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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 50

1909 - Leipzig : Hirt
50 in. Preußen bis zum Tode Friedrich Wilhelms in. verteilt werden durften. Dadurch war die Möglichkeit gegeben, mehr Kleinbauern selbständig zu machen. Freilich verkauften viele arme Leute ihren Anteil am Gemeindeland an Spekulanten. Die Regierung kann nicht vor jedem Mißbrauch der Freiheit schützen. Einen großen Aufschwung nahm die Landwirtschaft durch Albrecht Thaer. Ursprünglich Arzt in seiner Heimat Celle, widmete er sich später der Landwirtschaft, besonders der Schafzucht, schrieb eine Landwirtschaftslehre und gründete die ersten landwirtschaftlichen Schulen in Celle und bei seinem Gute Möglin im Oderbruch. Er machte die Landwirte darauf aufmerksam, daß die Felder nicht in jedem Jahre mit derselben Frucht zu besäen seien, sondern daß ein Wechsel stattfinden müsse. Seine Anregungen fanden günstige Aufnahme, und die größern Erträge der Felder stärkten seinen Einfluß. Er wurde als Vortragender Rat ins preußische Ministerium des Innern berufen und zum Generalintendanten der königlichen Schäfereien ernannt. Wie bedeutungsvoll seine Wirksamkeit sür die deutsche Landwirtschaft war, geht daraus hervor, daß ihm in Leipzig, Berlin und Celle Denkmäler errichtet wurden. Größere Umgestaltungen erfuhren die Industrie und das Verkehrswesen. Der Wegebau war bis zur französischen Zeit in Deutschland sehr vernachlässigt worden. Die französische Regierung hat den Bau von Landstraßen eifrig betrieben; die preußische Regierung setzte das begonnene Werk fort und erweiterte es mit großen Kosten. Der Schiffahrtsverkehr hob sich, als vom Jahre 1818 ab ein regelmäßiger Dampserverkehr auf den deutschen Flüssen eingeführt wurde. Zunächst geschah dies mit englischen Dampfschiffen; dem Engländer James Watt, der im 18. Jahrhundert lebte, gebührt das Verdienst, die Dampfmaschine so vervollkommnet zu haben, daß sie für Industrie, Schiffahrt und Eisenbahn mit Vorteil verwandt werden konnte. Nachher haben auch deutsche und französische Ingenieure an der Vervollkommnung und Vereinfachung der Dampfmaschine mit Erfolg gearbeitet. Friedrich Krupp begründete in derselben Zeit seine berühmte Gußstahlfabrik in Essen, die unter seinem Sohne Alfred Krupp Weltruhm erlangte, nicht nur durch ihre Fabrikate, sondern durch die vorbildliche Fürsorge der Firma für die Arbeiter. Friedrich Harkort baute in der westfälischen Mark ein Kupferwalzwerk, eine Lederfabrik, eine Maschinenfabrik, eine Eisenhütte; diese industriellen Anlagen lieferten einen großen Teil der Befrachtung für die neuen Dampfschiffe. Der Schifffahrtsverkehr hob sich sehr, als Holland im Jahre 1831 die Zölle an den Mündungen des Rheins aufhob. Jahrelang hatte die preußische Regierung vergeblich Verhandlungen mit Holland wegen Aufhebung dieser Zölle geführt. Nach den Abmachungen des Wiener Kongresses sollte die Schiffahrt auf dem Rheine frei fein; aber Holland erklärte, die Rhein-

2. Die Zeit der Umwälzungen - S. 35

1909 - Leipzig : Hirt
116. Staatliches Leben in Deutschland 18151840. 35 von Waren und Personen herzustellen.^) Die erste deutsche Eisen-bahn wurde 1885 von Nrnberg nach Frth gebaut (Bild 26), die 1835. erste preuische 1838 von Berlin nach Potsdam. ^) 1838. c) Viele Techniker machten Versuche, die Dampfkraft zum Antrieb von Schiffen zu verwenden, und 1807 gelang dem Amerikaner Fulton 1807. die erste grere Dampfschiffahrt. Seit 1818 fuhren Dampfschiffe auf dem Rhein und der Elbe. 5. Der Telegraph. Zur schnellen Befrderung von Nachrichten auf groe Entfernungen kam in Frankreich zur Zeit der Revolution der optische Telegraph auf. Trotz seiner erheblichen Mngel fand er auch in Deutschland Eingang. Sein Nachfolger war der heute der die ganze Erde verbreitete elektromagnetische Telegraph, der zuerst 1833 von Gau 1833. und Weber in Gttingen ausgefhrt wurde. Der Amerikaner Morse erfand den Schreibapparat dazu. Wo werden heute hnliche Vorrichtungen wie der optische Telegraph zur Zeichen-gebung gebraucht? Welche Bedeutung hat der Telegraph fr den Handel, fr die Eisenbahnen, fr die Schiffahrt, fr die Witterungskunde, fr die Zeitungen, im Gerichtswesen, im Kriege, bei Unglcksfllen? 116. Staatliches Leben in Deutschland von 1815 bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 1. Die Berfasstmgsfrage in den Einzelstaaten. Durch die Ereignisse der letzten Zeit war das Bedrfnis des Volkes lebendig geworden, durch Teilnahme an der Gesetzgebung an den Schicksalen des Vaterlandes mitzuwirken. Doch besa nur ein geringer Teil des Volkes die dazu ntige politische Bildung. Die Forderung der Bundesverfassung, da in den Einzelstaaten landesstndische Vertretungen eingefhrt werden sollten, wurde zuerst von dem Groherzog Karl August von Weimar, t>em Freunde Goethes, erfllt. Andere Mittel- und Kleinstaaten folgten dem Beispiel, Wrttemberg nach erbitterten Kmpfen, an denen sich Uhland als Vorkmpfer fr Freiheit und Volksrecht lebhaft beteiligte. In sterreich war der allgewaltige Metternich magebend, der nur Herr-schen wollte, und Kaiser Franz folgte seinem Rate, es halt beim alten zu lassen". In Preußen erschien es wegen der neuen Provinzen, die fr den Staat noch kein rechtes Interesse haben konnten, nicht geraten, eine Gesamtvertretung einzufhren, und so blieb es auch hier vorlustg beim alten. Doch fhrte der König, um das Volk allmhlich fr seine staatliche Aufgabe zu erziehen, 1823 Provinzialstnde ein. 1823. 2. Die Unterdrckung der Einheits- und Freiheitsbestrebnngen. Durch die Grotaten der Nation auf den Schlachtfeldern sowohl wie auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst war das National-gefhl mchtig gestrkt worden, und so verband sich mit dem Verlangen nach greren Rechten der Wunsch einer besseren Einigung der deutschen

3. Vorderasien und Griechenland - S. 219

1874 - Leipzig : Teubner
— 219 — Da ward er mitten in seinem Glücke ermordet (336). Er selbst war das bekränzte Opfer. Während er die Hochzeit seiner Tochter Kleopatra mit dem König Alexandras von Epirus mit außerordentlicher Pracht feierte, stieß' ihm ein junger Makedonier, Namens Pansanias, der sich von dem König beleidigt glaubte, beim Ausgang aus dem Theater sein Schwert in die Seite, daß er sogleich zu Boden fiel. Er starb int 47. Jahre seines Lebens, dem 24. seiner Regierung Sein Werk vollendete sein größerer Sohn Alexandros. Xx. Alexander der Große, König von Makedonien. 336—323 V. Chr. Alexander Iii von Makedonien, Philipps Sohn, bekannt unter den Namen der Große, war geboren im I. 356 v. Chr. Am Tage seiner Geburt soll sein Vater die Nachricht von drei Siegen erhalten haben; der Sohn war also wohl zu Sieg und Ruhm bestimmt. Auch erzählt man, daß in derselben Nacht ein gewisser Herostratos, um seinen Namen unvergeßlich zu machen, den prächtigen Tempel der Artemis zu Ephesos niedergebrannt habe, so daß also der herrlichste Bau in Asien in derselben Zeit zerstört worden wäre, wo der Zerstörer des großen asiatischen Reichs geboren ward. Philipp ließ seinem Thronfolger eine ausgezeichnete Erziehung zu Theil werden. In den ritterlichen und kriegerischen Künsten war der Knabe schon früh vor allen ausgezeichnet. Als seinem Vater einst ein herrliches Roß, mit Namen Bukephalos, für den ungeheuren Preis von 13 Talenten zum Kaufe angeboten wurde, Niemand aber das wilde feurige Thier bändigen konnte, erbat sich zuletzt der Knabe Alexander von dem Vater die Erlaubniß, seine Kunst an dem Thiere versuchen zu dürfen. Er führte es gegen die Sonne, weil er gemerkt, daß es vor feinem eigenen Schatten fcheuete, streichelte es mit freundlichen Worten und schwang sich plötzlich auf feinen Rücken. Pfeilschnell flog das Thier dahin,

4. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 295

1902 - Leipzig : Roßberg
— 295 — diesen die Maler Cornelius und Kaulbach, der Bildhauer Rauche der Dichter Friedrich Rückert und der Musiker Felix Mendels-sohn-Bartholdy hervor. Die ausgezeichnetsten Gelehrten wurden an die Berliner Hochschule berufen, größere wissenschaftliche Reisen der Gelehrten förderte der König in jeder Weise. Aus dre Erwerbung von Bücherschätzen, von Denkmälern des Altertums, sowie auf die Errichtung wissenschaftlicher Institute ließ er große Summen verwenden. Eine Reihe der herrlichsten Bauwerke verdankt Friedrich Wilhelm Iv. ihre Entstehung oder Wiederherstellung. Außer dem Dom zu Cöln und der Zollernburg stnd unter anderem zu nennen: die Berliner Schloßkapelle mit ihrer Riesenkuppel, der Hochmeistersitz Marienburg und das Bergschloß Stolzenfels am Rhein. In Trier ließ der König eine römische Basilika für die Zwecke des evangelischen Gottesdienstes einrichten. Die Erneuerung des größten Bauwerks aus der Karolingerzeit, des Münsters zu Aachen, förderte er durch Schenkung von neuen Säulen und Glasgemälden. Unter seiner Regierung wurden auch die ersten eisernen Eisenbahnbrücken (bei Dirschau über die Weichsel und bei Cöln über den Rhein) gebaut. § 308. Friedrich Wilhelms Iv. Lebensabend und Tod. Preußen erwarb 1850 die hohenzollernschen Lande, indem die beiden daselbst regierenden Fürsten zu Gunsten des Königs abdankten. Durch den Ankauf des Jadebusens an der Nordsee konnte ein Kriegshasen für die gegründete preußische Flotte errichtet werden. Dagegen trat der König das Fürstentum Neuen-burg an die Schweiz ab. Friedrich Wilhelms Iv. Tätigkeit war nirgends ausdauernder als in der kirchlichen Richtung. Die Belebung des christlichen Glaubens lag ihm vor allem am Herzen. Von seinem srommen Sinn legen zahlreiche Kirchen Zeugnis ab, in Berlin allein sind mehr als zwanzig neue Gotteshäuser zum größten Teil aus seine Veranlassung und mit seiner tätigen Beihülfe erbaut worden. So machte er seinen Wahlspruch: „Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen", zur Wahrheit. Auch die Bestrebungen der „inneren Mission" förderte er nach allen Kräften. Das Krankenhaus Bethanien in Berlin ist in jeder Beziehung sein Werk. Im Jahre 1857 erkrankte der König so bedenklich, daß er die Regierungsgeschäste seinem ältesten Bruder, dem Prinzen Wilhelm, vorläufig übertragen mußte. Da der König nicht genas, so trat der Prinz von Preußen am 9. Oktober 1858 die selbständige Regentschaft an. Damit endete die Regierung Friedrich Wilhelms, aber noch nicht sein Leiden. „Lang Leid, lang Leid", so kennzeichnete der duldende König selbst seinen

5. Teil 3 - S. 7

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 7 — mit der unseres Vaterlandes! Vergleiche sie mit der unserer Vaterstadt! b. Ist Berlin immer eine so große Stadt gewesen? O nein! Einstmals war Berlin ein armseliges Fischerdorf. Dort, wo heute prächtige Paläste stehen, befanden sich ärmliche Hütten aus Holz und Lehm gebaut. Noch vor fünfhundert Jahren war Berlin nicht viel größer, als es unsere Vaterstadt war. Zur Zeit des großen Kurfürsten, also vor ungefähr 250 Jahren, besaß es gegen 6000 Einwohners) c. Wie ist es gekommen, daß Berlin eine so große und prächtige Stadt geworden ist? Das hat Berlin weniger seiner Lage (Weit vom Meere — nicht an einem großen Flusse gelegen!) als viel- mehr der Fürsorge seiner Fürsten zu danken. So ließ der große Kur- fürst „die wüsten Plätze mit neuen Häusern besetzen, aus dem wilden Dickicht auf der Spreeinsel einen großen Lustgarten schaffen, die Straßen pflastern und mit Laternen versehen. Seine Gemahlin, die Kurfürstin Dorethea, sorgte mit ihm für eine Erweiterung der Stadt und legte westlich vom Schlosse die nach ihr benannte „Doretheenstraße" an. Diese prächtige Straße führt von der Spreeinsel aus westlich, der Straße unter den Linden parallel, und mündet in den Tiergarten. — (Einzeichnen in den Plan.) Die schon vorhandene Hanpstraße der Stadt aber bepflanzte sie mit vier Reihen schöner Linden, weshalb diese heutigen Tages noch „Unter den Linden" heißt, obgleich an Stelle dieser Bäume mehrfach Kastanien getreten sind." (Schreper.) Auch Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, und sein großer Sohn Friedrich Ii. haben viel für Berlin gethan. Am meisten aber hat Berlin an Nmfang, Bevölkerung und Schönheit unter der Regierung unseres Heldenkaisers Wilhelm I. ge- Wonnen. Nene Stadtteile mit prächtigen, palastähnlichen Häusern sind entstanden, ältere unansehnliche Häuser sind eingerissen worden n. s. w. d. Wie ist dafür gesorgt, daß Berlin, das doch keine besonders günstige Lage hat, von allen Seiten bequem zu erreichen ist? Verbindungen zu Wasser und zu Lande sind hergestellt worden. Zahl- reiche Eisenbahnlinien ziehen von Berlin aus nach allen Himmels- gegenden. Durch Kanäle ist die Spree mit der Oder verbunden, sodaß Berlin durch Wasserwege sowohl mit der Ostsee (Spree, Friedrich-Wilhelms- kaual, Oder) als auch mit der Nordsee (Spree, Havel, Elbe) iu Ver- biudung steht. Zusammenfassung und Einprägung des Materials an der Hand folgender Übersicht. Die Kaiserstadt Berlin. 1. Lage und Größe Berlius. (Vergleiche!) 2. Entwicklung Berlins (Fischerdorf, der große Kurfürst, Friedrich Ii., Kaiser Wilhelm.) 3. Sehenswürdigkeiten Berlins. *) 1820 hatte Berlin 200 000, 1850 schon 400 000, 1870 800 000 Bewohner.

6. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 189

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 189 — Spanien nicht erreicht. An der Goldküste aber wurde ein Landstrich besetzt und das Fort Groß-Friedrichsberg erbaut. Auch wurde die Insel St. Thomas von den Dänen gewonnen. Jedoch wurde diese Insel ebenso wie der Kolonialbesitz in Afrika von Friedrich Wilhelm I. wieder aufgegeben. So Großes Friedrich Wilhelm nach außen gethan hat, so war doch seine Regierung von nicht minderer Bedeutung für die Hebung seines Landes und für das Leben der deutschen Nation. Er war ein vortrefflicher Landesvater und groß in der Weckung neuen Lebens nach den Verwüstungen des langen Krieges, dann in der Förderung des Wohlstandes. Für den Landbau sorgte der Kursürst durch die Urbarmachung wüster Landstriche und durch die Heranziehung holländischer und französischer Kolonisten. Handel und Gewerbe förderte er mächtig durch die Befreiung von mancher beengenden Schranke, durch die Entwickelung der wirtschaftlichen Kräfte des Volkes, durch die Einrichtung der Post, die Anlage von Kanälen (Mühlroser Kanal) u. a. So wuchs der Wohlstand des Landes, obgleich die Steuerkraft stark angespannt werden mußte. Auch die Begründung des Absolutismus, besonders im Kampfe mit den preußischen Ständen, geschah zum Heile des Landes. In religiöser Hinsicht war der Große Kurfürst ein Hort der Toleranz. „In den Hader der Kirche rief Friedrich Wilhelm das erlösende Wort hinein und forderte im westfälischen Frieden die allgemeine unbedingte Amnestie für alle drei Bekenntnisse. Brandenburg wurde der erste Staat Europas, der die volle Glaubensfreiheit gewährte; derweil Österreich seine besten Deutschen vertrieb, öffnete eine Gastfreundschaft ohnegleichen die Grenzen Brandenburgs den Duldern jeglichen Glaubens. Erst diese Kirchenpolitik der Hohenzollern hat das Zeitalter der Religionskriege abgeschlossen" (v. Treitschke). Vor allem aber wurde Friedrich Wilhelm ein Segen für Deutschland, da er erkannte, daß seine Interessen mit den allgemein deutschen Jnter-esseu zusammenfielen. Durch die Lage seiner Staaten war er gezwungen, „sür das Reich zu handeln und zu schlagen, denn jeder Angriff auf deutschen Boden schnitt in sein Fleisch". „Er gab der deutschen Nation zurück, was ihr seit den Tagen der Glaubensspaltung fehlte: einen Willen gegen das Ausland." So legte dieser Hohenzollernfürst die Grundlage zu einem Staate, dem schon der Nachfolger die Königkrone verschaffen konnte. Friedrich Iii. (I.) 1688—1713» Friedrich Wilhelm I. —1740, Des Großen Kurfürsten Sohn und Nachfolger, als Kurfürst Friedrichlll, als König Friedrich I., richtete seinen Sinn aus die Erwerbung der König-

7. Europa - S. 113

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
V. Rumänien (Románia). Rumänien gleicht einem Adler, der mit weit ausgreifenden Schwingen (im Südosten Walachei, im Nordosten Moldau) von den Karpathen in den Pontus niederstößt. J. Partsch. 1. Zur Weckung des Interesses. a) Das Deutsche Reich bezieht aus Rumänien viel Mais, Weizen und Walnüsse. Namentlich Süddeutschland bezieht auf dem Donau- wege Weizen aus Rumänien (Norddeutschland aus Amerika und Ruß- land). Mannheim ist der wichtigste Hafen für die Einfuhr, b) Es ist das Mündungsgebiet des größten deutschen Stromes, der Donau, c) Der König Karl I. ist ein Hohenzoller und stammt aus Deutschland (geb. in Siegmaringen), d) Seine Gemahlin Elisabeth ist gleichfalls Deutsche; sie ist als Prinzessin zu Wied in Neuwied geboren, als Dichterin unter dem Namen Carmen Sylva bekannt, e) In Rumänien wohnen 50 000 Deutsche, meist in den Städten. Auch in der Dobrudscha wohnen viel deutsche Bauern, die den niederdeutschen Dialekt sprechen, f) Mit deutschem Oelde sind viele Eisenbahnen erbaut, g) Edle Pferde wurden seit Friedrichs des Großen Zeit für die preußischen Husarenregimenter aus Rumänien bezogen. 2. Wie gelangt man nach Rumänien? 1. Landweg, a) Eisenbahn : Berlin—breslau—lemberg—roman— Buzen—konstanza. b) Eisenbahn : Orient-Expreß von Paris über Straß- burg München—wien—budapest(—Belgrad—konstantinopel) ; von Bu- dapest Szegedin—orsowa—turnu—bukarest—konstanza (von hier Seefahrt nach Konstantinopel), c) Von Budapest—klausenburg— Kronstadt Bukarest. 2. Mit dem Schiff von Wien die Donau hinunter. 3. Schiffahrt von Venedig: Von Berlin über München, den Brenner und Verona nach Venedig in 23 Stunden mit dem Schnellzuge. Dann zu Schiff der Navigazione Generale Italiana bis Patras 41/25 bis Athen o, bis Konstantinopel 61/2 Tage, bis Konstanza in 7 Tagen. Oppermann u. Pottag, Präp. Bd. I. 8

8. Die deutsche Kultur - S. 99

1907 - Leipzig : Brandstetter
der Elbe im Jahre 1816, aus dem Rhein im Jahre 1818. Auf der Donau entwickelte sich die Dampfschiffahrt erst seit dem Jahre 1833; Elbe, Weser, Main und Mosel folgten sehr bald nach. Die Dampfschiffahrt konnte mit der Eisenbahn in einen gewissen Wettstreit treten. Die Schnelligkeit wurde bedeutend größer, die Transportkosten geringer, namentlich seit die letzten Reste der Flußzölle im Jahre 1870 beseitigt sind. Die Schiffahrt erfordert zum Teil kleinere Herstellungsund Unterhaltungskosten, vielfach weniger Arbeitskräfte und kann vor allem auf einmal größere Massen befördern. Infolge der in den letzten Jahrzehnten vorgenommenen Flußregulierungen, Vertiefung der Flußbette und Kanalisierungen der Flußläufe hat sich der Schiffahrtsbetrieb wesentlich gehoben, so daß heute selbst auf kleineren Flüssen ein lebhafter Verkehr herrscht. Wo die Natur den Verkehr zu Wasser nicht durch Darbietung eines schiffbaren Flußsystems unterstützt, sucht man durch künstliche Wasserstraßen, .Kanäle, den Verkehr zu erleichtern. Deutschland blieb, wie überhaupt in seiner Binnenschiffahrt, in bezug auf Kanalbauten bis in die neueste Zeit gegen seine Nachbarstaaten zurück. Wohl begann schon Karl der Große einen Kanalbau, der die Donau mit dem Main und dadurch die Nordsee mit dem Schwarzen Meer verbinden sollte. Aber erst nach fast einem Jahrtausend wurde dieser Gedanke von dem König Ludwig I. von Bayern ausgeführt durch Erbauung des Donau-Main-oder Ludwigskanals, der 1846 dem Verkehr übergeben wurde. Warum früher in Deutschland für die Herstellung von künstlichen Wasserstraßen so wenig geschehen ist, hat verschiedene Gründe. Teils fehlte es am Verständnis für die Bedeutung dieses Verkehrsmittels, teils wurde die Anlegung von Kanälen gehindert oder erschwert durch die politische Zerstücklung des Reiches. Wie man im 18. Jahrhundert noch über Kanäle dachte, zeigte sich z. B. bei der Anlegung eines Kanals durch Straßburger Kaufleute an der Kinzig nach dem Hasen am Rhein behufs des Holztransports. Die Angehörigen Badens zerstörten in der Nacht, was tags vorher gebaut war, weil sie befürchteten, der Kanal könnte ihre Interessen beeinträchtigen. In der zweiten Hälfte des 18• Jahrhunderts geschah von Preußens großem König, Friedrich Ii., ein wichtiger Schritt zur Hebung der Wasserstraßen und zur Anlage von Kanälen. Er erbaute 1774 den Bromberger Kanal. Damit war eine Verbindung der Oder mit der Weichsel geschaffen, nachdem schon vorher durch den Friedrich Wilhelms-Kanal (1662—68) und den Finowkanal (1744 46) eine Verbindung der Oder mit der Elbe hergestellt worden war. Vom Rhein aus führen der Rhein-Rhonekanal (1783—1834), der Rhein-Marnekanal (1838—53) und der Saarkanal (1862—66). Der in den Jahren 1895—1900 erbaute Elbe-Travekanal verbindet die Elbe mit der Ostsee, der Dortmund-Emskanal (1892—95), dem 7* 99

9. Lebensbilder aus der Vaterländischen Geschichte und Deutsche Sagen - S. 78

1905 - Leipzig : Hirt
78 Zweiter Teil. Die verbündeten Mächte stellten gegen ihn ihre Heere in Belgien auf. Napoleon siegte bei Li g n y. Hier wurde Blücher "geschlagen. Dann griff Napoleon den englischen Feldherrn Wellington an. Auch hier stand die Schlacht für ihn günstig. Wellington sagte am Nachmittage: Ich wünsche, es wäre Abend, oder die Preußen kämen. Wirklich erschien Blücher in der Stunde der größten Not. Nun wandte sich das Kriegsglück. Napoleon wurde besiegt. Das war die letzte entscheidende Schlacht der Freiheitskriege. Auf der großen Ebene bei dem Orte Waterloo hat sie stattgefunden. Waterloo liegt in Belgien, südlich von Brüssel. Auf dem Schlachtfelde erhebt sich jetzt ein großes Denkmal zur Erinnerung an den glorreichen Sieg. Napoleon wurde nach der Insel St. Helena gebracht. St. Helena liegt im Atlantischen Ozean, westlich von Südafrika. Es ist eine Herne, einsame Insel. Dort lebte er bis zum 5. Mai 1821. So weit mußte man ihn von dem Verkehre der Menschen entfernen, damit er ihnen nicht mehr schadete. Zum Könige von Frankreich wurde zum zweiten Male Ludwig Xviii. eingesetzt. Nach Napoleons Verbannung wurden die Grenzen vieler Staaten neu bestimmt. Der König von Preußen erhielt viele Besitzungen im Rheinlande und in Westfalen. Das Königreich Preußen bestand nun aus folgenden acht Provinzen: Preußen, Pommern, Posen, Schlesien, Brandenburg, Sachsen, Westfalen und der Rheinprovinz. Friedenszeit. Nach den Freiheitskriegen war dem Könige Friedrich Wilhelm Iii. noch eine lange Friedenszeit befchieden. Er führte die allgemeine Schulpflicht ein. Von der Zeit an müssen alle Kinder vom sechsten bis zum vierzehnten Lebensjahre die Schule besuchen. Unter diesem Könige fuhren die ersten Dampfschiffe auf den preußischen Flüssen, die ersten Telegraphen wurden eingerichtet, und im Jahre 1839 wurde die erste Eisenbahn in Preußen eröffnet. Persönlichkeit. Friedrich Wilhelm Iii. war ein großer, stattlicher Mann. Der Ausdruck seines Antlitzes war erst und milde. Gewöhnlich trug er einen blauen Waffenrock und eine einfache Landwehrmütze. Im Jahre 1840 starb er im Alter von 70 Jahren. In der Grabkapelle zu Charlottenburg ruht er neben der Königin Luise. König Friedrich Wilhelm Iv. Aus Friedrich Wilhelm Iii. folgte dessen ältester Sohn Friedrich Wilhelm Iv. Dieser regierte von 1840 bis zum 2. Januar 1861. Er war ein gütiger und wohlwollender Fürst. Sein Wahlspruch war: Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen. Dieser Wahlspruch zeugt von seiner tiefen Frömmigkeit. Auch war er sehr geistreich und witzig.

10. Ausgewählte Abschnitte aus Quellenschriften und hervorragenden Geschichtswerken nebst einer Einleitung über Geschichtsquellen - S. 168

1910 - Leipzig : Hirt
168 28. Verkehrswege und Berkehrsentwicklung in der ehemaligen Grafschaft Mark. Beziehungen seines Reiches zu Rußland. Am Morgen des 9. März 1888 entschlief er, kurz vor der Vollendung seines 91. Jahres. In einer Totenfeier sondergleichen, voll Weihe und Größe, unter der ernsten Teilnahme aller Nationen, hat ihn sein Volk zu Grabe geleitet: zur Ruhestätte seiuer Eltern, dem Mausoleum in Charlottenburg. 28. Verkehrswege und Verkehrsentwicklung in der ehemaligen Grafschaft Mark. Von O. Martens. Aus „Die Grafschaft Mark", Festschrift zum Gedächtnis der 300jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen, herausgegeben von A. Meister. I. Bd. Dortmund 1909, Fr. Wilh. Ruhfus. Wenn wir von den ältesten Bewohnern der spätern, jetzt ehemaligen Grafschaft Mark, den Kelten, über deren Verkehrsleben uns geschichtlich verwertbare Überlieferungen nickt zu Gebote stehen, ganz absehen, so vollzog sich auch der Verkehr der Marsen, Sigmnbrer und lange Zeit auch der Verkehr der Sachsen im märkischen Lande auf Fußwegen, Saumpfaden und gelegentlich auf Flußläufen. Die ältesten Straßen in diesem Gebiet sind Heerstraßen in des Wortes engster Bedeutung gewesen, und zwar war es die Lippe, die zur Beförderung mächtiger römischer Heeresmassen benutzt wurde. Schon der Stiefsohn des durch Beschluß des römischen Senates unter die Götter erhobenen Augustus, der Draufgänger Drusus, drang in seinen Feldzügen vom Niederrhein nach Germanien auf und längs der Lippe vor. Er hielt diese Straße sogar für so wichtig, daß er sie durch zwei umfangreiche Kastelle, Vetera (heute Xanten) gegenüber der Lippemündung und Miso, dauernd zu sichern versuchte. Allerdings vergebens, denn, nachdem Varus seine Geldgier und seinen Übermut in den Sümpfen des Teutoburger Waldes hatte büßen müssen, fiel auch Miso in die Hände der siegreichen Cherusker; nur ein kleiner Teil der Besatzung dieses Lippekastells konnte durchbrechen und sich auf der eben erwähnten Heerstraße nach Vetera durchschlagen. Das hinderte allerdings nicht, daß Germanikus, Sühne für die Varusschlacht fordernd und blutig nehmend, schon fünf Jahre später (14 nach Chr.) wiederum einen Feldzug gegen die Marsen und Si'gambrer führte, die an der Ruhr zwischen Lippe und Sieg wohnten. Auch der Vorstoß des Legaten Q. Cäcina (15 nach Chr.) gegen den Hauptfeind der Römer, die Cherusker, ging von Xanten aus und führte die Lippe auswärts. Schließlich führte Germanikus selbst im Jahre 16 n. Chr. nochmals nicht weniger als 6 Legionen die Lippe herauf, entsetzte das wieder errichtete und wieder bedrohte Alifo und erhöhte den Schutz der Lippestraße durch die Anlage zahlreicher Schanzen. Die Wichtigkeit der Lippestraße für die Römer und ihre Zeit unterliegt somit keinem Zweifel. Auch Karl der Große war anfangs von der Wichtigkeit dieser von ihm zunächst benutzten Straße überzeugt. Das beweist schon die Anlage der urbs Karoli an der Lippe. Doch hat sich diese Straße als unzureichend erwiesen, die urbs Karoli verfiel wieder. Karl der Große hatte das castrum Aeresburgum genommen, das idolum Irmensul zerstört und sich in der wieder errichteten Eresburg (Obermarsberg), in Paderborn, in Herstelle und im Königshofe Höxter festgesetzt. Große Heeresmassen verweilten dort jahrelang, das kaiserliche Hoflager monatelang. Ihre Verproviantierung mit den gewaltigen Mengen von Lebens- und Kriegsmitteln erheischte einen möglichst kurzen, möglichst bequemen und immer gangbaren Weg. Wie sollte da der
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