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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 258

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
258 Elisabeths Regierung. Elisabeth suchte Ackerbau, Handel und Gewerbe zu heben; ihre Bemhungen wurden von den glnzendsten Erfolgen gekrnt. England wurde die Beherrscherin zur See und brachte fast den ganzen Welthandel an sich. Im Jahre 1600 wurde die ostindische Handelskompagnie gegrndet, der Ursprung der groen Besitzungen Englands in Indien; Franz Drake umsegelte als erster Englnder die Welt und soll die Kartoffeln aus Amerika nach Europa gebracht haben; Walter Raleigh grndete die erste englische Kolonie in Amerika und nannte sie seiner Knigin zu Ehren Virgiuien, d. i. Jnngsranenland; der englische Admiral Ho-ward, durch Sturm und Unwetter untersttzt, vernichtete die spanische Flotte, die unberwindliche Armada";^ Shakespeare schuf feine herrlichen Dramen. Baco von Berulam wurde der Begrn-der der Naturwissenschaft. 4. I)ie Niederlande. Nach dem Tode des Kaisers Karl V. fielen die Niederlande an Philipp Ii. von Spanien und wurden aus diese Weise dauernd vom Reiche getrennt. Die Niederlande, die aus 17 Landschaften bestanden, gehrten zu den reichsten Lndern Europas. Ackerbau, Handel und Gewerbe standen tn der schnsten Blte, und die Bewohner erfreuten sich mancher Rechte und Freiheiten. An der Spitze der Provinzen standen Statthalter; die Landesvertretung wurde durch die Proviuzialstnde gebildet. Das ganze Land wurde durch die Generalstaaten vertreten; der hchste Beamte war der Generalstatthalter, dem der Staatsrat als wichtigste Behrde zur Seite stand. Margarete von Parma. Philipp Ii. machte seine Halbschwester, die Herzogin Margarete von Parma, zur Statthalterin der Nie-derlande und gab ihr die Weisung, statt der Lehre Calvins, die dort fast allgemein Eingang gefunden hatte, die katholische Religion wieder einzufhren; Maria kam dieser Anordnnng nach. Die Folge hiervon war eine allgemeine Verbitterung im Lande, und da alle ein-trglichen Staatsmter von Spaniern besetzt wurden und die Niederln-der auch die Vernichtung ihrer alten verbrieften Rechte befrchteten, schloffen 400 Adlige den Kompromi von Breda und baten die Statthalterin i) Vergleiche Schillers Gedicht: ..Die unberwindliche Flotte". Elisabeth lie eine Erinnerungsmedaille mit der Inschrift prgen: ..Gott blies, und sie wurden zerstreut."

2. Die alte Geschichte - S. 334

1872 - Münster : Coppenrath
334 als Gefangener, sondern als Herr der Seeruber. Wollte & schlafen, so befahl er ihnen, ruhig zu sein. Zuweilen las et ihnen seine Gedichte und Reden vor, und wenn sie diese nw genug lobten, schalt er sie in's Angesicht Barbaren und drohet, sie dereinst alle kreuzigen zu lassen. Die Ruber schrieben diese Freimthigkeit seiner munteren Laune zu und hatten ihre Freude daran. Endlich kamen seine Begleiter zurck, und er lsete st#' wie er versprochen hatte, mit fnfzig Talenten. Die Raube* setzten ihn bei Milt an's Land. Aber kaum war er aus ihren Hnden befreit, fo verschaffte er sich einige stark bemannte Schiffe, holte die Ruber wieder ein, lie sich erst sein Geld wieder auszahlen, dann sie alle kreuzigen, wie er ihnen auch versprochen hatte. Bald nachher kehrte er nach Rom zurck und lebte hi^ wie ein zweiter Alcibiades uerst ppig und schwelgerisch' Doch war er klug genug, den grten Theil seines Vermgens zu verwenden, sich einen bedeutenden Anhang ans dem zu verschaffen, der ihm nachher seine ehrschtigen Plane som befrdern helfen. Erst spter bewarb er sich um obrigkeitliche Aemter. Er ging als Statthalter nach Lusituien, den heutigen Portugal. Auf der Reise dahin sah er zu Gde^ (Kadix) in einem Tempel die Bildnisse der berhmtesten Held^ aufgestellt. Innig gerhrt blieb er lange vor dem Stan^ bilde Alexander des Groen stehen und sagte mit Thrnen den Augen zu seinen Begleitern: Der hatte in meinem Alte schon die Welt erobert und ich ich habe noch nichts thcm!" Als er nach rhmlicher Verwaltung seiner Provinz nach Rom zurckgekehrt war, stieg sein Ansehen immer w#' Denn er war freundlich und herablassend gegen Jeden, theilte mit reicher Hand Geschenke unter das Volk, gab kstliche Gastmhler und Spiele. Als Aedil lie er zum Vergngt des Volkes Wettkmpfe anstellen, in welchen 320 Paar Fechte^ alle in ftralender Silberrstung, auftraten. Er war der 3^ neiguitg des Volkes bereits so gewi, da er es wagte, itc*

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 332

1861 - Münster : Coppenrath
332 sinnte Franzose aber verbarg, aus Angst vor jener Rotte, seinen tiefen Schmerz in stiller Brust. — So ward von Frankreich, wie 144 Jahre früher von England an Karl I., das entsetz- liche Verbrechen eines durch Richterspruch verhängten Königs- mordes vollführt, ein Verbrechen, von dem wir in der ganzen Geschichte des Alterthums kein zuverlässiges Beispiel finden. Hinrichtung seiner Gemahlin und Schwester. — Man konnte nicht hoffen, daß die Königin ihren Gemahl lange überleben würde; denn sie war bei dem Pöbel noch mehr als er der Ge- genstand des Hasses. Am 16. October 1793 wurde Maria Antoinette, die einst allgebietende Königin von Frankreich, Maria Theresias Tochter, Schwester zweier Kaiser und eines noch lebenden Kaisers Muhme, wie eine gemeine Verbrccherin, mit rückwärts gebundenen Händen, auf offenem Karren nach dem Richtplatze geführt. Auf dem Blutgerüste warf sie nur noch einen wehmüthigen Blick auf die Tuilerien und empfing dann mit Ergebung in den Willen Gottes den Todesstreich. Dasselbe Schicksal hatte am 10. Mai 1794 Ludwigs tugend- hafte Schwester, die Prinzessin Elisabeth. Mit der Ruhe einer Heiligen stand sie am Fuße des Schaffots, wartend, bis fünf und zwanzig Andere vor ihr hingerichtet waren, und ihr frommes in Rührung schwimmendes Auge blickte in Demuth und Vertrauen betend aufwärts. Das Schicksal seiner Kinder. — Das traurigste Loos aber traf den kleinen Dauphin. Der herrliche Knabe, weit ent- fernt, gefährlich zu sein, war nicht einmal zu einer Beleidigung fähig. Dennoch beschloß man den Tod dieses unschuldigen Kindes, und zwar durch ein Mittel, gegen welches gewöhn- licher Mord eine Handlung des Mitleides ist. Der unglück- liche Prinz wurde früh den Armen seiner Eltern eutrissen und dem verworfensten Bösewicht übergeben, den die Gemeinde von Paris unter der Rotte der Jakobiner finden konnte. Si- mon hieß dieser Elende, ein Schuster, der, als man ihm das Kind gab, mit grinzender Miene fragte: „Und was ist be-

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 151

1840 - Münster : Coppenrath
151 in bet Halle von Fothecingay gezeigt hatte. Er wünschte zu dem Volke zu sprechen, aber die Schwerter der Soldaten hielten dasselbe zurück. Er konnte deshalb seine Worte nur an die Wenigen richten, die mit ihm auf dem Blutgerüste standen. „Er sterbe unschuldig an seinem Volke; das Parlament habe zuerst die Rechte der Krone verletzt, indem cs den Befehl über das Heer gefordert. Aber er habe Allen vergeben, selbst denen, die ihn in den Tod geschickt, und er bitte Gott, er möge es nicht an ihnen heim- suchen, daß er der Märtyrer des Volkes fei." Als er nun den Kopf auf den Block legen wollte, sagte der Bischof: „Sire, jetzt bleibt nur noch ein Schritt übrig, er ist beschwerlich und schmerz- lich, aber kurz; er entrückt Sie von der Erde in den Himmel, Sie vertauschen eine irdische gegen eine ewige Krone." „Ja, ich weiß es, — antwortete Karl, — ich gehe von einer vergänglichen zu einer unvergänglichen Krone über, dahin, wo kein Kummer mehr wohnt." Dann beugte er seinen Nacken auf den Block und streckte nach kurzer Pause zum Signale die Hände aus. In demselben Augenblicke siel das Beil, das Haupt rollte hin, und ein tiefes Stöhnen entwand sich der zuschauenden Menge. Ganz Europa schauderte ob der unerhörten That. Nach der Hinrichtung des Königes setzte Eromwell im Par- lamente zwei Vorschläge durch, gemäß welchen nicht nur das Konigthum, sondern auch das Oberhaus abgeschafft wurden. So war denn England jetzt eine Republik, und das neue Parla- ment bekam den Namen Rump-Parlament, weil es nach Aufhebung des Oberhauses nur ein Rumpf ohne Haupt war. In Irland und Schottland aber, wo die Herrschaft der Indepen- denten, deren Oberhaupt Eromwell war, allgemein verabscheuet wurde, brach eine große Empörung aus. Dort wie hier wurde Karl H., des enthaupteten Königes Sohn, als König ausgerufen. Eromwell zog zuerst gegen Irland, erfocht Sieg auf Sieg und machte das unglückliche Land fast zu einer Einöde. Dann führte er einen gleichen Vertilgungskrieg gegen Schottland, wo man be- - reirs den Sohn des ermordeten Königes, Karl Stuart, zum Könige ausgerufen hatte. Der neue König wurde überall geschlagen und

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 278

1840 - Münster : Coppenrath
278 Man konnte nicht hoffen, daß die Königin ihren Gemahl lange überleben würde, denn sie war bei dem Pöbel noch mehr als er der Gegenstand des Hasses. Am 16. October 1793 wurde Maria Antoinette, die einst allgebietende Königin von Frankreich, Maria Theresia's Tochter, Schwester zweier Kaiser und eines lebenden Kaisers Muhme, wie eine gemeine Verbrecherin, mit gebundenen Hän- den, auf einem Karren nach dem Richtplatze geführt. Auf dem Blut- gerüste warf sie nur noch einen wehmüthigen Blick auf die Tui- lerien und empfing dann mit Ergebung in den Willen Gottes den Todesstreich. Dasselbe Schicksal hatte.am 4. Mai 1794 Ludwig's tugendhafte Schwester, die Prinzessin Elisabeth. Mit der Ruhe einer Heiligen stand sie am Fuße des Schaffots, wartend, bis fünf und zwanzig Andere vor ihr hingerichtet waren. Das traurigste Loos aber traf den kleinen Dauphin. Der herrliche Knabe, weit entfernt, gefährlich zu sein, war nicht einmal zu ei- ner Beleidigung fähig. Dennoch beschloß man den Tod dieses unschuldigen Kindes, und zwar durch ein Mittel, gegen welches gewöhnlicher Mord eine Handlung des Mitleids ist. Der un- glückliche Prinz wurde früh den Armen seiner Altern entrissen und dem verworfensten Bösewichte übergeben, den die Gemeinde von Paris unter der Rotte der Jakobiner finden konnte. Simon hieß dieser Elende, ein Schuster, der, als man ihm das Kind gab, mit grinzender Miene fragte: „Was beschließt Ihr über den jungen Wolf? Ec wurde zum Hochmuthe erzogen, ich aber werde ihn schon mürbe machen; desto besser, wenn er daran kre- pirt! ich stehe nicht dafür. Überhaupt was will man? Ihn au- ßer Landes schicken? — Nein. — Ihn einkerkern. — Nein. Was denn aber? . . . . " Man wolle ihn bei 'Seite schaffen. — So gelang es diesem Ungeheuer, durch eine Reihe der gröb- sten Mißhandlungen, Prügel, Frost, Schlaflosigkeit, Hunger und Entbehrungen jeder Art, kurz durch die empörendsten Mittel diese zarte Blüte zu knicken. Der Dauphin starb am 8. Juni 1795, erst 10 Jahre alt. — Glücklicher war Ludwig's Tochter, nun der einzige noch übrige Sprößling dieser unglücklichen Familie. Sie wurde am 19. December 1795, gerade an ihrem fiebenzehn-

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 343

1840 - Münster : Coppenrath
343 Dieser wurde deshalb zum Kaiser von Mexiko erhoben, aber schon am 1*8. Mai 18^2 von einer Gegenpartei, an deren Spitze der General Viktoria stand, wieder gestürzt, und das Kaiserreich in eine Republik verwandelt. Jturbide schiffte sich 1823 nach Eurrpa ein, kehrte aber im folgenden Jahre zurück, um seine verlorene Würde wieder zu erlangen. Doch das Glück unter- stützte nicht sein ehrsüchtiges Streben. Er ward ergriffen und , auf Befehl des Congresscs zu Padilla am 19. Juli 1824 er- schoffn. — Durch die Tapferkeit eines andern Patrioten, des unermüdlichen B olivar, befreieten sich auch die südlichen Lander Amerikas von der spanischen Oberherrschaft. So bildeten sich hier nach dem vorausgegangenen Beispiele der nordamerikanrschen Frei- staaten mehre Republiken, Columbien, Peru und Chili, und blühen einer schönen Zukunft entgegen. Der Held des neuen Welttheils, Bolívar, starb am 17. December 1830. Ihm zur Ehre hat eine Provinz den Namen Bolivaria erhalten. 80. Revolution in Portugal und Brasilien. Ein gleiches Schicksal hatte Portugal. Obschon das Land von den Franzosen längst geräumt war; so kehrte dennoch die damals nach Brasilien geflüchtete königliche Familie nicht zurück, sondern ließ es wie eine Provinz durch einen Statthalter verwal- ten, der ganz unter englischem Einflüsse stand. Im Marz 1815 starb endlich die wahnsinnige Königin Maria in Brasilien. Ihr Sohn regierte nun als König Johann Vi., schien aber nicht ge- neigt in sein Stammland zurückzukehren. Immer mehr wuchs die Gährung in beiden Staaten. Das Beispiel der spanischen Kolonien erweckte auch bei den Brasilianern ein gleiches Streben nach Unabhängigkeit vom Mutterlande; und hier waren alle höchst erbittert über den Einfluß der Engländer auf die Angelegecheiten ihres Landes. Im August 1820 brach endlich zu Oporto unter dem Obersten Sepulvedn ein Aufstand aus, der sich schnell über das ganze Königreich verbreitete. Die Engländer wurden ent- fernt, die Cortes berufen, eine neue, der spanischen ähnliche Ver- -

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 211

1871 - Münster : Coppenrath
— 211 — zurückgebliebenen Gemahlin. Vier Wochen blieb er noch dort, dann eilte er über Berlin in sein Reich zurück, wo ein höchst peinliches Geschäft seiner wartete. Er hatte von seiner ersten Frau, die er verstoßen, einen Sohn, mit Namen Al ex ei. Dieser war ihm immer ein Gegenstand des Mißtrauens und der Besorgniß. Auf ihn sahen alle die mit Hoffnung, welche an den alten Gewohnheiten des Landes hingen und den Neuerungen des Vaters abhold waren, und er ließ sich deutlich merken, daß er alles auf den alten Fuß herstellen werde, sobald er den Thron seines Vaters bestiegen hätte. Das aber war es gerade was der Vater fürchtete. Es war ihm ein unerträglicher Gedanke, daß die neuen Schöpfungen, an die er sein ganzes Leben gesetzt hatte, unter seinem Sohne wieder untergehen sollten, und er beschloß, ihn von der Thronfolge auszuschließen. Mit jedem Tage wuchs das Mißtrauen zwischen Vater und Sohn. Alexei erklärte sich bereit, auf die Thronfolge zu verzichten und in's Kloster zu gehen; allein der Vater trauete solchen Versprechungen nicht. Peter war eben nach Kopenhagen ge-tciset, als er in einer Anwandlung von Mißtrauen befahl, sein Sohn sollte unverzüglich dahin kommen. Statt aber nach Kopenhagen zu kommen, floh dieser nach Wien, von da nach Neapel. Der erzürnte Vater forderte vom Hofe die Auslieferung seines Sohnes. Zugleich schrieb er diesem selbst und be-drohete ihn mit seinem Fluche, wenn er nicht sogleich zurück-kehrte, versprach ihm aber Vergebung, wenn er sich gehorsam seinem Willen unterwerfe. Alexei kehrte (1718) zu seinem Vater zurück und leistete feierlich auf die Thronfolge Verzicht. Da er ^doch seine Mitschuldigen nicht nennen wollte, und auch aus ewer Untersuchung sich ergab, daß er mit Hülfe des ihm ergeben Volkes nach dem Throne gestrebt, sprachen 144 Richter l9m das Leben ab. Die Hinrichtung wurde zwar nicht voll-*°öm; aber der Jüngling erkrankte plötzlich und starb bald, Nachdem er zuvor reuig seinen Vater um Verzeihung gebeten, Nd dieser ihm auch verziehen und seinen Vatersegen ertheilt e* Nunmehr erließ Peter ein Gesetz (1722), nach welchem 14*

8. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 372

1873 - Münster : Coppenrath
372 heert. Die meisten Städte von Griechenland und dem Pcloponnes wurden erobert, und ihre Einwohner ermordet oder als Gefangene weggeschleppt. Auch die Mysterien zu Eleusis wurden zernichtet und mit ihnen die geheimen Sttzen des Heidenthumes. Unter dem Kaiser Justinian, der durch sein allgemeines Gesetzbuch einen besseren Zustand der Dinge herbeifhrte, erhielt Griechenland einige Ruhe wieder. Allein sie war nur vorbergehend und der Stille zu vergleichen, welche einem schweren Ungewitter vorangeht. Im Jahre 622 n. Chr. hatte Mahomed feine neue Religion gegrndet, und von wildem Glaubenseifer entflammt ergossen sich die Araber der alle Lnder, um ihnen den Koran aufzudringen. Auch die griechischen Ksten und Inseln wurden von ihnen heimgesucht, und Konstantinopel wiederholt von der Seeseite her belagert. Im elften Jahrhundert brachen die Normannen in Griechenland ein, und der normannische König Roger von Stallen bemchtigte sich in der Mitte des folgenden Jahrhunderts der Insel Korcyra, drang mit seiner Flotte in den korinthischen Meerbusen ein, eroberte K!otm:h und Theben, verheerte Botien und zog dann mit reicher Beute beladen davon. Fast eben so traurig war das Schicksal, welches um diese Zeit durch die Kreuzzge der Griechenland kam. Es trat durch dieselben mit dem entfernteren Abendlandein vielfache, oft durchaus feindselige Berhrung, bis endlich im Jahre 1204 Kon-stanlinopel von den Kreuzfahrern erstrmt und besetzt wurde. Seit-dem ward das griechische Reich von den Kreuzfahrern als erobertes Land betrachtet und das ,,lateinische Reich" genannt. Kaiser desselben wurde Balduin, Graf von Flandern. Neben diesem neuen Reiche bildeten sich auch verschiedene unabhngige Fürsten- und Herzogtmer, wie in Epirus, Aetolien, Korinth, Nica, Trapezunt 2c.; zugleich machte Venedig bedeutende Eroberungen in Morea. Dadurch wurde alle Einheit zerrissen. Die kleineren Fürsten fhrten unaufhrliche Kriege mit den lateinischen Kaisern in Konstantinopel, bis es endlich im Jahre 1261 dem Fürsten von Nica, Michael Palologus, gelang, Konstantinopel wieder zu erobern und dem lateinischen Reiche ein Ende zu machen, nachdem dieses sieben und fnfzig Jahre bestanden hatte. Kaum war der griechische Kaiserthron hergestellt, als ein neuer Feind kam, ihn wieder zu strzen. Schon um. diese Zeit nmlich wurden die seldschuckischen Trken mchtig, ein tartarischer Volkstamm ans den Hochsteppen Asiens, zwischen dem. Altai und dem kaspischen See. Seit dem Jahre 1050 machten diese wiederholte Einflle, bemchtigten sich nach und nach des ganzen Vorderasiens und waren nur noch durch den Hellespont von dem grie-chilchen Reiche getrennt. Unvorsichtiger Weise riefen die griechisch? Kaiser ganze Scharen herber, nahmen sie in Solb und wiesen so den zurckgebliebenen Brbern den Weg nach Europa. Schon im

9. Die Alte Geschichte - S. 65

1875 - Münster : Coppenrath
65 breit die andchtige Volksmenge nach der Stadt zu den Tempeln strmte, dort anzubeten und zu opfern. Woher dann der Hauptzug des Volkes seine Richtung nach den Tempeln nahm, da stand bis zum Eingange hin Bude an Bude, in unabsehbarer Reihe neben einander, mit den ver-schiedenartigsten und buntesten Maaren angefllt, da es eine Freude war, sie anzusehen. Sogar in den Vorhfen der Tempel standen oft die Kaufleute aus. Wir lesen in den hl. Evangelien, da Christus einst aus dem Tempel des Salomo die Kufer und Verkufer vertrieben hat. Auch unsere groen Mrkte oder Messen nahmen bei Kirchen und Klstern, wo das Volk zur Beiwohnung der heiligen Messe zahlreich sich versam-melte, ihren Ursprung. Bon einer solchen feierlichen Messe bekamen die damit verbundenen Mrkte selbst den Namen Kirchmessen, oder Messen berhaupt. Auch der Name Send, niederdeutsch Synd, weiset hierauf hin. Dieser ist abzuleiten von dem lateinischen Worte Syndus, b. i. Zusammenkunft. Es pflegte nmlich das eine oder das anbere Mal im Jahre die Geistlichkeit eines Kreises sich in der Stadt zu versammeln, um kirchliche Angelegenheiten zu berathen. Die hiermit verbundenen Feste und Feierlichkeiten zogen viele Fremde herber; und sogleich fand sich auch wieder der Kaufmann ein und stellte seine Waare vor der vorber wanbernden Menge aus. Nicht mtbers war es in den ltesten Zeiten. Die vielen und prachtvollen Feste der heidnischen Götter gaben zu solchen Zusammenknsten hufige Veranlassung. Dahin zogen dann Karavanen mit schwer bela-denen Kameelen. Auf den Mrkten wimmelte es von Menschen aus allen Gegenden, in den sonderbarsten Trachten, von den verschiedensten Sprachen. Vor allen aber sah man die phnizischen Kaufleute. Was diese noch so eben in dem einen Lande eingetauscht hatten, das wrbe sogleich wieder in dem andern mit groem Gewinne gegen die Erzeugnisse dieses Landes umgetauscht, und auch diese wieder mit immer neuem Ge-Winne in einem dritten, vierten Lande verhandelt. Aus dem benachbarten Arabien holten sie die wohlriechenden Spezereien, die bei jeder gottes-dienstlichen Feier auf den Altren angezndet wurden, ferner die dahin gelangenden Erzeugnisse thiopiens und Indiens, Ebenholz, Gold und Edelsteine; aus Armenien Eisen, Stahl und Pferde; von Osten her, aus Babylonien und Perjien, allerlei Putzwaaren; von Sden her, ans Aegypten, die baumwollenen Zeuge. In der Folge hatten sie sogar ein ganzes Viertheil der Hauptstadt Memphis zum Behufe ihres Handels inne. Wcltcr's Wcltgcsch. I. 32. Aufl. c

10. Das Altertum - S. 257

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
257 - Seelen werden von ihm gerichtet und nach Verdienst belohnt oder be-straft. Nach dem Urteilsspruch genieen die Auserwhlten ewige Freuden im Himmel, und die Verworfenen fallen der ewigen Hllenstrafe anheim. Ein einfaches, sittenreines Leben ist Pflicht eines jeden Glubigen. Durch Gott wohlgefllige Werke mu er das Paradies zu gewinnen suchen. Dazu gehren das Gebet, das fnfmal tglich unter bestimmten Ceremonien verrichtet werden mute, das Fasten in einem Monat des Jahres, Almosengeben und einmal im Leben eine Wallfahrt nach Mekka. Der Kampf gegen die Unglubigen ist Pflicht eines jeden Moslems und das verdienstlichste Werk. Der Ausgang des Kampfes steht in Gottes Hand; denn Allah hat das Geschick jedes Menschen unabnderlich vorherbestimmt, so da er ihm nicht entrinnen kann. (Fatalismus.) Die Stellung der Mohammedanerinnen ist sehr unwrdig. Es ist den Glubigern erlaubt, mehrere Frauen zu nehmen. Von Jugend an steht die Frau unter der Gewalt des Mannes, zuerst unter der ihres Vaters, der ihr dem Gatten bestimmt, dann unter der ihres Mannes dem sie am Tage der Hochzeit zum erstenmal unverschleiert entgegentritt. Die Nachfolger Mohammeds fhrten den Titel Kalifen Die Kalifen, d. h. Stellvertreter (Mohammeds). Der erste Kalif Abubekr setzte die Religionskriege Mohammeds fort. Sein Nachfolger, der tapfere Omar, Omar, richtete seine Angriffe zunchst gegen Ostrom. Er unterwarf ganz Syrien, Palstina und gypten der Herrschaft des Halbmonds. In Jerusalem baute er an Stelle des Tempels die berhmte Moschee el Aksa; in Alexandrien soll er die Reste der berhmten Bibliothek des Ptolemus vernichtet und sein Tun mit den Worten gerechtfertigt haben: Wenn die Bcher dasselbe enthalten wie der Koran, sind sie berflssig; enthalten sie aber etwas anderes, dann sind sie schdlich!" der gypten hinaus shrte Omar seine siegreichen Scharen an der Kste Afrikas ent-lang bis Tripolis. Als Sttzpunkt in dem unterworfenen Gebiet erwuchs am Nil unweit des alten Memphis Kairo. Die Bewohner gyptens nahmen scharenweise die Religion Mohammeds an, froh, von der drckenden Herrschast Ostroms erlst zu werden. Im Osten gelang es Omar, den Persern, die durch die fortgesetzten Kriege mit Ostrom geschwcht waren, ungefhr die Hlfte ihres Reiches zu entreien. So wurde Omar der Begrnder des arabischen Weltreichs. Unter seinem Nachfolger Ali, einem Schwiegersohne Mohammeds, gm. schwchten innere Wirren, vor allem der religise Gegensatz zwischen Innere Sunniten und Schiiten, die Kraft des jungen Reiches. Dazu kamen Erb- 9btrren-streitigsten zwischen den schiitischen Anhngern Alis und den Omaijaden. $ie Cmqv Ali wurde ermordet, und die Omaijaden bernahmen die Regierung, jaden, Ksters-Mller. Lehrbuch der Geschichte des Altertums, 17
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