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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 161

1898 - Schwabach : Schreyer
— 101 — e. W o Siegfried den Drachen schlug. Viele Dürkheim er Kurgäste scheuen nicht die zweistündige Wan- derung zum Drachensels. Der Weg zum Drachensels sührt durch das schattige Jägerthal. Ein herrlicher Waldpsad zieht hinauf zum Drachenfels. Unterwegs kommt man an einem alten Forst Hans vor- bei, das den sonderbaren Namen „Kehrdichannichts" führt. Nahe dabei bemerkt man die Ruine des Turmes „Murinelnichtviel," und in der Nähe soll auch noch ein Forsthaus gestanden haben, das „Schaudichuichtum" hieß. Diese seltsamen Namen haben auch eine sonderbare Geschichte. Die Jäger eines Grafen hatten viele Streitigkeiten mit den Jägern des Herrn der Pfalz, mit den knr- pfälzischen Jägern. Wenn der stolze „Jäger aus Kurpfalz" im Walde dem auderu Jäger begegnete, sagte er jedesmal zu diesem: „Murmel nicht viel!" Dann entgegnete der andere eben so oft: „Ich kehr mich an nichts". Das drohende Wort: „Schau dich nicht um!" mag dann auch oft gehört wordeu sein. So dauerte der Streit zwischen den Forstleuten lange Zeit. Endlich mischten sich auch die Herren drein. Der mächtige Pfälzer baute den Turm und nannte ihn „Murmel- nichtviel". Darauf ließ sein Feind zum Trotz das Forsthaus „Kehrdich- annichts" bauen.*) — Aus jener Zeit stammt auch ein Lieb- lingslied der Pfälzer, das Ihr nächstens sollt singen lernen. Ich will es Euch vortragen! Der Jäger aus Kurpfalz. (Darbietung des Textes.) Zusammenfassung: An welche Gegend und Geschichte erinnert uns das Lied: Der Jäger aus Kur Pfalz? Vom Forsthaus „Kehrdichannichts" gelangt man bald hinauf zum Drachenfels. Eine tiefe, geräumige Höhlung führt den Namen Drachenhöhle oder Drachen kämme r. Eine uralte Sage erzählt, daß hier ein wilder Drache gehaust habe. „Der tötete die Herde samt den Hirten, raubte Mädchen und hielt sie auf dem Felfeu in einer Höhle gefangen. Dadurch machte er die ganze Gegend unsicher. Nun kam in diese Gegend ein Held, der Königs söhn Siegfried von Fanten am Rhein. Derselbe hatte sich schon in seiner Jugend bei einem Schmiede ein Schwert gemacht so breit und lang, wie es kein anderer Ritter trug. Damit tötete Siegsried den Drachen." Dann riß er Bäume samt der Wurzel aus dem Boden, warf sie auf das Untier und zündete sie an. „Da schmolz das Fett des Drachen. Siegsried badete sich darin, und dadurch wurde seine Haut hart wie Horn und uudurch- dringlich sür jede Waffe. Zwischen den Schultern aber blieb eine ver- *) Nach dem pfälzischen Lesebuch für die Iii. u. Iv. Klasse der Volksschule, Nr. 349. Geographie von Bayern. 11

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 120

1898 - Schwabach : Schreyer
aufstauen kann. Beim Holztriften haben die Holzknechte auch wenig Arbeit, denkt Ihr wohl; aber da irrt Ihr Euch, wie Ihr gleich sehen werdet. Die Stämme und Blöcke werden in den Triftbach eingeworfen. Dann öffnet man die Klauseuthore, und das herabschießende Wasser reißt die Holzmassen mit sort. Mancher Block wird ans Ufer geschlendert oder klemmt sich zwischen Felsen sest, die im Bett des Baches sich besin- den. Die Holzknechte stoßen sie wieder ins Wasser zurück. Ost werden durch das schäumende Wasser Dutzende von Blöcken aus eiueu Haufen getürmt. Können die Holzknechte nicht vom Ufer aus die Hölzer auseinan- der reißen, fo müssen sie oft bis an die Brust ius eiskalte Wasser steigen und mit Beil und Haken nachhelfen. Mit staunenswerter Geschick- lichkeit springen sie auch auf die nassen Felsblöcke oder von einem Stamm aus den andern und wieder ans Ufer zurück. Gar mancher Holzknecht hat aber fchon bei dieser gefährlichen Arbeit das Leben verloren; er ist von dem einstürzenden Holzberg erschlagen worden oder in dem reißenden Triftbach ertrunken. Mitunter verengt sich die Schlucht, durch die der Bach braust, zu einer finster» Klamm, die zu beiden Seiten von turmhohen, senkrechten Wänden eingeschlossen ist. Wenn sich da unten das Triftholz staut, dann muß eiu Holzknecht an einem Seil hinuntergelassen werden, um den Hölzern Luft zu machen. Gerät die Holzmasse wieder in Bewegung, und er wird nicht im rechten Augenblick emporgezogen, so erschlagen ihn die uachstürzenden Stämme. So ist die Arbeit des Holzknechts reich an Mühsal und Gefahr; sie verlangt Kraft, Geschicklichkeit, Unerschrockenheit, Mut. Schon mancher Holzknecht wurde von den Stämmen, die sein starker Arm gefällt hatte, zerschmettert. Viele Gedenktafeln („Marterln") erzählen dem Wanderer von solchen Unglücksfällen und bitten um ein fromm Gebet für den Ber- nnglückten.*) Zusammensassnng: Der Holzknecht und sein gesähr- licher Beruf. 2. Der Wald gibt den Alpenbewohnern nicht nur Nahruug und Verdienst, fondern er schützt sie auch vor großer Gefahr. In den Alpen sällt sehr viel Schnee, so daß oft alles tief ver- fchneit ist. Scharen von Menschen müssen aufgeboten werden, um dem Postwagen Bahn zu schaufeln. Einzelnen Wanderern droht sicherer Tod; das Wateu im tiefen Schnee macht sie müde, sie kommen nicht mehr weiter und erfrieren. Noch größere Gefahren bringt der Schnee, wenn plötzlich Tauwetter eintritt. Was können wir im Frühjahr bei Tauwetter an den mit *) Nach Haushofer: Arbeitergestalten aus den bayerischen Alpen.

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 45

1859 - Lübeck : Rohden
V. §. 2. Amalekiter und Edomiter. 43 Amalekiter und verbanne sie mit Allem, was sie haben (1 Sam. 13., 2. 3). Alle Welt hatte ohne Zweifel jenes Vergehen Amalek's ge- gen das Volk Gottes vergessen, aber der Herr hatte es nicht ver- gessen. Das Schreien des Mose an jenem Tage, unterstützt von Aaron und Hur, wartete noch auf vollständige Erhörung. Jetzt da die Zeit gekommen, da die Missethat der Amalekiter voll war, erfolgte sie. Wie so manchem Volk hat das Angstgeschrei der Heili- gen Gottes, die durch dasselbige verstöret waren, den Untergang gebracht! Aber sie glauben es nicht. Nach 1 Mos. 36, 16 scheinen die Amalekiter von Edom abzu- stammen. Doch waren schon zu Abraham's Zeiten Amalekiter vor- handen (1 Mos. 14, 7). Wir haben es also wohl mit einem Misch- volk zu thun, welches wie die Horiter, Aviter u. s. w. zu den Ur- einwohnern des Landes gehören mochte, aber erst durch den Sohn Edom's sein eigenthümliches Gepräge empfing. Erst durch die Ver- bindung mit den Edomitern wurden sie, was diese waren: ein Jäger- und Räubervolk, nur noch wilder und beutesüchtiger als sie. Die Edomiter aber hatten solch wildes Wesen gleich von ihrem Stamm- vater ererbt. Denn Esau oder Edom hatte schon Isaac die Zu- sicherung gegeben: deines Schwertes wirst du dich nähren. Jagd und Krieg war also Edom's Hauptbeschäftigung, zumal da das un- fruchtbare Gebirge Seir keine große Entwickelung des Ackerbaus und der Viehzucht gestattete. Aber auch an dem Handel betheiligten sich die Edomiter und bildeten die Vermittelung zwischen den Häfen des persischen und älanitischen Meerbusens und den Küstenstädten Palä- stinas und Phöniziens. Von ihrer Religion wissen wir nichts, außer daß sie in späterer Zeit auch Götzen verehrten (2 Chron. 25, 14). Doch sind noch Anzeichen vorhanden, daß sich die Kenntniß des wahrhaftigen Gottes und die Weisheit, die von oben stammt, unter den Besseren des Volkes lange erhalten hat. Die Weisen von The- man werden in der Schrift rühmlich erwähnt (Hiob 2, 11. Jer. 49, 7. Ob. 8. Baruch 3, 22). Aber diese Weisheit, da sie nicht durch fortdauernde neue Offenbarungen und demüthige.vertiefung in das alt überlieferte Wort Gottes gefördert wurde, schützte doch nicht vor der Thorheit dieser Welt, in welche das gesammte Volk tiefer und tiefer versank. Besonders war das in späterer Zeit der Fall, als das arabische Handelsvolk der Nabatäer (Nebajoth) sich mitten unter ihnen nieder- ließ und großen Neichthum, Pracht und Ueppigkeit in die Gebirge von Seir einführte. Die Reste der alten Städte in Seir, besonders

4. Das Maingebiet - S. 24

1908 - Schwabach : Schreyer
— 24 — Gefangene von unfern Soldaten bewacht. Wenige Jahre vorher noch war die W. mit Kanonen bewehrt. Zusammenfassung: Die Wülzburg. Laubwald, Gescheuk Kaiser Ludwigs; Mtuua Wülzburg: abgebrochen und zerfallen. 6) Wer hat die Festung wohl erbaut? Darüber erzählt uns die S a g^e folgendes: Wald und nichts als Wald war iu der Gegend, wo heute das Städtcheu Weißenburg steht und voll der Höhe die alte Wülzburg herabschaut. Jagdtiere gab's dort in Menge und lange Zeit führte der Berg den Namen Wildsberg. Vornehme Herren jagten oft in dem weiten Forst. — Einmal war auch Pipiu der Kleine, Karls des Großen Vater, am Wildsberg. Müde war er droben auf dem Gipfel angekommen und rastete im fühlen ©chatten des Eichballines. Der Schlaf übermannte ihn. Bald träumte er: „Auf dem Berge stand eine Kapelle. Er hörte, wie das helle Glöcklein zum Gottes- hause rief. Er sah, wie fromme Menschen ans dem wohlangebanten Tale herauskamen ins Kirchlein." — Als Pipiu erwachte rief er: „Der Wildsberg soll nicht mehr lange ohne Kirchlein sein!" Auf seinen Befehl wurden die Baumrieseu gefällt, unter denen er gernht. Bald war das Gotteshaus vollendet. — Auch Kaiser Karl besuchte später die denkwürdige Stelle und ließ dort ein Kloster erbauen. — Lange Zeit konnten sich die Mönche ihrer friedlichen und segensreichen Tätigkeit hiugebeu. Sie predigten und unterrichteten nicht nur, souderu machten Land urbar, (anbaufähig), pflanzten Bänme, pflegten und trösteten Krauke, erbarmten sich der Notleidenden, schrieben Bücher ab und hinterließen uus manches Kunstwerk. — Da kameu fremde Krieger auf flinken Pferden ins Land, die Ungarn. Die frechen Räuber schouteu nicht Kirche noch Kloster. Auch Wildsberg sah den „roten Hahu" auf feiuem Dache. Mau baute es wieder aus und als es später iu den jöejtfe der Markgrafen, überging, wurde ans dem friedlichen Kloster Wildsberg die gefürchtete Feste Wülzbnrg, Abhalten sollte sie fremdes Naubgefiudel. — Oft schmachteten auch Untertanen des Markgrafeil in den Gelassen der Bergfestung. Zusammenfas suu g: 1. Die Sage von der Wülzburg. 2. Die Schwab. Rezat. Wir überschauen jetzt die Schwäb. Rezat von ihrer Quelle an! Die Schw. R. entspringt am Fnße des Frankenjura und fließt nach Norden. Auf ihrem Laufe berührt sie Weißenbnrg mit der Bergfeste Wülzburg, Elliugeu und den Eisenbahnknotenpunkt Pleinfeld. Bei Pleinfeld wächst guter Hopfeu. Bei Georgeusgmüud fließt die Schwöb. Rezat mit der Fränk. Rezat zusammen. Sie bilden die Rednitz.

5. Das Maingebiet - S. 128

1908 - Schwabach : Schreyer
— 128 — d) Behaglich läßt sich's hier im weichen Moos ruhen und träumen. Doch plötzlich werden wir aufgeschreckt; scheu huschen einige Nehe hart an uns vorbei. Noch vielen dieser niedlichen Tiere begegnen wir im Weiterwandern. Auch einen stattlichen Hirsch sehen wir in der Ferne. Außer Neh und Hirsch beherbergt der Spessart mich noch andere Jagdtiere: Wildschwein^. Von ihrer Nähe geben die frisch aus- gewühlten Wege Zeugnis. Ein eigentümliches Klopfen tönt an unser Ohr; wir bleiben stehen und lauschen. Bald entdecken wir an einer alten Eiche den Täter: der Waldzimmermann, der Specht^ ist's. Ihn treffen wir sehr häufig im Spessart; er hat ja auch dem Gebirg den Namen gegeben. Es hieß nämlich früher S p e ch ts h a r t, b. b. Sp echt.s w a ld. Zusammeufassung: Reichtn in an Tieren. e) Wir treffen im Spessart w e n i a D ö r je r. Sie bestehen oft ans armseligen Hütten, in denen zuweilen bis zu 9 Menschen wohnen. Die Hütteil sind zumeist mit der Rückwand an die Berg- hänge gelehnt; daher siud sie feucht und ungesund. Trotzdem erreichen die Lente im Spessart oft ein hohes Alter. Wie in so manchen Gebirgsgegenden (Frankenwald, Fichtelgebirg), ist anch hier die Armut kein seltner Gast. Ackerbau können die Lente wenig treiben. Außer Kartoffeln bringt der Boden nur wenig Sommer.-, getreide hervor; denn rauhe Winde wehen dort und der Winker dauert Wer 7 Monate. Wenn einmal die Kartoffeln, das „Brot des Spessarts", uicht geraten, dann herrscht große Not bei den armen Seilten. Ihr Wald gibt ihnen zwar Beschästiguug, aber doch wenig Verdienst. Viele Leute sind Holzschnitzer; das Schnitzen lernen sie in einer Schnitzschule. Ans unsrer Wandrnng durch den Wald sahen wir da und dort die ranchenden Meiler der Kohlen- brenn er.. Kräftige Männer ziehen mit Axt und Säge hinaus in den Wald die Baumries eu umzuhauen, die dann von den Bächen zum Main geflößt werden. Welches ist wohl ihr weiteres Schicksal? „Der Main trägt sie auf mächt'gem Floß Zum Rhein, der in den salz'gen Schoß. Denn dort das Schiff auf weitem Meer, Das rüstig fährt im Sturm einher, Hoch in der Luft die Masten stolz, Gezimmert ist's von Deinem Holz; Die Eich', ans der sein Rumpf gebaut, Sie wuchs dort, wo der Spessart blaut." (Zedlitz.) Zusammenfassung: Die Bewohner d e §> Sp ess arts, ihre Wohnung und Beschäftigung. ' Übersichtliche Wiederholung: Der Spessart. 1. Lage und Bau. 2. Seine Schönheit und sein Reichtum (Wald, Wild, Wein). 3. Seiner Bewohner Armut.

6. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 315

1839 - Reutlingen : Fischer
— 315 — durch einen dickern Kopf, eine gewöhnlich nach außen ge- bogene Nase und sehr krause, klumpig zusammengeballte Wolle, die, ungewaschen grau oder schwärzlich, gereinigt aber sehr weiß und zart ist, auszeichnet. In den Haiden des Flachlandes waidet die kleine schwarze Schnucke, deren Wolle grob ist, und in Ostfriesland und Holstein das große ungchvrute, an Wolle reiche Maschschaf mit kurzem haarigen Schwänze. Die meisten veredelten Schafe haben Sachsen und Schlesien auszuweisen und hier findet man auch die größten Heerden von Wvtlvieh. Ziegen werden im Flachlande weniger, in den Gebirgen mehr und im Alpengelände heerdenweis gehalten. An Schweinen fehlt es von den hohen Alpen bis an das Gestade der Meere nirgends; am zahlreichsten aber kommen sie in Westpha- len, Hanover, Mecklenburg, Pommern und Baiern vor. Hunde sind in vielen Hauptarten und Abarten vorhanden. Cie werden, theils zur Jagd, theils zur Hütung des Vie- hes und zur Bewachung der Häuser, theils zum Vergnü- gen gehalten. In einigen Gegenden Deutschlands müssen sie auch schwere Schiebkarren und in Bergwerken Erzkar- ren ziehen helfen oder, in's Tretrad gebracht, Maschinen in Bewegung setzen. Katzen trifft man beinahe in allen Haushaltungen. Hin und wieder hält man auch Meer- schweinchen und Seidenhasen. Von wilden Thieren ha- den wir Schweine, Edelhirsche, Damhirsche, Nche, Ha- scn und Kaninchen, in manchen Gegenden immer noch mehr, als dem Landmanne lieb ist; Steinböcke und Gem- sen, aber in sehr verminderter Anzahl, auf den Alpen; Biber, äußerst selten und nur einzeln an einigen Flüssen in Böhmen, Sachsen, Westphalen rc.; Fischottern vor- nämlich im Flachlande; wilde Katzen und Luchse in den Waldgebirgen; Füchse, Marder, Iltisse und Wiesel übcr- 14*

7. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 322

1839 - Reutlingen : Fischer
— 322 — len beinahe nur evangelische Einwohner Anhalt, Braun- schmeig, Lübeck, Holstein, Mecklenburg, Reust, Lippe und die mehrsten sächsischen Herzogthümer. In den übri- gen Bundesstaaten hat die katholische Kirche nur in Baicrn und Baden das Uebergewicht. Im Ganzen machen die Katholiken den größer» Theil aus: denn ihre Zahl beläuft sich ans fast 21 Millionen; während ans die Evangelischen, in denen Lutheraner und Reformirte vereiniget sind, noch nicht ganz 17 Millionen kommen. Außerdem findet man noch Herrnhuter, M e n n v n i t e n, Griechen, G i ch- telianer, Schwenkfelder und andere Sektirer, de- ren Summe jedoch im Ganzen schwerlich über 40,000 stei- gen wird, und ungefähr 350,000 Juden. — An W o h n- plätzen giebt cs über 2,400 Städte, 2,540 Marktfie- cken, 10ss000 Dörfer und^ Weiler mit 5,175,600 Häu- sern. Unter den Städten sind 4, nämlich Wien, Berlin, Prag und Hamburg, welche über 100,000;. dann 6, wel- che über 50,000 bis 100,000; ferner 26, welche zwischen 20,000 bis 50,000 und 50, welche zwischen 10,000 bis 20,000 Einwohner haben» Bei weitem der größere Theil zählt zwischen 3,000 und 5,000 Menschen und kaum 400 sind auf weniger als 1000 Einwohner beschränkt. Die Erw erbs- lind Beschäftigungsarten der Deutschen umfassen beinahe alle, die man von dem Trei- den unkultivirter Völker bis zur hvchgesteigerten Industrie der gebildeten Welt hinauf findet. Die Urbeschäftiguug der Jagd wird im Alpengebirge noch meist kunstlos und zllr Befriedigung der nächsten Lebensbedürfnisse, oft mit vieler Gefahr betrieben, während mau sie indem größeren Thei- le Deutschlands als einen Zweig der Forstwirthschaft wis- senschaftlich lernt und übt.. Die Seefischerei an den Küsten des dentschen und baltischen Meeres ist zwar be- trächtlich, reicht aber für den Bedarf nicht aus, obgleich

8. Leitfaden zum Unterrichte in der allgemeinen Menschengeschichte für Bürgerschulen - S. 13

1813 - Reutlingen : Mäcken
Erste Periode. 13 anfangen. Das längere Leben, welches den früher lebenden Menschen zugeschrieben wird, läßt sicks, vielleicht auch ohne Rücksicht auf den Hang des Al- terthums, Alles zu vergrößern, aus mehreren Ursa- chen erklären, obgleich die Jahre in dieser Periode bald kürzere, bald längere Zeitabschnitte von 3, nachher von 8, und erst späterhin von 12 Monaten zu seyn scheinen. Die ersten Bewohner der Erde begaben sich bald in noch unangebaute Gegenden, weil ihnen ihr bisheriger Wohnort nicht Gegen- stände genug für die Wahl ihres Genusses darbot, dachten aber oft mit Sehnsucht an ihren ersten Zu- stand zurück. Außer andern Kindern zeugten sie Kain, Abel und Seth. Kain verließ, nach Ermordung seines Bruders, die väterlichen Wohnsitze; Seth blieb in denselben. Mit Adam's Söhnen fängt die Verbindung zum häuslichen Leben an. Ihre Aeltern theilten ihnen die gesammelten Erfahrungen und Kenntnisse mit. Bedürfniß und Zufall führte sie auf den Feldbau und lehrte sie Thiere zähmen und töd- ten. Ackerbau und Viehzucht waren die Beschäf- tigungen des frühern Menschengeschlechts (Noma- den). Späterhin siel man auf eine Art von roher Instrumentalmusik, auf das Hämmern des Metalls und auf einige andere handwerksähnliche Arbeiten, wie das Bauen, welche aber den Namen einer Kunst nur in uneigentlicher Bedeutung führen können. Wie nach und nach die Geschicklichkeiten

9. Leitfaden zum Unterrichte in der allgemeinen Menschengeschichte für Bürgerschulen - S. 19

1813 - Reutlingen : Mäcken
Erste Periode. 19 sehr natürlich erklären. Die Opfer entstanden wahrscheinlich schon in dem Zeitalter vor der Flurh, erhielten aber erst nachher ihre völlige Ausbildung. Menschenopfer waren unter den Phöniziern ge- wöhnlich. §. iy. Erst in der Folge, als man die Welt als ein Ganzes ansehen lernte, gelangten einzelne Menschen zum Glauben an einen Gott. Abraham, ein Nachkomme Seth's, der als Nomade in mehrern Gegenden Asiens lebte, und zu dessen öftern Wan- derungen wahrscheinlich die Menge seiner Heerden Veranlassung gab, gehört zu den Hausvätern des Alterthums, welche den Glauben an einen Gott zum Familienglauben machten. Kanaans Einwohner nannten den Abraham (er ft. 2122 d. W> oder 1862 I. vor Chr. Geb.), weil er jenseits des Euphrat- zu ihnen gekommen war, den He- bräer. Sein Enkel, Jakob, zog endlich 2237 auf Veranlassung seines Sohnes, Joseph, mit seiner ganzen Familie nach Aegypten. Jakob's Nach- kommen, die Israeliten, vermehrten sich in einer Zeit von 400 Jahren sehr, und wurden von den ägyptischen Beherrschern als Leibeigene be- handelt. §. 22. Ackerbau, Viehzucht, Fischerei und Jagd wa- ren die Gewerbe und Handthierungen, welche schon in der ersten Periode getrieben wurden. Man bauete Gerste, Linsen, Weizen, Spelt, Flachs,

10. Der deutsche Kinderfreund - S. 113

1829 - Reutlingen : Mäcken
Iv. Von der Erde und ihren Bewohnern. Hz Jahreszeit, als den Winter giebt, dir Menschen sellen über 4 Fuß hoch, und sind gemeiniglich sehr ungestaltet. Hie und da findet man Menschen von außerordentlicher Größe, welche 7 bis 8 Fuß hoch sind; man nennt sie Riesen. Doch giebt es kein Volk auf der Erde, wel- ches aus lauter Riesen besteht. Auch in Ansehung ihrer Lebensart haben die ver- schiedenen Völker der Erde Vieles mit einander gemein. Einige nämlich, welche man wilde Völker nennt, treffen gar keine Veranstaltung, um ihres Lebensunter- halts sicher zu seyn. Sie säen und pflanzen nicht, sie sammeln keinen Vorrath von Lebensmitteln, sorgen über- haupt gar nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn der Hunger sie dazu treibt. Ihre einzigen Beschäftigungen sind daher Jagd und Fischerei. Sie wohnen gewöhnlich auch nicht ein Mal in Dörfern bei einander, haben überhaupt keine ordent- liche und feste Wohnungen, sondern nur elende Hütten, die aus einigen Pfählen bestehen, welche in die Erde ge- graben, und mit Thierhauten oder mir einer groben Filz- decke überzogen , oder nur mit großen Baumblattern be- deckt sind; einige wohnen sogar in Höhlen unter der Erde, und gewöhnlich stehen bei diesen wilden Völkern nur wenige Familien (Stämme) mit einander in Ver- bindung, welche aber keinen gemeinschaftlichen Oberhcrrn, keine Obrigkeit, sondern höchstens im Kriege oder bei ei- ner großen Jagd einen Anführer haben, dem sie so lange gehorchen, als der Krieg oder die Jagd dauert. Andere Völker der Erde, welche Hirtenvölker oder Nomaden genannt werden, haben zwar auch kei- ne künstliche und feste Wohnungen, sondern nur Zelte oder Hütten, welche sie leicht abbrechen und wieder auf- schlagen können, aber sie sind doch viel verständiger und gesitteter, als die wilden Völker, weil sie sich mit der Viehzucht beschäftigen, wozu mehr Aufmerksamkeit utld Kenntniß erfordert wird, als zur Jagd. Jhrehccr-- den sind ihr ganzer Reichthum. Sie ziehen aus einer Gegend in die andere, und lassen sich nur da auf eine längere Zeit nieder, wo sie gute Weideplätze antreffen. Noch andere Völker der Erde, welche gesittete Völker genannt werden, beschäftigen sich, außer der Viehzucht, auch noch mit dem Ackerbau, und verste- Kinderfreund, l. Theil. H
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