24
einem geräumigen Hafen auf der Nordseite des gleichnamigen
Vorgebirges. In der Nähe erhob sich der berühmte Berg Eryr,
auf dessen Gipfel der reiche Tempel der in ganz Italien verehr-
ten Juno Erycina stand. Am Fuße des Berges lag die Stadt
Eryr mit einem Hafen. — Eine Meile westwärts, auf einer
schmalen Landzunge lag die von den Karthagern im ersten pu-
nischen Kriege angelegte Stadt D rep a na (Trapani). — Auf
der Nordküste: S eg est a oder Eg est a, welche der Sage nach
von Äneas gegründet wurde. — Panormus, das heutige Pa-
lermo, eine Kolonie der Phönizier, mit dem besten Hafen Siciliens;
sie war damals die Hauptstation der karthagischen Flotte, jetzt ist
sie die Hauptstadt der Insel. — H im er a, eine Kolonie der Chal-
cider; hier wurden die Karthager im Jahre 480, am Tage der
Schlacht bei Salamis, von Gelon gänzlich geschlagen. — Im In-
nern: En na, welche man wohl den Nabel Siciliens nannte.
2. Sardinia. — Die Urbewohner dieser gebirgigen Insel
galten für sehr wild und treulos. Sie waren ein Gemisch aus
afrikanischen und iberischen Stämmen, zu welchen später Phöni-
zier, dann Karthager kamen, bis die Insel im Jahre 238 von
den Römern unterworfen wurde. An der Südküste lag das von
Karthagern gegründete Car ali s (Cagliari), damals wie jetzt
die Hauptstadt des Landes, mit einem guten Hafen; hier hatten
auch die römischen Statthalter ihren Sitz.
3. Corsica. — Diese Insel, das Vaterland des Kaisers
Napoleon, ist von Sardinien durch eine 2 Meilen breite Meer-
enge getrennt, die in alter Zeit den Namen Fossa führte, jetzt
aber „Straße von St. Bonifacio" genannt wird. Das Land
ist ganz von waldigen Gebirgen durchzogen, und war damals
nur an der Ostküste etwas angebauet. Die Bewohner, welche
von den Römern als sehr wild und unbändig geschildert wer-
den, beschäftigten sich größtentheils mit der Jagd und dem Berg-
bau. Sie scheinen aus Jberien und Ligurien eingewandert zu
sein. Später kamen auch noch Phocäer und Karthager herüber;
namentlich gründeten die Phocäer an der Ostküste die Stadt
Alalia, welche den Namen Aleria führte, seitdem Sulla eine
Kolonie römischer Bürger dorthin geschickt hatte. Die Römer
hielten diese Insel nicht hoch und stellten sie gewöhnlich unter
den Statthalter Sardiniens.
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Extrahierte Personennamen: Erycina Sardinia Corsica Napoleon Sulla
153
Androhung des Krieges, von der beraubten Nebenbuhlerin noch
eine neue Kriegessteuer von zwölfhundert Talenten. Karthago
war noch zu schwach, um solche Ungerechtigkeit schon jetzt zu rä-
chen. Die Römer selbst konnten sich nicht sobald im ruhigen
Besitze der neuen Eroberung, aus welcher die zweite römische
Provinz gebildet wurde, behaupten. Wiederholt empörten sich
die Sardinier und Corsen gegen ihre neuen Oberherren, und
erst nach sieben Jahren der blutigsten Kämpfe (238—231) ge-
lang die Unterwerfung. Nur im Jahre 235 trat eine kurze
Unterbrechung ein und hiermit Friede im ganzen Umfange des
römischen Reiches. Der Janustempel, welcher seit Numa's
Regierung beständig offen stand, wurde geschlossen, jedoch nach
wenigen Monaten wieder geöffnet.
Bald nach der Unterwerfung Sardiniens und Corsicas hat-
ten die Römer Gelegenheit, auch auf dem adriatischen Meere ihr
Übergewicht zur See zu gebrauchen. Die Illyrier nämlich,
welche am adriatischen Meere ostwärts bis Makedonien, in dem
heutigen Dalmatien und Kroatien wohnten, trieben die größten
Seeräubereien. Schon seit Jahren hatten sie nicht nur grie-
chische, sondern auch selbst römische Schiffe gekapert. Jetzt er-
schienen römische Gesandte mit bittern Beschwerden vor Teuta,
der Königin dieses freibeuterischen Volkes und forderten Genug-
thuung und völlige Abstellung des ehrlosen Gewerbes. Diese
erklärte: „so sehr sie verhindern würde, daß ihre Unterthanen je-
mals Rom angriffen, so könnte sie doch nach illyrischem Königs-
recht ihnen nicht wehren, die Vortheile des freien Meeres zu
benutzen." Als ihr darauf Coruncanius, der jüngste der Ge-
sandten, erwiederte, daß dann die Römer sie zwingen würden,
ein solches Recht abzustellen, ließ sie diesen auf der Rückreise er-
greifen und ermorden. Sofort begann der Krieg gegen sie (229
—228). Die Römer eroberten, unterstützt durch die Verrätherei
des illyrischen Feldherrn Demetrius von Pharus, in kurzer Zeit
fast ganz Jllyrien, so daß die bedrängte Königin jetzt demüthigst
um Frieden bat. Sie mußte die Regierung ihrem Sohne Pin-
nens, unter Vormundschaft des treulosen Demetrius, übergeben,
einen Tribut zahlen, Südillyrien und Corcyra abtreten, welches
mit den Städten Epidamnus und Apollonia unter römischen
Schutz kam, und versprechen, mit nicht mehr als zwei unbewaff-
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352
Provinzen alle asiatischen Lander, Ägypten, Libyen und Thra-
kien; die zweite oder illyrische Präfectur in 2 Diöcesen und
11 Provinzen Mösien, Makedonien, Griechenland und Creta.
Zur dritten Präfectur Italien mit 3 Diöcesen und 29 Pro-
vinzen gehörten Italien mit den Inseln Sicilien, Sardinien und
Corsika, ganz West-Africa von Cyrene an, und die Süd-Donau-
länder bis Mösien. Die vierte Präfectur Gallien mit 3 Diö-
cesen und 29 Provinzen begriff Gallien, Spanien und Brittan-
nien. Jeder Präfectur stand ein Prüfe et vor, der ohne Heer-
befehl die ganze bürgerliche Verwaltung und Rechtspflege leitete,
den Haushalt, die Polizei und Gewerblichkeit beaufsichtigte. Ihn
unterstützten in den Diöcesen Vicarien oder Stellvertreter, in
den Provinzen Rectoren (auch Conrectoren, Präsidenten, Pro-
consularen genannt). Rom und Constantinopel hatten ihre be-
sonderen Präfecten, die ebenfalls ohne Heerbefehl waren.
Das gesammtc Militär war einem Oberfeldherrn (magister
ntriusque exercitus) untergeben. Unter ihm stand der Befehls-
haber der Fußtruppen (magister peditum) und der der Reiterei
(magister equitum), unter welchen zunächst die Comites und
Duees als Befehshaber der Truppen in den Provinzen standen.
Den Mittelpunkt der ganzen Negierung und Verwaltung
aber bildeten die sieben höchsten Hofämter: 1) der Oberkam-
mcrherr (praepositus saeri cubiculi), dein die Aufsicht über den
kaiserlichen Palast, das Hofgesinde, Garderobe, Tafel:c. oblag.
2) Der Reichskanzler (magister oliiciorum), welcher als Cere-
monienmeister die Audienzen leitete, als Kanzler die Bittschriften
und Anfragen an den Kaiser entgegennahm und die Jurisdiction
über alle Hofbeamten hatte. 3) Der Staatssecretär (quaestor
sacri palatii), welcher als Cabinetsrath die Gesetze und Befehle
ausarbeitete und die kaiserlichen Decrete durch seine Unterschrift
beglaubigte. 4) Der Reichsschatzmeister (comes sacrarum lar-
gitionum), dem Finanzminister vergleichbar. 5) Der Kron-
schatzmeifter (comes rerum privatarum divinae domus), als
Verwalter des kaiserlichen Privatvermögens. 6) und 7) Die
Befehlshaber der an die Stelle der gänzlich aufgelösten Präto-
rianer getretenen kaiserlichen Haustruppen zu Pferde und zu
Fuß (comites domesticorum equitum et peditum). Diese sieben
Hofbeamten bildeten mit dem Praefectus urbi, dem am Hofe
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249
an zehntausend Tafeln, Pompejus durch Aufhebung der Sulla-
nifchen Gesetze, welche die Macht der Tribunen und des von
ihnen vertretenen Volkes einschränkten; -( wie ja auch das Volk
selbst bereits ein Sullanisches Gesetz zu Gunsten des Pompejus
umgestoßen hatte. Pompejus war nun ganz der Mann des Vol-
kes, das alle seine Plane begünstigte. Wo es galt, etwas Gro-
ßes auszuführen, da sah Alles auf ihn.
§. 60. Der Krieg gegen die Seeräuber. (78—67).
Damals wurde das ganze mittelländische Meer von zahl-
reichen Seeräubern fortwährend beunruhigt, so daß weder die
Häfen Italiens, noch selbst die Mündung der Tiber vor den-
selben sicher waren. Die Römer waren zum Theil selbst die
Ursache, daß die Seeräuberei in dieser Zeit so furchtbar um sich
griff. Seit der Zerstörung Karthago's hatten sie ihr eigenes
Seewesen mehr oder weniger vernachlässigt, die Flotten aus-
wärtiger Feinde nach Kräften zerstört; und die Roth selbst trieb
jetzt ganze Scharen von der entlassenen Dienstmannschaft zu dem
verzweifelten Entschlüsse, fortan als Feibeuter die unbewachte
See zu befahren. Auch in jenen heillosen Wirren des Bürger-
krieges, bei der Unsicherheit des Lebens und Eigenthums,
waren Tausende auf die See geflüchtet und hatten sich, von Roth
und Rachegier getrieben, dem Freibeuterleben ergeben. Vor al-
lem aber hatte die Bedrückung der Völker Vorderasienö durch
die Habsucht der römischen Statthalter, Zollpächter und Wuche-
rer diesem Unwesen außerordentlichen Vorschub geleistet. Die
vorzüglichsten Aufenthaltsorte der Seeräuber waren ds rauh e,
schwer zugängliche Cilicien und Jsaurien, wo sie einen förmli-
chen Freistaat bildeten.
Besonders seit dem Kriege gegen Mithridates, der alle ihre
Unternehmungen begünstigte und unterstützte, grenzte ihre Kühn-
heit und Verwegenheit fast an das Unglaubliche. Zwar hatte
der Proconsul P. S e r v i l i u s während seiner dreijährigen
Statthalterschaft in Asien (78—75) ihnen mehre Städte an der
Südküste Vorderasiens entrissen, dann, über den Taurus vor-
dringend, Zsaura erobert (daher Isaurieus) und Cilicien als
desselben bloß aus seinen Ländereien, nach Abzug des Zehnten und bedeu-
tenden Kostenaufwandes, auf 7,100 Talente (über 7 Millionen Thaler) an.
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Extrahierte Personennamen: Roth Roth
Extrahierte Ortsnamen: Italiens Asien Vorderasiens
251
macht, wie sie noch kein Feldherr vor ihm gehabt hattet. Aber
nie hat auch ein Feldherr den Erwartungen des Volkes wohl
mehr entsprochen, als er. Mit 500 Schiffen, 120,000 Mann
zu Fuße und 4000 zu Pferde machte er sich gegen die Seeräu-
der auf. Nach allen Gegenden des Mittelmeeres hin vertheilte
er seine Unterfeldherrn, griff die Feinde fast gleichzeitig auf allen
Punkten zugleich an; und innerhalb 40 Tage war das west-'
liche Meer gesäubert. In fast eben so kurzer Zeit, in 49 Tagen,
reinigte er dann auch das östliche Mittelmeer. Immer östlicher
fahrend, stöberte er aus allen Schlupfwinkeln die Räuber auf
und trieb die Überraschten nach Cilicien auf einen Punkt zusam-
men. Bei Coracasium vernichtete er den Kern ihrer Flotte, be-
zwang die Burgen und Inseln und wies denen, welche sich ihm
ergeben hatten, Städte und Ländereien in Cilicien an, um sich
fortan ehrlich zu ernähren. Zwanzigtausend wurden in der Stadt
Solos angesiedelt, die seitdem den Namen Pompejopolis führte.
So war in drei Monaten der ganze Krieg beendigt, nicht
ein einziges römisches Schiff verloren gegangen, und das Meer
auf lange Zeit völlig'sicher gemacht, so daß nun von allen Sei-
ten Getreidezufuhren nach Nom kamen. Kein Wunder, daß
Pompejus nach solchen Thaten der Abgott der Römer wurde.
Auch die Insel Creta, die ebenfalls ein Hauptwaffenplatz der
Seeräuber war, wurde im Jahre 67, nach zweijährigem Kriege,
von Q. Cäcilius Metellus erobert und zur römischen Provinz
gemacht. Der Sieger erhielt daher den Namen „Creticus."
Pompejus blieb, theils um die Unterbringung der Piraten
zu leiten, theils wegen eines Streites mit Metellus Creticus,
dem er die Ehre, Creta unterworfen zu haben, entziehen wollte,
den Winter über in Cilicien.
§• 61. Die beiden letzten Kriege gegen Mlithridatcs.
Der zweite Krieg (83 81). — Nach Sulla's Ab-
züge hatte Mithridates neue Rüstungen gemacht und Kappado-
cien nicht gänzlich geräumt. Deshalb besetzte der nach den Lor-
beeren des Krieges lüsterne Proprätor von Asien, Murena,
3j^, Quo senatusconsulto paene totius terrarum orbis imperium uni
viro deferebatur. Vellej. Ii. 31.
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351
Derselbe Kaiser, welcher die Christen so großmüthig be-
schirmte, verlegte im Jahre 330 seine Residenz von dem heid-
nischen, stets bedrohten Rom weg nach Byzanz. Didse Stadt
schien gleichsam von der Natur selbst dazu bestimmt zu sein, die
Herrscherin der Völker zu werden. Sie lag in Thracien, an
der Grenzscheide von Europa, dort wo sich der thracische Bos-
porus zum Marmormeere erweitert. Die reizenden Ufer von
Asien und Europa grenzen hier so enge an einander, daß der
dazwischen rauschende Bosporus nur als ein großer Strom er-
scheint. Durch diesen steht sie, hier mit dem schwarzen, dort
mit dem Marmormeere und vermittelst dieses auch mit dem Ar-
chipelagus und dem Mittelmeere in Verbindung und führt also
den Schlüssel zu allen daran liegenden Ländern. So zum Mit-
telpunkte des regsten Verkehres gelegen, konnte sie die Schätze
der ganzen damals bekannten Erde in ihren geräumigen und
sichern Hafen zusammenströmen lassen. Diese durch ihre Lage
so begünstigte Stadt sollte nun ein neues Rom werden. Con-
stantin trug deshalb Sorge, die Prachtgebäude und öffentlichen
Plätze des alten Roms in dem neuen nachzubilden. Selbst das
Capitol und die sieben Hügel wurden nicht vergessen. Aber
statt der heidnischen Tempel erhoben sich hier christliche Kirchen,
auf deren Thürmen das Kreuz als glorreiches Siegeszeichen des
Christenthums über das Heidenthum prangte. Auf des Kaisers
Einladung wuchs schnell die Bevölkerung der Stadt, die man
nach seinem Namen Constantinopel, d. i. Constantinos Stadt,
nannte. Gegen dieses neue Rom, welches stolz und gebietend
über zwei Welttheile zugleich hinblickt, sank das alte immer tiefer
in Schatten zurück.
Eine Folge dieser Verlegung des Regierungssitzes war eine
gänzliche Veränderung der bisherigen Verfassungsform. Das
ganze Reich wurde in vier Präfecturen oder Oberstatthalter-
schaften, in dreizehn Diöcesen oder Bezirke, und in hundcrt-
siebenzehn Provinzen oder Kreise getheilt. Die erste oder
morgenländische Präfectur umfaßte in 5 Diöcesen und 48
Grunde und gebrauchte, um alle Zweideutigkeit zu heben, das Wort
ofxoovgiot; (consubstantialis) zur Bezeichnung des Verhältnisses des Soh-
nes zum Vater.
-j
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Extrahierte Personennamen: Constantinos_Stadt
Extrahierte Ortsnamen: Byzanz Europa Asien Europa Roms Constantinopel Oberstatthalter-
Kleidung; wie Berg, Fels und Meer ihr Gold, ihre Perlen, Edelsteine und Diamanten fr seinen Schmuck. Es umfat folgende Lnder:
1) Die Halbinsel Kleinasien (Natolien ober Levante), ein
zwischen dem schwarzen, dem gischen und dem mittel-lndischen Meere gelagertes Hochland. An der Westseite derselben lagen die Landschaften Myslen und hierin Troja oder Jlmm mit den beiden Flssen, dem Scamander oder Tanthos, und dem Simois. In der Nhe war der Ida, des Bergbaues wegen berhmt. Die Bewohner des trojanischen Gebietes wurden bald Trojaner, bald Teukrer, bald Dardner genannt; Lydien, frher Mnlen genannt, mit den Stdten Sardes, an beiden Ufern des Paktlus, und Magnesia, am Fue des Berges Sipylus; Karlen mit der Stadt Harlikarnassus. Das westliche Kstenland von Lydien war mit griechischen Pflanzstdten von jonischem Stamme bedeckt und fhrte deshalb auch den Namen Jonlen. Unter diesen Pflanzstdten waren Phoca, Ephems, Milet und Smyrna die berhmtesten. An der Sdseite der Halbinsel waren die Landschaften: Lycien, Pamphyllen und Cilicun mit der Hauptstadt Tarsus, dem Geburtsorte des Apostels Paulus; an der Nordseite: Bithynien, Paphlagonien, Pon-tus mit den griechischen Seestdten Heraklea, Annsus und Sinpe. In der Mitte der Halbinsel: Phryglen nebst Galatlen mit den Stdten Gordium und Celn, und Cappadclen mit den Stdten Mazca und Tyna.
2) Die Inseln lngs der Kste von Kleinasien: Lesbos mit
der Stadt Mitylene; ferner Chios, Samos, Kos und Rhodus mit den Stdten gleiches Namens.
3) Das eigentliche Syrien mit den Stdten Damaskus,
Emesa, Helioplis und Palmyra (Thadmor).
4) Das gebirgige Kstenland Phnizien mit den Stdten
Tyrus (jetzt Tur oder Sor), Sidon (Saed), Ardus (Ruad),Berytus(Beirut),Tripolis(Tarabls)undbyblus.
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I
Are Griechen.
41. Beschaffenheit des Landes.
Mit freudigem Gefhle betreten wir jetzt den klassischen Boden des schnen Griechenlands, das durch Merkwrdigkeiten der Natur und Geschichte geich ausgezeichnet ist. Allenthalben umgeben uns hohe Erinnerungen, mit jedem Schritte stoen wir auf Trmmer vergangener Herrlichkeit. Hier ist jeder Hgel, jeder Quell, jeder Stein bald durch eines Helden Namen, bald durch das Andenken von Grothaten, durch Knstlertalent, oder durch den Zauber der Dichtkunst geheiligt. Hier ladet so vieles Geist und Gemth zur Bewunderung und Liebe ein.
Das alte Griechenland ging nicht weit der die Grenzen des neuen Knigreiches Griechenland hinaus; es umfate nur noch die jetzt trkischen Provinzen Janjah (Thessalien) und einen Theil von Albanien, das alte Epirus. In der Mitte breier Erdtheile gelegen und nach drei Seiten vom Meere um-flssen, das in den tief eingezackten Ufern die schnsten Hfen bildet, hat es die gnstigste Lage fr Handel und Verkehr. Gegen Osten und Sden besplt es das gische, gegen Westen das jonische Meer; nur im Norden hngt es mit dem festen Lande zusammen und wird durch die kambunischen Berge von Macedonien, und durch die akrokeraunischen von Jllyrien geschieden. Zweige dieser Gebirge durchziehen das ganze Land, und von ihren Scheiteln eilen nach allen Richtungen Flsse und Bche in die lieblichen Thler hinab, als htten sie ber-allhin einen Gru zu berbringen. Die gebirgige Beschaffen-heit des Bodens bildet von selbst eine Menge kleiner Land-schaften, die durch ihre natrliche Begrenzung zur Bildung kleiner, selbstndiger Staaten am geeignetsten erscheinen.
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E
121
Jthka (Theaki) und Cephallenia (Cephalonia) an der Westkste. Cythera (Cerigo) an der Sdkste. Botien gegenber, und durch die Meerenge Euripus hiervon geschieden, liegt die grte von allen, nmlich Euba (Negropont) mit den Stdten Chlcis und Eretna und dem Vorgebirge Arte-mthum; im giscben Meere liegen die Inselgruppen: 1) die Cyklden, d. i. Kreisinseln, weil sie im Kreise um ! Delos liegen, unter denen Delos, Pros, Nxos und Keos 2) die Sporden, d. i. zerstreut liegende, unter denen Scyros, Thera und Amorgos die wichtigsten sind. Unter den einzeln liegenden Inseln sind die grten: Kreta (Kandia), sdlich von Griechenland mit dem Berge Ida und den Stdten Cydonla, Gortyna und Knossus; Cyprus (Cypern), das nchste Ziel der Seefahrten der Phnizier, mit den Stdten Salamis, Pphos und Citlum.
Kolonien. Blhender und mchtiger, als die meisten Städte Griechenlands selbst, waren die Kolonien, welche einzelne griechische Städte in fremden Lndern grndeten. Kein Volk alter und neuerer Zeit hat im Verhltni zu seiner Gre eine solche Menge angelegt als die Griechen. Entweder war es wirkliche Uebervlkerung, die einen Theil der Einwohner zur Auswanderung nthigte, oder Unzufriedenheit mit der Berfas-sung der Vaterstadt, oder innere Stammfehden, Bedrckungen und Kriege, oder auch Handelzwecke. Zuerst wurde der ganze westliche Kstensaum Kleinasiens sammt den benachbarten In-seht mit griechischen Ansiedelungen bedeckt, welche durch die Gunst des Klimas, des Bodens und der Lage dieser Landschaften in kurzer Zeit zu einer auerordentlichen Hhe der Macht, des Wohlstandes und der Bildung sich hinaufschwangen. Durch den rastlosen Unternehmungsgeist der Griechen erhoben sich nach und nach fast auf allen bedeutsamen Kstenpunkten des schwar-zen, des griechischen, jonischen und mittellndischen Meeres neue Kolonien. Zu den bedeutendsten gehrten: Smyrna, Milet, Ephesus, Phoca, Halikarnassus in Kleinasien an der Westkste
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194
1
Per peloponnestsche Krieg von 431 bis 404.
60, Erste Periode bis zum Frieden des Nicias (421).
Wachsende Eifersucht zwischen Athen und Sparta. Im Gefhle ihres Uebergewichtes wurden die Athener immer stolzer und herrschschtiger. Ihre Bundesgenossen behandelten sie als unterjochte Völker. Sie drckten dieselben mit willkrlichen Abgaben, die sie zu ihrem eigenen Vortheile gebrauchten. Wenn die Bundesgenossen sich darber beklagten, so hie es: Athen habe Keinem davon Rechenschaft zu geben, da es die Fort-setznng des Krieges besorge. So sah Griechenland nun diesen Staat so mchtig und bermthig in seiner Mitte sich erheben, und der Ha gegen denselben ward bald noch grer, als selbst gegen die Perser. Vor allem aber waren die Spartaner erbittert. Sie konnten es den Athenern nicht vergessen, da diese ihnen die Hegemonie entrissen hatten. Sie stellten sich deshalb an die Spitze der unzufriedenen Staaten und gaben sich fr deren Befreier aus. Bei einer so feindlichen Stimmung der Gemther mute auch der kleinste Funke der Zunder zu einem groen Brande werden.
Ausbruch des Krieges (431). An der Kste von Epirus lag Epidrnnus oder Dyrrhachlum, das heutige Du-razzo, eine Kolonialstadt der Insel Korcyra (Korfu). Wie in den meisten griechischen Stdten, so herrschten auch bort Unruhen und Parteien; und die Volkspartei jagte ertblich die angesehensten Familien (die Aristokraten) aus der Stadt. Die Vertrie-betten aber vereinigten sich mit den benachbarten Jllyriern und belagerten Epidrnnus. Auf das Aeuerste bedrngt, wendeten sich die Epibamner an ihren Mutterstaat Korcyra und, als sie von biesem abgewiesen wrben, an Korctjras Muttetstaat, an Korinth. Dieser war sogleich bereit und schickte den bedrngten Epidamnern Hlfe. Nun war der Krieg zwischen Korinth und Korcyra unvermeidlich, und beide suchten Bundesgenossen bei
I
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