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ihre Kleider. Da liefen alle schreiend davon. Sie glaubten, das fremde Thier wolle sie beien und verfolge sie noch mit seinem schwarzen Hauche.
Am ntzlichsten wurde das Feuer fr die Bearbeitung der Metalle. Es gibt Lnder, z. B. Spanien, wo in alten Zeiten Gold, Silber, Kupfer und andere Metalle in solcher Menge waren, da sie aus der Oberflche der Erde hervorschimmerten. Der Regen hatte die Erde weggesplt, und groe Stcke dieser Metalle lagen nun offen da. Aber diese kostbaren Erzeugnisse, die bei uns so hohen Werth haben, wurden damals als un-ntze Masseil kaum beachtet. Von dem blinkenden Golde und Silber hauete man sich wohl Stcke mit einem Steine herunter und hing sie sich zum Putze um. Dagegen mute gewi das harte Eisen, welches gar nicht glnzt und doch von allen Me-tallen das ntzlichste ist, lange unbenutzt liegen bleiben. Wir finden deshalb auch, da in alten Zeiten das Kupfer weit mehr im Gebrauche war, als das Eisen, selbst da man das Feuer schon kannte. Mit der Zeit jedoch lernte man auch das harte Eisen im Feuer bearbeiten. Seitdem konnte man alle frheren Werkzeuge, besonders den Pflug, weit bequemer und dauerhafter machen und fo den Ackerbau um vieles vervollkommnen.
Als die ersten nthigsten Bedrfnisse befriedigt waren, erfanden die Menschen auch Manches, was dazu dient, das Leben zu erheitern und zu verschnern. Denn das Gefhl fr das Schne und fr die erheiternden Knste des Lebens ist dem Menschen angeboren und erwacht immer, sobald er jener ersten Sorge berhoben ist. So erfand schon Jubal eine Art von Harfe und Either.
12. Entstehung der ersten Staaten.
Wie in der Beschftigung mit dem Ackerbau alle Cultur wurzelt, so haben sich in ihr auch die ersten Staatsverhltnisse gebildet. Der Ackerbau fhrte ja zu festen bleibenden Wohn-
i
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Kakadu, den Kibitz, die Krhe und andere Vgel, wie auch viersige Thiers geradezu nach ihrer Stimme, oder doch nach einer anderen hervorragenden Eigenschaft.
Nicht lange durfte aber der Hirt in derselben Gegend bleiben. Er mute vielmehr, sobald das eine Feld abgeweidet war, mit seiner Heerde weiter ziehen und ein frisches suchen. Wo er eine Zeitlang verweilte, da schlug er sein Zelt auf. Er bedurfte dazu blo eines groen, festen Stabes, der in die Erde gesteckt, und der Bekleidung, die an demselben vermittelst kleiner Stbe nach allen Seiten ausgespannt wurde. Diese Bekleidung bestand anfnglich aus Thierhuten; spter aber, nach Erfindung der Spinn- und Webekunst, aus Leinen. Unter solchen tragbaren Zelten wohnte der Hirt mit Weib und Kind, ruhig und ver-gngt, umgeben von seinen Heerden, die im frhlichen Gedrnge umherweideten und die vollen Euter ihnen zur Labung entgegen trugen. Die Bibel nennt uns Jabel als den ersten, welcher unter Zelten wohnte. War die Gegend wasserlos, so grub man eine Grube, die man Cisterne nennt, um hierin das Regen-waffer zu sammeln. In den anderen Erdtheilen ziehen noch wohl jetzt ganze Volkstmme so mit ihren Heerden umher. Von dieser wandernden Lebensweise nennt man sie mit einem griechischen Worte Nomaden. Das anmuthigstebild des Nomaden-lebens stellt uns die Bibel nach der Sndstuth bei den Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob auf.
Auch die Viehzucht stand im Alterthume in hohem Ansehen. Selbst Könige und Knigshne beschftigten sich mit derselben. So wurde David hinter seiner Heerde weg zum Throne berufen.
8. Folgen der Viehzucht.
Der fortwhrende Umgang mit den Thieren konnte den Hirten auf manche ntzliche Entdeckung führen. Hier wurde ein Thier krank, und andere Kruter, die es sich jetzt suchte, stellten es wieder her. Der Hirt, hierdurch aufmerksam gemacht,
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Extrahierte Personennamen: Jabel Abraham Isaak Isaak Jakob David David
56
Sie sind grtentheils aus Kalksteinen erbaut, die der ein-ander gelegt blo durch ihre Schwere zusammenhalten. Einige sind mit Granit oder Marmor bekleidet gewesen. Drei zeichnen sich durch ihren Riesenbau aus, unter diesen die Pyramide des Cheops, welche nordwestlich von Memphis bei dem Dorfe Ghize steht. Sie war ursprnglich 480 Fu hoch, jetzt nur 450 Fu, da die Spitze zerbrckelt, und eine kleine Terrasse an deren Stelle getreten ist. Sie ist geffnet. Man kann auf knstlich angebrachten Stufen bis zu ihrem Gipfel steigen. Enge Gnge führen zuletzt in ein lngliches Gemach, in welchem ein mar-morner Sarkophag stand. Hunderttausend Menschen sollen zwan-zig Jahre an dieser Pyramide gebauet haben.
Wozu diese Riesenmassen gedient haben, blieb lange unge-wi. Einige hielten sie fr Kornmaga;ine; andere fr Wasser-behlter, noch andere fr eitle Prunkgebude gyptischer Könige, die durch mhevolle Arbeit das Volk im Zaume zu halten suchten. Ja, die frommen Pilger, welche einst hinzogen gen Jerusalem, glaubten voll Verwunderung hier den babylonischen Thurm zu sehen! Jetzt aber, nach der g-nauen Untersuchung des Innern, wei man, da sie K n i g s g r b e r waren. Man hat auch Grabkammern und Sarkophage in denselben gefunden.
Kein Volk verwendete mehr Zeit und Flei auf seine Gr-ber, als die Aegyptier. Allgemein war nmlich der Glaube an die Fortdauer der Seele nach dem Tooe. Diese Fortdauer hing jedoch von der Erhaltung des Leichnams ab. War dieser nicht erhalten, so konnte der Verstorbene glaubte man nicht in das selige Reich der Todten in der Unterwelt gelangen. Daher sorgten sie so sehr fr die Erhaltung der Leichname. Jeder bauete die Grabmale seiner Angehrigen, ja sein eigenes Grab im Voraus an einsamen und abgeschiedenen Orten, deren Natur der Stille des Grabes entsprach, so fest als mglich, und schmckte es, so gut er es vermochte. Dieie Ruhesttten der Entschlafenen wurden, wie bereits frher gesagt wurde, westlich in den Felsenboden eingehauen, der das fruchtbare Land
i
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50
Schwefel, Erdhatz und anderen brennbaren Materien, die in
Töpfen und Röhren auf die feindlichen Schiffe geschleudert wur-
den. Das Feuer brannte sogar unter dem Wasser und setzte
dort die zerstörende Wirkung fort. Da die Kunst einer solchen
Zubereitung sehr geheim gehalten wurde, so ging sie in der Folge
ganz verloren. .
Von Aegypten aus verbreitete sich die Lehre Mohammed's
in das Innere Afrikas. Die hier nomadisch lebenden Barba-
ren fühlten sich durch Leben und Sitte den Siegern verwandt
und traten zu ihnen wie zu Brüdern freudig über. Hartnäckig
aber war der Kampf mit den Mauren und dauerte eine Reihe
von Jahren mit wechselndem Glücke fort. Endlich jedoch gelang
dem arabischen Feldherrn Musa die völlige Unterjochung Afrikas.
Die ganze Nordküste, einst der Sitz römischer Bildung und
Kunst, schied nunmehr ans der Reihe der gebildeten Länder.
Wohlberittene Beduinenstämme gründeten mohammedanische Räu-
berstaaten auf den Trümmern alter Cultur und Herrlichkeit.
Kaum war der Kampf bier geendet, und die arabische Macht
neu gestärkt und vermehrt; so erhielt eben dieser Musa eine
gute Veranlassung, auch das Reich der Westgothen in Spanien
zu stürzen. Dieses war durch seine schwachen und schlechten
Könige, so wie auch durch Zwietracht der Großen ganz in Ohn-
macht versunken. Eben jetzt, im Jahre 710, hatte Roderich
den König Witiza vom Throne gestoßen und sich -desselben be-
mächtiget. Aber die Kinder des unglücklichen Königes wandten
sich mit mehreren Vornehmen an die Araber und riefen sie um
Hülfe an gegen den frechen Kronräuber. Dieser Ruf kam dem
Musa ganz erwünscht. Zuvor schickte er seinen Unterfcldherrn
Tarik mit einem Heere über die Meerenge, um die Treue der
neuen Freunde zu prüfen. Dieser landete an den Küsten von
Andalusien und setzte sich auf einem Berge fest, der die südlichste
Spitze Europas bildet und von den Alten Calpe genannt wurde.
Seitdem bekam dieser den Namen Gibel al Tarik, d. i.
Berg des Tarik, woraus der Name Gibraltar entstanden
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Extrahierte Personennamen: Musa Musa Roderich
den_König_Witiza Tarik Tarik
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Afrikas Spanien Andalusien Europas
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glaubten, ihre Götter wären einst selbst vom Himmel zu den
Menschen hernieder gestiegen, um ihnen den Ackerbau zu lehren.
Bei den alten Römern schämten sich die ersten Feldherren und
Staatsmänner nicht, selbst hinter dem Pfluge zu gehen. Ja
sogar seit Jahrtausenden macht sich der Kaiser von China, einem
der östlichsten Länder Asiens, eine Ehre daraus, jährlich einmal
vor den Augen des Volkes den Pflug zu fuhren. Für so ehren-
voll ist von jeher die Arbeit angesehen, die Gott unseren ersten
Eltern anwics.
Jndeß gab es Gegenden, wo der Boden nicht so locker, wo
er, hart und schwer, unsägliche Arbeit erforderte. Wozu die
Hände zu schwach waren, das vollbrachten Werkzeuge. Man zog
mit zugespitztem Holze lange Furchen für den Samen. Auch
konnte man die Erde mit Ochsenhörnern oder mit den breiten
Rippen verschiedener Thiere umgraben, wie man dieses bei neu-
entdeckten Völkern gesehen hat. Eine geraume Zeit mogte ver-
gehen, ehe man den Pflug erfand. Bei den Ägyptiern wird der-
selbe sehr früh erwähnt.
Man bemerkte, daß bei anhaltender Dürre die Pflanzen er-
matteten, nach einem Regen aber schnell sich wieder erholten.
Man bemerkte ferner, daß da, wo ein übertretender Strom einen
Schlamm zurückgelassen hatte, die Fruchtbarkeit größer war. Beide
Entdeckungen wurden benutzt. Der Landmann gab seinen Pflan-
zungen einen künstlichen Regen und brachte Schlamm auf seinen
Acker, wenn kein Fluß in der Rähe war, der ihm solchen geben
konnte. So lernte er begießen und düngen.
Um die Körner heraus zu bringen, wäre es mühsam gewe-
sen, sie mit Händen auszureiben. Leichter war es, sie mit Baum-
zweigcn auszuschlagen, oder durch Thiere ausstampsen zu lassen.
Letzteres war vorzüglich bei den Israeliten Sitte. Deshalb verbot
Moses, dem Ochsen beim Dreschen das Maul zu verbinden.
Sehr früh lernte man das Korn zwischen zwei Steinen zu Mehl
zerreiben. Der untere Stein, -auf welchen das Korn geschüttet
2*
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23
daß das Fleisch bald mürbe und eßbar wird. Statt der Brühe
dient ihnen ein wenig salziges Meerwasser. In Indien fand
man ein Gefäß von Birkenrinde, welches statt eines Kessels diente.
In diesem wurde vermittels hineingeworfener glühender Steine
das Wasser und dadurch das Fleisch gekocht. Der berühmte
portugiesische Seefahrer Ma gell an, der im sechzehnten Jahr-
hundert lebte, soll aus einer der Marianen - Inseln, die östlich
von China liegen, ein Volk angetrosfen haben, das noch gar
keinen Begriff von Feuer hatte. Als er mit seinen Schiffsge-
sährten ein Feuer anmachte, staunten sie wie über ein Wunder.
Sie meinten, es sei ein wildes Thier, welches Holz fresse. Nur
mit Angst traten sie etwas näher und stierten mit großen Augen
das Wunderthier an. Plötzlich ergriff die Flamme ihre Kleider.
Da liefen alle schreiend davon. Sie glaubten, das fremde Thier
wolle sie beißen und verfolge sie noch mit seinem schwarzen
Hauche.
Am nützlichsten wurde das Feuer für die Bearbeitung der
Metalle. Es giebt Länder, z. B. Spanien, wo in alten Zeiten
Gold, Silber, Kupfer und andere Metalle in solcher Menge
waren, daß sie aus der Oberfläche der Erde hervorschimmerten.
Der Regen hatte die Erde weggespült, und große Stücke dieser
Metalle lagen nun offen da. Aber diese kostbaren Erzeugnisse,
die bei uns so hohen Werth haben, wurden damals als unnütze
Massen kaum geachtet. Von dem blinkenden Golde und Silber
hauete man sich wohl Stücke mit einem Steine herunter und hing
sie sich zum Putze an. Dagegen mußte gewiß das harte Eisen,
welches gar nicht glänzt und doch von allen Metallen das nütz-
lichste ist, lange unbenutzt liegen bleiben. Wir finden deshalb
auch, daß in alten Zeiten das Kupfer weit mehr im Gebrauche
war als das Eisen, selbst da man das Feuer schon kannte. Mit
der Zeit jedoch lernte man auch das harte Eisen im Feuer bear-
beiten. Seitdem konnte man alle früheren Werkzeuge, besonders
den Pflug, weit bequemer und dauerhafter machen und so den
Ackerbau um vieles vervollkommnen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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72 —
sum Tausche anzubietea vermogte. Daher sahen die Menschen
sich bald in die Nothwendigkeit versetzt, über ein Drittes sich
zu vereinigen, für dieses einen Werth festzusetzen, und nach diesem
Werthmcsser einzukaufen und äuszukaufen. Natürlich mußte es
etwas sein, das nicht zu häufig gefunden wurde, nicht zu gemein
war. Man mogte anfangs Stücke von sehr kostbarem Holze,
prachtvolle Muscheln, ausgesuchte Früchte, z. B. Datteln, hiezu ge-
brauchen. Dabei blieb aber das Mittel, auseinander zu kommen,
noch immer höchst unvollkommen. Wie leicht konnten die Muscheln .
zerbrechen, das Holz vermodern, die Früchte in Fäulnis übergehen!
Sobald man aber die Metalle kennen und schmelzen gelernt
hatte, war allen Unbequemlichkeiten abgeholfen. Diese, die ihrer
Nützlichkeit und Seltenheit wegen überall geschätzt werden, die
man durch Schmelzen in kleine Stücke zertheilen kann, deren jedes
wieder seinen Werth hat, die wegen ihrer Härte von langer Dauer
sind und leicht von einem Orte zum andern hinübergeschafft wer-
den können; diese waren zu einem allgemeinen Werthmesser ganz
geeignet. Anfangs wägte man das Metall und gab es in größeren
oder kleineren Stücken gegen das hin, was man kaufen wollte.
So tragen noch jetzt die Kaufleute in China dünne Silberplatten
bei sich, von denen sie bei Handelsgeschäften mit einer Scheere
das für die erkaufte Waare erforderliche Stück Silber abschneiden.
Späterhin wurde in das Metall ein Zeichen gegraben oder gestem-
pelt/ wie viel es an Werth betrage und noch später geprägt mit
der Bestimmung, was es im Handel und Wandel gelten solle.
Deshalb heißt es auch bei uns Geld. Es heißt auch wohl
Münze, von dem lateinischen Worte monéta,, d. i. Erinnerungs-
zeichen. Und weil die alten Römer auf ihre Münzen gewöhnlich
ein Thier prägten, so bekam bei ihnen das Geld den Namen
pecunia, von dem Worte p60u8, welches Thier heißt. Auf den
ältesten griechischen Münzen war ein Ochs, abgebildet, und hienach
hießen sie auch selbst so. Die Israeliten nannten nach dein vor-
züglicheren Metalle, aus welchem ihr Geld bestand, dasselbe
Silberlinge, wie die Römer später das ihrige argcutum, die
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Käufer und Verkäufer vertrieben hat. — Auch unsere großen
Märkte oder Messen nahmen bei Kirchen und Klöstern, wo sich
das Volk zur Beiwohnung der heil. Messe zahlreich versammelle,
ihren Ursprung. Von einer solchen feierlichen Messe bekamen die
damit verbundenen Markte selbst den Namen Kirchmessen oder
Messen überhaupt. Unser Name Send, altdeutsch Synd,
kommt von dem lateinischen Worte Svnödus, d. i. Zusammenkunft,
her. Vs pflegte nämlich das eine und das andere Mal im Jahre
die Geistlichkeit eines Kreises sich in der Stadt zu versammeln,
um kirchliche Angelegenheiten gemeinschaftlich zu berathen. Tie
hiemit verbundenen Feste und Feierlichkeiten zogen auch viele
Fremde herüber; und sogleich fand sich auch wieder der Kauf-
mann ein, und stellte seine Waare vor der vorüberwandernden
Menge aus.
Nicht anders war es in den ältesten Zeiten. Die vielen
Und prachtvollen Feste der heidnischen Götter gaben zu solchen
Zusammenkünften häufige Veranlassung. Dahin zogen dann die
Karavanen mit schwer beladenen Kameelen. Auf den Märkten
wimmelte es von Menschen aus allen Gegenden, in den sonder-
barsten Tracheen, von den verschiedensten Sprachen. Vor allen
aber sah man hier die phönizischen Kaufleute. Was diese noch
so eben in dem einen Lande eingetauscht hatten, das wurde so-
gleich wieder in dem andern mit großem Gewinne gegen die
Erzeugnisse dieses Landes umgetauscht, und auch diese wieder mit
immer neuem Gewinne in einen dritten, vierten Lande verhandelt.
Aus dem benachbarten Arabien holten sie die wohlriechenden Spe-
zereien, die bei jeder gottesdienstlichen Feier auf den Altären an-
gezündet wurden, eben so Gold und Edelsteine; aus Armenien
Eisen, Stahl und Pferde; von Osten her, aus Babylonien und
Persien, allerlei Putzwaaren; von Süden her, aus Ägypten, die
feinsten baumwollenen Zeuge. In der Folge hatten sie .sogar ein
ganzes Viertheil der Hauptstadt Memphis zum Behuf ihres Han-
dels inne. Aus dem fruchtbaren Palästincr holten sie Getreide
und Wein. So erstreckte sich ihr Landhandel nach allen drei
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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22
Muth. Die Wärme sowohl als die schöne Erleuchtung der Ge-
gend ergötzten ganz vorzüglich. Ein Unerschrockener trat näher
hinzu; er sah, wie auch von den umstehenden Bäumen einer nach
dem anderen von der Flamme ergriffen wurde. So war ihm
zugleich das Mittel angewiesen, dasselbe vor dem Erlöschen zu
schützen. In anderen Gegenden mag man aus andere Art hiezu
gekommen sein. Man steht ja, daß auch durch das Zusammen-
schlagen mancher Steine und Metalle, eben so durch schnelles
Reiben zweier Hölzer an einander Funken hervorspringen, und
daß diese, sobald ste in dürres Moos satten, zünden. So haben
noch die Araber für „Feuer" und „Reiben" ein und dasselbe
Wort. Bei den Griechen ging sogar eine alte Volkssage, Pro-
metheus, d. i. der Vorausdenker, habe sich, eine Fackel in der
Hand, zum Himmel hinaufgeschwungen, sie dort an der Sonne
angezündet und so das himmlische Feuer aus die Erde gebracht.
Diese Sage beweiset, daß die Kenntniß des Feuers, dessen Er-
finder unbekannt war, in's tiefste Alterthum zurückgeht. — Wie
sehr die alten Völker den Nutzen des Feuers zu schätzen wußten,
geht auch aus der Verehrung hervor, die sie demselben erwiesen.
Zu Rom mußte in alten Zeiten ein besonderer Orden Pristerin-
nen, Vestalinnen genannt, in einem Tempel Tag und Nacht
ein ununterbrochenes Feuer unterhalten. Die Perser und andere
Völker verehrten cs geradezu als die wohlthätigste Gottheit und
ordneten für den Dienst derselben besondere Priester an, die man
Feuer priest er nennt.
Zunächst brauchten es wohl die Meisten zu der Zubereitung
ihrer Speisen Jetzt konnten ste sich aus dem Mehle einen
Kuchen backen. Die Israeliten backten ihn unter glühender Asche.
— Sonderbar ist die Art und Weise, wie neuentdeckte Völker
sich des Feuers bedienen. Die Einwohner der Insel Otaheiti,
einer der Societäts- Inseln, die zu Australien gehören, graben
ein Loch in die Erde, in welchem Steine durch Feuer glühend
gemacht werden. Ist die gehörige Hitze da, io wird das Feuer
herausgenommen, der Braten hineingelegt und fest zugedeckt, so
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TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
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Nicht lange durfte aber der Hirt in derselben Gegend bleiben.
Er mußte vielmehr, sobald das eine Feld abgeweidet war, mit
seiner Heerde weiter ziehen und ein frisches suchen. Wo er eine
Zeitlang verweilte, da schlug er sein Zelt aus. Er bedurfte dazu
bloß eines großen festen Stabes, der in die Erde gesteckt, und der
Bekleidung, die an demselben vermittels kleinerer Stäbe nach allen
Seiten ausgespannt wurde. Diese Bekleidung bestand anfänglich
aus Thierhäuten; später aber, nach Erfindung der Spinn- und
Webekunst, aus Leinen. Unter solchen tragbaren Zelten wohnte
der Hirt mit Weib und Kind, ruhig und vergnügt, umgeben von
seinen Heerden, die im fröhlichen Gedränge umherweideten, oder
die vollen Euter ihnen zur Labung entgegen trugen. Die Bibel
nennt uns Jabal als den ersten, welcher unter Zelten wohnte.
War die Gegend wasserlos, so grub man eine Grube, die man
auch Cisterne nennt, um hierin das Regenwasser zu sammeln.
Noch jetzt ziehen ganze Völkerschaften, z. V. die Araber, so mit
ihren Heerden umher. Von dieser wandernden Lebensart nennt
man sie mit einem griechischen Worte Nomaden. Da anmu-
thigste Bild des Nomadenlebens stellt uns die Bibel nach der
Sündflut bei den Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob auf.
Auch die Viehzucht stand im Alterthume in hohem Ansehen.
Selbst Könige und Königsöhne beschäftigten sich mit derselben.
So wurde David hinter seiner Heerde weg zum Throne berufen.
7. Folgen der Viehzucht.
Der fortwährende Umgang mit den Thieren konnte den
Hirten auf manche nützliche Entdeckung führen. Hier wurde ein
Thier krank, und andere Kräuter, die es sich jetzt suchte, stellten
es wieder her. Der Hirt, hiedurch aufmerksam gemacht, gebrauchte
dieselben Kräuter, wenn er, sein Weib oder Kind krank wurden,
und kam so auf die ersten Spuren der Heilkunde. Dort sah er,
wie sich am Felle der Schafe die Flocken bei der Nässe zusammen-
drehten. Er konnte sie ausrupfen, sie eben so zusammendrehen
und manches künstliche Geflecht bereiten. So kam er vielleicht
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
Extrahierte Personennamen: Abraham Isaak Isaak Jakob David David