätigkeit
gesetzt. Aber der Arm des Herrn war noch immer ausgereckt und
eben jetzt zu neuen Schlägen erhoben. Denn schon hatte der Herr
wider die verkehrte und zuchtlose Christenheit abermals jene antichrist-
liche Macht erweckt, welche seit Mohamed's Zeiten als Würg-
und Todesengel die faulen Glieder vom Leibe der Christenheit vollends
abgetrennt und vernichtet hatte und dem Ueberrest fortwährend ein
Dorn in der Seite blieb. Die Kraft der Araber, die einst vom
Indus bis zum Tajo herrschten, war freilich längst wieder zerbrochen.
Aber immer neue kräftigere Völker wußte der Herr von Zeit zu Zeit
zur Verschärfung der Plage auf den Schauplatz zu führen, Völker,
welche fast alle zu dem vielverzweigten asiatischen Völkerstamm der
Tu rk (Turkmanen) gehörten. Wir haben bereits die Seldschukken zur
Zeit der Kreuzzüge kennen gelernt (S. 396). Jetzt begegnen uns die
Osmanen, die ersten und einzigen, die berufen waren, von Asien her
Europa's Grenzen zu überschreiten und von dem alten Kaisersitze
vieltausendjähriger Cultur, von Constantinopel aus, die greulichen Ver-
heerungen roher und unbildsamer Barbaren bis in das Herz Europa's
zu tragen. Von Osman haben die Osmanen chre Benennung, von
einem türkischen Häuptling, der mit einer Schaar von Knechten von
den westlichen Grenzen Armeniens aufbrach (1298), um Streif- und
Eroberungszüge in die kleinasiatischen Länder hinein zu versuchen.
Es gelang ihm in unerwarteter Weise. Sein Sohn Orch an (1326)
stand schon als Sieger an den Ufern des Hellespont und des Bospo-
rus und schaute mit ländergierigen Blicken nach der europäischen
Küste hinüber. Dessen Sohn Mur ad (1359 — 89) konnte sogar
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Ortsnamen: Christenheit- Asien Constantinopel Armeniens Bospo-
104
Ix. §. 3. Judenthum und Parsismus.
kerfamilie*), welche unter Japhet's Geschlecht im südlichen und westli-
chen Asien und in Europa zunächst unsere Aufmerksamkeit auf sich
zieht. Die Arier, welche Indien, die Orusländer und Iran erober-
ten, die Stammväter der Griechen, der Germanen, vielleicht auch der
keltischen Völker, lebten lange Zeit in patriarchalischer Weise als krie-
gerische Hirtenstämme auf den Hochebenen Westasiens, bis sie in die
einzelnen für sie bereiteten Länder hinabstiegen. Ihre religiösen Vor-
stellungen sind unmittelbar aus den Erinnerungen an die ältesten Of-
fenbarungen, die bis auf No ah's Zeiten gingen, geflossen. Im Ge-
gensatz zu den hamitischen Culturvölkern, welche alsbald die Gottheit
in's Fleisch zu ziehen suchten und das Bild des unsichtbaren Gottes
in ein Bild verwandelten, das ihnen gleich sei, verabscheuten sie allen
Bilderdienst. Sie hatten zwar den höchsten Gott mit einer Menge
untergeordneter Gottheiten (Engel) umgeben und dachten sich die gu-
ten Lichtgötter des Himmels in beständigem Kainpf mit den bösen Gei-
stern der Nacht und der Dürre; aber sie behielten stets eine tiefe Ehr-
furcht vor der Reinheit und Heiligkeit der höchsten Gottheit und stellten
sich zur Aufgabe, zu gleicher Reinheit emporzudringen. Auch in ihrer
Verunstaltung bot diese altarische Lichtreligion noch eine Fülle von
Berührungspunkten mit dem Glauben eines Daniel. Aber schwerlich
würde sie sich so lange in dieser verhältnißinäßigen Reinheit erhalten
haben, wenn nicht kurz vor den Zeiten des Daniel eine Reformation,
eine Reinigung mit ihr vorgenommen wäre. Schon früher, in grauen
Zeiten, soll ein Zarathustro oder Zerduscht (Zoroaster) gelebt
haben, der die arischen Vorstellungen in diejenigen Formen brachte, die
sich nachher in Baktrien, Medien und Persien eingebürgert haben.
Aber es wird uns auch von einem andern Zerduscht erzählt, der
zwischen 600 und 500 ausgetreten sei und die Religionsbücher der
Meder, die heilige Zendavesta, zum Abschluß brachte und den alten
Lehren wiederum eine frische Färbung gab. Dieser Zerduscht
stammte auö der ehemals assyrischen Provinz Aderbeidschan, derselben,
wohin größtentheils die von Salmanassar weggeführten Israeliten
gebracht wurden. Das Volk Israel war also ohne Zweifel der Canal,
durch welchen der Herr den späteren arischen Geschlechtern die neue
Klarheit und religiöse Erkenntniß zusührte, welche als zoroastrische
Religion oder Parsismus uns bekannt geworden ist. Darin hatten
sich die heidnischen Lehrer freilich nicht finden können, daß derselbe hei-
lige Gott eben sowohl Herr und Herrscher über die sündige Welt,
wie über die Welt der guten Geister sei, daß der Satan zugleich
Unterthan und Rebell wider Gott sein könne. Deshalb hatten sie
den Satan, den Obersten der bösen Geister, unter dem Namen Ah-
riman als unabhängigen und selbständigen Schöpfer und Herrn aller
bösen Creatur, neben den Ormuzd, den Schöpfer und Herr aller
guten Creatur, gestellt. Also zwei Götter und zwei Reiche lehrten sie,
*) Neuere Forscher wollen, daß sie in Medien und Persien mit tatarischen Be-
standtheilen gemischt gewesen sei.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Judenthum Daniel Salmanassar
Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Indien Gottes Baktrien Persien Israel Persien
144 Xi. §. 3. Bezwingung des ganzen Orients.
hinzu. Noch später, da er schon an aller Rettung verzweifelte,
wünschte er selbst, daß wenn es ihm nun einmal bestimmt sei, Reich
und Krone zu verlieren, beides doch an keinen Andern, als an
Alexander fallen möchte. Als dann endlich Darius auf seiner
Flucht, von Verrathern umgeben, in Todesgefahr gerieth und wirklich
von seinen eignen Satrapen erstochen wurde, soll er noch sterbend
dem zu seiner Rettung herbeieilenden Alexander seinen Dank haben
sagen lassen für die ihm und den Seinen erwiesene menschenfreund-
liche Behandlung. In königlicher Weise rächte Alexander den
schändlichen Königsmord, indem er zu gleicher Zeit alle noch übrigen
Länder des Orients durchzog und in seine Gewalt brachte. Denn
bis in die nördlichen und östlichen Länder hinter dem kaspischen Meer
und dem Aralsee verfolgte er unablässig die Mörder, und da er sie
in seine Hände bekam, ließ er sie am Kreuze sterben. Sich selbst
aber benahm er überall als den rechtmäßigen und unbestreitbaren Er-
den des hingemordeten König Sund der gesummten persischen Dynastie.
Die Thaten des wunderbaren Mannes auf diesen Zügen in die
entlegensten Provinzen des eroberten persischen Reiches übertreffen Alles,
was von den herrlichsten Kriegsthaten der berühmtesten Feldherren
alter (vielleicht auch neuerer) Zeit berichtet wird. Fast abgescvnitten
von dem Ausgangs- und Mittelpunkt seiner Macht und Herrschaft,
hinter sich Empörung, vor sich kriegerische Nationen, sehen wir ihn wie
auf Windesflügeln unwegsame Wüsten durcheilen, über unersteigliche
Gebirge hervorbrechen, brückenlose Ströme auf Schläuchen überschreiten,
mit der einen Hand gewaltig die Festungen und die Kriegsmacht der
Feinde niederbrechend, mit der andern ordnend und bauend die weit-
läuftigen Provinzen durch die weisesten Einrichtungen zum Gehorsam
und Wohlstand zurückführen, Städte gründen, Flotten ausrüsten,
Freundschaftsbündnisse mit den Nachbarn schließen und unwiderstehlich
zugleich die Länder und die Herzen erobern. Und als wüchse mit den
Schwierigkeiten seine Kraft, sein Alles wagender Muth, dachte er keinen
Augenblick an Ruhe, an Umkehr, an Stärkung zu weiteren künftigen
Unternehmungen. Rastlos vorwärts, weiter, in’ö Ungenwssene hinein
strebte sein thatendurstiger Geist. Nicht die Ströme des Indus, nicht
die lebendige Mauer der 300 riesigen Elephanten, nicht die wohlge-
ordneten Heere des Inderkönigs Porus mochten ihn von weiterm
Vordringen abhalten. Die reichen herrlichen Gebiete und die Millionen
Indiens schienen bestimmt, sich unter Alex and er's gewaltigem Scepter
in gleichem Gehorsam zu beugen, wie das ganze vordere Asien diesseits
des Indus. Aber eö schien nur so. Hier setzte die höhere Hand des
Allmächtigen dem kühnen Eroberer sein Ziel. Nicht weiter wollten
und konnten seine sonst so willigen und getreuen Griechenschaaren ihm
folgen. Er mußte umkehren. Fern von aller nähern Berührung mit
der orientalischen Cultur des babylonischen und persischen Weltreiche,
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Darius Darius Alexander Alexander Alexander Alexander Muth
152 Xii. §. 1. Die Einwohnerschaft Jerusalcm's ic. unter heidnischem Einfluß.
und Wissenschaft. Eben so viel mußten aber auch die Orientalen
opfern von ihrer weichlichen und dumpfen Hingebung tm materiellen
Lebensgenuß. Aber es entstand dadurch doch wirklich eine neue Form
geistiger Entwicklung, die wir mit dem Namen Hellenismus zu be-
zeichnen pflegen, ein mit orientalischen Elementen geschwängertes Grie-
chenthum, welches allen Theilen der zerfallenden Monarchie Alexan-
der's gemeinsam war und ihnen den Stempel der Einheit und Zu-
sammengehörigkeit trotz der Zerstückelung aufprägte. Deshalb stellt
auch die Weissagung Dan. 7, 6 das Thier, welches das griechische
Weltreich abbildet, noch immer als ein einiges Reich dar, obgleich es
schon vier Köpfe hat und mit seinen vier Flügeln nach entgegengesetzten
Richtungen strebt.
Uebrigens hat doch nicht das ganze Reich Alerande'rs des
Großen dieser Entwicklung folgen, auf dieser neuen Bahn sich fortbe-
wegen können. Die Länder hinter dem Eufrat machten sich balv von
dem neuen hellenisch-orientalischen Geistesleben der vorderen Küsten-
länder los und kehrten wieder zu ihrem altorientalischen Wesen zurück,
sei es zu der altpersischen Reiterwirthschaft (Parther) oder zu der neu-
persischen Zoroasterlehre (Saffaniden). Der Eufrat wurde die Grenz-
scheide des hellenistischen und des echt asiatischen Völkerlebens und ist
es mehr als ein halbes Jahrtausend hindurch geblieben. Der Mittel-
punkt, der Schwerpunkt des Weltreichs wird um einen bedeutenden
Schritt weiter nach Westen gerückt. Der Grund und Boden der alt-
orientalischen Pracht und Geistesblüthe entzieht sich allmälig unserm
Auge und verschleiert sich wie mit einem schweren dichten Nebel. Die
Sonne der Gerechtigkeit, welche aus Bethlehem hervorbricht, vermag
kaum diesen Nebel zu durchbrechen. Auf kurze Zeit hat sie ihn über-
wältigt. Aber schnell hat er sich wieder zusammengezogen und fester
und umfassender als zuvor Alles überschleiert und verdeckt. Nur spar-
same Strahlen des ewigen Lichtes vermögen noch in diese Finsterniß
hineinzudringen ; der ganze volle Schein muß sich nach Westen wenden,
und über weite Nebelstrecken, die auch im Westen sich erhoben haben,
nach Norden hin, in die Herzen der evangelischen Christenheit, in die
Herzen der gläubigen Gottesgemeinden hinein.
Xii. Zsrael's Kampf und Sieg wider das feindliche
Weltreich.
Motto: Der Gottlosen Sccptcr wird nicht bleiben über
dem Häuflein der Gerechten.
§. I. Die Einwohnerschaft Jerusalem's und die zer-
streuten Juden unter heidnischem Einfluß.
Mitten in die gährende Bewegung der feindlich wider einander
stürmenden Staaten des griechischen Weltreichs war das Volk Israel
gestellt. Natürlich konnte es von den Kämpfen und Entwicklungen
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
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V. §. 2. Amalekiter und Edomiter.
43
Amalekiter und verbanne sie mit Allem, was sie haben (1 Sam. 13.,
2. 3). Alle Welt hatte ohne Zweifel jenes Vergehen Amalek's ge-
gen das Volk Gottes vergessen, aber der Herr hatte es nicht ver-
gessen. Das Schreien des Mose an jenem Tage, unterstützt von
Aaron und Hur, wartete noch auf vollständige Erhörung. Jetzt
da die Zeit gekommen, da die Missethat der Amalekiter voll war,
erfolgte sie. Wie so manchem Volk hat das Angstgeschrei der Heili-
gen Gottes, die durch dasselbige verstöret waren, den Untergang
gebracht! Aber sie glauben es nicht.
Nach 1 Mos. 36, 16 scheinen die Amalekiter von Edom abzu-
stammen. Doch waren schon zu Abraham's Zeiten Amalekiter vor-
handen (1 Mos. 14, 7). Wir haben es also wohl mit einem Misch-
volk zu thun, welches wie die Horiter, Aviter u. s. w. zu den Ur-
einwohnern des Landes gehören mochte, aber erst durch den Sohn
Edom's sein eigenthümliches Gepräge empfing. Erst durch die Ver-
bindung mit den Edomitern wurden sie, was diese waren: ein Jäger-
und Räubervolk, nur noch wilder und beutesüchtiger als sie. Die
Edomiter aber hatten solch wildes Wesen gleich von ihrem Stamm-
vater ererbt. Denn Esau oder Edom hatte schon Isaac die Zu-
sicherung gegeben: deines Schwertes wirst du dich nähren. Jagd
und Krieg war also Edom's Hauptbeschäftigung, zumal da das un-
fruchtbare Gebirge Seir keine große Entwickelung des Ackerbaus und
der Viehzucht gestattete. Aber auch an dem Handel betheiligten sich
die Edomiter und bildeten die Vermittelung zwischen den Häfen des
persischen und älanitischen Meerbusens und den Küstenstädten Palä-
stinas und Phöniziens. Von ihrer Religion wissen wir nichts, außer
daß sie in späterer Zeit auch Götzen verehrten (2 Chron. 25, 14).
Doch sind noch Anzeichen vorhanden, daß sich die Kenntniß des
wahrhaftigen Gottes und die Weisheit, die von oben stammt, unter
den Besseren des Volkes lange erhalten hat. Die Weisen von The-
man werden in der Schrift rühmlich erwähnt (Hiob 2, 11. Jer. 49,
7. Ob. 8. Baruch 3, 22). Aber diese Weisheit, da sie nicht durch
fortdauernde neue Offenbarungen und demüthige.vertiefung in das
alt überlieferte Wort Gottes gefördert wurde, schützte doch nicht vor
der Thorheit dieser Welt, in welche das gesammte Volk tiefer und
tiefer versank.
Besonders war das in späterer Zeit der Fall, als das arabische
Handelsvolk der Nabatäer (Nebajoth) sich mitten unter ihnen nieder-
ließ und großen Neichthum, Pracht und Ueppigkeit in die Gebirge
von Seir einführte. Die Reste der alten Städte in Seir, besonders
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
70 Vii. §. 2. Die einzelnen Bestandteile des Weltreichs und deren Mischung.
den und der Nachwelt zu bezeichnen. Daher hüllt sich Alles, was wir
außer der kurzen Andeutung in der heiligen Offenbarung 1 Mos. 10 über
die Anfänge jenes Reichs und Völkerlebens besitzen, in tiefe Nacht der
Sagen und Mythen. Persische und griechische Schriftsteller haben dar-
über berichtet, aber in höchst ungenügender Weise, und ihre Berichte
widersprechen einander. Erst den gelehrten und mühevollen Forschun-
gen unserer Tage scheint es aufbehalten zu sein, die uralten Denkmäler,
Paläste, Tempel, Inschriften und Documente des seit Jahrtausenden
begrabenen Ninive und Babylon aus ihrem fast vergessenen Grabe wie-
der an's Licht zu ziehen. Aber es werden noch Zeiten vergehen, bis
alle diese Schätze und Erkenntnißmittel gehörig verglichen, geordnet,
gesichtet, die Inschriften verstanden und beurtheilt sind, ehe man aus
dem, was jetzt noch da ist, auf seinen Ursprung und aus die früheste
Geschichte des Reichs zurückschließen darf.
§. 2. Die einzelnen Bestandtheile des Weltreichs und
deren Mischung.
Hinter dem Eufrat wohnten zunächst drei semitische Stämme,
nämlich Elam, Assur, Arphachsad. Auch das Gebiet des Aram
(Syrer) reichte im obern Mesopotamien noch über den Eufrat hin-
über, doch ist von dem hier vorerst nicht die Rede. Wenn man un-
ter Arphachsad nicht, wie Etliche wollen, die Landschaft Arrapachitis,
sondern das Volk und Land der Chaldäer versteht, so lag dasselbe
am untern Eufrat. Weiter nordostwärts wohnte Assur am Tigris
und den dahinter sich erhebenden Gebirgen, und südwärts von letz-
teren, auch mit dem Chaldäergebiet zusammengrenzend, in der später
Elymais genannten Provinz Persiens hat man vermuthlich Elam
zu suchen. In nächster Verbindung mit diesen semitischen Völker-
schaften stand auch noch das unmittelbar dahinter liegende, südwärts
vom kaspischen Meer sich erstreckende Reich deö Madai, der von
Japhet stammte, gewöhnlich Medien genannt. Die noch weiter
nordwärts und ostwärts wohnenden Brüder Madai's, nämlich Me-
sech und Thubal, kommen für unsere Geschichte zunächst nicht in
Betracht. Sie lagen schon über den Kreis der mit Israel in Ver-
bindung tretenden Völker hinaus (Ps. 120, 5). Während also die
Masse der Bevölkerung in der Nähe deö kaspischen Meereö von
Japhet, und in der Nähe des persischen Busenö am Eufrat und
Tigris vom Sem abstammte, war von Süden her, wie die alten
Sagen erzählen, aus Schiffen vom persischen Meerbusen hereinkom-
mend, eine Colonie von Ham's Söhnen, Kuschiten, in's Land ge-
drungen und hatte sich nicht bloß zum Lehrmeister der noch in
patriarchalischer Einfachheit lebenden Stämme, sondern auch zu ihrem
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Meereö_von
Japhet
Extrahierte Ortsnamen: Ninive Assur Arphachsad Mesopotamien Persiens Israel
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwigs Mtuua_Wülzburg Karls Karl Karl Pleinfeld
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d) Behaglich läßt sich's hier im weichen Moos ruhen und träumen.
Doch plötzlich werden wir aufgeschreckt; scheu huschen einige Nehe
hart an uns vorbei. Noch vielen dieser niedlichen Tiere begegnen wir
im Weiterwandern. Auch einen stattlichen Hirsch sehen wir in der
Ferne. Außer Neh und Hirsch beherbergt der Spessart mich noch andere
Jagdtiere: Wildschwein^. Von ihrer Nähe geben die frisch aus-
gewühlten Wege Zeugnis. Ein eigentümliches Klopfen tönt an unser
Ohr; wir bleiben stehen und lauschen. Bald entdecken wir an einer alten
Eiche den Täter: der Waldzimmermann, der Specht^ ist's. Ihn treffen
wir sehr häufig im Spessart; er hat ja auch dem Gebirg den Namen
gegeben. Es hieß nämlich früher S p e ch ts h a r t, b. b. Sp echt.s w a ld.
Zusammeufassung: Reichtn in an Tieren.
e) Wir treffen im Spessart w e n i a D ö r je r. Sie bestehen
oft ans armseligen Hütten, in denen zuweilen bis zu 9 Menschen
wohnen. Die Hütteil sind zumeist mit der Rückwand an die Berg-
hänge gelehnt; daher siud sie feucht und ungesund. Trotzdem
erreichen die Lente im Spessart oft ein hohes Alter. Wie in so
manchen Gebirgsgegenden (Frankenwald, Fichtelgebirg), ist anch hier
die Armut kein seltner Gast. Ackerbau können die Lente wenig treiben.
Außer Kartoffeln bringt der Boden nur wenig Sommer.-,
getreide hervor; denn rauhe Winde wehen dort und der Winker
dauert Wer 7 Monate. Wenn einmal die Kartoffeln, das „Brot des
Spessarts", uicht geraten, dann herrscht große Not bei den armen
Seilten. Ihr Wald gibt ihnen zwar Beschästiguug, aber doch
wenig Verdienst. Viele Leute sind Holzschnitzer; das Schnitzen
lernen sie in einer Schnitzschule. Ans unsrer Wandrnng durch den
Wald sahen wir da und dort die ranchenden Meiler der Kohlen-
brenn er.. Kräftige Männer ziehen mit Axt und Säge hinaus in
den Wald die Baumries eu umzuhauen, die dann von den Bächen
zum Main geflößt werden. Welches ist wohl ihr weiteres Schicksal?
„Der Main trägt sie auf mächt'gem Floß
Zum Rhein, der in den salz'gen Schoß.
Denn dort das Schiff auf weitem Meer,
Das rüstig fährt im Sturm einher,
Hoch in der Luft die Masten stolz,
Gezimmert ist's von Deinem Holz;
Die Eich', ans der sein Rumpf gebaut,
Sie wuchs dort, wo der Spessart blaut." (Zedlitz.)
Zusammenfassung: Die Bewohner d e §> Sp ess arts,
ihre Wohnung und Beschäftigung.
' Übersichtliche Wiederholung: Der Spessart.
1. Lage und Bau.
2. Seine Schönheit und sein Reichtum (Wald, Wild, Wein).
3. Seiner Bewohner Armut.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankenwald Main Main Floß
Zum_Rhein