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lustigen Scharen durch Sddeutschland. Prahlend riefen sie: Unsere Rosse werden die deutschen Flsse austrinken und ihre Hufe die Städte zerstampfen, Wenn der Himmel nicht auf uns fllt und die Erde uns nicht verschlingt, wer wird uns besiegen?" Bei Augsburg stellte sich Otto mit dem Reichsheere den Feinden entgegen. Die Uu-garn wurden gnzlich geschlagen, und eine unermeliche Beute fiel in die Hnde der Sieger. Die Ungarn sind spter nicht wieder nach Deutsch-land gekommen. Sie nahmen das Christentum an und gewhnten sich an friedliche Beschftigung und feste Wohnsitze.
Ktto wird Kaiser. Wiederholt mute Otto mit Heeresmacht der die Alpen ziehen, um in Italien Ruhe und Ordnung herzustellen. Auf einem dieser Zge kam er mich nach Rom. / Bei dieser Gelegenheit wurde Otto vom Papste zum rmischen Kaiser gekrnt, und Deutschland fhrte von jetzt ab den Titel: Heiliges rmisches Reich deutscher Ration. Unter Ottos Regierung gelangten Wissenschaft und Kunst (Roswitha von Gandersheim), Handel und Gewerbe zu groer Blte.
Httos Hot. Otto starb im Jahre 973 ebenfalls zu 931 einleben, dem Sterbeorte seines Vaters. Im Dome zu Magdeburg fand er seine letzte Ruhesttte. Wegen seiner edlen Eigenschaften, seiner herrlichen Kriegs-taten und seiner ruhmvollen Regierung nannte man Otto schon bei Leb-zeiten d e n Groen".
Die Kaiserin Adelheid.
Ihre Kugend. Adelheid, die zweite Gemahlin des Kaisers Otto I., war eine burgnndische Prinzessin Im Alter von 16 Jahren vermhlte sie sich mit Lothar, dem Könige von Oberitalien Ihren Gmahl verlor sie schon nach drei Jahren, und da sie gezwungen werden sollte, gegen ihren Willen eine neue Ehe einzugehen, hatte sie viel zu leiden. Ihr Retter wurde der Deutsche Kaiser Otto I.; ihm reichte sie ihre Hand zum ehelichen Bunde und wurde Ottos zweite Gemahlin. Seine erste Gemahlin Editha hatte ihm der Tod entrissen.
Adelheid als Kaiserin. Wie die Knigin Mathilde blieb auch Adel-Heid als Kaiserin einfach und bescheiden, wie jene fand auch sie ihr Glck in der Ausbung der Werke christlicher Nchstenliebe. Sie grndete Klster und Kirchen ltnd gab zu deren Ausstattung reiche Spenden. Gegen Gut-gesinnte war sie huldreich, gegen Bse unerbittlich sireuge; den Dienstboten gegenber zeigte sie eine ernsthafte Milde. Im Ess?n und Trinken war sie mig, in der Kieidnng sittsam, und wohlverdiente Lobeserhebungen machten sie nicht stolz und hochmtig
Int Alter von 42 Jahren verlor sie ihren Gemahl, dem sie in inniger Liebe zugetan war. Zu dem tiefen Schmerze der seinen frhzeitigen Verlust sollten neue Trbsale hinzu kommen. Die Kaiserin Theophano, die Gemahlin ihres ltesten Sohnes Otto, verdrngte Adelheid vom kaiserlichen Hose. Sie ging nach Italien, kehrte aber schon bald zurck und war von neuem ttig, Armen und Notleidenden Hilfe und Trost zu spenden.
Ahr Tod. Nachdem Adelheid auch trotz ihres hohen Alters noch die vormundschaftliche Regierung ihres Enkels, des Kaisers Ottos Iii., mit der grten Pflichttreue gefhrt hatte, verbrachte sie den Rest ihrer Lebenstage n dem Kloster Selz im Elsa, wo sie auch starb.
10. per erste Kreuzzug. 10981099.
Veranlassung. Schon seit den ersten christlichen Zeiten wall-fahrteten die Glubigen fleiig uach dem heiligen Lande. Besonders
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9. Htto der Groe. 936973.
Persnlichkeit. Otto war eine hoheitsvolle, wahrhaft knigliche Erscheinung. Den echten Sachsen kennzeichnete das blonde Haar; ein langer Bart von gleicher Farbe fiel ihm aus seine Brnst herab. Seine Bewegungen waren rasch, sein wrdevolles, gebieterisches Auftreten verriet den Herrscher. Wie ein Lwe strzte er sich im Kampfe auf die Feinde, gegen die Unterworfenen zeigte er sich gromtig imb verzieh ihnen bereitwillig. Sein ganzes Vertrauen setzte er auf Gott; bevor er sich bei feierlichen Gelegenheiten die Krone aufsetzte, fastete und betete er. Gleich Karl dem Groen liebte er glnzende Feste und Versammlungen. Bald erschien er im Osten, bald im Westen seines Reiches, um Recht zu sprechen oder den Frieden wiederherzn-stellen.
Krnung. Nach dem Tode Heinrichs wurde Otto zum Könige gewhlt und in Aachen feierlich gekrnt. Im prchtigen Zuge ging es nach der alten Kaiserstadt. Sie war aufs schnste geschmckt. Die Glocken erklangen, und Tausende von Menschen hatten sich ein-gefuuden, um den neuen König zu begren. In der Kaiserpfalz brachten die Groen des Reiches ihre Huldigung dar. Sie setzten Otto auf den Marmorthron Karls des Groen und gelobten ihm Trene und Beistand. Der Erzbischof von Mainz nahm hierauf in der Mnsterkirche die Salbung und Krnung vor. Dann fand ein herrliches Krnungsmahl statt. Die vier Herzge von Bayern und Schwaben, von Lothringen und Franken versahen hierbei die Ehrenmter (Erzmter). Der Erzkmmerer sorgte fr die knig-llchen Gemcher und ordnete das ganze Fest, der Erztrnchse be-diente die knigliche Tafel. Die Getrnke reichte der Erzmund-schenk, und dem Erz Marschall lag die Sorge fr das ritterliche Gefolge und die Pferde ob.
Kmpfe gegen die Aeinde im Lande. Heinrich hatte die Herzge des Deutschen Reiches als selbstndige Fürsten betrachtet; Otto behandelte sie als seine Untergebenen, Deshalb emprten sie sich gegen ihn Er aber besiegte die widerspenstigen Fürsten, nahm ihnen ihre Herzogtmer und ubergab sie seinen Verwandten. - Unter den Emprern befand sich auch sein Bruder Heinrich. Dieser glaubte, ihm gebhre die Knigskrone. Er war nmlich geboren, als sein Vater bereits König. Otto dageqen als er noch Herzog war. Heinrich nannte sich selbst gern das Knigsk'ind seinen Bruder Otto aber verchtlich das Herzogskind. In Verbindung ""t den nnznsnedenen Herzgen trachtete Heinrich seinem Bruder soaor nach dem Leben. Dreimal kam es zur Emprung, dreimal verzieh Otto seinem Bruder, das letzte Mal im Dome zu Frankfurt a. M. am Weihnachts-morgen. Heinrich hielt jetzt Ruhe und Frieden; er stand seinem Bruder treu zur Seite und erhielt spter das Herzogtum Bayern. In der N ordmark hatten sich die Wenden emprt. Otto zog gegen sie. unter-kfdie"na runber-bie Bistmer Magdeburg. Brandenburg v" ^ M ^isvorrare nud Ansiedler verbreitete in jenen Gegen-
den bald Christentum und Deutschtum. /
Die Schlacht auf dem Lechsel/e. Im Jahre 955 waren die Ungarn wieder in Deutschland eingefallen. Verheerend zogen die raub-
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Khtodwigs Aachfotger und die Kausmeier.
Nach Chlodwigs Tode teilten seine vier Shne das Reich unter sich, doch war die Regierung eine gemeinschaftliche. Sie eroberten das sdliche Thringen zwischen Fichtelgebirge und Main, das jetzt Franken genannt wurde, zerstrten das burgundische Reich, vertrieben den letzten Rest der Westgoten aus Gallien und unterwarfen die Bayern ihrer Oberhoheit. Das Frankenreich erstreckte sich vom rmelmeer bis zu den Alpen, von den Pyrenen bis zur Elbe; es zerfiel in Anstrasien (Ostreich), Neustrieu (Westreich) und Burgund.
Die letzten Merowinger waren unttige Fürsten, die ihre Zeit in Wohlleben und Miggang zubrachten. Nur einmal im Jahre erschienen sie auf einem Wagen, der mit Khen bespannt war. nach alter Sitte aus den Reichstagen, die am I.mrz abgehalten und deshalb Mrzfelder genannt wurden; sie genehmigten die gefaten Beschlsse, hielten die Truppenschau ab und nahmen die dargebrachten Geschenke in Empfang. Die Regierung des Landes berlieen sie ihren ersten Hausbeamten, den Hausmeiern (majores domus). Nach der Teilung des Reiches hatte jedes Land seinen eigenen Hausmeier.
Die Hausmeier waren anfangs die obersten Beamten, die Vor-steher des kniglichen Hofes, gelangten aber unter den schwchlichen Me-rowingern zu einer solchen Macht, da sie allein das Reich fast aus-schlielich regierten. Sie fhrten das Heer an und besetzten die ffentlichen Stellen; auch die Belehnung mit kniglichen Gtern lag in ihrer Hand. Die bedeutendsten unter den Hausmeiern waren die Pippiniden. Pippin von Hvristal, so genannt nach einem Schlosse an der Maas, machte die Wrde der Hausmeier in seiner Familie erblich. Pippin, der Herzog und Fürst der Franken", war in Wirklichkeit der Herrscher des Landes; dem Könige blieben nur der Titel und die Abzeichen der knig-lichen Wrde. Karl Marten*) besiegte die Araber in der blutigen Schlacht bei Tours und Poiters (732) und rettete dem Abendlande den christlichen Glauben und die christliche Kultur. Pippin der Kleine lie sich, nachdem die Groen geistlichen und weltlichen Standes und der Papst ihre Zustimmung gegeben hatten, von dem hl. Bonisazius (?) zum Könige salben (751); den letzten Merowinger Childerich Iii. schickte er in ein Kloster. Er zog der die Alpen und stand dem Papste Stephan Iii. im Kampfe gegen die Longobarden bei. Ein Stck des eroberten Landes, das Exarchat von Ravenna und das Fusstdtegebiet
*) Martell, d. h. Hammer.
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Sh5r.e6$ %
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berzeugt, da nur durch eine starke Haud Deutschland vor einer Zersplitterung in mehrere selbstndige Staaten bewahrt werden fnnte, empfahl er auf feinem Todesbette in edler Selbstverlengnuug feinen grten
Kaiserkrone des nfteit Deutschen Reiches.
Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem Nachfolger und lie ihm durch feinen Bruder Eberhard die Abzeichen der kuig-lichen Wrde die heilige Lanze, die goldenen Armbnder, den Purpur-mautel, das Schwert und die goldene Krone berbringen.
Kulturzustnde unter den Meromiugeru und Karolingern.
1. Kusl'iches Leven.
Die Hufer zeigten noch vielfach die einfache Bauart der frheren Zeit, doch lernten die Deutschen im Verkehr mit den Rmern den Stein-bau und die Auwendung von Ziegeln und Kalk kennen. Wesentlich in
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_von_Sachsen Heinrich Eberhard Kusl'iches_Leven
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schwren, da kein gewhlter Papst ohne Genehmigung des Kaisers ge-weiht werden sollte.
Dnrch die enge Verbindung der rmischen Krone mit dem deutschen Knigtum fanden Kunst und Wissenschaft neue Anregung, und Handel und Gewerbe nahmen einen lebhasten Aufschwung; durch die Berhrung mit den italienischen (lombardischen) Stdten wurde der erste Anla znr Entwicklung der stdtischen Verfassungen in Deutsch-laud gegeben und durch die Berhrung mit Rom der religise Sinn und die kirchliche Form lebendig erhalten. Aber durch die Rmer-zge der deutschen Könige, die znr Erlangung der Kaiserwrde notwendig waren, und durch die Kmpfe um den Besitz Italiens hatte Deutschland spter viel zu leiden.
8. Ottos Tod. Nach der Rckkehr von seinem letzten Rmerzuge hielt Otto zu Quedlinburg einen glnzenden Reichstag ab. Gesandte von Rom und Constantinopel, von den Russen, Polen, Ungarn und Bulgaren erschienen, um dem mchtigen Herrscher Europas ihre Hul-diguug darzubringen. Schon bald darauf starb Otto auf fetner Pfalz zu Memleben, wo auch fein Vater fein Leben beschlossen hatte. Sein Grabmal befindet sich neben dem seiner ersten Gemahlin Editha im Dome zu Magdeburg. Wegen seiner edlen Eigenschaften, seiner glcklichen Kriege und seiner ruhmreichen Regierung hat ihm die Nachwelt den Ehrennamen der Groe gegeben.
Die Kaiserin Adelheid.
1. Trbe Tage. Adelheid, die zweite Gemahlin des Kaisers Otto I., war eine burgundische Prinzessin. Im Alter von 16 Jahren vermhlte sich die Jungfrau, deren Schnheit und edle weib-lichcn Tugenden gleich hoch geschtzt wurden, mit Lothar, dem König von Oberitalieu. Schon nach drei Jahren wurde ihr der Gemahl ent-rissen; sein Tod sollte der Anfang einer langen Kette von Mhfalen und Leiden aller Art sein.
Nach dem Tode Lothars hatte sich Berengar, der Markgras von Jvrea, zum König von Italien gemacht. Er wollte Adelheid zwingen, seinen Sohn zu heiraten, denn aus diese Weise hoffte er feine Herrschaft zu befestigen. Adelheid schlug die dargebotene Hand aus, und Berengar beschlo deshalb, die junge Knigin, die durch Klugheit, Schnheit und unbescholtene Sitte die Herzen des Volkes gewonnen hatte, zu verderben. Zugleich mit seinem ehrlosen Weibe berschttete er sie in der entehrend-sten Weise mit Beleidigungen, beraubte sie ihres Eigentums und ihrer
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Extrahierte Ortsnamen: Deutsch-laud Italiens Deutschland Ottos Quedlinburg Rom Constantinopel Polen Ungarn Europas Memleben Magdeburg Italien
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Kleinodien, lie sie zu Como ergreifen und wie eine gemeine Verbrecherin in einen schauerlichen Kerker werfen, wo sie die rgsten Mihandlungen erduldet haben soll. Von hier wurde sie spter auf eine Burg am Garda-See geschleppt, wo sie vier lange Monate in einem grauenhaften Gefng-nisse schmachten mute. Nur eine treue Kammerfrau und ihr Hofkaplan hatten Zutritt zu ihr und trsteten sie in diesen Tagen ihrer tiefsten Er-niedrignng und unsglichen Leiden.
2. Ihre Flucht und Rettung. Angeregt und ermutigt durch den Bischof Adelhard von Reggio in Oberitalien, der ihr einen sicheren Auf-enthalt versprochen hatte, fate Adelheid den Entschlu, zu entfliehen. Dnrch einen Gang, der uuter der Mauer ihres Kerkers herfhrte, ge-langte sie ins Freie. Im Dunkel der Nacht und auf einsamen Wegen, begleitet von ihren treuen Gefhrten, suchte sie ihr Ziel zu erreichen. Bei Tage verbargen sie sich in Hhlen und Grotten, in Wldern und Feldern, um den Hschern, die ihnen bereits auf der Ferse folgten, zu entrinnen. Von Hunger gepeinigt und gnzlich erschpft durch die an-strengende und aufregende Flucht, gelangten sie, wie durch ein Wunder gerettet, zum Bischof Adelhard nach Reggio. Er lie die schwer geprfte Frau von einer gewasfneten Schar abholen, ging ihr selber entgegen und berwies ihr das feste Schlo Canossa als sicheren Wohnsitz.
3. Adelheid als Kaiserin. Auch Otto I. hatte von den Be-drngnissen und Leiden der Knigin Adelheid gehrt, und da seine erste Gemahlin Editha gestorben war, beschlo er. die junge Frstin, von deren Anmut, Liebenswrdigkeit und edlen Sitten er gehrt hatte, zu be-freien und ihr dann feine Hand und seinen Thron anzubieten. Aus diese Weise hoffte er auch, sich des italischen Knigreiches zu bemchtigen und dann das abendlndische Kaisertum wieder aufrichten zu knnen.
Mit Heeresmacht zog Otto der den Brenner, gelangte glcklich nach Italien, wo er als Befreier von der Herrschaft Berengars empfangen und begrt wurde. Die.stdte Oberitaliens ffneten ihm freiwillig ihre Tore, das deutsche Heer drang, ohne Widerstand zu siudeu. immer weiter vor, Berengar floh wie ein gehetztes Wild davon, und selbst seine Hauptstadt Pavia konnte ohne Schwertstreich genommen werden.
Otto war in Wirklichkeit Herr in Italien, und von Pavia aus sandte er eine Gesandtschaft, ausgerstet mit den reichsten Geschenken, nach Ca-nossa und lie um Adelheids Hand werben. Adelheid, die in dem Könige ihren Erretter ehrte, war gern bereit, ihni ihre Hand zum ehelichen Bnnde zu reichen. Otto lie die junge Knigin, die er aus der Tiefe des Elends zu der glnzendsten Stellung erheben wollte, Von seinem Bruder Heinrich als Brautfhrer und einer kniglichen Leib-
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Der schwrmerisch angelegte König trug sich mit dem Gedanken, das alte rmische Weltreich wieder auszurichten, und das gldene Rom" zu seiner Residenz zu machen; buch die Rmer ntigten ihn, die Stadt zu verlassen. Er starb im Angesichte Roms auf einem nahe gelegenen Kastell; in Aachen wurde er seinem Wunsche gem beigesetzt.') Unter seiner Regierung wurde Bruuo, ein Verwandter Ottos I,, als Gregor V. bei-erste deutsche Papst.2) Ihm folgte fein Lehrer Gerbert als Papst Sylvester 11.
3. Heinrich 11., der Heilige (10021024), war cht Vetter Ottos Iii.; fast feine ganze Regiernngszeit ist mit Kmpfen allsgefllt. Die unbotmigen Vasalleil warf er mit starker Hand nieder und sand hierbei an den Bischfen und bten eine krftige Sttze. Im W eiche war sein Streben hauptschlich baranf gerichtet, geordnete N echtszustude zu schaffen und den Landfrieden zu erhalten.
Jll Italien, wo es wiederholt zu Ausstnden kam, behauptete er siegreich die Kaiserrechte gegeil Griechen nnb A rab er und schmckte sich mit der lombard ischen Knigs-nnd der rmischen Kaiserkrone, der er den Reichsapfel hinzufgte. Bh m e n brachte er wieber an das Reich, doch den Polen mute er die Lausitz als deutsches Lehen lassen, wodurch der Germanisierung des Ostens vorlufig ein Damm entgegengestellt wurde. Heinrich gab den Plan Ottos Iii., ein Weltreich zu grnden, ans. strebte vielmehr wie Heinrich der I. nach erreichbaren Zieleu.
Gleich seiiler Gemahlin Kunigunde war er fromm und mildttig und grndete Klster und Kirchen. Er stiftete das Bistum Bamberg zur Ausbreitung des Christentums iit bcu Gegenben des Fichtelgebirges, machte Bamberg zu feinem Lieblingsfitze und schmckte bic Stadt mit einem prchtigen romanischen Dome, in bcm er nebst seiner Gemahlin feilte letzte Ruhesttte fand; beide ftnb von bcr Kirche heilig gesprochen.
Mit Heinrich Ii. erlosch das schsische Kaiserhans.
" ' - 1 ' ''' * .u ,, t ' h V o,ii ;'f r-;-
Die Kaiserin Theophano.
1. ^Ijrc Vermhlung. Kaiser Otto I. wnschte seinen Sohn Otto mit Theophailo, bcr schnen und gut begabten Tochter des griechischen Kaisers, zu vermhlen; als Heiratsgut hoffte er bic Besitzungen bcr Griechen in Unteritalien an sein Haus zu bringen und zugleich infolge
') Vergleiche Platens Gedicht: Klagelied Kaiser Ottos Iii."
4) Er war der Sohn des Herzogs Otto von Krnten.
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sich an den Frankenknig als den natrlichen Schutzherrn des von Pippin gegrndeten Kirchenstaates um Hilfe. Karl zog eilends der die Alpen, belagerte und eroberte Pavia, nahm Desiderins gefangen und schickte ihn in ein Kloster. Das Longobardenreich vereinigte er mit dem Franken-reiche, setzte sich die lombardische Krone auf und nannte sich fortan König der Frauken und Longobarden (774). Er zog auch nach Rom und besttigte die Stistnug Pippins.r)
Ans dem Reichstage zu Paderborn erschien eine maurische Gesandt-schast des Statthalters von Saragossa in Spanien und bat Karl um Hilfe gegen den Kalifen von Cordova Abd er Rhaman I. Karl glaubte, die Gelegenheit, sein Reich nach Sdwesten weiter auszudehnen und in dem eroberten Lande das Christentum wieder auszurichten, drfte er nicht unbenutzt vorbergehen lassen. Er zog der die Pyrenen und unterwarf das Land bis an den Ebro, mute es jedoch bald wieder rumen, weil ihn ein neuer Ausstand der Sachsen zurckries; erst fein Sohn Ludwig grndete fpter zwischen den Pyrenen und dem Ebro die spanische Mark (778). Auf dem Rckzge Karls soll die Nachhut des Heeres in dem Tale Roncesvalles berfallen und der Held Roland gettet worden stin.2)
Der Bayernherzog Tassilo wollte sich der'oberhoheit Karls nicht unterwersen, hatte die Heeressolge verweigert und sich mit den Mvarels verbunden. Er wurde von Karl abgesetzt und zum Tode verurteilt, jedoch begnadigt und in ein Kloster geschickt (7?8). Die Herzogs-wrde wurde abgeschafft und das Land, in Gane eingeteilt.
Die Avaren, die in ihrer Lebens- und Kriegsweife den Hunnen glichen, hatten sich an der Thei niedergelassen, fielen wiederholt in die Grenzgebiete ein und. bedrngten die Bewohner. Unter Leitung von Karls Sohn Pippin zogen (791 - 796) drei groe Heere gegen die Avareil, erstrmten ihre ringfrmigen Verschanzungen und eroberten eine solche Meuge geraubter Schtze, besonders an Edelmetall, da vorber-gehend der Wert des Silbers im Frnkenreiche um ein Drittel fiel. In der avarischeu Mark oder Ostmark sind die Ansnge des sterreichischen Staates zu sucheu.
Die Slaveu, welche nach der Vlkerwandernug aus dem fernen Rußland herangezogen waren und sich in den von den Deutschen verlassenen Gegenden niedergelassen hatten, waren bis zur Elbe vorgedrungen
3) Simrocks Gedicht: Der eiserne Karl".
2) Das Rolandslied vom Pfaffen Konrad; die Gedichte: Klein Roland" und Rolands Schildtrger" von Uhland.
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Herr der Kirche die Pflicht, den Papst und die Kirche zu schtzen und deren Anordnungen berall Geltung zu verschaffen. Durch die Erlangung der Kaiserkrone gab Karl der Reichspolitik ihre Richtung fr das ganze Mittelatter.
4. Karls Sorge fr das Wohl des Landes, a) Die Verwaltung des Reiches. Das Streben Karls ging dahin, in seinem Reiche gleich den rmischen Kaisern unumschrnkt zu herrscheu; der Krieg und Frieden, der Thronfolge und alle Fragen staatsrechtlicher Natnr wollte er selbstndig entscheiden. Bei Erreichung dieses Zieles ging er mit weiser Migung vor, um den angeborenen Freiheitssinn seiner Deutschen nicht allzu empfindlich zu verletzen, und zeigte so seine hohe staatsmnnische Begabung.
Sein weites Reich teilte er unter Abschaffung der alten Herzogs-gewalt in Gaue,') an deren Spitze er als kaiserliche Beamte die Gaugrasen setzte. Sie sprachen an Kaisers Statt Recht, wachten der die Ordnung, fhrten den Heerbann, erhoben die Abgaben und sorgten fr die Erhaltung der Brcken und Wege. Die Gaue zerfielen in Hundertschaften, die etwa hundert Gemeinden umfaten, und an deren Spitze ein Schulthei stand. An den am meisten bedrohten Grenzen errichtete Karl Marken. deren Verwaltung er unter Mark-grasen stellte, die die Grenzen des Reiches zu verteidigen, den Tribut einzutreiben hatten und den Heerbann ins Feld fhrten. Die Hofgter oder Pfalzen des Kaisers wurden von Pfalzgrafen mit knig-licher Gerichtsbarkeit verwaltet.
der sein Land und die Amtsttigkeit seiner Beamten fhrte Karl selbst und spter durch die Sendgrafen oder Knigsboten eine strenge Aufsicht. Die Sendgrafen bereisten jhrlich zu zweien, ein geist-licher und ein weltlicher, die ihnen zugewiesenen Bezirke, prften die Amtsfhrung der Grafen, hielten Heerschau ab, saheu nach dem Zustande der Klster, Kirchen und Schulen, nahmen Beschwerden entgegen und sprachen Recht; der alles hatten sie Karl eingehend Bericht zu erstatten. Um die gesamte Reichsverwaltnng berwachen zu knnen und um die Bewohner einer Gegend, besonders die Klster, die fr die Ver-pflegnng des Hofes zu forgeu hatten, nicht zu lange zu belasten, verlegte Karl sein Hoflager bald hierin, bald dorthin; gern weilte er in Aachen, Ingelheim und Nymwegen.
Sie hatten etwa die Gre eines preuischen Regierungsbezirks. 2) Mark Grenzgebiet; merken begrenzen.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Karls Karls Karl_Marken Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl
Itgen le nnb setzte ihm das goldene Diadem aufs Haupt. Bei dem Krnungsmahle bten die vier Herzge zum ersten Male die Erz-mter aus. wodurch sie sich als Vasallen des neuen Herrschers bezeigten.') Als Kmmerer hatte der Herzog von Lothringen die ganze Feier zu ordnen und zu leiten; die Sorge fr die Tafel war dem Franken-herzog als Truchse bertragen, Mundschenk war der Herzog von Schwaben, Marschall der Herzog von Bayern.
3. Kmpfe im Innern des Reiches. Ottos Streben war dar-auf gerichtet, aus dem deutschen Staatenbunde ein- einheit-liches Reich zu bilden und eine starke Knigsmacht zu schaff fen. In dem Reiche wollte er allein Herr und Gebieter sein; die Herzge betrachtete er als seine Beamten und nahm ihnen ihre Selbstndigkeit. Er betrachtete es als sein Recht, die herzogliche Gewalt ohne Rcksicht auf die Stammesaugehrigkeit verleihen und entziehen zu knnen. Hierdurch entstanden Emprungen, an denen sich auch seine Brder und seiu Schwiegersohn Konrad beteiligten.2) Doch Otto warf die Aufstndischen mit starker Hand nieder; sein Halbbruder Taukmar fiel in der Eresburg. sein Bruder Heinrich erhielt Ber-, zeihung und wurde als Herzog von Bayern fr Otto eine starke Sttze, fem Schwiegersohn shnte sein Vergehen durch seinen Heldentod auf dem Lechfelde. Die Herzogtmer Sachfeu und Franken verwaltete Otto selber, der die andern fetzte er zuverlssige Verwandte als Herzge.
Doch ist es ihm nicht gelungen. Deutschland zu einem Einheits-staate zu machen. Bei der vorherrschenden Naturalwirtschaft und dem gering entwickelten Handel und Gewerbe fehlten ihm die Mittel, ein Beamtentum zu schaffen, das nur von ihm, dem Herrscher, abhngig war.' Der an seine Beamten berwiesene Grundbesitz wurde bald als erbliches. Eigentum ausgesat, die Herzge hatten kein Verstndnis fr die Reichst interesfen, und weil sie ihren eigenen Vorteil wahrzunehmen bestrebt' waren, kam es zu Emprungen gegen das Staatsoberhaupt.
Um gegen die unbotmigen Herzge ein Gegengewicht zu schaffen, sttzte sich Otto aus die Kirche als eine Macht mit einer strengen Organisation, mit eigenem Recht und einer gemeinsamen Sprache im mnb-licheit und schriftlichen Verkehr; die Kirche war die Trgerin der Kultur. Auf diese Macht sttzte Otto die Reichsverwaltung. Er hob die Macht der Kirchenfrsten, der Bifchfe und bte, schenkte ihnen aus-
*) Vergleiche Uhlands Gedicht: Der Schenk von Limburg".
2) Vergleiche das Gedicht von H. v. Mhler: König Otto und sein Bruder Heinrich".
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Extrahierte Personennamen: Ottos Konrad Konrad Otto Heinrich Heinrich Otto Otto Otto Otto Schenk_von_Limburg" H. Otto
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Schwaben Bayern Ottos Eresburg Sachfeu Deutschland