Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 14

1909 - Leipzig : Hirt
14 Verkehrsmittel. 27. Viermastiges Segelschiff mit voller Takelage. Die Segelschiffahrt auf den Ozeanen hat seit dem Aufkommen der Dampfschiffe beständig abgenommen, aber keineswegs aufgehört, und auch die Ozean-Segler werden immer größer und dauerhafter gebaut. Für den Personenverkehr kommen sie allerdings kaum mehr in Frage, jedoch in beträchtlichem Matze für den Güterverkehr. An Schnelligkeit mit den Dampfern können sie freilich nicht wetteifern, haben aber den Vorzug, daß der Betrieb viel billiger ist. 28. Moderner Schnelldampfer. Unsere großen Schiffahrtsgesellschaften, die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd, deren Dampfer in erster Linie den Personen- und Güterverkehr von Deutschland und zum großen Teil auch von andern europäischen Staaten nach der Neuen Welt vermitteln haben seit einer Reihe von Jahren Schnelldampfer, auf deutschen Werften erbaut, m Dienst gestellt Diese gehören zu den größten, schnellsten und schönsten Schiffen, die den Ozean durchqueren. Ohre durchschnittliche Länge beträgt über 200 m, ihre Breite reichlich 25 m und ihre Tiefe ungefähr 25 m. Ein solches Schiff befördert einschließlich der Besatzung bis zu 3000, ja 4000 Personen.

2. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 20

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 17 Die Bewässerung Deutschlands. 20 4. Die Bewässerung Deutschlands. 17 1. Zur Wiederholung schon vorhandener Kenntnisse: Benenne in Abb. 1, §14 die eingetragenen Flüsse. Dabei sind immer auch die an dem Flusse gelegenen größeren Städte zu nennen. Die Seen sind in der Hauptsache aus zwei Gebiete verteilt, eins im S., eins im N. Im S. umlagern sie den Fuß der Alpen: Bodensee 540 qkm, Chiem(kiem)fee zwischen Inn und Salzach, 85 qkm; im N. finden sie sich in großer Zahl auf dem Baltischen Höhenzug: Spirding- S. 118 qkm, Müritz-S. 132 qkm — größter See Norddeutschlands —, Schweriner S. 64 qkm. 2. Deutschland ist sehr reich und sehr gleichmäßig bewässert. In leicht merk- baren Zahlen ausgedrückt beträgt die Länge des Rheins 1350, der Elbe 1150, der Oder 950, der Weser 750 km (jedesmal 200 km weniger). Am wichtigsten sind die in die Nordsee mündenden Ströme. Sie verbinden den größten und industriereichsten Teil Deutschlands mit dem Meere, und ihre Mündungen liegen dem Atlantischen Ozean näher. Auch sind sie wasser- reicher und länger eisfrei (Grund I). Ihre Mündung ist von der Flut zur Trichter- form ausgespült worden, während die Ostsee vor den Mündungen der Flüsse Sandbarren zusammenspült, so daß alle in Haffe münden. 3. Die schiffbaren Wasserstraßen Teutschlands sind so lang wie ein Drittel Erdumfang (nämlich 14 000 km, davon 2000 km Kanäle). 4. Der Rhein ist die verkehrsreichste Wasserstraße Europas. Der deutsche Wasser- straßenverkehr vollzieht sich zu 40% auf dem Rhein, zu 25% auf der Elbe. Worunter leidet die Schiffahrt im Hochsommer (Ausnahme Rhein), worunter im Winter, namentlich im Osten? Im Rhein mußten bei Bingen und an anderen Stellen Felssprengungen vorgenommen werden. 18 5. Mit seinen 2000 km Kanälen steht Deutschland hinter anderen Ländern zurück. (Frankreich hat 5000, England 6000 km; ein Teil davon ist allerdings in beiden Ländern veraltet.) Wie kommt's, daß die meisten Kanäle Deutschlands'in Nord- dentschland gebaut wurden? Am dichtesten ist das Netz in Brandenburg, wo viele alte (Ur-) Täler die Kanalanlagen begünstigten. Berlin, das in der Mitte dieses märkischen Kanalnetzes liegt, ist der zweitwichtigste Binnenhafen Deutschlands (1. Rnhrort-Duisburg, 2. Berlin, 3. Hamburg, 4. Mannheim). Sprich nach der Atlaskarte über folgende Kanäle: Bromberger Kanal, 1 in tief. Dortmund-Ems-Kanal, 21/2 m. Elb-Trave-Kanal, 2v2 m. Ems-Jade-Kanal,2m (Emden-Wilhelmshaven). Finow-Kanal, 2 m. Hunte-Ems-Kanal, H/a m- Kaiser Wilhelm-Kanal, 9 (11) m. Klodnitz-Kanal, l1 /2 m (von der Oder ins Oberschlesische Kohlengebiet). Ludwigskanal, l1 /2 m. Masurischer Kanal, 1^/z m (durch Spirding- und Mauer-See). Oberläudischer Kanal, 11/i m. Oder-Spree-Kanal, 2 m (benutzt zunächst z. T, den alten Friedrich-Wilhelm-Kanal und geht dann weiter bis Köpenick). Planer Kanal, 2 m. Rhein-Rhone-Kanal, l1/2 m. Rhein-Marne-Kanal, V-/2 m. Saar-Kohlenkanal, 2 m (führt vom Rhein- Marne-Kanal ins Saarkohlengebiet). Teltow-Kanal, 2v2 m (führt südlich von Ber- lin von der Spree zur Havel, etwa von Köpenick bis Potsdam. — Welche 3 Kanäle bilden also zusammen die kürzeste Ver- bindnng zwischen Oder und Elbe?). Im Bau begriffen sind die westliche Hälfte (bis Hannover) des Mittellandkanals und der Seekanal Berlin-Stettin.

3. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 121

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
121 Schleswig-Holstein. ___§ 79 Nach einer Aufnahme von A. Sievert-Kiel. Abb. 1, § 79. Die neue Hochbrücke bei Holtenau (im Bau). Die Brücke wurde von beiden Ufern aus freischwebend, also ohne Gerüst, vorgeschoben. Das Bild zeigt die Brücke kurz vor dem Zusammenschluß der beiden Hälften. Abb. 2, § 79. Bau des Kaiser Wilhelm-Kanals (Baggerarbeit). Wir sehen 2 Trockenbagger, einen rechts auf der alten Oberfläche, den andern eine Stufe tiefer auf dem Grunde des von dem ersten geschaffenen breiten Bettes. Die Eimer (vergleiche die weißen Flecke bei den Baggern!) laufen an einer Kette ohne Ende, kratzen sich an der Schrägnng ihr Teil Erde ab und schütten es oben, selbsttätig in bereitstehende Eisenbahnwagen.

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 202

1895 - Leipzig : Voigtländer
202 1. Die Dampfmaschine wurde 1769 von dem Englnder James Watt erfunden ( 85, 2); ihre Erfindung fllt also bereits in die vorhergehende Geschichtsperiode; doch ihre groartige Verbreitung und vielseitige An-wendung gehrt erst in die neueste Zeit. Eine vllige Umwandlung des Fabrikbetriebs und des Bergbaues wurde dadurch hervorgerufen; die In-dustrie in ihrer jetzigen Gestalt ist durch die Dampfmaschine erst geschaffen. In der Einfhrung der neuen Erfindung war England den brigen Lndern weit voraus. Whrend dort schon im Jahre 1810 etwa 5000 Dampfmaschinen arbeiteten, be-gann in Preußen erst 1830 die allmhlich zunehmende Verwendung der Dampskraft; Han-nover erhielt 1832, Wrttemberg 1841 die erste Dampfmaschine. Jetzt sind Hunderttausende von Dampfmaschinen in Thtigkeit, neben denen in neuerer Zeit die Gaskraft- und Heiluftmaschinen eine erhebliche Bedeutung erlangt haben, insbesondere fr das Kleingewerbe. Von besonderer Wichtigkeit war die Anwendung der Dampfkraft auf die Schiffahrt und das Eisenbahnwesen. 2. Die Dampfschiffahrt ist eine Erfindung des Nordamerikaners Robert Fulton, der 1807 zu Newyork das erste Dampfboot baute. Sie fand rasche Ausbreitung, zunchst in Nordamerika und England. In Deutschland ging 1817 ein Dampfboot von Berlin bis Hamburg; im folgenden Jahre begannen Dampfschiffe den Rhein zu befahren. der den atlantischen Ozean machte 1819 das erste Dampfschiff die Reise von Nordamerika nach England in 26 Tagen. Jetzt wird diese Strecke schon in 6 bis 7 Tagen zurckgelegt. Mehr als 300 Dampfer sind fortwhrend in Fahrt zwischen Europa und Amerika; auf allen Welt- und Binnen-meeren. auf allen Strmen und fahrbaren Flssen der kultivierten Lnder vermittelt eine rege Dampfschiffahrt den Verkehr (gegen 9000 Schiffe allein in Europa). Gefrdert wurde die Dampfschiffahrt auch durch die Anlage groartiger Kanle, so namentlich des Suez-Kanals, der^1869 dem Verkehr bergeben wurde. 3. Das Eisenbahnwesen wurde begrndet durch den Englnder Georg Stephenson (geb. 1781), der im Jahre 1812 die Lokomotive erfand. Unter seiner Leitung wurde die Me fr den allgemeinen Verkebr bestimmte Eisenbahn in England 1825 pnlftmhftt. Fr die 1830 erffnete Bahn zwischen Liverpool und Manchester baute er verbesserte Dampfwagen, und seine Maschinenbauanstalt lieferte bald fr alle in England und den brigen Lndern neu entstehenden Eisenbahnen die ersten Lokomotiven. Sein Sohn, Robert Stephenson. erhob den Maschinen- und Bahnbau.zu noch hherer Vollkom-menheit. In Deutschland wurde die erste Eisenbahn 1835 zwischen Nrnberg und Frth angelegt; 18371841 folgte die erste grere Linie Leipzig-Dresden (s. d. Farbendruck-bild Vi); im Oktober 1838 wurde die erste preuische Strecke Berlin-Potsdam befahren. Staunenswert waren die Fortschritte des Eisenbahnverkehrs: breite Strme, selbst Meeres-arme wurden berbrckt, mchtige Gebirge meilenweit durchbohrt, um den Dampfwagen-zgen Bahn zu schaffen. Schon 1869 wurde die riesige, 5351 Kilometer lange Pacific-b ahn erffnet, die Nordamerika von Newyork bis San Francisco in Kalifornien durch-schnmet. In Europa hat das Eisenbahnnetz bereits eine Langfvon 200 000, in Deutschend von 38000 Kilometern erreicht, so da hier auf 100 Quadratkilometer Flchenrcnnn der 7 Kilometer Eisenbahn kommen. Am strksten unter allen Lndern ist das gewerb-reiche Belgien von Eisenbahnm Nnhschnitten. ^Ddr elektromagnetische Telegraph wurde im Jahre 1833 von Gautz i

5. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 279

1891 - Leipzig : Voigtländer
279 Amerika durchkreuzt; auf allen Welt- und Binnenmeeren, auf allen Strmen und fahrbaren Flffen der kultivierten Lnder vermittelt eine rege Dampfschiffahrt gegen 9000 Schiffe allein in Europa den stets zunehmenden Verkehr. 3. Das Eisenbahnwesen wurde begrndet durch den Englnder Georg Stephenson (geb. 1781), der im Jahre 1812 die Lokomotive erfand. Unter seiner Leitung wurde die erste fr den all-gemeinen Verkehr bestimmte Eisenbahn in England 1825 vollendet. Fr die 1830 erffnete Bahn zwischen Liverpool und Manchester baute er verbesserte Dampfwagen, und seine Maschinenbauanstalt lieferte bald fr alle in England und den brigen Lndern neu entstehenden Eisen-bahnen die ersten Lokomotiven. Sein Sohn, Robertstephenson, erhob den Maschinen- und Bahnbau zu noch hherer Vollkommenheit. In Deutschland wurde die erste Eisenbahn 1835 zwischen Nrnberg und Frth angelegt; 1837 folgte die erste grere Linie Leipzig-Dresden; im Oktober 1838 wurde, zuerst in Preußen, die Strecke Berlin-Potsdam befahren. Staunenswert waren die Fortschritte des Eisenbahnverkehrs: breite Strme, selbst Meeresarme wurden berbrckt, mchtige Gebirge meilenweit durchbohrt, den in strmender Eile daherbrausenden Dampfwagenzgen Bahn zu schaffen. Schon 1869 wurde die riesige, 5351 Kilometer lange Pacisicbahn erffnet, die Nord-amerika von Newyork bis San Francisco in Kalifornien durchschneidet. In Europa hat das Eisenbahnnetz bereits eine Lnge von 200 000, in Deutschland von 38000 Kilometern erreicht, so da hier auf 100 Quadratkilometer Flchenraum der 7 Kilometer Eisenbahn kommen. Am strksten unter allen Lndern ist das gewerbreiche Belgien von Eisenbahnen durchschnitten. 4. Der elektromagnetische Telegraph wurde (nachdem der Dne rsted 1819 den Elektromagnetismus entdeckt hatte) im Jahre 1833 von Gantz und Weber in Gttingen erfunden. Die Erfindung erhielt eine weitere Ausbildung durch Steinheil (geb. 1801), der 1837 zwischen Mnchen und der Sternwarte zu Bogenhausen die erste Tele-graphenlinie anlegte. In England wurde gleichzeitig der erste Telegraph zu London errichtet, und in Amerika trat durch M o r s e die elektromagnetische Telegraphie zuerst 1844 zwischen Washington und Boston in Wirksamkeit. Bald folgte auch die Anlegung unterirdischer Telegraphenlinien. Der erste unterseeische Draht (Kabel) wurde 1851 zwischen England und Frankreich durch den Kanal gelegt. Das Riesenunternehmen, Europa und Amerika durch ein Kabel zu verbinden, kam zuerst 1866 zur Ausfhrung; 1889 waren im ganzen 950 Telegraphenkabel in Betrieb. Das gesamte sich jetzt der alle Weltteile erstreckende Drahtnetz hat eine Lnge von mehr denn 700 000 Kilometern; davon fallen auf Europa 550 000, auf

6. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 2

1911 - Leipzig : Teubner
2 Der Aufbau des deutschen Bodens. hart über den Wasgenwald und die deutschen Alpen zum Böhmerwald, dem Ochtel- und Erzgebirge und in weitgeschwungener Linie bis zum ©strande der Sudeten. Doch sind alle diese Vergwälle ziemlich wegbar (nachweisen!). Die deutsche Seekante beträgt im ganzen nur ein Viertel unserer Gesamtgrenze, nämlich 1900 km. Und davon entfällt der Hauptanteil, nämlich 145t) Km, auf das Gestade der Ostsee, die für den Handel nicht vorteilhaft gelegen ist (5. 66). — Nicht minder fühlbar als die geringe Ausdehnung ist weiterhin die wenig günstige Zugänglichkeit der deutschen Küsten. Unserer Nord- und Ostsee sind überwiegend Flachgestade eigen, die oft den Charakter von Doppelküsten an sich tragen. Ein- und Ausfahrt werden im Westen durch eine enggereihte Rette von Düneninseln und durch das nur vereinzelte schmale Fahrrinnen bietende Watt er- schwert, im Osten sogar durch Haffe, Haffinseln und die seichten Öffnungen in den Nehrungszungen fast völlig gehemmt. Ferner zieht sich die Tiefenlinie für 20 m in ansehnlicher Entfernung vom Lande hin, und nur wenige Rüstenstrecken lassen Schiffe mit dem Tiefgange der Ozeandampfer an sich heran. Aber mag auch die Strecke, längs deren das Deutsche Reich von den Wellen des Ozeans bespült wird, nicht allzugroß und für den Ausgang zu dem Weltmeere nicht allenthalben günstig sein: der Deutsche hat doch seinen Teil an der See. Er kann ungehindert zum großen Wettbewerb mit dem Auslände hinausziehen. Schon dadurch allein kann ihm nichts in der Welt sein Recht auf die See streitig machen, ein Recht, das die Eng- länder treffend andeuten, wenn sie die Nordsee das „Deutsche Meer" nennen. Ii. Der Ausbau des deutschen Bodens. Das Kartenbild unseres Vaterlandes läßt an der Abtönung der Farben wie an dem Lauf der meisten Flüsse erkennen, daß sich der deutsche Loden von Süden :3 8 (Huerschnitt durch Deutschland von Süden nach Norden, nach Norden, vom Fels zum Meer allmählich senkt. — Bestimme die Höhen- lage von München und die von Lübeck! Wie eine mächtige Schutzmauer erheben sich im Süden die schnee- und eis- bedeckten Berge der Alpen. Eine weite Hochebene, die von der Donau und ihren vielen Nebenflüssen durchströmt wird, ist ihnen vorgelagert. Sie liegt im Mittel 500 m über dem Meeresspiegel und wird die oberdeutsche Hochebene genannt. Weiter nach Norden und Nordwesten zu schließen sich Landschaften an, die sich in breiten, stufenartigen Absätzen zu Nebenflüssen des mittleren Rhein, zu Neckar und Main einerseits und zu Mosel nebst Saar anderseits abdachen. Sie werden als südwestdeutsches Gebirgsland bezeichnet. Nördlich davon erhebt sich die lang- gestreckte Masse des mitteldeutschen Gebirgslandes, und an diesen Vergwall lehnt sich das weite norddeutsche Tiefland, das an seinem nördlichen Saume von den Wogen der beiden deutschen Meere, der Nord- und der Ostsee, bespült wird.

7. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 66

1911 - Leipzig : Teubner
66 Bedeutung der Ostsee für den Handel. durch Einbrüche des Meeres vom Festlands losgerissen worden. — 5lus den lehmigen Steilküsten (Kbb. 5. 98), die sich an vielen Orten finden, spülen die Fluten Höhlungen und Nischen aus, deren Decken dann einstürzen. Der Frost arbeitet meistens vor, indem er den Zusammenhang des Bodens lockert. Zuverlässige Zeugen berichten, wie bei einem (Drte Hinterpommerns der Kirchhof von den Wogen angegriffen war, so daß der Begräbnisplatz mit der Kirche verlegt werden mußte. Bäume, die sich dem Meere zuneigen, weil ihre Wurzeln unterspült sind, Rasenstücke, die frei in die Luft ragen, Risse in den Viesen und Kckern, die künftige Kbbrüche anzeigen, sind häufige Erscheinungen. Der lvind fügt dem Küstenlande oft auch noch dadurch schweren Schaden zu, daß er die Dünen, die er gebaut hat, wieder abträgt. Treibt er den Zand land- einwärts, so werden — besonders auf den Nehrungen — Kcker, Wiesen, ja oft ganze Ortschaften vom Sande bedeckt und die Bewohner genötigt, Haus und Hof zu ver- lassen, um sich eine neue Heimat zu suchen. Damit die „wandernden Dünen" zum Stillstände kommen, bepflanzt man sie mit Gräsern oder Kiefern, deren weit ver- zweigte Wurzeln dei'l Zand festhalten. Die Bedeutung der Ostsee für den deutschen Handel. „Die größere Entfernung der Gstsse vom Ozean würde sich viel weniger geltend machen, wenn ihr die dänische Inselgruppe nicht die breite und sichere Ausfahrt zum Weltmeere versperren und sie zu einer Art von Binnensee mit schwachem Salzgehalt und fast gar nicht merklichen Gezeiten machen würde. Dazu kommt, daß die Staaten, mit denen Deutschland durch die Ostsee verknüpft wird, nämlich Dänemark, Skandinavien und das Russische Reich, wirtschaftlich sehr viel weniger Bedeutung haben als Frank- reich und England, und daß die hinter- und Zufuhrländer der Ostsee in den jüngsten Jahrzehnten bei weitem nicht jene Entwicklung genommen haben wie die Industrie- gebiete an Rhein und Elbe. Sie sind vorwiegend Ackerbaugebiete? eine ausgedehnte Pflege des Großgewerbes im deutschen Osten liegt meist noch in den Anfängen. Wo die industrielle Tätigkeit indessen auf Grund der natürlichen Verhältnisse so leb- Haft aufzublühen vermochte wie in Schlesien und ferner in Berlin, da nahm auch der Verkehr in dem in Betracht kommenden Ostseehafen einen kräftigen und dauernden Aufschwung. So mußte Stettin allein schon aus diesen wirtschaftlichen Ursachen zum hervortretendsten Platze des deutschen Ostseehandels werden, von den Schiffen, die im Jahre 1908 den Seeverkehr von Mecklenburg bis zur deutsch-russischen Grenzlinie vermittelten, entfielen auf Stettin 4776 Fahrzeuge, auf Danzig 2529 und auf Königsberg \12\. Trotz der Ungunst der Verhältnisse wird aber die Ostsee immerhin ein wichtiges Ausgangstor für unseren verkehr mit den nordischen Ländern und Britannien bleiben. Ihre wirtschaftliche Bedeutung wird mit der Zunahme des Verkehrs auf jenen Kanälen wachsen, die einer kurzen, sicheren und keinesfalls nur für die Landesver- teidigung wichtigen Verbindung zwischen Nordsee- und Ostseegebiet dienen sollen: dem Kaiser Wilhelm- und dem Elbe-Trave-Kanal. Durchfuhren jenen doch im Jahre 1999 bereits mehr als 35 000 Kriegs- und Handelsschiffe." Das Hinterland der Ostsee, ein Gebiet des Ackerbaus. „Klima und Boden

8. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 92

1911 - Leipzig : Teubner
92 Verkehr. Punkt Paris ist, ähnelt das deutsche einem Fischernetz mit vielen Knotenpunkten. Der wichtigste von ihnen ist Verlin, durch den auch die Verbindungslinien des nörd- lichen, östlichen und westlichen Europa führen und in dem der Nord-Süd-Expreß seinen Knfang nimmt. Daneben zweigen sich aber auch von Magdeburg, Halle, Leipzig, Dresden, Breslau, Kassel, Hannover, Köln, Düsseldorf, Mainz, Frankfurt a. Itc., Straßburg, Nürnberg und München Schienenstränge nach allen Himmelsgegenden ab. Binnenwasserstraßen. Die deutschen Flüsse sind hervorragende Verkehrswege, gehört doch mehr als die Hälfte Deutschlands zum Kbflußgebiet der Nordsee. Der Nhein bildet die natürliche Verkehrsader zwischen den Klpen- und den Nordsee- ländern. Elsaß und Lothringen, das schwäbisch-fränkische Stufenland, die Rhein- provinz, Teile von Hessen-Nassau und Westfalen fallen in sein Gebiet. Da die Nheinmündung aber in fremdem Besitz ist, sucht der Nhein-Dortmund-Ems-Uanal unserm herrlichsten Strome eine Kusgangspforte nach der See im vaterlande selbst zu schaffen. Freilich genügt dieser Iveg den Anforderungen, die der Handel an ihn stellt, nicht. Die bedeutende Ivasserfülle, die der Rhein während des ganzen Jahres be- sitzt und die kurze Zeit, die er im Winter der Vereisung ausgesetzt ist, bilden Vorzüge, die er vor andern deutschen Strömen voraus hat. Die Ems und die Weser eignen sich wegen ihrer geringen Tiefe weniger als Flußwege. Da aber die Wesermündung infolge der kräftigen Flut und der gründlichen Baggerarbeiten den großen Schiffen gestattet, bis Bremerhaven bzw. Bremen zu gelangen, hat sie für den Verkehr große

9. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 93

1911 - Leipzig : Teubner
I Verkehr. 93 Bedeutung erlangt. Die Elbe hat, trotzdem bei ihr im Winter eine längere ver- eisung eintritt, eine große Bedeutung als natürliche Verkehrsstraße. Ozeandampfer können bis Hamburg, Flußkähne bis Budweis an der Moldau gelangen. Dazu kommt noch, daß die Elbe ein großes Netz schiffbarer Nebenflüsse besitzt, unter denen Saale und Havel-Spree von besonderer Wichtigkeit sind. Die Oder hat unter einer noch stärkeren Vereisung als die Elbe zu leiden. Sie ist für Seeschiffe bis Stettin, für leichte Kähne bis Ratibor zugänglich, Ruch besitzt sie schiffbare Zuflüsse von großem Wasserreichtum, dazu aber noch Kanäle gegen Elbe und Weichsel zu. — Außerdem sind Weichsel, pregel und Memel in ihrem deutschen Unterlauf treff- liche Floß- und Schiffswege. Sie würden namentlich für den Grenzverkehr noch wertvoller sein, wenn die Mündungshaffe für den Verkehr günstiger wären, und wenn die Sperrung der Flußläufe durch Eis nicht monatelang dauerte. Die einheitliche Richtung der deutschen Stromadern nach Nord- und Ostsee, ihre Bedeutung als billige Frachtstraßen und ihre zahlreichen Ranalverbindungen erleichtern und fördern den Handel. Die Donau, die, soweit sie in.deutschland fließt, nur für Fahrzeuge von geringem und mittlerem Tiefgang geeignet ist, hat auf ihrem Lauf im Deutschen Reich für Handel und Verkehr eine viel geringere Bedeutung als die norddeutschen Ströme. Jedenfalls übertrifft der Bodensee als Handelsweg zwischen Deutschland, der Schweiz und Vorarlberg-Tirol die deutsche Donau bei weitem. Die wichtigsten deutschen Wasserstraßen, a) Kanäle. \. 3m Nordostseegebiet. 1. Der Kaiser Wilhelm-Kanal verbindet Gst- und Nordsee. 2. ver Vortmund-Ems-Kanal verbindet Ruhr und Nordsee. 3. ver Clbe-Trave-Kanal verbindet Hamburg und Lübeck. 4. ver plauesche Kanal verbindet Havel und Elbe. 5. Der Finow-Kanal verbindet Havel und Gder. 6. Der (Dder-Spree-Kartal verbindet Oder und Spree. 2. )m Ostseegebiet. 1. Der Klodnitz-Kanal verbindet Gberschlesien mit der Gder. 2. Der Bromberger Kanal verbindet Gder und Weichsel. Z. Der Große Friedrichsgraben verbindet Inemel und pregel. 3. Im Donaugebiet. Der Ludwigs-Kanal verbindet Donau und ttcatn. 4. 3m Rheingebiet. 1. Der Laar-Kanal verbindet das 5aar-Kohlengebiet mit dem Rhein-Inarne-Kanal und der Bahnlinie Ltratzburg-Paris. 2. Der Rhein-Inarne-Kanal verbindet den Rhein mit Paris. 3. ver Rhein-Rhone-Kanal verbindet Rhein und Laone-Rhone.

10. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 94

1911 - Leipzig : Teubner
94 Verkehr. b) Schiffbare Mffe. Haupt- Flußlänge S§2jg,J,re Flußlänge Msse km flüsse km Rhein Ems Weser % 1295 325 436 Mosel Saar Neckar Main Ruhr Lippe Kller Leine Hunte 514 213 358 590 235 255 Haupt- Flußlänge Flußlänge ftüsse km flüsse j km Elbe Dder Weichsel Memel pregel Donau 3 1154 S944 klll25 £ 877 125 Ä 2863 Saale Havel Spree Warthe Mtmühl Inn 442 291 365 S 795 195 Seeverkehr. Der deutschen Seekante sind überwiegend Flachgestade eigen, und nur wenige Rüstenstrecken lassen Schiffe mit dem Tiefgange der Ozeandampfer heran. Trotzdem hat sich der Verkehr Deutschlands auf dem Meere mächtig entfaltet. Liegen doch rund um die Nordsee neben Deutschland die bedeutendsten Handels- und Industriestaaten Europas' mit ihren großen Handelsplätzen. Zugleich aber öffnet die Nordsee als ein Glied des Atlantischen Ozeans dem Handel aller dieser Länder den Weg nach Westen, nach Nord-, Mittel- und Südamerika. Der Ostsee wird durch die dänischen Inselgruppen die breite und sichere Ausfahrt zum Welt- meere versperrt. Dazu kommt noch, daß ihre Küstenländer Dänemark, Skandinavien und Nußland für Deutschlands Handel eine geringere Bedeutung haben als die Nordseeländer. Der überseeische Verkehr der deutschen Ostseehäfen kann daher in der Gegenwart nicht mehr mit dem der Nordseehäfen wetteifern. Doch vermittelt er immerhin einen lebhaften Handel mit den nordischen Ländern und Britannien. Die deutsche Handelsflotte ist in letzter Zeit gewaltig angewachsen, vor allem weist sie eine sehr große Zahl von Dampfschiffen auf, die durch ihre Schnelligkeit mehr als dreimal so viel leisten wie ein gleich großer Segler. Im Jahre 1909 be- stand die deutsche Handelsflotte aus 4658 Seeschiffen- sie vermochten eine Ladung im Gewichte von über 2 800 000 Registertonnen aufzunehmen (1 Registertonne = 2,8 cbm). Unter diesen Fahrzeugen befanden sich 1955 Dampfschiffe, die eine Ladefähigkeit von 2 300 000 Registertonnen hatten. Diese Zahlen beweisen schon das Übergewicht der Dampfschiffe über die Segler in unserer Flotte. Zusammen hatten die Schiffe eine Besatzung von 73 500 Mann, die Dampfschiffe allein 59 000 Mann. Nur die riesigen Handelsflotten von Großbritannien und den ver- einigten Staaten von Amerika sind Deutschland auf dem Meere voraus. Alle andern Flotten der Welt hat Deutschland weit überholt, so daß es unter den seefahrenden Nationen an dritter Stelle steht. Diesen ehrenvollen Platz kann Deutschland um so eher behaupten, als eine Neihe vortrefflicher Schiffswerften in Stettin (Vulkan), Kiel (Germaniawerft), Danzig (Schtchau), Hamburg (Blohtn & voß), Flensburg, Bremen, Geestemünde usw. für eine ununterbrochene Vermehrung und Ergänzung
   bis 10 von 765 weiter»  »»
765 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 765 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 6
1 94
2 4
3 132
4 502
5 134
6 224
7 163
8 113
9 94
10 940
11 1766
12 28
13 308
14 1179
15 110
16 97
17 203
18 299
19 70
20 372
21 81
22 89
23 380
24 765
25 37
26 68
27 25
28 125
29 744
30 31
31 53
32 428
33 137
34 82
35 33
36 58
37 874
38 333
39 223
40 99
41 181
42 2
43 327
44 96
45 576
46 15
47 11
48 83
49 485

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 104
1 10
2 2
3 56
4 346
5 19
6 20
7 2
8 1
9 14
10 82
11 49
12 42
13 14
14 27
15 31
16 51
17 33
18 9
19 6
20 0
21 49
22 0
23 21
24 3
25 5
26 0
27 22
28 364
29 0
30 1
31 2
32 4
33 5
34 6
35 1
36 47
37 0
38 6
39 4
40 32
41 5
42 9
43 10
44 7
45 26
46 9
47 30
48 421
49 21
50 45
51 0
52 1
53 2
54 32
55 9
56 0
57 19
58 0
59 3
60 10
61 194
62 126
63 2
64 62
65 7
66 13
67 0
68 3
69 4
70 194
71 3
72 19
73 1
74 14
75 2
76 79
77 29
78 9
79 67
80 170
81 6
82 4
83 2
84 4
85 0
86 1
87 4
88 4
89 9
90 0
91 20
92 161
93 19
94 15
95 22
96 3
97 23
98 23
99 19

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 256
1 84
2 389
3 91
4 10
5 40
6 547
7 41
8 7
9 33
10 22
11 738
12 772
13 131
14 110
15 7
16 10
17 45
18 11
19 110
20 46
21 9
22 24
23 14
24 363
25 387
26 16
27 42
28 62
29 61
30 25
31 133
32 278
33 167
34 2379
35 28
36 109
37 114
38 147
39 178
40 10
41 8
42 88
43 118
44 36
45 26
46 47
47 374
48 15
49 72
50 167
51 236
52 318
53 104
54 79
55 10
56 30
57 23
58 2
59 380
60 84
61 10
62 31
63 10
64 17
65 95
66 37
67 37
68 30
69 2
70 18
71 53
72 18
73 24
74 33
75 181
76 177
77 3
78 378
79 12
80 17
81 957
82 44
83 383
84 67
85 27
86 473
87 172
88 54
89 369
90 89
91 66
92 44
93 7
94 61
95 447
96 6
97 15
98 32
99 26
100 138
101 312
102 179
103 323
104 434
105 19
106 14
107 82
108 38
109 192
110 276
111 25
112 44
113 124
114 127
115 42
116 39
117 204
118 9
119 1349
120 21
121 182
122 510
123 70
124 160
125 144
126 283
127 156
128 16
129 2787
130 73
131 410
132 2
133 451
134 30
135 476
136 223
137 46
138 110
139 136
140 186
141 17
142 326
143 111
144 8
145 35
146 11
147 16
148 8
149 22
150 13
151 36
152 162
153 53
154 59
155 84
156 72
157 34
158 3
159 93
160 620
161 1
162 5
163 36
164 62
165 30
166 49
167 9
168 78
169 17
170 5
171 4
172 16
173 89
174 29
175 583
176 58
177 168
178 85
179 57
180 94
181 5
182 180
183 552
184 416
185 69
186 116
187 12
188 418
189 43
190 57
191 2
192 22
193 519
194 6
195 96
196 86
197 18
198 3
199 46