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1. Die alte Geschichte - S. 29

1872 - Münster : Coppenrath
29 Mehre solche Htten zusammen, die nach und nach fester und gerumiger wurden und so den Uebergang zu den Husern machten, bildeten das erste Dorf, das sich mit der Zeit zu einer kleinen Stadt erweiterte. Kam, welchen die Bibel einen Ackersmann nennt, heit daselbst auch der erste Erbauer einer Stadt, Henoch nmlich, die er so zu Ehre seines Sohnes Henoch nannte. Der Anbau mehrer Menschen in derselben Gegend fhrte auch zu den ersten Begriffen des Rechtes der das Mein und Dein. Ursprnglich war die ganze Erde Gemein-gut. Dasjenige Grundstck aber, welches Jeder fr sich ins-besondere bearbeitete und pflegte, betrachtete er auch als sein Eigenthum und bezeichnete und schtzte es durch einen umzo-genen Zaun oder Graben. Das Zusammenleben so vieler Men-schen von den verschiedensten Anlagen gewhrte gegenseitige Aufmunterung und Hlfe bei der Arbeit. Zufall oder Roth brachte eine Erfindung und Verbesserung nach der anderen zum Vorschein und erhhte so den Reiz des geselligen Lebens. Aber auch zur Erkenntni und Verehrung Gottes trug wesentlich der Ackerbau bei. Denn indem er nach und nach das Uebergewicht der die anderen Beschftigungen gewann und die Menschen zu bleibenden Wohnsitzen fhrte, begrndete er zugleich das Familienwesen, durch welches die Liebe zu Gott befestigt und in frommer Erziehung weiter verbreitet werden konnte. Der Landmann, welcher den Samen ausstreut, wei es wohl, da er ihm den Wachsthum nicht geben kann. Er bedarf dazu vom Himmel des Regens sowohl als des Sonnenscheines. So lernt er in Gott den Geber alles Guten erkennen. In seinem Namen bebauet er das Feld, an ihn wendet er sich mit Weib und Kind im frommen Gebete und erflehet den Segen des Himmels; ihm bringt er mit dankbarem Herzen die Erstlinge seiner Frchte als Opfer dar. Theuer wie dem Menschen der Boden ist, den er selbst bebaut, und der seine Schweitropfen lohnt, ist ihm auch die Wohnung, die ihn aufnimmt. In ihr erfreut er sich mit I

2. Die alte Geschichte - S. 334

1872 - Münster : Coppenrath
334 als Gefangener, sondern als Herr der Seeruber. Wollte & schlafen, so befahl er ihnen, ruhig zu sein. Zuweilen las et ihnen seine Gedichte und Reden vor, und wenn sie diese nw genug lobten, schalt er sie in's Angesicht Barbaren und drohet, sie dereinst alle kreuzigen zu lassen. Die Ruber schrieben diese Freimthigkeit seiner munteren Laune zu und hatten ihre Freude daran. Endlich kamen seine Begleiter zurck, und er lsete st#' wie er versprochen hatte, mit fnfzig Talenten. Die Raube* setzten ihn bei Milt an's Land. Aber kaum war er aus ihren Hnden befreit, fo verschaffte er sich einige stark bemannte Schiffe, holte die Ruber wieder ein, lie sich erst sein Geld wieder auszahlen, dann sie alle kreuzigen, wie er ihnen auch versprochen hatte. Bald nachher kehrte er nach Rom zurck und lebte hi^ wie ein zweiter Alcibiades uerst ppig und schwelgerisch' Doch war er klug genug, den grten Theil seines Vermgens zu verwenden, sich einen bedeutenden Anhang ans dem zu verschaffen, der ihm nachher seine ehrschtigen Plane som befrdern helfen. Erst spter bewarb er sich um obrigkeitliche Aemter. Er ging als Statthalter nach Lusituien, den heutigen Portugal. Auf der Reise dahin sah er zu Gde^ (Kadix) in einem Tempel die Bildnisse der berhmtesten Held^ aufgestellt. Innig gerhrt blieb er lange vor dem Stan^ bilde Alexander des Groen stehen und sagte mit Thrnen den Augen zu seinen Begleitern: Der hatte in meinem Alte schon die Welt erobert und ich ich habe noch nichts thcm!" Als er nach rhmlicher Verwaltung seiner Provinz nach Rom zurckgekehrt war, stieg sein Ansehen immer w#' Denn er war freundlich und herablassend gegen Jeden, theilte mit reicher Hand Geschenke unter das Volk, gab kstliche Gastmhler und Spiele. Als Aedil lie er zum Vergngt des Volkes Wettkmpfe anstellen, in welchen 320 Paar Fechte^ alle in ftralender Silberrstung, auftraten. Er war der 3^ neiguitg des Volkes bereits so gewi, da er es wagte, itc*

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 332

1861 - Münster : Coppenrath
332 sinnte Franzose aber verbarg, aus Angst vor jener Rotte, seinen tiefen Schmerz in stiller Brust. — So ward von Frankreich, wie 144 Jahre früher von England an Karl I., das entsetz- liche Verbrechen eines durch Richterspruch verhängten Königs- mordes vollführt, ein Verbrechen, von dem wir in der ganzen Geschichte des Alterthums kein zuverlässiges Beispiel finden. Hinrichtung seiner Gemahlin und Schwester. — Man konnte nicht hoffen, daß die Königin ihren Gemahl lange überleben würde; denn sie war bei dem Pöbel noch mehr als er der Ge- genstand des Hasses. Am 16. October 1793 wurde Maria Antoinette, die einst allgebietende Königin von Frankreich, Maria Theresias Tochter, Schwester zweier Kaiser und eines noch lebenden Kaisers Muhme, wie eine gemeine Verbrccherin, mit rückwärts gebundenen Händen, auf offenem Karren nach dem Richtplatze geführt. Auf dem Blutgerüste warf sie nur noch einen wehmüthigen Blick auf die Tuilerien und empfing dann mit Ergebung in den Willen Gottes den Todesstreich. Dasselbe Schicksal hatte am 10. Mai 1794 Ludwigs tugend- hafte Schwester, die Prinzessin Elisabeth. Mit der Ruhe einer Heiligen stand sie am Fuße des Schaffots, wartend, bis fünf und zwanzig Andere vor ihr hingerichtet waren, und ihr frommes in Rührung schwimmendes Auge blickte in Demuth und Vertrauen betend aufwärts. Das Schicksal seiner Kinder. — Das traurigste Loos aber traf den kleinen Dauphin. Der herrliche Knabe, weit ent- fernt, gefährlich zu sein, war nicht einmal zu einer Beleidigung fähig. Dennoch beschloß man den Tod dieses unschuldigen Kindes, und zwar durch ein Mittel, gegen welches gewöhn- licher Mord eine Handlung des Mitleides ist. Der unglück- liche Prinz wurde früh den Armen seiner Eltern eutrissen und dem verworfensten Bösewicht übergeben, den die Gemeinde von Paris unter der Rotte der Jakobiner finden konnte. Si- mon hieß dieser Elende, ein Schuster, der, als man ihm das Kind gab, mit grinzender Miene fragte: „Und was ist be-

4. Die alte Geschichte - S. 40

1846 - Münster : Coppenrath
40 zwölf großer Volkstämme wurden. Er liebte aber den Joseph mehr, als seine übrigen Kinder, und ließ ihm einen bunten Rock machen. Seine Brüder beneideten ihn deshalb und konnten ihn nicht gerade mehr ansehen. Ihr Haß gegen ihn wurde, noch größer, als er ihnen einigemal so hohe, wunderbare Träume erzählte, die er gehabt hatte. Eines Tages schickte der Vater den Joseph nach der Weide, wo seine Brüder die Heerden hüteten. „Ei, seht doch, da kommt der Träumer her! — schrien alle; — kommet, wir wollen ihn erwürgen, in eine Grüben werfen und sagen, ein wildes Thier habe ihn gefressen. Da wird man denn sehen, was ihm seine Träume helfen." Als nun Joseph ankam, rissen sie ihm sogleich den bunten Rock vom Leibe und warfen ihren Bruder in die Cisterne. Diese war ein alter Brunnen, in welchem zum Glück eben kein Wasser war. Darauf ließen sie sich zum Essen nieder Unterdessen kamen ismaelitische Kaufleute mit ihren Kamee- len aus dem Gebirge dahergezogen. Da sprach Juda zu seinen Brüdern: „Was hilft es uns, wenn wir unfern Bruder um- bringen? Es ist besser, daß wir ihn verkaufen; er ist doch unser Bruder." Und sie zogen ihn aus der Cisterne und verkauften ihn an die ismaelitischen Kaufleute. Joseph weinte und siehete! aber da half nichts, die fremden Männer nahmen ihn mit sich nach Ägypten. Die Brüder aber tunkten den Rock des Joseph in das Blut eines geschlachteten Ziegenbockes, schickten ihn so dem Vater, zu und ließen ihm sagen: „Diesen Rock haben wir gefunden; siehe, ob es der Rock deines Sohnes ist." Jakob kannte ihn sogleich und schrie vor Schmer; laut auf: „Ja," es ist der Rock meines Sohnes, ein wildes Thier hat meinen Jo- seph gefressen!" Er zerriß seine Kleider (das war das Zeichen der höchsten Trauer bei den Israeliten), und weinte unaufhörlich um seinen Sohn. Seine übrigen Kinder kamen, ihn zu trösten; aber für ihn war kein Trost mehr. Ach! — seufzete er, — vor Jammer werde ich bald zu meinem Sohne in's Grab hinun- tersinken."

5. Die alte Geschichte - S. 62

1846 - Münster : Coppenrath
Desungeachtet vermehrte es sich außerordentlich. Da endlich ließ ein König den grausamen Befehl ergehen, alle neugebornen israe- litischen Knäblein in den Nil zu werfen. Das ganze Land tönte von dem Wehegeschrei jammernder Väter und Mütter. Es war eine fromme Mutter, die hatte ein wunderschönes Kind. Sie verbarg es drei Monate lang, aber nun konnte sie es nicht länger verbergen. Und sie flocht ein Körbchen aus Binsen, legte das Knäblein hinein und setzte es in den Schilf, an das User des Nil. Vielleicht, dachte sie, schickt doch Gott Jemanden, der sich über mein Kind erbarmet. Und siehe, es kommt des Königs Tochter daher, findet das Körbchen mit dem weinenden Kinde und wird dessen Retterin! Sie läßt es bei sich am Hofe erziehen und nennt es Moses, d. i. aus dem Wasser gerettet. Der wunderbar erhaltene Knabe wuchs zum Manne heran und sah mit Entsetzen das Elend seiner Mitbrüder, der Israeliten. Und als einst in seiner Gegenwart ein Agyptier auf das grau- samste einen Israeliten mißhandelte, wurde der feurige Moses von plötzlichem Unwillen und Zorn überwältigt und erschlug den Agyptier. Nun floh er aus Ägypten über die Ostspitze des ara- bischen Meerbusens nach Midian, wo er Jahre lang die Heerde des Hirtenfürsten Jethro hütete. Hier, auf den stillen Triften der arabischen Wüste, im Angesichte der himmelanstrebenden Berge, Horeb und Sinai erhob sich der Geist des einsamen Flüchtlings zu frommen Betrachtungen, Wünschen und Hoffnungen für die Erlösung seines Volkes aus der harten ägyptischen Knechtschaft. Und es erschien ihm der Gott seiner Väter in einem brennenden Dornbüsche und machte ihn stark, nach Ägypten zurückzukehren, um sein Volk hinaus zum Lande der Verheißung zu führen. Aber das Herz des Pharao war verstockt. Erst nach zehn harten Plagen ließ er die Israeliten ziehen. Eine wunderbare Wolkensäule bei Tage und eine Feuersäule bei Nacht leiteten den Zug. Sie kamen an das rothe Meer; und das Meer theilte sich, und sie zogen trockenen Fußes hindurch. Hinter ihnen hergeeilt

6. Die alte Geschichte - S. 240

1846 - Münster : Coppenrath
240 auch seine Töchter von ganz entgegengesetztem Charakter. Seine jüngere Tuuia war wild und berrschsüchtig wie Lucius Tarqui- nius, seine ältere Tullia hingegen sanft und gutherzig wie Aruns Tarquinius. Da gab nun Servius, in der Hoffunng, die hef- tigen Gemüther durch die Verbindung mit den sanften zu' mil- dern, seine jüngere Tullia dem Aruns, seine ältere dem Lucius zur Ehe. Aber der Erfolg fiel ganz gegen seine Hoffnung aus. Die jüngere Tullia tödtete ihren Marin, dagegen Lucius Tarqui- nius seine Frau, und nun verband sich das gleiche Paar mit einander. Hiemit noch nicht zufrieden, faßten sie gemeinschaftlich den Plan, den Servius vorn Throne zu stürzen. Sie verlaum- deten ihn und wiegelten eine Menge Senatoren und einen Theil des Volkes durch Geschenke und noch weit größere Versprechun- gen gegen ihn auf. Endlich erschien Lucius, angespornt von seinem Weibe, in der Rathsversammlung, mit allen Zeichen der königlichen Würde, stürzte den ihm entgegentretenden greisen Servius die steinernen Stufen hinab und schickte ihm Trabanten nach, die ihn ermordeten. In einer der Straßen, durch welche Tullia fuhr, um ihren Mann als König zu begrüßen, lag der ermördete König. Und die unmenschliche Tochter jagte wie im Triumphe über den noch rauchenden Leichnam des Vaters hin! Blut bespritzte den Wagen und sie selbst. Die Straße, in wel- cher diese Unthat geschehen war, bekam von nun an den Namen der v e rruchten. 80. Tarquinius Superbus (der Ubermüthige). Ein König, der auf solche Art sich des Thrones beinächtiget hatte, konnje unmöglich die Liebe und das Zutrauen des Volkes gewinnen. Durch ihn wurde das Königthum überhaupt, dessen Thron zweimal nach einander mit Blut war befleckt worden, all- gemein verhaßt. Er achtete weder die Rechte des Senats, noch des Volkes, so daß er den Namen eines „Übermüthigen" nicht ohne Grund erhielt. Um sich als eigenmächtiger Gebieter zu sichern, umgab er sich mit einer bewaffneten Leibwache von

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 278

1840 - Münster : Coppenrath
278 Man konnte nicht hoffen, daß die Königin ihren Gemahl lange überleben würde, denn sie war bei dem Pöbel noch mehr als er der Gegenstand des Hasses. Am 16. October 1793 wurde Maria Antoinette, die einst allgebietende Königin von Frankreich, Maria Theresia's Tochter, Schwester zweier Kaiser und eines lebenden Kaisers Muhme, wie eine gemeine Verbrecherin, mit gebundenen Hän- den, auf einem Karren nach dem Richtplatze geführt. Auf dem Blut- gerüste warf sie nur noch einen wehmüthigen Blick auf die Tui- lerien und empfing dann mit Ergebung in den Willen Gottes den Todesstreich. Dasselbe Schicksal hatte.am 4. Mai 1794 Ludwig's tugendhafte Schwester, die Prinzessin Elisabeth. Mit der Ruhe einer Heiligen stand sie am Fuße des Schaffots, wartend, bis fünf und zwanzig Andere vor ihr hingerichtet waren. Das traurigste Loos aber traf den kleinen Dauphin. Der herrliche Knabe, weit entfernt, gefährlich zu sein, war nicht einmal zu ei- ner Beleidigung fähig. Dennoch beschloß man den Tod dieses unschuldigen Kindes, und zwar durch ein Mittel, gegen welches gewöhnlicher Mord eine Handlung des Mitleids ist. Der un- glückliche Prinz wurde früh den Armen seiner Altern entrissen und dem verworfensten Bösewichte übergeben, den die Gemeinde von Paris unter der Rotte der Jakobiner finden konnte. Simon hieß dieser Elende, ein Schuster, der, als man ihm das Kind gab, mit grinzender Miene fragte: „Was beschließt Ihr über den jungen Wolf? Ec wurde zum Hochmuthe erzogen, ich aber werde ihn schon mürbe machen; desto besser, wenn er daran kre- pirt! ich stehe nicht dafür. Überhaupt was will man? Ihn au- ßer Landes schicken? — Nein. — Ihn einkerkern. — Nein. Was denn aber? . . . . " Man wolle ihn bei 'Seite schaffen. — So gelang es diesem Ungeheuer, durch eine Reihe der gröb- sten Mißhandlungen, Prügel, Frost, Schlaflosigkeit, Hunger und Entbehrungen jeder Art, kurz durch die empörendsten Mittel diese zarte Blüte zu knicken. Der Dauphin starb am 8. Juni 1795, erst 10 Jahre alt. — Glücklicher war Ludwig's Tochter, nun der einzige noch übrige Sprößling dieser unglücklichen Familie. Sie wurde am 19. December 1795, gerade an ihrem fiebenzehn-

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 57

1871 - Münster : Coppenrath
— 57 — Seine Diener gingen paarweise in einem Leichenzuge mit schwarzen Fackeln in der Hand voraus. Er selbst folgte in seinem Todtengemande. Dann legte er sich in den für ihn bereiteten Sarg, während die Mönche am Sarge unter Begleitung einer Trauermusik die üblichen Todtengesänge und Gebete verrichteten. Allein dieses Vorspiel ging bald in Wirklichkeit über. Schon am nächsten Tage nach der Ceremonie wurde er von einem hitzigen Fieber befallen, welches bald seinem Leben ein Ende machte. Er starb 1558, acht und fünfzig Jahre alt. Unter keinem Kaiser, weder vor noch nach ihm, stand das Hans Oesterreich auf einer so hohen Stufe der Macht und des Ansehens. 16. Stiftung des Jesuiten-Ordens. Ignatius von Loyöla (1540). Unter der Negierung Karl's V. bildete sich ein ganz neuer Orden, der Orden der Gesellschaft Jesu oder der Jesuiten-Orden, der sich zur Aufgabe stellte, durch wahre Nachfolge Christi, durch Werke der Liebe, durch Seelsorge und Jugenderziehung dem Volke den christlichen Charakter wiederzugeben, der ihm in den Wirren der Zeit entwichen war. Hatten die anderen Orden zunächst die Bestimmung, in friedlichen Kreisen ihre Thätigkeit zu entsalten; so sollte dieser hinaustreten auf den Schauplatz der bewegten Welt und nicht bloß durch Werke der Liebe der katholischen Kirche Achtung verschaffen, sondern auch die Geguer dieser Kirche mit den Waffen der Gelehrsamkeit bekämpfen. Der Stifter desselben war ein spanischer Edelmann, Ignatius von Loyöla, so genannt von seinem Stammschlosse Loyola im Biskayschen. Am Hofe Ferdinand des Katholischen als Edelknabe herangewachsen, trat er bald gegen die Ungläubigen in den Kampf und zeigte ritterliche Tapferkeit. Der erfochtene Ruhm bestimmte ihn zu dem Entschlüsse, die kriegerische Laufbahn weiter zu verfolgen. Sie ward aber unterbrochen durch eine schwere Wunde am Beine, die er bei der Vertheidigung des Schlosses zu Pampelona gegen die

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 211

1871 - Münster : Coppenrath
— 211 — zurückgebliebenen Gemahlin. Vier Wochen blieb er noch dort, dann eilte er über Berlin in sein Reich zurück, wo ein höchst peinliches Geschäft seiner wartete. Er hatte von seiner ersten Frau, die er verstoßen, einen Sohn, mit Namen Al ex ei. Dieser war ihm immer ein Gegenstand des Mißtrauens und der Besorgniß. Auf ihn sahen alle die mit Hoffnung, welche an den alten Gewohnheiten des Landes hingen und den Neuerungen des Vaters abhold waren, und er ließ sich deutlich merken, daß er alles auf den alten Fuß herstellen werde, sobald er den Thron seines Vaters bestiegen hätte. Das aber war es gerade was der Vater fürchtete. Es war ihm ein unerträglicher Gedanke, daß die neuen Schöpfungen, an die er sein ganzes Leben gesetzt hatte, unter seinem Sohne wieder untergehen sollten, und er beschloß, ihn von der Thronfolge auszuschließen. Mit jedem Tage wuchs das Mißtrauen zwischen Vater und Sohn. Alexei erklärte sich bereit, auf die Thronfolge zu verzichten und in's Kloster zu gehen; allein der Vater trauete solchen Versprechungen nicht. Peter war eben nach Kopenhagen ge-tciset, als er in einer Anwandlung von Mißtrauen befahl, sein Sohn sollte unverzüglich dahin kommen. Statt aber nach Kopenhagen zu kommen, floh dieser nach Wien, von da nach Neapel. Der erzürnte Vater forderte vom Hofe die Auslieferung seines Sohnes. Zugleich schrieb er diesem selbst und be-drohete ihn mit seinem Fluche, wenn er nicht sogleich zurück-kehrte, versprach ihm aber Vergebung, wenn er sich gehorsam seinem Willen unterwerfe. Alexei kehrte (1718) zu seinem Vater zurück und leistete feierlich auf die Thronfolge Verzicht. Da er ^doch seine Mitschuldigen nicht nennen wollte, und auch aus ewer Untersuchung sich ergab, daß er mit Hülfe des ihm ergeben Volkes nach dem Throne gestrebt, sprachen 144 Richter l9m das Leben ab. Die Hinrichtung wurde zwar nicht voll-*°öm; aber der Jüngling erkrankte plötzlich und starb bald, Nachdem er zuvor reuig seinen Vater um Verzeihung gebeten, Nd dieser ihm auch verziehen und seinen Vatersegen ertheilt e* Nunmehr erließ Peter ein Gesetz (1722), nach welchem 14*

10. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 372

1873 - Münster : Coppenrath
372 heert. Die meisten Städte von Griechenland und dem Pcloponnes wurden erobert, und ihre Einwohner ermordet oder als Gefangene weggeschleppt. Auch die Mysterien zu Eleusis wurden zernichtet und mit ihnen die geheimen Sttzen des Heidenthumes. Unter dem Kaiser Justinian, der durch sein allgemeines Gesetzbuch einen besseren Zustand der Dinge herbeifhrte, erhielt Griechenland einige Ruhe wieder. Allein sie war nur vorbergehend und der Stille zu vergleichen, welche einem schweren Ungewitter vorangeht. Im Jahre 622 n. Chr. hatte Mahomed feine neue Religion gegrndet, und von wildem Glaubenseifer entflammt ergossen sich die Araber der alle Lnder, um ihnen den Koran aufzudringen. Auch die griechischen Ksten und Inseln wurden von ihnen heimgesucht, und Konstantinopel wiederholt von der Seeseite her belagert. Im elften Jahrhundert brachen die Normannen in Griechenland ein, und der normannische König Roger von Stallen bemchtigte sich in der Mitte des folgenden Jahrhunderts der Insel Korcyra, drang mit seiner Flotte in den korinthischen Meerbusen ein, eroberte K!otm:h und Theben, verheerte Botien und zog dann mit reicher Beute beladen davon. Fast eben so traurig war das Schicksal, welches um diese Zeit durch die Kreuzzge der Griechenland kam. Es trat durch dieselben mit dem entfernteren Abendlandein vielfache, oft durchaus feindselige Berhrung, bis endlich im Jahre 1204 Kon-stanlinopel von den Kreuzfahrern erstrmt und besetzt wurde. Seit-dem ward das griechische Reich von den Kreuzfahrern als erobertes Land betrachtet und das ,,lateinische Reich" genannt. Kaiser desselben wurde Balduin, Graf von Flandern. Neben diesem neuen Reiche bildeten sich auch verschiedene unabhngige Fürsten- und Herzogtmer, wie in Epirus, Aetolien, Korinth, Nica, Trapezunt 2c.; zugleich machte Venedig bedeutende Eroberungen in Morea. Dadurch wurde alle Einheit zerrissen. Die kleineren Fürsten fhrten unaufhrliche Kriege mit den lateinischen Kaisern in Konstantinopel, bis es endlich im Jahre 1261 dem Fürsten von Nica, Michael Palologus, gelang, Konstantinopel wieder zu erobern und dem lateinischen Reiche ein Ende zu machen, nachdem dieses sieben und fnfzig Jahre bestanden hatte. Kaum war der griechische Kaiserthron hergestellt, als ein neuer Feind kam, ihn wieder zu strzen. Schon um. diese Zeit nmlich wurden die seldschuckischen Trken mchtig, ein tartarischer Volkstamm ans den Hochsteppen Asiens, zwischen dem. Altai und dem kaspischen See. Seit dem Jahre 1050 machten diese wiederholte Einflle, bemchtigten sich nach und nach des ganzen Vorderasiens und waren nur noch durch den Hellespont von dem grie-chilchen Reiche getrennt. Unvorsichtiger Weise riefen die griechisch? Kaiser ganze Scharen herber, nahmen sie in Solb und wiesen so den zurckgebliebenen Brbern den Weg nach Europa. Schon im
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199 4