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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 10

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
20 Ornamente der Renaissance. 6. berblick der die Ornamente der Renaiffance utw. *) Sfm folgenden soll an einigen Beispielen der Wandel des Ornament-stiles von der Renaissance bis zum Empire dargelegt werden. Whrend die Fi-guren 1 (Bandrollen) und 2 Beispiele der Frhrenaissance, noch den Charakter der Gotik tragen, veranschaulichen die Abbildungen 3-6 den Geschmack der Hochrenaissan-ce an dem Flecht-werk aus Blumen oder Frchten und Ranken mit phantastischen Tier- *) Die Figuren 1 bis 12 des 6 aus Ludorff, Bau- und Kunstdenk-mler von Westfalen: Figur 1 Kr. Mnster Land; 2, 5, 7 Kr. Arnsberg; 3, 4, 8 Kr. Steinfurt; 6 Kr. Halle; 9 Kr. Lippstadt; 10 Kr. Minden; 11 Kr. Schwelm; 12. Kr. Wittgenstein. l

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 14

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
14 Zeitalter des krassen Absolutismus (von 16481740). dauerte, machte Armand Jean Duplessis, Bischof von ugon, Herzog von Richelieu.richelieu und Kardinal, als er 1624 das Steuerruder des Staates ergriff, ein Ende. Trotz der persnlichen Abneigung des schwachen Knigs lenkte er den franzsischen Staat achtzehn Jahre, bis zu seinem Tode, mit eiserner Politisches Hand, den Blick sest auf sein Ziel gerichtet: Begrndung der unnm-Richettens. schrnkten Knigsgewalt im Innern, des politischen bergewichtes Frank-reichs nach aueu. Jene Aufgabe lste er durch rcksichtslose, ja blutige Strenge gegen den Geist der Unbotmigkeit, diese durch seine die Religion in deu Hintergrund schiebende und insofern der Zeit weit vorauseilende Politik Politik gegen das Haus Habsburg in Spanien und sterreich. Unterwer. Zunchst brach er die politische Macht der Hugenotten, die srm-Hugenotten Kd) einett Sonderbund im Staate bildeten, dadurch da er ihre Sicher-und des heitspltze Nimes, Montanban, Montpellier und nach 14 monatiger Be-atbe(' lagernng La Rochelle (vgl. S. 4) eroberte und sie entwaffnete. Dagegen lie er ihnen die Religionsfreiheit und die brgerliche Gleichberechtigung mit den Katholiken. Versuche des Hochadels, den allmchtigen Minister zu strzen, endeten mit der Niederlage der Groen, die er sich nicht scheute aufs Schafott zu schicken. Die Knigin-Mutter und ihr zweiter Sohn Schwchung Gastou von Orleans muten auer Land gehn. Die Generalstnde wurden Parlamente, (seit 1614) nicht mehr berufen. Die Parlamente, die obersten Gerichts-hse, welche die inregtstrterung der Gesetze und Steuererlasse in ihre Listen zur Bedingung fr deren Rechtsgltigkeit machen wollten, wies er in ihre Schranken zurck. Da die herrschende Unsitte, da die Beamtenstellen kuflich und vielfach fast erblich waren, die Gefahr einer mchtigen Beamtenaristokratie in sich barg, befrderte er die Zentralisation der^ Verwaltung durch Einsetzung von Intendanten, Oberaufsehern, die blo von der Krone abhngig waren. Er richtete eine Geheimpolizei ein. grndete die erste franzsische Zeitung, die Gazette de France, und rief den obersten Gerichtshof. fr die mustergltige Sprache und den Geschmack in den Acad6mie schnen Wissenschaften, die Academie frangaise, ins Leben (1635). Die fraikjaise. j)e Cid von Pierre Corneille 1636 bezeichnet den Beginn . des goldenen Zeitalters" der franzsischen Literatur, die sich damals be-soliderer Pflege in den Salons feingebildeter Damen erfreute. uere Whrend Richelieu im eigenen Lande alle Machtgelste unterdrckte witir' und niederhielt, begnstigte er im Auslande alle Regungen des Sonder-geistes gegen die Souvernitt, so namentlich die Erhebung deutscher Fürsten gegen den Kaiser, so die Katalouier und Portugiesen gegen Spanien. Nicht um den Protestantismus gegen Vergewaltigung zu schtzen, sondern um den unertrglichen dominatus absolutus" des Hauses Habsburg zu brechen, nahm er im Bunde mit Gustav Adolf von Schweden am 30 jhrigen Krieg (feit 1632) teil und bekmpfte Spanien (16351659). Deutsche standen im Solde Frankreichs wider das Vaterland, fo Bernhard von Weimar.

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 50

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
50 Zeitalter des krassen Absolutismus (von 16481740). willens sorgte der König wie ein treuer Wchter der Gerechtigkeit fr unparteiische Rechtsprechung. Daher hob er auch das Vorrecht des Adels, im Krieg ein Lehenpferd zu stellen, auf und fhrte statt dessen eine jhr-Finanzen.liche Abgabe ein. Erhhung der Staatseinnahmen, Verminderung der Ausgaben betrachtete Friedrich Wilhelm als eine seiner Hauptaufgaben. Durch Ankauf vermehrte er die Domnen bedeutend und steigerte ihre Ertrge. Zu diesen kamen die Einnahmen aus dem Salzmonopol, den Regalien wie Post und Bergwesen, ans Zllen und Stempelsteuern, ferner alle sog. Kriegsgeflle, also die stdtische Akzise, die lndliche Kontribu-tion, das adlige Lehnspferdegeld und das buerliche Kavalleriegeld, eine Abgabe fr die Abschaffung der Einstallung von Soldatenpferden bei den Bauern, die Gebhren, welche die Beamten bei ihrer Anstellung in die Rekrutenkasse entrichten muten nsw. So hob der knigliche Finanz-minister" die Staatseinknfte von jhrlich 12 ans 22 Millionen Mark und hinterlie bei seinem Tode einen Staatsschatz von nahezu 30 Millionen Mark. Um den Reichtum des Landes zu heben, hielt er im Geiste seiner Maregeln.zeit fest an dem Merkantilsystem und frderte eifrig den einheimischen Gewerbeflei, dessen Erzeugnisse er durch Schutzzlle gegen die Konkurrenz, auslndischer Waren schirmte. Die Ausfuhr von Wolle verbot er, um die inlndische Tuchindustrie zu steigern. Das preuische Tuch, das der König selbst wie seine Soldaten und seine Untertanen trug, war vor-trefflich. Besondere Schaumeister" wachten darber, da die Handwerker keinen Schund lieferten. Zur Peuplierung" des Landes nahm er gerne geschickte Fremde in seine Staaten auf und bot auch gerne zum Reta-blissement" des durch die Pest (1708) entvlkerten Ostpreuen (Litauen) den 17000 aus Salzburg ausgewanderten Protestanten eine Zuflucht (1732). Der Landeskultur wandte er groe Aufmerksamkeit zu, indem er die Domnen, bei denen er die Zeitpacht durchfhrte, in Musterwirtschaften verwandelte, die Havelbrche entwsserte und zu Ackerland umgestaltete, die Trakehner Fluren zur Pferdezucht geeignet machte und den Bauern stets seine Frsorge bettigte. Er verhinderte das Bauernlegen" d. h. das Verdrngen der Bauern von ihren kleineren Gtern durch die adligen Gutsbesitzer, die ihre patriarchalischen Rechte, die Gerichts- und Polizeigewalt, festhielten. Mit der Umwandlung der Leibeigenschaft auf tni"reit'^en Domnen in Er6untertnigkeit waren die Bauern selbst unzu-an'!l Cl' frieden, weil der Gutsherr dadurch der Untersttzungspflicht enthoben wurde. Beim Adel drang er mit dem groen Plane, die Leibeigenschaft ganz zu beseitigen, nicht durch. Griff er auch selbst wohl einmal zum Stock, um einen Sumigen an seine Pflicht zu erinnern, so verbot er doch andern das Prgeln der Untergebenen und duldete nicht, da die Herren Bauiust. Rte mit den Pferden der Bauern spazieren" fuhren. Eine besondere Liebhaberei von ihm war es, unbebaute Stadtteile mit Husern versehen

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 18

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
18 Zeitalter des krassen Absolutismus (von 16481740). nur das Recht der Steuerumlage in ihrer Provinz, die Kommuualverwaltung, ward in die Hnde kniglicher Beamten gelegt. Je rger die Bevormnn-duug des Volkes, die sich bis auf Tracht und Topf erstreckte, wurde, desto mehr entfremdeten sich die Herzen dem Knigtum, zumal dessen Ausgaben fr Kriege, Prachtbauten und Hofhaltung malos stiegen und eine uner-trgliche Steuerlast auferlegten. Je weniger dem Adel, dem Geburtsadel, der noblesse d'epee, und dem Beamtenadel, der noblesse de robe, noch' politische Vorrechte blieben, desto mehr fhlten die Baueru den Druck des-sozial bevorrechteten Standes. Sie litten am meisten unter der eiuseiti- gen Wirtschaftspolitik Colberts. Ausgehend von der Vorstellung, da das Edelmetall den Haupt--m" reichtum des Landes ausmache, suchte er vor allem mglichst viel Geld hereinzuziehen und mglichst wenig Geld hinauszulassen, also den Wert der Ausfuhr zu erhhen gegenber dem Werte der Einfuhr und so eine sog. aktive Handelsbilanz" zu erzielen. Dieses System, Merkantil-system (Colbertismus) genannt, sicherte die einheimische Industrie durch hohe Schutzzlle gegen den Wettbewerb fremder Judnstrieerzeugnisse und erstrebte ihren Aufschwung durch Erschwerung der Ausfuhr einheimischer Rohprodukte, namentlich auch des Getreides, damit die inlndischen Fabriken mglichst billig arbeiten knnten. Mit dem Preise fr Getreide Landwirt-und Vieh sank auch die Landwirtschaft, da die Landbevlkerung, die Industrie, den grten Teil der Steuern zu tragen hatte, an der unfruchtbaren T-tigkeit die Lust verlor. Aus dem reichen Boden zog sie auch nicht den entsprechenden Ertrag, weil sie ihn wenig sorgfltig bebaute z. B. ihn schlecht dngte. Um fr die einheimischen Industriewaren den Absatz zu vermehren, wurde die Fabrikation genau berwacht, untersttzt und z. B. durch Alleinvertriebsrechte (Monopole), befrdert. Tatschlich hob sich daher trotz mancher verfehlter Industrie-Unternehmen die franzsische Gewerb-ttigkeit, die Seidenfabrikation, Gobelinweberei, Juwelierkunst, Porzellan-Handel arbeit usw. bedeutend. Auch Handel und Verkehr steigerten sich in hohem Mae, sowohl der inlndische, als der berseeische, jener durch Aufhebung der Binnenzlle, die leider nur in geringem Umfange zur Durchfhrung kam, durch Ausbau des Straennetzes und die Anlage von Kanlen wie der groen Verbindnngsstrar zwischen Mittelmeer und Atlantischen Ozean, des Kanals von Langnedoc (C. du midi), dieser durch Kolomsa- Pflege des Schiffbaues und Begnstigung der Kolonisation. Frankreichs tlon' Kolonialreich bertraf im 17. Jahrhundert den englischen Kolonialbesitz. Die Hauptkolonien waren Kanada am Lorenzostrom und Louisiana am Mississippi. Der Handel mit den Erzeugnissen der Kolonien war nur Franzosen gestattet. Ungeachtet staatlicher Untersttzung milangen die Versuche, durch Grndung berseeischer Handelsgesellschaften, Verkehr und Einnahmen zu heben. Dem Staate d. i. dem Staatsoberhaupte Geld zu verschaffen fr seine Kriege, seine Bauten und den kostspieligen Hof. war

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 66

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
66 Der aufgeklrte Despotismus. Betriebe emporzuheben, befrderte er die Anpflanzung neuer Gewchse, vor allem der Kartoffel, zum Teil zwangsweise, den Anbau von Gemse, Bauern-Obstbaumzucht. Den Bauern empfahl er, lieber die Hlfte ordentlich zu bestellen, als das Ganze schlecht zu bebauen, und riet den Abbau" zu groer Gter durch den zweiten Sohn. Bei guten Ernten speicherte er Getreide ans und gab es in Jahren der Teuerung zu migem Preise ab. Die Domnen sollten fr die Bauern Musterwirtschaften sein. Gern htte er die Bauern von den bestehenden Bedrckungen der Guts-Herren, von den vielen Fronen und von der Erbuntertnigkeit ganz befreit. Dieser Plan scheiterte am Wiberstanb des dadurch bezglich der Arbeiterfrste zu sehr geschdigten Adels. Wo die Geldpacht an Stelle der Naturalabgabe trat, gerieten die Banern in blere Lage, als sie sich vorher befanden. Fr den Loskauf, der ihnen in Schlesien (1748) und in Westpreuen (1773) gestattet wurde, fehlte den meisten das Geld. Gewerbe. Gewerbe und Handel frderte der König nach beu Grunbstzen des Merkantilsystems. Scherzhaft nannte er sich selbst einen Bettler-fnig und suchte beshalb mglichst viel Gelb in das Land zu ziehen und das vorhanbene im Land zu halten durch Hebung der einheimischen Jn-bustrien, wie der Tuch- und Leinenfabriken, der Seibe- und Sammet-webereien, der Zuckerfiebereien, der Papier- und Eisenfabriken. Die Berliner Porzellanmannfaktur, 1703 gegrndet, konnte sich in ihren Waren mit den Meiner Erzeugnissen balb messen. Einen hohen Aufschwung Handel, nahm das Berg- und Htteuwesen. Schuhzlle sicherten vor berschwemmung des heimischen Marktes mit fremben Waren; aber die Binnenzlle, die auswrtigen Stapelrechte Hinberten den freien Hanbelsverkehr. Und doch bewies er dem Handel durch eine Reihe von Maregeln fein hohes Interesse. Fr Post-, Hanbels- und Gewerbesachen errichtete er eine be-fottbere Abteilung im Gewerbebirektorinm, fr den Gelbverkehr die Bank und die Seehanblnng, fo auch fr den Abel die landschaftliche Kreditbank, ferner Leih- und Pfandhuser aus Frsorge fr solche, die pltzlich in Geldverlegenheit gerieten. Die berseeischen Handelsgesellschaften in Emden Kanle, brachten wenig Nutzen, zeugten aber von bester Absicht. Whrend die Landstraen in dein hergebrachten Zustande verblieben, der sie fast in allen deutschen Lndern zur Qual der Reisenben machte, tat Friedrich in seinem anbe viel fr knstliche Wasserstraen. So baute er den Planeschen Kanal, den Finowkanal, spter den Bromberger Kanal. Namentlich hob sich die Bedeutung Stettins als des Ausfuhrhafens fr das Ober-gebiet durch die Anlage von Swinemnbe und die Regulierung der Swine. Finanz- Bei aller landesvterlichen Frsorge fr Handel und Gewerbe hatte toeien- Friedrich stets die Erhhung der Staatseinknfte im Auge und legte daher auf fast alle Verbrauchsgegenstnde ausgenommen Getreide und Schweinefleisch Steuern (Akzise). Zu dem Salzmonopol fgte er die Monopole auf Tabak und Kaffee, die im Volke groe Unzufriedenheit er-

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 46

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
46 Zeitalter des krassen Absolutismus (von 1648 1740). Beamten- Not nicht Vvr dem Mittel der Mnzverschlechterung zurck. Im Zu-sammenhang mit diesen und anderen Manahmen auf dem Gebiet 'des Finanzwesens stand die Umgestaltung des Geheimen Rats und die Be-grndung eines vom Staatsoberhanpte abhngigen Beamtentums. Erst durch diese einheitliche Verwaltung der getrennten Landesteile kam der Bevlkerung allmhlich ihre Zugehrigkeit zu einem Staate zum Bewut-sein, hnlich wie das Heer (feit 1655) durch die gleiche Unisormiernng damals erhielt das Fuvolk die Farbe des deutschen Waid, das tiefe Blau als etu zusammengehriges Ganzes die Staatseinheit in Waffen darstellte und die von der Turn und Taxisfchen Reichspost unabhngige brandenburgische Post deu Briefverkehr zwischen den verschiedenen Landschaften von Cleve bis Memel vermittelte und so gleichsam stetig in Erinnerung brachte, da der Bewohner am Fue der Schwanenbnrg, wie der Markaner und der Mrker, der pommersche Fischer und Bauer, und der trutzige Preuße, der die Friedrichsburg" tu Knigsberg als Twing scheute, einem Herrn zu gehorchen hatten. Allmhlich verband sie alle der gemeinsame Wahlspruch: Allweg guet Zolre" und, was besonders Cui.ua wichtig war in einer Zeit, in welcher die Verschiedenheit der Kon-'efus' fessionen noch eine fast uuberwiudliche Scheidewand der Herzen bildete, est religio,^ katholische, lutherische und reformierte Untertanen nebeneinander. Von den religisen Fesseln seines Zeitalters vermochte sich der Fürst nicht zu be-freien; daher duldete er in den ausschlielich protestantischen Landesteilen nicht die Feier des katholischen Gottesdienstes; seine Bemhungen, in den Erblanden zwischen den beiden evangelischen Konfessionen Frieden zu stiften, scheiterten an dem Felsen des Dogmas. Mancher lutherischer Prediger, so der fromme Paul Gerhardt, verzichtete lieber auf feine Stelle, als auf feilte berzeugung. Wie erklrlich, bewies sich Friedrich Wilhelm befon-ders gnstig den eignen Glaubensgenossen. Den Reformierten in erster Linie kam die Grndung der Universitt Duisburg zugute. Durch das Potsdamer Edikt (1685) gewhrte er ungeachtet des Zrnens Lnd-1685. wigs Xiv. den flchtigen Hugenotten eine Freisttte. Gewerbe. Die fremden Ansiedler brachten aus der Heimat manche Fertigkeit und neue Gewerbe mit, z. B. die Seideindustrie, und fanden darum bei dem Frderer des Jndustrieweseus, das als ergiebige Quelle des Reich-tums fr den Staat galt, alle mgliche Untersttzung gegenber dem ein-schrnkenden Zunftzwange, dessen wohlttige Einrichtungen er gleichwohl schtzte und schtzte. Seine volkswirtschaftliche Politik beruhte eben auf Handel und dem damals fast allgemein gepflegten Merkantilsystem. Um Berlin zum Veikehi. des mrkischen und nordost-deutschen Handels zu erheben, er- ffnete er durch Anlage des Friedrich-Wilhelms-Kanals (zwischen Oder und Spree) den Wasserweg zwischen Breslau und Hamburg. Der khne Versuch der Grndung einer afrikanischen Handelsgesellschaft nach dem Muster der hollndischen und englischen Kompagnien" und ihrer

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 47

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Emporsteigen Brandenburg-Preuens. 47 Verlegung an die Nordseekste nach Emden hatte bei der Eifersucht der Hollnder so wenig dauernden Ersolg als die kolonialen Unternehmungen des weitschauenden Herrschers. Weit nachhaltiger war der Segen, der wi^f^n von den hollndischen und schweizerischen Kolonisten in der Mark ausging, fr die nach dem Dreiigjhrigen Kriege ganz brach liegende Landwirtschaft. Am liebsten htte Friedrich Wilhelm des Reiches Streusandbchse" in ein blhendes Gartenland umgewandelt, wie er Holland kennen gelernt hatte. Er sorgte eifrig fr die Wiederbestellung der verwsteten Felder, fr Anpflanzung der aus Holland eingefhrten Kartoffel (vor 1657), fr Dngung des Ackers, fr Obstzucht, Gemsebau und Anlage von Alleen, wie der Strae Unter den Linden". Im Geschmacke der Zeit bezog er fr viel Geld auslndische Gewchse wie die Tulpen und Orangebume und frderte sogar die Tabakkultur. Bei dieser Liebhaberei und landes-srstlichen Frsorge zugleich erfreute er sich der verstndnisvollen Mit-Wirkung feiner ersten Gemahlin Luise Henriette, der Tochter Friedrich^^lkes Heinrichs von Oranien (f 1667), die ihre Gter tu kleine Pchtereien ^ zerteilte und sehr klug bewirtschaftete. Ihr schnster Lustgarten aber war das von ihr gegrndete Oranienburger Waisenhaus, ein noch heute leben-des Denkmal ihres Edelsinnes. Auch sr das geistige Wohl der Unter-tanen sorgte Friedrich Wilhelm nach Magabe seiner Mittel und ent-sprechend den Bedrfnissen der Zeit, die im allgemeinen eher ein Gym-nasium als eine Volksschule fr notwendig hielt, mehr fr Hofnarren, Zwerge, Riesen, Scharlatane ausgab als fr Erzieher und Bildner des Volkes, groe Summen opferte fr glnzende Ausstattung der Schlsser und Prunkfeste, auch fr allerhand wirkliche oder vermeintliche Selten-heiten, wertvolle Kunstschtze und Bcher, wenig aber oder nichts brig hatte fr die Hebung des Gesamtunterrichtswesens. Kurz vor seinem Tode berief der Kurfürst den berhmten Staatsrechtslehrer Samuel Pufendorf an seinen Hof. Dieser Gelehrte schrieb die erste Geschichte des hochbe-deutenden Diplomaten und Feldherrn, den die Mitwelt, Freund und Feind, als den Groen Kurfrsten" anerkannte, die Nachwelt bewundert, Preußen als den ersten Baumeister seines Staates ehrt. Friedrich Wil-Helm starb am 9. Mai 1688. Seine letzten Lebensjahre waren durch die huslichen Zerwrsnisfe, die seine zweite Ehe mit der Prinzessin Dorothea von Holstein verursachte, getrbt. Das Testament,. wonach deren Kindern einzelne Gebietsteile vermacht waren, focht sein Sohn und Nachfolger Friedrich Iii. an. doch entschdigte er die Stiefgeschwister durch Geld. Die ertten preislichen Könige. 40. Friedrich Iii., als König Friedrich I. (16881701 1713). Erwerbung An Geistesgre so wenig wie an hoheitsvoller Erscheinung seinem Ssater be\?one9' gleichend, legte Friedrich Iii. weit hheren Wert auf ueren Glanz als auf inneren Gehalt. Seine Politik trug weniger den Stempel der Gro-

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 110

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
110 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution u. d. napoleonischen Militrdiktatur. heit der Zukunft frderlich gewesen sein, so brachte doch die Aufhebung so vieler kleinen, dem Untertan behaglichen Heimsttten manche Nachteile und uugewohnte Auflagen mit sich. Dem Hanpte des hl. rmischen Reiches deutscher Nation war mit der Skularisation der geistlichen Frsten-tmer die Hauptsttze entzogen. Als Napoleon Bonaparte seine unum-schrnkte Macht mit dem hchsten monarchischen Titel versah, nahm Franz Ii. den Titel Kaiser von Osterreich" an (1804) und legte zwei Jahre spter die rmische Kaiserkrone nieder. 73. Das Kaisertum Napoleons l. (18041814). Mit Kraft und unleugbarer Klugheit stellte der Erste Konsul die Ordnung in Frank-reich wieder her. Durch Anlage von Heerstraen und Kanlen erleich? terte er den Verkehr, durch Schutzzlle hob er die Gewerbettigkeit, durch einheitliche Regelung des Unterrichtswesens frderte er die Bildung. So kehrte allmhlich nach der entsetzlichen Erschtterung der Vergangenheit Sicherheit, Ruhe und Wohlstand zurck. Den Vendeern und Bretonen ward Straflosigkeit zugesichert, den Emigranten Heimkehr ermglicht, den Ehrgeizigen die Bahn zu hohen mtern und zu kriegerischen Ehren er-ffnet, sogar wieder ein Orden gestiftet, das Kreuz der Ehrenlegion (1802). Eine wahrhaft groartige Schpfung war die Zusammenfassung des Rechtes Napoilon in dem Code Napoleon, dessen erster Teil, der Code civil des Francais, 1804 (1811). fchon 1804 erschien. Versuche, den neuen Herru zu beseitigen, miglckten. Einen Mordanschlag (1800) rchte der Erste Konsul durch Deportation an zahlreichen Republikanern. Cadoudal bte eine royalistische Verschwrung mit dem Tode. Der mitschuldige Pichegru ttete sich selbst im Ge-sngnis, der gleichfalls beteiligte Moreau flchtete nach Amerika (1804). Um die Royalisten von weiteren Anschlgen abzuschrecken, lie Napoleon den ganz unschuldigen Herzog von Enghien auf badischem Gebiete aufheben und kurzerhand in Vincennes erschieen (1804). Die Polizei bte strenge Auf-ficht und hielt die gefhrliche Presse im Zaum. Die Verfassung erfuhr eine Abnderung in monarchischem Sinn, und am 18. Mai 1804 sprach sich das Volk durch Abstimmung fr den im Tribunat von einem alten Napoleons Republikaner gestellten Antrag aus, Napoleon zum erblichen Kaiser 2.^Dez? ^er Franzosen zu erheben. Am 2. Dezember 1804 lie er sich zu 1804. Paris von dem Papste Pius Vii. salben und setzte sich und der ihm jetzt in der Eile kirchlich angetrauten Gemahlin Josephine die Krone aufs Haupt. Im folgenden Frhjahr (1805) krnte er sich im Mailnder Dom zum König von Italien und ernannte den Stiefsohn Eugen Beau harnais als seinen Thronerben zum Vizekuig von Italien. In Nachahmung des zertrmmerten Ancien regime richtete der neue Monarch einen glnzenden, genau abgestuften Hofstaat mit reichem Zeremoniell ein, ernannte seine Diener zu Growrdentrgern, verdiente Heer-fhrer zu Marschllen, schuf neue Adelstitel aller Rangstufen und ver-

9. Das Altertum - S. V

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
"T Worwor t. Das vorliegende Lehrbuch der Geschichte ist nach den Bestimmungen der die Neuordnung des hheren Mdchenschulwesens vom 18. August 1908 ausgearbeitet worden und in erster Linie sr Oberlyzeum und Studienanstalt bestimmt. Die Stoffverteilung auf drei Teile ist nach den Vorschriften fr die Oberlyzeen getroffen; diese uerliche Anordnung hindert jedoch nicht die Verwendung des Buches auch fr Studien-anstalten und fr Lehreriunen-Seminare. In dem ersten Bndchen ist auer der Einfhrung die griechische und rmische Geschichte von Dr. Ksters bearbeitet; die germanische Zeit hat Frl. Oberlehrerin C. Mller geliefert, und die orientalische Geschichte rhrt von Prof. Dr. Grimme her. Ferner erfreute ich mich der dankens-werten Hilfe des H. Dr. Seb. Wenz, der auch eine Korrektur gelesen hat. Besonderer Wert ist darauf gelegt, da die Benutzer des Buches ein allgemeines geschichtliches Verstndnis der Gegenwart aus der Ver-gangenheit gewinnen. Deshalb kam es auf die allgemeinen Zusammen-hnge, auf die Darlegung groer Entwicklungsreihen an und auf die besondere Betonung dessen, was Bedeutungswert fr die Folgezeit hatte, was vorbereitend fr weitere geschichtliche Wandlungen wurde. Die Einzelheiten der Kriege muten daher zurcktreten gegenber der ein-gehenderen Hervorhebung der allgemeinen kulturellen Faktoren sowohl auf dem Gebiete der geistigen als der materiell-wirtschaftlichen Kultur. Die Kulturgeschichte ist deshalb bevorzugt worden; Verfassungs-und Wirtschaftsgeschichte nehmen einen breiten Raum ein und die geistige Kultur auf dem Gebiete der Kunst, Literatur, Philosophie und Religion ist ausgiebig zur Darstellung gelangt. Insbesondere ist auch die Stellung der Frau in der Geschichte gebhrend bercksichtigt worden. Um zu zeigen, wie unsere geschichtliche Kenntnis im einzelnen zustande kommt, zugleich aber auch um die Anleitung zur selbstndigen

10. Das Altertum - S. 6

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
Lebensweise Das Mittelmeergebiet ist gleich weit entfernt von der erschlaffenden ppigkeit der Tropen wie von der Ungunst arktischer Gebiete, wo der Mensch ganz ausgehen mu in der Sorge um Leib und Leben. Gleich-wohl fordert das Dasein hier genug Arbeit, wenn auch nicht in dem-selben Mae wie in unseren Breiten. Das Klima befrdert in weitgehender Weise den Aufenthalt im Freien; das Familienleben tritt daher bei entwickelter Kultur zurck hinter dem ffentlichen Leben, das Wohn-Haus hinter den stdtischen oder staatlichen Prachtbauten. Wie bei uns das Rathaus, so ist dort ein freier Platz, in Rom z. B. das Forum, der Mittelpunkt der Stadt. Das geringere Nahrungsbedrfnis, niedrigere Ansprche an Wohnung und Kleidung, meist reichliche Ernten und dazu noch im Altertum die ausgedehnte Verwendung der Sklavenarbeit er-mglichten die Mue (schola), um aus dem Stadtplatz sich mit Fragen der Kunst, der Wissenschast und vor allem der ffentlichen Angelegenheiten zu beschftigen. Daraus erklrt sich die Wertschtzung und Aus-bildung der Redekunst. Iii. Der Gang der mittellndischen Kultur. Einteilung der Geschichte. Ursprung der ist bezeichnend, da die lteste Kultur unserer Geschichte eine Kultur. Bewsserungskultur ist. In regenlosen Gegenden, wie Mesopotamien, wo das ntige Wasser nur durch Flsse geliefert wurde, waren die Menschen zu knstlicher Berieselung, d. h. zur Sehaftigkeit und zur Arbeit gezwungen, und die Gemeinsamkeit der Arbeiten und Interessen befrderte die ersten staatlichen Bildungen. Die duich niedrigen Wasserstand hervorgerufenen mageren Jahre" erzeugten den Spartricb. Damit war auch in besonders gnstiger Weise der Grund gelegt zu einer Klassenbildung der Besitzenden, die durch ihren Reichtum freie Zeit und Mittel fr Kunst und Wissenschast gewannen. Verschiebung I Die Wiege unserer Kultur steht mithin am Rande der Wste in der Kultur, regenloser Stromoase. Von Hier verschob sich der Schwerpunkt in die eigentlichen Mittelmeerlnder mit Winterregen, wobei die Kultur nach Staat, Siedelnng, Wtschaft und Recht sich den neuen Verhltnissen an-passen mute. Damit war eine Umformung verknpft, die eine ber-tragung in die klimatisch so ganz anders gearteten Gegenden Nord-West-Europas mit niedrigen Temperaturen und Regen zu allen Jahreszeiten ermglichte. Einteilung der Danach ist der erste Abschnitt des Altertums eine Geschichte des Geschichte, vorderen Orients, vorzglich der Semiten in Babylon und der Hamiten
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