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e. W o Siegfried den Drachen schlug.
Viele Dürkheim er Kurgäste scheuen nicht die zweistündige Wan-
derung zum Drachensels. Der Weg zum Drachensels sührt durch
das schattige Jägerthal. Ein herrlicher Waldpsad zieht hinauf zum
Drachenfels. Unterwegs kommt man an einem alten Forst Hans vor-
bei, das den sonderbaren Namen „Kehrdichannichts" führt. Nahe
dabei bemerkt man die Ruine des Turmes „Murinelnichtviel,"
und in der Nähe soll auch noch ein Forsthaus gestanden haben, das
„Schaudichuichtum" hieß. Diese seltsamen Namen haben auch
eine sonderbare Geschichte. Die Jäger eines Grafen hatten viele
Streitigkeiten mit den Jägern des Herrn der Pfalz, mit den knr-
pfälzischen Jägern. Wenn der stolze „Jäger aus Kurpfalz"
im Walde dem auderu Jäger begegnete, sagte er jedesmal zu diesem:
„Murmel nicht viel!" Dann entgegnete der andere eben so oft: „Ich
kehr mich an nichts". Das drohende Wort: „Schau dich nicht um!"
mag dann auch oft gehört wordeu sein. So dauerte der Streit zwischen
den Forstleuten lange Zeit. Endlich mischten sich auch die Herren
drein. Der mächtige Pfälzer baute den Turm und nannte ihn „Murmel-
nichtviel". Darauf ließ sein Feind zum Trotz das Forsthaus „Kehrdich-
annichts" bauen.*) — Aus jener Zeit stammt auch ein Lieb-
lingslied der Pfälzer, das Ihr nächstens sollt singen lernen. Ich
will es Euch vortragen!
Der Jäger aus Kurpfalz.
(Darbietung des Textes.)
Zusammenfassung: An welche Gegend und Geschichte
erinnert uns das Lied: Der Jäger aus Kur Pfalz?
Vom Forsthaus „Kehrdichannichts" gelangt man bald hinauf zum
Drachenfels. Eine tiefe, geräumige Höhlung führt den Namen
Drachenhöhle oder Drachen kämme r. Eine uralte Sage erzählt,
daß hier ein wilder Drache gehaust habe. „Der tötete die Herde samt
den Hirten, raubte Mädchen und hielt sie auf dem Felfeu in einer Höhle
gefangen. Dadurch machte er die ganze Gegend unsicher. Nun kam in
diese Gegend ein Held, der Königs söhn Siegfried von Fanten
am Rhein. Derselbe hatte sich schon in seiner Jugend bei einem
Schmiede ein Schwert gemacht so breit und lang, wie es kein anderer
Ritter trug. Damit tötete Siegsried den Drachen." Dann riß er
Bäume samt der Wurzel aus dem Boden, warf sie auf das Untier und
zündete sie an. „Da schmolz das Fett des Drachen. Siegsried badete
sich darin, und dadurch wurde seine Haut hart wie Horn und uudurch-
dringlich sür jede Waffe. Zwischen den Schultern aber blieb eine ver-
*) Nach dem pfälzischen Lesebuch für die Iii. u. Iv. Klasse der Volksschule,
Nr. 349.
Geographie von Bayern. 11
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Siegfried Siegfried Hans Siegfried_von_Fanten Siegfried
aufstauen kann. Beim Holztriften haben die Holzknechte auch wenig
Arbeit, denkt Ihr wohl; aber da irrt Ihr Euch, wie Ihr gleich sehen
werdet. Die Stämme und Blöcke werden in den Triftbach eingeworfen.
Dann öffnet man die Klauseuthore, und das herabschießende Wasser reißt
die Holzmassen mit sort. Mancher Block wird ans Ufer geschlendert
oder klemmt sich zwischen Felsen sest, die im Bett des Baches sich besin-
den. Die Holzknechte stoßen sie wieder ins Wasser zurück. Ost werden
durch das schäumende Wasser Dutzende von Blöcken aus eiueu Haufen
getürmt.
Können die Holzknechte nicht vom Ufer aus die Hölzer auseinan-
der reißen, fo müssen sie oft bis an die Brust ius eiskalte Wasser
steigen und mit Beil und Haken nachhelfen. Mit staunenswerter Geschick-
lichkeit springen sie auch auf die nassen Felsblöcke oder von einem Stamm
aus den andern und wieder ans Ufer zurück. Gar mancher Holzknecht
hat aber fchon bei dieser gefährlichen Arbeit das Leben verloren; er ist
von dem einstürzenden Holzberg erschlagen worden oder in dem reißenden
Triftbach ertrunken.
Mitunter verengt sich die Schlucht, durch die der Bach braust, zu
einer finster» Klamm, die zu beiden Seiten von turmhohen, senkrechten
Wänden eingeschlossen ist. Wenn sich da unten das Triftholz staut,
dann muß eiu Holzknecht an einem Seil hinuntergelassen werden, um
den Hölzern Luft zu machen. Gerät die Holzmasse wieder in Bewegung,
und er wird nicht im rechten Augenblick emporgezogen, so erschlagen ihn
die uachstürzenden Stämme.
So ist die Arbeit des Holzknechts reich an Mühsal und Gefahr;
sie verlangt Kraft, Geschicklichkeit, Unerschrockenheit, Mut. Schon mancher
Holzknecht wurde von den Stämmen, die sein starker Arm gefällt hatte,
zerschmettert. Viele Gedenktafeln („Marterln") erzählen dem Wanderer
von solchen Unglücksfällen und bitten um ein fromm Gebet für den Ber-
nnglückten.*)
Zusammensassnng: Der Holzknecht und sein gesähr-
licher Beruf.
2. Der Wald gibt den Alpenbewohnern nicht nur Nahruug und
Verdienst, fondern er schützt sie auch vor großer Gefahr.
In den Alpen sällt sehr viel Schnee, so daß oft alles tief ver-
fchneit ist. Scharen von Menschen müssen aufgeboten werden, um dem
Postwagen Bahn zu schaufeln. Einzelnen Wanderern droht sicherer Tod;
das Wateu im tiefen Schnee macht sie müde, sie kommen nicht mehr
weiter und erfrieren.
Noch größere Gefahren bringt der Schnee, wenn plötzlich Tauwetter
eintritt. Was können wir im Frühjahr bei Tauwetter an den mit
*) Nach Haushofer: Arbeitergestalten aus den bayerischen Alpen.
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- 127 —
Merksätze:
Die deutschen Alpen bilden lange Bergketten vom Boden-
see bis zur Salzach.
Viele Alpen berge erheben sich über 2 0 00 m. Regengüsse
und Schneefälle sind in den Alpen nicht selten.
Trotzdem man in dem Gebirge vielen Gefahren ausgesetzt ist,
werden sie doch ihrer Schönheit wegen von vielen Fremden
besucht.
Bei einer Bergbesteiguug kommt man anfangs durch Laub-,
dann durch Nadelwald. In den höheren und kälteren Lagen gedeiht
nur noch Buschwerk. Die Gipfel der höchsten Berge sind kahl.
Zeichnung.
B. Begleichung.
1. Die Alpeu und die Heimat.
2. Die Alpen:
Lage und Einteilung.
b. Witterung und Pflanzen leben.
c. Schönheiten und Gefahren.
ct. Wohnorte und Beschäftigung der Bewohner.
3. Alpen, Böhmerwald, Fichtelgebirge:
a. Mit zunehmender Höhe nimmt die Wärme und
daher auch der Pflanzen wuchs ab.
d. Einwirkung der Gebirge aus die Niederschläge.
4. Alpen, Böhm er Wald, Fichtelgebirge und Rhön:
a. Höhe (Hoch- und Mittelgebirge).
b. Form (Ketten- und Massengebirge).
C. Anwendung (und zur Konzentration).
1. Darstellung im Sandkasten.
2. Übungsfragen und Aufgaben: Weise nach, daß die Be-
schäftigung der Bewohner meist vom Boden abhängt! — Warum wer-
den die Alpen so viel besucht? n. s. w.
3. Naturkunde:
Das Steinsalz.
Die Gemse.
Die Rinderherde.
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— 186 —
B. Zusammenstellung des rein begrifflichen Materials.
I. Der Wald.
1. Der Wald birgt großen Reichtum.*)
2. Er gibt vielen Menschen Beschäftigung und Verdienste
3. Er ist der Ernährer der Quellen.
4. Er wird von den Menschen gerne besucht.
5. Er bietet Menschen und Tieren Schutz.
Ii. Gebirge.
1. Die Gebirge enthalten mancherlei Bodenschätze.
2. Sie verschaffen den Bewohnern Arbeit und Verdienst.
3. Schönheit der Gegend zieht Fremde an.
4. Das Reisen in Gebirgen ist auch mit Gefahren der-
bunden.
5. Mit zunehmender Höhe nimmt Wärme und Pflan-
zenwuchs ab.
6. Die Gebirge haben meistens kaltes Klima.
7. Sie schützen die Niederungen vor rauhen Winden.
8. In waldreichen Gegenden gibt es zahlreiche Nieder-
schlage.
9. Waldreiche Gebirge sind reiche Quellgebiete.
10. Bergreihen bestimmen die Flußrichtung.
11. Die Abdachung der Gebirge bestimmt das Gefälle
der Flüsse.
12. Manche Gebirge bilden Wasserscheiden.
13. Man teilt die Gebirge ein:
ihrer Höhe nach in Hoch- und Mittelgebirge,
ihrer Form nach :n Ketten- und Massengebirge.
14. Manche Gebirge sind durch die Thätigkeit des Wassers,
andere durch die des Feuers entstanden.
15. Steinkohlen, Tors und Versteinerungen geben Kunde
von untergegangenen Pflanzen und Tieren.
Iii. Köenen.
1. Man unterscheidet Hoch- und Tiefebenen.
2. Ehemalige Seebecken sind fruchtbare Gegenden.
Iv. Gewässer.
1. Der Fluß ist ein Diener des Menschen.
2. Je größer der Fluß, desto größer seine Leistung.
*) Die in kleinerer Schrift gedruckten Sätze wurden im I. Teile er-
arbeitet.
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V. §. 2. Amalekiter und Edomiter.
43
Amalekiter und verbanne sie mit Allem, was sie haben (1 Sam. 13.,
2. 3). Alle Welt hatte ohne Zweifel jenes Vergehen Amalek's ge-
gen das Volk Gottes vergessen, aber der Herr hatte es nicht ver-
gessen. Das Schreien des Mose an jenem Tage, unterstützt von
Aaron und Hur, wartete noch auf vollständige Erhörung. Jetzt
da die Zeit gekommen, da die Missethat der Amalekiter voll war,
erfolgte sie. Wie so manchem Volk hat das Angstgeschrei der Heili-
gen Gottes, die durch dasselbige verstöret waren, den Untergang
gebracht! Aber sie glauben es nicht.
Nach 1 Mos. 36, 16 scheinen die Amalekiter von Edom abzu-
stammen. Doch waren schon zu Abraham's Zeiten Amalekiter vor-
handen (1 Mos. 14, 7). Wir haben es also wohl mit einem Misch-
volk zu thun, welches wie die Horiter, Aviter u. s. w. zu den Ur-
einwohnern des Landes gehören mochte, aber erst durch den Sohn
Edom's sein eigenthümliches Gepräge empfing. Erst durch die Ver-
bindung mit den Edomitern wurden sie, was diese waren: ein Jäger-
und Räubervolk, nur noch wilder und beutesüchtiger als sie. Die
Edomiter aber hatten solch wildes Wesen gleich von ihrem Stamm-
vater ererbt. Denn Esau oder Edom hatte schon Isaac die Zu-
sicherung gegeben: deines Schwertes wirst du dich nähren. Jagd
und Krieg war also Edom's Hauptbeschäftigung, zumal da das un-
fruchtbare Gebirge Seir keine große Entwickelung des Ackerbaus und
der Viehzucht gestattete. Aber auch an dem Handel betheiligten sich
die Edomiter und bildeten die Vermittelung zwischen den Häfen des
persischen und älanitischen Meerbusens und den Küstenstädten Palä-
stinas und Phöniziens. Von ihrer Religion wissen wir nichts, außer
daß sie in späterer Zeit auch Götzen verehrten (2 Chron. 25, 14).
Doch sind noch Anzeichen vorhanden, daß sich die Kenntniß des
wahrhaftigen Gottes und die Weisheit, die von oben stammt, unter
den Besseren des Volkes lange erhalten hat. Die Weisen von The-
man werden in der Schrift rühmlich erwähnt (Hiob 2, 11. Jer. 49,
7. Ob. 8. Baruch 3, 22). Aber diese Weisheit, da sie nicht durch
fortdauernde neue Offenbarungen und demüthige.vertiefung in das
alt überlieferte Wort Gottes gefördert wurde, schützte doch nicht vor
der Thorheit dieser Welt, in welche das gesammte Volk tiefer und
tiefer versank.
Besonders war das in späterer Zeit der Fall, als das arabische
Handelsvolk der Nabatäer (Nebajoth) sich mitten unter ihnen nieder-
ließ und großen Neichthum, Pracht und Ueppigkeit in die Gebirge
von Seir einführte. Die Reste der alten Städte in Seir, besonders
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— 160 —
wenn in einer Gegend Hopfen gedeihen soll? Am besten ist es für die
Hopfenpflanze, wenn die Abhänge der Berge gegen Süden, Südosten
und Südwesten geneigt sind, so daß der Hopfen einerseits gegen die
rauhen Nord- und Ostwinde geschützt ist, andrerseits von der Sonne
viel beschienen werden kann. Auch verlangt der Hopfen einen tief-
gründigen, fruchtbaren Boden. Will also der Landmann ein Stück Acker-
land in eine Hopfenanlage umwandeln, so muß er dasselbe sehr tief
umgraben, von allen Steinen befreien und reichlich mit Dünger ver-
sehen. Im Herbst legt er dann Stocksprossen, sog. Fechser, von der
besten Hopfensorte in die Erde. Im nächsten Frühjahre erscheinen die
ersten schwachen Triebe, die der Landmann an kurzen Stäben anbindet.
Aber noch darf er keine Ernte erhoffen. Im dritten Jahre endlich
kommen stärkere Ranken zum Vorschein und der Bauer muß die ein-
zelnen Hopfenstöcke mit langen Stangen versehen. Von den Ranken
läßt er nur die drei schönsten stehen. Diese ranken sich wie die Bohnen
(aber in entgegengesetzter Richtung) an der Stange empor. Aber be-
ständig muß der Landmann nachscheu und muß die Reben an den
Stangen mit Binsen oder Stroh anbinden, damit sie sich nicht von den
Stangen entfernen. In manchen Gegenden trifft man in Hopfengärten
statt der Hopfenstangen sog. Drahtanlagen an. Über dem Hopfen-
garten befindet sich ein Balkengerüst, an welchem oben Drähte wagrecht
gezogen sind An jeder Hopfenpflanze steckt ein knrzer Pfahl, von dem
eine Schnur bis hinauf zum Draht gezogen ist. Hier ranken sich die
Reben au der Schnur in die Höhe. Haben die Hopfenreben das Ende
der Stangen oder Schnüre erreicht, so ist für den Hopfenbauern eine
Zeit der Ruhe, aber auch eine Zeit banger Sorge gekommen. Wird
feine Pflanzung von den Hopfenschädlingen und Hopfenkrankheiten ver-
schont bleiben? Wird die Stangen- oder Drahtanlage den heftigen
Gewitterstürmen des Sommers stand halten? Wird der Hopfen richtig
„anfliegen", d. h. werden sich die Blüten richtig ansetzen? Im
Sommer endlich erscheinen zur Freude des Bauern die Blüleu in großer
Zahl. Der September ist die Zeit der Hopfenernte. Man schneidet die
Reben nahe am Boden ab, streift sie von der Stange, bindet sie in
Büschel und schafft sie nach Hause. Dort ist alt und jung damit be-
fchästigt, die weiblichen Fruchtzapfen, die man Dolden oder Trollen,
nennt, abzupflücken. Diese sind von gelblich-grüner Farbe und
werden durch herzförmige Schuppen gebildet, welche iu kleinen Wärzchen
oder Drüsen das Hopfenbitter enthalten. Die gepflückten „Dolden"
werden in luftigen Räumen zum Trocknen ausgebreitet; daher haben
die Hänser in Hopfengegenden meist sehr hohe Giebel mit 4—5 Böden
übereinander, die mit vielen Dachöffnungen versehen sind. In neuerer
Zeit wird das Trocknen des Hopfens in eigens dazu errichteten Hopfen-
darren besorgt. Die getrockneten Dolden werden in großen Säcken fest-
getreten und in den Handel gebracht. Der Preis des Hopfens ist in
den verschiedenen Jahren sehr schwankend: der Zentner kostet manchmal
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwigs Mtuua_Wülzburg Karls Karl Karl Pleinfeld
— 128 —
d) Behaglich läßt sich's hier im weichen Moos ruhen und träumen.
Doch plötzlich werden wir aufgeschreckt; scheu huschen einige Nehe
hart an uns vorbei. Noch vielen dieser niedlichen Tiere begegnen wir
im Weiterwandern. Auch einen stattlichen Hirsch sehen wir in der
Ferne. Außer Neh und Hirsch beherbergt der Spessart mich noch andere
Jagdtiere: Wildschwein^. Von ihrer Nähe geben die frisch aus-
gewühlten Wege Zeugnis. Ein eigentümliches Klopfen tönt an unser
Ohr; wir bleiben stehen und lauschen. Bald entdecken wir an einer alten
Eiche den Täter: der Waldzimmermann, der Specht^ ist's. Ihn treffen
wir sehr häufig im Spessart; er hat ja auch dem Gebirg den Namen
gegeben. Es hieß nämlich früher S p e ch ts h a r t, b. b. Sp echt.s w a ld.
Zusammeufassung: Reichtn in an Tieren.
e) Wir treffen im Spessart w e n i a D ö r je r. Sie bestehen
oft ans armseligen Hütten, in denen zuweilen bis zu 9 Menschen
wohnen. Die Hütteil sind zumeist mit der Rückwand an die Berg-
hänge gelehnt; daher siud sie feucht und ungesund. Trotzdem
erreichen die Lente im Spessart oft ein hohes Alter. Wie in so
manchen Gebirgsgegenden (Frankenwald, Fichtelgebirg), ist anch hier
die Armut kein seltner Gast. Ackerbau können die Lente wenig treiben.
Außer Kartoffeln bringt der Boden nur wenig Sommer.-,
getreide hervor; denn rauhe Winde wehen dort und der Winker
dauert Wer 7 Monate. Wenn einmal die Kartoffeln, das „Brot des
Spessarts", uicht geraten, dann herrscht große Not bei den armen
Seilten. Ihr Wald gibt ihnen zwar Beschästiguug, aber doch
wenig Verdienst. Viele Leute sind Holzschnitzer; das Schnitzen
lernen sie in einer Schnitzschule. Ans unsrer Wandrnng durch den
Wald sahen wir da und dort die ranchenden Meiler der Kohlen-
brenn er.. Kräftige Männer ziehen mit Axt und Säge hinaus in
den Wald die Baumries eu umzuhauen, die dann von den Bächen
zum Main geflößt werden. Welches ist wohl ihr weiteres Schicksal?
„Der Main trägt sie auf mächt'gem Floß
Zum Rhein, der in den salz'gen Schoß.
Denn dort das Schiff auf weitem Meer,
Das rüstig fährt im Sturm einher,
Hoch in der Luft die Masten stolz,
Gezimmert ist's von Deinem Holz;
Die Eich', ans der sein Rumpf gebaut,
Sie wuchs dort, wo der Spessart blaut." (Zedlitz.)
Zusammenfassung: Die Bewohner d e §> Sp ess arts,
ihre Wohnung und Beschäftigung.
' Übersichtliche Wiederholung: Der Spessart.
1. Lage und Bau.
2. Seine Schönheit und sein Reichtum (Wald, Wild, Wein).
3. Seiner Bewohner Armut.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankenwald Main Main Floß
Zum_Rhein
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der rauhen Jahreszeit war die ganze Anlage mit Tannen- und
Fichtenreisig oder auch mit Stroh sorgsam verwahrt. Das herrliche
Bild jedoch, das die in den langgestielteu, fünflappigen Blättern ver-
steckten Tranben zur Herbsteszeit boten, hat gewiß jedes Menschen Auge
eutzückt. Wer am Hause die Nebe pflegt, will die süßen Traubeu
geuießeu. Soll jedoch Wein erzeugt werdeu, so siud größere Au-
lageu nötig, wie wir sie oberhalb Schweinfurt, um Würzburg
und Klingenberg sahen, Weinberge oder Weingärten genannt.
Auf deu vor rauheu Winden geschützten, nach Südeu stark geneigten
Hang fallen die Sonnenstrahlen während der Mittagszeit nahezn senk-
recht und auch morgens und abeuds vermögen sie die licht- und wärme-
liebende Pflanze zu erreiche«. Damit dies um so leichter geschehe,
sind die Stöcke in Reihen angepflanzt, deren Entfernung sich nach
dein Nebsatz (der betreffeudeu Weiugattuug), aber auch nach dem
Bodeu richtet. Dieser muß locker seiu, da die Wurzel tief in die
Erde einzudriugeu strebt.
Der Wingert sweiugarten, Weinberg) erfordert kräftige
Düngung und sorgfältigste Bearbeitung. Das ist eine schwere
Aufgabe für den Winzer (Weinzieher, Weinbauer, Weingärtner); er
muß den Dung mittels Butten in den Weinberg bringen. Da heißt
es oft stundenlang mit schwerer Last auf dem Rücken viele schmale
Steinstufen hiuau- und hinabsteigen. So geht es auch, weuu ein
Gewitterregen zuweilen die beste Erde mit fortgeuommeu und auf der
am Fnße des Berghanges vorüberführenden Straße angeschwemmt hat.
Mancher Schweißtropfen wird da vergossen, wenn die Sonne glühend
heiß niederbrennt.
Viel Mühe muß der Wiuzer im Frühjahre auf das Anbinden
der Neben verwenden. Er schlägt Psähle ein und befestigt die des
Haltes bedürftigen Nuten. — Im Winter war der graubrauue
Nebeustamm mit der abblätternden, zerrissenen Borke durch Erde und
Düuger geschützt; die elastischen Nuten hatte man umgebogen und
ebenso verwahrt.
Währeud sich die am Naude grob gesägten Blätter und die
kleinen gelbgrünen, wohlriechenden Blütendöldchen entwickeln, muß
immer wieder nachgesehen werden, ob nicht verheerende Insekten, wie
Ameisen, Käfer oder gar die Neblaus in den Weinberg eingedrungen
sind, oder ob nicht etwa die Pflanzen von einer Krankheit bedroht
werdeu. Wenn im September die etwas bereiften, grünen, gelblichen,
roten oder fchwarzblancn Beeren den Weinstock zieren, stellen sich für
dieselben Liebhaber aus der Vogelwelt eiu, wie Stare, Krammets-
vögel und das kecke Spatzenvolk. An Feinden fehlt es also nicht.
Inmitten der Weinberge stehen kleine Häuschen für die Wächter, die
mit der Flinte diese Eindringlinge bis anfs Blnt verfolgen. Bedenken
wir noch, daß eine kalte Frühjahlsnacht oder andauernder Regen die
Hoffnung auf eine gnte Ernte vernichten kann, so dürfen wir dem
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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