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1. Die alte Geschichte - S. 22

1872 - Münster : Coppenrath
! 22 Tod oder Sklaverei herbei. Er kennt keine andere, als rauhe, ungestme Vergngen, den Taumel berauschender Getrnke und kriegerischer Tnze. Bei reichlicherem Fange ist er unmig im Gensse und berlt sich dann einer trgen Ruhe, bei welcher die Krfte der Seele unausgebildet bleiben. Eine vllige Verwilderung, wie wir sie zum Theile noch jetzt in manchen Gegenden der brigen Erdtheile finden, ist die notwendige Folge einer solchen Lebensart. An der Ostkfte Australiens z. B. gingen die Neger frher ganz nackt. Der einzige Putz ihres schwarzen Krpers war eine Malerei mit rother Thonerde. Sollte es aber recht vornehm sein, so malten sie weie Ringe um die Augen und weie Streifen in verschiedenen Richtungen der den ganzen Krper, steckten auch wohl einen Knochen oder ein Hlzchen durch die Nase. Kleidungsstcke, die ihnen die Europer aus Mitleid anboten, nahmen sie zwar an und Mhen sie verwundert von allen Seiten; dann aber warfen sie diese hastig wieder weg. Den Krper zu bedecken hielten sie fr hchst unanstndig. In Mexiko rieben manche ihren Krper mit wildem Honig ein und beklebten ihn dann der und der mit Papageienfedern. In diesem sonderbaren Putze tanzten sie jubelnd umher und flgen auch wohl gern mit den anderen Vgeln zum Himmel auf. Gegen nchtliche Ueberflle wilder Thiere suchten sie wohl Schutz auf hohen Bumen. Dort fetzten sie sich auf einem breiten Aste nieder und schliefen so in grner Laube ruhig und sicher, mitten zwischen den bunten Vgeln, die umher auf den Zweigen saen, während darunter die wilden Thiere brllend vorbergingen. Auf der Halbinsel Labrador, die im nrdlichen Amerika an der Hudsonsbai liegt, herrschte die grausame Sitte, da der Sohn mit eigener Hand seinen alten schwachen Vater tdtete, sobald dieser an der Jagd nicht mehr Theil nehmen konnte. Er hielt das sogar fr den grten Liebesdienst, und unbegreiflich war es ihm, wie der Europer so etwas gr auf am finden konnte. Ja man hat Menschen getroffen, die

2. Die alte Geschichte - S. 11

1846 - Münster : Coppenrath
11 6. Europa. Europa ist der kleinste von den im Alterthume bekannten Erdtheilen; es enthält nur 180,000 Quadratmeilen. Aber für die Entwickelung und Bildung der Menschheit hat es mehr ge- than, als die übrigen Erdtheile zusammen. Das Edelste und Herrlichste, was die Menschheit aufzuweisen hat, keimte oder reifte auf europäischem Boden. Seine Bewohner beherrschen jetzt sogar den größten Theil der anderen Erdtheile; seine Schiffe und Flotten durchsegeln alle Meere. Herrlich blühen Künste und Wissenschaf- ten und machen stets größere Fortschritte. Das Klima Europa's ist von dem Klima Asiens und Afrika's sehr verschieden. Europa liegt fast ganz unter einem gemäßigten Himmelstriche. Von jeher waren deshalb auch seine Bewohner rüstige, thätige und Freiheit liebende Menschen, ihr Gemüth durch keine niedrige Leisenschaft abgestumpft. Die Bewohner Asiens hingegen wurden bei den vielen Produkten; die ihnen der Boden ohne eigene Mühe und Anstrengung darbot, üppig und schwel- gerisch; der Druck der Regierung hemmte jede geistige Regsamkeit; und in Afrika erstarb fast jede Thätigkeit unter dem glühend heißen Himmelstriche. Zudem blieb die etwaige wissenschaftliche Bildung in Asien und Afrika größtentheils nur das Eigenthum einer abgesonderten Klasse von Menschen, während sie sich in Europa durch freie Mittheilung über alle Klassen segensreich ver- breitete ; und was die Natur hier versagte; errang man durch Künste und Verkehr. Von Griechenland ging die europäische Bildung aus. In der Mitte dreier Erdtheile gelegen und durch vielfachen Verkehr mit den orientalischen Völkern verbunden, theilte Griechenland durch seine Kolonien den verschiedensten Völkern Europa's seine geistige Regsamkeit und Bildung mit. Sicilien, Italien und Frankreich erlangten den ersten Keim der griechischen Kultur, der herrlich aussproßte und blühete. Nur die inneren Provinzen der einzelnen Länder und die entlegenen Gegenden, als das Slavenland, Polen und Rußland, machten langsame Fort-

3. Die Alte Geschichte - S. 9

1866 - Münster : Coppenrath
9 Asien vermittelst der Landenge von Suez zusammen. Von Eu- ropa ist es durch die nur sieben Meilen lange und drittehalb Meilen breite Meerenge von Gibraltar geschieden. Es liegt größ- tentheils in der heißen Zone und bildet ein Hochland, das ter-" rassenförmig nach allen vier Hauptweltgegenden abfällt und in Süden, Westen und Osten nur von niederem sandigen Küsten- saume begrenzt ist. Die bekannten Gebirgszüge sind der große und kleine Atlas, die Hauptströme der Nil und Niger. In keinem andern Erdtheile breiten sich so unermeßliche Wüsten aus, in denen nur Himmel und Sand gesehen, kein Laut gehört wird. Im Alterthume war bloß der nördliche Theil näher be- kannt, und in diesem wieder nur die Küstenländer, insbesondere Aegypten und Karthago. Jenes gehörte sogar zu den ersten gebildetsten Staaten. Dagegen war das innere Afrika unbe- kannt und ist es zum Theil noch jetzt, ungeachtet in der neuesten Zeit viel gethan worden ist zur Erforschung desselben. Jener nördliche Theil hat nur zwei große Flüsse, den Nil und den Niger. Er zerfällt seiner natürlichen Beschaffenheit nach in drei Theile, die bereits im Alterthume durch eigene Namen unterschieden wurden. 1) Das bewohnte Afrika, die heutige Berberei,*) das längs dem Mittelmeere sich hinziehende Küstenland, wel- ches mit Ausschluß von Tripolis sehr fruchtbar und da- her zu allen Zeiten sehr bevölkert war. 2) Das thierreiche Afrika, durch welches die Gebirgs- kette des Atlas sich hinzieht. Es ist reich an wilden Thieren und an Datteln. Die Araber nennen es Bile- dulgerid, d. h. Dattelnland. 3) Das wüste Afrika, welches jetzt mit dem arabischen Namen die Sahara, oder Sandwüste, genannt wird. Sie ist über halb so groß als Europa und zieht sich quer *) Berber oder Berberei bedeutet ein Volk, das an einer Meeres- küste wohnt.-

4. Die Alte Geschichte - S. 11

1866 - Münster : Coppenrath
11 6) Aethioplen, oberhalb von Aegypten, stand wegen seines Reichthumes an Gold, Elfenbein, Ebenholz und Rauch- werk von frühester Zeit her mit diesem durch Handel in Verbindung. Besonders berühmt war die Provinz Meroe. Die Aethiopen zeichnen sich durch eine glänzend schwarze Farbe aus. 6. Europa. Europa ist der kleinste von den im Alterthume bekannten Erdtheilen; es enthält nur 180,000 Quadratmeilen. Aber für die Entwicklung und Bildung der Menschheit hat es mehr ge- than, als die übrigen Erdtheile zusammen. Das Edelste und Herrlichste, was die Menschheit aufzuweisen hat, keimte oder reifte auf europäischem Boden. Seine Bewohner beherrschen jetzt sogar den größten Theil der anderen Erdtheile; seine Schiffe und Flotten durchsegeln alle Meere. Herrlich blühen Künste und Wissenschaften und machen stets größere Fortschritte. Das Klima Europas ist von dem Klima Asiens und Afrikas sehr verschieden. Europa liegt fast ganz unter einem gemäßig- ten Himmelstriche. Von jeher waren deshalb auch seine- Be- wohner rüstige, thätige und Freiheit liebende Menschen, ihr Gemüth durch keine niedrige Leidenschaft abgestumpft. Die Be- wohner Asiens hingegen wurden bei den vielen Produkten, die ihnen ohne sonderliche Mühe und Anstrengung der fruchtbare Boden darbot, üppig und schwelgerisch; der Druck der Regie- rung hemmte jede geistige Regsamkeit; und in Afrika erstarb fast jede Thätigkeit unter dem gliihend heißen Himmelstriche. Zudem blieb die etwaige wissenschaftliche Bildung in Asien und Afrika größtentheils nur das Eigenthum einer abgesonderten Klasse von Menschen, während sie sich in Europa durch freie Mittheilung über alle Klassen segensreich verbreitete; und was die Natur hier versagte, errang man durch Künste und Ver- kehr. Von Griechenland ging die europäische Bildung aus. In der Mitte dreier Erdtheile gelegen und durch vielfachen Verkehr

5. Die Alte Geschichte - S. 198

1875 - Münster : Coppenrath
198 die weite Verbreitung der griechischen Sprache und Bildung wurde spter, unter der leitenden Hand der gttlichen Vorsehung, fr einen groen Theil der Menschheit ein hchst wirksames Mittel zur Aufnahme und Aneignung der christlichen Lehre. Allein dieses groe Reich hatte von Anfang an keine Einheit, wie das der Ptolemer; und es hielt schwer, so viele und verschiedenartige Vlkerschaften auf die Dauer unter einem Oberhaupte zusammenzuhalten. Daher wurden viele kleine Statthalter-schaften gegrndet. Bei dem losen Verbnde aber mit dem eigentlichen Herrscherhause suchten sie sich von demselben ganz unabhngig zu machen, und unter den kraftlosen und lasterhaften Nachfolgern des Seleucus ri sich eine Provinz nach der anderen davon los. Nur An -tiochus Iii. oder der Groe (224187) hielt den Verfall des sin kenden Reiches noch einigermaen auf. Dieser versuchte sogar die vllige Wiederherstellung desselben in seinem alten Umfange. Allein bei diesem Versuche wurde er in einen unglcklichen Krieg mit den Rmern ver-wickelt und mute nach mehren Niederlagen das ganze asiatische Gebiet bis an den Taurus abtreten. Blutige Thronstreitigkeiten erschtterten und zertheilten das schon geschwchte Reich immer mehr, bis es endlich eine vllige Beute der Rmer wurde. Dasselbe Schicksal traf fast alle Provinzen, die sich nach und nach von dem syrischen Reiche losgerissen und zu besonderen Reichen erhoben hatten; unter diesen Pergmum. Parthien, Bactrien, Armenien, Bithyniennnd Palstina. Fast alle wurden nach und nach von dem welterobernden Volke der Rmer verschlungen. Die W m e r. 74. Beschreib Italiens. Unfern der Grenze des sdwestlichen Theiles von Deutschland, vom sdlichen Abhange der Alpen aus. erstreckt sich fast in der Form eines Reiterstiefels weit in das mittellndische Meer hinein die reizende Halb-insel Italien, welche man wohl den Garten von Europa nennt. Hier wechseln die lieblichsten Thler mit hohen Bergen; eine Gebirgskette, die Apenninen, zieht sich von Norden nach Sden der Lnge nach das ganze Land hindurch. Viele Bche ergieen sich von beiden Seiten

6. Die Geschichte des Alterthums - S. 13

1879 - Münster : Coppenrath
I 13 Gesittung der Jagdvlker. Die Wilden. Ein so unsttes, wildes Leben aber lt den Menschen roh und erstickt alle edeleren Triebe des-Herzens. Der Jammer und das Elend seiner Mitmenschen rhren sein Herz um so weniger, als er durch das stete Morden lebendig fhlender Wesen und durch den Anblick ihrer schmerzhaften Todeszuckungen gegen das Mitleid immer mehr abstumpft. Das stille, husliche Familienglck blieb ihm fremd. Wie sollte auch der Jger, der das flchtige Wild in weit entlegene Gegenden verfolgen mu, dem Leben im trauten Kreise der Seinen viel Geschmack abgewinnen und ganze Stunden demselben tglich schenken knnen. Selbst der kaum erwachsene Sohn mu sich bald vom Vater trennen, um seiu eigenes Jagdgebiet zu erhalten. Ueberhaupt ist der jagende Mensch ungesellig und groer Gefahr ausgesetzt, in dem stndigen Kampfe um Leben und Tod immer mehr zu verhrten, ja zu verwildern. Die Herrschaft der die Thiere macht ihn immer khner und verwegener. Er gewhnt sich leicht, diejenigen Waffen, in deren Gebrauch gegen wilde Thiere er Fertigkeit und Sicherheit erlangt hat, auch gegen die Mitmenschen zu wenden und ihnen Nahrungsmittel und andere Be-drfniffe mit Gewalt abzuzwingen. Widerstand fhrt Tod oder Sklave-rei herbei. Er kennt kaum andere, als rauhe, ungestme Vergngen, den Taumel berauschender Getrnke und kriegerischer Tnze. Bei reichlicherem Fange ist er unmig im Gensse und berlt sich dann einer trgen Ruhe, bei welcher die Krfte der Seele ausgebildet bleiben. Eine vllige Verwilderung, wie wir sie zum Theile noch jetzt in manchen Gegenden der brigen Erdtheile finden, ist die notwendige Folge einer solchen Lebensart. An der Ostkste Australiens z. B. gingen die Neger frher ganz nackt. Der einzige Putz ihres schwrzen Krpers war eine Malerei mit rother Thonerde. Sollte es aber recht vornehm sein, so malten sie weie Ringe um die Augen und weie Streifen in verschiedeneu Richtungen der den ganzen Krper, steckten auch wohl einen Knochen oder ein Hlzchen durch die Nase. Kleidungsstcke, die ihnen die Europer aus Mitleid anboten, nahmen sie zwar an und besahen sie verwundert von allen Seiten; dann aber warfen sie diese hastig wieder weg. In Mexiko rieben manche ihren Krper mit wildem Honig ein und beklebten ihn dann der und der mit Papageienfedern. Auf der Halbinsel Labrador, die im nrdlichen Amerika an der Hnbsonsbai liegt, herrschte die grausame Sitte, H der Sohn mit eigener Hand seinen alten schwachen Vater tdtete,

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 424

1854 - Münster : Aschendorff
424 viel sehen, als es die Nothdurft gerade erfordert. Das Uebelste ist nur, daß die Natur dort gleichsam erstorben ist; kein schat- tiger Baum, der Früchte brächte, kein üppiges Gras, an dem die Thiere sich erquicken könnten, kein Kornfeld mit üppigem Getreide. Höchstens gibt es Rennthiere, mit deren Fellen sich die Menschen bekleiden und von deren Milch und Fleisch sie sich näh- ren ; in mancher Gegend auch wohl Bären, deren Fleisch zur Speise dient, oder Fische, die man als Wintervorrath trocknet und aufbewahrt. Da ist es bei uns doch besser, und über- haupt lebt man am besten und sichersten in den beiden gemä- ßigten Erdstrichen, d. i. in den Ländern zwischen den Wende- kreisen und den Polarkreisen. In den beiden kalten Erdstrichen d. h. rund um die Pole herum bis an die Polarkreise, herrscht grimmige Kälte, und die ganze Natur erstarrt. In der heißen Zone, d. i. in dem Erdstriche zwischen den Wendekreisen, ist die Hitze allzu lästig, und wenn auch die Natur dort vielerlei Schönes erzeugt, das unseren Gegenden abgeht, so wimmelts doch auch von schädlichen Insekten und lästigem Gewürme und allerhand Thieren, mit denen der Mensch nicht gern verkehren mag. Aber für Alle liegt Trost in der Ueberzeugung: Die Erde ist überall des Herrn. 9. Bildung der Erdoberfläche. Wenn auf einmal das Meer abgelassen werden könnte, würde es in seiner Tiefe nicht viel anders aussehen, als auf vielen Stellen unserer Erdoberfläche. Wir würden da große, lange Sandflächen und Berge von Kalk und Gips sehen , die sich aus dem anfänglichen Gewässer gebildet haben, alle unter- mischt mit häufigen Muscheln und andern Seethier-Ueberresten. Denn wenn man unsere meisten Berge ansieht, bemerkt man gar leicht, daß sie auch einmal alle unter Wasser gestanden, ja, daß sie in einem großen Meere und unter einem großen Meere gebildet worden sind. Denn viele von ihnen sind ganz erfüllt von Muschel- und Seethier-Ueberresten; und auf man- chen Bergen von Neuholland, die sehr hoch sind und jetzt viele Meilen weit vom Meere landeinwärts liegen, sieht man noch jetzt Korallenbäumchen aufrecht stehen, und der ganze Boden sieht so aus, als wenn er plötzlich wäre vom Meere verlassen worden. Aber man braucht nicht so weit zu reisen, um etwas Aehnliches zu beobachten. Auch in und auf unsern Kalk- bergen findet man Korallenarten und Muscheln, die nur im

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 489

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
489 Wasser gestanden, ja, daß sie in einem großen Meere und un- ter einem großen Meere gebildet worden sind. Viele von ihnen sind ganz erfüllt von Muschel- und Seetier-Überresten; und aus manchen Bergen von Neuholland, die sehr hoch sind und jetzt viele Meilen weit von: Meere landeinwärts liegen, sieht man noch jetzt Korallenbüumchen ausrecht stehen, und der ganze Boden sieht "so aus, als wenn er plötzlich wäre vom Meere verlassen worden. Aber man braucht nicht so weit zu reisen, um etwas Ähnliches zu beobachten. Auch in und aus unsern Kalkbergen findet nlan Korallenarten und Muscheln, die nur im Meere gelebt haben und gewachsen sein können. Man sieht es manchen unserer Sandgegenden an, daß einmal lange Zeit Wasser darüber geflutet haben muß, und das Salz, das manche unserer Berge und Ebenen in sich flihren, muß auch noch aus jener Zeit herrühren, wo ein salziges Wasser da stand. Im mittlern und siidlichen Deutschland, selbst im kalten Sibirien hat man Knochen ausgegraben, die von Elefanten, Nashörnern und andern solchen Tieren herrühren, die nur in sehr heißen Ländern leben können. Auch hat man in nörd- lichen Gegenden Palmen, Bambusrohr und andere Gewächse heißer Länder in der Erde gefunden. Es muß also auf der Erde einmal eine große Veränderung stattgefunden haben. Wie es nun damit zugegangen, und wo- durch eine solche Veränderung entstanden sei, das luiffcn wir aus der h. Schrift. Diese, wie auch die Sagen vieler Völker in Europa, Asien und Amerika, erzählen uns von einer großen Flut, von der Sündslut, die über den ganzen Erdboden kam und seine höchsten Berge bedeckte, und wobei fast alle auf der Erde lebenden Wesen untergingen. Die Gebirge, die keine Muscheln, keine Steinkohlen und keine Salze enthalten und zugleich die höchsten Berge der Erde bilden, nennt man Urgebirge. Sie bestehen entweder aus Thonschiefer, woraus unsere Schiefertafeln gemacht werden, oder aus Glimmer (Katzensilber), einem Schiefer, der aus vielen glänzenden, dünnen Blättchen besteht, oder aus Granit, womit unsere Straßen gepflastert werden. Die Urgebirge haben die meisten Erze: Gold, Silber, Blei, Zinn, Kupfer und Eisen, in sich. Man findet diese meistens in sogenannten Gängen, welche man mit ehemaligen Spalten in den Gebirgen vergleichen kann, die sich von oben herein durch die hineinge- senkten Erdmassen ausgefüllt haben. Die Gebirge, welche hauptsächlich aus Kalk, aus Sandstein und Gips bestehen und viel Muscheln, Steinkohlen und Salz in sich führen, nennt man Flözgebirge. Diese Steinmassen liegen in großen Lagen übereinander, die man Schichten nennt,

9. Lehrbuch der Geographie - S. 79

1867 - Münster : Theissing
79 Physische Geographie. ist öde und unfruchtbar überall, wo es an Wasser fehlt, wo aber dieses vor- handen ist, da grünen die Oasen. Die Llanos in Amerika sind in der tro- ckenen Jahreszeit fast ganz abgestorben, m der Regenzeit drängt sich das Gras schnell in üppiger Fülle aus dem Boden hervor. Wo viel Feuch- tigkeit sich mit viel Wärme verbindet (Nil-Delta), da erreicht die Pflanzenwelt den höchsten Grad ihrer Vollkommenheit, wenn Mangel an Licht und Luft kein Hinderniß bietet. Jede Pflanze hat ihren ihr eigenthümlichen Boden, ihr Klima, gewisse Bedingun- gen, woran ihre Eristenz geknüpft ist. Der Mensch übt jedoch auf diese natürlichen Verhältnisse der Pflanzenwelt einen besondern Einlluß aus. In- dem er den Boden bereitet, Wärme und Feuchtigkeit vermittelt, überhaupt die Eigenthümlichkeiten einer Pflanze berücksichtigt, gelingt es ihm, die Pflanze aus dem vaterländischen Boden zu verpflanzen und ihr ein neues Vaterland zu geben. Indem in solcher Weise durch den Fleiß der Menschenhand die Hervorbringungskraft des Bodens bedeutend erhöhet wird, werden durch ihn ursprüngliche Erzeugnisse verdrängt und ganz neue an deren Stelle verpflanzt. Jedes der so genannten Culturgewächse, wohin Getreide, Obst u. dgl. gehören, hat meistens eine bestimmte Heimath, von wo es aber, durch den Menschen verpflanzt, sich über ganze Zonen ausgebreitet hat. Wohl hat je- der Erdstrich sein Haupt-Nahrungsmittel aus der Pflanzenwelt; die gemä- ßigte Zone hat die verschiedenen Getreidearten, wärmere Länder haben den Mais, sumpfige Niederungen den Reis, die Tropenländer ihre Bataten, Pal- men, den Brodfruchtbaum u. s. w., der Mensch aber versteht es, die Gren- zen zu erweitern und die Pflanzen auch in andern Ländern und Zonen ein- heimisch zu machen. Die verschiedenen Gegenden, wo die einzelnen Pflanzen wachsen, nennt man Pflanzen-Regionen. So unterscheidet man z. B. die Region der Bananen und Palmen, für Weinbau, Obstbäume rc. bis zu den Sträuchern hinauf. Der Abhang eines hohen Gebirges unter dem Aequator, von der Mee- resküste an bis zur Schneelinie, liefert von der Vertheilung der Pflanzen auf der Erdoberfläche ein Bild im Kleinen. §. 58. Verbreitung der Thiere über die Erde. Man schlägt die Zahl der bereits bekannten Thiergattungen auf mehr, als 140,000 an. Wenngleich überall, sowohl auf, als unter der Erde, in den Tiefen wie in den Höhen, auf den Ebenen wie in den Gebirgen, im Meere wie in den Seen und Flüssen und in allen Zonen Thiere leben, so trifft man doch nicht überall dieselben Arten und dieselbe Menge von Thieren. Auch auf die Verbreitung der Thierwelt wirken besondere Umstände ein, als die Erzeugnisse des Landes, seine Lage, seine Bodenbeschaffenheit, und insbesondere das Klima. So z. B. ist das Fortkommen des Seidenwurmes an den Maulbeerbaum gebunden, das Renn-

10. Lehrbuch der Geographie - S. 89

1867 - Münster : Theissing
Physische Geographie. 89 §.66. Allgemeine Uebersicht über Klima und Produkte der ver- schiedenen Erdtheile. Europa gehört zum größern Theile der gemäßigten Zone an. Durch diese seine Lage in der Mitte zwischen der Polar- und Tropenwelt gehen ihm freilich die ungeheuren Gegensätze in den klimatischen Verhältnissen, wie sie andern Erdtheilen wohl eigen sind, ab, jedoch ohne daß es darum ein- förmig würde. Das mehr feuchte Klima im Westen Europa's bildet eben so sehr einen Gegensatz zu dem trocknen Klima im Osten, wie das warme Klima im gemäßigten Süden zu dem kalten im europäischen Norden, welcher sogar in die nördliche Polarzone hineinreicht. Anderseits sind es dann wie- der die verschiedenartigen Bodenverhältnisse und andere Umstände, welche theilweise eine Ausgleichung des Klima's von Nord und Süd bewirken. Während z. B. der warme Golfstrom seine erwärmenden Wasser dem käl- teren Norden zuführt und dadurch dessen Kälte mildert, wird die Hitze des Südens durch das ausgedehnte Hochland beträchlich gemäßigt. Daher erlangt Europa den großen Vortheil, daß bei angenehmer Mannichfaltigkeit doch wieder eine gewisse Gleichmäßigkeit besteht, welche der Vegetation sehr förderlich ist. Manches Produkt, welches der mittlern Region eigen ist, wird auch im Norden, wie im Süden gefunden z. B. Getreide; dennoch ist der Süden in seiner Vegetation wesentlich verschieden von dem Norden; ja die Unterschiede sind so groß, daß man vier verschiedene Pflanzen-Gürtel festsetzt, um diese Unterschiede zu bezeichnen. In der Thierwelt besteht mehr Gleichförmigkeit. Es fiut> im Allge- meinen dieselben Hausthiere fast durch ganz Europa verbreitet, doch so, daß sie in den verschiedenen Theilen einen verschiedenen Grad von Vollkommenheit erreichen, wie das Klima, die Vegetation und die verschiedene Pflege, welche ihnen von den Menschen zu Theil wird, dieses bewirken. Die Polarländer haben einige ihnen eigenthümliche Gattungen von Thieren, nämlich das Renn- thier und den Eisbär. Größere Thiere sind vor der sich stets weiter ver- breitenden Cultur meist verschwunden. Ganz anders stellen sich diese Verhältnisse in Asien dar. Von den höchsten Regionen des Nordens bis über den Aequator hinausreichend, hat Asien die klimatischen Unterschiede aller drei Zonen, sowie die verschiedenar- tigsten Erzeugnisse der Pflanzen- und Thierwelt aufzuweisen. Asiens Klima ist vorzugsweise ein continentalss, nur der Südosten des Erdtheiles ist we- sentlich dem Einflüsse des Meeres zugänglich. Zwar liegt der größere Theil Asiens in der gemäßigten Zone, dennoch machen das ausgedehnte Hochland und der Mangel an ausreichender Feuchtigkeit viele Gegenden dürre und un- fruchtbar. Diejenigen Tiefebenen in der heißen und gemäßigten Zone, wel- chen es an feuchten Niederschlägen nicht fehlt, sind meistens äußerst frucht- bar und ergiebig, ebenso wie die Hochländer in der heißen Zone, welchen die Nähe des Meeres genügende Bewässerung verschafft. Im nördlichen Asien M
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