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1. Die alte Geschichte - S. 24

1872 - Münster : Coppenrath
Kakadu, den Kibitz, die Krhe und andere Vgel, wie auch viersige Thiers geradezu nach ihrer Stimme, oder doch nach einer anderen hervorragenden Eigenschaft. Nicht lange durfte aber der Hirt in derselben Gegend bleiben. Er mute vielmehr, sobald das eine Feld abgeweidet war, mit seiner Heerde weiter ziehen und ein frisches suchen. Wo er eine Zeitlang verweilte, da schlug er sein Zelt auf. Er bedurfte dazu blo eines groen, festen Stabes, der in die Erde gesteckt, und der Bekleidung, die an demselben vermittelst kleiner Stbe nach allen Seiten ausgespannt wurde. Diese Bekleidung bestand anfnglich aus Thierhuten; spter aber, nach Erfindung der Spinn- und Webekunst, aus Leinen. Unter solchen tragbaren Zelten wohnte der Hirt mit Weib und Kind, ruhig und ver-gngt, umgeben von seinen Heerden, die im frhlichen Gedrnge umherweideten und die vollen Euter ihnen zur Labung entgegen trugen. Die Bibel nennt uns Jabel als den ersten, welcher unter Zelten wohnte. War die Gegend wasserlos, so grub man eine Grube, die man Cisterne nennt, um hierin das Regen-waffer zu sammeln. In den anderen Erdtheilen ziehen noch wohl jetzt ganze Volkstmme so mit ihren Heerden umher. Von dieser wandernden Lebensweise nennt man sie mit einem griechischen Worte Nomaden. Das anmuthigstebild des Nomaden-lebens stellt uns die Bibel nach der Sndstuth bei den Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob auf. Auch die Viehzucht stand im Alterthume in hohem Ansehen. Selbst Könige und Knigshne beschftigten sich mit derselben. So wurde David hinter seiner Heerde weg zum Throne berufen. 8. Folgen der Viehzucht. Der fortwhrende Umgang mit den Thieren konnte den Hirten auf manche ntzliche Entdeckung führen. Hier wurde ein Thier krank, und andere Kruter, die es sich jetzt suchte, stellten es wieder her. Der Hirt, hierdurch aufmerksam gemacht,

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 21

1861 - Münster : Coppenrath
21 goldenen Gefäßen zu füllen, wenn Pizarro chm für diesen Preis die Freiheit wiederschenke. Gern nahm dieser das Er- bieten an und bezeichnete die angegebene Höhe an allen vier Wanden mit einem schwarzen Striche. Atahualpa hielt auch sein Wort; das Zimmer war bald gefüllt. Als er aber hörte, sein Bruder habe den Spaniern einen noch höheren Preis für seine eigene Loslassung Versprochen, ließ er vor Wuth diesen umbringen. Die Spanier aber hielten jetzt dem Inka ihr gegebenes Wort nicht mehr. Sie nahmen das Gold und verurtheilten ihn dann als einen Brudermörder und Götzendiener zum Feuer- tode. Der Unglückliche weinte und flehete; umsonst, sie führten ihn nach dem Nichtplatze. Unterwegs sprach man ihm zu, Christ zu werden, und verhieß ihm unter dieser Bedingung Milderung der Strafe. In der Angst seines Herzens willigte er gern ein und ließ sich taufen. Dafür wurde er, statt lebendig verbrannt zu werden, aus Gnade am Pfahle erdrosselt. Die Eroberung Perus war jetzt ein Leichtes. Jedoch nicht lange, genoß Pizarro der Früchte dieser Eroberung. Er veruneinigte sich mit seinen Offizieren und fiel endlich in seinem Palaste zu Lima durch das Schwert der Meuchelmörder (1541). Auch die Einwohner von Peru wurden zu Sklaven gemacht und unter die Spanier vertheilt. Mit unerhörter Grausamkeit wurden sie von ihren Herren behandelt. Ja, es wurde sogar allen Ernstes die Frage aufgeworfen, ob man die Indianer überhaupt wohl als wirkliche Menschen betrachten dürfe! Die armen Leute sanken haufenweise todt dahin; denn sie waren der schweren Arbeit nicht gewohnt, auch war ihr Körper sehr schwächlich. Das Wenige, dessen sie bedurften, hatte ihnen bisher ihr schönes Land ohne besondere Psiege dargeboten. Da trat endlich der edelgesinnte Dominikanermönch Las Ca- sas zur Milderung der Noth und des Elends der unglück- lichen Indianer auf. Aus Erbarmen gegen sie gab er den Rath, die ungleich stärkeren Neger aus Afrika zur Arbeit her-

3. Geschichte des Mittelalters - S. 203

1861 - Münster : Coppenrath
203 deutendes Städtchen auf der schwedischen Insel Gothland ist, wohnten damals zwölftauseud Kaufleute. Vorzüglich berühmt wurde diese Stadt durch „dat Mater-Recht, dat de Kooblüde und de Schipers gemaket hebben to.wisby". Auch mit dem russischen Nowgorod wurde eine höchst ergiebige Verbindung an- geknüpft, und auf den Wegen des Handels zugleich auch das Christenthum in ferne Heidenländer gebracht. — In den Nieder- landen blühete der Handel am meisten zu Brügge, Brüssel und Antwerpen. In Antwerpen insbesondere schwang er sich bald zu einer fast unglaublichen Höhe empor. In dem Hafen desselben sah man oft über zwölfhundert Schiffe. Kein Tag verging, an dem nicht fünfhundert Schiffe ein- und ausliefen; an den Markt- tagen stieg diese Anzahl auf acht- bis neunhundert. Täglich fuhren in 'der Regel zweihundert Kutschen durch die Thore der Stadt. Ueber zweitausend Frachtwagen und zehntausend Bau- ernkarren kamen wöchentlich nach Frankreich, Deutschland und Lothringen. Der Reichthum, welcher auf diese Art in die Städte floß, erhöhete der Bürger Selbstgefühl und weckte in ihnen das Streben nach immer größerer Freiheit und Selbständigkeit. Die ' Schwäche der damaligen Fürsten begünstigte ein solches Streben. Die lombardischen Städte gingen allen übrigen mit ihrem Bei- spiele voran. Sie machten sich los vom Kaiser und Reich und bildeten eben so viele Freistaaten. Solche waren Mailand, Pavia, Tortona, Asti und mehrere andere. In Deutschland gab ebenfalls der Reichthum der Bürger die Mittel her, mit welchen sie sich bei ihren Fürsten, die sich oft in großer Geldverlegenheit befanden, Freiheit und Unabhängigkeit erkauften. Eine solche Stadt erkannte alsdann nur den Kaiser als ihren Oberherrn an und hieß sreie Reichstadt. Die Kaiser begünstigten die Städte ganz vorzüglich, um an ihren Einwohnern eine desto festere Stütze gegen den unruhigen und mächtigen Adel zu haben. Dieser sah deshalb mit neidischen Augen auf den Reichthum und Glanz der Städte herab, beobachtete genau ihr Treiben und

4. Die alte Geschichte - S. 52

1846 - Münster : Coppenrath
52 und zog den Deckel ab. Und siehe! da blickten die schönen roth- wangigen Feigen so lieblich und hold aus ihrem Kerker hervor, daß der Sklave ihren Reizen nicht widerstehen konnte. Er kostete eine und wieder eine und so fort, bis nichts mehr zu kosten war. Den Brief aber überbrachte er getreu dem fremden Herrn. Als dieser nun nach den Feigen fragte, von welchen der Brief spreche, überfiel den Sklaven ein gewaltiger Schrecken» Mit groß- ßen Augen sah er den Brief an und hielt ihn für ein belebtes Wesen, weil er seine Näschereien verrathen hatte. 16. Ägyptische Baukunst. Kein Volk hat der Nachwelt so riesenhafte Denkmäler seiner Baukunst hinterlassen, als die Ägyptier. In den östlichen Felsen- gebirgen fanden sie das vortrefflichste Material zu denselben, Gra- nit, Porfyr, Marmor, Alabaster; und dieses benutzten baulustige Könige, um Werke aufzuführen, deren Größe und Pracht uns wahrhaft in Erstaunen setzen muß. Zwar liegen die meisten dieser ungeheuren Denkmäler des Alterthums zertrümmert, oder mit dem aus der Wüste hergeweheten Sande bedeckt, viele jedoch stehen noch jetzt da als ehrwürdige Zeugen des Kunstsinnes und des ausdauernden Fleißes der Ägyptier. Unter ihren Werken verdienen ganz vorzüglich genannt zu werden: 1) Die Obelisken. — Diese sind viereckige oben spitz zulaufende Säulen und haben ohne das Fußgestell eine Höhe von fünfzig bis hundert und achtzig Fuß und sind unten fünf bis fünf und zwanzig Fuß in's Gevierte breit. Bei all' ihrer Höhe bestehen sie doch nur aus einem einzigen Steine von dem härte- sten, meist röthlichen Granit aus dem östlichen oder arabischen Gebirge in Oberägypten. Sie sind auf das feinste polirt und führen auf ihren Seitenflächen hieroglyphische Bilder. Zur Zeit der Überschwemmung wurden diese ungeheuren Massen auf Nil- flößen herübergeholt und durch neugegrabene Kanäle weiter fort- geführt. Welch' mühsames und kostspieliges Geschäft! Wie viele tausend Menschen mußten dabei thätig sein! Und eben so mühsam

5. Die alte Geschichte - S. 103

1846 - Münster : Coppenrath
— 1103 — endlich aber sagte er: „einen Mann, dessen Unterredung ich um Diele Schätze allen Fürsten wünsche." Dann erzählte er ihm wehmüthig das mit Solon geführte Gespräch. Cyrus wurde tief gerührt. Er bedachte, daß auch er ein Mensch, und daß unter den menschlichen Dingen nichts beständig sei. Er schenkte ihm großmüthig das Leben und behielt ihn als Freund und Rathgeber bei sich. Krösus leistete ihm nachher durch seine Klugheit gute Dienste. Der Errettete schickle nun die Ketten, die er auf dem Ge- rüste getragen hatte, zu den delphischen Priestern und ließ fragen: Warum sie ihn doch für die vielen Geschenke, die er gebracht habe, so betrogen hätten. Die Priester aber ließen ihm zurück- \ sagen: Sie hätten ihn nicht betrogen. Ein großes Reich sei ja zerstört, und nur das hätten sie ihm vorhergesagt. Ob aber das persische oder sein eigenes gemeint gewesen sei, das sei ihm nicht dabei gesagt. Das habe einzig vom Schicksale abgehangen. 37. Fernere Eroberungen des Cyrus. Sein Tod. Der Sieg über Krösus schreckte ganz Asien, besonders aber die Griechen, die an der westlichen Küste wohnten. Cyrus hatte ihnen früher Freundschaft angeboten, sie aber hatten diese über- müthig zurückgewiesen und sich sogar mit Krösus verbinden wollen. Jetzt boten sie ihm unaufgefordert Freundschaft und Bündniß an. Cyrus erzählte ihnen statt der Antwort eine Fabel: „Es war einmal ein Fischer, der saß lange am User und pfiff den Fischen zum Tanze. Sie wollten aber nicht kommen. Da nahm er ein Netz und fing sie. Und als er sie an's Land zog, und sie nun um ihn herum sprangen, sagteer: „Höret jetzt nur auf zu tanzen, da ihr vorher auf mein Pfeifen nicht habt tanzen wollen." — Sie wurden daraus von einem seiner Feldherren unterworfen. Er selbst ging auf das große assyrische Reich los und griff Babylon an. Mit Gewalt konnte diese Riesenstadt nicht genommen werden, er eroberte sie durch List. Ju einer finsteren Nacht, als eiu

6. Die Alte Geschichte - S. 24

1866 - Münster : Coppenrath
24 Kakadu, den Kibitz, die Krähe und andere Vögel, wie auch vier- füßige Thiere geradezu nach ihrer Stimme, oder doch nach einer andern hervorstechenden Eigenschaft. Nicht lange aber durste der Hirt in derselben Gegend bleiben. Er mußte vielmehr, sobald das eine Feld abgeweidet war, mit seiner Heerde weiter ziehen und ein frisches suchen. Wo er eine Zeitlang verweilte, da schlug er sein Zelt auf. Er bedurfte dazu bloß eines großen festen Stabes, der in die Erde gesteckt, und der Bekleidung, die an demselben vermittelst kleinerer Stäbe nach allen Seiten ausgespannt wurde. Diese Bekleidung bestand anfänglich aus Thierhäuten; später aber, nach Erfindung der Spinn- und Webekunst, ans Leinen. Unter solchen tragbaren 'Zelten wohnte der Hirt mit Weib und Kind, ruhig und ver- gnügt, umgeben von seinen Heerden, die im fröhlichen Gedränge umherweideten und die vollen Euter ihnen zur Labung entgegen trugen. Die Bibel nennt uns Jabel als den ersten, welcher unter Zelten wohnte. War die Gegend wasserlos, so grub man eine Grube, die man Cisterne nennt, um hierin das Regenwasser zu sammeln. Noch jetzt ziehen ganze Völkerschaften, z. B. die Araber, so mit ihren Heerden umher. Von dieser wandernden Lebensweise nennt man sie mit einem griechischen Worte Nomaden. Das unmuthigste Bild des Nomadenlebens stellt uns die Bibel nach der Sündstnth bei den Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob auf. Auch die Viehzucht stand im Alterthume in hohem Ansehen. Selbst Könige und Königssöhne beschäftigten sich mit derselben. So wurde David hinter seiner Heerde weg zum Throne berufen. 8. Folgen der Viehzucht. Der fortwährende Umgang mit den Thieren konnte den Hirten auf manche nützliche Entdeckung führen. Hier wurde ein Thier krank, und andere Kräuter, die es sich jetzt suchte, stellten es wieder her. Der Hirt, hierdurch aufmerksam gemacht, gebrauchte dieselben Kräuter, wenn er, sein Weib oder Kind,

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 209

1854 - Münster : Aschendorff
209 den Körper dadurch schwerer zu machen und ihn plötzlich in die Tiefe hinabzusenken. Läßt der Druck nach, so dehnt sich die Luft wieder aus, und ohne Anstrengung wird der Fisch wie ein Ballon in die Höhe gehoben. So durchschneidet er das Wasser noch bequemer, als der Kahn, den die Hand des Menschen gezimmert, und rudert mit den kurzen Flossen rascher als der Frosch, den die vier Nuderstangen seines Leibes ihrer Länge wegen mehr behindern. Von der angegebenen Grundgestalt weichen indeß viele Fische ab. Mit wurmförmiger Gestalt schlängeln sich ohne Ruderflossen und Schuppen in Flüssen und Seen Fische dahin, die man lange Zeit sogar für Würmer gehalten. Ihr fleischi- ger , kreisrunder Mund kann sich, wie der eines Blutegels, so fest an Felsen und Klippen, an Holz und Thiere saugen, daß es große Kraft kostet, ihn wieder davon zu trennen. Mag dann das Meer seine Wellen in die Höhe thürmen und mit dem Schiffe wie mit einem Balle spielen, daß der geängstigte Mensch jeden Augenblick meint, der feste Bau müsse an den Felsen zu Spreu zerschellen — der Mund der Steinsauger, wie man diese Fische wohl nennt, hält fest, und wohlgemutst schlängelt sich das Thier wieder langsam durch die Fluth, wenn Sturm und Wogen sich gelegt haben. Der Mensch gedachte seiner nicht, aber ein sorgendes Auge wacht auch in der Tiefe des Meeres, und an dem Fischlein mögen wir erkennen, daß wir noch nicht verlassen sind, wenn die Wogen des Lebens uns zu verschlingen drohen. — Die Fische haben zum Ergreifen ihrer Nahrung nichts an- ders, als ihr Maul, welches zu diesem Zwecke mit sehr star- ken , oft knorpeligen Lippen, und im Innern meist mit spitzen Zähnen versehen ist. Diese Zähne dienen nicht zum Zermal- men, die Nahrung wird ungekaut hinabgeschluckt. Es versteht sich fast von selbst, daß im Wasser, wo nur wenige Pflanzen wachsen, die Fische größtentheils auf den Raub lebendiger Geschöpfe angewiesen sind, mögen es Krebse, Muscheln, Wür- mer oder noch kleinere Thiere sein. Aber Raubfische heißen nur diejenigen, welche ihres Gleichen, oder gar Thiere höherer Ordnung angreifen und verzehren. Man betrachte nur einen Hecht mit seiner platt gedrückten Schnauze und mit den na- 14

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 222

1854 - Münster : Aschendorff
222 ziehen des Seiles in seiner rechten Hand, und wird sogleich an demselben in das Boot hinaufgezogen, wobei er den Stein zurück- läßt, der nachher an dem daran befestigten Seil gleichfalls herauf- gewunden wird. Die Verrichtung der Taucher ist mit einer sol- chen Anstrengung verknüpft, daß, wenn sie wieder in das Boot zurückkommen, ihnen häufig Blut aus Mund, Ohren und Nasen- löchern herausfließt; allein dies hindert sie nicht, abermals unter- zutauchen, sobald die Reihe wieder an sie kommt. Oft machen sie an einem Tage 40—50 Sprünge, und bringen bei jedem Sprunge ungefähr 100 Muscheln herauf. Einige Taucher reiben sich den ganzen Körper mit Oel ein und verstopfen sich die Ohren und Nase, damit das Wasser nicht hineindringen könne; andere hinge- gen treffen nicht die mindeste Vorkehrung. Die Zeit, die sie unter dem Wasser zubringen können, beträgt zwar in der Regel nur 2 Minuten, allein man hat Beispiele von Tauchern, die es 4 und sogar 5 Minuten aushalten konnten. Mit diesem Geschäfte eines Tauchers, das den Europäern im höchsten Grade schwer und ge- fährlich vorkommen muß, werden die Indianer von Kindheit an vertraut. Die größte Gefahr, der sie ausgesetzt sind, besteht darin, daß sich ihnen ein Haifisch nähert, während sie unter dem Wasser sind. Die von den Tauchern heraufgebrachten Muscheln werden auf dem Strande ausgelegt, wo sie in der Sonnenhitze schnell sterben. Nach einigen Tagen gerathen sie in Fäulniß; dann öffnen sich die Schalen, welche das Perlmutter liefern, von selbst, und man nimmt die Perlen heraus. Viele Muscheln enthalten gar keine Perlen, andere eine einzige, wieder andere aber mehrere, manch- mal bis dreißig. Der Größe nach sind die Perlen sehr verschie- den ; die ganz kleinen heißen Saatperlen und werden dem Gewichte nach verkauft. Bei den größeren richtet sich der Werth nicht nur nack der Größe, sondern auch nach der Farbe und Gestalt. Die theuersten müssen rund und weißglänzend sein; solche, die erbsengroß sind, gehören schon zu den seltenen. An Werth stehen die Perlen nur dem Diamante, Rubine und Smaragde nach. Die Taucher selbst haben keinen großen Gewinn, denn sie arbeiten im Taglohne wie die Bergleute, die Gold und Silber graben; ihnen nützt es nicht viel, ob die Ausbeute an Perlen groß oder klein ist. L8. Die Jnfusionsthierchen. Mit der genauesten Kenntniß aller der Thiere, welche für unser Auge sichtbar sind, kommen wir noch lange nicht an die Grenze dieses Reiches von Geschöpfen. Bewaffnet der Mensch sein Auge mit einem guten Vergrößernngsglase, so öffnet sich ihm eine ganz neue Welt von Geschöpfen dieses Reiches. Ein berühmter Naturforscher (Muschenbröck) hat

9. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 284

1854 - Münster : Aschendorff
284 Stein in die Höhe, so wird derselbe, wenn er einen bestimm- ten Punkt erreicht hat, sich zur Erde neigen. Jeder Körper, der von ihr auf irgend eine Weise entfernt wird, fliegt so- gleich , wenn ihn nichts mehr hindert, zu ihr hin; das heißt, er wird durch eine in der Erdkugel liegende Kraft angezogen. Man nennt diese Ziehkraft die Schwere, und nimmt an, sie habe im Mittelpunkt der Erde ihren Sitz. Oft versteht man unter Schwere auch die Eigenschaft der Körper selbst, zur Erde zu fallen oder gegen die Erde zu drücken. Daß die Körper gegen die Erde Schwere zeigen, ist von großer Wichtigkeit; sonst würden sie sich ja von der Erde ver- lieren, in's Weite fliegen. Das Hans, welches wir bauen, steht auf dem Boden fest, weil es von der Erde angezogen wird. Ohne Schwere könnten wir uns selbst nicht auf der Erde erhalten; sogar die Luft, die unsern Erdball umhüllt, würde sich verlieren. So offenbart sich auch hier der große Baumeister in seiner uns unbegreiflichen Weisheit. Wird ein Körper von einer beträchtlichen Höhe herabge- lassen , so fällt er anfangs langsam, dann immer schneller, je näher er der Erde kommt. Ist die Höhe nicht zu groß, so sinkt er in der ersten Sekunde 15 Fuß, in der zweiten 3 mal 15 , in der dritten 5 mal 15 Fuß u. s. w. Läßt man einen Stein von einem steilen Berge herabrollen, so sieht man deutlich, daß die Geschwindigkeit seiner Bewegung von Augenblick zu Augenblick beschleunigt wird. Läuft man selbst einen Berg hinunter, so empfindet man gleichfalls das Gesetz der beschleunigten Bewegung, indem man wider Wil- len, und oft mit Gefahr in ein immer schnelleres Laufen kommt. Während des Fallens muß jeder Körper die unter ihm liegende Luft erst zur Seite schieben, weshalb seine zuneh- mende Bewegung gemäßigt wird. Dichte Körper, als Gold, Blei und andere Metalle arbeiten sich besser durch die Luft hindurch; aber lockere, z. B. Flaumfedern, Schneeflocken, de- ren Theile weit auseinander liegen, haben natürlich nicht so viel Gewalt, die Luft hinwegzudrängen. Daher nimmt man bei ihnen das beschleunigte Fallen wenig wahr; sie schweben oft nur äußerst langsam zur Erde nieder.

10. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 291

1854 - Münster : Aschendorff
291 Dies wird leicht erkannt; denn wenn man das Wetter- glas langsam in eine schiefe Richtung bringt, als wollte man es umlegen, so fährt das Quecksilber durch den leeren Raum hinauf, bis an das Ende der Röhre, und man hört einen kleinen Knall. Dies könnte nicht geschehen, wenn noch Luft darin wäre. Sie würde sagen: „Ich bin auch da; ich muß auch Platz haben." Drittens: Die Luft, die die Erde und Alles umgibt, drückt unaufhörlich von oben gegen die Erde hinab, weil sie selbst, wie alle körperlichen Dinge von der Erde angezogen wird; ja sie will, vermöge einer inwendigen Kraft unauf- hörlich nach allen Seiten ausgedehnt und, so zu sagen, aus- gespannt sein, bis auf ein Gewisses! Sie ist Gottes leben- diger Athem, der die Erde einhüllt, und Alles durchdringt und segnet, und hat gar viele verborgene Wunder. Also geht die Luft durch jede offene Thür, ja durch jedwedes Spältlein in die Häuser, und aus einem Gelaß in das andere, und auch durch die kleine Oeffnung an der Spitze des Kölbleins hinein, und drückt auf das Quecksilber. Die Luft aber, welche noch draußen ist, drückt immer nach und will auch noch hinein und will durchaus keinen leeren Raum leiden. Ei, sie drückt und treibt das Quecksilber in der langen Röhre gewöhnlich zwi- schen 27 und 28 Zoll weit in die Höhe, bis sie nimmer wei- ter kann. Denn wenn das Quecksilber in der Röhre einmal eine gewisse Höhe erreicht hat, so drückt es, vermöge seiner eigenthümlichen Schwere, der Luft wiederum dergestalt ent- gegen , daß beide in das Gleichgewicht treten. Da strebt gleiche Kraft gegen gleiche Kraft, und keines kann dem an- dern mehr etwas anhaben. Die Luft spricht: „Gelt, du mußt droben bleiben?" Das Quecksilber aber spricht: „Gelt, du bringst mich nicht höher? Merke viertens die Hauptsache: Der Druck und die Spannung in der Luft bleibt nicht immer gleich; einmal ist er stärker, ein andermal schwächer. Die Gelehrten wissen selbst nicht immer, woher dies kommt. Wird nun die Span- nung der Luft auf einmal stärker, so daß man sagen kann, sie gewinne neue Kraft, so drückt sie auch um so stärker auf das Quecksilber im Kölblein, so daß es in der Röhre höber 19 *
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