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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 284

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
284 demselben Jahre reifte Prinz Heinrich zur Strkung des deutschen ^mflustes im Auftrage des Kaisers mit einer starken Flotte nach China wo er mit Ehrenbezeugungen berhuft wurde. Als im Jahre 1900 m Gfjina der fogeummte Boxeraufstand losbrach, wodurch eben und Besitztum zahlreicher auslndischen Missionen. Beamten und Kaufleute gefhrdet und vernichtet und der deutsche Gesandte Freiherr von Ketteler gettet wurde, schickten Deutschland. England. Frankreich. Ru-^nb; bte Vereungten Staaten von Amerika und Japan Truppen als Strasexpedttwn nach China, die dem Feldmarschall Grafeu Walderfee als Oberbefehlshaber unterstellt waren. Die Scharen der Boxer wurden zersprengt, wichtige Befestigungen, wie die Taknforts, erobert, wobei ftch das deutsche Kanonenboot Iltis in hervorragender Weise beteiligte; die Hauptstadt Peking mute ihre Tore ffnen. Den verbndeten Machten wurden Entschdigungen gezahlt und Erleichterungen im Handel gewhrt. Eiue Shuegesaudtschaft unter Fhrung des Prinzen Tschnn kam nach Berlin, um wegen der Ermordung des deutschen Gesandten Abbitte zu tun. Zu Anfang des Jahres 1904 brach in Sd-toestafrifa ein Aufstaut) des Hereros aus' dem spter Ausstnde in Dstafrtfa folgten. Zahlreiche Farmen und Missionsanstalten wurden zerstrt, Ansiedler und Missionare gettet oder vertrieben. Unter der- Fhrung tchtiger Offiziere haben die deutschen Truppen, die bei der Verschlagenheit der Feinde, dem heien Klima und den uube-kannten Terrainverhltniffen, die dem Feinde groe Vorteile boten,, unter unsglichen Mhen die Ruhe und Sicherheit fast berall wieberhergestellt. Aber mancher tapfere deutsche Krieger hat fern von der Heimat ein frhes Grab gefunden. Die vorhandenen natrlichen Wasferstra en wurden verbessert, neue knstliche (Dortmuud-Ems-Kaual) geschaffen.') -Durch langfristige Handelsvertrge ist die Ausfuhr der Erzeug-mffe der deutschen Industrie gesichert. Auch das schne Eiland Helgoland, geschichtlich und geographisch zu Deutschland gehrig, ist durch einen Vertrag mit England seit dem Jahre 1890 wieder mit dem Mutterlande vereinigt. Die Insel bildet im Kriegsfalle einen wichtigen Sttzpunkt fr die deutsche Flotte. 6. Die Steuerreform. Um eine strkere Heranziehung des hheren Einkommens und eine Entlastung der mittleren und kleineren mglich zu macheu. war fr Preußen eine Neuordnung des Steuerwesens ntig geworden. Es wurde die auf Selbsteinschtzung fuende Einkommensteuer eingefhrt, desgleichen die Ergnzuugs- oder ') Der Kaiser-Wilhelm-Ktinal wurde fertiggestellt. (S. 253.)

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 301

1849 - Münster : Coppenrath
301 Vaterlandes erklärt worden wären. Abendland und Morgenland rüsteten wider einanderantonius sammelte seine Flotten und Heere in Samos und Ephesus, wohin die Königin ihn begleitete. Anstatt aber durch raschen Angriff auf Italien den noch ungerüsteten Gegner zu unterdrücken, vergeudete er die kostbare Zeit in Schwelgereien mit der Cleopatra, so daß der unermüdliche Octavian seine Flotte und Mannschaft nach Grie- chenland hinüberbringen konnte. Im Frühlinge des Jahres 31 stellten sich die beiderseitigen Flotten dei dem akarnanischen Vor- gebirge Actium einander gegenüber auf, während die Land- heere an den entgegengesetzten Ufern des ambracischen Meer- busens eintrafen. Antonius war dem Gegner durch seine Land- macht, noch mehr aber durch seine Seemacht überlegen. Erstere bestand aus 100,000 Mann zu Fuß und 12,000 zu Pferde, die Flotte aus 800 Schiffen. Octavian dagegen hatte nur 80,009 Mann zu Fuß, bloß seine Reiterei war der feindlichen gleich. Am meisten stand seine Flotte der feindlichen nach, sie zählte nur 250 Schiffe. Aus Furcht vor den gegenseitigen Streitkräften standen sich die Nebenbuhler lange fast unthätig gegenüber. Unterdessen trug der große Seeheld Agrippa, welcher die Flotte Octavian's be- fehligte, einzelne Vortheile davon, die, obgleich an sich unbe- deutend, doch die Zufuhr an Lebensmitteln dem Antonius er- schwerten. Diese Unfälle und der Umstand, daß einzelne seiner Anhänger bereits zur Gegenpartei übergingen, bestimmten ihn, den Feind anzugreifen; nur war er unentschlossen, ob zur See oder zu Lande. In dem hierüber gehaltenen Kriegesrathe stimmte man für eine Landschlacht; allein Cleopatra setzte den Beschluß durch, die Entscheidung einer Seeschlacht zu überlassen. So kam es am 2. September 31 zu der folgenreichen Schlacht bei Actium. Mit Muth und Anstrengung wurde von beiden Sei- ten gefochten, und lange blieb der Ausgang zweifelhaft. Wäh- rend die Schlacht noch unentschieden und am heftigsten tobte, verließ Plötzlich die erschrockene Königin mit ihren 60 Schiffen das Gefecht. Das sah Antonius, und wie vom Wahnsinne ge- ') Selbst die Knaben in Rom schieden sich schon für ihre blutigen Raufereien in Antonianer und Cäsarianer.

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 350

1861 - Münster : Coppenrath
350 Wilhelm Ii., und sein Sohn bestieg als Friedrich Wil- helm Iii. den Thron. Am schlimmsten war das deutsche Reich berathen. Von seinen mächtigsten Schutzherren, Oesterreich und Preußen, ver- lassen, mußte es für sich allein zu Rasta dt mit Frankreich unterhandeln, das hier die Sprache des empörendsten Ueber- muthes führte. Während der Unterhandlungen that dasselbe solche Gewaltschritte, daß der Congreß am 28. April 1798 mit einem neuen allgemeinen Kriege sich wieder auflösete. 75. Zweite Coalition gegen Frankreich (1799). Donapartc in Aegypten (1798). — Von allen Feinden Frankreichs stand England allein noch als Sieger auf dem Kampfplatze und hatte mit seiner furchtbaren Seemacht der stolzen Republik fast alle ihre Kolonien in West- und Ostin- dien schon entrissen. Dafür sollte jetzt der Schlag diese Insel treffen. In allen Häfen Frankreichs wurden Schiffe zu einem Landungsversuche ausgerüstet, und mit den katholischen Jrr- ländern, die in Folge des Druckes, den sie ihrer Religion we- gen erdulden mußten, in vollem Aufstande gegen die englische. Regierung waren, Verbindungen angeknüpft. Bonaparte, der Sieger Italiens, ward mit diesem neuen Unternehmen beauf- tragt, auf welches die Aufmerksamkeit von ganz Europa ge- richtet war. Am 19. Mai 1798 lief er mit einer großen Flotte aus dem Hafen von Toulon und segelte nach — Aegypten. Die Eroberung dieses Landes sollte nur der erste Schritt sein, die Macht der Engländer in Indien zu vernichten. Wäre dieses große Unternehmen gelungen, so würde vielleicht ganz Asien eine völlig neue Gestalt durch den Sieger erhalten ha- den. Die Flotte bestand aus vierhundert großen und kleinen Schiffen und hatte dreißigtausend Mann Kerntruppen am Bord. Es war ein herrlicher Anblick! Günstige Winde schwellten die Segel, und in majestätischer Pracht glitt sie über die ruhige Wasserfläche dahin, gleich einer großen schwimmenden Stadt.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 301

1861 - Münster : Coppenrath
301 gegen England bei, dessen Herrschaft auf dem Meere schon längst die Eifersucht der übrigen seefahrenden Nationen erregt hatte. Jetzt entbrannte der Kampf auf allen Meeren, und die englische Flagge bewährte von Neuem ihren alten Ruhm. Zwar gelang es den Spaniern, die Insel Minorka wieder zu erobern; dagegen mißlang völlig die Belagerung von Gi- brattar im Jahre 1782, welche eine der denkwürdigsten in der Kriegsgeschichte ist. Seit dem spanischen Erbfolgekricge war diese wichtige Felsenfestung in den Händen der Engländer. Spanier und Franzosen wetteiferten jetzt in vereinter Kraft, um sie ihnen wieder zu entreißen. Ein Heer von dreißigtau- send Mann schloß sie von der Landseite ein, während von der Sceseite schwimmende Batterien, eine Erfindung des Franzosen d'ar^ons, sich den ungeheuren Felsenwändcn näher- ten. Diese schwimmenden Batterien waren eine besondere Art von Fahrzeugen mit zwei Schutzdächern gegen Kugeln und Bomben. Es waren deren zehn, die zusammen 197 Kanonen führten; zur Bedienung jeder Kanone waren sechs und drei- ßig Mann gerechnet. Elliot, der Kommandant der Festung, wußte diesem fürchterlichen Angriffe eine eben so fürchterliche Vertheidigung entgcgenzustcllen. Am Tage des Angriffes, am '13. September, warf er über viertausend glühende Kugeln auf die feindlichen Batterien und richtete die schrecklichste Verwü- stung an. Ungeachtet aller Vorkehrungen fingen die Batterien Feuer und schlugen flammend gen Himmel auf. Verzweiflungs- voll war die Lage der unglücklichen Soldaten, über die jetzt das Verderben von drei Seiten losbrach. Die Feinde selbst erbarmten sich am Ende der Unglücklichen und retteten mit eigener Lebensgefahr, welche noch zu retten waren. Für diese so glorreiche Waffenthat ward Elliot von seinem Könige glän- zemd belohnt. Dieser überschickie ihm den Verdienstorden, der ihm von dem Ueberbringer an derselben Stelle umgehangen wurde, auf welcher er sich dem feindlichen Feuer ausgesetzt und die Vertheidigungsanstaltcn angcordnet hatte. Sein klei- nes Vesatzungsheer erhielt eine Negimentsfahne, auf der man

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 176

1840 - Münster : Coppenrath
176 unter großen Rüstungen.^ Nach der Schlacht bei Hochstadt war Eugen nach Italien, Marlborough nach den Niederlanden zurück- gekehrt. Jetzt entstand ein furchtbarer Aufruhr in Baiern, das, voll Anhänglichkeit und Treue gegen seinen Kurfürsten, die öst- reichifche Herrschaft.unerträglich fand. „Lieber bairisch sterben, als kaiserlich verderben!" war die Losung. Fast zwanzigtaufend Landleute griffen zu den Waffen und wurden von einem kühnen Studenten, Namens Me in de l, angeführt. Doch am Ende mußten sie unterliegen, die meisten Empörer flohen in's Ausland, ihr Kursürst aber wurde, als vorgeblicher Urheber des Aufruhres, in die Reichsacht erklärt und diese auch auf seinem Bruder, den Kurfürsten von Köln, ausgedehnt. Spanien, das Hauptland, um welches der Krieg geführt wurde, war jetzt auch der Schauplatz desselben geworden. Hier gab es zwei Parteien, von denen die eine französisch, die andere östreichisch gesinnt war. Der Erzherzog Carl war 1704 bei Barcelona endlich gelandet und zog, nach Unterwerfung Caralo- mens und Navarra's, im Juni 1706, als König in Madrid ein. Aber schon im September desselben Jahres mußte er der Übermacht weichen und den Thron seinem Gegner wieder raumen. Die meisten Provinzen wurden von den Franzosen wieder erobert; die wichtige Felfenfestung Gibraltar aber, welche die Engländer im Jahre 1704 eroberten, ist bis auf den heutigen Tag in ihrem Besitze geblieben. Schon durch die große Niederlage bei Hochstadt war der stolze, hochfahrende Sinn des Franzofenköniges merklich gebeugt worden; aber härtere Schlage sollten denselben noch tiefer beugen. Ludwig hatte seinen wieder ausgelieferten Feldherrn Villeroi mit einem großen Heere nach den Niederlanden geschickt, um hier das alte französische Waffenglück noch einmal gegen Marlborough zu versuchen; allein es entschied gegen ihn. Am 23. Mai 1706 trafen die beiden Gegner bei dem Dorfe Ramillies, nicht weit von Waterloo, dort, wo der englische Anführer Wellington hundert und neun Jahre spater einen großen Sieg über denselben Feind erfocht, auf einander. Grauenvoll war die Niederlage und *

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 351

1840 - Münster : Coppenrath
351 Flotte, mit einem Besatzungsheere unter dem Generale Maison am Bord, aus dem Hafen von Toulon aus und landete nach eilftagiger Fahrt aus Morea. Die Franzosen brannten vor Be- gierde, sich mit den Unterdrückern ihrer christlichen Mitbrüder im Kampfe zu messen; zu ihrem Unwillen aber fanden sie nir- gends Widerstand. Die Ägpptier, welche in ihrem eigenen Lande diesen neuen Feind bereits kennen gelernt hatten, waren gleich zur Räumung bereit, und schon in dem folgenden Monate schifften sie sich wieder ein. Dann rückten die Franzosen gegen die Festun- gen, welche noch von türkischen Truppen besetzt waren. Allein die türkischen Befehlshaber erklärten, ihr Sultan habe ja keinen Krieg mit den Franzosen, und ließen diese ohne Schwertstreich einziehen. Nie haben wohl die Franzosen einen leichteren Feldzug geführt. Nachdem sie Morea vom Feinde befreiet und die Festun- gen den Griechen übergeben hatten, segelten sie im Juni des Jahres 1829 wieder ab; nur eine kleine Besatzung blieb zur Aufrechthaltung der Ordnung zurück. Der Graf Eap od istrias, früher russischer Minister., leitete seit 1828 als Präsident die Angelegenheiten des befreieten Landes. Jedoch die Strenge, mit welcher dieser die Ordnung in dem zerrütteten Lande handhaben mußte, vor Allem aber der Argwohn, daß er insgeheim an Ruß- land halte, weckten Haß und Parteiwuth gegen ihn. Daher verschworen sich die beiden Brüder Mauroinichaly wider sein Leben und erschossen ihn zu Nauplia am 9. October 1831. Der Bruder des Ermordeten übernahm vorläufig die Regierung, allein die Parteiung legte sich nicht, und das Land wurde der Schau- platz eines graßlich-n Bürgerkrieges. Endlich vereinigten sich die auswärtigen Machte, dem schwankenden Zustande ein Ziel zu setzen. Ein Fürst aus dem erlauchten baierschen Hause, das sich immer so wohlwollend gegen Griechenland bewiesen hatte, der junge Otto, der zweite Sohn des Königes, ward zum Könige von Griechenland ausersehen, und die auf ihn gefallene Wahl am 27. Mai 1832 von Baiern und am 8. August von der grie- chischen Nationalversammlung genehmiget. Am 6. Februar betrat der junge König mit der Regentschaft den Boden Griechenlands

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 180

1840 - Münster : Coppenrath
180 eingeleitet. Zm Anfänge des Jahres 1712 kamen die Gesandten zur allgemeinen Friedensstistung in Utrecht zusammen. Zwar wahrte der Krieg noch fort, doch wurde auch fleißig unterhandelt, bis endlich im April 1713 zu Utrecht der Friede zwischen Frankreich und den übrigen Machten, mit Ausschluß jedoch des Kaisers und des Reiches, zu Stande kam. Philipp V. erhielt in demselben Spanien und Indien, jedoch mit der ausdrücklichen Bestimmung, daß die beiden Königreiche Frankreich und Spanien nie sollten vereinigt werden. England behielt das von ihnen eroberte Gibraltar nebst der Insel Minorka, und Neuschottland in Amerika. Der Herzog von Savoyen bekam Sicilien mit dem königlichen Titel. (Sieben Jahre spater wurde diese Insel gegen Sardinien vertauscht). Die Holländer erhielten eine Reihe kleiner Festungen längs der französischen Grenze. Das Übrige der Monarchie, nämlich die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und Sardinien sollte Kaiser Karl Vi. erhalten. Dieser war aber damit nicht zufrieden und setzte den Krieg jetzt allein fort, jedoch mit so ungünstigem Erfolge, daß auch er sich bald zum Frieden verstand. Er wurde geschlossen zu Rastadt am 7.Marz 1714, und am 6. September desselben Jahres zu Baden in der Schweiz auch vom deutschen Reiche genehmigt. Der.kaiser nahm den zu Utrecht ihm zugcsprochenen Theil der spanischen Monarchie an. Die Kurfürsten von Baiern und Köln wurden wieder einge- setzt. So war nach einem langen blutigen Kriege nichts rnehr erreicht worden, als man vor demselben durch eine Theilung beab- sichtigt hatte. Ludwig Xiv. überlebte diesen Frieden nur ein Jahr. Er starb, nicht ohne bittere Reue und Gewissensvorwürse, im acht und si'ebenzigsten Jahre des Alters und im zwei und stcbenzigstcn der Negierung und hinterli'ß das im Innern zerrüttete und ver- armte Reich seinem Urenkel, dem sechsjährigen Ludwig Xv. unter der Regentschaft des verruchten Herzoges von Orleans. Es war ein Glück für den Kaiser, daß die Türken wahrend des ganzen spanischen Erbfolgekrieges sich ruhig hielten. Erst nach den Friedensschlüssen zu Rastadt und Baden kündigten sie den

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 249

1840 - Münster : Coppenrath
249 geschickt, und durch ihn das Bündniß mit Ludwig Xvi. im Jahre 1778*) glücklich zu Stande gebracht. Im Jahre 1779 trat Spa- nien, und das Jahr darauf auch Holland dem Bunde gegen Eng- land bei, dessen Herrschaft auf dem Meere schon langst die Eifersucht der übrigen seefahrenden Nationen erregt hatte. Jetzt entbrannte der Kampf auf allen Meeren, und die englische Flagge bewahrte von Neuem ihren alten Ruhm. Zwar gelang es den Spaniern, die Insel Minorka wieder zu erobern; dagegen mißlang völlig die Belagerung von Gibraltar im Jahre 1782, welche eine der denkwürdigsten in der Kriegsgeschichte ist. Seit dem spanischen Erbfolgekriege war diese wichtige Felsensestung in den Händen der Engländer. Spanier und Franzosen wetteiferten jetzt in vereinter Kraft, um sie ihnen wieder zu entreißen. Ein Heer von dreißigtauscnd Mann schloß sie von der Landseite ein, wahrend von der Seeseite schwimmende Batterien, eine Erfindung des Franzosen d'arcons, sich den ungeheuren Felsen- wanden näherten. Diese schwimmende Batterien waren eine be- sondere Art von Fahrzeugen mit zwei Schutzdächern gegen Kugeln und Bomben. Es waren deren zehn, die zusammen 297 Kano-' nen führten; zur Bedienung jeder waren sechs und dreißig Mann gerechnet. Elliot, der Kommandant der Festung, wußte diesem fürchterlichen Angriffe eine eben so fürchterliche Vertheidigung ent- gegen zu stellen. An dem Tage des Angriffes, am 13. Sep- tember, warf er über viertausend glühende Kugeln auf die feindlichen Batterien und richtete die schrecklichste Verwüstung an. Ungeachtet aller Vorkehrungen singen die Batterien Feuer und schlugen flammend gen Himmel auf. Verzweiflungsvoll war die Lage der unglücklichen Soldaten, über die jetzt das Verderben von drei Seiten losbrach. Die Feinde selbst erbarmten sich am Ende der Unglücklichen und retteten mit einiger Lebensgefahr, "welche noch zu retten waren. Für diese so glorreiche Vertheidigung ward Ellior.von seinem Könige glanzend belohnt. Er überschickte ihm *) In demselben Jahre brach der barersche Erbfolgekrieg aus.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 250

1840 - Münster : Coppenrath
— 250 — den Verdienstorden, der ihm von dem Überbringer an derselben Stelle umgehangen wurde, auf welcher er sich dem feindlichen Feuer ausgefetzt und die Vertheidigungsanstalten angeordnet hatte. Sein kleines Besatzungsheer erhielt eine Regimentsfahne, auf der man die Worte las: Mit Elliot Ruhm und Sieg! Nach Elliot's Tode machte der König selbst den Riß zu einem Monn, mente, das ihm in Gibraltar errichtet wurde. In Nordamerika schwankte das Kriegsglück lange zwischen den Engländern und Amerikanern. Endlich, im Jahre 1781, gelang es Washington, den englischen General Eornwallis bei Porktown einzuschließen und ihn mit seinem ganzen Heere gefan- gen zu nehmen. Diese Niederlage entschied über Amerikas Schick- sal. Die Engländer hatten kein neues Heer zu senden, und ein Ministerwechsel in London erleichterte den Frieden, der endlich, nach acht blutigen Jahren, 1783 zu Versailles, unter Vermit- telung des Kaisers Joseph Ii. und der Kaiserin Katharina 11. von Rußland, glücklich zu Stande kam. In demselben ward von England die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Freistaaten anerkannt und Minorka Spanien überlassen, wahrend Holland Negapatam in Ostindien an England abtrat. Alles übrige blieb fast so, wie es vor dem Kriege war. Jetzt legte der edele Washington, da er das schöne Werk vollbracht hatte, seine Be- fehlshaberstelle nieder und ging, von dem Danke und der Achtung seiner Mitbürger begleitet, auf seinen Landsitz in Virginien zurück, um hier in ländlicher Stille sich und den Seinigen zu leben. Seit jenem Frieden hat der junge nordamerikanische Frei- staat so staunenswerthe Fortschritte sowohl in der Bevölkerung als auch im Wohlstände gemacht, als kein anderer Staat weder im Alterthume noch in der neuern Zeit. Anfangs bestand er nur aus dreizehn Provinzen, jetzt zahlt er schon fünf und zwanzig, und mit jedem Jahre wachst Wohlstand und Bevölkerung. Ein Generalcongreß, nach welchem jede einzelne Provinz ihre Abgeordneten schickt, berath das Wohl des ganzen Bundesstaates. Dieser Congreß besteht aus dem Senate und dem Hause der Repräsentanten oder Volksvertreter. Ein Präsident, der alle vier

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 342

1840 - Münster : Coppenrath
342 Die Königin Christina, die schon während der Krankheit ihres Gemahles die Zügel der Regierung geführt hatte, setzte die vormundschaftliche Regierung fort und berief die Cortes, um neue Einrichtungen zu treffen und die ungeheure Schuldenlast zu ordnen. Aber deutlich zeigte sich der liberale Geist zu Madrid, während, in Navarra ein Aufstand zu Gunsten Karl's V. ausbrach, der anfangs zu Portugal sich aufhielt, dann aber sich an die Spitze seiner Freunde in Spanien stellte, um den Thron seiner Ahnen zu erobern. Schon in's siebente Jahr wüthet hier zwischen den Christi nos und den Karl! st en der neue Bürgerkrieg, der mit empörender Grausamkeit von beiden Seiten geführt wird. Vergebens sind die ausgezeichnetesten Führer mit stets neuen Heermassen gegen den Kronprätendenten ausgeschickt worden, ver- gebens haben die Engländer und Franzosen die Königin mit Waf- fen und Mannschaft unterstützt; Karl V. vereitelte bisher alle Versuche seiner Gegner und behauptete sich siegreich in den ihm treuen Provinzen diesseits des Ebro bis 1839. Im Sommer dieses Jahres verließ der karlisti'sche Oberanführec, Maroto, dessen rohe Willkür schon früher Verdacht erregt hatte, treulos die Sache seines Herrn und ging mit vielen Truppen zu den Christinos über. Andere Befehlshaber, verzweifelnd an dem end- lichen Ausgange des blutigen Krieges, folgten dem Beispiele und knüpften mit Espartero, dem Oberanführer der Christinos, Unter- handlungen an. Den baskifchen Provinzen selbst wurde die Er- haltung ihrer früheren Freiheiten und Rechte zugesichert, und die meisten Städte gaben nun die Sache des Don Karlos auf. Dieser floh darauf nach Frankreich. Nur sein General Kabrera setzt auch jetzt noch, muthig und tapfer wie immer, mit dem Häuflein seiner Getreuen den Kampf fort. Der Ausgang dieses gräuelvollen Bürgerkrieges liegt im Schooße der Zukunft. Während der Gesetzlosigkeit und Verwirrung im Innern rissen sich fast alle Kolonien in Amerika vom Mutterlande los. Mexiko, der wichtigste Staat spanischer Botmäßigkeit, that dieses 1820. Nach heftigen Kämpfen gelang es dem Obersten Jtur- ^ bide, die Unabhängigkeit des neuen Staates zu erhalten (1821).
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