34
rühmten Mitgliedern fort, besonders durch die sogenannten lan-
do« fúnebres oder Leichenreden, worin den Vorfahren oft er-
dichtete Triumphe, Confútate u. s. w. zugeschrieben wurden, die
jo in die Geschichte übergegangen sind.
Die eigentliche Geschichtschreibung begann erst nach dem
zweiten punischen Kriege sich in Rom nach und nach auszubil-
den, und zwar durch die Annalisten, deren zahlreiche Werke
jedoch verloren und nur durch die Anführungen späterer Schrift-
steller bekannt sind. Sie zeichneten die römische Geschichte von
der Erbauung der Stadt an in einfachen und schmucklosen Chro-
niken (anuales) nach der Reihenfolge der Jahre auf.
Der erste unter den römischen Annalisten ist nach des Li-
vius Zeugniß Q. Fabius Pictor, der im zweiten punischen
Kriege gedient hatte und nachher mehre für uns größtentheils
verloren gegangene Bücher (anuales) schrieb, deren Glaubwür-
digkeit indessen schon von Polpbius in Zweifel gezogen worden
ist. Der fast gleichzeitige, als sorgfältiger Geschichtsforscher ge-
rühmte L. Ein eins Ali mentu s, der ebenfalls im zweiten
punischen Kriege gedient hatte, schrieb eine Geschichte Roms von
der Gründung an bis auf seine Zeit, aber in griechischer Spra-
che; ebenso Acilius, dessen Annalen ein gewisser Claudius
ins Lateinische übersetzte. Weit mehr haben wir den Verlust
der „Origines" des M. Porcius Cato Censorinus zu
beklagen, worin nach sieben Büchern die Geschichte des Ursprun-
ges der Stadt Rom und der andern Städte Italiens, dann
insbesondere die Geschichte der beiden punischen Kriege und der
darauf folgenden Ereignisse bis 151 v. Chr. behandelt war.
Fast gleichzeitig besang der Dichter Q. Ennins, aus Rudiä
in Campanien, in einem großen Nationalepos von achtzehn Bü-
chern (anuales) die Geschichte Roms von dessen Gründung an
bis auf seine Zeit, von welchem Werke auch zahlreichere und
größere Bruchstücke auf uns gekommen sind. Die vielen Anna-
listen der folgenden Zeit sind uns meist nur den Namen und
einzelnen Anführungen nach, die sich insbesondere bei Livius
finden, bekannt.
Unter den noch vorhandenen Schriften der Alten, welche
die römische Geschichte in einigem Zusammenhänge behandeln,
sind folgende hervorzuheben, a. In griechischer Sprache
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Claudius M._Porcius_Cato_Censorinus
!
4
Erste Periode: Von den ltesten Zeiten bis auf Cyrus den
Perser (4000 bis 555 vor Chr.).
Zweite Periode: Von Cyrus dem Perser bis auf Alexan-
der den Groen (555 bis 333 vor Chr.).
Dritte Periode: Von Alexander dem Groen bis auf des Octavinus oder Augustus Alleinherrschaft in Rom (333 bis 30 vor Chr.).
Vierte Periode: Von der Alleinherrschaft des Augustus bis zur Auflsung des westrmischen Reiches (30 vor Chr. bis 476 nach Chr.).
Der Schauplatz der ltesten Völker war, so viel wir wissen, Asien und ein Theil von Afrika und Europa. Wir wollen deshalb zuvor diese drei Erdtheile im Allgemeinen betrachten; die nhere Beschreibung der einzelnen Lnder insbesondere wird im Verlaufe der Geschichte an der gehrigen Stelle erscheinen.
4. Asien.
Asien ist als das eigentliche Stammland der Menschen zu betrachten. Von jeher war es der Schauplatz groer Weltbegebenheiten. Alle Cultur, alle Kenntnisse und Einrichtungen haben sich von hieraus der die Erde verbreitet. Um so mehr verdient es, in geographischer Hinsicht betrachtet zu werden. Es vereiniget in seinem ungeheuren Umfange von 800,000 Quadratmeilen jedes Klima der brigen Erdtheile, da es vom Pole bis zum Aequator hinaufreicht. Von Europa wird es durch den Don, von Afrika durch die acht Meilen breite Landenge von Suez geschieden. Uebrigens ist es rings vom Meere um-flssen und bietet wegen seiner eingezackten und buchtenreichen Ufer die schnsten Hfen und Anfahrten fr den Handel dar. In seinem Innern liegen unermeliche Steppen fr Hirten-Vlker, rauhe, waldige Gebirge fr Jgerhorden, aber auch die fruchtbarsten Ebenen fr den Ackerbau. In diesen prangt die Natur mit den ppigsten Erzeugnissen fr die verschiedenartigsten Bedrfnisse des Lebens. Eine Menge groer und kleiner
1
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Alexander Alexander Augustus Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Octavinus Rom Chr. Asien Afrika Europa Asien Europa Afrika Suez
Die Ii t g t f ä) % d) t t
1. Schöpfung der ersten Menschen und ihr Sündcnfall.
Das heiligste und ehrwürdigste Buch, das wir Christen haben,
ist die Bibel oder heilige Schrift. Diese giebt uns die
einfachsten und doch erhabensten Nachrichten über die Entstehung
der Welt und des Menschen, über dessen erste Schicksale, über
die Verbreitung der Volkstämme, über ihre Lebensart und Sitten.
Nach dieser heiligen Urkunde, mit welcher die Sagen der übrigen
Völker mehr oder weniger übereinstimmen, schuf Gott das Weltall
bloß durch sein Wort: „Es werde!" in sechs Tagen. Am sechsten
und letzten Tage schuf er den Menschen nach seinem Ebenbilde,
und machte ihn zum Herrn über die ganze Schöpfung. Er
nannte ihn Adam, d. i. Mann von Erde, und gab ihm eine
Gefährtin, die Eva.
Dieses erste Menschewpaar setzte Gott in einen schönen Gar-
ten, Paradies genannt. Hier grünten die anmuthigsten Bäume,
hier wuchsen die köstlichsten Früchte. Eine reiche Quelle, die
sich in vier klare Ströme theilte, machte den Garten noch schöner
und angenehmer. In diesen blühenden Gefilden der Anmuth
und des Segens lebten die beiden ersten Menschen in voller Un-
schuld und Freude. Sie liebten Gott über alles, und dieser ging
so liebreich unh freundlich mit ihnen um, wie ein Vater mit sei-
nen Kindern. „Esset nur, — sprach er, — von allen Bäumen
im Paradiese; aber von diesem Baume hier, dem Baume der
Erkenntniß des Guten und Bösen, sollet ihr nicht essen, sonst
werdet ihr des Todes sterben."
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
238
Vermögen in sechs Klassen. Die Bürger ver ersten Klasse waren
die reichsten und vornehmsten und mußten 100,000 römische
As, oder 2000 Thaler besitzen. Cie hießen vorzugsweise Clafsici,
und hievon bedeutet noch bei uns der Ausdruck „Klassisch"
das Ausgezeichnete und Vorzügliche. Zu jeder der solgenden
Klassen war ein verhältnißmäßig geringeres Vermögen zureichend.
Die zweite Klasse mußte 85,000, die dritte 50,000, die vierte
25,000, die fünfte 11,000 As im Vermögen haben. Die
sechste Klasse war bei weitem die zahlreichst». In ihr waren
die ärmsten Bürger, die weniger oder nichts im Vermögen hatten.
Nach dieser neuen Eintheilung richtete sich auch der Grad
der Verbindlichkeit zum Kriegsdienste. Für Bewaffnung und
Unterhalt im Felde mußte damals jeder Bürger selbst sorgen.
Die erste Klasse machte im Kriege die Schwerbewaffneten aus.
Jede der solgenden Klassen war immer im Verhältnisse zu der
vorhergehenden leichter bewaffnet, bis aus die sechste, die von
allem Kriegsdienste ausgeschlossen 'blieb. Servius ging hiebei von
dem Grundsätze aus, daß der Bürger, welcher am meisten im
Kriege zu verlieren habe, auch am tapfersten fechte; daß hingegen
der , welcher wenig oder nichts zu verlieren habe, gleichgültig
bleibe und leicht feine Fahne verlasse.
Um aber den Vornehmen wegen ihrer größeren Verpstich-
tungen auch größere Vorrechte einzuräumen, nahm er eine zweite
Eintheilung sämmtlicher Bürger in 193 Centurien oderkom-
pagnien vor. Diese vertheilte er so unter die sechs Klassen, daß
die erste allein acht und neunzig, also mehr als alle übrigen
Klassen zusammen, enthielt. Die zweite bestand aus 22 Centu-
rien, die dritte aus 20 , die vierte aus 22, die fünfte aus 30,
die sechste aus einer einzigen. Weil nun in den Volksversamm-
lungen der Römer alles nach der Mehrheit der Stimmen ent-
schieden wurde, so erhielten die Vornehmen in der ersten Klage
das volle Übergewicht. Denn von nun an gaben die Bürger
nach Centurien ihre Stimme, weshalb auch die Versammlungen
Comitia centuräita genannt wurden. Jede Centurie hatte nur
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
unseren Augen und werden zertrümmert; Nationen blühen aus
und welken wieder hin; immer neue Erscheinungen, neue Wech-
sel, in deren Mittelpunkte immer der Mensch steht! Während
so die Geschichte klar die Vergangenheit vergegenwärtiget, hält
sie dem lebenden Geschlechte einen Spiegel vor, der ihm ein
treues Bild irdischer Größe und Niedrigkeit, menschlicher Macht
und Schwäche, aber auch zugleich ein Bild von dem ewigen Wal-
ten der göttlichen Vorsehung wie über die Schicksale einzelner
Menschen, so ganzer Völker wiedergibt. Die Geschichte ist des-
halb auch die sicherste Gefährtin auf der Reise durch das Leben.
Vieles aber von dem, was seit sechstausend Jahren gesche-
hen ist, ist längst wieder vergessen; vieles ist noch gar nicht zu
unserer Kunde gekommen, vieles ist auch höchst unwichtig. Die
Weltgeschichte beschränkt sich deshalb darauf, aus der großen
Masse bet Begebenheiten nur die wichtigsten und einflußreich-
sten aufzuzeichnen.
2. Hülfswissenschaften derselben.
Man kann sich nicht eher eine richtige und lebhafte Vorstel-
lung von den Begebenheiten selbst machen, bis man 1) den
Schauplatz kennt und vor Augen hat, w o sie sich zutrugen, und
2) die Zeit, wann sie sich zutrugen. Ueber das erste gibt die
Geographie oder Erdkunde, über das zweite die Chrono-
logie oder Zeitrechnungskunde Auskunft. Geographie und
Chronologie sind deshalb unerläßliche Hülsswissenschasten für
die Weltgeschichte und werden wohl bildlich die beiden Augen
derselben genannt. Ohne sie würde man beim Erlernen der
Geschichte im Finsteren tappen.
Was die Chronologie betrifft, so waren von jeher gewiffe
Ereignisse in dem Leben der Völker von solcher Wichtigkeit, daß
sie dieselben als Punkte festsetzten, von denen sie ihre Jahre
zu zählen anfingen. So zählten die alten Römer ihre Jahre
von dem Zeitpunkte der Erbauung ihrer Stadt, vom Jahre
753 vor Chr.; die Griechen von der Erneuerung der olympischen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
4
Erste Periode: Von den ältesten Zeiten bis auf Cyrus den
Perser (4000 bis 555 vor Chr.).
Zweite Periode: Von Cyrus dem Perser bis auf Alexan-
der den Großen (555 bis 333 vor Chr.).
Dritte Periode: Von Alexander dem Großen bis auf des
Octaviänus oder Augustus Alleinherrschaft in Rom (333
bis 30 vor Chr.).
Vierte Periode: Von der Alleinherrschaft des Augustus bis
zur Auflösung des weströmischen Reiches (30 vor Chr.
bis 476 nach Chr.)..
Der Schauplatz der ältesten Völker war, so viel wir wissen,
Asien und ein Theil von Afrika und Europa. Wir wollen
deshalb zuvor diese drei Erdtheile im Allgemeinen betrachten;
, die nähere Beschreibung der einzelnen Länder insbesondere wird
im Verlaufe der Geschichte an der gehörigen Stelle erscheinen.
.4. Asien.
Asien ist als das eigentliche Stammland der Menschen zu
betrachten. Von jeher war es der Schauplatz großer Welt-
begebenheiten. Alle Cultur, alle Kenntnisse und Einrichtungen
haben sich von hieraus über die Erde verbreitet. Um so mehr
verdient es, in geographischer Hinsicht betrachtet zu werden. Es
vereiniget in seinem ungeheuren Umfange von 800,000 Qua-
dratmeilen jedes Klima der übrigen Erdtheile, da es vom Pole
bis zum Aequator hinaufreicht. Von Europa wird es durch
den Don, von Afrika durch die acht Meilen breite Landenge
von Suez geschieden. Uebrigens ist es rings vom Meere um-
flossen und bietet wegen seiner eingezackten und buchtenreichen
Ufer die schönsten Häfen und Anfahrten für den Handel dar.
In seinem Innern liegen unermeßliche Steppen für Hirtenvöl-
ker, rauhe, waldige Gebirge für Jägerhorden, aber auch die
fruchtbarsten Ebenen für den Ackerbau. In diesen prangt die
Natur mit den üppigsten Erzeugnissen für die verschiedenartigsten
Bedürfniffe des Lebens. Eine Menge großer und kleiner Ströme
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Alexander Alexander Augustus Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Octaviänus Rom Asien Afrika Europa Asien Europa Afrika Suez
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
— 145 —
thun, auch sie wissentlich oder gefährlich nicht beherbergen, behausen, etzen, träncken, enthalten,1) oder gedulden, sonder ein jeder den andern mit rechter Freundschafft und Christlicher Lieb meynen solle.
Wir erbieten uns auch, allen Fleiß fürzuwenden und zu fördern, damit das obgemeldt Concilium in einem halben Jahr außgeschrieben und publicirt und darnach in einem Jahr gehalten [werde].
Aber im Fall, so das nicht erlangt werden möchte, daß alsdann die gemeinen Stände deß Reichs wider zu einander auff eine gelegene Mahlstatt berufst und beschrieben würden, zu rathschlagen, was des ge-rneldten Concilii und sonst ander nohttürsftigen Sachen halben ferner für-zunernen und zu handeln sey. —
Geben in Unser und des Reichs statt Regenspurg, den dritten Tag deß Monats Augusti, anno Domini etc. im 1500 und im 32., Unsers Keiserthurnbs im 12. und Unsers Reichs im 17.
Carolus.
102. Kopernikus über die Umdrehung der Erde. 1543.
Das weltbewegende Werk des Nikolaus Kopernikus (geb. 19. Febr. 1473 in Thorn, gest. 24. Mai 1543 als Domherr in Frauenburg): „Über die Bewegungen der Himmelskörper" erschien nach 36iähriger Ausreifung 1543 in latein. Sprache zu Nürnberg. Übersetzt von Menzzer, Thorn 1879. Vgl. Dam mann, Quellenb. zur Gesch. der Naturwiss., Dresden 1906, S. 16 ff.
Ich überlegte, für was diejenigen, welche die Meinung von der Unbeweglichkeit der Erde als bestätigt annehmen, es halten würden, wenn ich behauptete, die Erde bewege sich. Ich schwankte daher lange, ob ich meine Abhandlungen, die ich zum Beweise ihrer Bewegung geschrieben, herausgeben sollte.
Man wird nuu vielleicht nicht so sehr darüber verwundert sein, daß ich es gewagt habe, diese meine Nachtarbeiten zu Tage zu fördern, nachdem ich mir bei ihrer Ausarbeitung so viele Mühe gegeben, sondern erwartet vielmehr von mir zu hören, wie es mir in den Sinn gekommen ist, gegen die angenommene Meinung der Astronomen, ja beinahe gegen den gemeinen Menschenverstand mir eine Bewegung der Erde vorzustellen. Deshalb will ich nicht verhehlen, daß mich znm Nachdenken über eine neue Art, die Bewegungen der Wellkörper zu berechnen, nichts anders bewogen hat, als daß die Astronomen selbst bei ihren Untersuchungen hierüber nicht einig sind.
Als ich nun über die Unsicherheit der astronomischen Überlieferungen lange nachgedacht hatte, gab ich mir die Mühe, die Bücher aller Weisen, deren ich habhast werden konnte, von neuem zu lesen, um nachzusuchen, ob nicht irgend einer einmal der Ansicht gewesen wäre, daß die Bewegungen der Welt-körper anders verliefen. Da sand ich denn zuerst bei Cicero, daß jemand geglaubt habe. die Erde bewege sich. Nachher fand ich auch bei Plutarch, daß andere ebenfalls dieser Meinung gewesen seien?) Hierdurch veranlaßt fing auch ich an über die Beweglichkeit der Erde nachzudenken, obgleich die Ansicht widersinnig schien. Und so habe ich denn unttr der Annahme von Bewegungen, welche ich in diesem Werke der Erde zuschreibe, sowie durch viele und lange fortgesetzte Beobachtungen endlich gefunden, daß, wenn die Bewegungen der übrigen Planeten auf einen Kreislauf der Erde um die Sonne bezogen und diese Erdbahn dem Kreislauf jedes Gestirns zugrunde gelegt wird,
*) unterhalten. — 2) d. H. seiner gedenken.
3) Besonders der alexandrinische Astronom Aristarch von Samos (um 260 v. Chr.). Auch die Pythagoräer glaubten schon an die Umdrehung der Erde.
Zurbonsen, Ouellenbuch. ü. 10
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift]]
Extrahierte Personennamen: Carolus Nikolaus Cicero
Zweite Unterabteilung der (Sefchirhte des Mittclnlters
(von Karl dem Groen (768) bis zum Beginne der Kreuzzge (1096).)
Einundzwanzigster Abschnitt.
Karl der Grotzc, der wichtigste Herrscher des ganzen Mittelalters, errichtet durch zahlreiche Kriege ein einziges groes Frankenreich, der welches er im Jahre 800 n. Chr. die kaiserliche Wrde gewinnt. Seine bedeutendsten Kriege sind: 1. der Sachsenkrieg (772804), 2. der Krieg gegen die Langobarden (774), 3. der Krieg in Spanien (778), 4. der Krieg gegen Thassilo von Bayern (788) und gegen die Avaren (791).
Karl der Groe (768 bis 814). der die Jugendzeit dieses berhmtesten Herrschers des Mittelalters ist merkwrdiger Weise nichts bekannt. Wie ein fertiger Held erscheint Karl auf der Bhne der Weltgeschichte. Anfangs regierte er mit seinem Bruder Karlmann gemeinschaftlich. Als dieser aber schon nach drei Jahren starb, trat er allein an die Spitze des Reiches, das damals bereits fast das ganze jetzige Frankreich, die Niederlande Und einen Teil von Deutschland umfate. Durch die Gewalt der Waffen war es gegrndet worden, nur durch sie konnte es auch erhalten und erweitert werden; denn es war von kriegerischen und eroberungsschtigen Vlkern rings umlagert. Wir werden des-halb Karl fast unaufhrlich auf dem Schlachtfelde finden, bald in diesem, bald in jenem Teile Europas. Karls erster Zug war ge-geu die Aquitauier im sdlichen Frankreich gerichtet, die sich gegen ihn emprt hatten. Sie wurden schnell besiegt und wieder unter-worfelt. Den blutigsten und langwierigsten Krieg aber hatte er dann gegen die Sachsen zu führen, in dessen Zeitspanne auch fast alle anderen Kriege Karls fallen. Der besseren bersicht halber wollen wir jenen Hauptkrieg uns ohne Unterbrechung vorfhren.
Krieg gegen die Sachsen unter Widukind (772 bis 804). Unter all den vielen Kriegen Karls des Groen hat keiner so viele Anstrengungen gekostet, als der gegen die Sachsen.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl_der_Grotzc Karl Thassilo Karl Karl Karl Karlmann Karl Karl Karls Karls Karls
Extrahierte Ortsnamen: Sachsenkrieg Spanien Bayern Frankreich Niederlande Deutschland Europas Karls Frankreich Sachsen Karls Sachsen Sachsen
390
Erster Zeitraum.
Jahr ungefähr 10 Minuten zu groß angenommen. Da verordnete
Gregorius Xlll., im Jahr 1582 solle man nach dem 4ten October
October gleich den 15ten (nicht den 5ten) nehmen, um die verlornen
10 Tage wieder einzubringen, und dann solle zwar alle 4 Jahre ein
Schaltjahr seyn, doch die vollen Jahrhunderte nur das vierte Mal,
also 1000 ein Schaltjahr, aber 1700, 1800, 1900 gemeine Jahre
(die nach dem julianischen Kalender als die treffenden 4ten Jahre auch
Schaltjahre sind), 2000 aber ein Schaltjahr. Die katholischen Lander
nahmen den gregorianischen Kalender an; und zwar gleich, die
Protestantenjn Deutschland erst 1700, die Engländer 1752, die
Schweden 1753. Nur die Russen und alle Bekenner der griechischen
Religion halten noch am alten Kalender oder am alten Styl, und
sind im Datum nun schon 12 Tage hinter uns zurück, weil sie 1700
und 1800 beidemal einen Tag verloren haben, so daß unser 17. Mai
1835 bei ihnen der 5. Mai heißt.
§• 45.
Neue Klosterorden.
Wahrend der Kirchentrennung durch Luther und andere soge-
nannte Reformatoren verlor die Kirche viele Mitglieder, aber in ih-
rem Schoße blüheten auch neue rüstige Arbeiter auf, die ich nicht ver-
schweigen darf.
Der h. Cajetanus, geboren zu Vicenza im Gebiete von Ve-
nedig, gründete als Priester zu Rom Hospitäler, und diente den Pest-
kranken. Peter Carafa, Bischof zu Theate (nachher Pabft
Paulus Iv.) entwarf mit ihm den Plan zu einem armen Orden, der
die Almosen nicht einmal selbst sammelte,^ sondern von den Gaben
lebte, welche die Gläubiger von selbst brachten. So entstand der
Theatinerorden 1524 von Weltpriestern unter klösterlicher Zucht.
Der h. Cajetanus beförderte vorzüglich den feierlichen Gottesdienst und
den öftern Empfang der h. Sacramente.
Der h. Philippus Nerius, 1515 zu Florenz von vornehmen
Eltern geboren, stiftete den Orden des Oratoriums, durch tägliche
Predigt und durch unablässige Betstunden (woher der Name)
das Volk zu erbauen. Er sorgte für die Armen, wie Joannes^de
Deo, und kirchliche Würden schlug er immer aus. Er starb als 80jah-
riger Greis am h. Frohnleichnahmsfeste 1595, nachdem er an diesem
Tage noch die h. Messe gehalten, und alle Pflichten seines Ordens
erfüllet hatte.
Der h. Camillus von Lellis, 1549 in Italien geboren, in
der Jugend ausschweifend, bekam mit 25 Jahren ein bösartiges Ge-
schwür an den Füßen, und besserte seinen Wandel nun ganz. Er trat
zu Rom in ein Hospital der Unheilbaren, und diente den Kranken mit
unbeschreiblicher Liebe. Mit 32 Jahren befähigte er sich noch zur Prie-
sterweihe, um den Kranken auch zu ihrem Seelenheile nützlich zu wer-
den, und stiftete mit einigen andern Priestern einen besondern Ho-
spitals r den, der 1585 vom Pabste bestätigt wurde. Er starb 1614
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
232
auf den königlichen Palast in Paris setzte, und die noch im
Jahre 1737 zu sehen war. In Deutschland scheint das gewerb-
thätige Augsburg die ersten Schlaguhren gehabt zu haben.
Ihre eigentliche Vollkommenheit und Sicherheit entbehrten
aber alle diese Uhren noch, da ihnen der Pendel fehlte, den
im siebenzehnten Jahrhundert der berühmte Florentiner Ga-
lilei und der Holländer Huygens erfanden. Dagegen gab es
noch vor Ablauf des Mittelalters künstliche Taschenuhren.
Der Ruhm dieser Erfindung gehört ebenfalls einem Deutschen,
Peterhele, der um das Jahr 1509 Uhrmacher zu Nürn-
berg war. Dieser verfertigte die ersten, in ihrer Form noch
ziemlich ungeschickten, unter dem Namen der „Nürnberger
Eierlein" bekannten Uhren. Bald nach ihm verbesserte sich
auch die äußere Form der Taschenuhren, so daß man im
Stande war, außerordentlich kleine zu liefern. Selbst der
deutsche Kaiser Karl V. beschäftigte sich mit der in seiner Zeit
so beliebten Uhrmacherkunst. Der Holländer Huygens hat sich
auch um ein regelmäßiges Getriebe der Taschenuhren nicht ge-
ringe Verdienste erworben.*)
Eroberung Eonstantinopels durch die Türken (1453).—
Das griechische Reich bot um diese Zeit einen betrübenden An-
blick dar. Es glich einem alten, morsch gewordenen Gebäude,
das nur bei stillem, heiterem Himmel noch zusammenhält, bei
einem Windstoße aber aus seinen Fugen weicht und in Trüm-
mer auseinander fällt. Die, welche sich als Nachkommen der
Sieger bei Marathon, Salamis und Platää rühmten, waren
feige entnervte Weichlinge, die von den benachbarten, kriege-
rischen Völkern verachtet und nur Weiber genannt wurden.
Selten saß ein guter Kaiser auf dem Throne, der mit kräf-
tiger Hand die Zügel der Regierung führte. Sein guter Wille
ward ihm selbst zum Verderben. Die meisten Kaiser endeten
aus eine gewaltsame Art. Die Schwächen des Reiches wurden
immer sichtbarer und waren eben so viele Lockspeisen für die
benachbarten Feinde, welche eine Provinz nach der andern
davon abrissen.
*) Die Repe tiruhr wurde von dem Engländer Bar low 1676, erfunden.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]