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fest wie eine Mauer standen die Franken, voll Vertrauen zu dem
mächtigen, ihnen unlängst verkündeten Christengottc. Bis tief
in die Nacht dauerte der mörderische Kampf, ohne Entscheidung
rnhete er. Die ganze Nacht blieben die Franken unter Waffen.
Der Kampf wurde erneuert und wieder erneuert; endlich erlagen
die Saracenen dem christlichen Siegesschwerte. Abderrhaman
fiel. Mit ihm sollen mehr als 300,000 Araber erschlagen wor-
den sein. Die, welche übrig blieben, flohen eiligst nach den
Pyrenäen zurück. Europa war gerettet, der Halbmond hinter
die Pyrenäen zurückgesunken.
Dieser Sieg bei Tours, welchen Karl im Oktober des
Jahres 732 erfocht, ist einer der allerschönsten in der Geschichte
der Menschheit und nur vergleichbar dem Siege, welchen die
Griechen über die Perser erfochten. Denn er rettete die Freiheit
Europas, schützte die selbständige Entwickelung und Verfassung
der einzelnen Völker, und, was noch weit mehr ist, er bewahrte
die Anhänger der göttlichen Religion Christi vor dem Aberglauben
der morgenländischen Barbaren. Seitdem ward Karl als der
größte Held der Christentheit verehrt, und ihm der rühmliche Name
Martell oder Hammer gegeben, weil er bei Tours wie mit
einem Hammer auf die Barbaren zermalmend losgeschlagen hatte.
Nachdem die Eroberungssucht der Araber abgekühlt war,
suchten sic sich in ihren neuen Wohnsitzen einzurichten. Wie einst
die Macedonier, so legten auch sie überall feste Plätze an, die
den Mittelpunkt ihrer Macht bilden sollten. Der Chalif Ali
Man für erbaute 760 Bagdad am Tigris und wählte diese
Stadt zu seiner Residenz. Er ermunterte sein Volk zum Handel
und zu den Künsten und Wissenschaften. Um diese Zeit entstand
auch Kahiro in Aegypten und wurde die Haupthandelstadt. Gegen
diese neue Stadt sank Alexandria immer mehr, wie einst Tyrus
gegen Alexandria. Der Handel mit Indien bekam durch die
Araber neues Leben; unter ihnen blühete auch der Ackerbau und
ward sogar wissenschaftlich betrieben. Die Chalifen überhaupt
wurden Beschützer der Künste und Wissenschaften. Sie fingen
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Extrahierte Personennamen: Christengottc Karl Karl Christi Karl Karl Martell
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Bagdad Alexandria Tyrus Alexandria Indien
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rckenden Brdern verstrkt, als tapfere Streiter sich niedergelassen hatten. Fr diese Hlfe verschaffte er ihnen von dem Herzoge von Neapel ein Landgebiet in Unteritalien, machte sie dort zu Htern der Mark gegen die Griechen und legte dadurch, ohne es zu ahnen, den Grund zu dem nachmaligen Normannenreiche in Unteritalien, welches eine mchtige Sttze des ppstlichen Stuhles wurde, sowohl gegen die rmischen Adelsparteien, als auch gegen den Kaiser.
Heinrich war ein uerst thtiger und frommer Kaiser. Besonders nahm er sich der Kirchen und Klster an und beschenkte sie reichlich. Die-Kirche zu Paderborn allein erhielt durch ihren eifrigen Bischof Mein-werf*) der hundert betrchtliche Schenkungen von ihm. Er starb im Zhre 1024 auf seiner Burg Gronau bei Gttingen und wurde im Dom zu Bamberg, wo er ein Bisthum gegrndet und reich ausgestattet hatte, begraben. An seiner Seite erhielt auch seine Gemahlin Kuni-gunde ihre Ruhesttte. Beide wurden vom Papste Eugen Iil unter die Heiligen versetzt.^ Mit ihm erlosch das schsische Kaiserhaus, welches während hundert und fnf Jahre dem deutschen Reiche fnf glorreiche Herrscher, nmlich Heinrich I., Otto I., Otto Ii., Otto Iii. und Heinrich Ii., gegeben und das deutsche Nationalgefhl auerordentlich gehoben hatte.
Die frnkischen (ober salischm) Kaiser (1024 bis 1125).
31. Konrai, Ii., der Salier (10241039).
Nach dem Tode Heinrich's Ii. zogen, der Sitte gem, die deutschen Herzoge und Fürsten, geistliche und weltliche Herren mit groem Ge-folge an den Rhein, den Hauptstrom des Reiches,, in die blhende Ebene
*) Dieser, ein Verwandter der kniglichen Familie, wie auch sein Freund, der Bischof Bern ward von Hildesheim, waren beide eifrige Be-frderet der Knste und Gewerbe. Von dem letzteren heit es insbeson-dere: Er begnstigte nicht nur Maler, Ebenisten, Kunstschreiner, Gold-arbeiter. sondern er verschaffte sich auch jede knstliche Arbeit und jedes Gerth, welches irgend etwas Besonderes an sich hatte, um es seinen dent-schert Knstlern als Muster in die Hand zu geben."
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Eugen_Iil Eugen Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Otto_I. Otto Otto Heinrich_Ii Heinrich