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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 74

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
74 schwren, da kein gewhlter Papst ohne Genehmigung des Kaisers ge-weiht werden sollte. Dnrch die enge Verbindung der rmischen Krone mit dem deutschen Knigtum fanden Kunst und Wissenschaft neue Anregung, und Handel und Gewerbe nahmen einen lebhasten Aufschwung; durch die Berhrung mit den italienischen (lombardischen) Stdten wurde der erste Anla znr Entwicklung der stdtischen Verfassungen in Deutsch-laud gegeben und durch die Berhrung mit Rom der religise Sinn und die kirchliche Form lebendig erhalten. Aber durch die Rmer-zge der deutschen Könige, die znr Erlangung der Kaiserwrde notwendig waren, und durch die Kmpfe um den Besitz Italiens hatte Deutschland spter viel zu leiden. 8. Ottos Tod. Nach der Rckkehr von seinem letzten Rmerzuge hielt Otto zu Quedlinburg einen glnzenden Reichstag ab. Gesandte von Rom und Constantinopel, von den Russen, Polen, Ungarn und Bulgaren erschienen, um dem mchtigen Herrscher Europas ihre Hul-diguug darzubringen. Schon bald darauf starb Otto auf fetner Pfalz zu Memleben, wo auch fein Vater fein Leben beschlossen hatte. Sein Grabmal befindet sich neben dem seiner ersten Gemahlin Editha im Dome zu Magdeburg. Wegen seiner edlen Eigenschaften, seiner glcklichen Kriege und seiner ruhmreichen Regierung hat ihm die Nachwelt den Ehrennamen der Groe gegeben. Die Kaiserin Adelheid. 1. Trbe Tage. Adelheid, die zweite Gemahlin des Kaisers Otto I., war eine burgundische Prinzessin. Im Alter von 16 Jahren vermhlte sich die Jungfrau, deren Schnheit und edle weib-lichcn Tugenden gleich hoch geschtzt wurden, mit Lothar, dem König von Oberitalieu. Schon nach drei Jahren wurde ihr der Gemahl ent-rissen; sein Tod sollte der Anfang einer langen Kette von Mhfalen und Leiden aller Art sein. Nach dem Tode Lothars hatte sich Berengar, der Markgras von Jvrea, zum König von Italien gemacht. Er wollte Adelheid zwingen, seinen Sohn zu heiraten, denn aus diese Weise hoffte er feine Herrschaft zu befestigen. Adelheid schlug die dargebotene Hand aus, und Berengar beschlo deshalb, die junge Knigin, die durch Klugheit, Schnheit und unbescholtene Sitte die Herzen des Volkes gewonnen hatte, zu verderben. Zugleich mit seinem ehrlosen Weibe berschttete er sie in der entehrend-sten Weise mit Beleidigungen, beraubte sie ihres Eigentums und ihrer

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 97

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
97 4. Die geistige Dikdung. Die allgemeine Schulbildung, wie sie Karl der Groe angestrebt hatte, war nicht durchgefhrt worden. Selbst die Fürsten und die Mit-glieder des Adels waren des Schreibens und Lesens nicht kundig. Die hhere Bildung dagegen, die unter den letzten Karolingern zurckgegangen war, blhte von neuem auf. Wie frher, so stand sie auch jetzt unter 'dem Einflsse der Geistlichen, die Lehrer, Schriftsteller, Dichter und Knstler waren. In den bekannten Klosterschulen zu St. Gallen, Fulda, Corvey und an den Hfen der geistlichen Fürsten fanden Kunst und Wissenschaft eine liebevolle Pflege; die Sprache war die latei-nifche, aber man schrieb aus deutscher Anschauung und von deutschen Dingen. Zu den grten Gelehrten damaliger Zeit gehrte Bruno, der Bruder Ottos I., der als Erzbischos von Cln sich um die Bildung des Klerus und die Hebung des Schulwesens groe Verdienste erworben hat. Der grte Gelehrte war der Westfranke Gerbert, der sptere Papst Sylvester It., den das Volk wegen seiner bedeutenden Kenntnisse fr einen Zauberer hielt. Er verfertigte einen Himmelsglobus und ein Fern-rhr und hat sich hauptschlich durch die Verbreitung des arabischen Ziffernsystems, das er während seiner Studien in Spanien bei den Arabern kennen lernte, ein groes Verdienst erworben. Whrend die Männer der besseren Stnde die geistige Bildung verachteten, trieben die Frauen gelehrte Studien. Schon als Mdchen hatte die Herzogin Hedwig von Schwaben, die Schwester Heinrichs des Znkers, das Griechische gelernt, und nach dem Tode ihres Mannes las sie unter Anleitung des gelehrten Mnchs Ekkehard von St. Gallen lateinische Schriftsteller. Der Mnch Widukind von Corvey schrieb die Geschichte der Sachsen, der Bischof Thietmar von Merseburg die der deutschen Könige bis in die Zeit Heinrichs Ii.; dem Sachsen Bruno verdanken wir eine, wenn auch nicht ohne Leidenschast und Parteinahme geschriebene Geschichte der Sachsenkriege unter Heinrich Iv., Adam von Bremen eine anschauliche Darstellung der Ausbreitung des Christentums in den nrdlichen Lndern Enropas und eine Lebensbeschreibung des Bischofs Adalbert von Bremen. Der bedeutendste Schriftsteller ist Lambert von Hersseld, der in seiner Chronik eine zuverlssige Beschreibung der Wirren unter Heinrich Iv. hinterlassen hat. Infolge des Investitur-streites entstanden viele Streitschriften, und auch einige Schriftsteller stellten sich einseitig auf die Seite des Kaifers oder des Papstes. Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Ii. 7

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 112

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
(Seinem Vetter, dem Sohne Konrads Iii., gab er das Herzog-tum Schwaben, seinem Jugendfreund Heinrich dem Lwen besttigte er den Besitz Sachsens und verlieh ihm das Herzogtum Bayern, um an dem mchtigen Fürsten eine krftige Hilfe zu gewinnen. Dem bis-herigen Inhaber dieses Herzogtums gab er die Markgrafschaft fter-reich, die er zum erblichen Herzogtum erhob, das sich zuerst zu einer unabhngigen Territorialmacht entwickelte. 2. Seine Zge nach Italien.^. Der Kaiser im Vorteil. Die lombardischen Städte waren während der Kreuzzge krftig empor-geblht und hatten sich bei den Streitigkeiten in Deutschland der Oberhoheit des Kaisers entzogen. Besonders war Mailand durch seinen bedeutenden Handel und seine lebhafte Gewerbttigkeit reich und mchtig geworden und betrachtete sich den benachbarten Stdten gegenber als deren Beherrscherin. ^Mit einem kleinen Heere zog Friedrich (1154) nach Italien und empfing zu Pavia die lombardische Knigskrone; doch gegen das mchtige Mailand vermochte er nichts auszurichten. Er erklrte die Stadt in die Reichsacht und ging nach 91 om, wo er mit der Kaiserkrone geschmckt wurde. Auf einem zweiten Znge nach Italien (115 <2) wurde Mailand belagert und durch Hunger gezwungen, sich zu ergeben; Friedrich gewhrte der stolzen Stadt Verzeihung. In der^ronkatischen Ebene wurde-dann ein Reichstag abgehalten, auf dem von Nechtsgelehrten^die Rechte des Kaisers nach rmischem Rechte festgesetzt wurden. Demgem wurde < der Kaiser den rmischen Imperatoren gleichgestellt und der Wille de^K aisers als Gesetz erklrt. Dem Kaiser wurde zugestanden, unker Zustimmung des Volkes in allen Stdten kaiserliche Statthalter oder Podostas einzusetzen; ihm wurden alle Regalien zugesprochen; es wurde verboten, sich selbst Recht zu ver-fchaffen oder die greren Lehen zu teilen. Als Mailand sich diesen Beschlssen nicht fgen wollte und die kaiserlichen Beamten vertrieb, wurde es von neuem in die Acht erklrt, erobert und zerstrt (1102); feine Bewohner erhielten die Weisung, sich anderswo anzusiedeln. Der Kaiser war wieder Herr der Lom-bardei. ') 1). Der Kaiser im Nachteil. Inzwischen hatte in Rom eine neue Papstwahl stattgefunden, bei der die grere Anzahl der Kardinle ') Die Gebeine der hl. drei Könige wurden damals von Mailand nach Cln gebracht, wo sie noch heute gezeigt werden.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 52

1861 - Münster : Coppenrath
52 fest wie eine Mauer standen die Franken, voll Vertrauen zu dem mächtigen, ihnen unlängst verkündeten Christengottc. Bis tief in die Nacht dauerte der mörderische Kampf, ohne Entscheidung rnhete er. Die ganze Nacht blieben die Franken unter Waffen. Der Kampf wurde erneuert und wieder erneuert; endlich erlagen die Saracenen dem christlichen Siegesschwerte. Abderrhaman fiel. Mit ihm sollen mehr als 300,000 Araber erschlagen wor- den sein. Die, welche übrig blieben, flohen eiligst nach den Pyrenäen zurück. Europa war gerettet, der Halbmond hinter die Pyrenäen zurückgesunken. Dieser Sieg bei Tours, welchen Karl im Oktober des Jahres 732 erfocht, ist einer der allerschönsten in der Geschichte der Menschheit und nur vergleichbar dem Siege, welchen die Griechen über die Perser erfochten. Denn er rettete die Freiheit Europas, schützte die selbständige Entwickelung und Verfassung der einzelnen Völker, und, was noch weit mehr ist, er bewahrte die Anhänger der göttlichen Religion Christi vor dem Aberglauben der morgenländischen Barbaren. Seitdem ward Karl als der größte Held der Christentheit verehrt, und ihm der rühmliche Name Martell oder Hammer gegeben, weil er bei Tours wie mit einem Hammer auf die Barbaren zermalmend losgeschlagen hatte. Nachdem die Eroberungssucht der Araber abgekühlt war, suchten sic sich in ihren neuen Wohnsitzen einzurichten. Wie einst die Macedonier, so legten auch sie überall feste Plätze an, die den Mittelpunkt ihrer Macht bilden sollten. Der Chalif Ali Man für erbaute 760 Bagdad am Tigris und wählte diese Stadt zu seiner Residenz. Er ermunterte sein Volk zum Handel und zu den Künsten und Wissenschaften. Um diese Zeit entstand auch Kahiro in Aegypten und wurde die Haupthandelstadt. Gegen diese neue Stadt sank Alexandria immer mehr, wie einst Tyrus gegen Alexandria. Der Handel mit Indien bekam durch die Araber neues Leben; unter ihnen blühete auch der Ackerbau und ward sogar wissenschaftlich betrieben. Die Chalifen überhaupt wurden Beschützer der Künste und Wissenschaften. Sie fingen

5. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1876 - Münster : Coppenrath
86 rckenden Brdern verstrkt, als tapfere Streiter sich niedergelassen hatten. Fr diese Hlfe verschaffte er ihnen von dem Herzoge von Neapel ein Landgebiet in Unteritalien, machte sie dort zu Htern der Mark gegen die Griechen und legte dadurch, ohne es zu ahnen, den Grund zu dem nachmaligen Normannenreiche in Unteritalien, welches eine mchtige Sttze des ppstlichen Stuhles wurde, sowohl gegen die rmischen Adelsparteien, als auch gegen den Kaiser. Heinrich war ein uerst thtiger und frommer Kaiser. Besonders nahm er sich der Kirchen und Klster an und beschenkte sie reichlich. Die-Kirche zu Paderborn allein erhielt durch ihren eifrigen Bischof Mein-werf*) der hundert betrchtliche Schenkungen von ihm. Er starb im Zhre 1024 auf seiner Burg Gronau bei Gttingen und wurde im Dom zu Bamberg, wo er ein Bisthum gegrndet und reich ausgestattet hatte, begraben. An seiner Seite erhielt auch seine Gemahlin Kuni-gunde ihre Ruhesttte. Beide wurden vom Papste Eugen Iil unter die Heiligen versetzt.^ Mit ihm erlosch das schsische Kaiserhaus, welches während hundert und fnf Jahre dem deutschen Reiche fnf glorreiche Herrscher, nmlich Heinrich I., Otto I., Otto Ii., Otto Iii. und Heinrich Ii., gegeben und das deutsche Nationalgefhl auerordentlich gehoben hatte. Die frnkischen (ober salischm) Kaiser (1024 bis 1125). 31. Konrai, Ii., der Salier (10241039). Nach dem Tode Heinrich's Ii. zogen, der Sitte gem, die deutschen Herzoge und Fürsten, geistliche und weltliche Herren mit groem Ge-folge an den Rhein, den Hauptstrom des Reiches,, in die blhende Ebene *) Dieser, ein Verwandter der kniglichen Familie, wie auch sein Freund, der Bischof Bern ward von Hildesheim, waren beide eifrige Be-frderet der Knste und Gewerbe. Von dem letzteren heit es insbeson-dere: Er begnstigte nicht nur Maler, Ebenisten, Kunstschreiner, Gold-arbeiter. sondern er verschaffte sich auch jede knstliche Arbeit und jedes Gerth, welches irgend etwas Besonderes an sich hatte, um es seinen dent-schert Knstlern als Muster in die Hand zu geben."

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 61

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 61 — bertbe Macht und Selbstänbigkeit der weltlichen Fürsten vollstänbig zu brechen, wie sie es auch nicht Hinbern konnten, daß bieselben ihr Besitztum nicht als Lehen, fonbern als erbliches Eigentum betrachteten. Um eine Stütze gegen den hohen Abel zu haben, sprach Konrab Ii. dem nieberen Abel die Lehen als erbliches Eigentum zu. Das Königtum war nicht erblich, obschon das Streben der sächsischen und fränkischen Könige stets baraus gerichtet gewesen war, die Königskrone an ihre Familie zu knüpfen. Der König würde gewählt. Nach der Wahl leistete der Gewählte den Eib, worauf ihm von den anwesenben Fürsten gehulbigt würde. Die Hulbigung der ctnbern Fürsten, des Abels und des Volkes nahm der König aus dem Königsritt entgegen. Die Salbung und Krönung würde gewöhnlich vorn Erzbischof von Eöln, in besten Sprengel Aachen lag, im Dom zu Aachen vorgenommen. Der König war der höchste Herr und Gebieter im Reiche. Seit Otto I. betrachteten sich die Könige nicht bloß als Schirmherren, fonbern sogar als die Oberherren der Kirche. Erst durch das entfchiebene Vorgehen Gregors Vii. würde die frühere Machtstellung der Kaiser dem Papsttum gegenüber ein für alle Mal gebrochen. Die Macht des Kaisers war um so größer, je größer seine persönliche Tüchtigkeit und seine Hausmacht war, und je mehr er sich auf das immer mehr erstart’enbe Bürgertum stützen konnte. Geistige Bildung. Die allgemeine Schul-bilbung, wie sie Karl der Große angestrebt hatte, war nicht burchgeführt worben. Selbst die Fürsten und die Mitgüeber des Abels waren des Schreibens und Lesens nicht funbig. In den bekannten Klosterfchulen zu St. Gallen, Fulba, Corvey und an den Höfen der geistlichen Fürsten fanben Kunst und Wissenschaft jeboch eine liebevolle Pflege; die Gelehrten bebienten sich nur der lateinischen Sprache. — Währenb die Männer der besseren Stänbe die geistige Bilbung verachteten, trieben die Frauen gelehrte Stubien. Schon als Mäbchen hatte die Herzogin Heb-w i g von Schwaben das Griechische Grundriß des Domes zu Worms.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 70

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 70 — Friedrich I., Barbarossa. (1152—1190.) Wahl und Persönlicheit. Auf Konrad Iii. folgte dessen Neffe^ der Herzog Friedrich von Schwaben, den der sterbende Kaiser selbst den deutschen Fürsten als seinen Nachfolger empfohlen hatte. Er zählte 31 Jahre, als er im Jahre 1152 einstimmig zu Frankfurt a. M.. gewählt und bald darauf zu Aachen gekrönt wurde. Friedrich war von mittlerer Größe und von schöner, kräftiger Gestalt. Wegen der rötlichen Farbe feines Bartes wurde er von den Italienern Barbarossa, d. i. Rotbart genannt. Edel war seine Haltung, fest sein Schritt, und seine ganze äußere Erscheinung war das Abbild eines echten ritterlichen Fürsten, so daß er mit Recht als die „Blume der Ritterschaft" gefeiert wurde. Noch heute lebt er als die Verkörperung deutscher Kaiserherrlichkeit in der Erinnerung fort. Der neue Kaiser hatte sich die Ausgabe gestellt, den Frieden im Reiche wiederherzustellen und sich am Po eine ähnliche Macht zu bilden^ wie sie die Welsen an der Elbe besaßen. Er suchte daher zunächst die Fürsten auf seine Seite zu bringen. Seinem Vetter, dem Sohne Konrads Iii., gab er das Herzogtum Schwaben, feinem Jugendfreund Heinrich dem Löwen bestätigte er den Besitz Sachsens und verlieh ihm das Herzogtum Bayern. Die Babenberger wurden für den Verzicht auf Bayern dadurch entschädigt, daß die Mark Österreich zu einem erblichen, mit besonderen Vorrechten ausgestatteten Herzogtum gemacht wurde (1156), das sich nun zu einem selbständigen Staatswesen entwickeln konnte. Züge nach Italien, a) Der Kaiser im Vorteil. Die lombardischen Städte waren während der Kreuzzüge kräftig emporgeblüht und hatten sich bei den Streitigkeiten in Deutschland der Oberhoheit des-Kaisers entzogen. Besonders war Mailand durch seinen bedeutenden Handel und seine lebhafte Gewerbetätigkeit reich und mächtig geworden und betrachtete sich als die Beherrscherin der benachbarten Städte. Friedrich unternahm vier Züge nach Italien, wovon der erste und dritte bis nach Rom ausgedehnt wurden. Auf dem ersten Zuge (1154—55) empfing er zu Pavia die lombardische Königskrone; doch gegen das mächtige Mailand vermochte er nichts auszurichten. Er erklärte die Stadt in die Reichsacht und ging nach R o m, wo er mit der Kaiserkrone geschmückt wurde. Aus einem zweiten Zuge nach Italien (1158—62) wurde Mailand belagert und durch Hunger zur Ergebung gezwungen; Friedrich gewährte der stolzen Stadt Verzeihung. In der ronkalischen Ebene

8. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1883 - Münster : Coppenrath
86 die Glubigen berhaupt wachte, so sollte der Kaiser, als weltliches Oberhaupt, die uere Ordnung und den Frieden unter den christlichen Vlkern erhalten und von ihnen als der erste Nichter in allen weltlichen Sachen geehrt werden. Seinen dritten Feldzua nack Italien unternahm Kaiser Otto im Jahre 966 und erreichte durch denselben nicht nur die Ausbreitung der deut-schen Herrschast der reiche Städte und blhende Landschaften im sd-lichen Teile der Halbinsel, sondern auch die Anerkennung seiner Kaiser-' wrde durch den griechischen Kaiser und die Vermhlung seines Sohnes-Otto mit Theophano, der Prinzessin jenes morgenlndischen Reiches. Aber nicht durch Waffenthaten allein hat Kaiser Otto I. sich einen so glnzenden Namen erworben, seine rhmlichen Werke des Friedens ehren ihn nicht weniger. Derselbe Herrscher, welcher sich um die Be-festigung und Ausbreitung des Christentumes im Norden und Osten so eifrig bemhete, war auch ein warmer Freund der Wissenschaften und der Knste. Eine treffliche Sttze fand er hierbei an seinem jngsten Bruder Rrun. der zu den ausgezeichnetsten Mnnern jener Zeit gehrte. Frommer Sinn und Streben nach Vollkommenheit fhrten diesen kniglichen Prinzen in den Priesterstand, die Liebe zu den Wissenschaften eben-denselben auf eine zu jener Zeit selten erstiegene Hhe der Gelehrsamkeit. Dank der Untersttzung seines kniglichen und kaiserlichen Bruders entfaltete Bruno eine groartige Thtigkeit in der Hebung der Bildung des Klerus und des ganzen Volkes durch zahlreiche Schulen und hhere Lehranstalten. Auch die alten Dichter. Redner und Geschichtschreiber: Ovid, Vergil, Horaz, Cicero und Sallust, wurden durch die in Italien erworbenen Handschriften und zahlreiche Abschriften derselben den deut-schen Landsleuten bekannt gemacht. Otto ehrte aber auch den frommen und gelehrten Bruder mit den hchsten kirchlichen und weltlichen Wr-den; er bertrug ihm das Erzbistum Kln und die herzogliche Gewalt in Lothringen. Denn auch in staatlichen Angelegenheiten zeichnete sich Bruno durch seine Umsicht und durch eine hohe Fhigkeit aus, selbst die schwierigsten Verhltnisse zugleich mit Festigkeit und mit Milde zu regeln. Ein frher Tod hat das Leben dieses hochberhmten, erst vierzigjhrigen Kirchenfrsten im Jahre'966 leider allzubald beendigt. Erst im August des Jahres 972 kehrte Kaiser Otto I. von seinem dritten italischen Feldzuge nach Deutschland zurck. Nochmals suchte er

9. Geschichte des Mittelalters - S. 155

1883 - Münster : Coppenrath
155 qrokes lombardnckes Heer sei im An^uae. Der Kaiser mute mit seinen erschpften Truppen so schnell die Belagerung aufheben, da er sein Lager den Flammen preisgab. Dieser milunaene Versuck scklua iedock den Mut und die Hoffnung. Friedrichs nickt nieder-, denn er erwartete noch den Anzug deutscher Fürsten^ vor allen aberheinricks des Lwen, seines tapfersten Waffen-gefhrten in den frheren Feldzgen. Mekre Mrsten kamen auch, nur Heinrich nicht. Dieser hatte in den letzten Jahren seine Herrschaft nach Norden und Osten immer weiter ausgedehnt und mochte bei seiner wach-senden eigenen Macht eine Schwchung des kaiserlichen Oberherrn nicht ungern sehen. Friedrich, dem in seiner Not alles an dem Beistande des mchtigen Herzoges lag, lud ihn zu einer Unterredung ein, und Heinrich begab sich mit seinem Gefolge nach Cbiavenna am Comer-See. (?) Nach der gewhnlichen Erzhlung erinnerte bei dieser Zusammenkunft der Kaiser den herzoglichen Vetter an die vielen Beweise von Freundschaft und Liebe, die er ihm gegeben, an die Lnder, die er ihm zugewandt hatte, und bat und flehete, er mge ihn in diesem verhngnisvollen Augenblicke, wo des Vaterlandes Ehre auf dem Spiele stehe, nicht ver-lassen. Umsonst! der stol,e ftenoct blieb ungerhrt. Zuletzt warf sich ihm der Kaiser sogar zu Fen und umfate flehend die Kniee des Uner-bittlichen. Auch diese Demtigung beugte des Stolzen Sinn nicht. Da nahete sich dem Kaiser wrdevoll seine Gattin und sprach : Lieber Herr, stehe auf! Gott wird dir Hlfe leisten, wenn du einst dieses Tages und dieses Hochmutes gedenkest." Und der Kaiser erhob sich, Heinrich aber ritt trotzig nach Deutschland zurck. Unterdessen kamen die Lombarden mit einem gewaltigen Heere von Mailand heranaezogen. In ibrer Mitte fhrten sie das Heiligtum der Stadt, Carrocio genannt. Dieses war ein roter Waaen. von welchem sich ein elserner Baum mit eisernen Blttern erhob. Auf der Spitze : des Baumes stand ein.arokes Krem, aus dessen Norderseite der segnende : Ambrosius. Mailands Sckutzheiliaer. abgebildet war. Eine auserlesene - Schar von neunhundert Brgern hgtte es bernommen, diesen Heer-wagen der Stadt zu verteidigen. So zogen sie, ihren Schutzheiligen in der Mitte, mutig zum Kampfe aus. Bei Leanno stieen sie auf das kaiserliche Heer. Da sanken die Scklacktreiben der Mailnder in die Kniee und fleheten im Angesichte der Leinde den Himmel um Beistand zu dem bevorstehenden Kmpfern.. Dann begann die blutige Schlacht.

10. Geschichte der Deutschen - S. 43

1856 - Münster : Cazin
Carl der Große. 43 des Königs zu folgen, in der angegriffenen Provinz zwar für Jeden, aus entfernten Zügen aber nur für solche bestehen ließ, welche die Kosten bestreiten konnten. Wer drei Mansi (später vier, jeden zu dreißig bis vierzig Morgen) Grundeigenthum hatte, mußte persönlich dienen; diejenigen, welche weniger als drei, aber nicht unter einem halben Mansus besaßen, mußten in Verbindung mit- so vielen, daß alle zusammen drei Mansi hatten, einen Mann stellen; wer aber weniger noch als einen halben Mansus in Besch hatte, zahlte Geld. Außer den Freien waren auch die weltlichen und geist- lichen Lehnsbesitzer sowie die Ministerialen (Dienstmannen) des Königs zum Kriegsdienst verpflichtet. Wenn einer auf die Auf- forderung des Königs nicht erschien, so mußte er sechszig So- lidos zahlen oder wurde, wenn er ein Reichslehen besaß, des- selben verlustig. Die Verpstegungskosten hatte Jeder selbst zu stehen und zwar für drei Monate nach dem Abmarsch von den bestimmten Sammelplätzen (Elbe, Rhein, Loire und Pyrenäen). Endlich war Carls Sorge auf die Förderung des mate-Förderung riellen und geistigen Wohles seiner Unterthanen gerich-des materi- tet. Für Hebung des Landbaus wirkten Musterwirthschaften^^^bens: auf seinen vielen und großen Gütern, und er erließ für diesel- nn au den nicht bloß Vorschriften über die Bewirthschaftung im All- gemeinen. sondern auch über Haus- und Hof-Einrichtung, Gar- ten-Cultur u. s. w. Für die Förderung des Handelsver-Handelsver- kehrs waren die freundschaftlichen Beziehungen mit Harun kehr, al Raschid von Wichtigkeit; im Reiche selbst sorgte Carl für Anlegung von Straßen und Canälen; sein Plan, die Regnitz mit der Altmühl und so den Rhein mit der Donau zu ver- binden, kam erst in neuerer Zeit völlig zur Ausführung (Lud- wigs - Canal). — Daö geistige Leben fand Nahrung an Förderung Künsten und Wissenschaften, Carl, welcher selbst im Verhäitnißdes geistigen zu seiner Zeit eine hohe Bildung besaß, versammelte an seinem ^ens Hofe die gelehrtesten Männer, einen Alkuin, Paulus Diaconuö,^Wiffen- oder Wacnefried, Eginhard u. a. Sie bildeten gleichsam eine schäften. Akademie der Wissenschaften. Daneben bestanden in jedem Sprengel und bei jedem Kloster Dom- und Klosterschulen hauptsächlich zur Ausbildung des Clerus, dessen alleiniges Eigen- thum vorläufig auch noch die Wissenschaften blieben, obwohl Carl auch hier und da Elementarschulen zur Beförderung der eigentlichen Volksbildung einrichtete. Wie die Wissenschaften, so gelangten auch die Künste unter Carl allmählig zur Ach- tung; er sorgte durch Anlegung prachtvoller Kirchen und Pfal- zen wie zu Achen, Ingelheim und an der fränkischen Saale für Hebung der Baukunst; ec beförderte den römischen Kirchen- gesang und ließ die alten Heldenlieder sammeln und aufschreiben.
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