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auf der linken Seite. Der Niederrhein zieht sich 52 Meilen lang
von Bonn bis zum Meere. Bei Bonn erweitert sich das Rheinthal, und
links hören die Berge auf, während der Strom auf der rechten Seite
einige Meilen weit von geringen Höhen begleitet wird.
Unterhalb Düsseldorf bewegt sich der Rhein zwischen niederen Usern
durch die große Fläche Niederdeutschlands, die er bei großen Überschwem-
mungen trotz Dämmen und Deichen in einen weiten See verwandelt. Ünter-
halb Emmerich teilt sich der Rhein in zwei Arme: in die Waal, die nach
Nymwegen links abfließt und oberhalb Gorkum in die Maas geht, während
der schmälere rechte den Namen Rhein behält.
An den Wiegen des Rheins erklingen die Gesänge armer, aber freier,
froher Hirten; an seinen Mündungen zimmert ein ebenso freies, durch seinen
Kunstfleiß, Handel und Unternehmungsgeist reich gewordenes Volk seine
schwimmenden Häuser, welche die fernsten Meere und Länder suchen und
einst sie beherrschten. Wo ist ein Strom, der eine Schweiz an seinen
Quellen, ein Holland an seiner Mündung hätte, und den seine Bahn so
durch lauter fruchtbare, freie, gebildete Landschaften führte? Haben andere
Ströme weit größere Wasserfülle und Breite, so ist des Rheines Breite
gerade die rechte, hinreichend für Floß und Schiff, für allen Verkehr der
Völker, und doch nicht so groß, daß sie beide Ufer von einander schiede,
daß nicht der erkennende Blick, der laute Ruf ungehindert hinüberreichte.
Lieblich und doch zugleich mächtig und ehrfurchtgebietend erscheint der Rhein,
ein bewegter, schöner Wasserspiegel in den heitersten Rahmen gefaßt, nicht
eine wässerige Öde mit nebeligen Ufern. Grube.
20. Sonntags am Rhein.
1. Des Sonntags in der Morgenstund',
wie wandert's sich so schön
am Rhein, wenn rings in weiter Rund'
die Morgenglocken geh'n.
2. Ein Schifflein zieht auf blauer Flut,
da singt's und jubelt's drein;
du Schifflein, gelt, das fährt sich gut
in all' die Lust hinein?
3. Vom Dorfe hallet Orgelton,
es tönt ein frommes Lied,
andächtig dort die Prozession
aus der Kapelle zieht.
21. Die
1. Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
daß ich so traurig bin.
Ein Märchen aus alten Zeiten,
das kommt mir nicht aus dem Sinn.
4. Und ernst in all' die Herrlichkeit
die Burg herniederschant
und spricht von alter, guter Zeit,
die auf den Fels gebaut.
5. Das alles beut der prächt'ge Rhein
an seinem Rebenstrand
und spiegelt recht im hellsten Schein
das ganze Vaterland,
6. Das fromme, treue Vaterland
in seiner vollen Pracht,
mit Lust und Liedern allerhand
vom lieben Gott bedacht.
Reinick.
Lorelei.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
und ruhig fließt der Rhein.
Der Gipfel der Berge funkelt
im Abendsonnenschein.
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Zu Hause hing er an der Decke ein Schwert auf, welches ihn in die Schultern
stach, wenn er mit denselben zuckte. Nachdem er sich mit eisernem Fleiße jahrelang-
so geübt hatte, wurde er der berühmteste Redner seiner Zeit.
20. Die Licblingsfarbe der Tugend. Diogenes sah einen Jüngling
erröten. Er sprach freundlich zu ihm: „Recht so, mein Sohn, das ist die Lieb-
lingsfarbe der Tugend."
21. Diogenes im Tode. Eines Tages sagte Diogenes zu seinen Schülern:
„Wenn ich gestorben bin, dann werft mich nur unbeerdigt an den Weg." „Was"
fragten sie entsetzt, „für Raubvögel und Raubtiere?" „Nein, beileibe nicht",
antwortete er, „ihr müßt einen Stock neben mich legen, damit ich diese fortjagen
kann." Sie fragten weiter: „Wie willst du dies aber anfangen, du merkst dann
ja nichts von der Nähe der wilden Tiere?" „Nun", entgegnete er darauf,
„wenn ich nichts davon merke, was schadet es mir dann, daß mich die Tiere zer-
hacken und zerreißen?"
22. Der Seeräuber und der König. Zu Alexander dem Großen wurde
einst ein berüchtigter Seeräuber, Namens Diomedes, als Gefangener gebracht.
Der König fragte, wie er sich erdreisten könne, in seinen Meeren zu rauben und
zu plündern. Der Räuber antwortete: „Ich thue es zu meinem Vorteil und mache
es nicht anders wie du selbst. Weil ich mein Geschäft aber mit einer einzigen
Galeere treibe, während du es mit einer großen Armee treibst, so nennt man
mich einen Seeräuber und dich einen großen König statt einen Landräuber."
Diese kühne Antwort gefiel dem Alexander so, daß er den Räuber in Freiheit setzte.
23. Seltene Gerechtigkeit. Auf seinem Zuge, die Welt zu erobern, kam
Alexander, der Macedonier, zu einem Volke in Afrika, das in einem abgeson-
derten Winkel in friedlichen Hütten wohnte und weder den Krieg noch den Eroberer
kannte. Man führte ihn in die Hütte des Beherrschers, um ihn zu bewirten.
Dieser setzte ihm goldene Datteln, goldene Feigen und goldenes Brot vor. „Esset
ihr hier Gold?" fragte Alexander. „Ich stelle mir vor", sprach der afrikanische
Fürst, „genießbare Speisen hättest du in deinem Lande wohl auch finden können.
Weshalb bist du zu uns gekommen?" „Euer Gold hat mich nicht hierher gelockt",
antwortete Alexander, „aber eure Sitten möchte ich kennen lernen." „Nun wohl",
erwiderte jener, „so weile denn bei uns, so lauge es dir gefüllt."
Indem sie sich so unterhielten, kamen zwei Bürger vor Gericht. Der Kläger
sprach: „Ich habe von diesem Manne ein Grundstück gekauft, und als ich den
Boden durchgrub, fand ich einen Schatz. Dieser ist nicht mein; denn ich habe
nur das Grundstück erstanden, nicht den darin verborgenen Schatz, und gleichwohl
will ihn der Verkäufer nicht nehmen." Der Verkäufer als der Beklagte antwortete:
„Ich bin ebenso gewissenhaft wie mein Mitbürger. Ich habe ihm das Gut natürlich
samt allem, was darin verborgen war, verkauft und also auch den Schatz."
Der Richter wiederholte ihre Worte, damit sie sähen, ob er sie recht verstanden
hätte, und nach einiger Überlegung sprach er: „Du hast einen Sohn, Freund,
nicht wahr?" — „Ja!" — „Und du eine Tochter?" — „Ja!" — „Nun wohl,
dein Sohn soll deine Tochter heiraten und das Ehepaar den Schatz als Heiratsgut
bekommen."
Alexander schien betroffen. „Ist etwa mein Ausspruch ungerecht?" fragte der
Fürst. „O nein", erwiderte Alexander, „aber er befremdet mich." „Wie würde
denn in eurem Lande diese Sache entschieden sein?" fragte jener. „Die Wah heit
zu gestehen", antwortete Alexander, „wir würden beide Männer in Verwahrung
gehalten und den Sch tz für den König in Besitz genommen haben." „Für den
König?" fragte jener voll Verwunderung. „Scheint denn in eurem Lande auch
die Sonne?" „O ja!" „Regnet es dort auch?" (Vgl. Matth. 5, 45) „Allerdings!"
„Sonderbar! Giebt es auch zahme, krautfressende Tiere dort?" „Von mancherlei
Art." „Nun", sprach der Afrikaner, „so wird wohl das allgütige Wesen um dieser
unschuldigen Tiere nullen in eurem Lande die Sonne scheinen lassen; ihr Menschen
verdient es nicht!" Jütting.
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Extrahierte Personennamen: Diogenes Alexander Alexander Namens_Diomedes Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Matth
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bärtber an den Händen. Cyrus sprang, als er in das Zimmer trat,
auf den geputzten Alten zu, fiel ihm um den Hals und rief: „O,
was ich für einen hübschen Großvater habe!" Seine Mutter fragte
ihn, ob er denn schöner wäre als sein Vater. „Unter den Persern",
antwortete Cyrus, „ist mein Vater der schönste; aber unter den
Medern habe ich keinen gesehen, der so schön wäre wie mein Groß-
vater." — Dem Alten gefiel die Antwort. Er beschenkte den Knaben
reichlich, und bei Tische mußte Cyrus immer neben ihm sitzen. Den
Cyrus, der an die Mäßigkeit der Perser gewöhnt war, dünkte es sonder-
bar, daß man so vielerlei Speisen auftrug. Er sah lange zu; endlich
sagte er zu dem alten Könige: „Aber, lieber Großvater, du hast doch
schrecklich viel Mühe, satt zu werden, wenn du von dem allen essen
mußt." Astyages lachte und sprach: „Glaubst du denn nicht, daß dies
hier viel besser sei als eure persischen Mahlzeiten?" „Ich weiß nicht",
antwortete Cyrus, „aber wir werden viel geschwinder und leichter
satt als ihr. Uns ist Brot und Fleisch genug, um satt zu werden;
ihr aber, ach, was braucht ihr für Arbeiten und Umschweife, bis
ihr fo weit kommt." — Mit Erlaubnis des Alten verteilte er dar-
auf von den Speisen unter die Diener; nur dem Mundschenken
Sakas gab er nichts. Der König, welcher den Sakas liebte, fragte
den Cyrus im Scherz: „Warum giebst du denn diesem nichts, den ich
so lieb habe?" — „Und warum hast du ihn so lieb?" fragte Cyrus.
„Siehst du nicht", antwortete der König, „wie schön er den Wein
eingießt und kostet und mir zureicht?" — „O", rief Cyrus, „das kann
ich so gut wie er und noch besser, denn ich will dir den Becher nicht
halb austrinken wie er." Darauf nahm er den Becher, goß aus der
Schale Wein ein und reichte ihn dem Könige. „Aber", sprach der
Alte, „du mußt auch den Wein kosten." „Das lasse ich wohl", rief
der Kleine; „denn ich weiß, es ist Gift darin. Ich habe das neulich
wohl bei deinem Gastmahle gesehen." — „Wie das?" rief der Alte.
— „Wißt ihr nicht mehr, wie ihr von Verstand und Sinnen kämet,
sobald er euch zu trinken gegeben hatte? Was war das für ein
Lärm! Wie habt ihr durcheinander geschrieen und gelacht! Die
Sänger schrieen sich die Kehlen heiser, kein Mensch verstand sie, und
doch rieft ihr alle: Wunder! So lange ihr saßet, sprach jeder von
seiner Stärke; sobald ihr aufstandet zum Tanzen, fielet ihr über eure
eigenen Füße. Ihr wußtet alle nicht mehr, was und wer ihr seid;
du nicht, daß du König bist, und die nicht, daß sie Unterthanen
sind." — „Aber", sprach Astyages, „wenn dein Vater trinkt, berauscht
er sich nie?" — „Nie!" — „Und was macht er denn?" — „Er
hört auf zu dürsten, sonst nichts." — Durch diese und ähnliche
kluge Einfälle machte Cyrus sich sehr beliebt. Astyages ließ ihn
reiten, jagen und erlaubte ihm, was er wollte. Cyrus wurde mit
jedem Tage männlicher, und da er endlich in einem kleinen Treffen
mit einem benachbarten Volke sich vor allen anderen hervorgethan
batte, wurde er der Abgott des ganzen Volkes.
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus
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er endlich die Erlaubnis. Nun ergriff er das Pferd beim Ziigel und führte
es gegen die Sonne; denn er hatte bemerkt, daß es sich vor seinem eigenen
Schatten scheute. Er streichelte es, und plötzlich schwang er sich pfeilge-
schwind hinauf. Das Pferd flog in wildem Galopp mit ihm davon, und
sein Vater fürchtete für sein Leben. Als er aber umlenkte und das un-
bändige Roß sicher tummelte, da erstaunten alle, und Philipp rief vor
Freuden: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich; Macedonien ist
zu klein für dich!"
Alexander war kaum zwanzig Jahre alt, als sein Vater starb. Zuerst
unterwarf er sich Griechenland und zeigte sich überall als einen Kenner
und Beschützer der Künste und Wissenschaften. In Korinth besuchte er
auch den Diogenes. Der glanote, wie sein Lehrer Sokrates, daß der
Mensch desto glücklicher sei, je weniger er bedürfe — und wohnte daher
nicht in einem Hause, sondern in einem Fasse. Der König Alexander, der
von ihm gehört hatte, ging zu ihm. Er lag gerade vor seiner Tonne, um
sich an der Sonne zu wärmen. Der König dachte, er würde doch aufstehen
und ihm entgegenkommen. Aber Diogenes blieb liegen, als wenn die An-
kunft des Königs gar nichts Besonderes sei. Alexander redete lange mit
ihm und fand seine Antworten so treffend und geistreich, daß er freundlich
zu ihm sagte: „Kann ich dir eine Gunst erweisen?" — „Ja!" antwortete
Diogenes, „tritt mir ein wenig ans der Sonne!" Da erkannte der König,
daß er einen Mann gefunden hatte, welcher weder Geld, noch schöne Kleider,
noch sonstige Herrlichkeiten begehrte, sondern mit wenigem zufrieden war;
und er sagte zu den Umstehenden: „Wahrlich, wenn ich nicht Alexander
wäre, so möchte ich wohl Diogenes sein!"
Mit glühendem Eifer begann Alexander nun die Eroberung des per-
sischen Reiches. Von Europa setzte er nach Asien über den Hellespvnt.
Hier traf er mit den Persern am Flüßchen Granikus zusammen. Seine
Feldherren widerrieten es, im Angesichte des Feindes über den Fluß zu
gehen; aber Alexander antwortete: „Ter Hellespont würde sich ja schämen,
wenn wir dieses Flüßchen fürchteten." Mit diesen Worten stürzte sich der
kühne Jüngling in den Fluß; seine Macedonier folgten, und glücklich wurde
das jenseitige Ufer erreicht. Sogleich begann auch der Kampf, und fast
hätte Alexander hier sein Leben verloren; denn zwei persische Führer spreng-
ten aus ihn los, hieben ihn ans den Kopf, daß der Helm zersprang, und
schon hob der eine den Arm empor, um ihm den Kopf zu spalten. Da, in
dem gefährlichen Augenblicke, sprengte Alexanders Feldherr Klitus herbei
und schlug mit einem Streiche dem Perser den rechten Arm herunter, daß
Schwert und Arm zugleich herabfielen. Alexanders Leben war gerettet.
Die Eroberung Kleinasiens war die Frucht dieses Sieges. Im Süd-
osten dieser Halbinsel lag die Stadt Tarsus, welche von dem Cydnns durch-
flossen wird. Hier kam Alexander bei großer Hitze an, mit Staub und
Schweiß bedeckt. Das klare Wasser des Flusses lud ihn znm Bade ein.
Aber kaum war er einige Minuten in demselben, so überfiel ihn ein hef-
tiges Fieber; leichenblaß und zitternd an allen Gliedern mußte er aus dem
Bade getragen werden. Die Krankheit verschlimmerte sich bald so, daß die
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Diogenes Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexanders Alexanders Alexanders Alexanders Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Macedonien Griechenland Korinth Europa Asien Kleinasiens
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eine große Wüste, wo nirgends ein Tropfen Wasser war. Endlich hatte
ein Soldat etwas aufgefunden und brachte es in seinem Helme dem Alexan-
der. Als der König sah, daß seine Soldaten, ebenso wie er, vor Durst
lechzten, sprach er: „Soll ich der einzige sein, der trinkt?" und goß das
Wasser auf die Erde. Als die Soldaten solche Enthaltsamkeit sahen, riefen
sie voll Verwunderung ans: „Auf, führe uns weiter, wir sind nicht müde,
wir sind nicht durstig, wenn ein solcher König uns führt!"
Der flüchtige Darius wurde endlich von seinem eigenen Statthalter
Bessus gefangen genommen und tödlich verwundet. Alexanders Reiter
fanden den unglücklichen König in den letzten Zügen. Er bat sie um einen
Trunk Wasser, welchen ein Maeedonier ihm reichte. Erquickt sprach der
sterbende König: „Freund, das ist mein größtes Leiden, daß ich dir diese
Wohlthat nicht vergelten kann; doch Alexander wird sie dir vergelten; und
dem Alexander werden die Götter die Großmut vergelten, die er meiner
Mutter, meiner Gattin und meinen Kindern erwiesen hat! Ich reiche ihm
hier durch dich meine Rechte." Der Maeedonier ergriff sie, und Darius
verschied. Gleich darauf kam Alexander. Er war sehr bewegt bei dem
Anblicke, zog sein Oberkleid aus und breitete es über den Leichnam, den er
mit großer Pracht beisetzen ließ.
Hierauf eroberte Alexander noch das reiche Indien. Als er aber
damit noch nicht zufrieden war und bis an das Ende der Welt vordringen
wollte, wurden seine Soldaten unmutig und empörten sich. Richt einen
Schritt wollten sie weiter vorwärts. Alexander versuchte noch einmal, sie
zu weiteren Siegen zu ermuntern, aber vergeblich! Da mußte er sich zur
Rückkehr entschließen. Er teilte das Heer in zwei Teile: die eine Hälfte
machte den Weg zu Wasser unter einem geschickten Admiral; die andere
Hälfte führte Alexander zu Lande zurück. Unter unsäglichen Beschwerden
und Entbehrungen kam er zu Babylon an, das er zur Hauptstadt seines
Reiches machen wollte. Allein mitten in seinen großen Plänen ereilte ihn
der Tod. Ein hitziges Fieber, die Folge seiner Anstrengungen, aber noch
mehr der Schwelgereien, denen er sich überließ, überfiel ihn, und bald war
alle Hoffnung zur Genesung verschwunden. Die Feldherren standen weh-
mütig um sein Lager und reichten ihm die Hände. Zuletzt fragten sie ihn,
wen er zu seinem Nachfolger bestimme. Er antwortete: „Den Würdigsten."
Hierauf verschied er in einem Alter von 33 Jahren. Sein großes Reich
teilten seine Feldherren unter sich. Haesters.
66. Tapferkeit und Reelltscliaffenheit der
alten Römer.
1. Horatius Codes.
Der vertriebene letzte König von Rom suchte mit Hilfe auswärtiger
Freunde sich der Stadt wieder zu bemächtigen, und es wäre ihm beinahe
gelungen, wenn nicht ein tapferer Römer, Horatius, im gefährlichen
Augenblicke das Richtige erkannt und ausgeführt hätte. Als er seine
Landsleute vor den Feinden über die Tiberbrücke in die Stadt eilen sah,
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Alexanders Alexanders Alexander Alexander Alexander Darius Darius Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander
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61. Cyrus.
Dem Astyages, Könige von Medien, träumte einmal, seine Tochter
Mandüne gösse soviel Wasser auf die Erde, daß ganz Asien davon
überschwemmt würde. Er legte seinen Traumdeutern, die man hier
wie in Ägypten sehr hoch schätzte, den Traum vor, und sie deuteten
ihn so: es solle von Mandane ein Sohn geboren werden, der ganz
Asien beherrschen werde. Astyages erschrak darüber so sehr, daß er
seine Tochter nach der kleinen, unbedeutenden Herrschaft Persis schickte
und sie dort an einen Perser von guter Geburt verheiratete. Sie ge-
bar einen Sohn, den sie Cyrus nannten. Kaum hatte der König dies
erfahren, so ließ er das Kind vor sich bringen und gab es einem seiner
Höflinge, Harpagus, mit dem Befehle, es zu töten. Der Mann
hatte Mitleiden mit dem Kinde; anstatt es zu töten, gab er es einem
Hirten, damit dieser es irgendwohin in einen Wald lege und es da
seinem Schicksale überlasse. Der Hirt brachte es aber seiner Frau.
Diese hatte gerade ihr Kind verloren und nahm mitleidig den kleinen
Knaben als ihr eigenes Kind auf. Cyrus wuchs heran und wurde
schön und stark. An einem Tage, als er mit anderen Kindern spielte,
wählten ihn diese zu ihrem Könige. Eines von den Kindern wollte
ihm nicht gehorchen, und Cyrus als König ließ ihm Schläge geben.
Der Knabe lief zu seinem Vater, und dieser, ein vornehmer Mann,
forderte vom Könige, daß er den Hirtenknaben Cyrus bestrafe. Der
König ließ ihn kommen. Cyrus stand unerschrocken vor ihm und sagte
mit Freimütigkeit, er sei von den Knaben im Spiele zum Könige gewählt
worden und habe sich seines Rechtes bedient. Der Mut des Kna-
den, sein Stolz und einige Züge, die den Astyages an seine Tochter
erinnerten, machten den König aufmerksam. Er erkundigte sich bei
dem Hirten, der gestand alles. Doch hatte Astyages den Knaben
liebgewonnen und schickte ihn seiner Tochter nach Persien, an dem
Hofmanne aber, welcher den Befehl, das Kind zu töten, nicht voll-
zogen hatte, nahm er blutige Rache. Er ließ des Harpagus Kinder
töten, zerhauen und einige Stücke davon kochen, die er dem Vater zu
essen gab. Nach der Mahlzeit entdeckte er dem Hofmanne, was er
gegessen habe, und sagte ihm dabei, dies sei die Strafe für seinen
Ungehorsam. Der beleidigte Vater verbarg seine Wut und schwieg;
aber er wartete nur auf eine schickliche Gelegenheit, sich zu rächen.
Den Astyages beruhigten indes die Tranmdeuter durch die Er-
klärung, sein Traum sei dadurch erfüllt, daß Cyrus von den Knaben
zum Könige erwählt worden sei; und nach einigen Jahren ließ der Groß-
vater ihn mit der Mandane nach Medien kommen. Der junge Cyrus, in
der strengen, kriegerischen Lebensweise der Perser auferzogen, konnte
sich des Lachens kaum enthalten, als er an dem Hofe des Astyages
alles so weibisch geputzt sah. Astyages saß auf einem prächtigen
Throne; seine Backen, Lippen und Stirne waren bemalt, Augenbrauen
und Haare gefärbt; er hatte goldene Ketten um den Hals, Arm-
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus
i
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Harpagus sah dies gern. Er gewann sich die Freundschaft des
Cyrus und entdeckte ihm endlich, wie grausame Absichten sein Groß-
vater mit ihm gehabt hätte. Er wußte das Gemüt des Jünglings so
aufzureizen, daß, da die Perser zugleich auf Abfall von Medien
dachten und den Cyrus zurückwünschten, dieser nach Persien zurückging
und sich an die Spitze seines Volkes stellte. Astyages, vielleicht
schon vorher mißtrauisch und kalt gegen Cyrus, hieß, wie er diesen
Aufstand erfuhr, alle töten, die zu der Erhaltung des Cyrus ge-
raten hatten. Nur den Harpagus ließ er leben, ja er stellte ihn an
die Spitze des Heeres gegen Persien. Harpagus zog aus; als er
aber den Cyrus traf, ging er mit dem ganzen Heere zu ihm über,
und Cyrus ward König von Persien und Medien. Seinen Großvater
behielt er als Gefangenen bei sich. Bredow.
62. Krösus und Solon.
In den Ländern westlich von Persien, in Kleinasien, gab es vor alters
mehrere Königreiche, unter denen Lydien eines der bedeutendsten war.
Hier regierte der König Krösus, der zur Zeit des Cyrus lebte. Er hatte
ungeheure Reichtümer in seiner Hauptstadt Sardes aufgehäuft und setzte
sein ganzes Vertrauen auf sie.
Einst kam zu ihm S o l o n, ein Weiser aus Griechenland, der viele Länder
durchreiste, um Weisheit zu lernen. Krösus bewirtete ihn freundschaftlich
in seinem Palaste und ließ ihm dann alle seine Schätze zeigen. Darauf
fragte er ihn, wen er für den glücklichsten unter allen Menschen halte. Solon
nannte ihm als solchen den Athener Tellus, weil derselbe edle und vor-
treffliche Söhne und Enkel habe heranwachsen sehen und noch im hohen
Alter in einem Kriege den Tod für das Vaterland gefunden habe. Krösus,
der erwartet hatte, Solon würde ihn für den Glücklichsten erklären, fragte
weiter, wen er dann nach diesem für den Glücklichsten hielte. Da nannte
ihm Solon zwei Jünglinge aus Argos in Griechenland, den Kleobis und
Biton, Söhne einer Priesterin der Göttin Hera. Ihre Mutter, erzählte
er, mußte einst nach dem Tempel der Göttin fahren; die heiligen Rinder
aber kamen nicht zur rechten Zeit vom Felde zurück. Da zogen die Jüng-
linge den Wagen ihrer Mutter selbst nach dem Tempel. Die Argiver aber
lobten die Gesinnung der Jünglinge, während die Frauen die Mutter selig
priesen, daß ihr solche Kinder zuteil geworden wären. Im Tempel ange-
kommen, flehte die Mutter zur Göttin, sie möchte ihren Kindern den besten
menschlichen Segen zuteil werden lassen. Und nachdem das Opfer voll-
bracht war, schliefen die Jünglinge im Tempel ein, um nicht wieder zu er-
wachen. So zeigte die Gottheit an, daß dem Menschen besser sei, zu
sterben als zu leben. Die Argiver aber errichteten den Jünglingen Bild-
säulen und brachten sie als Weihgeschenke nach Delphi in den Tempel, weil
sie so gute Menschen gewesen waren. Als Krösus solches hörte, wurde er
unwillig und sprach: „Mein Freund von Athen, ist denn mein Glück dir
so gar nichts, daß du nicht einmal geringen Bürgern mich gleich setzest?"
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Harpagus Cyrus Cyrus Cyrus Bredow Cyrus Krösus Solon
Ärzte ihn verloren gaben und keiner mehr etwas verordnen wollte. Und
doch war Alexanders Genesung eben jetzt sehr nötig; denn der persische
König, Darius Kodomannus, war mit einem großen Heere im Anmarsche.
Da entschloß sich sein treuer Arzt Philippus, ein gefährliches, aber ent-
scheidendes Mittel anzuwenden. Während er damit beschäftigt war, den
Trank zu bereiten, erhielt Alexander von seinem treuen Feldherrn Parmenio
einen Brief, in welchem dieser ihm schrieb: „Alexander, wenn dir dein
Leben lieb ist, so traue dem Philipp nicht; denn er ist von Darius be-
stochen, daß er dich vergifte!" — Alexander legte den Brief unter sein
Kopfkissen. Philipp trat herein mit ruhiger, freier Miene; mit fester Hand
reichte er Alexander den Becher, dieser nahm ihn mit der einen Hand.
während er mit der andern dem Philipp den Brief reichte. Während
Philipp las, trank Alexander ruhig die Arzenei. Der Arzt war entrüstet
über diese Verleumdung; doch Alexander suchte ihn zu beruhigen mit den
Worten: „Der Ausgang wird dich rechtfertigen." Wirklich stand Alexander
schon am dritten Tage wieder an der Spitze seines jubelnden Heeres. Unter-
dessen war Darius Kodomannus mit einem Heere von einer halben Million
herangerückt. Bei dem Städtchen Jssus trafen die Heere auf einander;
aber trotz der großen Überzahl wurden die Perser von den Macedoniern
geschlagen. Darius sprang aus seinem Wagen, ließ Mantel, Schild und
Bogen zurück, warf sich auf sein Pferd und jagte, ohne anzuhalten, Tag
und Nacht fort. Seine Mutter, seine Frau, zwei Töchter und ein Sohn,
das ganze Lager, voll von den größten Kostbarkeiten, sielen den Siegern in
die Hände. Die gefangene Familie des Darius brach in lautes Wehklagen
aus, weil sie glaubte, daß Darius erschlagen sei. Alexander aber tröstete
sie und gab ihnen die Versicherung, daß Darius noch lebe. Er behandelte
die hohen Gefangenen mit der größten Güte, als wäre die Familie eines
Freundes zu ihm auf Besuch gekommen. Darauf zog er längs der Meeres-
küste weiter, eroberte und zerstörte Tyrus, kam nach Palästina, wo ihm
der Hohepriester Jaddua mit allen Bewohnern Jerusalems in weißen
Kleidern entgegenging und ihm die Weissagungen Daniels (Kap. 8 u. 11)
vorlegte; dann kam er nach Ägypten und legte an der Mündung des Nils
eine Stadt an, die er nach seinem Namen Alexandrien nannte.
Jetzt erst wandte sich Alexander wieder nach Asien, um Darius zu
verfolgen. Er traf das persische Heer zwischen den Städten Arbela und
Gaugamela (in Assyrien). Die macedonischen Feldherren, erschrocken über
die ungeheure Macht der Perser, rieten am Abend vor der Schlacht Alexan-
dern, den Feind lieber in der Nacht anzugreifen. Alexander aber antwortete:
„Nein, stehlen will ich den Sieg nicht!" und legte sich sorglos zur Ruhe.
Am andern Morgen weckte ihn Parmenio und sprach: „Du schläfst ja so
fest, als wenn du schon gesiegt hättest!" „Glaubst du denn nicht", antwortete
Alexander, „daß wir schon so gut wie gesiegt haben, da wir den Darius
vor uns haben?" Der Kampf war sehr hitzig; die Perser fochten wie Ver-
zweifelte; doch Alexanders Kriegskunst siegte. Durch diesen Sieg wurde er
Herr des großen persischen Reichs. Der unglückliche Perserkönig war ge-
flohen; aber Alexander verfolgte ihn unablässig. Da kam er einst durch
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Alexanders Darius_Kodomannus Darius Alexander Alexander Philipp Philipp Darius Darius Alexander Alexander Philipp Philipp Alexander Alexander Philipp Philipp Philipp Philipp Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Darius_Kodomannus Darius Darius Darius Darius Darius Darius Darius Alexander Alexander Darius Darius Jaddua Daniels Alexander Alexander Darius Alexander Alexander Alexander Alexander Darius Darius Alexanders Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Tyrus Palästina Jerusalems Asien Städten_Arbela Gaugamela Assyrien
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jeder Station sich befindet, legt er nicht ein mächtiges Zeugnis ab
von der Erfindungskraft des nlenschlichen Geistes? Ist er nicht, wenn
man alle dabei angewandten Entdeckungen und Erfindungen ins
Auge faßt und die ganze Kette von Vorrichtungen betrachtet, von
der elektrischen Batterie bis zu dem versiegelten Schreiben, das der
Postbote überbringt, das Ergebnis einer Forschungsarbeit, zu der
die trefflichsten Köpfe vieler Geschlechter beigesteuert haben? Von den
unterseeischen Telegraphenleitungen habt ihr natürlich auch schon
gehört. Hier scheint denn nun freilich das Wunderbarste geleistet
zu sein, was die kühnste Thatkraft hervorbringen kann: wenn der
Mensch den Blitz als seinen Briefboten nicht nur über das Land,
sondern auch durch die Tiefen der Meere entsendet. Und welche
Schwierigkeiten waren mit diesem Unternehmen verbunden! Es gehörte
in der That die ganze Zähigkeit dazu, welche die Engländer besitzen,
wenn sie einmal ihren Kopf auf etwas gesetzt haben, um trotz
mancher mißglückten Versuche jenen Gedanken dennoch auszuführen.
Und wenn nun einer sich nicht mit dem Briefschreiben begnügt,
sondern er will oder muß sich selbst auf den Weg begeben: wie
leicht ist das Reisen jetzt gemacht durch die vorsorgliche Hilfe
anderer, durch die Erbauung von Eisenbahnen und Dampfschiffen!
Kaum so viele Tage, als noch vor fünfzig Jahren Wochen, braucht man
jetzt, um in kultivierten Ländern die gleiche Strecke zu durchreisen. —
Aber ganz besonders wichtig sind Schiffahrt und Eisenbahn
als Transportmittel für die Waren. Kaum können wir noch irgend
ein Erzeugnis des Gewerbfleißes oder einen Gegenstand des Handels,
wie unbedeutend er sei, in die Hand nehmen, der nicht seinen Weg
auf Schiff oder Eisenbahn gemacht hat. Nicht umsonst ist es so
lebendig an Hafenplätzen oder an den Bahnhöfen der Handelsstädte.
Was für eine große Menge von Menschen ist nicht schon durch die
Schiffahrt allein.beschäftigt: als Schiffsbauer, als Matrosen u. s. w.! Und
werft nur einmal einen Blick auf eine Eisenbahnkarte von Deutschland,
England, Amerika, oder auf welches gesittete Land der Gegenwart ihr
sonst wollt! Kommt es euch nicht vor, als betrachtetet ihr den Körper
eines belebten Wesens, wie er durchzogen ist von den mannigfaltigsten
Adern, welche das Blut, die eigentliche Nahrung des Leibes, in die ent-
ferntesten Teile desselben und wieder zurück nach dem Herzen führen?
In der That bildet der Verkehr eine der wesentlichsten Be-
dingungen für den Wohlstand eines Landes. Und es ist nicht schwer
einzusehen, warum dies so ist; warum ein abgeschiedenes Dorf, eine
von den großen Verkehrswegen abgeschnittene Gegend notwendig
zurücksteht hinter solchen Gegenden, welche in das weitverzweigte
Eisenbahnnetz aufgenommen sind oder an der weitgeöffneten Straße
der Flüsse und Meere liegen. Vergleicht nur einmal, welche Mühe
es kostet, um auch nur wenige Centner hundert Stunden weit mit
Zugtieren zu befördern, und wie leicht es dagegen ist, aus der Eisen-
bahn Tausende von Centnern zu verladen! Aber nur, wenn dem
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Amerika
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Kurze Uebersichk
der. mit dem Zunamen der Große, erhielt die Griechen
in Unterwürfigkeit, und nun begann er den Kampf gegen
das große, aber schwache Persien. Die unzähligen Schaa-
cen der Feinde wurden vernichtet und alles Land bis nach
Indien hin erobert (333). So wurde die Stiftung des
großen griechisch - makedonischen Reichs vollendet,
und wer weiß, was noch geschehen wäre, aber Alexander
starb in der Blüthe seiner Jahre (323) und nun theilten sich
seine Feldherrn in die Eroberung. Auf diese Art entstanden
acht kleinere Staaten, die oft gegen einander feindselig ver-
fuhren und dadurch alle ihren Untergang herbeiführten. —*
Die griechische Sprache war Weltsprache geworden.
tz. 7.
Am besten wurde diese Uneinigkeit von den Bürgern
einer kleinen Pflanzstadt in Mittelitalien, den Römern,
benutzt, die eben dadurch ihre Eroberungsplane leicht aus-
führen konnten. Kein Reich hat einen so geringen Anfang
gehabt und ist dennoch zu einer solchen Größe gediehen., Ro-
mulus soll die Stadt gegründet und ihr auch die ersten
Einrichtungen gegeben haben (754). Sein Nachfolger,
Numa Pompilius, suchte bei den kriegerischen Einwoh-
nern Religiosität zu bewirken (Vesta, Fecialen, Janus,
Terminus), und so herrschten nach und nach sieben Könige,
die aber fast alle das Ländchen vergrößerten. Die rohen und
tapfern Römer wollten indessen lieber frei sein; deßhalb
schafften sie die königliche Würde ab und erwählten jährlich
zwei Consuln, welche nicht nur der Regierung vorstan-
den, sondern auch in den fortwährenden Kriegen ihre An-
führer waren. Nach langwierigen Kämpfen zwischen dem
Volke und den Vornehmen, wodurch die ersteren gleiche
Rechte mit den letzteren gewannen, zugleich aber auch mit den
kleinen Völkerschaften Italiens, den Lateinern, Samnitern,
Galliern und Tarentinern, welche letztere den Pyrrhus
von Epir vergeblich zu Hülfe riefen, strebten die Römer
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