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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 147

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
147 Rokokozeit; leicht und phantastisch sind seine Holzmalereien, ge-schineidige Herren und kokette Damen mit schelmischen Gesichtern, zurck-gestrichenen Haaren und kleinen zierlichen Gesichtern wei er bei lndliche Festen in herrlicher Weise zu schildern. (Schferbilder.) In Deutschland gab es keinen Maler, der auch nur annhernd den Ruhm Schlters erreichte. Berechtigtes Aussehen erregte Anton Grass als tchtiger Portrtmaler; zu etiler volkstmlichen Bedeutung brachte es Dauiel Chodowiecki, dessen gesunde Auffassung und dessen srischer und treuherziger Humor ihn zu dem berhmtesten Jllustra-tor der gleichzeitigen schnen Literatur (Lessings Minna von Barnhelm," Basedows Elementarwerk") machten. Raphael Mengs und Angelika Kaussmann gehren der deutschen Knstlerkolonie in Italien an, die den Glanben an die Heimat verloren hatte und der Meinung war, die deutsche Kunst msse erst auf italienischem Boden nach klassischen Mustern geschaffen werden. 4. Das Kunsthandwerk. Die verschiedenen Kunstrichtungen, die vornehmlich eine prunkvolle Ausstattung der Wohn- und Gesellschaftsrume erstrebten, gaben dem Kunsthandwerk eine mannigfaltige und reiche.beschftigung, stellten aber Hisch im Aokokostit. auch an seine Leistungsfhigkeit die hchsten Anforderungen. Mit groem Fleie und einem richtigen Verstndnis haben sich die Handwerker in die einzelnen Stilarten eingearbeitet und mit einer bewundernswerten Meisterschaft die oft schwierigen Auftrge ausgefhrt; Tischler, Eisen-schmiede und Glasschleifer leisteten wirklich Groes, während die Gold-schmiedekuust verfiel. 10*

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 113

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Felbiger, und betrt verdienstvollen Ferdinand Kindermann, dem spteren Bischof von Leitmeritz. Knnst und Wissenschaft war sie eine verstndige und warme Frderin; Wien wurde der Sammelplatz tchtiger Gelehrten und der berhmtesten Komponisten lheydn, Gluck, Mozart, Beethoven) jener Zeit; das Wiener Theater geno ein hohes Ansehen. Nicht minder sorgte die groe Frstin fr di? Belebung der Industrie und fr die Hebung von Handel und Verkehr. In Wien wurde eine Porzellan-sabrik gegrndet, bhmische Leinwand und Brnner Tuche waren weit der die Grenzen sterreichs bekannt und gesucht. Wien entwickelte sich zu einer Industriestadt, neue Wasser- und Landwege wurden angelegt, und sterreichi-sche Handelsschiffe brachten die reichen Erzeugnisse des heimischen Gewerbe-Fleies nach Kleinasien und den Hfen Indiens. 3. Maria Theresias letzte Lebensjahre. Der pltzliche Tod ihres Gemahls, des Kaisers Franz L, erschtterte die sonst so starke Frau so sehr, da sie bis zum Ende ihres Lebens die Trauerkleider nicht wieder ablegte. Zum Mitregenten in den sterreichischen Lndern ernannte sie ihren Sohn, den spteren Kaiser Joseph Ii. Ihr Lebensabend wurde noch getrbt durch die erste Teilung Polens, an der sie sich nur blutigen Herzens beteiligte, und durch den Bayerischen Erbfolgekrieg, deffen schnelle Beendigung ihrem entschiedenen Eingreifen zu verdanken ist; schon bald darauf starb sie. Zu dir, zu dir, ich komme, Gott, nimm meine Seele auf!" waren ihre letzten Worte. Mit Maria Theresia schied eine der edelsten Frauen aus dem Leben, die jemals die Krone getragen haben. Von ihren Untertanen wurde sie wie eine Mutter geliebt, ihren Feinden flte sie Bewunderung ein, und wegen ihrer Sittenreinheit, ihres herzlichen Familienlebens und ihrer edlen weiblichen Tugenden wurde sie geachtet von arm und reich, von hoch und niedrig. In Wien ist ihr in neuerer Zeit ein von der Meisterhand Zumbusch' geschaffenes, herrliches Denkmal gesetzt worden. Kart Vii. und Kranz I. Nach dem Tode Karls Vi. (S. 84) wurde Karl Albrecht von Bayern Kaiser. Whrend er sich zu Frankfurt a. M. mit vielem Pomp als Karl Vii. krnen lie, verlor er die Krone seines eigenen Landes; denn als in Frankfurt die Krnungsfeierlichkeiten stattfanden, besetzten die sterreicher Mnchen, wo sich Maria Theresia huldigen lie. Ihm folgte nach kurzer Negierungszeit der Kaiser Franz I., der Gemahl Maria Theresias. Die glnzenden Eigenschaften seiner Gemahlin stellten den einfachen und bescheidenen Fürsten zu sehr in Schatten. Die Krone war ihm eine Brde, und in den zwanzig Jahren, die er regierte, hat er nichts Nennens-wertes fr das Wohl des Deutschen Reiches getan; die Herrschaft in den sterreichischen Lndern fhrte Maria Theresia durchaus selbstherrlich. Bei seinen immerhin guten Geistesgaben und seinen nicht unbedeutenden Kennt-nissen aus dem Gebiete des Kriegs- und Finanzwesens htte er einen kleinen Staat glcklich machen knnen; aber fr die Gre und die verwickelten Ver-Brockmann. Lehrbuch der Geschichte Iii. o

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 139

1861 - Münster : Coppenrath
139 aus Holland herbei und übernahmen die Anführung eines Theiles des Bundesheeres. So befand man sich denn am Ende des Jahres 1625 wieder an die Stelle zurückgesetzt, in der man sich bei dem Anfänge des Krieges in Böhmen befand; nur war jetzt das nördliche Deutschland der Schauplatz eines Krieges der Reichsgewalt gegen aufrührerische, mit dem Auslande verbündete Reichstände, — eines Krieges, von wel- chem man in Deutschland, von welchem man bis dahin in ganz Europa kaum ein ähnliches Beispiel hatte. Wallcnsiein. — Es schien fast, als wäre das Glück an Ferdinands Thron gefesselt; denn bei der neuen Gefahr zeigte sich ihm auch wieder neue Hülfe. Es trat jetzt einer seiner Offiziere vor ihn, mit dem überraschenden Anerbieten, ihm ein Heer zu verschaffen, ohne daß es ihm das Geringste kosten sollte. Dieser Mann hieß Albrecht von Wallen st ein (eigentlich Wald st ein). Er war aus einem freiheitlichen Geschlechte von lutherischen Eltern zu Prag geboren, später aber zur katholischen Religion zurückgekehrt. Er genoß in sei- ner Jugend einer vielseitigen Bildung. Bald nach seinem Ab- gänge von der Universität Altdorf in Bayern durchreisete er Holland, England, Frankreich und Italien. Zu Padua zog ihn besonders der dort ertheilte Unterricht in der Astrologie oder Sterndeuterei an; denn es herrschte damals der Aber- glaube, man könne aus dem Stande der Sterne die künftigen Schicksale der Menschen erkennen. Hier war cs, wo ihm der Sterndeuter Seni die Versicherung gab, in den Sternen ge- lesen zu haben, Wallenstein sei zu hohen Ehren bestimmt. Seit der Zeit war Seni sein trautester Freund, und Ehrgeiz seine heftigste, ja fast einzige Leidenschaft. Die Bürgschaft in seiner- eigenen Brust, zu etwas Außerordentlichem bestimmt zu sein, schienen ihm von nun an auch die Sterne, welche er in nächt- licher Stille beobachtete, zu bestätigen. Mit hohen Entwürfen in der Seele kehrte er in sein Vaterland zurück und nahm beim kaiserlichen Heere Dienste.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 300

1861 - Münster : Coppenrath
300 einen der größten Staatsmänner damaliger Zeit, der durch Schriften voll Kühnheit und Feuer seine Landsleute fortwäh- rend für die Sache der Freiheit begeisterte, nach Frankreich geschickt und durch ihn ein Bündniß mit Ludwig Xvi. im Jahre 1778*) glücklich zu Stande gebracht. Im Jahre 1779 trat Spanien, und das Jahr darauf auch Holland dem Bunde alle Freistunden und oft selbst einen Theil der Nacht dem Lesen nützlicher Bücher. Bald verfertigte er selbst kleine Aussätze für das Volk, die all» gemeinen Beifall fanden. Hierdurch aufgemuntert setzte er seine schrift- stellerischen Arbeiten fort, legte nachher eine eigene Buchdruckerei an und gab eine Zeitung heraus, die mit allgemeinem Beifalle ausgenommen wurde. Durch tiefes Nachdenken und gründliches Forschen erfand er 1777 den Blitzableiter, wodurch sein Name in ganz.europa be- rühmt wurde. England beeiferte sich, diesen merkwürdigen Mann für sich zu gewinnen, und ernannte ihn zum General-Postmeister aller eng- lisch-nordamerikanischen Kolonien; allein dieser mit ansehnlichen Ein- fünften verbundene Posten bestach ihn nicht zum Nachtheile der Wahr- heit und der gerechten Sache seines Vaterlandes. Bei dem Ausbruche der Mißhelligkeitcn zwischen England und Amerika reifete er selbst nach London und vertheidigte hier die Rechte seines Vaterlandes mit eben so großer Einsicht als Freimüthigkeit. Als er im Jahre 1778 wegen Ab- schließung des Bündnisses mit Frankreich nach Paris kam, gcricth die ganze Stadt in freudige Bewegung; Jeder wollte den berühmten Ame- rikaner sehen. Er erlebte den Tag der Freiheit noch, den sein und sei- nes Freundes Washington unermüdetes Wirken herbeigeführt hatte. Als Erfinder des Blitzableiters und Befreier des Vaterlandes ward er bei seiner Aufnahme in die französische Akademie von dem gelehrten d'alem- bert mit dein eben so schönen als wahren Verse Virgil's bewillkomm- net: „Eripuit coelo fulmen, sceptrumque tyrannis!“ d. i. „Dem Himmel entriß er den Blitz, den Tyrannen das Scepter." Er starb, allgemein verehrt und bewundert, 1790, in seinem vier und achtzigsten Jahre. Merkwürdig ist noch die Grabschrift, die er sich selbst setzte: „Hier liegt der Leib Benjamin Franklin's, eines Buchdruckers, als Speise für die Würmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt herausgcnommcn, und welches seiner Inschrift und Vergoldung beraubt ist. Doch wird das Werk selbst nicht verloren sein, sondern einst wieder erscheinen in einer neuen, schöneren Ausgabe, durchgesehen und verbe>- sert von dem Verfasser." *) In demselben Jahre brach der bayerische Erbfolgekrieg aus.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 33

1861 - Münster : Coppenrath
lichkeit in hohem Ansehen stand. Er war der Sohn eines un- bemittelten Bergmannes, zu Eisleben am 10. November 1483 geboren. Nachdem er zuerst das Gymnasium zu Magdeburg, dann zu Eisenach besucht hatte, bezog er, achtzehn Jahre alt, die damalige Universität Erfurt, um sich nach dem Wunsche seiner Eltern der Rechtswissenschaft zu widmen. Allein diese entsprach des Jünglings Neigung nicht. Er widmete sich lieber mit allem Eifer dem Studium der Theologie oder Religions- wissenschaft, und ließ sich in das dortige Augustinerklofter auf- nehmen. Das einförmige, abgeschlossene Leben aber machte ihn bald trübsinnig und schwermüthig; eine schwächliche Gesundheit erhöhte die Reizbarkeit seines Gemüthes. Dazu war seine Seele durch vielfache Zweifel beängstigt, so daß er selbst das Mitleid seiner Ordensbrüder erregte. Aus dieser drückenden Lage befreite ihn endlich der Vorgesetzte seines Ordens, Doctor Staupitz, der dem jungen Augustiner einen angemesseneren Wirkungskreis eröffnete. Auf seine Empfehlung wurde er im Jahre 1502 von dem Kurfürsten von Sachsen, Friedrich dem Weisen, nach seiner neu gestifteten Universität Witten- berg berufen. Freudig folgte er diesem Rufe, trat nun in das Kloster zu Wittenberg und übernahm eine Lehrstelle in der Philosophie. Zehn Jahre später vertauschte er diese nach dem Wunsche seines Fürsten mit einer Lehrstelle in der Theologie und übernahm zugleich das Predigtamt in der Schloßkirche. Beide Aemter boten ihm eine schickliche Gelegenheit dar, mit offener Freimüthigkeit die Mißbräuche zu rügen, die damals mit dem Ablasse getrieben wurden. Seine Predigten regten mächtig das Volk auf. Der Zudrang zu denselben war um so größer, je kühner und ungewöhnlicher sie waren. Es kamen Gegen- stände zur Sprache, von denen das Volk selbst Zeuge war, und die jeder Vernünftige schon längst im Stillen mißbilliget hatte. Denn eben jetzt trieben Tetzel und seine Genossen ihr Unwesen mit dem Ablässe in der Gegend von Wittenberg. Es war am Allerheiligenabend (am 31. Oktober) des Jahres 1517, als Luther fünf und neunzig in lateinischer Welter's Wcltgesch. Hi. 16. Aufl. 3

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 248

1840 - Münster : Coppenrath
248 Franklin, *) einem der größten Staatsmänner damaliger Zeit, der durch Schriften voll Kühnheit und Feuer seine Landsleute fortwährend für die Sache der Freiheit begeisterte, nach Frankreich *) Er war der Sohn eines Seifensieders, zu Boston 1706 geboren. Bei einem seiner Brüder erlernte er die Buchdruckerkunst, wid- mete aber alle Freistunden, und oft selbst einen Theil der Nacht, dem Lesen nützlicher Bücher. Bald verfertigte er selbst kleine Aufsätze für das Volk, die allgemeinen Beifall fanden. Hiedurch aufgemuntert setzte er seine schriftstellerischen Arbeiten fort, legte nachher eine eigene Buchdruckerei an und gab eine Zeitung heraus, die mit allgemeinem Beifalls ausgenommen wurde. Durch tiefes Nachdenken und gründliches Forschen erfand er 1749 den Blitz- ableiter, wodurch sein Name in ganz Europa berühmt wurde. England beeiferte sich jetzt, diesen merkwürdigen Mann für sich zu gewinnen, und ernannte ihn zum General-Postmeister aller englisch-nordamerikanischen Kolonien; allein dieser mit ansehnli- chen Einkünften verbundene Posten bestach ihn nicht zum Nach- theile der Wahrheit und der gerechten Sache seines Vaterlandes. Bei dem Ausbruche der Mißhelligkeit zwischen England und Amerika reisete er selbst nach London und vertheidigte hier die Rechte seines Vaterlandes mit eben so großer Weisheit als Frei- müthigkeit. Als er im Jahre 1778 wegen Abschließung des Bünd- nisses mit Frankreich nach Paris kam, gerieth die ganze Stadt in freudige Bewegung; Jeder wollte den berühmten Amerikaner sehen. Er erlebte den Tag der Freiheit noch, den sein und seines Freundes Washington unermüdetes Wirken herbeigeführt hatte. Als Erfinder des Blitzableiters und Befreier des Vaterlandes ward er bei seiner Aufnahme in die französische Akademie von dem gelehrten d'alambert mit dem eben so schönen als wahren Vers bewillkommnet: „Eripuit coelo fulruen , sceptrumque tjrannis,“ d. i. „Dem Himmel entriß er den Blitz, den Tyran- nen das Scepter." Er starb, allgemein verehrt und bewundert, 179t), in seinem vier und achtzigsten Jahre. Merkwürdig ist noch die Grabschrift, die er sich selbst setzte: „Hier liegt der Leib Benjamin Franklin's, eines Buchdruckers, als Speise für die Würmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt herausgenommen, und der seiner Inschrift und Vergol- dung beraubt ist. Doch wird das Werk selbst nicht verloren sein, sondern einst wieder erscheinen in einer neuen, schöneren Aus- gabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser."

7. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 41

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
41 denkend- Mensch an die Existenz der Begriffe glaube, dch diese also im Menschengeiste wohnten, Platon ging einen b^eutsamen Schritt weiter und lehrte, da die Begriff- nicht im M-nscheng-.st- sond-rn unabhngig davon vorhanden seien, und zwar als rem geistige Personen, die nach Art der christlichen Engel in -in-r Art Himmel em besonderes Dasein fhrten. Diese nannte er Ideen. Es gibt nun soviel 3been, als es Begriff- gibt; sie stehen alle unter der hchsten Nee, der Idee des Guten ober Gottes. Gott ist aber nicht klotz Herr der Ideenwelt, sondern auch der Weltbildner, berhaupt die Ursache aller Ursachen, und er steht auch fortwhrend zu unserer Welt in Beziehung, indem er allem die Existenz und die Erkennbarkeit verleiht. Der Mensch nach Platon. Der Mensch hat drei Seelen: den vovg oder die erkennende Seele, den Sv^iog oder die mutige Seele und die ircuhj/Lua oder die begehrliche Seele. Der vovg ist der Lenker des Wagens, der von den zwei Rossen ^6g und gezogen wird: der Svfig ist edel und fgsam, die imv[ua dagegen ist strrisch und reibt den Seelenwagen gar leicht zum Irdi,chen hm, also m einen irdischen Krper hinein, in dem die drei Seelen dann wie m emem Grabe leben: tf/ua xpvv\g. Die Seele hat also schon m der Ideenwelt gelebt (Prexistenz) und durchlebt viele ^orper wanderung), bis sie vollstndig gelutert m ?bejrei^ darf - In der irdischen Luterungszeit mutz die Seele darauf bedacht sein, die Ideenwelt, in der sie frher gelebt hat, mglichst wieder m sich aufzufrischen: die Wiedererinnerung ist das einzig wahre Wissen, und dieses Wissen beeinflut ohne weiteres auch das Handeln des Menschen, hat also ein tugendhaftes Leben zur unmittelbaren <yolge. 50. Aristoteles und die peripatetiker. Das Leben des Aristoteles (384-322) Aristoteles war geboren in Stageira auf der Chalkidike, weshalb er der ^tagirite hei . Mit 13 Iahren kam er nach Athen, wo er volle 20 3ahre mit ^latmi und der Akademie in Beziehung blieb bis zum Tode desp^on (34 ), zuerst als sein Schler, dann als sein Nebenbuhler. Nicht lange nach Piatons Tode wurde er von Philipp, dem Könige von Makedonien, mit der Erziehung des 13-jhrigen Alexander betraut. Als Alexander gegen das Perserreich aufbrach (334), zog Aristoteles zum zweitenmal nach Athen, wo er bis zum Tode Alexanders blieb. In dieser Zeit stellte er der Akademie ein eigenes philosophisches System entgegen, das er im Lykeion-Parke seinen Schlern vermittelte^ seine Lehre und Schule wurde die peripatetische genannt, sei es von den Laubgangen (6 nzqlnaxog) des Parkes, sei es, weil er lustwandelnd lehrte. Die Philosophie betrieb er als Hauptstudium? daneben gab er sich in ausgedehntem Matze auch anderen wissenschaftlichen Forschungen hin, bei denen ihn sein kniglicher Zgling ln wahrhaft frstlicher Weise untersttzte. Beim Tode Alexanders nutzte er, der ssia angeklagt, nach Chalkis auf Euboia flchten, wo er schon im folgenden Jahre 322 starb (in demselben Jahre wie Demosthenes).

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 231

1875 - Münster : Coppenrath
— 231 — Die Kolonien im Bunde mit auswärtigen Mächten. Der Congreß hatte den berühmten Benjamin Franklin*), einen der größten Staatsmänner damaliger Zeit, der durch Schriften voll Kühnheit und Feuer seine Landsleute fortwährend für die Sache der Freiheit begeisterte, nach Frankreich geschickt und durch ihn ein Bünd-niß mit Ludwig Xvi. im Jahre 1778**) glücklich zu Stande gebracht. Im Jahre I779*trat Spanien, und das Jahr barauf auch Hollanb dem Bunbe gegen England bei, bessen Herrschaft auf dem Meere schon längst die Eifersucht der übrigen seefahrenben Nationen erregt hatte. Jetzt *) Er war der Sohn eines Seifensieders, ru Boston 1706 geboren. Bei einem seiner Brüder erlernte er die Buchdruckerkunst, widmete aber alle Freistunden und oft selbst einen Theil der Nacht dem Lesen nützlicher Bücher. Bald verfertigte er selbst kleine Aufsätze für das Volk, die allgemeinen Beifall fanden. Hierdurch aufgemuntert setzte er seine schriftstellerischen Arbeiten fort, legte nachher eine eigene Buchdruckerei an und gab eine Zeitung heraus, die mit allgemeinem Beifalle aufgenommen wurde. Durch tiefes Nachdenken und gründliches Forschen erfand er 1777 den Blitzableiter, wodurch sein Name in ganz Europa berühmt wurde. England beeiferte sich, diesen merkwürdigen Mann für sich zu gewinnen und ernannte ihn zum General-Postmeister aller englisch-nordamerikanischen Kolonien; allein dieser mit ansehnlichen Einkünften versehene Posten bestach ihn nicht zum Nachtheile der Wahrheit und der gerechten Sache seines Vaterlandes. Bei dem Ausbruche der Mißhelligkeiten zwischen England und Amerika reifete er selbst nach London und vertheidigte hier die Rechte seines Vaterlandes mit eben so großer Einsicht als Freimüthigkeit. Als er im Jahre 1778 wegen Abschließung des Bündnisses mit Frankreich nach Paris kam, gerieth die ganze Stadt in freudige Bewegung; Jeder wollte den berühmten Amerikaner sehen. Er erlebte den Tag der Freiheit noch, den sein und seines Freundes Washington unermüdetes Wirken herbeigeführt hatte. Als Erfinder des Blitzableiters und Befreier des Vaterlandes ward er' bei seiner Aufnahme in die französische Akademie von dem Gelehrten d'alembert mit dem eben so schönen als wahren Verse bewillkommnet: „Eripnit coelo fulmen, sceptrumque tyrannis!“ d. i. „Dem Himmel entriß er den Blitz, den Tyrannen das Scepter." Er starb, allgemein verehrt und bewundert, 1790, in seinem vier und achtzigsten Jahre. Merkwürdig ist noch die Grabschrift, die er selbst entworfen hatte: „Hier liegt der Leib Benjamin Franklin's, eines Buchdruckers, als Speise für die Würmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt herausgenommen, und welches seiner Inschrift und Vergoldung beraubt ist. Doch wird das Werk selbst nicht verloren sein, sondern einst wieder erscheinen in einer neuen, schöneren Ausgabe, durchgesehen und verbessert von. dem Verfasser." **) In demselben Jahre brach der bayerische Erbfolgekrieg aus.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 6

1875 - Münster : Coppenrath
Einer den Muth habe, gegen den vorkommenden Mißbrauch öffentlich aufzutreten, alle Mißvergnügten sogleich seine Partei ergreifen würden. Luther (1517). — Damals lebte als Lehrer an der Hochschule zu Wittenberg der Augustinermönch Martin Luther, der wegen seiner großen Gelehrsamkeit und unbescholtenen Sittlichkeit in hohem Ansehen stand. Er war der Sohn eines unbemittelten Bergmannes, zu Eisleben am 10. November 1483 geboren. Nachdem er zuerst das Gymnasium zu Magdeburg, dann zu Eisenach besucht hatte, bezog er, achtzehn Jahre alt, die damalige Universität Erfurt, um sich nach dem Wunsche seiner Eltern der Rechtswissenschaft zu widmen. Allein diese entsprach des Jünglings Neigung nicht. Er widmete sich lieber mit allem Eifer dem Studium der Theologie oder Religionswissenschaft und ließ sich in das dortige Augustinerkloster aufnehmen. Das einförmige, abgeschloffene ^ Leben aber machte ihn bald trübsinnig und schwermüthig; eine schwäch-»z^Jiche Gesundheit erhöhte die Reizbarkeit seines Gemüthes. Dazu war v .^y seine Seele durch vielfache Zweifel beängstigt, so daß er selbst das Mitleid seiner Ordensbrüder erregte. Aus dieser drückenden Lage be-sreiete ihn endlich der Vorgesetzte seines Ordens, Doctor Staupitz, der dem regen emporstrebenden Geiste des jungen Augustiners einen angemesseneren Wirkungskreis eröffnete. Auf seine Empfehlung wurde er im Jahre 1508 von dem Kurfürsten von Sachsen, Friedrich dem jytcr Weisen, an seine neu gestiftete Universität Wittenberg berufen. fl, Lr Freudig folgte er diesem Rufe, trat nun in das Kloster zu Wittenberg wiv und übernahm eine Lehrstelle in der Philosophie. Zehn Jahre später vertauschte er diese nach dem Wunsche seines Fürsten mit einer Lehrstelle in der Theologie und übernahm zugleich das Predigtamt in der Schloßkirche. Beide Aemter boten ihm eine schickliche Gelegenheit dar, mit Freimüthigkeit mancherlei Mißbräuche zu rügen, die sich in die Kirche eingeschlichen hatten. Seine Predigten regte mächtig das Volk auf. Der Zndrang zu denselben war um so größer, je kühner und ungewöhnlicher sie waren. Es kamen Gegenstände zur Sprache, von denen das Volk täglich selbst Zeuge war, und die jeder Vernünftige schon längst im Stillen mißbilliget hatte. Auch trieben eben jetzt Tetzel und seine Genossen das Geschäft der Verkündigung des Ablasses in der Gegend von Wittenberg. Es war am Allerheiligenabend (am 31. Oktober) des Jahres 1517, als Luther fünf und neunzig in lateinischer Sprache geschriebene Theses

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 73

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Politische Ereignisse in der zweiten Hlste der Regierungszeit Friedrichs d. r. 73 noch mglich war. Denn die gewaltsame Staatsumwlzung, die tu Frankreich bereits begonnen hatte, erschtterte bald die schon morschen Gruud-festen des ehrwrdigen rmischen Reichs deutscher Nation. Leopolds Il Nachfolger Franz Il (17921806) war der letzte Trger der ihres Glanzes lngst beraubten Kaiserkrone. 56. Kulturzuftnde in Deutschland während der Zeit des frftlichen Hbfolutismus. Whrend des Reiches Oberhaupt, wie der Hofleben. Gang der Geschichte bewies, gegenber der Souvernitt der Reichssrsteu fast alle Gewalt eingebt hatte, der stndige stndische Regens-brg er Reichstag seinen Beschlssen keine Geltung verschaffen konnte, das Reichskammergericht zu Wetzlar trotz aller Anstrengungen die Berge von Prozessen nicht abzutragen vermochte, bten die kleinen Potentaten ihre Herrschergewalt gegen ihre Untertanen mit vollster berzeugung un-beschrnkten Herrscherrechtes. Die Mittel fr die kostspieligen Launen des Landesvaters, fr Lustschlsser, die Sttten der endlosen Vergngungen und lockerer Sitten, fr Theater, Opern, Hetzjagden, Leibgarden und Heere", denn es gab auch kleine Soldatennarren" muten die Landeskinder liefern. An den Hfen mancher geistlichen Herren ging es nicht viel besser zu, als an den Residenzen ihrer weltlichen Standes-genossen. Doch war es in den geistlichen Frstentmern fr das Volk vorteilhaft, da die geistlichen Gter reich waren und die Inhaber wechselten. Im allgemeinen war das Sprichwort Unterm Krummstab ist gut wohnen" noch berechtigt. Manche Landesherren und zwar gerade geistlichen Standes regierten als wahre Wohltter ihres Volkes, andre wie Tyrannen. Mehrere verkauften ihre Landeskinder als Soldaten an England. Segensreich Schn-wirkte als Minister und Generalvikar des Frstbistums Mnster besonders ^eben^ sr die Erziehung und Bildung der Jugeud der Freiherr Friedrich Wilhelm Franz von Frstenberg, der den vortrefflichen Pdagogen Overberg berief (1783). Ihr hoher Geist durchwehte auch den Kreis der edeln Frstin Gallitzin, eine kleine Gesellschaft auserlesener, ernster Denker. Berhmter ward (seit 1775) Weimars Musenhof, dessen Mittelpunkt die Herzogin Literatur. Amalie, deffen Apollo Goethe war. Erst in der berschumenden Jugend-kraft des Freuudespaares Goethe und Karl August, Herzogs von Sachsen-Weimar, ein Bild der Sturm- und Drangperiode der Literatur, bot er spter den Anblick eines der ruhigen, klaren Schnheit geweihten an-tiken Tempelgebietes, in welchem vornehmlich zwei Gttergestalten, Dios-kuren der Dichtkunst, Hand in Hand wandelten. Goethe und Schiller, aber auch andere Geister sannen und sangen, Herder, der Apostel der Humanitt", der echte Harfner der Volkspoesie, und der ehrsame und in dem Reich der Phantasie so ausgelassene Patriarch" Wieland. Das Verstndnis sr den Geist des klassischen Altertums, wie er in den an-tiken Bildwerken zum Beschauer redet, weckte in diesem Kreise wie allent-halben namentlich Winckelmanns Geschichte der Kunst des Altertums"
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