Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 833

1874 - Mainz : Kunze
Deutsches Reich — Preußen. 833 Hessen Nähe die Ruine der Burg Grubenhagen. Duderstadt auf dem Eichöfelde. Die 7 eigentlichen Bergstädte des Harzes: Klausthal, Zellerfeld, Andreas- berg, Altenau, Grund, Lautenthal und Wildemann. — c) L. Lüne- burg: Lüneburg an der Ilmenau mit 16000 E., daneben großes Salzwerk. Har- burg im fetten Marschland a. d. Elbe, mit 17500 E. Celle a. d. Aller mit 16000 E. Bardewick hat alle Bedeutung eingebüßt. Der öfters genannte Wald Göhrde, wo 1813 ein Gefecht, liegt unweit Hitzacker nahe der Elbe. — d) L. Stade oder Herzogtümer Bremen (Erzbisthum) und Verden (Bisthum), beide 1648 für Schweden säkularisirt, 1715 von Hannover erworben. Die kleinen Städte: Stade a. d. Elbe, sonst Festuug. Verden a. d. Aller. Buxtehude, Bremer- Hörde, Geestemünde; über die Marschen Alteland, Kehdingen, Hadeln mit Otterndorf und Wursten s. S. 116 und 95. — e) L. Osnabrück (s. o.) Osnabrück mit 23200 E. Iburg. Lingen, Meppen, die thätige Moorkolonie Papenburg. — f) L. Aui'ich oder Ostfriesland, 1744 nach dem Aussterben des Fürstengeschlcchtes preußisch, 1815 hannövrisch. Emden 12500 E. und Seehafen. Detern und Leer a. d. Leeda, nahe der Ems, mit lebhafter See- und Flußschiffahrt. Norden und Anrich sind kleiner; Esens Hauptort in Harlingen; Witmund, Hanptpferdemarkt. Der Kriegshafen Wilhelm sh afen im Jadegebiet. 9) Westfalen (3 Reg.-Bez.: Münster, Minden, Arnsberg) berührt die Weser, doch nicht den Rhein und nmfaßt einen bedeutenden Theil des ehemaligen westfälischen Kreises (die Bisthümer Minden, Münster und Paderborn, die Grafschaften Ravensberg und Mark, da« kurkölnische Herzogthum Westfalen, die ehemals reichsfreie Abtei Essen :c.), der eine bunte Reihe geistlicher und weltlicher Gebiete enthielt. Die evan- gelische Bevölkerung Westfalens, uicht ganz die Hälfte, ist seit 60 Jahren nnnnter- brachen im Steigen. Münster mit 24800 E. Minden a. d. Weser, als Festung aufgehoben, 16000 E. Paderborn, Bielefeld mit 22000 E., Herford. Im ehemaligen kölnischen Herzogthnm: Arnsberg. Brilon. In der Mark: Hamm mit 17000 E., Iserlohn mit 16000 E., Altena, Hagen und das vor dem 30 jährigen Krieg so bedeutende Soest iu der Börde. Die ehemals freie Reichsstadt Dortmund mit 44000, Bochum mit 21000 E. Im ehem. nassauischen Fürsten- thnni Siegen: Siegen. 10) Hrfscn-Nafsau (2 Reg.-Bez.: Kassel, Wiesbaden), aus dem ehemaligen Kur- fürftenthum Hessen (S. n. Hessen-Darmstadt), einigen bäuerischen und hesfendarm- städtischen Distrikten, der ehemaligen Landgrafschaft Hcffcn-Hombnrg, (S. o. Statistisches), der freien Reichsstadt Frankfurt und dem Herzogthnm Nassau bestehend. — Die Ruinen der Stammburgen des nassauischen Grafengeschlechtö. Nassau und Laureuburg, liegen au der Lahn. Otto von Lanrenbnrg, Bruder Kourads von Franken, wird für den Ahnherrn gehalten, dessen Nachkommen sich erst seit 1158 nach der Burg Nassau nannten. Wie überall begann im 13. Jahrh., sobald jbic Landeshoheit errungen, das Theilen. So entstanden 2 Linien: 1) Die Otto nische im N., die in den Nieder- landen die Herrschaft Breda und in Frankreich das Fürstenthum Orange an der Rhone erbte, in den Niederlanden zur Generalstatthalterwürde und zum Königthum gelangte und 1815 die alten nassauischen Besitzungen gegen,»das Großherzogthnm Luxemburg wegtauschte, und 2) die Walramische im S., welcher König Adolf angehörte, die

2. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 834

1874 - Mainz : Kunze
834 Europa — Deutsches Reich. sich zwar in viele Linien theilte, aber schließlich 1816 den ganzen nassauischen Besitz in einer Hand wieder vereinigte, nachdem sie in der napoleonischen Zeit durch Mediatisirnugen und Säkularisationen einen namhaften Zuwachs von mainzischen, trierischen, Pfälzischen, hessischen ?c. Gebietstheilen, sowie die Herzogswürde erhalten hatte, 1866 aber ihr Herzogthum au Preußen abtreten mußte. — Orte iuhesseu: Kassel an der Fulda mit.fast 47000 E., Hauptstadt in schöner Umgebung (Wilhelmshöhe). Fritzlar a. d. Eder, Rotenburg und Melsungen a. d. Fulda, Eschwege, Ullendorf mit Salzwerken und Witzenhausen a. d. Werra, Karlshafen a. d. Weser sind kleine Städte in Niederhesseu; ebenso Rinteln a. d. Weser, in der ehemaligen Grafschaft Schanmbnrg, gewesene Universität. — In Ober- Hessen: Marburg a. d. Lahn. mit der von Philipp dem Großmüthigen gestifteten Universität, Elisabethskirche; Ziegenhain. — Im Fürstenthum (Bisthum) Fulda: Fulda mit Winfrieds Grab. Hersfeld. — Im Fürstenthum Hanau: der wichtige Fabrikvrt Hanan mit 20400 E., in der Nähe Wilhelmsbad; Gelnhausen und das schöne Städtchen Bockenheim bei Frankfurt. — Schmalkalden am Thüringerwald, ehemals heuuebergisch, hat wichtige Eisenwerke. — Frankfurt a. M. mit 91000 Einw. Erinnerungen ans alte Reich: Dom, Römer ?c. Paulskirche. Wissenschaftliche und Kunstinstitute. Handelsplatz. S. 221. Homburg vor der Höhe, Badeort. Orte in Nassau, das meist gebirgig, von Rhein und Main bespült, von der Lahn durchflössen, nur rauh auf dem Westcrwalde und einigen Hochstrichen des Tamms, sonst reich an Naturgaben und malerischen Gegenden, die Stätte der edelsten Rhein- weine und berühmter Heilquellen (S. S. 216): Wiesbaden mit 35500 E. Bieb- rich am Rhein. Außer Wiesbaden nur kleine Orte: Weilburg, Dillen bürg, Hadamar und Montabaur (mons Tabor) nördlich der Lahn, Limburg, Diez, Nassau und Ems an der Lahn selbst, Selters, Usingen, Idstein, Langen- schwalb ach und Schlau geubad auf dem Taunus, Höchst und Hoch heim am Main, Canb mit der Pfalz am Rhein. Den Rheingau ziert eine Reihe stattlicher Ortschaften: Eltville, Johannisberg mit sürstl. Metteruichschem Schlosse, Geisenheim, Rüdeöheim :c. In den nördlichen Gegenden viele Hütten- und Hammerwerke. 11) Nheinproviiiz oder Rheinland (5 Reg.-Bez.: Koblenz, Köln, Düsseldorf, Aachen, Trier), das eigentlich Rheinfranken heißen sollte, hat auf 490 O.-M. über 31/2 Mill. E., worunter 907000 (25°/o) Evangelische. Kleinere Theile, wie das Her- zogtum Eleve mit dem Fürstenthum Mörs, gehören schon seit 2 Jahrh. dem Hause Brandenburg; nen dazu gekommen sind: die pfälzischen Herzogtümer Berg u. Jülich, ein Theil des Heizogthums Geldern, kurtriersche, kurpfälzische und kurkölnische Gebiete, einige Grafschaften, Reichsstädte n. s. w. Eoblenz an Rhein und Mosel, starke Festnng, mit Ehrenbreitstein und Besatzung 32000 E., Hauptstadt der Provinz, ehemals triersche Residenz. Rechts vom Rhein: Neuwied, und in beträchtlicher Ent- fermmg a. d. obern Lahn Wetzlar, ehemals Reichsstadt und Sitz des Reichskammer- gerichls; links: Kreuznach a. d. Nahe, Bad. — Bonn mit 26200 E. und Uni- versität. Köln, im Mittelalter sehr bevölkert und reich, schadete der Stadt später ihr geistiger Stillstand; i. I. 1618 trieb sie die Protestanten aus, so daß 1400 Häuser leer wurden. In neuester Zeit wieder kräftig ausblühend, zählt sie bereits 129000 E.;

3. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 850

1874 - Mainz : Kunze
850 Europa — Deutsches Reich. b. Obcrhcfsen. Gießen a. d. Lahn mit 12200 E. und Universität. Kleine Städte sind: Friedberg in der Wetteran, ehemals Reichsstädtchen, in dessen Nähe Nauheim mit Kur- und Salzbrunnen; Butzbach gleichfalls in der Wetterau, Lau- terbach im Gebiete der Freiherrn von Riedesel, Schlitz ganz im Osten, Büdingen Sitz eines Jsenbnrgischcn, und Lich Sitz eines Solmsischen Fürsten. c. Rheinhessen, die bevölkertste Provinz, denn sie hat 250000 Bew. (fast zur Hälfte Katholiken) auf 25 Q.-M., also 10000 auf 1 Q.-M. Mainz mit 54000 E. (darunter 16000 Protest.); gegenüber und als Festung zu Mainz gehörig Kastel (mit 5200 E). Worms, ehemals Reichsstadt, mit 14500 E. Alz ei. Oppenheim. Ingelheim. Bingen an der Nahemündung. 36, Reichsland Elsaß-Lothringen. Es ist der linksrheinische Theil des Oberrheinthales und ein Theil der lothringischen Hochebene jenseit des Wasgenwaldes, reich an Getreide, Oel, Tabak, Obst, Wein und mit sehr bedeutender Industrie, namentlich Web- (im Elsaß) und Eisen-Jndnstrie (in Lothringen). Von seinem Flächenraum gehören etwa 63 Q.-M. der Tiefebene, 45 dem Gebirge, 155 der Hochebene und dem Hügellande an. Die Bevölkerung ist deutsch- allemannischen und (im Moselgebiet) fränkischen Stammes; an den Grenzstrichen, namentlich in Metz und Umgebung leben ca. 220000 Franzosen.*) Sie ist überwies gend römischen Bekenntnisses (unter den Bischöfen von Straßburg und Metz); nach der franz. Zählung von 1866 gab es im Reichslande bloß etwa 15°/o Evangelische, die Zählung von 1871 weist indes 17^°/» (270700) suuter dem Oberkonsistorium zu Straßburg) auf. Zahl der Juden 41000. """In Bezug auf Volksbildung nahm Elsaß- Lothringen in Frankreich den ersten Rang ein, dagegen im Deutschen Reiche steht es weit hinter den übrigen Staaten desselben znrück. Es ist indes durch die bisherige Verwaltung bereits ein kräftiger Anfang zur Hebung uamentlich anch des Volksschnl- Wesens gemacht worden, und sicher wird die 1872 wiederhergestellte deutsche Hochschule zu Straßburg einen großen und wohlthätigen Einfluß auch auf die Verbreitung deut- scher Bildung und Kultur im Reichslande üben. Man hat aus dieseu alten deutschen Ländern, der Heimat eines Ottfried, Twinger, Tauler, Gailer, Speuer, Brand, Fischart, Mofcherosch, Pfeffel, Oberlin, Schöpflin, Aug. und Ad. Stöber, Spach, Hackenschmidt:c., keinen neuen deutschen Kleinstaat gemacht, sondern dieselben alsuumittelbaresreichs- laud mit dem Deutschen Reiche vereinigt und uuter die Regierung der Reichsbehörden (Bundeskanzleramt und Reichstag) gestellt; die Staatsgewalt in Elsaß-Lothringen, das seit dem 1. Januar 1872 auch in die gemeinschaftliche Zollgrenze des Reiches einbe- zogen ist, übt der Kaiser aus. Die nene politische Grenze zwischen Deutschland und Frankreich folgt im allgemeinen der Sprachgrenze; doch war man aus militärischen *) Eher weniger, als mehr; denn eine genane Angabe über die Anzahl der Fran- zosen zu machen, ist gegenwärtig unmöglich. Sicher ist, daß eine starke Auswanderung nach Frankreich das französische Element stetig verringert. Daraus erklärt sich auch die Abnahme der Bevölkerung (beim Abschluß des Frankfurter Friedens nach der französischen Zählung von 1866: 1,597000 Bew., nach der Zählung von 1871 : 1,549000). Etwa 200 Q.-M. sind rein deutsches, 18 gemischtes und 45 rein französisches Gebiet.

4. Die neueste Zeit - S. 270

1886 - Mainz : Kirchheim
270 Kulturkampf. Die preußische Regierung lenkt etwas ein. brück und Paderborn Bistumsverweser gewählt, welche die Staatsregierung anerkannte, und im Jahre l 881 erfolgte die definitive Besetzung der Stühle von Trier, Fulda, Osnabrück, Breslau und Paderborn. Um dieselbe Zeit wurde uuch der erzbischöfliche Stnhl von Freiburg besetzt, mit welchem die badische Regierung unter Zustimmung der Kammern eine leidliche Regelung der kirchlichen Verhältnisse abschloß. In den noch besetzten Diözesen E r m l a n d, Kulm und Hildesheim blieb die Sperre bestehen. Die im Auslande lebenden Bischöfe von Köln, Po sen-G nesen , Münster und Limburgs) blieben nach wie vor von der Verwaltung ihrer Diözesen ^ausgeschlossen. Über der zudem noch unvollständigen Besetzung der bischöflichen Sitze konnte nicht in Vergessenheit geraten , wie überaus beengt auch jetzt noch die Lage der neuen Kircheusürsteu und ihrer wenigen Amtsbrüder war, welche im ersten Jahrzehnt des Kulturkampfes der Absetzung entgingen. Jeder Todessall, der eine neue Lücke in die Reihen des Klerus riß, brachte greifbar die Thatsache zum Bewußtsein, daß die Bischöfe nicht einmal einen Kaplan ernennen , geschweige denn eine Pfarrei besetzen konnten. Die Erziehung des Klerus in Preußen war unmöglich, da die bischöflichen Seminare geschlossen blieben; den Hunderten junger Priester, welche seit Ausbruch des Kulturkampfes •die heiligen Weihen in Süddeutschland oder im Auslande erhalten hatten, blieb die Wirksamkeit in der Heimat trotz des drückenden seelsorglichen Notstandes verschlossen; wenn die Verwaltung hier und da ein Auge zudrückte, so geschah dies im Widerspruch mit gesetzlichen Forderungen, deren Uudiirchführbarfeit längst sich erwiesen hatte. Alle Bemühungen des päpstlichen Stuhles, alle Petitionen des katholischen Volkes, alle Anträge der Centrumspartei, eine Änderung in der kirchlichen Notlage zu schaffen, sind bis jetzt erfolglos geblieben. So schleppt sich der Kulturkampf von einem zum andern Jahre hin und Gott mag wissen, wann der Friede eintritt. Auch im Großherzogtum Hessen begann unter dem Ministerium Hoff mann (1872) der Kulturkampf. Seine erste 1) Die Bischöfe von Münster und Limburg durften später wieder in ihre Diözesen zurückkehren. Die Erzbischöfe von Posen und Köln wurden als Kardinäle nach Rom gerufen; an die Stelle des letzteren trat der Bischof Philipp von Ermland — mit welchem der Kulturkampf s. Z. begonnen hat. Zum Erzbischof von Posen wurde in diesen Tagen Propst Dinder von Königsberg durch Leo Xiii. im Einvernehmen mit der preußischen Regierung ernannt.

5. Kleine Schulgeographie - S. 78

1841 - Mainz : Kunze
78 Europa. deutsche freie Reichsstadt jetzt franz. Festung mit herrlichem Münster u. 58000 E. Colmar u. die wichtige Fabrikstadt Mühlhausen an der Jll — 15. Insel Corsika, sehr gebirgig. Ajaccio an der Küste, Napoleons Geburtsort. Welche Seeplätze sind nun die wichtigsten für den Handel? welche für Kriegsflotten? wie sind die genannten Städte nach Stromgebieten zu vertheilen? wie folgen die größten ihrer Be- völkerung nach? — Auswärtige Besitzungen. — In Amerika: die west- indischen Inseln Martinique u. Guadeloupe ; die Colonie Cayenne in Südamerika — in Ostindien: die Stadt Pondichery — in Afrika: Insel Bourbon, einige Niederlassungen in Senegambien, und Algier. V. Deutschland. Es liegt zwischen 45 u. 55° der Breite, und ist 11600 Hhm. groß; hievon haben Oestreich und Preußen 6912 inne, also 'über die Hälfte. Oie Zahl der Bewohner ist nahe an 39 Miss., worunter 350000 Juden. Grenzen, Gebirge, Flüsse u. s. w. sind schon vorhin durchgenommen, also hier Ueberblick des Ganzen. Natürliche Abtheilung. Alpenland — Land der Oberdonan bis zur Mündung des Inn — der Elbkessel bis zum Austritt des Flusses am Erzgcbirg — Neckar- u. Mainland bis Heidelberg u. Frankfurt — das obere Rheinland bis Bingen — das mittel- u. niederrheinische Bergland bis Bonn — das Harz- land — das obere Wesergebiet zwischen Rhön, Rodlager u. Sol- ling — das erzgebirgisch-thüringifche Stufenland — das nördl. Flachland, das im Osten am breitesten ist. Deutschland ist ge- birgiger und hat mehr Naturschönheiten als Frankreich. See höhe verschiedener Thäler u. Ebenen. München u. Ulm 1600 Fuß, Augsburg 1460, Salzburg 1400, Regensburg 1100, Nürnberg 1080, Hildburghausen 1060, Tübingen 978, Passau 900, Fulda 838, Bamberg 790, Basel und Stuttgart 760, Würzburg 650, Brünn u. Prag 590, Wien beinah 500, Cassel u. Göttingen 480, Trier 415, Breslau u. Leipzig 400, Dresden 280, Mainz 256, Coblenz 190, Hannover 140, Berlin u. Cölln

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 561

1855 - Mainz : Kunze
559 Deutscher Bund — Statistisches. Statistisches. Vor den Revolutionskriegeu bestand das deutsche Reich a) ans 10 Kreisen, nämlich: Oestreich, Baiern, Schwaben zwischen Lech und dem obern Rhein, Franken, Oberrhein nur ein Nordstück der Vogesen nebst Hessen begreifend, Nieder- oder Churrhein die 4 Churstaaten Pfalz, Mainz, Trier und Cöln enthaltend, Niedersachsen oder Ostfalen nebst Holstein und Mecklenburg, Obersachsen, d. b. Thüringen, Meißen, Brandenburg und Pommern, West- falen d. h. das westl. Altsachsen nebst Stücken links vom Unterrhein und sogar Lüttich, Belgien oder östreichisches Niederland, auch burgundischer Kreis genannt; und b) ans den 4 Nebenländern Böhmen, Mähren, Schlesien, Lausitz. — Zum Kaiser halte man seit 1437 stets den Erbfürsten Oestreichs gewählt. Sobald dieser zu Frankfurt gekrönt war, hieß er: Von Gottes Gnaden er- wählter römischer Kaiser, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, in Germanien König. Hatten die Wahl' oder Churfürsten (küren d. h. wählen) den Sohn ihres Kaisers als künftigen Nachfolger anerkannt, so ward derselbe römischer König betitelt. — Es gab 2 höchste Reichsgerichte, den Reichs - Hofrath zu Wien und das R ei ch s ka m m e r g e ri ch t zu Wetzlar. Die Reichs- stände (d. h. alle unter dem Kaiser unmittelbar stehende fürstliche und städtische freie Regierungen) hatten eine kleine Reichsstener zu zahlen, nämlich Kam mer- ztet er zur Erhaltung des Kammergerichts, und Römermonate für etwaige Reichskriege und außergewöhnliche Fälle; das Verzeichniß derselben hieß Ma- trikel. — Unter dein Kaiser standen: 1) die Churfürsten, anfangs 7, später 8, nämlich die geistlichen Mainz, Trier, Cöln, und die weltlichen Sachsen, Pfalz, Brandenburg und Hannover; Böhmen hatte auch eine Chur, sein Fürst war aber der östreichische, der Kaiser selbst. 2) Die übrigen 28 geistlichen Fürsten, sowohl Erzbischöfe als Bischöfe und gefürstete Aebte; 3) die übrigen weltlichen Fürsten, mehr als 40 au der Zahl, nämlich Herzöge, Markgrafen, Landgrafen und Fürsten; 4) über 51 kaiserlich freie Reichsstädte, zu denen in früherer Zeit noch mehrere in Elsaß, Lothringen und Niederland ge- hörten; 5) über 30 Aebte, Aebtissinnen und Pröbste, abgetheilt in die rheinische und schwäbische Klasse; 6) über 70 regierende Reichsgrafen in schwäbische, fränkische, wetterauische und westfälische Klasse abgetheilt; 7) viele Reichsritter, d. h. solche Freiherrn, die nicht einem Fürsten Unterthan geworden, jedoch kein Stimmrecht in Reichssacheu hatten, in 3 .Passen: Franken, Schwaben und Rhein. Die übrigen alle beschickten den Reichstag zu Re- gensburg. Hier berathschlagte man getrennt im chnrfürstlichen, fürstlichen und städtischen Collegium. Dies änderte sich durch wiederholtes Mediatisiren im Reichsdeputations- Hauptschluß 1803, und bei der Stiftung des uapoleonischen Rheinbunds 1806 so, daß der deutsche Bund 1815 nur von 38 Mitgliedern unterzeichnet zu werden brauchte. Geistliche Regieruugen hatten gänzlich ausgehört, und 83 fürstliche, gräfliche und reichsfreiherrliche Häuser (mit etwa V/2 Mill. Unter- bauen) blieben mediatisirt. Die geographische Uebersicht, ehemals ein Chaos, ist also jetzt viel leichter. —

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 212

1831 - Mainz : Kunze
212 des berühmten Ritters Franz von Sickingen, der auf seiner Burg Land- stuhl, zwischen Kaiserslautern und Zweibrücken, im Kriege gegen Trier und Hessen einen zu frühen Tod fand. — Marburg und Gießen an der obern Lahn, Universitäten. — Wetzlar an der mittlern Lahn, ehmals Reichsstadt und Sitz des Reichskammergerichts. — Nieder- selters, Dorf im S. der Lahn mit Gesundbrunnen. Vom Selters- wasser werden jährlich fast i»/2 Million Krüge gefüllt. — Nassau, Städtchen an der Lahn, 2 gute St. oberhalb des Bades Ems, ist merk- würdig wegen der 2 Burgtrümmer; die eine oben auf dem Berge ist Burg Nassau, Stammschloß der fürstlichen Familie, und die andere auf tiefer liegendem Vorsprung die Burg Stein, woher der Baron v. Stein, ehmaliger preußischer Minister. — Coblenz, starke Festung mit 4.2000 E. in herrlicher Gegend, wo der Rhein die Mosel aufnimmt. Ueber die Mosel führt eine steinerne und über den Rhein eine Schiff- brücke, wodurch die Stadt mit Ehrenbreitstein verbunden ist, dessen Veste auf beträchtlichem Felsen liegt. — Reuse, 2 St. oberhalb Coblcnz links am Rhein, wo die Uferfläche zwischen Strom und Bergen breit genug ist, um eine große Versammlung halten zu können. Deshalb und weil ehedem die Besitzungen der rheinischen Churfürsten Pfalz Mainz Trier und Köln sich hier berührten (Rense selbst war kölnisch), hielt man ehemals daselbst wichtige Zusammenkünfte, wo die 7 Churfürsten auf steinernem von 7 Gewölbpfcilern gestützten Hochsitz Platz nahmen, und öffentlich den neugewählten König der Deutschen dem umhcrgela- gerten Volke zeigen konnten. Dieser Sitz, Königstuhl genannt, ist in den neuesten Kriegen mit Frankreich zerstört worden. Zum erstenmal versammelte Balduin, Erzbischof von Trier, die Churfürsten zur Wahl seines Bruders Heinrich 1508 auf dem Königstuhle zu Reuse und zwar wie die Gesta Baldami sagen, nach alter Gewohnheit. Kaiser Max war der letzte, der dort auf seiner Reise zur Krönung nach Aachen von den Churfürsten gezeigt und in Eid und Pflicht genommen wurde. — Bonn, links am Rhein mit 10774 E., Geburtsort des Musikers Beethoven, und Preußens Rheinuniversität. Schräg gegen Bonn über erhebt sich das Siebengcbirg, dessen Anblick die ganze Gegend verschönert. Im Mosel- und Saarlande: — Tüll an der Mosel, mit einer der größten ehrwürdigsten Kirchen. — Nancy an der Meurthe, Hauptstadt von Lothringen, 28400 E., Schlacht 1477. — Metz, mit 45000 E. Starke Festung, vor 5 Jahrhunderten noch deutsche Reichs- stadt. — Trier, ehmaliger Sitz eines Erzbischofs im schönen Mosel-

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 211

1831 - Mainz : Kunze
211 Residenz eines hessischen Landgrafen. — Kronberg, am Fuße des Altkönigs, fast 2 M. von Frankfurt, mit vorzüglicher Obstzucht. Ge- gen N. durch die größte Höhe des Taunus gedeckt, hat der Ort eine warme Lage und ragt aus einem Walde von Obstbäumen und süßen Kastanien. Nicht weit davon liegen die malerischen Ruinen der Schlös- ser Königstein und Falkenstein. — c) Mittelrhein mit Lahn und Mosel. Mainz, 4 Postm. von Frankfurt, 66 von Paris, 22 von Köln, am Fuß und Abhang einer nah an den Strom tretenden Höhe, sonst der Sitz des ersten geistlichen Fürsten Deutschlands, jetzo darmstädtisch und zugleich Bundesfestung; mit 27000 E. ohne die Besatzung. Die Schiffbrücke über den Rhein, welche die Stadt mit der gegenüber ge- legenen Veste Cassel (Castell) verbindet, ist 745 Schritte lang, und ruht auf 47 Pontons. Mainz war die Wiege der Buchdruckerci, wel- che Johann Gen6fleisch zum guten Berg (so hieß zu Mainz sein Haus) 1436 in Strasburg erfunden und bald darauf in seiner Vaterstadt ausgeübt hat. Peter Schösser half die Erfindung vervoll- kommnen. Auch Mainz gehörte vom 15. bis ins 15. Jahrhundert zu den freien Städten, und war nahe daran, kaiserlich freie Reichsstadt zu heißen, als ein unglücklicher Zwist zwischen der Gemeine und den Ge- schlechtern (Plebejern und Patriziern) ihr Inneres zerrüttete, und bald darauf Erzbischof Adolf (aus dem Hause Nassau) sie durch Verrath 1462 unterwarf. Da wurden die Privilegien der Stadt vernichtet. — Wies- baden, am Fuß des Taunus mit Heilquellen, Hauptort des Herzog- thums Nassau. Der Fürst aber residirt unweit davon im Schlosse Bi- berich am Rhein, 1 St. unterhalb Mainz. Unterhalb Biberich im weinreichen Rheingau liegt eine Reihe wohlhabender Ortschaften. Die vorzüglichsten Weine daselbst wachsen bei Kidrich am Gräfenberg, bei Hattenheim oberhalb des Markbrunnen, am Steinberge beim ehemaligen Kloster Eberbach, am Schloß Johannisberg, bei Rüdesheim und As- manshausen; auch der von Hochheim nahe der Mündung des Main, wird zu den ersten Rheinweinen gezählt. — Bingen, an der Mün- dung der Nahe. Die Gegend umher gehört zu den prächtigsten am Strome. — Kreuznach an der Nahe, 2 St. von Bingen aufwärts, schön gelegen, gewerbreich. Unfern die Trümmer des Rheingrafensteins (Stein heißt so viel als Burg) und der Ebernburg, ehemals Schlösser 14 *
   bis 8 von 8
8 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 8 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 8
9 0
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 1
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 2
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 1
42 1
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 0
4 0
5 5
6 0
7 2
8 2
9 3
10 2
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 4
17 6
18 1
19 0
20 0
21 0
22 0
23 5
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 3
33 0
34 1
35 0
36 2
37 0
38 0
39 1
40 2
41 1
42 0
43 0
44 7
45 4
46 0
47 0
48 1
49 0
50 0
51 2
52 2
53 0
54 0
55 0
56 3
57 3
58 0
59 2
60 8
61 3
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 2
68 5
69 4
70 0
71 0
72 3
73 8
74 3
75 0
76 3
77 0
78 0
79 0
80 20
81 0
82 1
83 3
84 0
85 3
86 5
87 0
88 0
89 0
90 2
91 0
92 4
93 0
94 2
95 0
96 5
97 0
98 3
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 14
1 0
2 2
3 0
4 3
5 2
6 3
7 2
8 0
9 4
10 0
11 0
12 1
13 1
14 7
15 0
16 0
17 0
18 2
19 4
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 24
26 1
27 0
28 0
29 0
30 3
31 1
32 3
33 1
34 0
35 0
36 19
37 0
38 3
39 2
40 2
41 0
42 0
43 0
44 2
45 0
46 0
47 4
48 0
49 0
50 1
51 0
52 0
53 2
54 2
55 9
56 1
57 1
58 0
59 9
60 0
61 1
62 2
63 0
64 0
65 0
66 4
67 3
68 4
69 0
70 47
71 0
72 1
73 1
74 0
75 3
76 0
77 1
78 6
79 1
80 21
81 15
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 3
91 2
92 1
93 33
94 1
95 0
96 12
97 27
98 2
99 0
100 2
101 0
102 1
103 3
104 0
105 4
106 1
107 0
108 0
109 0
110 0
111 1
112 1
113 0
114 0
115 0
116 1
117 0
118 2
119 5
120 0
121 3
122 5
123 0
124 2
125 1
126 0
127 2
128 0
129 0
130 1
131 1
132 0
133 3
134 0
135 2
136 3
137 0
138 0
139 17
140 5
141 0
142 7
143 3
144 8
145 4
146 0
147 8
148 1
149 0
150 0
151 4
152 2
153 6
154 2
155 0
156 6
157 2
158 1
159 1
160 0
161 4
162 0
163 0
164 0
165 2
166 1
167 0
168 0
169 0
170 1
171 8
172 16
173 2
174 7
175 4
176 2
177 6
178 0
179 1
180 0
181 0
182 6
183 8
184 1
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 6
192 1
193 0
194 2
195 0
196 1
197 1
198 1
199 22