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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 161

1898 - Schwabach : Schreyer
— 101 — e. W o Siegfried den Drachen schlug. Viele Dürkheim er Kurgäste scheuen nicht die zweistündige Wan- derung zum Drachensels. Der Weg zum Drachensels sührt durch das schattige Jägerthal. Ein herrlicher Waldpsad zieht hinauf zum Drachenfels. Unterwegs kommt man an einem alten Forst Hans vor- bei, das den sonderbaren Namen „Kehrdichannichts" führt. Nahe dabei bemerkt man die Ruine des Turmes „Murinelnichtviel," und in der Nähe soll auch noch ein Forsthaus gestanden haben, das „Schaudichuichtum" hieß. Diese seltsamen Namen haben auch eine sonderbare Geschichte. Die Jäger eines Grafen hatten viele Streitigkeiten mit den Jägern des Herrn der Pfalz, mit den knr- pfälzischen Jägern. Wenn der stolze „Jäger aus Kurpfalz" im Walde dem auderu Jäger begegnete, sagte er jedesmal zu diesem: „Murmel nicht viel!" Dann entgegnete der andere eben so oft: „Ich kehr mich an nichts". Das drohende Wort: „Schau dich nicht um!" mag dann auch oft gehört wordeu sein. So dauerte der Streit zwischen den Forstleuten lange Zeit. Endlich mischten sich auch die Herren drein. Der mächtige Pfälzer baute den Turm und nannte ihn „Murmel- nichtviel". Darauf ließ sein Feind zum Trotz das Forsthaus „Kehrdich- annichts" bauen.*) — Aus jener Zeit stammt auch ein Lieb- lingslied der Pfälzer, das Ihr nächstens sollt singen lernen. Ich will es Euch vortragen! Der Jäger aus Kurpfalz. (Darbietung des Textes.) Zusammenfassung: An welche Gegend und Geschichte erinnert uns das Lied: Der Jäger aus Kur Pfalz? Vom Forsthaus „Kehrdichannichts" gelangt man bald hinauf zum Drachenfels. Eine tiefe, geräumige Höhlung führt den Namen Drachenhöhle oder Drachen kämme r. Eine uralte Sage erzählt, daß hier ein wilder Drache gehaust habe. „Der tötete die Herde samt den Hirten, raubte Mädchen und hielt sie auf dem Felfeu in einer Höhle gefangen. Dadurch machte er die ganze Gegend unsicher. Nun kam in diese Gegend ein Held, der Königs söhn Siegfried von Fanten am Rhein. Derselbe hatte sich schon in seiner Jugend bei einem Schmiede ein Schwert gemacht so breit und lang, wie es kein anderer Ritter trug. Damit tötete Siegsried den Drachen." Dann riß er Bäume samt der Wurzel aus dem Boden, warf sie auf das Untier und zündete sie an. „Da schmolz das Fett des Drachen. Siegsried badete sich darin, und dadurch wurde seine Haut hart wie Horn und uudurch- dringlich sür jede Waffe. Zwischen den Schultern aber blieb eine ver- *) Nach dem pfälzischen Lesebuch für die Iii. u. Iv. Klasse der Volksschule, Nr. 349. Geographie von Bayern. 11

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 120

1898 - Schwabach : Schreyer
aufstauen kann. Beim Holztriften haben die Holzknechte auch wenig Arbeit, denkt Ihr wohl; aber da irrt Ihr Euch, wie Ihr gleich sehen werdet. Die Stämme und Blöcke werden in den Triftbach eingeworfen. Dann öffnet man die Klauseuthore, und das herabschießende Wasser reißt die Holzmassen mit sort. Mancher Block wird ans Ufer geschlendert oder klemmt sich zwischen Felsen sest, die im Bett des Baches sich besin- den. Die Holzknechte stoßen sie wieder ins Wasser zurück. Ost werden durch das schäumende Wasser Dutzende von Blöcken aus eiueu Haufen getürmt. Können die Holzknechte nicht vom Ufer aus die Hölzer auseinan- der reißen, fo müssen sie oft bis an die Brust ius eiskalte Wasser steigen und mit Beil und Haken nachhelfen. Mit staunenswerter Geschick- lichkeit springen sie auch auf die nassen Felsblöcke oder von einem Stamm aus den andern und wieder ans Ufer zurück. Gar mancher Holzknecht hat aber fchon bei dieser gefährlichen Arbeit das Leben verloren; er ist von dem einstürzenden Holzberg erschlagen worden oder in dem reißenden Triftbach ertrunken. Mitunter verengt sich die Schlucht, durch die der Bach braust, zu einer finster» Klamm, die zu beiden Seiten von turmhohen, senkrechten Wänden eingeschlossen ist. Wenn sich da unten das Triftholz staut, dann muß eiu Holzknecht an einem Seil hinuntergelassen werden, um den Hölzern Luft zu machen. Gerät die Holzmasse wieder in Bewegung, und er wird nicht im rechten Augenblick emporgezogen, so erschlagen ihn die uachstürzenden Stämme. So ist die Arbeit des Holzknechts reich an Mühsal und Gefahr; sie verlangt Kraft, Geschicklichkeit, Unerschrockenheit, Mut. Schon mancher Holzknecht wurde von den Stämmen, die sein starker Arm gefällt hatte, zerschmettert. Viele Gedenktafeln („Marterln") erzählen dem Wanderer von solchen Unglücksfällen und bitten um ein fromm Gebet für den Ber- nnglückten.*) Zusammensassnng: Der Holzknecht und sein gesähr- licher Beruf. 2. Der Wald gibt den Alpenbewohnern nicht nur Nahruug und Verdienst, fondern er schützt sie auch vor großer Gefahr. In den Alpen sällt sehr viel Schnee, so daß oft alles tief ver- fchneit ist. Scharen von Menschen müssen aufgeboten werden, um dem Postwagen Bahn zu schaufeln. Einzelnen Wanderern droht sicherer Tod; das Wateu im tiefen Schnee macht sie müde, sie kommen nicht mehr weiter und erfrieren. Noch größere Gefahren bringt der Schnee, wenn plötzlich Tauwetter eintritt. Was können wir im Frühjahr bei Tauwetter an den mit *) Nach Haushofer: Arbeitergestalten aus den bayerischen Alpen.

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 127

1898 - Schwabach : Schreyer
- 127 — Merksätze: Die deutschen Alpen bilden lange Bergketten vom Boden- see bis zur Salzach. Viele Alpen berge erheben sich über 2 0 00 m. Regengüsse und Schneefälle sind in den Alpen nicht selten. Trotzdem man in dem Gebirge vielen Gefahren ausgesetzt ist, werden sie doch ihrer Schönheit wegen von vielen Fremden besucht. Bei einer Bergbesteiguug kommt man anfangs durch Laub-, dann durch Nadelwald. In den höheren und kälteren Lagen gedeiht nur noch Buschwerk. Die Gipfel der höchsten Berge sind kahl. Zeichnung. B. Begleichung. 1. Die Alpeu und die Heimat. 2. Die Alpen: Lage und Einteilung. b. Witterung und Pflanzen leben. c. Schönheiten und Gefahren. ct. Wohnorte und Beschäftigung der Bewohner. 3. Alpen, Böhmerwald, Fichtelgebirge: a. Mit zunehmender Höhe nimmt die Wärme und daher auch der Pflanzen wuchs ab. d. Einwirkung der Gebirge aus die Niederschläge. 4. Alpen, Böhm er Wald, Fichtelgebirge und Rhön: a. Höhe (Hoch- und Mittelgebirge). b. Form (Ketten- und Massengebirge). C. Anwendung (und zur Konzentration). 1. Darstellung im Sandkasten. 2. Übungsfragen und Aufgaben: Weise nach, daß die Be- schäftigung der Bewohner meist vom Boden abhängt! — Warum wer- den die Alpen so viel besucht? n. s. w. 3. Naturkunde: Das Steinsalz. Die Gemse. Die Rinderherde.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 186

1898 - Schwabach : Schreyer
— 186 — B. Zusammenstellung des rein begrifflichen Materials. I. Der Wald. 1. Der Wald birgt großen Reichtum.*) 2. Er gibt vielen Menschen Beschäftigung und Verdienste 3. Er ist der Ernährer der Quellen. 4. Er wird von den Menschen gerne besucht. 5. Er bietet Menschen und Tieren Schutz. Ii. Gebirge. 1. Die Gebirge enthalten mancherlei Bodenschätze. 2. Sie verschaffen den Bewohnern Arbeit und Verdienst. 3. Schönheit der Gegend zieht Fremde an. 4. Das Reisen in Gebirgen ist auch mit Gefahren der- bunden. 5. Mit zunehmender Höhe nimmt Wärme und Pflan- zenwuchs ab. 6. Die Gebirge haben meistens kaltes Klima. 7. Sie schützen die Niederungen vor rauhen Winden. 8. In waldreichen Gegenden gibt es zahlreiche Nieder- schlage. 9. Waldreiche Gebirge sind reiche Quellgebiete. 10. Bergreihen bestimmen die Flußrichtung. 11. Die Abdachung der Gebirge bestimmt das Gefälle der Flüsse. 12. Manche Gebirge bilden Wasserscheiden. 13. Man teilt die Gebirge ein: ihrer Höhe nach in Hoch- und Mittelgebirge, ihrer Form nach :n Ketten- und Massengebirge. 14. Manche Gebirge sind durch die Thätigkeit des Wassers, andere durch die des Feuers entstanden. 15. Steinkohlen, Tors und Versteinerungen geben Kunde von untergegangenen Pflanzen und Tieren. Iii. Köenen. 1. Man unterscheidet Hoch- und Tiefebenen. 2. Ehemalige Seebecken sind fruchtbare Gegenden. Iv. Gewässer. 1. Der Fluß ist ein Diener des Menschen. 2. Je größer der Fluß, desto größer seine Leistung. *) Die in kleinerer Schrift gedruckten Sätze wurden im I. Teile er- arbeitet.

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 45

1859 - Lübeck : Rohden
V. §. 2. Amalekiter und Edomiter. 43 Amalekiter und verbanne sie mit Allem, was sie haben (1 Sam. 13., 2. 3). Alle Welt hatte ohne Zweifel jenes Vergehen Amalek's ge- gen das Volk Gottes vergessen, aber der Herr hatte es nicht ver- gessen. Das Schreien des Mose an jenem Tage, unterstützt von Aaron und Hur, wartete noch auf vollständige Erhörung. Jetzt da die Zeit gekommen, da die Missethat der Amalekiter voll war, erfolgte sie. Wie so manchem Volk hat das Angstgeschrei der Heili- gen Gottes, die durch dasselbige verstöret waren, den Untergang gebracht! Aber sie glauben es nicht. Nach 1 Mos. 36, 16 scheinen die Amalekiter von Edom abzu- stammen. Doch waren schon zu Abraham's Zeiten Amalekiter vor- handen (1 Mos. 14, 7). Wir haben es also wohl mit einem Misch- volk zu thun, welches wie die Horiter, Aviter u. s. w. zu den Ur- einwohnern des Landes gehören mochte, aber erst durch den Sohn Edom's sein eigenthümliches Gepräge empfing. Erst durch die Ver- bindung mit den Edomitern wurden sie, was diese waren: ein Jäger- und Räubervolk, nur noch wilder und beutesüchtiger als sie. Die Edomiter aber hatten solch wildes Wesen gleich von ihrem Stamm- vater ererbt. Denn Esau oder Edom hatte schon Isaac die Zu- sicherung gegeben: deines Schwertes wirst du dich nähren. Jagd und Krieg war also Edom's Hauptbeschäftigung, zumal da das un- fruchtbare Gebirge Seir keine große Entwickelung des Ackerbaus und der Viehzucht gestattete. Aber auch an dem Handel betheiligten sich die Edomiter und bildeten die Vermittelung zwischen den Häfen des persischen und älanitischen Meerbusens und den Küstenstädten Palä- stinas und Phöniziens. Von ihrer Religion wissen wir nichts, außer daß sie in späterer Zeit auch Götzen verehrten (2 Chron. 25, 14). Doch sind noch Anzeichen vorhanden, daß sich die Kenntniß des wahrhaftigen Gottes und die Weisheit, die von oben stammt, unter den Besseren des Volkes lange erhalten hat. Die Weisen von The- man werden in der Schrift rühmlich erwähnt (Hiob 2, 11. Jer. 49, 7. Ob. 8. Baruch 3, 22). Aber diese Weisheit, da sie nicht durch fortdauernde neue Offenbarungen und demüthige.vertiefung in das alt überlieferte Wort Gottes gefördert wurde, schützte doch nicht vor der Thorheit dieser Welt, in welche das gesammte Volk tiefer und tiefer versank. Besonders war das in späterer Zeit der Fall, als das arabische Handelsvolk der Nabatäer (Nebajoth) sich mitten unter ihnen nieder- ließ und großen Neichthum, Pracht und Ueppigkeit in die Gebirge von Seir einführte. Die Reste der alten Städte in Seir, besonders

6. Das Maingebiet - S. 160

1908 - Schwabach : Schreyer
— 160 — wenn in einer Gegend Hopfen gedeihen soll? Am besten ist es für die Hopfenpflanze, wenn die Abhänge der Berge gegen Süden, Südosten und Südwesten geneigt sind, so daß der Hopfen einerseits gegen die rauhen Nord- und Ostwinde geschützt ist, andrerseits von der Sonne viel beschienen werden kann. Auch verlangt der Hopfen einen tief- gründigen, fruchtbaren Boden. Will also der Landmann ein Stück Acker- land in eine Hopfenanlage umwandeln, so muß er dasselbe sehr tief umgraben, von allen Steinen befreien und reichlich mit Dünger ver- sehen. Im Herbst legt er dann Stocksprossen, sog. Fechser, von der besten Hopfensorte in die Erde. Im nächsten Frühjahre erscheinen die ersten schwachen Triebe, die der Landmann an kurzen Stäben anbindet. Aber noch darf er keine Ernte erhoffen. Im dritten Jahre endlich kommen stärkere Ranken zum Vorschein und der Bauer muß die ein- zelnen Hopfenstöcke mit langen Stangen versehen. Von den Ranken läßt er nur die drei schönsten stehen. Diese ranken sich wie die Bohnen (aber in entgegengesetzter Richtung) an der Stange empor. Aber be- ständig muß der Landmann nachscheu und muß die Reben an den Stangen mit Binsen oder Stroh anbinden, damit sie sich nicht von den Stangen entfernen. In manchen Gegenden trifft man in Hopfengärten statt der Hopfenstangen sog. Drahtanlagen an. Über dem Hopfen- garten befindet sich ein Balkengerüst, an welchem oben Drähte wagrecht gezogen sind An jeder Hopfenpflanze steckt ein knrzer Pfahl, von dem eine Schnur bis hinauf zum Draht gezogen ist. Hier ranken sich die Reben au der Schnur in die Höhe. Haben die Hopfenreben das Ende der Stangen oder Schnüre erreicht, so ist für den Hopfenbauern eine Zeit der Ruhe, aber auch eine Zeit banger Sorge gekommen. Wird feine Pflanzung von den Hopfenschädlingen und Hopfenkrankheiten ver- schont bleiben? Wird die Stangen- oder Drahtanlage den heftigen Gewitterstürmen des Sommers stand halten? Wird der Hopfen richtig „anfliegen", d. h. werden sich die Blüten richtig ansetzen? Im Sommer endlich erscheinen zur Freude des Bauern die Blüleu in großer Zahl. Der September ist die Zeit der Hopfenernte. Man schneidet die Reben nahe am Boden ab, streift sie von der Stange, bindet sie in Büschel und schafft sie nach Hause. Dort ist alt und jung damit be- fchästigt, die weiblichen Fruchtzapfen, die man Dolden oder Trollen, nennt, abzupflücken. Diese sind von gelblich-grüner Farbe und werden durch herzförmige Schuppen gebildet, welche iu kleinen Wärzchen oder Drüsen das Hopfenbitter enthalten. Die gepflückten „Dolden" werden in luftigen Räumen zum Trocknen ausgebreitet; daher haben die Hänser in Hopfengegenden meist sehr hohe Giebel mit 4—5 Böden übereinander, die mit vielen Dachöffnungen versehen sind. In neuerer Zeit wird das Trocknen des Hopfens in eigens dazu errichteten Hopfen- darren besorgt. Die getrockneten Dolden werden in großen Säcken fest- getreten und in den Handel gebracht. Der Preis des Hopfens ist in den verschiedenen Jahren sehr schwankend: der Zentner kostet manchmal

7. Das Maingebiet - S. 24

1908 - Schwabach : Schreyer
— 24 — Gefangene von unfern Soldaten bewacht. Wenige Jahre vorher noch war die W. mit Kanonen bewehrt. Zusammenfassung: Die Wülzburg. Laubwald, Gescheuk Kaiser Ludwigs; Mtuua Wülzburg: abgebrochen und zerfallen. 6) Wer hat die Festung wohl erbaut? Darüber erzählt uns die S a g^e folgendes: Wald und nichts als Wald war iu der Gegend, wo heute das Städtcheu Weißenburg steht und voll der Höhe die alte Wülzburg herabschaut. Jagdtiere gab's dort in Menge und lange Zeit führte der Berg den Namen Wildsberg. Vornehme Herren jagten oft in dem weiten Forst. — Einmal war auch Pipiu der Kleine, Karls des Großen Vater, am Wildsberg. Müde war er droben auf dem Gipfel angekommen und rastete im fühlen ©chatten des Eichballines. Der Schlaf übermannte ihn. Bald träumte er: „Auf dem Berge stand eine Kapelle. Er hörte, wie das helle Glöcklein zum Gottes- hause rief. Er sah, wie fromme Menschen ans dem wohlangebanten Tale herauskamen ins Kirchlein." — Als Pipiu erwachte rief er: „Der Wildsberg soll nicht mehr lange ohne Kirchlein sein!" Auf seinen Befehl wurden die Baumrieseu gefällt, unter denen er gernht. Bald war das Gotteshaus vollendet. — Auch Kaiser Karl besuchte später die denkwürdige Stelle und ließ dort ein Kloster erbauen. — Lange Zeit konnten sich die Mönche ihrer friedlichen und segensreichen Tätigkeit hiugebeu. Sie predigten und unterrichteten nicht nur, souderu machten Land urbar, (anbaufähig), pflanzten Bänme, pflegten und trösteten Krauke, erbarmten sich der Notleidenden, schrieben Bücher ab und hinterließen uus manches Kunstwerk. — Da kameu fremde Krieger auf flinken Pferden ins Land, die Ungarn. Die frechen Räuber schouteu nicht Kirche noch Kloster. Auch Wildsberg sah den „roten Hahu" auf feiuem Dache. Mau baute es wieder aus und als es später iu den jöejtfe der Markgrafen, überging, wurde ans dem friedlichen Kloster Wildsberg die gefürchtete Feste Wülzbnrg, Abhalten sollte sie fremdes Naubgefiudel. — Oft schmachteten auch Untertanen des Markgrafeil in den Gelassen der Bergfestung. Zusammenfas suu g: 1. Die Sage von der Wülzburg. 2. Die Schwab. Rezat. Wir überschauen jetzt die Schwäb. Rezat von ihrer Quelle an! Die Schw. R. entspringt am Fnße des Frankenjura und fließt nach Norden. Auf ihrem Laufe berührt sie Weißenbnrg mit der Bergfeste Wülzburg, Elliugeu und den Eisenbahnknotenpunkt Pleinfeld. Bei Pleinfeld wächst guter Hopfeu. Bei Georgeusgmüud fließt die Schwöb. Rezat mit der Fränk. Rezat zusammen. Sie bilden die Rednitz.

8. Das Maingebiet - S. 128

1908 - Schwabach : Schreyer
— 128 — d) Behaglich läßt sich's hier im weichen Moos ruhen und träumen. Doch plötzlich werden wir aufgeschreckt; scheu huschen einige Nehe hart an uns vorbei. Noch vielen dieser niedlichen Tiere begegnen wir im Weiterwandern. Auch einen stattlichen Hirsch sehen wir in der Ferne. Außer Neh und Hirsch beherbergt der Spessart mich noch andere Jagdtiere: Wildschwein^. Von ihrer Nähe geben die frisch aus- gewühlten Wege Zeugnis. Ein eigentümliches Klopfen tönt an unser Ohr; wir bleiben stehen und lauschen. Bald entdecken wir an einer alten Eiche den Täter: der Waldzimmermann, der Specht^ ist's. Ihn treffen wir sehr häufig im Spessart; er hat ja auch dem Gebirg den Namen gegeben. Es hieß nämlich früher S p e ch ts h a r t, b. b. Sp echt.s w a ld. Zusammeufassung: Reichtn in an Tieren. e) Wir treffen im Spessart w e n i a D ö r je r. Sie bestehen oft ans armseligen Hütten, in denen zuweilen bis zu 9 Menschen wohnen. Die Hütteil sind zumeist mit der Rückwand an die Berg- hänge gelehnt; daher siud sie feucht und ungesund. Trotzdem erreichen die Lente im Spessart oft ein hohes Alter. Wie in so manchen Gebirgsgegenden (Frankenwald, Fichtelgebirg), ist anch hier die Armut kein seltner Gast. Ackerbau können die Lente wenig treiben. Außer Kartoffeln bringt der Boden nur wenig Sommer.-, getreide hervor; denn rauhe Winde wehen dort und der Winker dauert Wer 7 Monate. Wenn einmal die Kartoffeln, das „Brot des Spessarts", uicht geraten, dann herrscht große Not bei den armen Seilten. Ihr Wald gibt ihnen zwar Beschästiguug, aber doch wenig Verdienst. Viele Leute sind Holzschnitzer; das Schnitzen lernen sie in einer Schnitzschule. Ans unsrer Wandrnng durch den Wald sahen wir da und dort die ranchenden Meiler der Kohlen- brenn er.. Kräftige Männer ziehen mit Axt und Säge hinaus in den Wald die Baumries eu umzuhauen, die dann von den Bächen zum Main geflößt werden. Welches ist wohl ihr weiteres Schicksal? „Der Main trägt sie auf mächt'gem Floß Zum Rhein, der in den salz'gen Schoß. Denn dort das Schiff auf weitem Meer, Das rüstig fährt im Sturm einher, Hoch in der Luft die Masten stolz, Gezimmert ist's von Deinem Holz; Die Eich', ans der sein Rumpf gebaut, Sie wuchs dort, wo der Spessart blaut." (Zedlitz.) Zusammenfassung: Die Bewohner d e §> Sp ess arts, ihre Wohnung und Beschäftigung. ' Übersichtliche Wiederholung: Der Spessart. 1. Lage und Bau. 2. Seine Schönheit und sein Reichtum (Wald, Wild, Wein). 3. Seiner Bewohner Armut.

9. Das Maingebiet - S. 170

1908 - Schwabach : Schreyer
— 170 — der rauhen Jahreszeit war die ganze Anlage mit Tannen- und Fichtenreisig oder auch mit Stroh sorgsam verwahrt. Das herrliche Bild jedoch, das die in den langgestielteu, fünflappigen Blättern ver- steckten Tranben zur Herbsteszeit boten, hat gewiß jedes Menschen Auge eutzückt. Wer am Hause die Nebe pflegt, will die süßen Traubeu geuießeu. Soll jedoch Wein erzeugt werdeu, so siud größere Au- lageu nötig, wie wir sie oberhalb Schweinfurt, um Würzburg und Klingenberg sahen, Weinberge oder Weingärten genannt. Auf deu vor rauheu Winden geschützten, nach Südeu stark geneigten Hang fallen die Sonnenstrahlen während der Mittagszeit nahezn senk- recht und auch morgens und abeuds vermögen sie die licht- und wärme- liebende Pflanze zu erreiche«. Damit dies um so leichter geschehe, sind die Stöcke in Reihen angepflanzt, deren Entfernung sich nach dein Nebsatz (der betreffeudeu Weiugattuug), aber auch nach dem Bodeu richtet. Dieser muß locker seiu, da die Wurzel tief in die Erde einzudriugeu strebt. Der Wingert sweiugarten, Weinberg) erfordert kräftige Düngung und sorgfältigste Bearbeitung. Das ist eine schwere Aufgabe für den Winzer (Weinzieher, Weinbauer, Weingärtner); er muß den Dung mittels Butten in den Weinberg bringen. Da heißt es oft stundenlang mit schwerer Last auf dem Rücken viele schmale Steinstufen hiuau- und hinabsteigen. So geht es auch, weuu ein Gewitterregen zuweilen die beste Erde mit fortgeuommeu und auf der am Fnße des Berghanges vorüberführenden Straße angeschwemmt hat. Mancher Schweißtropfen wird da vergossen, wenn die Sonne glühend heiß niederbrennt. Viel Mühe muß der Wiuzer im Frühjahre auf das Anbinden der Neben verwenden. Er schlägt Psähle ein und befestigt die des Haltes bedürftigen Nuten. — Im Winter war der graubrauue Nebeustamm mit der abblätternden, zerrissenen Borke durch Erde und Düuger geschützt; die elastischen Nuten hatte man umgebogen und ebenso verwahrt. Währeud sich die am Naude grob gesägten Blätter und die kleinen gelbgrünen, wohlriechenden Blütendöldchen entwickeln, muß immer wieder nachgesehen werden, ob nicht verheerende Insekten, wie Ameisen, Käfer oder gar die Neblaus in den Weinberg eingedrungen sind, oder ob nicht etwa die Pflanzen von einer Krankheit bedroht werdeu. Wenn im September die etwas bereiften, grünen, gelblichen, roten oder fchwarzblancn Beeren den Weinstock zieren, stellen sich für dieselben Liebhaber aus der Vogelwelt eiu, wie Stare, Krammets- vögel und das kecke Spatzenvolk. An Feinden fehlt es also nicht. Inmitten der Weinberge stehen kleine Häuschen für die Wächter, die mit der Flinte diese Eindringlinge bis anfs Blnt verfolgen. Bedenken wir noch, daß eine kalte Frühjahlsnacht oder andauernder Regen die Hoffnung auf eine gnte Ernte vernichten kann, so dürfen wir dem
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