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schwren, da kein gewhlter Papst ohne Genehmigung des Kaisers ge-weiht werden sollte.
Dnrch die enge Verbindung der rmischen Krone mit dem deutschen Knigtum fanden Kunst und Wissenschaft neue Anregung, und Handel und Gewerbe nahmen einen lebhasten Aufschwung; durch die Berhrung mit den italienischen (lombardischen) Stdten wurde der erste Anla znr Entwicklung der stdtischen Verfassungen in Deutsch-laud gegeben und durch die Berhrung mit Rom der religise Sinn und die kirchliche Form lebendig erhalten. Aber durch die Rmer-zge der deutschen Könige, die znr Erlangung der Kaiserwrde notwendig waren, und durch die Kmpfe um den Besitz Italiens hatte Deutschland spter viel zu leiden.
8. Ottos Tod. Nach der Rckkehr von seinem letzten Rmerzuge hielt Otto zu Quedlinburg einen glnzenden Reichstag ab. Gesandte von Rom und Constantinopel, von den Russen, Polen, Ungarn und Bulgaren erschienen, um dem mchtigen Herrscher Europas ihre Hul-diguug darzubringen. Schon bald darauf starb Otto auf fetner Pfalz zu Memleben, wo auch fein Vater fein Leben beschlossen hatte. Sein Grabmal befindet sich neben dem seiner ersten Gemahlin Editha im Dome zu Magdeburg. Wegen seiner edlen Eigenschaften, seiner glcklichen Kriege und seiner ruhmreichen Regierung hat ihm die Nachwelt den Ehrennamen der Groe gegeben.
Die Kaiserin Adelheid.
1. Trbe Tage. Adelheid, die zweite Gemahlin des Kaisers Otto I., war eine burgundische Prinzessin. Im Alter von 16 Jahren vermhlte sich die Jungfrau, deren Schnheit und edle weib-lichcn Tugenden gleich hoch geschtzt wurden, mit Lothar, dem König von Oberitalieu. Schon nach drei Jahren wurde ihr der Gemahl ent-rissen; sein Tod sollte der Anfang einer langen Kette von Mhfalen und Leiden aller Art sein.
Nach dem Tode Lothars hatte sich Berengar, der Markgras von Jvrea, zum König von Italien gemacht. Er wollte Adelheid zwingen, seinen Sohn zu heiraten, denn aus diese Weise hoffte er feine Herrschaft zu befestigen. Adelheid schlug die dargebotene Hand aus, und Berengar beschlo deshalb, die junge Knigin, die durch Klugheit, Schnheit und unbescholtene Sitte die Herzen des Volkes gewonnen hatte, zu verderben. Zugleich mit seinem ehrlosen Weibe berschttete er sie in der entehrend-sten Weise mit Beleidigungen, beraubte sie ihres Eigentums und ihrer
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Extrahierte Ortsnamen: Deutsch-laud Italiens Deutschland Ottos Quedlinburg Rom Constantinopel Polen Ungarn Europas Memleben Magdeburg Italien
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z ' ; , , . bischof Engelbert von Cln zum Reichsverweser ernannt. Whrend er die Freiheit der Städte gleichwie in Italien zu beschrnken fnchtc, t-, ,;'w anerkannte er auf dem Reichstage zu Maiuz (1235) im Landfriedensgesetz die Erblichkeit und Laudeshoheit der grereu Lehen, wo-. ^ ^ ' ' durch er die Fürsten fr seine Plaue gewann, aber auch die Klein-,:5.. staaterei in Deutschland begnstigte und die Umwandlung der Lehns-
- Monarchie in einen Bundesstaat vorbereitete. Zur Aufrechterhaltuug
des Landfriedens erheft er gesetzliche Bestimmungen in deutscher Sprache; die deutschen Ordensritter beauftragte er. nach Preußen zu ziehen, um dieses Land fr das Christentum und Deutschtum zu gewinnen.
Nachdem der tatkrftige Erzbischof Engelbert von seinen Verwandten ermordet war, nahm Heinrich seinem Vater gegenber eine schwankende Stellung ein; die deutschen Brger fanden an ihm einen Beschtzer und einen Frderer ihrer Bestrebuugeu nach Selbstndigkeit, die lombardischeu Städte einen Verbndeten. Friedrich zog nach Deutschland, nahm seinen Sohn Heinrich gefangen und lie ihn nach Italien bringen, wo er nach sieben Jahren als Gefangener starb. Auf dem uerst glnzenden Reichstage zu Maiuz lie er seinem Sohne Konrad die Nachfolge im Reiche zusichern. Dann kehrte der Kaiser nach Italien zurck, und doch wre seine Anwesenheit in Deutschland, das er nur dreimal und zwar bei seiner Krnung, bei seiner Vermhlung mit Jsabella, der Tochter des Knigs von England, und bei der Wahl seines Sohnes Konrad ans kurze Zeit besucht hat. so notwendig gewesen./ Whrend einige Fürsten und die mchtig aufstrebenden Handelsstdte Hamburg und Lbeck die Kolonisation des Ostens fortsetzten, verwsteten Fehden Stadt und Land, die Raubritter trieben allenthalben ihr Unwesen, und von Osten her waren die Mongolen, ein wilder asiatischer Volksstamm, unter Sengen und Brennen in Schlesien eingefallen. Herzog Heinrich von Schlc-sien stellte sich ihnen bei Liegnitz entgegen, wurde abex besiegt und fand auf dem Schlachtfeld den Heldentod (1241)1 Die" Mongolen drangen nicht weiter vor; sie hatten die Deutschen kennen und frchten gelernt; die abendlndische, christliche Kultur war vor den asiatischen Horden gesichert worden. Unter schrecklichen Verwstungen zogeu sie stch nach Rußland und Poleu zurck.
5. Sein Tod. Im Jahre 1250 rief endlich der Tod den geist-vollsten Herrscher des Hohenstansenhauses, den sechs Kronen ') geschmckt
i) Es waren die deutsche, burgnndische, lombardische, rmische, siziliamscho und die vom hl. Grabe.
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Deutschland Deutschland Italien Italien Deutschland England Hamburg Liegnitz
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Zweiter Zeitraum.
Die frnkischen Mischen) Kaiser. 1024-1125.
Konrad Il (10241039).
1. Seine Wahl und Persnlichkeit. Nach dem Tode Heinrichs Ii. versammelten sich die Abgesandten smtlicher deutschen Stmme aus frn-kischem Boden in der Rheinebene bei Oppenheim, um einen neuen König zu whlen. Lange schwankte die Wahl zwischen den beiden Vettern Konrad dem lteren und Konrad dem Jngeren von Fran-ke n. Als der Erzbischos von Mainz und mit ihm die Vertreter der hohen Geistlichkeit sich fr Konrad den lteren erklrten, vereinigte sich ans ihn die Mehrheit der Stimmen.')'
Konrad besa nur eine geringe Hausmacht, war aber ein Mann von hoher persnlicher Tchtigkeit, und gerade deswegen schien er fr die Fürsten, die eine grere Selbstndigkeit wiedererlangt hatten, und fr das Wohl des Reiches der geeignete Herrscher zu sein. Er war ein Fürst, der eisernen Willen und khnen Mut, groe Klugheit und strenge Gerech-tigkeit in sich vereinigte.
In Mainz wurde noch an demselben Tage die feierliche Krnung vollzogen, und auf dem Knigsritt, den er einer alten Sitte gem unternahm, fand er berall Anerkennung und Vertrauen. Auf einem Zuge nach Italien schmckte er sich mit der eisernen Krone der Lombarden und der rmischen Kaiserkrone.
2. Seine auswrtigen Unternehmungen/'Um gegen den Polen-knig freie Hand zu haben und vom Bistnme Bremen-Hamburg aus den Norbert Europas fr das Christentum gewinnen zu knnen, trat Konrad die Mark Schleswig an Kannt, den König von Dnemark, Norwegen und England, ab und erhielt an ihm einen mchtigen Bundes-genossen; die Eid er wurde wieder die Nordgrenze des Reiches.
Hierauf wandte sich Konrad gegen Polen, das auf die Lausitz verzichten und die deutsche Lehnshoheit wieder anerkennen mute.
Wegen der Besitzergreifung Burgunds geriet er in einen langwierigen Streit mit seinem Stiefsohne, dem Herzog Ernst von Schwaben, der nhere Ansprche auf Burgund zu haben glaubte; nach einer drei-maligen Emprung wurde letzterer gefangen genommen, erhielt aber anf
') Vergleiche Die Kaiserwahl" in Uhlands Drama: Ernst von Schwa-ben"; Wacker, Lesebuch Nr. 156.
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Il Konrad Heinrichs Heinrichs Konrad Konrad Konrad Konrad Konrad Konrad Konrad Norbert_Europas Konrad Konrad Konrad Konrad Ernst_von_Schwaben Ernst Ernst
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Doch mit der vormundschaftlichen Regierung und der Erziehung des jungen Knigs waren die Fürsten, au deren Spitze der Erzbischos Anno von Cln stand, nicht zufrieden; sie wollten einen greren Einflu auf die Regierung des Reiches gewinnen. Durch List und Gewalt wurde der König seiner Mutter entrissen ititb unter die Leitung des strengen Erzbischofs Anno von Cln gestellt, der auch die Vormundschaft-^ liche Regierung bernahm.
Schon nach einem Jahre kam Heinrich zu dem weltgewandten und prachtliebenden Erzbifchofe Adalbert von Bremen, dessen Einwirken ans den jungen König von den nachteiligsten Folgen gewesen ist.
Adalbert hegte die Absicht, sein Erzbistum zu einem Patriarchat zu erheben, worin er, unabhngig von den benachbarten Fürsten, alleiniger Herr sein wollte. Von seinem Schtzlinge lie er sich znr Vergrerung seines Bistums und Erweiterung seiner Macht Gter schenken und Vor-rechte verleihen. Gegen die auskeimenden Leidenschaften und hlichen Neigungen feiues Zglings bte er eine nnver-zeihliche Nachsicht, prgte ihm einen unverstndigen Ha gegen die Sachsen und deren Fürsten ein, mit denen er selbst stets im Streite lag. und brachte ihm eine bergroe Meinung von der kniglichen Macht bei. Da sich die deutschen Fürsten durch das Verhalten und Treiben Adalberts verletzt fhlten und sich von der Art und Weise, wie er den jungen König erzog, nichts Gutes ver-sprachen, zwangen sie Heinrich ans dem Reichstage zu Tribnr (j. . von Mainz), sich dem Einflsse Adalberts zu entziehen, und erklrten ihn fr mndig (1065).
2. Die Kmpfe mit den Sachsen. Auf der Harzburg 511 Goslar, mitten unter den Sachsen, schlug Heinrich sein Hoflager auf, zu dessen Unterhalt die Umwohner kaum erschwingliche Lieferungen an Lebensmitteln aller Art leisten muten. Besonders reizte er die Sachsen durch die Anlage von Zwingburgen, die sie selber bauen Helsen muten, und in die Heinrich starke frnkische Besatzungen legte, die die Baueru in der rgsten Weise mihandelten. Dein Grafen Otto von Nordheim nahm er das Herzogtum Bayern, und den Sohn des Sachsenherzogs, den Billnng Maguus, lie er gefaugeu setzen. Die Mistimmung unter den Sachsen wurde noch dadurch vergrert, da auf der Burg zu Goslar vou sittenlosen Gustliugeu ein Leben gefhrt wurde, das von den nachteiligsten Folgen fr den König sein mute.
Die emprten Sachsen, Baueru wie Adelige, griffen deshalb zu deu Waffen, vertrieben den König und zerstrten die verhaten Zwingburgen; Heinrich rettete sich durch eilige Flucht uach Worms. Als aber die
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Adalberts Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Otto Billnng_Maguus Heinrich Heinrich
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4. Die geistige Dikdung.
Die allgemeine Schulbildung, wie sie Karl der Groe angestrebt hatte, war nicht durchgefhrt worden. Selbst die Fürsten und die Mit-glieder des Adels waren des Schreibens und Lesens nicht kundig. Die hhere Bildung dagegen, die unter den letzten Karolingern zurckgegangen war, blhte von neuem auf. Wie frher, so stand sie auch jetzt unter 'dem Einflsse der Geistlichen, die Lehrer, Schriftsteller, Dichter und Knstler waren. In den bekannten Klosterschulen zu St. Gallen, Fulda, Corvey und an den Hfen der geistlichen Fürsten fanden Kunst und Wissenschaft eine liebevolle Pflege; die Sprache war die latei-nifche, aber man schrieb aus deutscher Anschauung und von deutschen Dingen.
Zu den grten Gelehrten damaliger Zeit gehrte Bruno, der Bruder Ottos I., der als Erzbischos von Cln sich um die Bildung des Klerus und die Hebung des Schulwesens groe Verdienste erworben hat. Der grte Gelehrte war der Westfranke Gerbert, der sptere Papst Sylvester It., den das Volk wegen seiner bedeutenden Kenntnisse fr einen Zauberer hielt. Er verfertigte einen Himmelsglobus und ein Fern-rhr und hat sich hauptschlich durch die Verbreitung des arabischen Ziffernsystems, das er während seiner Studien in Spanien bei den Arabern kennen lernte, ein groes Verdienst erworben.
Whrend die Männer der besseren Stnde die geistige Bildung verachteten, trieben die Frauen gelehrte Studien. Schon als Mdchen hatte die Herzogin Hedwig von Schwaben, die Schwester Heinrichs des Znkers, das Griechische gelernt, und nach dem Tode ihres Mannes las sie unter Anleitung des gelehrten Mnchs Ekkehard von St. Gallen lateinische Schriftsteller.
Der Mnch Widukind von Corvey schrieb die Geschichte der Sachsen, der Bischof Thietmar von Merseburg die der deutschen Könige bis in die Zeit Heinrichs Ii.; dem Sachsen Bruno verdanken wir eine, wenn auch nicht ohne Leidenschast und Parteinahme geschriebene Geschichte der Sachsenkriege unter Heinrich Iv., Adam von Bremen eine anschauliche Darstellung der Ausbreitung des Christentums in den nrdlichen Lndern Enropas und eine Lebensbeschreibung des Bischofs Adalbert von Bremen. Der bedeutendste Schriftsteller ist Lambert von Hersseld, der in seiner Chronik eine zuverlssige Beschreibung der Wirren unter Heinrich Iv. hinterlassen hat. Infolge des Investitur-streites entstanden viele Streitschriften, und auch einige Schriftsteller stellten sich einseitig auf die Seite des Kaifers oder des Papstes.
Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Ii. 7
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Der falsche Waldemar. Bei einem so traurigen Zustande in den Marken war es nicht zu verwundern, daß sich die Bevölkerung nach den glücklichen Zeiten unter den Anhaltinern zurücksehnte. Es schien auch, als sollte ihre Sehnsucht in Erfüllung gehen. — Im Jahre 1348 ließ sich beim Erzbischöfe von Magdeburg ein alter Pilgersmann melden, der sich für den Markgrafen Waldemar ausgab. Er erzählte, trotz naher Verwandtschaft habe er mit seiner Gemahlin die Ehe geschlossen' Voll Reue über diesen Schritt habe er eine Wallfahrt zum Grabe des Erlösers gemacht, uni dort Buße zu thun. Das Gerücht von seinem Tode habe er selber verbreiten lassen, und während statt seiner ein anderer beerdigt sei, habe er sein Gelübde erfüllt. Als Beweis für die Richtigkeit seiner Angaben zeigte er den Siegelring Waldemars; auch wußte er vieles aus dem Leben des Fürsten zu erzählen. Dabei war er durch seine Gesichtszüge und seine Gestalt, durch seine Stimme und Bewegungen dem Waldemar so ähnlich, daß viele glaubten, den berühmten Markgrafen vor sich zu sehen. Der Erzbischof von Magdeburg, die Fürsten von Anhalt und Sachsen, sogar der deutsche Kaiser Karl Iv. erklärten sich für ihn; das Volk jubelte dem geliebten Fürsten entgegen, und bald war Waldemar im Besitze des größten Teiles der Mark Brandenburg. Nur Spandau, Frankfurt und Brietzen, letzteres seitdem Treuenbrietzen genannt, blieben Ludwig dem Alteren ergeben.
Als es aber gelang, dem Kaiser Karl Iv. in der Person Günthers von Schwarzburg einen Gegenkaiser gegenüber zu stellen, ließ Karl Iv. den angeblichen Waldemar fallen und söhnte sich mit Ludwig dem Alteren aus. Jetzt verlor auch Waldemar seinen übrigen Anhang; nur die Anhaltiner hielten an ihm fest und gewährten ihm eine Zufluchtsstätte in Dessau, wo er fürstlich gehalten und nach seinem Tode in der Familiengruft beigesetzt wurde. — Ob der „falsche" Waldemar ein Müllerbursche Namens Jakob Rehbock aus Hundelust bei Zerbst gewesen, der im Heere Waldemars als Schildknappe gedient haben soll, ist bis heute nicht klar gestellt.
Ludwig der Römer. (1351—1365;) Otto der Faule. (1351 bis 1373.) Ludwig, nach seinem Geburtsorte Rom der Römer-genannt, folgte nebst seinem Bruder Otto dem Faulen seinem älteren Bruder in der Regierung der Mark Brandenburg, worauf letzterer zu Gunsten seiner Brüder verzichtet hatte.
Der erstere, Ludwig der Römer, erhielt im Jahre 1356 infolge des Erlasses „der goldenen Bulle" durch Kaiser Karl Iv. den Titel Kurfürst.
Diese neue Würde berechtigte die Herrscher Brandenburgs zur Teilnahme an der Wahl des Kaisers, gab ihnen den dritten Sitz zur Linken des Kaisers, übertrug ihnen die Ehrenpflicht, bei der Kaiserkrönung das Reichszepter und den Reichsapfel vorzutragen, brachte ihnen die Unteilbarkeit der Kurlande und ferner das unbeschränkte Recht über Bergwerke, Münzen, Zölle u. s. w.
Im Jahre 1363 schloß Karl Iv. mit den beiden Brüdern einen Erbvertrag, infolgedessen Brandenburg mit Böhmen vereinigt werden sollte. Nach dem Tode Ludwigs versuchte aber Otto, die Mark Brandenburg mit Hilfe feiner bayerischen Verwandten für sich zu retten. Allein Karl rückte mit einem Heere in die Marken ein,
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und solcher Wrbe, wie er. Herzoge setzte er ein und ab, wie es ihm beliebte. Seinem Sohne Heinrich Iv. lie er sechs Wochen nach der Geburt schon als König hulbigen. Er war auf dem Wege, unumschrnkter Herr von Deutschland zu werben. Me bemthigten sich vor dem Gewaltigen, sein Ansehen hielt jeben Laut der Unzusriebenheit zurck. Mit gleichem Nachbrucke schaltete er in Italien. In dem unruhigen Rom regierten bamals drei Bischfe zu gleicher Zeit, die sich um den Besitz der hchsten geistlichen Wrbe zankten und befeinbeten. Heinrich erschien, setzte alle brei ab und lie breimal hinter einanber biefe Wrbe deutschen Bischfen ertheilen. Auch lie er sich von den Rmern das Versprechen geben, keinen Papst ohne kaiserliche Besttigung alizuerkennen. Die sich gegen ihn auflehneuben Bhmen fhrte er mit den Waffen zum Gehorsam zurck (1041); auch bei den Ungarn machte er seinen Einflu geltenb. Dieses frher so gefrchtete Volk suchte er sogar in seinem eigenen Laube heim und brachte es, wenn auch nur auf kurze Zeit, zur Unterwrfig-keit. Selbst mchtigen Knigen war er ein Schrecken. Einst bei einer Zusammenkunft mit dem Könige Heinrich von Frankreich kam es zum Wortwechsel, und Heinrich Iii. warf seinem Gegner nach altem Brauch den Fehbehanbschuh zum Zweikampf hin. Darber erschrak der Franzose so sehr, ba er schon in der nchsten Nacht in aller Stille nach seinem Lanbe entwich. Da ging der ritterliche Kaiser, hochgeehrt von seinem Volke, zurck nach Goslar am Harze, seinem Lieblingssitze, legte in der Umgegenb mehre feste Burgen an, zum groen Mifallen der Sachsen, welche schweren Frohnbienst babei leisten muten.
Bei aller Strenge und Hrte war der Kaiser uerst dem' thtg und gottesfrchtig. Er unterwarf sich nach dem frommen Sinne der damaligen Zeit selbst den hrtesten Bubungen. Nicht eher fetzte er an Festtagen die Krone auf, als er gebeichtet | und feinen entblten Rcken von feinem Beichtvater bis auf's Blut hatte geieln lassen. Darum ehrte ihn das Volk, wie ihn die Groen frchteten und haten. Er starb schon in seinem
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Heinrich Heinrich_von_Frankreich Heinrich Heinrich_Iii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Rom Goslar Sachsen
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den Rhein nach Tribur und sandte Boten durch das Reich, da man ich gegen die Emprer rsten solle. Dorthin folgten ihm die Sachsen nicht. <ste eilten lieber, die verhaten Burgen am Harze zu schleifen. Es gelang ihnen auch, ihren gefangenen Frften Magnus aus dem Schlosse von Lneburg zu befreien.
Hiermit war indessen Heinrichs Demthigung noch nicht beendigt. Die deutschen Reichsfrsten, die er zum Kriege aufgefordert hatte, fielen alle von ihm ab und zeigten sich sogar geneigt, dem Antrage der Sachsen gem einen andern König zu whlen. Heinrich schien verloren und wre es gewesen, htten ihn nicht ; die treuen Brger von Worms untersttzt und seinen nieder-| geschlagenen Sinn wieder aufgerichtet. Die Anschlge seiner unentschlossenen Feinde wurden Zwar hintertrieben: jedoch die : Sachsen zu unterwerfen gelang ihm nicht. Er mute, um nur , die Krone nicht zu verlieren, im Jahre 1074 einen harten Fne-I den mit ihnen eingehen. Die Schleifung aller kniglichen Burgen ward in demselben ausbedungen. In wilder Wnth fielen die Sachsen der diese her und lieen keinen Stein auf dem andern. Selbst die Kirche der Harzburg blieb nicht verschont. Sie pln-derten die Altre, rissen die kaiserliche Familiengruft auf, beschimpften die Gebeine von Heinrich's verstorbenem Bruder und Sohne und verbrannten die Kirche. Da flammte Heinrich's Zorn von Neuem auf. Er shnte sich mit den Reichsfrsten aus, ver-mochte sie durch Bitten und Versprechungen zu einem Kriege gegen die Sachsen und brachte mit ihrem Beistande ein mch-tiges Heer auf. Mit diesem berfiel er im Juni des Jahres 1075 die bei Hohenburg an der Unstrut gelagerten Sachsen und brachte ihnen, nach tapferer Gegenwehr, eine vllige Niederlage bei. Jetzt wurde Sachsen auf schreckliche Weise verwstet.
Jedoch war der Muth und die Hoffnung der schsischen Grafen noch nicht gesunken. Noch in demselben Jahre mute Heinrich gegen sie ziehen. Erst durch gtliche Vorstellungen und Versprechungen wurden sie vermocht, die Waffen niederzulegen und friedebittend vor dem Könige zu erscheinen. Aber gegen sein
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Extrahierte Personennamen: Magnus Magnus Heinrichs_Demthigung Heinrichs Heinrich Heinrich Heinrich
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selbst Palermo und Neapel, leisteten ihm die Huldigung. Furcht-bar war jetzt die Rache des erzrnten, noch immer mitrauischen Gebieters. Die Kerker fllten sich mit Grafen, Edelen und Bischfen, von denen die Einen geblendet, gespiet, die Anderen gehngt, verbrannt wurden. Wenige Jahre nachher starb Heinrich pltzlich zu Messina, an den Folgen einer Erkltung, voll Reue der die Missethaten seines Lebens, im zweiund-dreiigsten Jahre des Alters (1197).
Durch den unerwarteten Tod Heinrich's Vi. entstand im deutschen Reiche groe Verwirrung. Sein Sohn Friedrich war erst drei Jahre alt. Unter der Vormundschaft des Papstes Znnocenz Iii. als des Oberlehnsherrn beider Sicilien wurde er Zwar hier als König anerkannt; in Deutschland aber whlten die zwei Hauptparteien, die Welfen und die Hohenstaufen, jede nach ihrem Sinne: die erstere Otto Iv., Heinrich des Lwen Sohn, den auch der damalige Papst Innocenz Iii. begnstigte; die andere Heinrich's Bruder, den Herzog Philipp von Schwaben. Die Folge dieser unglcklichen Spaltung war viele Jahre hindurch Zerrttung und Blutvergieen. Philipp regierte bis 1208. In diesem Jahre wurde er vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach wegen persnlicher Beleidigung auf der alten Burg bei Bamberg berfallen und erschlagen. Nun war Otto der alleinige Herrscher und wurde auch in Rom zum Kaiser gekrnt. Um seine Gegner, die Hohenstaufen, zu vershnen, vermhlte er sich mit der Tochter des Erschlagenen. Allein die Ruhe war nicht von Dauer. Otto zerfiel bald mit dem Papste, der ihn frher besonders begnstigt hatte, und wurde als Meineidiger, der die dem Papste eidlich gegebenen Versprechungen nicht gehalten, in den Bann gethan. Da erhob 'Ich die hoheustaufische Partei fr Heinrich's Sohn, fr Friedrich, der unterdessen zum Jnglinge herangewachsen war. Auch der Papst war ganz fr ihn und lud die deutschen Fürsten ein, Friedrich als ihren rechtmigen König anzuerkennen. Friedrich kam 1212 auf Einladung der fr ihn gestimmten Fürsten nach
I
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Extrahierte Ortsnamen: Palermo Neapel Messina Deutschland Bamberg Rom
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Recht an seines Vatcrs Hcrzogthum nicht verzichten wollte. Dnrch
ein solches Verfahren zog er sich den Verdacht zu, als ob er
das Hcrzogthum Sachsen an sich nehmen, den Erbprinzen aber
im Gefängniß sterben lassen wolle. Auch wußten alle Sachsen,
daß der König leine Liebe zu ihrem Volke habe. Einst soll er
von der Höhe eines Berges das Land überschauet und ausge-
rufen haben: „Sachsen ist ein schönes Land, aber die, welche cs
bewohnen, sind nichtswürdige Knechte!" Das wurde schnell im
Lande herumerzählt und steigerte die Gährung immer mehr.
Am meisten erbitterte er die Sachsen dadurch, daß er die
schon von seinem Vater hier gebauten Burgen und Schlösser,
besonders im Harzgebirge, vermehrte und fränkische Besatzung
hineinlegte, um durch sie das Volk der Sachsen desto besser zü-
geln zu können. Gleich Räubern fielen die fremden Krieges-
leute über das Eigenthum freier Männer her, forderten in des
Königes Namen ungeheuere Abgaben und Zölle und zwangen
sie sogar zu harten Frohndienstcn. Jeder auch noch so billige
Einspruch galt als Widersetzlichkeit, galt als Empörung und
wurde mit Verlust der Freiheit und des Vermögens hart be-
straft. Da mußten wohl Alle glauben, der König gehe damit
um, die uralte Freiheit des Landes, für welche ihre Väter so
blutig gestritten hatten, mit Gewalt zu Grunde zu richten. Das
bedrängte Volk klagte laut, es bat den König um billige Ab-
stellung seiner Beschwerden, es drohete; aber alle Klagen, alle
Bitten, alle Drohungen wurden mit höhnendem Uebermuthe zu-
rückgewiesen. Das brachte den glimmenden Funken des Un-
muthes zur Hellen Flamme des Krieges. Sie griffen zu den
Waffen; sechzigtausend Mann, der tapfere Herzog Otto an der
Spitze, rückten rasch gegen Goslar an, wo sich Heinrich eben
aufhielt. Wie ein aufgescheuchtes Wild floh der überraschte König
in hastiger Eile durch tiefe Wälder und Bcrgschluchten nach
Eschwege in Hessen. Von dort eilte er an den Rhein nach
Tribur und sandte Boten durch das Reich, daß man sich gegen
die Empörer rüsten solle. Dorthin folgten ihm die Sachsen
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