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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 230

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
-- 230 Im Jahre 1810 traf den Prinzen Wilhelm das herbste Leib; er verlor seine so heigeliebte Mutter. Tiefbetrbt kniete er an ihrem Sterbelager und benetzte die erfaltenbe Hand der Entschlafenen mit bit-teren Trnen. Dann ging er in den Garten, wand aus Eichenlaub und Rosen einen Kranz und legte ihn auf das Totenbett feiner Mutter. Beim Beginne des groen Befreiungskrieges wollte auch der Prinz Wilhelm seinen Arm der gerechten Sache widmen; weil er jeboch zu schwchlich war. brste er an den ersten Kmpfen nicht teilnehmen. Als er aber das Schlachtfelb von Leipzig besuchte und von den Helbentaten der Freiheitskmpfer hrte, ba hielt den 16jhrigen Jngling nichts mehr zurck. Er trat in das Heer und zeigte sich besonbers in der Schlacht bei Bar sur Anbe als ein mutiger und unerschrockener Solbat. Geschmckt mit dem Eisernen Kreuze und dem russischen St. Georgs-orbeu kehrte er nach Hanse zurck. Als der Krieg gegen Napoleon im Jahre 1815 von neuem losbrach, eilte Prinz Wilhelm sofort wieber zu den Fahnen, zog mit nach Frankreich und nahm auch an dem zweiten Einzge der Verbnbeten in Paris teil. Nach biefer Zeit wibmete er sich ganz und gar dem Militrwesen; er war mit Leib und Seele Solbat. Eine natrliche Begabung fr den kriegerischen Beruf, dazu die eifrigste Beteiligung an allen Zweigen des Dienstes lieen den Prinzen rafch zu den hchsten Stellen im Heere emporsteigen. Im Alter von 32 Jahren vermhlte sich Wilhelm mit der Prin-zessin Augusta von Sachsen-Weimar. Seinen Lieblingsaufenthalt nahm das hohe Paar zeitweife auf dem Schlffe Babelsberg (bei Potsdam). Die glckliche Ehe wurde mit zwei Kindern gesegnet, einem Sohne und einer Tochter. Der Sohn war der nachmalige Kaiser Friedrich Iii., die Tochter Luise wurde die Gemahliu des Groherzogs von Baden. 2. Der Prinz von Preußen. Nach der Thronbesteigung seines Brubers, beffen Ehe kinberlos geblieben war, erhielt Prinz Wilhelm als mutmalicher Thronfolger den Titel Prinz von Preußen". Seinem kniglichen Bruder, von dem ihm schon Mb die Oberleitung der das gesamte preuische Heerwesen bertragen wrbe, war er vor allem in militrischen Angelegenheiten eine vortreffliche Sttze. Beim Ausbruche der franzsischen Februarrevolution im Jahre 1848 ernannte ihn der König zum Militrgouverneur von Rhein-land und Westfalen. In den unruhigen Mrztagen dieses Jahres

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 284

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
284 demselben Jahre reifte Prinz Heinrich zur Strkung des deutschen ^mflustes im Auftrage des Kaisers mit einer starken Flotte nach China wo er mit Ehrenbezeugungen berhuft wurde. Als im Jahre 1900 m Gfjina der fogeummte Boxeraufstand losbrach, wodurch eben und Besitztum zahlreicher auslndischen Missionen. Beamten und Kaufleute gefhrdet und vernichtet und der deutsche Gesandte Freiherr von Ketteler gettet wurde, schickten Deutschland. England. Frankreich. Ru-^nb; bte Vereungten Staaten von Amerika und Japan Truppen als Strasexpedttwn nach China, die dem Feldmarschall Grafeu Walderfee als Oberbefehlshaber unterstellt waren. Die Scharen der Boxer wurden zersprengt, wichtige Befestigungen, wie die Taknforts, erobert, wobei ftch das deutsche Kanonenboot Iltis in hervorragender Weise beteiligte; die Hauptstadt Peking mute ihre Tore ffnen. Den verbndeten Machten wurden Entschdigungen gezahlt und Erleichterungen im Handel gewhrt. Eiue Shuegesaudtschaft unter Fhrung des Prinzen Tschnn kam nach Berlin, um wegen der Ermordung des deutschen Gesandten Abbitte zu tun. Zu Anfang des Jahres 1904 brach in Sd-toestafrifa ein Aufstaut) des Hereros aus' dem spter Ausstnde in Dstafrtfa folgten. Zahlreiche Farmen und Missionsanstalten wurden zerstrt, Ansiedler und Missionare gettet oder vertrieben. Unter der- Fhrung tchtiger Offiziere haben die deutschen Truppen, die bei der Verschlagenheit der Feinde, dem heien Klima und den uube-kannten Terrainverhltniffen, die dem Feinde groe Vorteile boten,, unter unsglichen Mhen die Ruhe und Sicherheit fast berall wieberhergestellt. Aber mancher tapfere deutsche Krieger hat fern von der Heimat ein frhes Grab gefunden. Die vorhandenen natrlichen Wasferstra en wurden verbessert, neue knstliche (Dortmuud-Ems-Kaual) geschaffen.') -Durch langfristige Handelsvertrge ist die Ausfuhr der Erzeug-mffe der deutschen Industrie gesichert. Auch das schne Eiland Helgoland, geschichtlich und geographisch zu Deutschland gehrig, ist durch einen Vertrag mit England seit dem Jahre 1890 wieder mit dem Mutterlande vereinigt. Die Insel bildet im Kriegsfalle einen wichtigen Sttzpunkt fr die deutsche Flotte. 6. Die Steuerreform. Um eine strkere Heranziehung des hheren Einkommens und eine Entlastung der mittleren und kleineren mglich zu macheu. war fr Preußen eine Neuordnung des Steuerwesens ntig geworden. Es wurde die auf Selbsteinschtzung fuende Einkommensteuer eingefhrt, desgleichen die Ergnzuugs- oder ') Der Kaiser-Wilhelm-Ktinal wurde fertiggestellt. (S. 253.)

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 289

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Werter Adsciznitt. Aerficht der die wichtigsten Ereignisse in den auerdeutschen Staaten Europas. 1. sterreich. Die Gegenstze zwischen sterreich und Preußen spitzten sich nach dem Vertrage von Olmtz immer schrfer zu, bis endlich im' Jahre 1866 der deutsche Bruderkrieg ausbrach, infolgedessen der Deutsche Bund aufgelst und die Neugestaltung Deutschlands mit Ausschlu sterreichs von selten Prenens eifrig betrieben wurde. ' Auch auf die inneren Verhltnisse des sterreich - ungarischen Staates bten die Ereignisse von 1866 einen weitgehenden Einflu aus. Im Jahre 1867 kam der Kaiser der Forderung der Ungarn nach einer greren Selbstndigkeit nach. (Ausgleich mit Ungarn".) Das g e-samte Reich wurde in zwei Hlften geteilt, in eine fter-reichische (Cisleithanien) und eine ungarische (Trans-leithanien), die durch Personalunio n miteinander verbunden wurden; in sterreich fhrt der Monarch den Titel Kaiser, in Ungarn den Titel König. Beide Reichshlften haben eine gemeinsame Vertretung im Anstnde, ein gemeinsames Heer mit deutscher Dienstsprache und ein gemeinsames Ministerium der Finanzen; die brige Verwaltung ist snr sterreich und Ungarn eine besondere. Da der Doppelstaat verschiedene Vlkerschaften zhlt, die smtlich eine grere nationale Selbstndigkeit erstreben, so leidet das Reich unter fortwhrenden Unruhen; in, den Parlamenten kommt es nicht selten zu heftigen Auftritten und scharfen Auseinandersetzungen zwischen den Abgeordneten der einzelnen Nationalitten. Seit dem Jahre 1878 stehen Bosnien und die Herzegowina unter sterreichischer Verwaltung. sterreich-Ungarn gehrte anfangs dem Dreikaiserbndnis" an, spter trat es dem Dreibunde" als Mitglied bei. der das gesamte Reich herrscht der edle und milde Kaiser Fra nz Joseph I., der von allen seinen Untertanen wie ein Vater geliebt wird. Seine Gemahlin, die Kaiferin Elifabeth, wurde ihm im ^ahre e 1898 durch den Dolch eines Anarchisten entrissen. 2. Frankreich. Noch während des Krieges mit Deutschland verlor Napoleon Iii. seinen Thron;') Frankreich wurde wieder eine Republik. Bei der Schwche der republikanischen Regierung suchten Anarchisten in Paris 1) Er starb im Jahre 1873 als Verbannter zu Chiselhurst in England. Brockmann Lehrbuch der Geschichte. Iii. 19

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 290

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
290 ihre kommunistischen Ideen, (Beseitigung der Religion, der Ehe, des Erb-rechte* zc.), zur Durchfhrung zu bringen. Sie setzten eine eigene Regierung (Kommune) ei, steckte die Tuillerien und mehrere ffentliche Gebude in Brand und e>mordeten den Erzbischos von Paris. Bei den Greueltaten spielten sittenlose Weiber, die Petroleusen, dieselbe berchtigte Rolle wie bei der ersten Revolution. Nach blutigen Kmpfen gelang es dem Marschall Mac Mahon, die Kommunarden niederzuschlagen und die Ordnung wiederherzustellen. Die infolge des Krieges in Frankreich entstandene gereizte Stimmung gegen Deutschland suchten in den ersten Jahren die Chauvinisten (Garn-betta. Boulauger) mchtig zu schren, und wiederholt hatte es den Anschein, als wrde es zu einem Revanchekriege" zwischen Frankreich und Deutschland kommen. Doch allmhlich beruhigten sich die Gemter, und das franzsische Volk suchte sich mit- den Folgen des Krieges von 1870-71 abzufinden! Das ritterliche Verhalten, das der Deutsche Kaiser Wilhelm Ii. bei verschiedenen Veranlassungen den Franzosen gegenber zeigte, hat nicht wenig dazu beige-tragen, das franzsische Volk vershnlicher gegen Deutschland zu stimmen. An Stelle des monarchisch gesinnten Marschall-Prsidenten Mac Mahon trat im Jahre 18/9 der gemigte Republikaner Jules Grevh, unter dessen Prsidentschaft der Schulzwang und die Un ent gelt l ich ke i t des Volks-fchutu uterrichtes durchgefhrt, Tunis und Madagaskar, Anam und Tongking als neue Kolonien dem Reiche hinzugefgt wurden. Bestechungen ""d Ordenshandel, woran auch der Schwiegersohn des Prsidenten beteiligt war. zwangen Jules Grevy zur Abdankung. Ihm folgte Sadi Carnot, ein rechtlich denkender Ehrenmann, der besonders bestrebt war. freundschaftliche Beziehungen zwischen Frankreich und dem Zarenreiche anzuknpfen. Im Jahre 1888 brach das Unternehmen des franzsischen Ingenieurs Ferdinand von Lesseps, den Panamakanal zu bauen, zusammen (Panama skandal). im Jahre 1889 fand eine glnzende Meltau s st e l l u ng statt. Bei einem Besuche in Lyon wurde der Prsident im Jahre 1894 von einem Anarchisten ermordet. Sein Nachfolger Kasimir Perier legte schon nach fnf Monaten sein Amt nieder. Ihm folgte Felix Faure, dem es gelang, ein russisch-franzsisches Bndnis zustande zu bringen. Als er im Jahre 1899 starb, trat an seine Stelle Emile Lonbet, unter dem die franzsisch-russischen Beziehungen befestigt wurden und Frankreich zu England in ein freundschaftlicheres Verhltnis trat. Seit Anfang des Jahres 1906 fhrt Armand Fallier es die Prsidentschaft. Die Aushebung des Konkordates, die Trennung von Staat und Kirche, die Ausschlieung der Geistlichen und Ordensleute von den Schulen, die Inventaraufnahme des kirchlichen Vermgens haben eine gewaltige Erregung unter dem franzsischen Volke und den verschiedenen politischen Parteien hervorgebracht. 3. England. Von den Folgen der franzsischen Revolution und den Aufstnden, die das 19. Jahrhundert der so viele Staaten Europas brachte, blieb England verschont.

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 1

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Erstes Kapitel. 9281640. Geschichte des brandenburgisch-preuischen Staates bis zum Regierungsantritt des Groen Kursrsten. Erster Zeitraum. 9381133. Die ltesten Bewohner und die Grndung der Nordmark. Die ltesten Bewohner. Die ltesten Gebiete, auf denen sich der brandenburgisch-preuifche Staat aufgebaut hat. find die Lnderstriche zwischen der mittleren Elbe und Oder, die Flugebiete der Havel und Spree, auerdem der nrdliche Teil des Regierungsbezirks Magdeburg. Nach den Mitteilungen des rmischen Geschichtsschreibers Tacitns waren die ltesten Bewohner dieser Gegenden Deutsche, nmlich die Sem-nonen, die einen Teil des groen Suevenstammes bildeten, welcher die weiten Gebiete jenseits der Elbe innehatte. Den Semnonen gegenber und zwar an der unteren Elbe hatten die Langobarden ihre Wohnsitze; in der Neumark, an der Warthe und Netze, lebten die Burgunder. Diese Volksstmme, wahrscheinlich einige Jahrhunderte v. Chr. ein-gewandert, haben nur kurze Zeit auf mrkifchem Boden geweilt. Die Semnonen fhrte der Strom der Vlkerwanderung (I. T. S. 197) nach Westen, wo sie unter anderen Stmmen untergegangen zu sein scheinen; die Burgunder grndeten an der Grenze Galliens, am Oberrhein und an der oberen Rhone, die Langobarden in Oberitalien neue, schnell ausblhende Reiche. Are Menden. 1. Wohnsitze. In die freigewordenen Gebiete rckten von Osten her die slavischen Wenden (Venedi) ein, welche die wenigen zurck-gebliebenen Deutschen unterwarfen. Brockmann, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 1

6. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 61

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
König Friedrich Wilhelm Ii. Die franzsische Revolution. 1789. Kurz nach dem Regierungsantritte Friedrich Wilhelms brach in Frankreich Die Revolution aus, d. i. ein Aufstand gegen den König und die Verwaltung des Landes. Durch lange Kriege itnd eine ppige Hofhaltung war Frankreich arg verschuldet. Die schweren Steuern lasteten aber nur auf den Brgern und Bauern; der reiche Adel und die hohe Geistlich-feit dagegen waren steuerfrei. Die Unzufriedenheit im Lande hierber war sehr groß. Gottvergessene Männer verbreiteten dazu unter den Bewohnern Miachtung gegen die Religion und die weltlichen Gesetze. In Paris brach die Emprung zuerst aus. Die Franzosen ergriffen ihren unschuldigen König, warfen ihn ins Gefngnis und lieen dann ihn und seine edle Ge-mahlin ffentlich enthaupten; durch einen entmenschten Schuhmacher wurde der kleine Knigssohn langsam zu Tode geqult. Die Adligeu und Geist-lichen wurden beschimpft und an den Laternenpfhlen aufgehngt, ihre Wohnungen zerstrt, ihre Gter verteilt. Frankreich sollt- eine Republik, ein Freistaat sein; aber Schreckensmnner regierten das Land. Frei-

7. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 4

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
4 auf die Rmer herab. Hermann mit seinen todesmutigen Scharen wirft sich aus die verhaten Feinde. Ein Entrinnen ist nicht mglich. Fast das ganze Heer der Rmer wird vernichtet; ihr Feldherr Varus strzt sich aus Verzweiflung in sein Schwert. Die Macht der Rmer ist gebrochen, Deutschland wieder frei. Dem khnen und tapferen Anfhrer Hermann hat das dankbare deutsche Volk ein stolzes Denkmal errichtet. Unweit der Stadt Detmold erhebt es sich mitten im Teutoburger Walde auf weithin sichtbarer Hhe der Grotenburg. 3. Iie Wlkerwanderung. Htm 375. Die Hunnen. Mitten in Asien wohnte das khne Reitervolk der Hunnen. Sie waren von frchterlicher Wildheit und grlichem Aussehen. Ihr Haar war schwarz und struppig, das Gesicht brgnn-gelb. Die Wangen zerschnitten und zerkratzten sie sich, damit der Bart nicht wachse. Die Schultern waren breit, die Arme stark und die Beine krumm von: vielen Reiten. Sie trugen Kittel von Musefellen und Leinen; die Hosen machten sie aus Bocksfellen. Hufer und Htten kannten sie nicht. Von Jugend auf streiften sie in den Wldern umher. Sie aen wilde Wurzeln, Beeren, Kruter und rohes Fleisch, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Edle Eigenschaften besaen die Hunnen nicht; sie waren raubgierig, grausam und schamlos; Götter und Gtzen scheinen sie kaum verehrt zu haben. In den Kamps strzten sie sich blitzschnell und mit frchterlichem Geheul, schssen eiligst ihre Pfeile ab und waren dann ebenso hurtig auf ihren stinken Pferden wieder verschwunden. Aber pltzlich machten sie darauf von einer anderen Seite einen Angriff mit dem Sbel, warfen den Feinden Schlingen der den Kopf und schleppten sie mit sich fort. Die Wanderungen. Dieses wilde Volk verlie um die Mitte des vierten Jahrhunderts die den Steppen Asiens und strzte sich auf Europa. Hier stieen die Hunnen auf die Ost- und Westgoten. Ein Volk verdrngte bald das andere. Die Westgoten durchzogen verheerend Griechenland. Italien und Gallien, das heutige Frankreich; sie kamen bis nach Spanien und grndeten zu beiden Seiten der Pyrenen ein groes Reich. Einer ihrer Anfhrer hie Alarich. Er starb auf dem Zuge durch Italien. In seinem ganzen Kriegs-schmucke, sitzend aus seinem Streitrosse, wurde er mit vielen Schtzen im Bette des Buseuto-Flusses begraben. Gedrngt von anderen Vlkern, verlieen damals auch viele deutsche Volksstmme ihre Wohnsitze. Die Vandalen zogen nach Afrika, die Burgunder an die Rhone, die Franken nach Gallien. Angeln und Sachsen verlieen die Kstenlnder der Nordsee und grndeten sich in England eine neue Heimat. Die Longob arden kamen von der unteren Elbe, berstiegen die Alpen und lieen sich in Ober-Italien nieder. An das von ihnen gegrndete Reich erinnert noch heute der Name Lombardei. Attila oder Etzel. Die Hunnen waren bis nach Ungarn vorgedrungen. 50 Jahre hatten sie hier als Hirten und Ruber, gehaust. Dann vereinigte Attila oder Etzel alle Horden unter seinem Zepter.

8. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 6

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
6 Angst und Schrecken verbreitete er nochmals unter den Vlkern Europas. Verheerend zog er die Donau hinauf; dann ging es bis zum Rhein und der denselben nach dem heutigen Frankreich. Mit Feuer und Schwert bahnte er sich berall seinen Weg. In dieser Not vereinigten sich die Deutschen in Gallien mit den Rmern. Bei Chalons'kam es zu einer uerst blutigen Vlker-schlacht; Attila mute sich zurckziehen. Im folgenden Jahre fiel er aber brennend und raubend in Italien ein. Rom zitterte. Da zog der Papst Leo der Groe an der Spitze seiner Geistlichkeit in stier-licher Prozession dem Huunensrsteu entgegen. Die Wrde und die Bitten des Papstes bestimmten Attila, Rom gegen ein Lsegeld zu verschonen. Er kehrte mit seinen wilden Scharen nach Ungarn zurck, wo er bald daraus starb. 4. Khtodwig. 500. Chlodwig. Die Deutschen zerfielen in viele Volksstmme; einer der mchtigsten war der der Franken. Sie wohnten am Mittelrhein und im nrdlichen Frankreich und gehorchten mehreren Knigen. Um das Jahr 500 stand ein Fürst mit Namen Chlodwig unter ihnen auf. Er unterwarf die brigen frnkischen Fürsten und nannte sich König der Franken. Chlodwig war Heide, seine Gemahlin dagegen eine fromme Christin. Tag und Nacht flehte sie zu Gott um Erleuchtung und Beistand fr den König. Z)ie Schtacht bei Zlpich. Zu beiden Seiten des Oberrheins wohnten damals die Alemannen. Sie waren wegen ihrer Raublust und Tapferkeit gefhrliche Nachbarn der Franken. Chlodwig zog gegen sie zu Felde und schlug sie1). Anfangs schwankte das Schlachtenglck, die Alemannen schienen zu siegen. Da gedachte der Frankenknig des Gottes seiner Ge-mahlin und rief: Jesus Christus, hilf mir, meilte Götter verlassen mich. Weuu d u mir beistehst in dieser Not, so will ich an dich gl au beul" Mit neuem Mute griffen die Franken an; die Feinde flohen; der Sieg war errungen. Chlodwig hielt sein Versprechen. Er lie sich in der christlichen Religion unterrichten und empfing am Weih-nachtstage zu Rheims die hl. Saufe. Mit seinein Könige nahm auch das Volk der Franken das Christentum au. 5. Der tjt. Wonifazius. f 755. Jugend. Bouifazius wurde um das Jahr 680 in England geboren. In der Taufe erhielt er den Namen Winfried. Er stammte aus einer vornehmen Familie. Schon frhzeitig uerte der Knabe deu Wunsch, Geistlicher zu werden. Die Eltern schickten ihn deshalb in eine Klosterschule. Seine Frmmigkeit und Gte erwarben ihm die Liebe seiner Mitschler, feine rege Aufmerksamkeit und sein groer Flei die Znneiguug seiner Lehrer. Nach wrdiger Vorbereitung wurde er mit dem 30. Jahre zum Priester geweiht. Vonifazius als Priester. An den Grenzen Deutschlands, im Sden an der Donau, im Westen an dem Rhein, wo die Deutschen J) Die Schleicht fand wahrscheinlich bei Mlhausen im Elsa statt.

9. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 78

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
bau des Domes in C lu gab er jhrlich eine groe Summe. In Berlin entstanden die herrliche Schlokapelle. dasnenemuseum und das Opernhaus. In der Strae Unter den Linden wurde das groartige Reiterstandbild Friedrichs des Groen er-richtet. Sorge fr das Land. Zahlreiche Eisenbahnen wurden ge-baut; Berlin und Knigsberg verband die Ostbahn miteinander; Rheinland und Westfalen durcheilten die Westflische, die Bergisch-mrkische und die Cln-Mindener Bahn. Telegraphenlinien durchzogen das ganze Land. Das Postwesen wurde ver-bessert und vereinsacht. Zur Hebung des Seehandels schuf der König eine Kriegsflotte und erwarb den Jadebusen an der Nordsee. ^ der 10 000 qkm wsten Landes wurden fr den Land-bau gewonnen. Durch ausgiebige Benutzung der Dampfkraft nahm das Fabrikwefen einen gewaltigen Aufschwung. Die Gustahlfabrik von Krupp in Essen bekam besonders als e--schtzsabrik Weltruf; Dampfmaschinen aus der Fabrik von Borsig in Berlin gingen in alle Lnder Der Bergbau, besonders die Frderung von Steinkohlen, erreichte eine hohe 23lte. Die Einfhrung des Petroleums und die Erfindung des Leuchtgases gaben Straen und Wohnungen eine bessere Beleuchtung. Die Erzeugnisse der Spinnereien und Webereien, hauptschlich in Elberfeld und Sannen, fanden ihren Weg bis in ferne Lnder. Solingen erlangte eine groe Bedeutung durch seine Stahlwaren. Das Aahr 1848 und die Verfassung. Im Jahre 1848 war es in Paris wieder zu Ruhestrungen gekommen. Die Emprung verbreitete sich nach anderen Stdten und Lndern. Auch in Berlin kam es zu heftigen Aufstuden und blutigen Straenkmpstn, doch wurde die Ruhe bald wie-der hergestellt. Bisher hatte der König allein die Gesetze erlassen. Das Volk wnschte aber, an der Regierung des Landes teilzunehmen. Der Kuig prfte daher die Wnsche des Volkes und gab dem Laude im Jahre 1850 die Verfassung. Sie ist ein Staatsgrundgesetz. Nach diesem e-setze steht dem Könige die Entscheidung der Krieg und Frieden zu. Alle Preußen siud vor dem Gesetze gleich. Jeder darf seine Religion frei bekennen. Das Land wird von dem Könige in Gemeinschaft mit dem Volke regiert. Das Volk ist durch das Abgeordnetenhaus und das Herren-haus bei der Gesetzgebung beteiligt. Der König lt sich durch seine ver-antwortlichen Minister vertreten. Sie legen den Volksvertretern die Entwrfe von Gesetzen vor. Nach reiflicher Beratung gelangen sie an den König zurck; der kann sie genehmigen oder verwerfen. Unterschreibt er sie. so sind sie Gesetze und mssen von allen befolgt werden. Im Jahre 1849 wurden die Frstentmer Hohenzollern -Hechingen und -Sigmaringen mit Preußen vereinigt. Krankheit und Tod. Vier Jahre vor seinem $ode_ wurde der König von einem schweren Leiden befallen. Gott hatte seine Ehe mit der Prinzessin Elisabeth von Bayern nicht mit Kindern gesegnet. Deshalb bernahm sein Bruder Wilhelm in dieser Zeit die Herrschaft. Der König starb am 2. Januar 1861. Er ruht in der Friedenskirche zu Potsdam.

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 23

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
23 Zweiter Abschnitt. Msreitnng des Ghristentums ei den Zynischen.') 1. Bei den ostgermanischen Stmmen. Schon vor der Zeit der Vlkerwanderung hatten die oft germanischen Stmme (Goten, Alanen, Sneven, Wandalen, Longobarden) das Christentum in der Form des Arianis mus angenommen. Ihr Bischof Illfilas bersetzte die Bibel mit Ausnahme der Bcher der Könige ins Gotische. Von dieser ber-setznug, die noch zum Teil in verschiedenen Handschristen vorhanden ist, befindet sich eine als silberner Codex", der silberne Buchstaben aus roten Pergamentblttern zeigt, in der Universittsbibliothek zu llpjala. Auf ihren Wanderzgen trafen diese deutschen Volksstmme in den Lndern des rmischen Reiches mit katholischen Christen zusammen, die sie oft mit wilder Grausamkeit verfolgten und hierdurch den inneren Frieden und die Festigkeit der eigenen Staaten zerrtteten. 2. Bei den sd- und westdeutschen Stmmen. Jndendonau-gegen den fand schon im zweiten Jahrhundert durch rmische Hndler, Soldaten und Gefangene das Christentum vereinzelt Verbreitung; um die Mitte des fnften Jahrhunderts erschien der hl. Severinns (^482) und entfaltete eine auerordentliche Missionsttigkeit. Er war aus der Einde des Orients herbeigeeilt, hatte mitten unter den kriegerischen Vlkern, die durch die Alpentler ihren Weg nach dem sonnigen Italien nahmen, in der Gegend von Wien fr sich und seine Genossen ein Kloster gegrndet und verkndete mit unermdlichem Fleie und groem Ersolge dreiig Jahre lang das Evangelium. Unter den linksrheinischen Germanen hatten sich bereits in der Rmerzeit einzelne Christengemeinden gebildet; doch eine allgemeine Verbreitung sand die christliche Religion erst dann, als Chlodwig und seine Franken das Christentum und zwar in der Form des rmisch-katholischen Bekenntnisses angenommen hatten. Die Franken suchten auch ihre rechtsrheinischen Nachbarn, be-sonders die Sachsen, sr das Christentum zu gewinnen. Doch da diese in den frnkischen Priestern nur Sendboten der verhaten frnkischen Macht erblickten, wurden sie abgesagte Feiude des Christentums, die jeden christlichen Missionar, der sich in ihren Gauen sehen lie, in blutiger Weise verfolgten. Immer neue Glaubensboten kamen aus Eugland und J) Wacker, Lesebuch Nr. 179: Dersieg des Christentums der das Heiden-tum" und Nr. 180: Einfhrung des Christentums in Deutschlaud".
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