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e. W o Siegfried den Drachen schlug.
Viele Dürkheim er Kurgäste scheuen nicht die zweistündige Wan-
derung zum Drachensels. Der Weg zum Drachensels sührt durch
das schattige Jägerthal. Ein herrlicher Waldpsad zieht hinauf zum
Drachenfels. Unterwegs kommt man an einem alten Forst Hans vor-
bei, das den sonderbaren Namen „Kehrdichannichts" führt. Nahe
dabei bemerkt man die Ruine des Turmes „Murinelnichtviel,"
und in der Nähe soll auch noch ein Forsthaus gestanden haben, das
„Schaudichuichtum" hieß. Diese seltsamen Namen haben auch
eine sonderbare Geschichte. Die Jäger eines Grafen hatten viele
Streitigkeiten mit den Jägern des Herrn der Pfalz, mit den knr-
pfälzischen Jägern. Wenn der stolze „Jäger aus Kurpfalz"
im Walde dem auderu Jäger begegnete, sagte er jedesmal zu diesem:
„Murmel nicht viel!" Dann entgegnete der andere eben so oft: „Ich
kehr mich an nichts". Das drohende Wort: „Schau dich nicht um!"
mag dann auch oft gehört wordeu sein. So dauerte der Streit zwischen
den Forstleuten lange Zeit. Endlich mischten sich auch die Herren
drein. Der mächtige Pfälzer baute den Turm und nannte ihn „Murmel-
nichtviel". Darauf ließ sein Feind zum Trotz das Forsthaus „Kehrdich-
annichts" bauen.*) — Aus jener Zeit stammt auch ein Lieb-
lingslied der Pfälzer, das Ihr nächstens sollt singen lernen. Ich
will es Euch vortragen!
Der Jäger aus Kurpfalz.
(Darbietung des Textes.)
Zusammenfassung: An welche Gegend und Geschichte
erinnert uns das Lied: Der Jäger aus Kur Pfalz?
Vom Forsthaus „Kehrdichannichts" gelangt man bald hinauf zum
Drachenfels. Eine tiefe, geräumige Höhlung führt den Namen
Drachenhöhle oder Drachen kämme r. Eine uralte Sage erzählt,
daß hier ein wilder Drache gehaust habe. „Der tötete die Herde samt
den Hirten, raubte Mädchen und hielt sie auf dem Felfeu in einer Höhle
gefangen. Dadurch machte er die ganze Gegend unsicher. Nun kam in
diese Gegend ein Held, der Königs söhn Siegfried von Fanten
am Rhein. Derselbe hatte sich schon in seiner Jugend bei einem
Schmiede ein Schwert gemacht so breit und lang, wie es kein anderer
Ritter trug. Damit tötete Siegsried den Drachen." Dann riß er
Bäume samt der Wurzel aus dem Boden, warf sie auf das Untier und
zündete sie an. „Da schmolz das Fett des Drachen. Siegsried badete
sich darin, und dadurch wurde seine Haut hart wie Horn und uudurch-
dringlich sür jede Waffe. Zwischen den Schultern aber blieb eine ver-
*) Nach dem pfälzischen Lesebuch für die Iii. u. Iv. Klasse der Volksschule,
Nr. 349.
Geographie von Bayern. 11
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Siegfried Siegfried Hans Siegfried_von_Fanten Siegfried
aufstauen kann. Beim Holztriften haben die Holzknechte auch wenig
Arbeit, denkt Ihr wohl; aber da irrt Ihr Euch, wie Ihr gleich sehen
werdet. Die Stämme und Blöcke werden in den Triftbach eingeworfen.
Dann öffnet man die Klauseuthore, und das herabschießende Wasser reißt
die Holzmassen mit sort. Mancher Block wird ans Ufer geschlendert
oder klemmt sich zwischen Felsen sest, die im Bett des Baches sich besin-
den. Die Holzknechte stoßen sie wieder ins Wasser zurück. Ost werden
durch das schäumende Wasser Dutzende von Blöcken aus eiueu Haufen
getürmt.
Können die Holzknechte nicht vom Ufer aus die Hölzer auseinan-
der reißen, fo müssen sie oft bis an die Brust ius eiskalte Wasser
steigen und mit Beil und Haken nachhelfen. Mit staunenswerter Geschick-
lichkeit springen sie auch auf die nassen Felsblöcke oder von einem Stamm
aus den andern und wieder ans Ufer zurück. Gar mancher Holzknecht
hat aber fchon bei dieser gefährlichen Arbeit das Leben verloren; er ist
von dem einstürzenden Holzberg erschlagen worden oder in dem reißenden
Triftbach ertrunken.
Mitunter verengt sich die Schlucht, durch die der Bach braust, zu
einer finster» Klamm, die zu beiden Seiten von turmhohen, senkrechten
Wänden eingeschlossen ist. Wenn sich da unten das Triftholz staut,
dann muß eiu Holzknecht an einem Seil hinuntergelassen werden, um
den Hölzern Luft zu machen. Gerät die Holzmasse wieder in Bewegung,
und er wird nicht im rechten Augenblick emporgezogen, so erschlagen ihn
die uachstürzenden Stämme.
So ist die Arbeit des Holzknechts reich an Mühsal und Gefahr;
sie verlangt Kraft, Geschicklichkeit, Unerschrockenheit, Mut. Schon mancher
Holzknecht wurde von den Stämmen, die sein starker Arm gefällt hatte,
zerschmettert. Viele Gedenktafeln („Marterln") erzählen dem Wanderer
von solchen Unglücksfällen und bitten um ein fromm Gebet für den Ber-
nnglückten.*)
Zusammensassnng: Der Holzknecht und sein gesähr-
licher Beruf.
2. Der Wald gibt den Alpenbewohnern nicht nur Nahruug und
Verdienst, fondern er schützt sie auch vor großer Gefahr.
In den Alpen sällt sehr viel Schnee, so daß oft alles tief ver-
fchneit ist. Scharen von Menschen müssen aufgeboten werden, um dem
Postwagen Bahn zu schaufeln. Einzelnen Wanderern droht sicherer Tod;
das Wateu im tiefen Schnee macht sie müde, sie kommen nicht mehr
weiter und erfrieren.
Noch größere Gefahren bringt der Schnee, wenn plötzlich Tauwetter
eintritt. Was können wir im Frühjahr bei Tauwetter an den mit
*) Nach Haushofer: Arbeitergestalten aus den bayerischen Alpen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Xxi. §, 10. Ausbreitung der Papstherrschast über Griechenland rc. 415
kischer Kaiser (Balduin von Flandern) ward in Constantinopel
eingesetzt; alle übrigen Landestheile wurden an die Venetianer oder
an kleinere fränkische Fürsten ausgethan. Aber weder der Kaiser von
Constantinopel, noch die Herzoge von Athen, Naros, Morea und
wie sie weiter hießen, konnten Wurzel fassen in dem fremden Lande.
Mit wüthendem Haß wurden sie von den Griechen, absonderlich von
den Priestern und Mönchen bedroht, die sich durchaus und durchaus
nicht der Herrschaft des Papstes unterwerfen wollten. Wenn also
die Griechen diese Strafen durch ihre schmähliche Behandlung der
früheren Kreuzfahrer auch vollkommen und reichlich verdient hatten,
so war doch vorauszusehen, daß das fränkische Regiment unter ihnen
keinen Bestand haben würde. Es dauerte auch keine sechzig Jahre.
Von 1261 an nahmen schon wieder eingeborene griechische Kaiser den
Thron in der Hauptstadt des elenden Reiches ein.
Dauernder und erfolgreicher waren die Unternehmungen anderer
Kreuzfahrer, welche um dieselbe Zeit im nordöstlichen Europa die Hei-
den mit siegreichem Schwert der päpstlichen Herrschaft unterwarfen.
Es waren die Bewohner des eigentlichen Preußen und der jetzt russi-
schen Ostseeprovinzen, denen damals nicht bloß das Christenthum, son-
dern deutsche Sitte, deutsche Sprache, deutsches Blut zugeführt wurde,
die in den großen Verband des germanischen Lebenskreises hineingezo-
zogen und zu einem weit vorgeschobenen Vorposten des deutschen Volks
gegen die von Osten hereindringenden slavischen Völker gemacht wur-
den. Zwar sind die heidnischen Bewohner jener Küstenländer vom
finnischen Meerbusen bis zur Weichsel nicht ohne Weiteres als Sla-
ven zu bezeichnen. Sie gehörten vielmehr vom Süden her bis zum
Meerbusen von Riga einem besondern, mit den übrigen Slaven nur
lose zusammenhängenden lettischen Stamm an. der sich viel näher an
die germanischen Völker anschloß. Vom rigischen bis zum finnischen
Meerbusen aber und darüber hinaus wohnten finnische Stämme, näm-
lich Esthen und Lieven. Nun waren zuerst durch den Handelsverkehr
die Lieven an der Düna den bremer Kaufleuten und durch sie dem bre-
mischen Erzbischof bekannt geworden. Dieser schickte sofort einen Mis-
sionar, den ehrwürdigen Klosterbruder Meinhard, nach Lievland,
1l86, der auch mit großem Eifer unter den Heiden zu wirken begann,
zu Ukeskola an der Düna eine Kirche baute, hier und da etliche Schaa-
ren zur Taufe bewog, aber doch am Ende starb (1196), ohne etwas Be-
deutendes ausgerichtet und Festes begründet zu haben. Sein Nachfol-
ger Berthold, heftigern und kriegerischen Sinnes, hatte nicht sobald
die Wildheit und Widerspenstigkeit der Heiden in der Nähe gesehen,
als er auch schon mit einein Kreuzheer herbeikam, um das unbändige
Volk mit Gewalt zu bekehren. Liber wer das Schwert nimmt, soll
durch das Schwert umkommen. Berthold selbst fiel in der Schlacht
(1198). Der aus Bremen neugesandte Bischof Albrecht verschanzte
sich mit seinen deutschen Begleitern in der Stadt Riga und schuf sich
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Balduin Morea Lieven Meinhard Berthold Berthold Albrecht Albrecht
416 Xxi. §. 11. Kreuzzug wider die Ketzer.
eine neue stets bereite Streitmacht wider die Heiden, nämlich einen
Ritterorden, der sich seine Burgen mitten im heidnischen Land baute
und in unermüdlicher Fehde und langsamem, oft unterbrochenem Fort-
schritt allmälig das ganze lievische Volk zur Taufe und zur Unterwer-
fung unter den Papst und den Bischof zwang. Die Stiftung dieses
Ordens der Schwertbrüder erfolgte 1202 nach dem Rath und der
nähern Anweisung des Innocenz. Doch hat Innocenz keines-
wegs die Waffen für genügend gehalten zum Bekehrungswerk. Alles
Ernstes hat er darauf gedrungen, daß Priester, Geistliche, Mönche in's
Land kämen, nach allen Gegenden sich verbreiteten und das unwissende
Volk mit aller Geduld und Eifer unterrichteten. Das ist auch geschehen,
obgleich keineswegs in dem Maße, wie der Papst es wünschen mochte.
Zunächst vollbrachten überall die Waffen ihr blutiges Werk. Nachdem
Lievland unterworfen war, kam die Reihe an Esthland, dann an Kur-
land und Semgallen und zuletzt an Preußen. Nur das heidnische
Litthauen blieb noch unbekehrt dazwischen. In Preußen hatte schon
1207 der polnische Abt Gottfried das Evangelium zu verbreiten
gesucht. Doch blieb der Erfolg nur gering. Da berief Innocenz
den pommerschen Mönch Christian zum Missionar und Bischof für
Preußen, ließ ihn selbst nach Rom kommen und gab ihm Instructionen
und Briefe an alle geistlichen und weltlichen Fürsten, mit denen sein
Beruf ihn in Verbindung bringen konnte; und Christian's Pretigt
hatte zu Anfang einen sehr erfreulichen Fortgang. Schon war ein
Bischofsitz in Culm gegründet und mehrere preußische Fürsten zur Taufe
bewogen. Allein bald brach die ganze heidnische Wildheit in einem
rasenden Aufstande los, und alles Gewonnene wurde in einem Augen-
blick vernichtet. Man versuchte es mit Kreuzzügen aus Deutschland
und Polen. Aber so wie die Kreuzheere den Rücken wieder gewendet
hatten, war auch das Heidenthum wieder auf dem Plan. Da rief
Christian den Orden der Deutschherren in's Land, und seit 1227
begann nun der tapfere Landmeister Hermann von Valk mit sei-
nen Rittern (seit 1237 mit dem Orden der Schwertbrüder vereinigt)
das mühselige, bisweilen scheinbar wieder ganz vernichtete, aber in sei-
nen letzten Erfolgen reichgesegnete Werk, die schöne preußische Provinz
dem deutschen Volke und der christlichen Kirche als ein unveräußerliches
Eigenthum zu gewinnen.
§. 11. Kreuzzug wider die Ketzer.
Die Macht des Papstes, die irdische Herrlichkeit der Kirche stand
jetzt in ihrem höchsten Glanze. Aber da diese Herrlichkeit nicht aus
dem Geist geboren, sondern zum weit überwiegenden Theile aus dem
Fleische stammte, der Ehrgeiz, Herrschsucht, Willkür, Hochmuth, Selbst-
sucht in ihren verschiedensten Verzweigungen an dem Aufbau dieser
irdischen Theokratie mitgebaut hatten und in immer steigendem Maße
sich daran berheiligten, so konnte es nicht fehlen, daß aus der Tiefe
des christlichen Bewußtseins, aus dem unvertilgbaren Bedürfniß des
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Innocenz Innocenz_keines- Innocenz Gottfried Innocenz Innocenz Christian Christian's_Pretigt Christian Hermann_von_Valk Hochmuth
Extrahierte Ortsnamen: Esthland Rom Deutschland Polen
V. §. 2. Amalekiter und Edomiter.
43
Amalekiter und verbanne sie mit Allem, was sie haben (1 Sam. 13.,
2. 3). Alle Welt hatte ohne Zweifel jenes Vergehen Amalek's ge-
gen das Volk Gottes vergessen, aber der Herr hatte es nicht ver-
gessen. Das Schreien des Mose an jenem Tage, unterstützt von
Aaron und Hur, wartete noch auf vollständige Erhörung. Jetzt
da die Zeit gekommen, da die Missethat der Amalekiter voll war,
erfolgte sie. Wie so manchem Volk hat das Angstgeschrei der Heili-
gen Gottes, die durch dasselbige verstöret waren, den Untergang
gebracht! Aber sie glauben es nicht.
Nach 1 Mos. 36, 16 scheinen die Amalekiter von Edom abzu-
stammen. Doch waren schon zu Abraham's Zeiten Amalekiter vor-
handen (1 Mos. 14, 7). Wir haben es also wohl mit einem Misch-
volk zu thun, welches wie die Horiter, Aviter u. s. w. zu den Ur-
einwohnern des Landes gehören mochte, aber erst durch den Sohn
Edom's sein eigenthümliches Gepräge empfing. Erst durch die Ver-
bindung mit den Edomitern wurden sie, was diese waren: ein Jäger-
und Räubervolk, nur noch wilder und beutesüchtiger als sie. Die
Edomiter aber hatten solch wildes Wesen gleich von ihrem Stamm-
vater ererbt. Denn Esau oder Edom hatte schon Isaac die Zu-
sicherung gegeben: deines Schwertes wirst du dich nähren. Jagd
und Krieg war also Edom's Hauptbeschäftigung, zumal da das un-
fruchtbare Gebirge Seir keine große Entwickelung des Ackerbaus und
der Viehzucht gestattete. Aber auch an dem Handel betheiligten sich
die Edomiter und bildeten die Vermittelung zwischen den Häfen des
persischen und älanitischen Meerbusens und den Küstenstädten Palä-
stinas und Phöniziens. Von ihrer Religion wissen wir nichts, außer
daß sie in späterer Zeit auch Götzen verehrten (2 Chron. 25, 14).
Doch sind noch Anzeichen vorhanden, daß sich die Kenntniß des
wahrhaftigen Gottes und die Weisheit, die von oben stammt, unter
den Besseren des Volkes lange erhalten hat. Die Weisen von The-
man werden in der Schrift rühmlich erwähnt (Hiob 2, 11. Jer. 49,
7. Ob. 8. Baruch 3, 22). Aber diese Weisheit, da sie nicht durch
fortdauernde neue Offenbarungen und demüthige.vertiefung in das
alt überlieferte Wort Gottes gefördert wurde, schützte doch nicht vor
der Thorheit dieser Welt, in welche das gesammte Volk tiefer und
tiefer versank.
Besonders war das in späterer Zeit der Fall, als das arabische
Handelsvolk der Nabatäer (Nebajoth) sich mitten unter ihnen nieder-
ließ und großen Neichthum, Pracht und Ueppigkeit in die Gebirge
von Seir einführte. Die Reste der alten Städte in Seir, besonders
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwigs Mtuua_Wülzburg Karls Karl Karl Pleinfeld
— 128 —
d) Behaglich läßt sich's hier im weichen Moos ruhen und träumen.
Doch plötzlich werden wir aufgeschreckt; scheu huschen einige Nehe
hart an uns vorbei. Noch vielen dieser niedlichen Tiere begegnen wir
im Weiterwandern. Auch einen stattlichen Hirsch sehen wir in der
Ferne. Außer Neh und Hirsch beherbergt der Spessart mich noch andere
Jagdtiere: Wildschwein^. Von ihrer Nähe geben die frisch aus-
gewühlten Wege Zeugnis. Ein eigentümliches Klopfen tönt an unser
Ohr; wir bleiben stehen und lauschen. Bald entdecken wir an einer alten
Eiche den Täter: der Waldzimmermann, der Specht^ ist's. Ihn treffen
wir sehr häufig im Spessart; er hat ja auch dem Gebirg den Namen
gegeben. Es hieß nämlich früher S p e ch ts h a r t, b. b. Sp echt.s w a ld.
Zusammeufassung: Reichtn in an Tieren.
e) Wir treffen im Spessart w e n i a D ö r je r. Sie bestehen
oft ans armseligen Hütten, in denen zuweilen bis zu 9 Menschen
wohnen. Die Hütteil sind zumeist mit der Rückwand an die Berg-
hänge gelehnt; daher siud sie feucht und ungesund. Trotzdem
erreichen die Lente im Spessart oft ein hohes Alter. Wie in so
manchen Gebirgsgegenden (Frankenwald, Fichtelgebirg), ist anch hier
die Armut kein seltner Gast. Ackerbau können die Lente wenig treiben.
Außer Kartoffeln bringt der Boden nur wenig Sommer.-,
getreide hervor; denn rauhe Winde wehen dort und der Winker
dauert Wer 7 Monate. Wenn einmal die Kartoffeln, das „Brot des
Spessarts", uicht geraten, dann herrscht große Not bei den armen
Seilten. Ihr Wald gibt ihnen zwar Beschästiguug, aber doch
wenig Verdienst. Viele Leute sind Holzschnitzer; das Schnitzen
lernen sie in einer Schnitzschule. Ans unsrer Wandrnng durch den
Wald sahen wir da und dort die ranchenden Meiler der Kohlen-
brenn er.. Kräftige Männer ziehen mit Axt und Säge hinaus in
den Wald die Baumries eu umzuhauen, die dann von den Bächen
zum Main geflößt werden. Welches ist wohl ihr weiteres Schicksal?
„Der Main trägt sie auf mächt'gem Floß
Zum Rhein, der in den salz'gen Schoß.
Denn dort das Schiff auf weitem Meer,
Das rüstig fährt im Sturm einher,
Hoch in der Luft die Masten stolz,
Gezimmert ist's von Deinem Holz;
Die Eich', ans der sein Rumpf gebaut,
Sie wuchs dort, wo der Spessart blaut." (Zedlitz.)
Zusammenfassung: Die Bewohner d e §> Sp ess arts,
ihre Wohnung und Beschäftigung.
' Übersichtliche Wiederholung: Der Spessart.
1. Lage und Bau.
2. Seine Schönheit und sein Reichtum (Wald, Wild, Wein).
3. Seiner Bewohner Armut.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankenwald Main Main Floß
Zum_Rhein