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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 30

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
30 Man verfertigte groe walzenfrmige Mrser, lud sie mit Pulver und schob dicke kugelige Steine davor. Durch ein kleines Loch am unteren Ende des Mrsers zndete man das Pulver an und schlenderte die Steine weit fort. Die ersten Kanonen waren also erfunden; man nannte sie Donnerbchsen. Spter erfand man Handbchsen oder Flinten. In unserem Jahrhundert haben Gewehre und Kanonen mannigfache Verbesserungen erfahren. Diese Erfindung vernderte das ganze Kriegswesen. Das Rittertum verlor seine Wichtigkeit im Kriege. Schild und Panzer schtzten nicht mehr vor den feindlichen Kugeln; Kraft und Gewandtheit in der Fhrung der Waffen und die persnliche Tapferkeit hatten nicht mehr die frhre Bedeutung. Man sammelte jetzt groe Scharen von Kriegern, rstete sie mit Flinten, Kugeln und Pulver aus, besoldete sie und nannte sie S o l d a t e n; in spterer Zeit schuf man stehende Heere. Erfindung der Buchdruckerkunst. Frher gab es nur wenige Bcher; alle muten mit der Feder geschrieben werden; sie waren deshalb sehr teuer. Eine einzige schn geschriebene Bibel kostete wohl neunhundert Mark. Im 14. Jahrhundert schnitzte man Bildchen von Heiligen und einzelne Wrter in hlzernen Tfelchen, bestrich sie mit Farbe und druckte sie auf Papier ab. Spter wurden auch gauze Stze, Heine Gebete und Bcher von geringem Umfange in Holzplatten eingeschnitten und dann gedruckt. Solche Platten konnten aber nur fr eine Stelle der Bibel, nur fr ein Gebetchen, nur fr ein Bchlein benutzt werden. Im 15. Jahrhundert erfand ein Deutscher, Johann Gutenberg, die Buchdrucker kuust. Er schnitt einzelne Buchstaben (Lettern) in buchene Stbchen und setzte sie zu Wrtern zusammen. Man bestrich die Lettern anfangs mit Tinte und Lampenrn. Spter stellte man die Buchstaben aus Metall her, erfand auch eine bessere Druckerschwrze und konnte jetzt ohne viele Mhe jedes beliebige Buch drucken. Das erste gedruckte Buch war eine lateinische Bibel, welche im Jahre 1452 erschien. Vor dieser wichtigen Erfindung waren nur wenige Menschen des Lesens kundig. Mit der Zeit wurde das Lesen aber ein Gemeingut aller, denn Bcher und Zeitungen konnten jetzt billig hergestellt werden. 18. Entdeckungen am Knde des Mittelalters. Entdeckung Amerikas. Bis gegen Ende des Mittelalters kannte man nur die Erdteile Europa, Asien und Afrika. Der Ruhm, Amerika entdeckt zu haben, gebhrt Christoph Kolumbus. Er war in Geuua geboren. Schon im Alter von vierzehn Jahren ging er zur See und bildete sich zu einem khnen und geschickten Seefahrer aus. Durch mancherlei Beobachtungen, fleiiges Studieren und ernst-liches Nachdenken war er zu der berzeugung gekommen, da die Erde die Gestalt einer Kugel haben msse, was zu seiner Zeit noch

2. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 18

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
(Sottfrieb vo.i Bouillon. und Ordnung. Bald fehlte es diesem an Nahrungsmitteln; man raubte und plnderte in Ungarn und Bulgarien. Eine groe Anzahl wurde von den emprten Bewohnern erschlagen, und nur ein kleiner Teil kam in Klein asien an.' Glcklich gelangte das Haupt-Heer nach Asien. Hier aber begannen die Leiden der Kreuzfahrer; Huuger und Durst, Hitze und Seuche rafften Tausende hin; unzhlige fielen vom Schwerte der Feinde. Die Christen eroberten Niea und Antiochia in Kleinasien, wurden aber vou den Trken in letzterer Stadt eingeschlossen und gerieten in harte Bedrngnis. Erst im dritten Jahre laugte der Rest des Kreuzheeres vor Jerusalem an. Die er-schpften Pilger fielen zu Boden nieder, kten die Erde und hatten alle Mhsale vergesseu. Eroberung von Jerusalem. Die hl. Stadt war stark befestigt, und ein zahlreiches Trkenheer lag in ihren Mauern. Dem Kreuz-Heere fehlte fast alles zur Belagerung; bewegliche Trme und Be-lageruugsmaschinen muten beschafft werden. Als endlich alles zur Eroberung bereit war, wurde der Sturm gewagt. Die Kreuzfahrer

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 4

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
4 - getrnt war das Bier, ein Aufgu von Gerste und bittern Krutern, und Met, den sie aus Honig und Wasser zu bereiten wuten. In den Gegenden an der Donau und am Rhein wurde auch Wein gezogen. Als einziges Gewrz benutzte man das Salz, Die alten Deutschen bewohnten roh zusammengefgte Lehm- und Blockhusel, die mit Rohr oder Schilf gedeckt waren. Da ein Schorn-stein fehlte, mute sich der Rauch durch ffnungen seinen Weg suchen. Menschen und Tiere wohnten unter einem Dache/) Die Feldfrchte wurden in Hhlen aufbewahrt, wohin auch die Bewohner, um sich gegen die Unbilden der Witterung zu schtzen, in strengen Wintern ihre Zu-flucht nahmen. An den Hofraum stieen die Felder, Wiesen und Wlder. Jagd, Viehzucht und Ackerbau bildeten die Erwerbsquellen der alten Deutschen. Ursprnglich war der Grund und Boden Gesamteigentum der Gaugenossen; zur Zeit des Tacitus dagegen hatten sich bereits feste Anteile an Wald, Weide und Ackerland (Allmende) gebildet, deren Nutzung durch die einzelnen Genossen wechselte. Erst allmhlich entstand der Eigen-besitz. Es herrschte vllige Naturalwirischast und Eigenwirtschaft.^) Die ursprngliche Form der Feldbestellung war die Feldgraswirt-schast.'') Whrend die Frauen unter Beihilfe der Unfreien und Sklaven den Acker bebauten und das Vieh versorgten, zogen die freien Männer, die die Arbeit unter ihrer Wrbe hielten, in den Krieg und auf die Jagd, oder sie lagen auf der Brenhaut" und zechten und wrfelten mit Freunden und Nachbarn. Unter den Gewerben war das Schmieden bekannt, um Waffen und Schmucksachen herzustellen. Die ntigsten Gerte und Kleidungsstcke wurden von den Freien und Unfreien fr jede Familie hergestellt (Eigen-Wirtschaft). Auch Handel wurde in beschrnktem Mae getrieben, und ein freier Deutscher hielt es nicht unter seiner Wrde, Handelsreisen, die meist nicht ohne Gefahr waren, zu unternehmen. Der Handel war ein Tauschhandel; Bernstein, Pelze usw. wurden gegen Waffen und J) In den Alpenlndern hatten es die Bewohner schon weit vor Beginn der beglaubigten Geschichte zu einer recht bedeutenden Kultur gebracht. Dafr zeugen die Pfahlbauten, die 4090 m tief in einzelne Schweizer Seen hinein-gebaut sind. Ihre Besitzer waren Jger und Fischer, aber auch Viehzucht, Ackerbau und Handel waen nicht vllig unbekannt. 2) Naturalwirtschaft: Was die Natur erzeugt, war alles, was das Leben bedurfte; bei der Eigenwirtschaft verarbeitet die einzelne Familie den ganzen Lebensunterhalt. Z. 3) Ein und dasselbe Grundstck wurde nur fr ein Jahr bebaut und blieb dann jahrelang als Erasnntzung liegen. <Wanderliebe der Germanen.) Z.

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 60

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
60 Unter den Volksgerichten war das G a u g e r i ch t das wichtigste, auf dem der Gaugraf den Vorsitz fhrte. Es setzte sich aus allen freien Gaueingesessenen zusammen und wurde auf der Dingsttte" oder dem Malberg" *) abgehalten. Da die Beteiligung an dem Gerichte fr die Freien fehr lstig war, ordnete Karl der Groe an, da sich die freien Männer nur dreimal im Jahre zu einem echten oder ungebotenen Dinge versammelten, in dem sieben oder zwlf Beisitzer oder Rachimburgen, die Schffen, das Urteil finden" halfen. <Sie nahmen nebst dem Gaugrafen an einem Tische Platz, während die er-schienenen Freien den Umstand bildeten.- Vor dem echten Dinge wurden alle Rechtshndel, die Freiheit und Leben betrafen, verhandelt. Es ver-hngte die Todesstrafe; eine Berufung gab es nur auf die Gnade des Knigs. Kleinere Rechtsstreitigkeiten gehrten vor das gebotene Ding,' bei dem der Schulthei den Vorsitz fhrte; es erschienen meistens nur die streitenden Parteien und 'die Schffen. Als Beweismittel galten der Eid, die Zeugenaussagen und das Gottesurteil. Der Angeklagte schwur den Eid zum Beweise seiner Aussage, Eideshelfer, gewhnlich Verwandte und Freuude, leisteten ihm Beistand; sie schwuren, da der Angeklagte rein geschworen habe. Je nach der Gre der Anklagen muten sieben, zwlf und mehr Eideshelfer gestellt werden. Zeugen wurden nur dann herangezogen, wenn der Verbrecher anf frischer That ertappt worden war. Ein sehr wichtiges Beweismittel bildeten die Gottesurteile oder Ordalieu; sie wurden angewandt, wenn die Unschuld des Angeklagten dnrch die genannten Beweismittel nicht erbracht werden konnte, und beruhten auf der Anschauung, da Gott den Unschuldigen zur Beglau-biguug seiner Unschuld untersttzen werde. Die Ordalien waren uralt und verschiedener Art. Bei der Kreuz-probe muten Klger und Angeklagter mit ausgestreckten Armen an einem Kreuze stehen; wer die Arme zuerst sinken lie, galt als schuldig. Bei der Feuerprobe wurde dem Angeklagten aufgegeben, mit bloen Fen der glhendes Eifen oder glhende Kohlen zu gehen oder in einem Hemde, das mit Wachs bestrichen war. durch Flammen zu laufen. Schadete ihm das Feuer nicht, so galt er fr unschuldig. Beim Kessel-fang hatte er einen Ring oder einen Steiu mit bloen Armen aus siedendem Wafser zu holen. Bei der Wasser probe wurde der Auge-klagte auf ein Brett gebunden und ins Waffer geworfen; ging er nicht unter, so war er schuldig, weil man glaubte, da reines Wasser den J) Von dem althochdeutschen Worte mahel = Versammlung, Vertrag.

5. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 89

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
89 Kurfrsten verletzte und der Kaiser 1686 die schleiche Frage regelte. Der Kurfürst verzichtete auf Schlesien gegen Abtretung des viel kleineren Schwie'buser Kreises durch den Kaiser. In dem-selben Jahre halfen brandenburgische Truppen den sterreichern und zeichneten sich besonders bei der Belagerung und Eroberung Ofens aus. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm wute nicht, da der Kurprinz im geheimen versprochen hatte, nach seiner Thronbesteigung den Schwiebuser Kreis gegen eine Geldentschdigung an sterreich zurckzugeben. Der Groe Kurfürst als Landesvater. Absolutismus und Einheitsstaat. Die Gebietsteile des bran-denburgischen Staates, die nur durch Personalunion miteinander verbunden waren, lagen weit voneinander entfernt, und ihre Bewohner standen sich einander fremd und kalt gegenber. Die Preu-en sahen in Friedrich Wilhelm nur ihren Herzog, die Bewohner der Mark nur ihren Kurfrsten, und von Liebe und Anhnglichkeit an ihren anbesfrften war bei den Einwohnern der brigen zerstreut liegenden brandenburgischen Besitzungen wenig oder gar nichts zu merken. Kein Landesteil kmmerte sich um die Not und das Elend in dem anberrt, und ungern sahen es die Einwohner der einzelnen Gebiete, wenn ein Frembling" bei ihnen zu Amt und Wrbe gelangte. Dazu besaen die Stnde (Abel und Stbte) in den einzelnen Lnbern ebensoviele Rechte (Festsetzung der Abgaben, An-stellung der Beamten) wie der Kurfürst selber. Friedrich Wilhelm vereinigte die getrennt liegenden Lnder zu einem Staat, in dem gleiches Recht, gleiche Mae und Mnzen galten. Den Widerstand der bisher mitregierenden Stnde brach er, wo ntig, mit Gewalt. So lie er in Kleve den Edelmann Wilich von Winnenthal, in Knigsberg den Schppenmeister Hieronymus Rode ins Gefngnis werfen. Der preuische Oberst von Kalkstein, der mit den Polen Verbindungen angeknpft hatte, wurde sogar in Warschau aufgegriffen, der die preuische Grenze gebracht und dann hingerichtet. So wurde der Groe Kurfürst der Schpfer eines einheitlichen brandenburgisch-preuischen Staates, in dem er allein Herr und Gebieter war. Das stehende Heer. Beim Regierungsantritt des Groen Kurfrsten befand sich ein Teil seines Landes noch in den Hnden der Schweden. Friedrich Wilhelm wollte aber Herr in seinem eigenen Reiche sein und schuf zu diesem Zweck, aber auch zum Kampfe

6. Das erste Geschichtsbuch - S. 87

1892 - Gera : Hofmann
— 87 — H2. Die Burg zu Nürnberg. (Blätterbauer.) Aber auch die Burg in der großen Stadt Nürnberg in Bayern erinnert an den ersten Hohenzoller. Von dort kam er als Retter nach Brandenburg. Auf der Burg wohnte er als Burggraf, d. H. kaiserlicher Beamter der freien Reichsstadt. Cr führte das Kriegsvolk an und sprach in Streitfällen Recht. Seine Feinde gaben ihm später den Spottnamen „Nürnberger Tand" (d. H. Spielzeug), weil die Nürnberger schon damals mit Spielwaren und Lebkuchen handelten. In der Provinz Brandenburg hört man noch häufig die adeligen Namen Quitzow, Putlitz, Rochow u.a. Sie weisen in die Zeit zurück, da die Ritter dieses Namens sich mit aller Kraft wehrten, den Fremden aus Süden als Herrn anzuerkennen. Auch die Namen Friefack und Plaue sind mit dem Namen des ersten Hohenzollern in Brandenburg untrennbar verbunden. Beides waren feste Burgen der Quitzows, die dem neuen Fürsten trotzig widerstanden. (Plaue liegt am Anfang'des Plaueschen Kanals zwischen Havel und Elbe, Friesack am kleinen Rhinsluß.) Der erste Hohenzoller belagerte diese Burgen, zerbrach ihre dicken Mauern und unterwarf die Gegner. Gute Dienste leistete ihm dabei eine gewaltige Kanone. Sie war so schwer und die Wege so schlecht, daß immer viele Bauern ihre Pferde vorspannen mußten, um das Ungeheuer fortzubringen. Sie gaben ihr deshalb den Spottnamen „faule Grete". Vor ihren riesigen Kugeln war aber keine Burg und keine Mauer sicher. Nicht lange vorher hatte der Mönch Berthold Schwarz zu Freiburg am Schwarzwald das Schießpulver erfunden. Er wollte Gold machen und mischte deshalb in einem Schmelztiegel Schwefel, Salpeter und Kohle, woraus noch heute Pulver verfertigt wird. Ein Funke fiel in die Mischung, entzündete sie und schleuderte alles mit furchtbarer Gewalt umher. Bald wandte man die neue Erfindung im Kriege an. Bis dahin hatte man mit Armbrüsten geschossen und mit Maschinen Felsstücke gegen Burgen und Stadt-

7. Geschichte des preußischen Staates - S. 79

1900 - Münster i. W. : Schöningh
General von Ziethen. werden da seine Soldaten von ihm denken? Ziethen, ich meine, wir ziehen wieder zusammen ins Feld. Ich mache Ihn zum General-Leutnant, gebe Ihm 20 Schwadronen und 10 Bataillone und schicke Ihn immer voraus." Das schmeichelte dem alten Kriegshelden; sein Herz wurde wieder warm, und voll Kampfesmut stellte er sich, freudig begrüßt von seinen kriegslustigen Soldaten, an die Spitze seiner Armee. Im siebenjährigen Kriege zeichnete sich Ziethen wiederholt durch Mut und Tapferkeit, wie auch durch Kühnheit und Verwegenheit aus. Er führte gewöhnlich die Vorhut und suchte die Pläne der Feinde zu durchkreuzen. Einst stand die Sache des Königs recht schlecht, und Friedrich war der Verzweiflung nahe. Das merkte Ziethen und redete ihm Mut ein. Doch spöttisch fragte ihn der König: „Hat Er denn vielleicht einen neuen Verbündeten gefunden?" „Nein," antwortete Ziethen, „das nicht; ich rechne aber auf den Alten dort oben, der verläßt uns nicht." Nach dem siebenjährigen Kriege erhielt Ziethen vom Könige ein ansehnliches Geldgeschenk, wofür er einen Teil seiner väterlichen Güter zurückkaufte. Öfters zog ihn der König zur Tafel und lud ihn gern zur Truppenschau ein. Als der

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 187

1849 - Münster : Coppenrath
187 Erklärung, ob er die Eroberung wieder herausgeben wolle oder nicht. Und als der König durch Ausflüchte auszuweichen suchte, zog der Gesandte um ihn einen Kreis mit den Worten: „Bevor du aus diesem Kreise trittst, mußt du dich entscheiden!" Darüber erschrak der König so sehr, daß er auf der Stelle nachgab. Nach dessen Tode hielten die Römer den eigentlichen Thronerben Demetrius als Geißel zu Rom zurück, und setzten den neunjäh- rigen Antiochus V. ein, um die Vormundschaft über den Unmün- digen führen zu können; aber Demetrius entfloh aus Rom und bemächtigte sich seines Thrones. Ägypten theilten sie unter die beiden Brüder Philometor und Physkon, um das Reich durch Zerstückelung zu schwächen. Durch jene Siege, welche die Herrschaft der Römer im Osten ausbreiteten, war eine außerordentliche Beute in den rö- mischen Staatsschatz zusammengeflossen. Insbesondere hatte Ämi- lius Paulus in seinem prunkvollen Triumphzuge eine so große Masse des geprägten und ungeprägten Goldes und Silbers, der Edelsteine und anderer Kostbarkeiten mit aufgeführt, daß von nun an, zum Nachtheile der Sitten, des Ackerbaues und des häuslichen Glückes, alle Steuern für römische Bürger in Italien hundertvierundzwanzig Jahre hindurch aufhörten. Der dritte punische Krieg. 149—146 §. 45. Karthago's Untergang. 146. Jetzt schien endlich auch die passende Zeit gekommen zu sein, den letzten Schlag gegen das verhaßte Karthago auszufüh- ren. Während des fünfzigjährigen Friedens hatte dieses durch seinen noch immer nicht unbedeutenden Seehandel und durch den Verkehr mit dem Innern Afrika's allmälig sich wieder erholt und- war zu einem Wohlstände gelangt, der die neidischen Blicke der Römer bald wieder auf sich zog. Es beunruhigte sie, diese alte Nebenbuhlerin zu einer neuen gefährlichen Macht aufblühen zu sehen, und schon ließen im Senate Stimmen sich vernehmen, die, um alle Besorgniß für die Zukunft zu heben, Karthago's

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 342

1849 - Münster : Coppenrath
342 Tyrannen genannt. Viele dieser kleinen Imperatoren vernich- teten sich in gegenseitigen Kriegen. Zu diesen äußeren Feinden gesellten sich noch Hungersnoth und Pest, die mehre Jahre hin- durch im Innern wütheten. Unter den sogenannten dreißig Ty- rannen war auch Odenathuo, welcher durch Umsicht und Heldenmuth die Perser zurückschlug und in Syrien eine unab- hängige, von Künsten und Wissenschaften gehobene Herrschaft, das Reich Palmyra, stiftete. Vom Kaiser Gallienus wurde er sogar zum Mitregenten erwählt. Nach seinem Tode führte die Herrschaft über Palmyra seine Gemahlin, die berühmte Ze - nobia, eine zweite Semiramis, bis zum Jahre 273 fort. — Die illyrischen Legionen hatten den Feldherrn Aureolus zum Kaiser ausgerufen; und als Gallienus in Mailand war, kam dieser durch Meuchelmord um. Sterbend empfahl Gallienus seinen besten Feldherrn, den Dalmatier Claudius, zum Nach- folger. Aurelius Claudius (268—270). Seine Regierung war kurz, aber von ungemein nützlicher Thätigkeit, indem er das Reich wiederherzustellen suchte. Er nahm Mailand ein und ließ den Usurpator hinrichten. Wie einst Marius, so rettete Claudius Italien von den Barbaren, indem er die Alemannen am Gardasee (laeus Lenaou«) auf's Haupt schlug. Dann zog er gegen das große über 300,000 Mann starke Gothenheer in Mösien und brachte ihm bei Naissus eine empfindliche Nieder- lage bei. Die Reste der am Hämus eingeschlossenen Gothen kamen durch Hunger und Pest um. Der Kaiser selbst erlag zu Sirmium an der Donau der herrschenden Seuche. Die Garni- son zu Aquilesa wählte den Bruder des Claudius, den Quin- ssllus, zu feinem Nachfolger. Sobald dieser aber erfuhr, daß das Hauptheer an der Donau nach Claudius Willen den aus- gezeichneten Feldherrn Aurelian zum Kaiser erhoben hatte, machte er freiwillig seinem Leben ein Ende. Domitiuö Aurelianus (270 275) war ein ernster, strenger Kriegesheld, der mit militärischer Gewalt die Ordnung und Einheit des Reiches wiederherstellen wollte 3). Er schlug 3) Vir in hello potens, animi tarnen imrnodici et ad crndelitatein propensioris. Eutrop. Ix. 13. — Er führte den Beinamen „Schlagzul" (manu ad kenum).

10. Die alte Geschichte - S. 32

1872 - Münster : Coppenrath
32 ihre Kleider. Da liefen alle schreiend davon. Sie glaubten, das fremde Thier wolle sie beien und verfolge sie noch mit seinem schwarzen Hauche. Am ntzlichsten wurde das Feuer fr die Bearbeitung der Metalle. Es gibt Lnder, z. B. Spanien, wo in alten Zeiten Gold, Silber, Kupfer und andere Metalle in solcher Menge waren, da sie aus der Oberflche der Erde hervorschimmerten. Der Regen hatte die Erde weggesplt, und groe Stcke dieser Metalle lagen nun offen da. Aber diese kostbaren Erzeugnisse, die bei uns so hohen Werth haben, wurden damals als un-ntze Masseil kaum beachtet. Von dem blinkenden Golde und Silber hauete man sich wohl Stcke mit einem Steine herunter und hing sie sich zum Putze um. Dagegen mute gewi das harte Eisen, welches gar nicht glnzt und doch von allen Me-tallen das ntzlichste ist, lange unbenutzt liegen bleiben. Wir finden deshalb auch, da in alten Zeiten das Kupfer weit mehr im Gebrauche war, als das Eisen, selbst da man das Feuer schon kannte. Mit der Zeit jedoch lernte man auch das harte Eisen im Feuer bearbeiten. Seitdem konnte man alle frheren Werkzeuge, besonders den Pflug, weit bequemer und dauerhafter machen und fo den Ackerbau um vieles vervollkommnen. Als die ersten nthigsten Bedrfnisse befriedigt waren, erfanden die Menschen auch Manches, was dazu dient, das Leben zu erheitern und zu verschnern. Denn das Gefhl fr das Schne und fr die erheiternden Knste des Lebens ist dem Menschen angeboren und erwacht immer, sobald er jener ersten Sorge berhoben ist. So erfand schon Jubal eine Art von Harfe und Either. 12. Entstehung der ersten Staaten. Wie in der Beschftigung mit dem Ackerbau alle Cultur wurzelt, so haben sich in ihr auch die ersten Staatsverhltnisse gebildet. Der Ackerbau fhrte ja zu festen bleibenden Wohn- i
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