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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 224

1874 - Mainz : Kunze
224 Mittel- Europa. Pflichttreu und hochbegabt, unerschütterlich in Acht und Bann, des gebeugten Vater- laudes ungebeugter Sohn und Mitbefreier". Das schöne Lahnthal hat viel Sehens- werthes, nichts aber, was so herzerhebend wäre, wie dies stille Grab; denn was die Inschrift sagt, ist die lauterste Wahrheit. In unfern Tageu hat ihm das deutsche Volk eiu würdiges Denkmal gesetzt; das im Juli 1872 enthüllte Standbild, einwerk des Bild- Hauers Pfuhl, erhebt sich auf einem Bergvorsprung in der Nähe des St. Nassau. C o b l e n z, starke Festung in einer der herrlichsten Gegenden Deutschlands. Ueber die Mosel führt eine stei- nerne und über den Rhein eine Schiffbrücke, wodurch die Stadt mit Thal-Ehrenbreitstein ver- Kunden ist, dessen Feste auf beträchtlichem Felsen liegt. Diese mitgerechnet hat die Stadt 32,000 E. Bädeker, Verfasser der beliebten musterhaften Reisehandbücher, war aus Coblenz. Rhense, ein Dorf2 St. oberhalb Coblenz linksam Rhein, wo die Uferfläche zwischen dem Strom und den Bergen breit genug ist, um eine große Versammlung halten zu können. Deshalb und weil ehedem die Besitzungen der rheinischen Kurfürsten Pfalz, Mainz, Trier und Köln sich hier berührten (Rhense selbst war kölnisch), hielt man ehemals daselbst wichtige Zusammenkünfte, wo die 7 Kurfürsten auf steinernem, von 7 Gewölb- Pfeilern gestütztem Hochsitz Platz nahmen, und öffentlich den neugewählten König der Deutschen dem nmhergelagerten Volke zeigen konnten. Dies deutsche Heiligthnm, Königs- stuhl genannt, wurde 1794 von den Franzosen zerstört, neuerdings aber wieder herge- stellt. Der 1338 unter dein bairischeu Ludwig gestiftete Kurvereiu zu Rhense hatte den Zweck, die nationale Selbständigkeit gegen die Uebergriffe des Papstes und Frankreichs zu wahren. — Bonn, Preußens Rheinuniversität, liuks am Rhein mit 26,200 E. und einer Statue Beethovens; er war ein Bonner, desgleichen K. Simrvck, der glück- lichste Erneuerer der Nibelungen und des Parcival, und der Dichter Kinkel. Das Grab Niebuhrs (1831 gest.) hat Rauch mit Reliefs geziert. Dem biedern Patrioten E. M. Arndt, der lauge hier gelebt und als neunzigjähriger Mann 1860 hier gestor- den, wnrde 1865 anf dem „alten Zoll" ein würdiges Deutmal gesetzt. Schräg gegen- über erhebt sich das Siebeugebirg, dessen Anblick die ganze Gegend verschönert. 3) Im Mosel- und Saarlande: Zw ei brücken, ehem. Residenz der Herzoge von Pfalz-Zweibrücken. An der Saar die nach dem Fluß benannten Orte: Saar bürg, altdeutsches Aussehen, an der Eisenbahn von Straßburg nach Lünstadt (Lnneville) und Nanzig (Nancy) a. d. Murthe, Saar-Union, das vereinigte Bockenheim-Saarwer- den. Saargemünd mit großer Tabaksdosen-Fabrikation: diese 3 reichsländisch; Saarbrücken, Gefecht am 2. und Schlacht am 6. Aug. 1870 (Höhen von Spei- chern), Saarlouis, Festung, Saar bürg: diese 3 preußisch. — Weiter westlich: Nanzig, die alte Hauptstadt Lothringens, 60,000 E.; Schlacht 1477, und^Tnll (Tonl) a. d. Mosel, mit ehrwürdiger Kirche — beide jetzt französisch; Metz a. d. Mosel mit 51,000 E.; die „Juugsrau Metz", eine der stärksten Festungen Europas, ergab sich am 27. Oct. 1870 mit 180,000 Mann nach Ivwöchentlicher Belagerung den deutschen Heeren; vor dem Verrätherischen Uebersall durch die Franzosen 1552 war Metz eine Reichsstadt, dann 313 Jahre ein srauzös. Trutz-Deutschland. Die Schlachtfelder von Courcelles (östl.), Vionville und Gravelotte (westl.) erinnern an die denkwürdigen blu- tigen und ruhmreichen Tage des 14., 16. und 18. Aug. 1870. Diedenhofen, Festung. — Trier, im schönen Moselthale, 21,800 E., sonst Sitz eines erzbischöflichen Kurfürsten, jetzt preußisch. Interessanter als der hl. Rock ohne Naht die merkwürdigen

2. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 424

1874 - Mainz : Kunze
424 Asien das Land. land Jün-Ling (d. i. Wolkengebirg) auf, das in südsüdwestlicher Richtung bis au die südlichste Biegung des Jantse sich ausbreitet und eine uuüber- steigliche Wand zwischen China und Tibet bildet, so daß aller Verkehr zwischen den beiden Ländern auf dem weiten Umwege zum Hoangho und Knku-Noor stattfindet. Am nördlichen Bogen des Hoangho bleibt eine Lücke in der Ostumwallung Jnnerasiens, so daß man hier, ohne ein Randge- birg überschreiten zu müssen, unmittelbar aus der Mongolei in das chine- fische Tiefland herabsteigen kann; hier schützte die berühmte chinesische Mauer das letztere, bis im 13. Jahrhundert die Mongolen unter ihrem Dschingis- Chan Temudschin von ihrem Plateau über dieselbe herabstürmten. Vom Jün-Ling lagert sich das Hochland seitwärts weit in China hinein; seine Ausläufer heißen nördlich des Jantse Pe-Ling, südlich des Jantse Nan-Ling (letzteres die eigentliche Heimat des Thces). Das Gebiet zwischen dem Jantse und dein So.-Ende des Himä-laya wird ausgefüllt durch das noch gänzlich unbekannte Gebirge S inesch an, dessen Hochgipscl vielleicht wenig unter der Höhe der Himalaya-Gipfel bleiben und das in seinen südlichen Ausläufern die hiuteriudische Halbinsel in einer Reihe von Meri- dianketten durchzieht, deren mittlere die zinnreiche Halbinsel Malakka bildet. Zwischen diesen Parallelketten liegen die fruchtbaren Längenthäler der hintmndischen Ströme, von denen jedes die Grundlage eines eigenen Staates bildet. Anmerk. Nan heißt so viel als südlich und Pe nördlich, also Nanking so viel als südliches Gebirg. Das vorderasiatische Hochland ist durch den Hinduküsch und durch die Hochlandsenge zwischen Balch und Altok mit dem hinterasiatischen ver- buudeu und umfaßt die 3 Hochländer Iran, Armenien und Klein- asien; wie sein Flächeninhalt etwa nur *3 von dem des hinterasiatischen umfaßt (60000: 160,000 Qm.), so sind auch seine Höhenverhältnisse viel unbedeutender. 1) Vom Sw.-Ende des Hinduküsch (Hilmendquelle) ziehen sich in west- licher Richtung weiter die Berge von Herat und Chorasan, bei den Alten gleichfalls Par opamifus genannt, Höhenzüge, die von Iran aus betrachtet kaum noch als Gebirge erscheinen; mit der nördlich vorliegenden Tiesebene von Turau stehen sie durch tiese, enge Schluchten in Verbindung, um deren Besitz seit ältester Zeit heftige Kämpfe zwischen den ansässigen Jraniern und den nomadisirenden Turauiern geführt werden. — Gleichsam als Fortsetzung dieser Bergreihen, jedoch weit höher, liegt südl. des Kas- pifchen Meers das von O. nach W. über 60 M. lange Elburs-Gebirge (Alb ors) mit dem 6628 m. hohen Schneegipfel Demawend, dessen Krater Schwefel aushaucht. Von Süden her ist sein Anblick nicht so bedeutend, als von der Nordseite, wo es in das tiefliegende 8 Meilen breite herrliche Userland des Kaspischen Meers ziemlich steil abfällt.

3. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 430

1874 - Mainz : Kunze
430 Asien - das Land. 2500 m. aufsteigen. Der 5—6 Mln. breite Küstengürtel ist dürr und nur durch unregelmäßige Winterregen dürftig befruchtet, während weiter im Innern, da wo reichliche und regelmäßige Sommerregen sich ergießen, Herr- liche Kulturlandschaften sich finden. 5) Weit südlich vom Himalaya liegen auf der Halbinsel diesseit des Ganges die Gebirge Vindhya und G hats. Das Vindhya begleitet, ohne sich bedeutend zu erheben, auf der rechteu Seite die Nerbudda uach Westen, indem es nordwärts durch die Terafse von Malwa zum Tieflande des Mittlern Ganges sich abdacht und dessen rechtes großes Stromgebiet im Süden abgrenzt. — Die Ghats (— Gassen, also Gebirg der Pässe oder Qnerthäler) umrahmen auf 2 Seiten das Platean von Dehrn Durch die untere Nerbudda vom Vindhya getrennt, streichen sie in mäßiger Höhe (12—1500 m-), mit Hochwald bedeckt, längs der Westküste der Halbinsel 160 Meilen hin. Mit den höchsten Gipfeln endet der Gebirgszug im Südeu, nämlich mit dem malerischen, aber wenig zugänglichen, von einem Wald- und Sumpfgürtel (ähnlich dem Terai des Hinmlaya) umgebenen Nil-Gerri oder Blaugebirg, dessen einer Gipset, der Dodabetta, 2600 m. hoch ist. Nordwestlich legt sich an das Nilgerri oder Nilagiri die Hochplatte von Mysore (Meißur^, südlich fällt aber das Nilgerri, dem der Kavery entströmt, zur Tiese Gap hinunter, wo Coimbator liegt, und steigt nochmals zum 1900 m. hohen Ali- Giri, bevor es die 1300 m. hohe Felsptatte des Cap Comoriu bildet, vou der ein starker Bach nach mehreren reizenden Sprüngen ins Meer fällt. Nördlich des 17. Grades ist Trapp und Basalt in und zu Seiten der Ghats viel- fach anzutreffen, manche solcher Kegel wurden von jeher zu Bergfesten benutzt. Der Abfall des schönen Gebirgs nach Westen ist kurz, zur schmaleu Küste Malabar oder Malayala sogar steil; die östliche Abdachung legt sich zu den 690 bis 800 m. hohen Plateauflächen Dekans hinab, die vom Godavery, Krischua und Kavery durchflössen werdeu. Meistens hat das Plateau im Osteu niedre und zugängige Nandgebirge von etwa 1009 m. Höhe. An diese sogenannten östlichen Ghats stößt die etwa 25 Meilen breite, größtenteils unnahbare Flachküste des bengalischen Golfs, die südlich des Krischnafluffes Koromandel, nördlich davon das Land der Cirkars heißt. Der Gebirgs- charakter der Südspitze der Halbinsel erscheint auch auf der benachbarten Insel Cey- lon, wo der Adams-Pik 2435 m. hoch sich erhebt. 6) Tie Halbinsel Kamtschatka wird von 2 Bergzügen gebildet,von denen der Wests, als Ausläufer des Stanowoi-Chrebet betrachtet wer- deu kann, der östl. dagegen, vulkanisch und nur in der Südhälfte der Halb- infel auftretend, als Fortsetzung der Vulkanreihe der Almuten erscheint; der höchste der 38kamtschatkischen Vulkane, die Kljuts ch e wsk aja Sopka 4885 steigt unmittelbar über der Küste auf. In den Kurilen und in den schönen, malerischen Vulkankegeln der Japanischen Inseln setzen

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 439

1874 - Mainz : Kunze
Asien — d i e Sprachen. 439 veranlaßt. — An Manchfaltigkeit der Produktion übertrifft der indische Boden wohl jeden andern. Mit Ausnahme weniger Landstriche ist Vorder-Jndien von unzähligen Flüssen bewässert und vor der Dürre bewahrt, woran Persien leidet; selbst die heißen Südküsten werden durch Monsuns und starke Regen erfrischt. Das dortige Lieblings- getreide ist der Reis, der mit Baumwolle, Ingwer, Indigo je. die Sommerernte liefert, während unsere europäischen Getreide- und Gemüsearten die Winterernte geben.*) Unter den uutzbareu Hölzeru wird das Bambusrohr viel erwähnt; auf Ceylon wachsen Kokospalmen neben dem Zimmetbaum, und auf den noch heißeren südöstlichen Inseln Gewürznelken und Muskatuüffe. Das harte Tikholz Indiens und seiner Inseln ist für den Schiffsbau sehr wichtig, da es allein dem Bohrwurm des indischen Meeres wider- steht, wie unter den feineu Hölzern das duftige Sandelholz vor allen genannt zu werden verdieut. Indiens Diamanten sind so berühmt als die Perleu des persischen Meeres. Von der ostindischen Thierwelt, der reichsten der Erde, verdient der Elephant, der an Größe und Klugheit seiue Brüder in Afrika übertrifft, vorzüglich genannt zu werden; mau hat ihn dort schon in ältesten Zeiten gezähmt und selbst zum Kriege ge- braucht. Dagegen hat Indien auch schädliche und reißende Thiere in Menge, wozn besonders der furchtbare und große bengalische Tiger, „der Herr der Wege und der Thiere," gehört. Die Natur ist dort reich in allem, im Schädlichen wie im Nützlichen. Verschiedenheit der Bewohner, Sprachen u. s. w. Die Bewohner, deren Anzahl aus 794 Millionen geschätzt wird, ge- hören verschiedenen Rassen an. Meistens haben diese Rassen ihre uralte Heimat noch hentzntag inne, außer daß durch Eroberungs- und Wander- züge einige Völker versprengt wurden und somit hie und da Menschen ver- schiedenen Stamms auf demselben Boden neben einander Hausen, was na- mentlich in Persien und Vorderasien der Fall ist. Wo sie aber auch ver- mischt leben, sind sie doch gewöhnlich an ihrem Aenßern, an der Sprache und am Gottesdienst zu erkennen. Die Sprachen sind folgende: 1) Die des großen chinesischen Stammes, zu welchem die Chinesen und die diesen in Sprache und Sitten nah verwandten indochinesischen Völker der Halbinsel jenseit des Ganges (mit Ausnahme von Malakka) gehören. Sprachen dieses Stammes haben fast ohne Ausnahme einsilbige, unveränderliche Wnrzeln oder Wort- formen, deren jede mit einem eigentümlichen Zeichen geschrieben wird (Wortschrift, also kein Alphabet); der Beziehungsansdruck erfolgt durch verschiedenartige Stellung der Wurzelu zu einander. So besteht der ganze Sprachsatz aus etwa 4—500 Wörtern und eben so vielen Schriftzeichen oder Charakteren für diese, welche in verschiedener Weise geordnet und zusammengesetzt werden können. Man nennt diese Sprachen ein- s i l b i g e oder i s o l i r e n d e. 2) Die ural-altaisch en oder finnifch-tatarischen (scythischen) Sprachen; nämlich: a) japanisch und koreanisch; b) tungufifch (östl. des Jeniffei bis zum Meere — Sprache und Bevölkerung durch Vermischung mit den Russeu vielfach *) Auch das Laud am untern Euphrat hat Doppelernten.

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 476

1874 - Mainz : Kunze
476 Asien — Vorder-Indien. Wichtiger als Timor, das Regenmangel hat, sich deshalb an Vegetationskraft nicht mit den westlichen Snndas vergleichen läßt und schon den Uebergang von der indischen Natnr zu der nenholläudischen darstellt, sind die zahlreichen Molukken. Namentlich merken wir die von Gewürznelken dustende, eines gesunden Himmels sich erfreuende Amboina, oder Amboua (dessen gleichnamige Hauptstadt, 14000 E. Sitz des Mo- lukkengouverneurs), die mit einigen benachbarten kleinen Jnselchen (Harakn, Sapa- rua, Nusalautze.) lange Zeit fast alle Gewürznelken erzeugte, die in der ganzen Welt ge- braucht werden; ferner diemuskat-Jnfelgruppeder Ba ndas, die an Pflanzenreichthum fast mit Java wetteifernde Dschilolo, die westlich davon liegende Ternate mit einem 1750 m. hohen Vulkan, 20. Schließlich ist des Spanischen Ostindiens zu erwähnen, nämlich der großen Inselgruppe der Philippinen, nordwärts von den vorigen. Von dem ersten Welt- umsegler, der hier auf Mangtan (neben der größeren Insel Cebn) ermordet wurde, 1521 eutdeckt, nahmen die Spanier sie 1571 (unter Philipp Ii.) in Besitz. Von Natur reich ausgestattet, von etwa 6 Mill. Menschen, nämlich Negritos (Agalotten, Papuas :c.), und Malaien bewohnt, gehören sie theilweis den Spaniern, denen etwa 3100 Q, M. mit 4,319000 Bew. gehorchen. Hanptinsel ist Lnzou; auf Miu dauao oder Magiudanao, das einen unabhängigen Sultan hat, besitzen sie das wenigste. Durch die fremden Produkte Zucker, Kaffee, Tabak und Indigo hat man die einheimischen (worunter besonders der Manila-Hanf oder Abacü. , eine Bananenfaser) vermehrt^ jedoch versteht der Spanier seine Kolonien nicht so betriebsam zu benutzen als der Holländer; der Handel ist größtenteils in den Häudeu von Fremden, besonders der Chinesen, die auch hier dnrch Fleiß, Ansdauer und Schlauheit auf deu Gang der bür- gerlichen Geschäfte vielfach bestimmend einwirken. Hauptort und Sitz des General- Kapitäns ist die reizende, meist von Chinesen und Tagalen bewohnte Stadt Manila mit 160000 Einw., ans Lnzon. Die Zahl der eigentlichen Spanier anf den Philippinen wird nur auf 10000 angegeben. Vorder-Indien (70000 Q. M., 204 Mill. Einw., mit Ceylon). Es liegt südlich des Himülaya zwischen den Mündungen des Indus und Bramaputra, dem persischen Meere und dem bengalischen Golfe; die Entfernung Peschauers vom Kap Komorin beträgt an 400 Meilen. Den großen Raum zwischen Him^laya- und Vindhya-Gebirgen nennt man Hindu st ^n oder Hinduland, dessen östlicher Theil am untern Ganges Bengalen heißt; zu dem westlichen/ nahe dem Jndusdelta, gehört das Land Gudscherat zwischen den Buchten von Kutsch (Katscha) und Cambay. Südlich des Viudhya-Gebirgs, im Innern der eigentlichen Halbinsel dies- seit des Ganges, dehnt sich das große Tafelland von Dekan aus, dessen mittlerer Strich am Godavery Heidera bad (Golkonda^, der nördliche bis Bengalen Gondwana, und der südlichste zwischen dem Kistna und dem Nil-Gerri Mys ore heißt. — Die schmale W estküste neben Dek^n führt von Nord nach Süd die Namen Konkan, Kanara und Malabar; das breitere

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 478

1874 - Mainz : Kunze
478 Asien Vo rd er - Ind ien. Sprache und Religion seit etwa 2500 v. Chr. daselbst einheimisch und herrschend geworden. Die Eingebornen der Gangesländer waren größten- theils nach und nach von ihnen bezwungen und aus verschiedene Weise mehr und minder bevorzugt ihnen einverleibt, oder völlig zu Knechten gemacht worden. Doch finden sich noch jetzt hie und da kleine, an früheste rohe Zeit erinnernde Völker anderen Stammes, namentlich die halb wilden Pncharis in den Grenzgebirgen Bengalens, die negerartigen Gonds in den Wild- nissen Gondwanas, die Beddas in den Urwäldern Ceylons zc.; (S. o. die Sprachen Asiens). Nächst dem chinesischen ist das Hin du Volk das menschenreichste ans der Erde, allein seine Selbständigkeit ist längst dahin. Vor der Unterjochung durch die Fremden, besonders in der vorchristlichen Zeit, nahmen sie einen hohen Rang unter den Asiaten ein. Davon zeugt nicht bloß der Ruf ihres Reichthnms, ihrer Produkte und Arbeiten, im fernen Abendlande, der schon damals Eroberer wie Darins, Alexander, Selenkus und Antiochns zu Einbrüchen in Indien verlockte, sondern noch augenscheinlicher der Anblick ihrer altheiligeu Literatur und die klangvolle formenreiche Sanskrit- Sprache, worin sie abgefaßt ist. Die jetzigen Dialekte nämlich, wovon der am meisten verbreitete das Hindustani*) genannt wird (im Süden der große» Halb- iusel herrscht die tamnlische Sprache oder das Tamil), stammen nicht etwa un- mittelbar von jenem Sanskrit ab, sie sind vielmehr Enkelspracheu und entsprangen aus den Gathas (wozu auch das Pali, iu dem die buddhistischen heiligen Bücher ge- schrieben) und Prakrits, mnndartlichen Modifikationen oder Umbildungen des Sans- krit, die ebenfalls schon ausgestorben sind wie dieses. So viel sich ansmitleln ließ, muß das Sanskrit schon vor wenigstens 1200 Jahren den Prakrits und Gathas ge- wichen nud zum bloß heilige» und oberu Literatur-Dialekte geworden sein, was es noch ist. Auch iu jener Literatur selbst gewahrt man große Zeiträume, die zwischen der Ab- fassnng der Hauptwerke lagen. Das G e s e tz b u ch M e n u s, voll Vorschriften fürs häusliche, bürgerliche, religiöse und Staatslebeu, ist sicher, obwohl fast 3000 Jahr alt, weit später verfaßt als die ans Gebeten und Lehrsätzen bestehenden Bedas; denn diese wissen noch nichts von der Kastenordnung Menüs. Wiederum später, als jenes Gesetzbuch, sind die verschiedenen Erläuterungen der Bedas und die laugen kosmogonischen Gedichte abgefaßt, die man noch besitzt; desgleichen die großen Epopöen Rama- yana und Mahabaratha, sowie die Fabeln des Hitopadesa; und zu den jüngsten mag das bekannte Drama, der Ring der Sakontala, gehören, dessen Verfasser Kalidasa etwa zur Zeit des Pompejus am Hofe des indischen Großkönigs Vikramaditya lebte. Die alten Baudeukmale lassen zwei Epochen erkennen, die eine, wo man die Tempel sammt de» Skulpturen noch in Fels ausmeißelte, und die folgende, *) Das Hiudustani begreift eigentlich 2 Dialekte iu sich, das Urdu und das H ndi; jenes, mit persischen und arabischen Wörtern vielfach gemischt und mit per- sischeu Buchstaben geschrieben, wird von deu Vertreterin des rein Indischen, des Tenth Hindi, als Repräsentant des Jslamismus betrachtet und bekämpft, obgleich die Eng- länder (nach Garcin de Tassy) im allgemeinen sich ihm zuzuwenden scheinen, da es klarer, ausdrucksvoller und im Wörterschatz reichhaltiger ist als das Hindi.

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 479

1874 - Mainz : Kunze
Asien — Vorder-Jndien. 479 wo man sie bereits frei aufbaute. Zu den letzteren rechnet mau die prachtvolle Pagode zu D s cha g g arn a t auf der Küsteorissa, und die zu Tschillnmbron, Tandsch o c und Ramifferam auf Koromandel. Die bedeutendsten Denkmale der ersteren Art, und die unstreitig anf ein hohes Alter deuten, sind die Felsentempel anf den Jnselchen Sa l- sette und Elephante unweit Bombay, die Tempelgrotten zu Karli und Ellore im Dekan, letztere, sehr reich an Skulpturen, ein wahres Pantheon der indischen My- thologie, und die zum Theil ans Fels gehaueuekönigsstadt M ah aba lipur am (von den Schiffern die 7 Pagoden genannt) südlich von Madras auf Koromandel. Bei näherer Betrachtung dieser Werke muß man gestehen, daß die Kultur der Hindus eine eigentümliche, eine auf eignem Boden gewachsene war. Sie erscheint als der entschiedene Gegensatz von der gemüthlosen materiellen Bildung Chinas, und wenn sie im Hange zum Kolossalen und Symbolisirenden an die Aegypter erinnert, so über- bietet sie doch diese an poetischem Gehalte eben so sehr, als das einförmige von Wüsten beschränkte Nilthal dem indischen Naturreichthum nachsteht. Freilich mit der griechischen kann die geistige Kultur der Hindns, trotz ihrer künstlerischen und poetischen Fülle, nicht auf eine Linie gestellt werden, weder vor dem Richterstuhle der Aesthetik noch in Be- zug anf Vielseitigkeit. Auch ihre Poesie leidet an einer symbolisch-mystischen Uebersülle sowie an einer ermüdenden Breite im Erzählen und Schildern, und wenn ihre Epopöen auch weit größer und episodenreicher sind als die homerischen, so bieten dennoch die Charaktere, die sie darstellen, eine weit ärmere und minder ansprechende Verschiedenheit, als die Jlias und Odyssee. Und fragt man gar nach den wissenschaftlichen Gebieten der menschlichen Geistesthätigkeit, wünscht man die Philosophie der Hindns zu kennen, ihre Geschichtschreiber und Redner, so erfährt man init Verwundern, daß ihr Volks- leben seit Jahrtausenden keine Redner, keine Historiker geschaffen, und daß ihre Philo- fophie nie aus den Grenzen des Mystischen und Dogmatischen herausgeschritten ist. Die Ursache hievon ist leicht zu finden. Philosophie ist nur da möglich, wo sie die Dogmen nicht zu fürchten braucht; Redner, Politiker, Geschichtschreiber können sich nur da bilden, wo es freie Staatsbürger und öffentliches Leben gibt. Dies fand sich aber in Indien nicht. Das indische Volk, vorzugsweise mit Imagination und Gemüth begabt, entwickelte sich bloß unter priesterlicher Leitung, und nie hat wohl ein anderes Volk in allen bürgerlichen und Staatsformen, im Dichten und Denken ein so eigenthümliches und der eigentlichen Verstandesbildung so hinderliches Gepräge von seiner Priesterschaft erhalten, als die Inder. Hauptsächlich waren hierin wirksam: das Dogma von der Seelen wand ernng, und die Einführung des Kastenwesens. Letzteres besteht darin, daß jeder Mensch in dem Bildnngs- und Geschäftskreise desjenigen Standes bleiben muß. dem seine Familie herkömmlich und unabänderlich an- gehört. Wie in Alt-Aegypten gestaltete es sich sehr früh und noch strenger bei den Indern und hat Jahrtausende hindurch, geringe Aendernngen abgerechnet, bis anf den heutigen Tag sich erhalten. Noch jetzt bilden die Bramrn-Familien oder die Br aman e n, als bevorzugte Geschöpfe Bramas, ans dessen Haupt sie entstanden und als oberste Kaste, ein stolzes Geschlecht von Halbgöttern, die wahren Träger der Reli- gionsgeheimniffe und aller Wissenschaft; denn nur sie können Priester und Staatsbe- amte, Richter und Aerzte, Gelehrte (Pnndits) und Künstler werden und auch Handel treiben; man schätzt ihre Zahl auf 2 Millionen. Noch jetzt gibt es Ueberbleibfel von

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 481

1874 - Mainz : Kunze
Asien — Vorder-Jndien. 481 Zugleich mit dem Kastenwesen hatten sich in gleichem Sinne ihre andern Staats-Einrichtungen entwickelt. Sie waren feudaler Natur, indem die Ab- theiluugen und die Ortschaften eines Staats nicht unter wählbaren oder vom Ober- Haupte des Staats erkoruen Beamten, sondern unter erblichen Verwaltern standen und unter diesen eine Abstufung, wie unter Lehensherrn, Vasallen und Aftervasallen statt fand. Aber die Einrichtungen waren der Art, daß selten oder nie ein In- tereffe des einzelnen Menschen am Staate erwartet werden konnte; wie jeder in seine Kaste gebannt war, so kümmerten sich die Ortschaften nur um sich; und in den Ortschaften gehörte die gemeinschaftliche Ernte erst dann den einzelnen Ackerern, wenn die Steuer für deu Erbbeamten und für die Braminen des Ortes entrichtet und in solcher Quantität entrichtet war, daß wiederum der Erbbeamte seine Steuer zur Erhaltung des höhern Herrn und der obern Priester entrichten konnte. Erst nachher theilten die Ackerer den Rest unter sich nach gewissem Verhältnis. Rechnet man noch hinzu, daß die Herrscher unter stetem Einfluß der Braminen standen, daß die Erziehung der Thronerben nur Brammen anvertraut und den Prinzen genauestes Halten an den Religionsvorschriften und Folgsamkeit gegen die Braminen eingeprägt wurde, so begreift man wie das priesterliche Element alle Verhältnisse durchdringen, wie diese Verhältnisse durchaus stabil werdeu, und die Kultur des Volkes nur höchst einseitig und nur bis zu einem gewissem Grade, wo sie dann still und auf lange Zeiten fest stand, sich entwickeln konnte. Noch heutzu- tage siudeu sich die alten Verwaltungsformen, noch heutzutage steht das Gerichts- weseu unter dem Gesetzbuche Menüs, und selbst die Industrie der Hindus erhält sich in alter Weise ohne Erfindungen und Entdeckungen. Die zartknochige Hand des Hindu verfertigt die feinen Musseline, die schönen Teppiche, die zierlichen Gold-, Silber- und Perlmutterwaaren, die köstlichen Shawls aus tibetanischer Schaf- und Ziegenwolle noch in gleicher Weise und mit denselben nie verbesserten Instrumenten wie ehedem. Aber ein Nationalgefühl kann in ihm nicht aufkommen, dem hohen Begriffe Vaterland steht er zu fern; er gehorcht dem Herrn, der ihn in seinem Glauben und bei seiner Arbeit gewähren läßt. So kam es, daß das Volk wieder und wieder die Beute fremder Eroberer wurde, auf die es zwar, an seinen Einrichtungen mit zäher Hartnäckigkeit festhaltend, mit stolzer Verachtung herab- sieht, deren zu erwehren ihm aber bisher Kraft und Muth fehlten. Nachdem die von den (um 1000 u. Chr. von Iran aus eingedrungenen) Muhammedanern gegründeten Staaten zerfallen waren, bemächtigte sich (im 16. Jahrh.) der Tatar Baber des Thrones von Delhi und gründete das Großmogulreich, dem, mit Aus- nähme der Mahratten (südl. der Nerbndda), fast ganz Vorderindien zinspflichtig ward. Zur selben Zeit waren auch die Portugiesen erschienen und hatten sich an der Westküste (Goa) festgesetzt. Sie wurden vou den Niederländern ver- drängt, die indes ihre Herrschaft hauptsächlich über die indische Inselwelt ausdehn- ten. Am meisten Glück hatten die Engländer: anfänglich nur als Kaufleute auftretend, machten sie später (seit 1765) auch Eroberungen und gründeten hier ein Reich, das an Bevölkerungszahl das Mutterland um mehr als das Sechsfache übertrifft.

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 484

1874 - Mainz : Kunze
484 Asien - Vorder-Indi e n. zugleich ist es eine Art Rom, denn es leben darin 7000 Mönche und eine Menge Braminenfamilien von mehr als 32000 Köpfen. Und doch hat es auch Fabrikation und Handel; europäische Waareu aus Kalkutta, feine Gewebe aus Dakka, Shawls aus Kaschmir ?e. Agra und Delhi, beide an der Dschnmna, etwa 30 Meilen von einander entfernt, und in den vorigen Jahrhunderten als Hauptstädte des Großmoguls berühmt, beide aber größteutheils zertrümmert; Agra hat 125, Delhi 15t Tausend Einw. In letzterem die berühmte Dschammamoschee. Der umfang- reiche kaiserliche Palast zu Delhi war noch vor kurzem der Aufenthalt eines Nach- kommen des großmogolifchen Hauses, dem die euglisch-ostiudische Kompaguie sehr einträgliche Krongüter gelassen hatte. Part na in Bandelkand (rechts der Dschumna) ist wegen seiner Diamantgruben, Mirzapur nicht weit von Benares (mit 80000 Einwohnern) wegen vorzüglichen Rosenöls, und Multra als Geburtsort des Gottes Krischua besonders nennenswerth. Man nennt den langen Landstrich zwischen Dschumna und Gauges das Doäb oder Zweistromland: auch dort siud der bevöl- kerte» Orte viele. — Zwischen dem obern Doäb und dem Alpenlande Nepal liegt das gewesene Königreich Andh, worin die früheren Hauptorte Fyzabad (100000) und Audh, dann die spätere Residenz Lucknau mit 284000, und Cawnpore (Kahnpur) am Ganges mit 108000 E. 2. Im nördlichen Dekan zwischen den Flüssen Nerbudda und Godavery: Nag- pur mit 111000 E., Hauptort der Ceutralprovinz, welche hauptsächlich die Länder Berar und Gondwana umfaßt. 3. Der (das) Pendschab liegt westlich des Sutledsch und war geraume Zeit das Land der Sikhs, die einen Bundesstaat darin errichteten. Das Wort Sikh heißt Schüler und bezeichnet die Bekenner der Lehre Naneks. Ihre Religion, ein ver- edelter Muhammedanismus in Verbindung mit braminischen Lehren, vereinte sie zu eiuem kräftigen Volke, das sich trotz der grausamen Verfolgung durch Groß- mogule und persische Despoten zu erhalten wußte. Ohne die Vertheidlgnng da- gegen würden sie friedliebende Verehrer des einzigen Gottes und Vaters der Mensch- heit sein, nach dem Vorbilde ihres frommen Religionsstisters Nanek, der 1540 gestorben ist. Im Kampfe aber mit den Moslemin wurden sie kriegliebend und ver- wilderten. So trefflich die Reform Naneks war — denn er entsagte der Kasten- theilnng wie dem Götzendienste, und der unterste Sudra, der zu seiner Lehre übertrat, galt ihm uicht weniger als der Bramin — so sehr artete sie ans. Um ihre Häuptlinge (Sirdars) sich schaarend, wurden sie aus Vertheidigeru Angreifer und Räuber, und zuletzt untereinander uneius. Einer von den verbündeten Häupt- lingen machte sich beim Beginn dieses Jahrhunderts zum Maha-Radjcha (Großfürsten) aller Sirdars, vergrößerte seinen Staat durch Eroberungen, z. B. Kaschmirs und eines Theils von Kabul mit der Stadt Peschäner, und schlug seine Residenz in Lahore auf. Er hieß Rund fch it-Singh. Sein Reich hatte eine Bevölkerung von etwa 8 Millionen, und die Kriegsmacht betrug oft, wenn alle Sirdars ge» horchten, an 60,000 Mann. Nach seinem Tode (1839) traten starke Zerwürfnisse ein, welche, zunächst infolge tun Grenzverletzungen, die Engländer zum Einschreiten veranlaßten; 1846 gerieth, zum Segen für die Bevölkerung, ein Landstrich westlich

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 486

1874 - Mainz : Kunze
480 Asien — V o r b er -Indien. Weg nach Indien entdeckten, die glänzende Hauptstadt eines muselmännischen Staats, der im 17. Jahrh. dem Reiche des Großmoguls einverleibt wurde; die Citadelle hat jetzt brittische Garnison. Surate, an der Bucht von Cambay amflnßtapty, ein Fabrik- und Handelsort von großem Umfange, jetzt nur noch mit 130000 Bew. unter denen 15,000 meist reiche und fleißige Parsen. Auch Surate hat, wie Benares und andre echt indische heilige Städte, ein eignes Hospital für Thiers. Ahmeda- bad mit 130,000 E>, nordwärts der Bucht von Cambay, hieß ehemals Gndscherat und war Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Purbauder Hafen auf der Halbinsel Gndscherat. Bhudsch Sitz eines Radscha im Lande Kutsch nordwestlich der Halbinsel. Im Land Sind am untern Indus, das eine aus allerlei Stämmen gemischte Bevölkerung hat und die ursprüngliche Heimat der Zigeuner sein soll: Heiderabad und der gute Hafen Karratschi; letzteres, ein wichtiger Seeplatz an einer Ausmüudung des Indus, hat den Handel mit Centralafien von Bombay weggezogen und steht durch Eisenbahnen sowohl mit Bombay als mit Amritsir (diese Linie erst theilweise fertig) in Verbindung. Tattah am Indus, zu Alexau- ders Zeit Patala und noch später von Bedeutung nur hat, 15,000 Eiuw. — Die Britten haben erst 1843 in Sind durch ihren General Rapier die Oberhand gewonnen. Es mußte ihnen sehr daran liegen, das Jndnsdelta zu beherrschen; ihre Dampfschiffe fahren den Strom hinauf bis in den Sutledsch. 6. Die Insel Ceylon oder Cinghala, 60meilen lang, 30 breit, 1162 Q.-M. und 2,405000 Einw., durch die Palkstraße, wo starke Perlenfischerei getrieben wird, von Koromandel getrennt. Kokospalmen, Brodfrucht und Zimmetbänme, jetzt auch Kaffeeplautageu, bedecken die Uferlandschaften, die auch viel Zucker und Baumwolle erzeugen, die aber bald zu einem bergigen Plateau von 6 bis 900 m. ansteigen, wo sich in herrlichem Klima Urwälder mit köstlichen Gewürzen und riesenhaften Bäumen, zahlreiche Bäche mit Wasserfällen und Pflanzenreiche Thäler finden. Der höchste Bergkegel (2435m.) ist der Adams-Pik, auf dessen Gipfel die heilige Fußstapfe des Buddha unter überbautem Dache gezeigt wird; ein Priester wohnt daneben. Die Cinghalesen sind nämlich Buddhisten und gehören zum Hindustamm, doch haben sich Malaien und selbst Araber dort niedergelassen, und in den Ge- birgen haust das noch wilde Volk der Beddas. Dns Christentum wird durch Missionäre mit Erfolg verbreitet. Orte: Colombo, Sitz des brittischen Statt- Halters, der schon früher unmittelbar unter der brittischen Krone, nicht unter der ostindischen Kompagnie stand, mit 40,000 E. Trinkomale, ebenfalls vorzüglicher Hafen und Festung. Im Innern der Insel liegt die alte Königsstadt Kandy mit ehrwürdigem Tempel und Buddhareliquien. Anmerk. Die Provinz Brittisch Birma s. o. bei Hinterindien. b) Mittelbare Besitzungen mit über 46 Mill. Menschen auf 30400 Q. M. Es sind abhängige Staaten, in deren Fortbestand für das brittische Reich in Indien keine Gefahr mehr liegt, theils Subsidiary Allies, theils nur Protc cted States unter verschiedenen Bedingungen, wie die socii der alten Römer. Einige zahlen Tribut, andere noch nicht, doch steht ihre Kriegsmacht dem brittischen Vicekönig, ohne dessen
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