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ebcn|o schnell waren sie anch wieder ans ihren flinken Nossen entflohen. Zum Schutze seines Landes schuf Heinrich eine Reiterei, bildete sein Heer tchtig aus und veranstaltete hufig Kampsspiele.
Grndung der Mordmark. Die Feuerprobe sollte das neue Heer im Kriege gegen die Wenden bestehen. Sie wohnten an der unteren Elbe und verheerten die angrenzenden Lnder durch unaufhrliche Raubzge. Die Wenden sogen sich beim Anmarsch des deutschen Heeres in ihre Haupt-feste Breuna bor (Brandeuburg) zurck, die mitten in Seen und Smpfen lag. Hier dachten sie sicher zu sein. Heinrich wartete, bis es Winter war. Dann zog er der die gefrorenen Gewsser und zwang die Wenden zur Unterwerfung. Das eroberte Land machte er zu einer Mark-gra ff ch aft und nannte sie N ordmark. Sie bildete den Anfang des preuischen Staates.
Der zweite Krieg gegen die Ungarn. Im Jahre 933 mar der Waffenstillstand mit beit Ungarn zu Ende. Als sie kamen, um den Tribut zu holen, wies sie Heinrich mit Entrstung zurck. Da fielen die toilben Horben von neuem in Deutschland ein; die Deut-schen aber waren gerstet. Schnell rckte Heinrich mit seinem Heere heran. Bei Merseburg kam es zur Schlacht. Mit dem Felbgeschrei: Kyrie eleison" strzten sich die Deutschen auf die Feinde. Grlich klang das Hui, Hui" der Ungarn. Deutsche Tapferkeit und Hein-reichs Kriegskunst siegten. Die Mehrzahl der Feinde lag tot aus dem Schlachtfelbe.
Hod Heinrichs. Heinrich lebte nach dieser Schlacht noch drei Jahre. Ein Schlaganfall ermahnte ihn, der letzten Stunde zu gedenken. Er berief die Groen des Reiches zu sich und empfahl ihnen seinen Sohn Otto zum Nachfolger. Bald darauf starb er zu Memleben. Seine letzte Ruhesttte fand er im Dome zu Quedlinburg.
pte Knigin Wntljitde.
Ihre Jugend. Mathilde war die Gemahlin Heinrichs I.; sie stammte aus einem westflischen Grafengeschlechte. Ihre Ausbildung erhielt sie in einem Kloster *u Herford, wo sie in mancherlei Kenntnissen und Fertig-feiten unterrichtet und zur Demut und Frmmigkeit erzogen wurde.
Mathilde ats Knigin. Trotz ihrer hohen Stellung blieb Mathilde demtig und fromm. Sie trug fast immer einfache Kleidung; die Tugend hielt sie fr ihren schnsten Schmuck. Sie war eine Mutter der Armen, eine Helferin der Notleidenden und eine Trsterin der Betrbten. Ihrem Gemahl war sie in inniger Liebe zugetan. Sein Wirken und Streben untersttzte sie durch ihren weisen Rat und die Kraft ihres Gebets.
Mathilde nfs Witwe. Als Witwe lebte Mathilde fast stndig zu Quedlinburg, wo sie sich gnzlich dem Gebete und den Werken der Nchsten-liebe widmete. Sie grndete Klster, wo Notleidende stets Hilfe und Trost fanden, wo aber auch Mdchen der besseren Stnde in Kentnissen und Fertigkeiten unterwiesen und zu sittsamen Jungfrauen erzogen wurden. Als hochbetagte Frau war es ihr noch beschiedeu, ihren Sohn Otto, der seinem Vater in der Regierung gefolgt war, als Sieger der die Ungarn zu beglckivnschen. Ihr Sohn Heinrich wurde Herzog von Bayern, ihr tugendhafter Sohn Bruno Erzbischof von Cln und ihr Enkel Wilhelm Erzbischof von Mainz.
Ihr Tod. Mathilde erreichte ein Alter von achtzig Jahren. Sie starb an demselben Wochentage und zu derselben Stunde, in der auch ihr Ge-mahl aus dem Leben geschieden war. Die Kirche hat sie unter die Zahl der Heiligen versetzt.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Otto Mathilde Heinrichs_I. Heinrichs_I. Mathilde Mathilde Mathilde Mathilde Otto Heinrich_wurde_Herzog_von_Bayern Heinrich Bruno_Erzbischof Wilhelm Mathilde
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schwren, da kein gewhlter Papst ohne Genehmigung des Kaisers ge-weiht werden sollte.
Dnrch die enge Verbindung der rmischen Krone mit dem deutschen Knigtum fanden Kunst und Wissenschaft neue Anregung, und Handel und Gewerbe nahmen einen lebhasten Aufschwung; durch die Berhrung mit den italienischen (lombardischen) Stdten wurde der erste Anla znr Entwicklung der stdtischen Verfassungen in Deutsch-laud gegeben und durch die Berhrung mit Rom der religise Sinn und die kirchliche Form lebendig erhalten. Aber durch die Rmer-zge der deutschen Könige, die znr Erlangung der Kaiserwrde notwendig waren, und durch die Kmpfe um den Besitz Italiens hatte Deutschland spter viel zu leiden.
8. Ottos Tod. Nach der Rckkehr von seinem letzten Rmerzuge hielt Otto zu Quedlinburg einen glnzenden Reichstag ab. Gesandte von Rom und Constantinopel, von den Russen, Polen, Ungarn und Bulgaren erschienen, um dem mchtigen Herrscher Europas ihre Hul-diguug darzubringen. Schon bald darauf starb Otto auf fetner Pfalz zu Memleben, wo auch fein Vater fein Leben beschlossen hatte. Sein Grabmal befindet sich neben dem seiner ersten Gemahlin Editha im Dome zu Magdeburg. Wegen seiner edlen Eigenschaften, seiner glcklichen Kriege und seiner ruhmreichen Regierung hat ihm die Nachwelt den Ehrennamen der Groe gegeben.
Die Kaiserin Adelheid.
1. Trbe Tage. Adelheid, die zweite Gemahlin des Kaisers Otto I., war eine burgundische Prinzessin. Im Alter von 16 Jahren vermhlte sich die Jungfrau, deren Schnheit und edle weib-lichcn Tugenden gleich hoch geschtzt wurden, mit Lothar, dem König von Oberitalieu. Schon nach drei Jahren wurde ihr der Gemahl ent-rissen; sein Tod sollte der Anfang einer langen Kette von Mhfalen und Leiden aller Art sein.
Nach dem Tode Lothars hatte sich Berengar, der Markgras von Jvrea, zum König von Italien gemacht. Er wollte Adelheid zwingen, seinen Sohn zu heiraten, denn aus diese Weise hoffte er feine Herrschaft zu befestigen. Adelheid schlug die dargebotene Hand aus, und Berengar beschlo deshalb, die junge Knigin, die durch Klugheit, Schnheit und unbescholtene Sitte die Herzen des Volkes gewonnen hatte, zu verderben. Zugleich mit seinem ehrlosen Weibe berschttete er sie in der entehrend-sten Weise mit Beleidigungen, beraubte sie ihres Eigentums und ihrer
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Extrahierte Personennamen: Ottos Otto Otto Editha Adelheid Adelheid Otto_I. Lothar Berengar Markgras_von_Jvrea Adelheid Adelheid Berengar
Extrahierte Ortsnamen: Deutsch-laud Italiens Deutschland Ottos Quedlinburg Rom Constantinopel Polen Ungarn Europas Memleben Magdeburg Italien
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Kleinodien, lie sie zu Como ergreifen und wie eine gemeine Verbrecherin in einen schauerlichen Kerker werfen, wo sie die rgsten Mihandlungen erduldet haben soll. Von hier wurde sie spter auf eine Burg am Garda-See geschleppt, wo sie vier lange Monate in einem grauenhaften Gefng-nisse schmachten mute. Nur eine treue Kammerfrau und ihr Hofkaplan hatten Zutritt zu ihr und trsteten sie in diesen Tagen ihrer tiefsten Er-niedrignng und unsglichen Leiden.
2. Ihre Flucht und Rettung. Angeregt und ermutigt durch den Bischof Adelhard von Reggio in Oberitalien, der ihr einen sicheren Auf-enthalt versprochen hatte, fate Adelheid den Entschlu, zu entfliehen. Dnrch einen Gang, der uuter der Mauer ihres Kerkers herfhrte, ge-langte sie ins Freie. Im Dunkel der Nacht und auf einsamen Wegen, begleitet von ihren treuen Gefhrten, suchte sie ihr Ziel zu erreichen. Bei Tage verbargen sie sich in Hhlen und Grotten, in Wldern und Feldern, um den Hschern, die ihnen bereits auf der Ferse folgten, zu entrinnen. Von Hunger gepeinigt und gnzlich erschpft durch die an-strengende und aufregende Flucht, gelangten sie, wie durch ein Wunder gerettet, zum Bischof Adelhard nach Reggio. Er lie die schwer geprfte Frau von einer gewasfneten Schar abholen, ging ihr selber entgegen und berwies ihr das feste Schlo Canossa als sicheren Wohnsitz.
3. Adelheid als Kaiserin. Auch Otto I. hatte von den Be-drngnissen und Leiden der Knigin Adelheid gehrt, und da seine erste Gemahlin Editha gestorben war, beschlo er. die junge Frstin, von deren Anmut, Liebenswrdigkeit und edlen Sitten er gehrt hatte, zu be-freien und ihr dann feine Hand und seinen Thron anzubieten. Aus diese Weise hoffte er auch, sich des italischen Knigreiches zu bemchtigen und dann das abendlndische Kaisertum wieder aufrichten zu knnen.
Mit Heeresmacht zog Otto der den Brenner, gelangte glcklich nach Italien, wo er als Befreier von der Herrschaft Berengars empfangen und begrt wurde. Die.stdte Oberitaliens ffneten ihm freiwillig ihre Tore, das deutsche Heer drang, ohne Widerstand zu siudeu. immer weiter vor, Berengar floh wie ein gehetztes Wild davon, und selbst seine Hauptstadt Pavia konnte ohne Schwertstreich genommen werden.
Otto war in Wirklichkeit Herr in Italien, und von Pavia aus sandte er eine Gesandtschaft, ausgerstet mit den reichsten Geschenken, nach Ca-nossa und lie um Adelheids Hand werben. Adelheid, die in dem Könige ihren Erretter ehrte, war gern bereit, ihni ihre Hand zum ehelichen Bnnde zu reichen. Otto lie die junge Knigin, die er aus der Tiefe des Elends zu der glnzendsten Stellung erheben wollte, Von seinem Bruder Heinrich als Brautfhrer und einer kniglichen Leib-
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Extrahierte Personennamen: Adelhard_von_Reggio Adelheid Adelhard Reggio Schlo_Canossa Adelheid Otto_I. Editha Otto Berengar Otto Adelheid Otto Heinrich Heinrich
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Wo sie nur sein mochte, da war sie die Mutter der Armen, die Helferin der Notleidenden, die Trsterin der Betrbten. Wie eine Knigin sa sie inmitten ihres Volkes, aber sie trstete alle, die ein Leid zu tragen hatten," so berichtet von ihr ein Zeitgenosse.
Ihrem Gewahl mar sie in inniger Liebe zugetan; seinen oft hef-tigen Sinn suchte sie durch mildes Zureden zu besnftigen, und nicht selten ist ein strenges Urteil ans ihre Frbitte hin in ein milderes um-gewandelt worden. Das Wirken und Streben ihres Gemahls untersttzte sie durch ihren weisen Rat und die Kraft ihres Gebets. Das wute der groe Herrscher auch wohl zu wrdigem und im Gefhle innigster Dankbarkeit sprach er kurz vor seinem Tode zu seiner betrbten Gemahlin: Nie hat ein Mann ein tugendhafteres Weib gehabt. Du hast meinen Zorn gemigt, du hast Mitleid mit den Unterdrckten in mir angeregt, du hast mich zur Gerechtigkeit angehalten und mir in allen Dingen weisen Rat erteilt. Habe Dank fr alles." Als der Tod ihr den geliebten Lebensgeshrten entrissen hatte, kniete sie an seinem Sterbebette nieder Und weinte Trnen bittereu Schmerzes. Dann lie sie ihn mit aller Pracht in dem Servatii-Mnster zu Quedlinburg beisetzen.
3. Mathilde als Witwe. Als Witwe lebte Mathilde sast be-stndig in Quedlinburg und widmete sich gnzlich dem Gebete und den Werken der Nchstenliebe. Sie bewirtete die Armen und Notleidendem gab ihnen Obdach und schtzte sie gegen die Klte des Winters. In den von ihr gegrndeten Klstern sanden uuschuldig Verfolgte eine Freisttte und alle, die Not litten, Hlfe und Trost. Namentlich hat sie sich durch Grndung von Nonnenklstern ein groes Verdienst erworben; Mdchen der besseren Stnde wurden dort in Kenntnissen und Fertigkeiten unter-wiesen, zu Frmmigkeit und guter Sitte erzogeu, und die hohe Frau verschmhte es nicht, sich selbst an dem Unterrichte zu beteiligen.
Aber auch Tage der Trbsal sollten der kniglichen Witwe nicht erspart bleiben. Unter dem Vorwande, da sie Geld und Gut an die Armen verschwende, wurden ihr die Besitzungen, die sie von ihrem Gemahl als Witweugut erhalten hatte, vou ihren Shnen entzogen. Doch schon bald sahen diese ihr Unrecht ein, taten Abbitte und gaben der Mutter ihr Eigentum zurck. Groen Schmerz bereitete ihr auch der Streit zwischen ihren Shnen Otto und Heinrich. Wiederholt war sie die Ver-Mittlerin, und ihren mtterlich ernsten und liebenden Worten gelang es, die Vershnung endlich herbeizufhren. Aber auch glckliche Tage waren ihr noch beschieden. Als hochbetagte Mutter zog sie ihrem Sohne Otto, als er siegreich aus der Schlacht auf dem Lechfelde heimkehrte, entgegen lind beglckwnschte ihn. Ihr Sohn Heinrich wurde Herzog von Bayern, und
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Extrahierte Personennamen: Mathilde Mathilde Otto Heinrich Heinrich Otto Heinrich_wurde_Herzog_von_Bayern Heinrich
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Kaisertum verhngnisvoller gewesen, als die einst von so vielem Glanz umstrahlte Gemahlin Heinrichs Iii.
Als Witwe sollte sie noch manche trbe Stunde erleben. Unter Trnen sah sie den Sohn ihren Armen entrissen, und die gewaltsame Entfhrung des jungen Knigs durch den Erzbischos Anno von Cln traf ihr Mutterherz so tief, da sie fchou damals mit dem Plane umging, der Welt zu eutsageu und in ein Kloster Zu gehen. Doch be-sonneue Freunde hielten sie von diesem bereilten Schritte ab und rieten ihr, mit der Ausfhrung ihres Entschlusses zu warten, bis ihr Sohn fr mndig erklrt wre. Unsglichen Schmerz bereitete es ihrem frommen und von inniger Mutterliebe erfllten Herzen, als ihr Sohn mit dem Papste in Streit geriet und der Kirchenbann der ihn ausgesprochen wurde; sie war zugegen, als der König mit der schwersten kirchlichen Strafe belegt wurde.
Unermdlich war sie bemht, Armen und Kranken mit beispielloser Aufopferung zu dienen; keine Entbehrung und Gefahr fcheute sie, um der leidenden Menschheit zu Hilfe eilen zu kuuen. Die harten Bubungen, denen sie sich freiwillig unterwarf, und der Schmerz der das Unglck ihres Sohnes zehrten anch an den Krften ihres Leibes. Sie starb, wenig der 50 Jahre alt, und wurde bei St. Peter in der Kirche der hl. Petronilla bestattet.
Vie Kaiserin Berta.
Die Gemahlin Heinrichs Iv., die Grfin Berta von Snfa, war jung und reichgebildet und hatte ihre Ausbildung in Deutschland erhalten. Sie war eine tugendhaste Frau und ihrem Gemshl in inniger Liebe und Treue zugetan. Heinrich dagegen empfand gegen feine Gemahlin eine unberwindliche Abneigung, weil er die Ehe nicht freiwillig eingegangen, die Knigin ihm vielmehr von den Fürsten aufgezwungen war. Er trug sich sogar mit dem Gedanken, sich von seiner Gemahlin scheiden zu lassen, obgleich er fr die Auflsung der Ehe keine bestimmten Grnde anzugeben vermochte und in der Tat nichts seiner Gemahlin zur Last legen konnte.
Das alles bereitete der edlen Frstin tiefen Kummer, und je inniger sie ihren Gemahl liebte, um so schmerzlicher empfand sie es, da er sich von dem lockeren Leben seiner Hflinge ans der Harzburg verleiten lie und ihr fr ihre treue Liebe Krnkungen aller Art bereitete. Doch ihre Sndhaftigkeit sollte belohnt werden.
Allmhlich legte sich die Abneigung Heinrichs gegen seine Gemahlin. Als er erst erkannt hatte, welche edle Frau er an ihr besa, wandte er
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Peter Petronilla Berta Heinrichs_Iv. Heinrichs_Iv. Berta_von_Snfa Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs
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4. Die geistige Dikdung.
Die allgemeine Schulbildung, wie sie Karl der Groe angestrebt hatte, war nicht durchgefhrt worden. Selbst die Fürsten und die Mit-glieder des Adels waren des Schreibens und Lesens nicht kundig. Die hhere Bildung dagegen, die unter den letzten Karolingern zurckgegangen war, blhte von neuem auf. Wie frher, so stand sie auch jetzt unter 'dem Einflsse der Geistlichen, die Lehrer, Schriftsteller, Dichter und Knstler waren. In den bekannten Klosterschulen zu St. Gallen, Fulda, Corvey und an den Hfen der geistlichen Fürsten fanden Kunst und Wissenschaft eine liebevolle Pflege; die Sprache war die latei-nifche, aber man schrieb aus deutscher Anschauung und von deutschen Dingen.
Zu den grten Gelehrten damaliger Zeit gehrte Bruno, der Bruder Ottos I., der als Erzbischos von Cln sich um die Bildung des Klerus und die Hebung des Schulwesens groe Verdienste erworben hat. Der grte Gelehrte war der Westfranke Gerbert, der sptere Papst Sylvester It., den das Volk wegen seiner bedeutenden Kenntnisse fr einen Zauberer hielt. Er verfertigte einen Himmelsglobus und ein Fern-rhr und hat sich hauptschlich durch die Verbreitung des arabischen Ziffernsystems, das er während seiner Studien in Spanien bei den Arabern kennen lernte, ein groes Verdienst erworben.
Whrend die Männer der besseren Stnde die geistige Bildung verachteten, trieben die Frauen gelehrte Studien. Schon als Mdchen hatte die Herzogin Hedwig von Schwaben, die Schwester Heinrichs des Znkers, das Griechische gelernt, und nach dem Tode ihres Mannes las sie unter Anleitung des gelehrten Mnchs Ekkehard von St. Gallen lateinische Schriftsteller.
Der Mnch Widukind von Corvey schrieb die Geschichte der Sachsen, der Bischof Thietmar von Merseburg die der deutschen Könige bis in die Zeit Heinrichs Ii.; dem Sachsen Bruno verdanken wir eine, wenn auch nicht ohne Leidenschast und Parteinahme geschriebene Geschichte der Sachsenkriege unter Heinrich Iv., Adam von Bremen eine anschauliche Darstellung der Ausbreitung des Christentums in den nrdlichen Lndern Enropas und eine Lebensbeschreibung des Bischofs Adalbert von Bremen. Der bedeutendste Schriftsteller ist Lambert von Hersseld, der in seiner Chronik eine zuverlssige Beschreibung der Wirren unter Heinrich Iv. hinterlassen hat. Infolge des Investitur-streites entstanden viele Streitschriften, und auch einige Schriftsteller stellten sich einseitig auf die Seite des Kaifers oder des Papstes.
Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Ii. 7
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Sein Streben war darauf gerichtet. Deutschland zu einem Erbreich zu machen und die Oberherrschaft der alle Reiche der Christenheit au sich zu bringen. Der Durchfhrung des ersten Plaues stellten sich die geistlichen und weltlichen (schsischen) Fürsten entgegen, obgleich er letzteren die Erblichkeit der Lehen auch in weiblicher Linie anbot und ersteren gegenber auf bestimmte Rechte verzichten wollte. Als er bereits die Zurstnug zu einem Kreuzzuge nach Jerusalem traf, der wohl an erster Stelle den Zweck haben sollte, Constantinopel und das griechische Reich zu erobern und die Herrschaft der ba Mittelmeer zu gewinnen, vernichtete ein pltzlicher Tod seine weltumspannenden Plne. Er starb aus Sizilien und wurde im Dome zu Palermo begraben.
Durch die Freilassung von Richard Lwenherz, der nach dem Kreuz-znge verkleidet durch Deutschland nach England gelangen wollte und gefangen genommen wurde, hat er England zu einem deutschen Lehen gemacht; die Bewohner des nrdlichen Afrika und des oft-rmischen Reiches, vou Cyperu und Kleinarmenien muten dem Kaifer Tribnt zahlen.
Philipp von Srtfwben (1198-1208) und Gtlo Iv. (1198 1215).
Heinrichs Sohn Friedrich, der bereits bei Lebzeiten des Vaters zum Nachfolger gewhlt war, wurde uach dem Tode des Kaisers von den deutschen Fürsten fallen gelassen; er war erst drei Jahre alt. Bei der Neuwahl des Kaisers trat der alte Streit zwischen den Welsen und Staufen wieder zutage; die erstere Partei whlte Otto, den Sohn Heinrichs des Lwen, die audere den Herzog Philipp von Schwabeu. Infolge dieser zwiespltigen Wahl entstand ein langjhriger Krieg, wodurch Wohlstand, Zucht und Sitte und das Ansehen von Kaiser und Reich gewaltig litten, weil beide Fürsten durch Werschenkuug vou Krongtern und durch Verzichtleistung auf kaiserliche Rechte sich Anhnger zu verschaffen suchten. x. Schon holte Philipp zum letzten Schlage gegen Otto aus, als er tioit Otto vou Wittelsbach aus Person-licher Feindschaft meuchlings gettet wurde.1) ___v V-V'
') Voll warmer Begeisterung fr die Ehre und Macht des Vaterlandes und voll Schmerz der die Zerrissenheit des Reiches und den Verfall der Sitten, gedenkt auch Walt her von der Vogel weide in seinen politischen Gedichten dieser traurigen Wirren.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Jerusalem Constantinopel Sizilien Palermo Deutschland England England Afrika Cyperu Staufen
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Der falsche Waldemar. Bei einem so traurigen Zustande in den Marken war es nicht zu verwundern, daß sich die Bevölkerung nach den glücklichen Zeiten unter den Anhaltinern zurücksehnte. Es schien auch, als sollte ihre Sehnsucht in Erfüllung gehen. — Im Jahre 1348 ließ sich beim Erzbischöfe von Magdeburg ein alter Pilgersmann melden, der sich für den Markgrafen Waldemar ausgab. Er erzählte, trotz naher Verwandtschaft habe er mit seiner Gemahlin die Ehe geschlossen' Voll Reue über diesen Schritt habe er eine Wallfahrt zum Grabe des Erlösers gemacht, uni dort Buße zu thun. Das Gerücht von seinem Tode habe er selber verbreiten lassen, und während statt seiner ein anderer beerdigt sei, habe er sein Gelübde erfüllt. Als Beweis für die Richtigkeit seiner Angaben zeigte er den Siegelring Waldemars; auch wußte er vieles aus dem Leben des Fürsten zu erzählen. Dabei war er durch seine Gesichtszüge und seine Gestalt, durch seine Stimme und Bewegungen dem Waldemar so ähnlich, daß viele glaubten, den berühmten Markgrafen vor sich zu sehen. Der Erzbischof von Magdeburg, die Fürsten von Anhalt und Sachsen, sogar der deutsche Kaiser Karl Iv. erklärten sich für ihn; das Volk jubelte dem geliebten Fürsten entgegen, und bald war Waldemar im Besitze des größten Teiles der Mark Brandenburg. Nur Spandau, Frankfurt und Brietzen, letzteres seitdem Treuenbrietzen genannt, blieben Ludwig dem Alteren ergeben.
Als es aber gelang, dem Kaiser Karl Iv. in der Person Günthers von Schwarzburg einen Gegenkaiser gegenüber zu stellen, ließ Karl Iv. den angeblichen Waldemar fallen und söhnte sich mit Ludwig dem Alteren aus. Jetzt verlor auch Waldemar seinen übrigen Anhang; nur die Anhaltiner hielten an ihm fest und gewährten ihm eine Zufluchtsstätte in Dessau, wo er fürstlich gehalten und nach seinem Tode in der Familiengruft beigesetzt wurde. — Ob der „falsche" Waldemar ein Müllerbursche Namens Jakob Rehbock aus Hundelust bei Zerbst gewesen, der im Heere Waldemars als Schildknappe gedient haben soll, ist bis heute nicht klar gestellt.
Ludwig der Römer. (1351—1365;) Otto der Faule. (1351 bis 1373.) Ludwig, nach seinem Geburtsorte Rom der Römer-genannt, folgte nebst seinem Bruder Otto dem Faulen seinem älteren Bruder in der Regierung der Mark Brandenburg, worauf letzterer zu Gunsten seiner Brüder verzichtet hatte.
Der erstere, Ludwig der Römer, erhielt im Jahre 1356 infolge des Erlasses „der goldenen Bulle" durch Kaiser Karl Iv. den Titel Kurfürst.
Diese neue Würde berechtigte die Herrscher Brandenburgs zur Teilnahme an der Wahl des Kaisers, gab ihnen den dritten Sitz zur Linken des Kaisers, übertrug ihnen die Ehrenpflicht, bei der Kaiserkrönung das Reichszepter und den Reichsapfel vorzutragen, brachte ihnen die Unteilbarkeit der Kurlande und ferner das unbeschränkte Recht über Bergwerke, Münzen, Zölle u. s. w.
Im Jahre 1363 schloß Karl Iv. mit den beiden Brüdern einen Erbvertrag, infolgedessen Brandenburg mit Böhmen vereinigt werden sollte. Nach dem Tode Ludwigs versuchte aber Otto, die Mark Brandenburg mit Hilfe feiner bayerischen Verwandten für sich zu retten. Allein Karl rückte mit einem Heere in die Marken ein,
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Extrahierte Personennamen: Waldemar Waldemar Karl_Iv Karl Waldemar Ludwig_dem_Alteren Ludwig Karl_Iv Karl Günthers_von_Schwarzburg Günthers Karl_Iv Karl Ludwig_dem_Alteren Ludwig Waldemar Waldemar Jakob_Rehbock Ludwig Otto Ludwig Ludwig Otto Ludwig_der_Römer Ludwig Karl_Iv Karl Karl_Iv Karl Ludwigs Ludwigs Otto Karl Karl
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an König der Franken und Langobarden, Schutz-Herr von Rom. Die Angelegenheiten feines neuen Volkes ordnete er, wie es feine fchne Sitte war, mit Milde und Weisheit. Er lie ihm feine bisherige Verfassung und alle Rechte und Freiheiten. Zweihundert und sechs Jahre, von 568 bis 774, hatte das longobardifche Reich bestanden.
18. Abermalige Emprung der Sachsen.
Jedoch ehe Karl die Angelegenheiten Italiens in Ordnung . gebracht hatte, lief die Nachricht ein: die Sachsen, welche den Verlust ihrer Freiheit nicht hatten verschmerzen knnen, seien unter ihrem khnen Anfhrer Wittekind mit Feuer und Schwert in das frnkische Gebiet gefallen. Aber blitzschnell flog Karl aus Italien herbei. Seine Erscheinung dmpfte sogleich die Emprung. Jedoch auch dieses Mal mute er sich mit unzuverlssigen erzwungenen Versicherungen der Unterwerfung und mit Geieln begngen; denn er mute abermals nach Italien eilen, um die unter dem Herzoge von Feiaul ausgekrochene Emprung in der eben eroberten Lombardei zu dmpfen. Und kaum war sie hier gedmpft, fo loderte sie in Sachsen wieder in hellen Flammen auf. Wittekind, ein zweiter Hermann, war von neuem aus feinen Wldern hervorgebrochen und hatte wieder umgestrzt, was Karl zu bauen kaum angefangen. Aber die pltzliche Erscheinung des Rchers schreckte Alle zum alten Gehorsam zurck; Viele lieen sich sogar taufen. Jetzt hielt Karl die Unterwerfung der Sachsen fr sicher. Er lie Kirchen bauen itnb berall durch Geistliche den Samen der christlichen Religion in dem heibnischen Lanbe ausstreuen, um so die Bewohner all-mlig zu entwildern und zu veredeln. Die Geiel, die ihm jetzt und frher gegeben waren, schickte er in die Klster, bamit sie, bort unterrichtet, bereinst ihrem Volke als Lehrer bieitteit. Und wirklich schien sich ganz Sachsen ruhig unter des Siegers Joch zu beugen. Schon im folgenbeit Jahre hielt er beshalb bell Reichstag der Franken in dem unterworfenen Lande selbst, und
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Hermann Karl Karl Karl Karl
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zwar zu Paderborn. Alle Sachsen waren zur Huldigung dorthin beschieden. Die Meisten erschienen auch und versprachen, Karl als ihren Oerherrn anzuerkennen, dagegen sollten sie ihre Gesetze und Freiheiten behalten. Auch hier lieen sich Viele taufen. Nur Wittekind, der gefhrlichste von Allen, erschien nicht; er war zu seinem Schwiegervater, dem Könige von Dnemark, entflohen.
19. Karl erobert die spanische Mark (778).
Der Reichstag zu Paderborn war einer der glnzendsten, die je gehalten worden. Hier erschien auch in Karl's Hoflager eine sonderbare Gesandtschaft, die auerordentliches Aufsehen erregte bei den Franken sowohl als Sachsen. Araber waren es in ihrer vaterlndischen Tracht, mit langen Kastans, und mit bunt-geschmckten Turbanen auf dem Kopfe. Sie kam aus Spanien. Hier war der Statthalter von Saragossa abgesetzt worden, und sprach nun den mchtigen Frankenknig um Hlfe an gegen seinen Unterdrcker, den Emir Abderrhaman I. Der fromme Karl vernahm in dem Hlferuf aus dem mohammedanischen Spanien den Ruf des Himmels selbst, das Kreuch Christi auch dort auszupflanzen. Dazu lockten jenseit des Gebirges so reizende Provinzen. Er brach daher im Jahr 778 an der Spitze seines Heeres auf und stieg mit unbeschreiblicher Anstrengung der die steilen Pyrenen in Spanien hinab. Er bemchtigte sich in kurzer Zeil der wichtigsten Städte und des ganzen Landstriches von dem Gebirge bis zum Ebro. Dieser Landstrich blieb von nun an unter dem Namen spanische Mark" ein Theil seines Reiches.
Auf dem Rckzge aber war er nicht so glcklich. Whrend sein H.er mit Beute beladen, zerstreut, langsam, in frhlicher Sorglosigkeit durch die engen Gebirgschluchteu von Roncesval-les daherzog, wurde der Nachtrab von den auflauernden Berg-bewohnern berfallen, beraubt und grtentheils niedergehauen. Hier fiel nebst vielen anderen Helden der berhmte Ritter Roland, dessen Heldenthaten von dem italienischen Dichter Ariosto (14741533) so schn besungen worden sind.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Roland Ariosto