Bodensee. Donau. Oberpfalz. Böhmisch-Bayrischer Wald.
9
Die Gebiete am Bodensee haben ein mildes Klima und fruchtbaren Boden,
so daß hier 5lcker- und Gartenbau außerordentlich lohnen. Gbst- und Weingärten,
Getreidefelder und üppige Wiesen umgürten diesen größten deutschen See, und wohl-
habende Dörfer, durch Handel und Schiffahrt belebte altertümliche Städte (nenne
einige!), stolze Schlösser und ehrwürdige Gotteshäuser spiegeln sich in seinen Fluten.
Fünf Staaten: Bayern, Württemberg, Baden, die Schweiz und Osterreich haben
Teil an ihm.
Das Land an der Donau ist mit Ausnahme der Sumpfgebiete an der Lech-
Mündung (Riede und Ittöfer, S. 7.) ertragreich. Namentlich zwischen Isar und Inn
(Kornkammer Bayerns) ist die ältere Bodendecke vielfach von fruchtbarem Löß über-
lagert. Er hat sich aus den durch die Gletscher und Schmelzwasser fein zerriebenen
tonigen und lehmigen Bestandteilen der Gesteine gebildet und wurde durch die Winde
hier aufgeschüttet. — Das Donautal war zu allen Zeiten eine der wichtigsten na-
türlichen Straßen, die Europa von Westen nach Osten durchziehen. Die Römer, die
Hunnen, die Ungarn, die Kreuzfahrer, die Heere Napoleons, aber auch die Kaufleute
haben diesen Weg benutzt. Daher entstanden dort zahlreiche Grte. Einige sind wich-
tige Handelsstädte, andere schützen durch ihre starken Befestigungen den Weg im
Kriege. Dort, wo der Donauhandel zum Rhein und Neckar, sowie nach der Schweiz
und nach Frankreich abzweigt, liegt das württembergische Ulm (56). Die Stadt be-
sitzt große Webereien, Messing- und Zementwarenfabriken, Ihr berühmtes Münster
überragt mit dem 161 m hohen Turme alle kirchlichen Bauwerke der Erde. Strom-
abwärts folgen in Bayern Ingolstadt (24; Festung zum Schutz des Donauüber-
gangs ins Mtmühltal), Regensburg und an der österreichischen Grenze Passau
(21; Festung).
Die Oberpsalz (Flußgebiet der Nab) hat sandigen, steinigen Boden und
ein ziemlich rauhes Klima; sie ist daher wenig fruchtbar. Nur der Flachsbau liefert
guten Ertrag (Leinenweberei!). Km Fuße des Fränkischen Jura werden, besonders bei
Kmberg (25), Eisenerze gefördert. Die Nähe der böhmischen Steinkohlenlager hat
hier ein Aufblühen der Eisenindustrie begünstigt. Dort, wo Kltmühl (Ludwigskanal),
Naab und Regen sich mit der Donau vereinigen, enden viele Verkehrswege, die den
Flußtälern folgen, fluch kann von hier an die Donau mit Dampfschiffen befahren
werden. Daher ist Regensburg (53), das an dieser Stelle entstanden ist, schon
seit alten Zeiten ein wichtiger Handelsort. In der Nähe der Stadt liegt auf dem
hohen Ufer der Donau ein tempelartiger Bau, die Walhalla, in der die Bildnisse
von berühmten deutschen Männern aufgestellt werden.
Der Vöhmtsch-Vaynsche Wald, der nur zum kleineren Teile dem Deutschen
Reiche angehört, setzt sich aus langgedehnten, abgerundeten Bergrücken zusammen.
Eine tiefe Senke, die den Böhmerwald in eine Nord- und eine Südhälfte zerlegt,
ermöglichte die Anlage einer Eisenbahn von Süddeutschland nach Böhmen (Nürnberg
—Prag). Kn der Gebirgsmauer kühlen sich die von den Westwinden herbeigeführten
Regenwolken ab. Daher erhalten die höhen sehr viel Niederschläge. Das harte
Gestein (Granit, Gneis, Glimmerschiefer) ergibt bei der Verwitterung eine tonreiche
Erde, in die das Wasser schwer versickert, so daß besonders in den flachen Talmulden
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
66 Bedeutung der Ostsee für den Handel.
durch Einbrüche des Meeres vom Festlands losgerissen worden. — 5lus den lehmigen
Steilküsten (Kbb. 5. 98), die sich an vielen Orten finden, spülen die Fluten Höhlungen
und Nischen aus, deren Decken dann einstürzen. Der Frost arbeitet meistens vor,
indem er den Zusammenhang des Bodens lockert. Zuverlässige Zeugen berichten,
wie bei einem (Drte Hinterpommerns der Kirchhof von den Wogen angegriffen war,
so daß der Begräbnisplatz mit der Kirche verlegt werden mußte. Bäume, die sich
dem Meere zuneigen, weil ihre Wurzeln unterspült sind, Rasenstücke, die frei in die
Luft ragen, Risse in den Viesen und Kckern, die künftige Kbbrüche anzeigen, sind
häufige Erscheinungen.
Der lvind fügt dem Küstenlande oft auch noch dadurch schweren Schaden zu,
daß er die Dünen, die er gebaut hat, wieder abträgt. Treibt er den Zand land-
einwärts, so werden — besonders auf den Nehrungen — Kcker, Wiesen, ja oft ganze
Ortschaften vom Sande bedeckt und die Bewohner genötigt, Haus und Hof zu ver-
lassen, um sich eine neue Heimat zu suchen. Damit die „wandernden Dünen" zum
Stillstände kommen, bepflanzt man sie mit Gräsern oder Kiefern, deren weit ver-
zweigte Wurzeln dei'l Zand festhalten.
Die Bedeutung der Ostsee für den deutschen Handel. „Die größere
Entfernung der Gstsse vom Ozean würde sich viel weniger geltend machen, wenn
ihr die dänische Inselgruppe nicht die breite und sichere Ausfahrt zum Weltmeere
versperren und sie zu einer Art von Binnensee mit schwachem Salzgehalt und fast
gar nicht merklichen Gezeiten machen würde. Dazu kommt, daß die Staaten, mit
denen Deutschland durch die Ostsee verknüpft wird, nämlich Dänemark, Skandinavien
und das Russische Reich, wirtschaftlich sehr viel weniger Bedeutung haben als Frank-
reich und England, und daß die hinter- und Zufuhrländer der Ostsee in den jüngsten
Jahrzehnten bei weitem nicht jene Entwicklung genommen haben wie die Industrie-
gebiete an Rhein und Elbe. Sie sind vorwiegend Ackerbaugebiete? eine ausgedehnte
Pflege des Großgewerbes im deutschen Osten liegt meist noch in den Anfängen.
Wo die industrielle Tätigkeit indessen auf Grund der natürlichen Verhältnisse so leb-
Haft aufzublühen vermochte wie in Schlesien und ferner in Berlin, da nahm auch
der Verkehr in dem in Betracht kommenden Ostseehafen einen kräftigen und dauernden
Aufschwung. So mußte Stettin allein schon aus diesen wirtschaftlichen Ursachen zum
hervortretendsten Platze des deutschen Ostseehandels werden, von den Schiffen, die
im Jahre 1908 den Seeverkehr von Mecklenburg bis zur deutsch-russischen Grenzlinie
vermittelten, entfielen auf Stettin 4776 Fahrzeuge, auf Danzig 2529 und auf
Königsberg \12\.
Trotz der Ungunst der Verhältnisse wird aber die Ostsee immerhin ein wichtiges
Ausgangstor für unseren verkehr mit den nordischen Ländern und Britannien bleiben.
Ihre wirtschaftliche Bedeutung wird mit der Zunahme des Verkehrs auf jenen
Kanälen wachsen, die einer kurzen, sicheren und keinesfalls nur für die Landesver-
teidigung wichtigen Verbindung zwischen Nordsee- und Ostseegebiet dienen sollen:
dem Kaiser Wilhelm- und dem Elbe-Trave-Kanal. Durchfuhren jenen doch im Jahre
1999 bereits mehr als 35 000 Kriegs- und Handelsschiffe."
Das Hinterland der Ostsee, ein Gebiet des Ackerbaus. „Klima und Boden
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ostsee Skandinavien Russische_Reich England Ostsee Rhein Schlesien Berlin Stettin Danzig Königsberg Britannien Nordsee- Ostsee
§ 69__Die Niederlande. 70
Die 5 Herzogtümer Deutschlands.
(Sie liegen alle in Norddeutschland.)
§ 69 1. Außerhalb Thüringens liegen 2 Herzogtümer: Braunschweig (3 größere
Stücke; Hauptstadt Braunschweig, ch = 150000einw.) und Anhalt (Hauptstück
an der Elbe; Hauptstadt Dessau an der Mulde, D = 50000 Einw.).
2. Innerhalb Thüringens liegen drei: Sachsen - Meiningen, Sachsen - Altenburg
und Sachsen - Coburg - Gotha. In ihren Namen sind zugleich auch ihre Hauptstädte gewinnt.
Die 7 Fürstentümer Deutschlands.
(Sie liegen alle in Norddeutschlaud.)
1. Außerhalb Thüringens liegen drei, und zwar alle drei an der Ostgrenze Westfalens:
Waldeck, Lippe und Schaumburg - Lippe.
2. Innerhalb Thüringens liegen vier: zwei Schwarzburg (Sondershausen und Rudol-
stadt) und zwei Reuß (ältere und jüngere Linie).
Die 3 Freien Reichsstädte Deutschlands.
Hamburg, Lübeck, Bremen. Wo liegen sie? Was hast du über sie er-
sahreu?
Das Königreich der Niederlande.
§ 70 Vorbemerkung. Wir sehen auf der Karte, daß die große norddeutsche Tiefebene sich west-
wärts durch das Königreich der Niederlande und^as nördliche Belgien bis ans Meer fort-
setzt. Und wie im reichs deutschen Teil der Tiefebene, so wohnen auch in den Niederlanden und
in Nordbelgien niederdeutsche Volksstämme. Beide Staaten haben auch jahrhundertelang
zum alten deutschen Reich gehört. In der Hauptsache gingen sie durch den Dreißigjährigen Krieg
für Deutschland verloren.
Wovon wird das Königreich umgrenzt? Die Niederlande sind reichlich so
groß wie die Provinz Pommern, haben aber über 3 mal soviel Einwohner wie
diese dünnbevölkerte Provinz.
1. Ter Boden und das Volk. Der nördliche Teil gleicht der benachbarten
Provinz Hannover; er hat wie diese an der Küste einen fetten Marschsaum und
im Binnenlande große Moore und Sandflächen. Der Süden gehört zum Fluß-
gebiet des Rheins, der sich hier in mehrere Arme teilt. Die beiden Hauptarme
heißen Waat und Lek. (Welcher ist der südlichere?) Mit dem Waal vereinigt sich
die Maas. (Welche Länder durchfließt diese?) Den Namen Rhein (Alter Rhein)
führt nur ein schwacher Arm weiter (siehe §15). — Auch die Scheldemün-
düngen mit ihren Inseln gehören den Niederlanden an.
Die Hälfte des niederländischen Bodens ist See- und Flußmarsch,
und die Hälfte dieses Marschlandes liegt tiefer als der Meeresspiegel
und auch tiefer als die Flüsse. (Wie ist es zu erklären, daß Flüsse höher liegen
als das umgebende Land?) Wenn nicht zahllose Deiche das Land schützten,
so würde ein Viertel des ganzen Landes unter Wasser stehen. Ein
Achtel ihres Reiches, nämlich 4000 qkm Marschland (= Sachsen-Weimar)
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
71
§71
Abb 66. Holländische Landschaft.
(Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth Leipzig erschienen.)
haben die Niederländer dem Meer, den Flüssen und den Binnenseen
abgerungen. (Was mußten sie zu dem Zweck tun?) Jetzt wollen die Nieder-
länder auch die Südersee (Zuidersee, sprich seudersee) zum größten Teil
trocken legen. Dadurch sollen weitere 3500 qkm Marschland gewonnen werden.
Um das niedrige Land zu entwässern, grub man eine große Anzahl Kanäle.
Diese sind geradlinig und schneiden sich meist rechtwinkelig. Dadurch be-
kommt das Land das Aussehen eines Schachbrettes. Das Wasser aus den
niedriggelegenen Kanälen wird in höhergelegene hinaufgepumpt, damit es ins
Meer fließen kann. Das Pumpen wird meist durch Windmühlen besorgt. So
sieht man denn in dem ebenen Lande überall Deiche, Kanäle, Segel (auf
den Kanälen) und Windmühlen. Das ist die Eigenart des Landes.
Die Niederländer sind ruhig, bedächtig, fleißig und sehr sauber. Sie sind das erste
Handelsvolk der Welt. (Auf einen Niederländer kommen dreimal soviel Mark Handelsumsatz
wie auf einen Engländer.) Ihnen gehören in Asien die großen Snndainfeln, aus denen sie viel
Reis, Kaffee, Tee, Zucker, Tabak und Gewürze holen.
2. Städte. Unweit der Südersee liegt die Hauptstadt Amsterdam (Skizze 67, § 71
Nr. 1), | = V2 Mill. = 500 000 Einw. Die Stadt ist wegen des Moorbodens
auf eingerammten Baumstämmen erbaut und wird von vielen Kanälen durch-
schnitten, wodurch 90 Inseln gebildet werden. Der Schiffahrtweg zur See führt
nicht durch die Südersee (zu flach), sondern westwärts durch einen Kanal. —
Die Residenz ist Haag (Skizze 67, Nr. 3), O — 250 000 Einw. Sie wird durch
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
6d
Ii. Physikalische Geographie.
nengehalt haben, werden von Pferden, die dem Kanüle entlang
auf sogenannten Leinpfaden gehen, fortgezogen. Ein Pferd
zieht vor einem Boote mit Leichtigkeit eine dreißigmal größere Last
als auf guten Landwegen.
8- 354. Auch wo der Boden nicht ganz flach ist, sondern Un-
ebenheiten darbietet, sucht man so viel nur immer möglich dasselbe
Niveau beizubehalten, und leitet deshalb gern, wenn die Vertie-
fungen nicht zu ausgedehnt sind, den Kanal über sie hinweg. Er
ruhet alsdann auf Bogen, die oft von beträchtlicher Höhe sind.
Solche Wasserleitungen oder Aquaducten bauetcn schon
die Römer, um die Städte mit Wasser zu versorgen. Noch jetzt
sind in Italien, Frankreich und Spanien manche derselben übrig.
§. 355. In unserer Zeit werden ebenfalls häufig Kanäle auf
ähnliche Art über Thäler und Flüsse quer hinweggeleitet. Der
Reisende sieht in England oft ein Boot hoch oben über seinem
Haupte dahinsegeln, das die Straße, auf welcher er fährt, in der
Quere durchschneidet. Auch der berühmte Kanal von New-Pork
in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika bietet ähnliche
Erscheinungen dar.
§. 356. Wo es unmöglich ist, Berge oder Hügel, die der
Bahn des Kanals im Wege liegen, zu umgehen oder abzutragen,
da wird ein unterirdischer Gang — ein Tunnel — gegra-
den und der Kanal durch diesen hindurchgeführt. Auf diese Weise
leidet die Schifffahrt selbst im Innern der Erde keinerlei Unterbre-
chung. Der berühmte Bridgewaterkanal in England hat in einer
seiner Verzweigungen einen Tunnel, der eine volle halbe Stunde
lang ist und 120 Fuß tief unter der Erdoberfläche liegt. Er geht
mitten durch einen harten Felsen. Derselbe Kanal ist an einer an-
dern Stelle durch eine 558 Fuß lange, 38 Fuß hohe Wasserleitung
über den Fluß Jrwell geführt, und unter dem mittlern Bogen kön-
nen Schiffe mit vollen Segeln durchfahren. Auch der Kanal von
Languedoc in Frankreich und der Chesapeake- und Ohio-Kanal in
den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, so wie viele andere
haben Tunnels.
8- 357. Wo das Gelände indessen es irgend erlaubt, vermei-
det man die Anlage von Tunnels gern, weil sie sehr kostspielig sind,
und sucht die Kanäle auf wohlfeilere Weise über Berge und andere
Bodenerhebungen hinüberzuleiten. So sind die chinesischen Kanäle
an den Gebirgsabhangen vermittelst der Anlage von Schleusen,
die einen zeitweiligen Damm gegen das Eindringen überflüssigen
Wassers bilden, schiffbar gemacht worden. Das Wasser wird durch
diese Schleusen zu einer bedeutenden Höhe, bis oben auf den Gi-
pfel geleitet; zu bestimmten Tageszeiten versammeln sich die Böte
und werden durch die Wassermassen, die ab- oder zugelassen wer-
den, weiter befördert. Ist indessen der Abfall zu steil, so müssen
Maschinen in Anwendung gebracht und mit deren Hülfe die Fahr-
zeuge zu Berge und zu Thale gebracht werden.
8- 358. Bei den europäischen und nord-amerikanischen Kanä-
len sind seit längerer Zeit schon an den Schleusen große Verbes-
serungen gemacht worden. Sie schließen eine Reihe von schmalen
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Ortsnamen: Italien Frankreich Spanien England New-Pork Nord-Amerika England Frankreich Chesapeake- Nord-Amerika
264
Allgemeine Erdkunde.
die Richtung andeuten, von der sie herkamen. Sie werden,
ihres herumschweifenden Lebens wegen, mit allen Einzelnheiten und
Eigenthümlichkeiten einer Gegend bald genau bekannt, sehen es
aber zum Theil sehr ungern, daß Fremde durch ihr Gebiet reisen.
In Peru hatten jedoch die Inkas, die man freilich gewissermaßen
als halbcivilisirt betrachten muß, zwei förmliche Chausseen angelegt,
die auf einer Strecke von 500 Stunden von Cuzco, der Hauptstadt
ihres Reiches, bis Quito sich erstreckten. Die eine lief un flachen
Lande der Küste entlang, die andere über das Gebirge, zum Theil
in einer Höhe von 11,000 Fuß; um diese letztere herstellen zu kön-
nen, wurden Felsen durchbrochen und tiefe Thaler ausgefüllt; die
erstere war 40 Fuß breit und mit Wegweisern und Hospizien be-
setzt. Humboldt bemerkt, nie hätten die alten Römer eine bessere
Straße gebaut.
§. 1100. Sobald ein Volk das Bedürfniß nach höherer Civi-
lisation fühlt, baut es gleich Landstraßen, weil durch diese ein rege-
res Leben hervorgebracht und mancher Fremde ins Land gezogen
wird. Bei den halbcivilisirten Nationen Asiens fehlt es aus den-
selben Gründen an Straßen, aus welchen' der Ackerbau darnieder
liegt. In Arabien, Persien, der asiatischen Türkei, dem nördlichen
Afrika, in den Wüsten werden die Reisen auf Kameelen gemacht,
in Hindustan auf Elephanten, oder in Palankins, d. h. wagenför-
migen Sitzen, die von Menschen getragen werden. Die Straßen
sind oft sehr schmal und nur mit Mühe zu passiren. In China
und Japan dagegen sind der Straßen vortrefflich; bei weitem we-
niger gut die Mehrzahl jener in der Türkei (wo jetzt der Sultan
eine Straße von Constantinopel nach Salonichi bauen laßt), Spa-
nien und Portugal.
§. 1101. Die Beschaffenheit der Landstraßen hängt
natürlich sehr von der geognostischen Struktur einer Gegend ab.
Die rauhe und unebene Oberfläche der primären Gegenden
macht die Anlage schwierig, ist der Weg aber einmal gut gemacht,
so dauert er vortrefflich aus. In Transitions- und sekundä-
rem Gelände sind der Hindernisse schon bedeutend weniger. In
Lehm- und Kiesboden lassen die Straßen sich leichter herstellen,
als in bloßem Sandboden; in nassem Alluvialboden dagegen sind
sie immer schlecht, oder doch nur mit großem Aufwande an Arbeit
und Kosten in gutem Stande zu erhalten.
§. 1102. In den nördlichen G eg end en Europa's, Asiens
und Amerikas bildet der Schnee fast die Hälfte des Jahres hin-
durch einen vortrefflichen Communicationsweg, und die meisten
Waarentransporte werden auf Schlitten befördert. Da außerdem
die Bevölkerung sehr dünn in diesen Ländern ist, so macht sich der
Mangel an chaussirten Wegen nicht sehr fühlbar. In Schweden,
und jetzt theilweise in Rußland, sind die großen Heerstraßen
mitunter vortrefflich, die Vicinalwege aber, die in Deutschland,
England und zum Theil Frankreich jenen um nichts nachstehen,
noch sehr vernachlässigt. Norwegen ist zu gebirgig und rauh, als
daß sich gute Straßen herstellen ließen.
§. 1103. In den gemäßigten Ländern sind die Straßen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Peru Cuzco Quito Persien Afrika Hindustan Palankins China Japan Türkei Constantinopel Portugal Asiens Amerikas Schweden Deutschland England Frankreich
265
Iii, Kultur-Geographie.
während der Winter- und Frühlingsmonate gewöhnlich in ziemlich schlech-
tem Zustande, weil der häufige Regen und das Wasser des geschmolzenen
Schnees nachtheilig einwirken; die Ausbesserung verursacht immer Ko-
sten und Arbeit. In einigen Gegenden jedoch finden Ausnahmen statt,
wie in manchen südlichen Departements Frankreichs, die sehr trocke-
nes Klima haben, oder in mehren Ländern Deutschlands, wo es
schon lange Chausseen giebt, die sich in vortrefflichem Zustande be-
finden, wie in Preußen, am Rhein rc. — Jtalien und einige
Länder Mittel-Europa's haben zum Theil noch Straßen aus den
Zeiten des Alterthums, die sehr gut gepflastert sind, und sich durch
eine Dauerhaftigkeit auszeichnen, die unseren Steindämmen und
macadamisirten Chausseen kehlt. Die von Rom nach Neapel führende
appische Straße (Via appia) ist älter als unsere Zeitrechnung.
§. 1104. Am schwierigsten und mit den meisten Kosten ver-
bunden ist das Anlegen einer Straße über ein Gebirge, wie z. B.
über die Alpen. Die Hauptstraßen, welche über die Alpen führen,
haben wir schon §. 368. namhaft gemacht. Besonders merkwürdig
sind die über den Simplón und Montcenis, welche der Kaiser Na-
poleon bauen ließ. Die über den Simplón war bis 1801 für
Wagen gar nicht zu passiren. In diesem Jahre ward der Bau be-
gonnen und mit Hülfe von mehr als 3000 Arbeitern schon im
Jahre 1805 vollendet. Etwa 50 Brücken mußten über tiefe Schlünde
gebaut, Wege in den Felsen gehauen und zum Theil 200 Fuß
hohe Wälle und Brustwehren aufgeworfen werden, um die Straße
gegen Lavinen zu sichern. So ist es möglich geworden, daß man
den Weg über den Simplón, ohne alle Gefahr, zu Wagen in etwa
11 Stunden recht bequem zurücklegen kann. Um so mehr ist zu
bedauern, daß die piemontesische Regierung den Theil der Straße,
der auf ihrem Gebiete liegt, aus politischen Gründen fast vorsätzlich
verfallen läßt. — Die Straße über den Montcenis ist seit
1811 vorhanden.
§. 1105. Großbritannien wird in jeder Richtung, wie
von Kanälen, so auch von Eisenbahnen (siehe unten) und Heer-
straßen durchzogen; diese letzteren sind in den gebirgigen Gegenden
von Schottland und Wales zum Theil noch sehr schlecht; die in
den ebenen Grafschaften jedoch sämmtlich vortrefflich gebaut und
werden bereits schon theilweise mit Dampswagen befahren. Viele
Brücken, von Stein sowohl als Eisen, vereinigen Festigkeit mit
Leichtigkeit und Schönheit. Auch in Ire land sind die Straßen
vortrefflich, und vor etwa fünfzig Jahren waren sie selbst in besserm
Stande als die englischen.
§. 1106. . Die Straßen in den von Britten gegründeten Ko-
lonien sind immer besser als jene in den spanischen und portu-
giesischen. In Süd-Amerika zum Beispiel giebt es fast nur Stra-
ßen zur Verbindung der Bergwerks- und einiger anderer Distrikte
mit den Seehäfen, von wo die Produkte ausgeführt werden; allein
auch diese sind meist nur für Maulthiere zu passiren. Man hat
auch mehre Straßen durch die Anden gebaut; allein bei den un-
geheuren Schwierigkeiten, welche das Terrain entgegenstellte, bei dem
Mangel an Geschicklichkeit und Umsicht der Baumeister sowohl, als
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Deutschlands Rhein Rom Neapel Schottland Wales Süd-Amerika Bergwerks-
51 Die Niederlande. § 45
Abb, § 44. Holländische Landschaft.
(Nenke & Ostermeier, Dresden.)
schnurgerade Kanäle (Grachten) und Gräben dienen zur Entwässerung; groß-
artige Pumpanlagen, besonders durch Windmühlen getrieben (Abb. § 44).
b) Das höher gelegene Geestland ist dürftig und mager und hat weite
Moore; es ist daher dünn bevölkert.
3. Ztädte. Hst. Amsterdam d, nicht Residenz, an der flachen Znider-See und dem tiefen, nach
W. führenden Nordseekanal. Auf Pfählen erbaut; zahlreiche Kanüle und an 300 Brücken (vgl. Vene-
btg!). Blühender Seehandel, doch von Rotterdam überholt. Viel Schiffbau. Größte Diamant-
fchleiferei der Welt. Im Reichsmuseum weltberühmte Meisterwerke des hollüudischen Malers Rem-
brandt. Haarlem %, wo?, Blumenzucht (Hyazinthen- und Tulpenzwiebeln). Leiden ^(Lei-
dener Flasche!) und Utrecht G, Mittelpunkt des Binnenverkehrs, beide Universitätsstädte am
Alten Rhein. Im Haag H wohnt die Königin. Jenseits der Stranddünen das Fischerdorf Sch e-
veningen Q, ein weltberühmtes Seebad. Rotterdam am Lek W, seit Eröffnung eines neuen
Seekanals nach Hoek (Hit!) van Holland erster Hafen des Landes geworden; Hauptseehafen fürs
rheiuifch-weftfälische Industriegebiet; große Schiffswerften. Von Vliffingen und Hoek van
Holland Überfahrt nach England (6—8 Stunden). An der friesischen Marsch Groningen G?,
Universität. — Auf der Geest keine größere Stadt.
Ii. Das Volk und seine wirtschaftlichen Leistungen.
1. Das Volk. Aus Friesen, Franken und Sachsen zusammengeschmolzen, berühmt § 45
durch seine Freiheitskämpfe („Abfall der Niederlande"). Holländische Sauberkeit. Noch heute
eius der ersten Handelsvölker. Die holländische Sprache ist ein selbständiger Zweig der
niederdeutschen. — 2/3 der Bewohner sind reformiert, der Süden ist» katholisch. Schnlbil-
duug recht gut; siehe Abb. 2, §4!
2. Wirtschaftliches. In der Marsch oor allem blühende Viehzucht (Rind-
vieh, Butter, Holländer Käse). Haarlemer Blumenzwiebeln. — Bodenschätze
fehlen; trotzdem bedeutende Industrie, namentlich Schiffbau. Amsterdam ist
4*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Ostermeier
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Dresden Amsterdam Rotterdam Haarlem Utrecht Alten_Rhein Rotterdam Holland Holland England Groningen Sachsen Amsterdam
^ 185 Das Königreich der Niederlande. S2
mittleren Teil, au der Küste der Provinzen Nord- und Süd-Holland, bilden die Dünen
einen zusammenhängenden Wall, der den Deichbau überflüssig macht, int übrigen sind sie
gleich denen der deutschen Nordseeküste vom Meer zerrissen worden. Im Süden weiteten
die Fluten, uachdem sie die Dünen durchbrochen hatten, die Flußmündungen zu großen
Trichtern auf. im Norden zerfetzten sie die Dünenkette zu lauter Juselu (nennen!), schufen
zwischen diesen und der neuen Küste das Wattenmeer und wühlten sich in drei Busen (die
beiden größten nennen!) in das mürbe Land hinein. — Das schön gerundete Beckeu der
Zuider-See ist für Seeschiffe viel zu flach, so daß Amsterdam sich durch einen
westwärts gerichteten Kanal, den Nordseekanal, Zugaug zum Meer verschaffen mußte, und
auch Rotterdams Uberseehaudel wird nur durch eiueu mächtigen Kanal ermöglicht (den „Neuen
Wasserweg"), der bei Hoek van Holland sspr, Huk — Cfcfe] das Meer erreicht.
8. Das Klima des Landes ist als einförmiges, feuchtes und nebliges Seeklima zu be-
zeichnen. Es ist etwas kühler als das belgische (etwa 10 gegen lo1/^ Jahresmittel, Deutsch-
land 9°). Reichliche Niederschläge bedingen die Vortrefflichkeit der Wiesen und Weideu
und gestatten, selbst sandigen Boden mit Erfolg in Kultur zu nehmen.
4. Aufbau des Bodens wie beim westdeutschen Tieflande. Die West-
Hälfte ist meist fetter Marschboden, die Osthälfte Geestland.
a) Tie Marsch, zur Hauptsache aus den Schlickauschwemmnngen des
großen Flußdeltas (Rhein, Maas, Schelde) gebildet. Ein Gebiet von der Größe
Oberhessens wurde dem Meer und den Binnengewässern abgerungen
(im Innern z. B. das Haarlemer Meer trockengelegt, 1840—1853). Fast die
Hülste des Marschlandes liegt unter dem Meeresspiegel. Daher am
Meere mächtige Deiche. Die eingedeichten Flächen werden Polder genannt.
Weil die Flüsse ihre Betten fortwährend erhöhen (Sinkstoffe!) und infolge-
dessen über ihrer Umgebung liegen, muß das Marschland auch gegen die
Flüsse durch Deiche geschützt werden. Landverlust durch Sturmfluteu
seit d. I. 1200= x/2 Schleswig-Holstein; so wurde die Zuider-See (Seuder-
see = Südersee) aus einem Binnensee zu einem weiten Meerbusens. In
den nächsten Jahrzehnten soll fast die ganze Zuider-See trockengelegt werden
(s. Abb. § 183). Zahllose schnurgerade Kanäle (Grachten) und Gräben dienen
der Entwässerung und zugleich der Schiffahrt (Segler, Dampfer, Treck-
schuyts); großartige Pumpanlagen, besonders durch Windmühlen getrieben
(Abb. § 184).
b) Das höher gelegene Geestland ist dürftig und mager und hat weite Moore;
es ist daher dünn bevölkert. Auch hier wie in Deutschland Urbarmachung der Moore.
Städte in den Niederlanden.
§ 185 (11 Provinzen: Nord-Holland, Süd-Holland, Utrecht [ütrecht], Nord-Brabaut, Limburg,
Gelderland, Oberyssel [= über oder jenseits der Issel, spr. eißel!], Drente, Friesland und
Groningen.)
1. Im Westen. Amsterdam Q, Hst., nicht Residenz, an der Mündnng der kleinen Amstel in
die flache Znider-(fender)See und am tiefen, nach Westen führenden Nordseekanal (der den
nach dein Kriegshafen Held er nordwärts führenden Nordholländischen Kanal abgelöst
hat). A. ist auf Pfählen erbaut (Moorboden); an 300 Brücken führen über die zahlreichen
Kanäle (Grachten); daher das „nordische Venedig" genannt. Blühender Seehandel, be-
sonders in Kolonialwaren (Tabak), doch von Rotterdam überholt. Kanalverbindungen
i) Laudverlust im ganzen 9000, Landgewinn 4000 qkm, aber das gewonnene Land ist
viel wertvoller als das verlorene.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Maas
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Amsterdam Holland Rhein Schleswig-Holstein Deutschland Niederlanden Süd-Holland Utrecht Nord-Brabaut Limburg Friesland Groningen Westen Amsterdam Venedig Rotterdam
73 Die Republik Frankreich.______
großartige Ruinen aus der Römerzeit; ebenso N i mes (nim) , beide westl. vom Rhone-
Delta und Montpellier (mon«pelljö) wichtige Sitze der Weberei.
3. Das Garonne - Becken
ist der ausgefüllte innerste Winkel des Meerbusens von Biscaya (aber kein junges
Schwemmland). Südl. der Garonnemündnng Dünen- und Strandseen-
küste, dahinter eine Landschaft wie unsere Lüneburger Heide, die Landes (lahngd)
mit viel Schafzucht; auch jetzt noch hin und wieder wegen des hohen Heidekrautes
Hirten auf Stelzen. Zur Hälfte ist das Gebiet der Landes bereits mit Kiefern
aufgeforstet. — Von den Landes abgesehen ist das Garonne-Becken ein reich
bebauter Fruchtgarten. Das Garonnetal ist das Hauptweingebiet Frankreichs,
besonders die Halbinsel Medoc; Ausfuhrhafen Bordeaux (bordö). Die stürmische
Garonne zerstörte wiederholt Dörfer und Städte. Sprich über die Neben-
flüsse der Garonne! Wo der Adonr? — Nördl. schließt sich an die Garonne-
bucht das Gebiet der Charente mit zcrissenem Dünenwall und Marschland
wie bei der deutschen Nordseeküste.
Toulouse (tulüs) H, am östlichsten Punkte der Garonne und dem Canal du Midi. Alte West-
goten-Hst. — Am Pyrenäenfuße Lourdes (lurd'), Wallfahrtsort. — Am Golfe von
Biscaya die Festung Bayonne (bajouu) /X an der Adour. Benachbart das Weltbad
Blarritz, — Bordenur (bordö) H, oberhalb der Gironde (schirou°d), an der Stelle
der Garonne, wohin die Flut noch die größteu Seeschiffe trägt. Große Weinausfuhr. —
Im benachbarten Gebiet der Charente (§ 177) das kleine Cognac (Kognak), an der Charente
(scharäu^t), ebenso der Kriegshafen Rochefort (rüschsör) und der Kognak ausführende
Handelshafen La Rochelle (rosclm), der jetzt wegen der Anschwemmungen einen großen
Vorhafen bekommen hat: La Pallice (Palllß).
4. Die Bretagne,
(bretanj) Frankreichs mächtiger Wellenbrecher, ein zu niedrigem Flachlande ab-
getragenes uraltes Gebirge. Nebel- und regenreich; im Innern weite Heide-
flächen. Hochseefischerei. — Die Halbinsel hat ihren Namen von den keltischen
Bretonen, den Nachkommen der Briten, die sich um das Jahr 500 hier ansiedelten,
als sie vor den Angeln und Sachsen aus England weichen mußten. — Die Nor-
mannischen Inseln (britisch!) sind Reste der früheren Landverbindung mit
der Halbinsel Cornwall (korn iial) in England. Abb. 1, § 172.
An der sjordähnlich zerrissenen Steilküste der Bretagne die befestigten Kriegshäfen Lorient und
vor allem Brest (brest) , einer der schönsten und geschütztesten Häsen der Welt. Lebhafte
Hochseefischerei. — Au der versandenden Loire-Mündung erhielt die stillgewordene Handels-
stadt Nantes (,,nän°t) O (Edikt 1598) einen großen Vorhafen: St. Nazaire (ßän« nasähr).
Großer Seekanal nach Nantes im Bau.
5. Das Seine-Becken (und die Normandie),
Frankreichs größte und wichtigste Landschaft, reich bewässert, mit mildem Klima
und reichem Anbau. Die Seine wasserreich und ruhig und deshalb für die Schiff-
fahrt wichtig; Schleifenbildung. Sprich über die Nebenflüsse der Seine! Die
ganze Landschaft regelmäßig gebaut, wie ineinandergesetzte Schüsseln, siehe die
Abb. 1, §175! Steilränder nach außen, besonders nach Deutschland, im fran-
zösifchen Lothringen. Hier daher wichtige Verteidigungslinien mit vielen
Festimgen: Toul, Verdun (werdöng), Langres (langr), Reims (rängs). Im
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]