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1. Theil 2 - S. 5

1864 - Mainz : Kirchheim
5 stillstandes abgelaufen war! Angstvoll sah man der Mitternachtsstunde des 5. Januars entgegen; denn da war dieser Waffenstillstand zu Ende. Da wohnte nun am Eingänge der Stadt, nach der Seite hin, wo der Feind stand, eine alte, fromme Frau, Großmutter von einem zwanzigjährigen Enkel, der nebst seiner schon ziemlich bejahrten Mutter mit der alten Frau in einem Hause wohnte. Betete sie in guten Tagen, was sollte sie nicht in bösen beten! Ja, ja, die Zeit der Noth ist just die Zeit, wo man nur ganz dreist zu Gott kommen darf, wenn man auch sonst nicht zu ihm gekommen ist; denn die Noth ist sein gewöhnliches Einladungsschreiben an harte Herzen, daß sie weich werden sollen und ihn suchen. Die gute Frau betete nun in diesen Tagen ganz einfältiglich mit Inbrunst den Vers eines alten Kirchenliedes: „Eine Mauer um uns bau', Daß dem Feinde davor grau'!" §. 3. Das hörte der Enkel. „Ei, Großmutter," sagte er, „wie mögt ihr doch um ein so unmögliches Ding bitten, daß der liebe Gott gerade um euer Haus eine Mauer bauen soll, daß der Feind nicht dazu kommt?" — „Das wilk ich damit auch nicht gesagt haben," versetzte sie, „sondern ich hab's anders gemeint, nämlich der Herr wolle gnädiglich uns und unsere Stadt vor dem Feinde beschützen und bewahren; das habe ich mit dem Gebete sagen wollen. Aber was Lenkst du denn? Wenn's nun Gott eben auch ge- fiele, so eine Mauer um uns her zu bauen, meinst du, daß er das nicht könnte?" §. 4. Nun kam denn jene gefürchtete Stunde. Die feindlichen Vor- posten rückten von allen Seiten in Schleswig ein; die dänischen Truppen hatten sich schon Tags vorher zurückgezogen, und immer mehr kleine Ab- theilungen kamen nach. Das Haus der alten Frau lag ziemlich hervorstechend vor anderen Häusern an der Heerstraße; desto eher und desto häufiger hätte sie also von den Soldaten besucht werden sollen; wohl sah sie, daß sie zu den Häusern ihrer Nachbarn ritten und da Allerlei verlangten; aber zu ihr kam keiner: Alles ritt vor ihr vorbei. §. 5. Das ging nun so zu: Bisher hatte es fast gar nicht geschneit; erst am 5. Januar war ein großes Schneegestöber, und an: Abende dieses Tages kam Sturm dazu, und das Gestöber wurde so heftig, als man es selten sieht. Vier Pulk Kosaken fanden den Weg um die Stadt, den sie ziehen sollten, verschneit und warfen sich nun in die Stadt hinein, blieben aber alle in dem Theile derselben, der ihnen am nächsten war, und der ziemlich weit von dem größern entfernt liegt. Darum wurden dort die Häuser mit Sol- daten überladen, so daß wohl 60—70 Mann sich in mehrere der Wohnungen ein quarrten, die um das Haus der alten, frommen Frau lagen. Schreck- lich ging's da zu; aber zu der alten Frau wollte keiner der wilden Fremdlinge kommen, nicht einmal an ihr Fenster klopfte einer. §. 6. Deß' wunderten sich denn Großmutter, Tochter und Enkel gar

2. Theil 2 - S. 8

1864 - Mainz : Kirchheim
— 8 eine Thalschlucht das Wirthshaus vor sich, einsam, an einem über Granit- gestein rauschenden Bache gelegen. Die Wirthsleute blickten ganz besonders auf die Reisenden; der Hund, den der eine der Reisenden bei sich hatte, wollte nicht über die Schwelle gehen, sondern lief winselird und heulend vor der Thüre herum, bis ihn der Wirth mit den Worten: „Das kleine Hündchen fürchtet sich vor unsenn großen Hunde; der thut ihm aber Nichts," auf den Arm nahm und in's Haus trug. Da wurde es den Reisenden ganz unheimlich zu Muthe; sie waren so ziemlich still, bis das Abendessen kam und hernach beim Rauche des Tabaks und einem Glase Bier die Gespräche der jugendlichen Redseligkeit wieder angesponnen wurden. In der Mitte des Zimmers stand eine dicke, hölzerne Säule, welche vom Boden bis zur Decke hinausragte und diese zu stützen schien. Um diese Säule herum ordnete jetzt die Hausmagd das Nachtlager von Stroh für die jungen Reisenden so an, daß die Kopfkissen, die man auf die Lehnen der um- gestürzten hölzernen Stühle gelegt hatte, an die Säule zu liegen kamen. Die jungen Leute wunderten sich über diese Einrichtung ihres Nachtlagers und fragten nach der Ursache derselben; die Hausmagd antwortete scherzend, es geschehe deßhalb, damit die jungen Herren mit Händen und Füßen hübsch weit und bequem aus einander liegen und bei Nacht keinen Streit anfangen könnten. Die Jünglinge lachten und ließen sich die Anordnung gefallen. Sie waren alle von dem schlechten Wege ziemlich ermüdet; als daher in dem Wirthshause, wo außer ihnen kein einziger Gast übernachtete, Alles still geworden war, beschlossen sie, sich zur Ruhe zu begeben. Vorher aber verriegelten sie die Thüre und nahmen ihre guten Waffen zur Hand. Die Jünglinge der damaligen Zeit pflegten aber stets auf mehr als eine Weise ge- waffnet zu gehen. Man schämte sich weder zu Hause, noch auf Reisen des gemeinsamen, lauten Gebetes am Morgen und bei Tische oder des Abends vor dem Schlafengehen, und selbst die Fuhrleute jener Zeit sah man niemals der ersehnten Ruhe sich überlassen, bevor sie nicht aus ihrem Reisegebetbuche oder aus dem Gedächtnisse und Herzen ein christliches Gebet gesprochen hatten. Unter jenen acht Jünglingen waren überdies einige, welche die Lehren der damaligen ernsten Gottesgelehrten in Halle und Jena nicht bloß mit den Ohren, sondern mit dem Herzen erfaßt hatten. Unsere Jünglinge beteten daher mit einander das kindlich kräftige, herrliche Abendgebet aus Arndts Paradies- gärtlein, das Gebet, das an Ernst und Innigkeit nie von einem anderen Abendgebete übertroffen worden ist, und dann das alte, gute Lied: „Herr, es ist von meinem Leben wiederum ein Tag dahin." Der Großoheim erzählte, da der Vers gebetet worden sei: „Steure den gottlosen Leuten, die im Fin- steren Böses thun," da habe ihn ein Schauer, aber auch ein Gefühl des festen Vertrauens auf Gottes Schutz ergriffen. So, mit den Waffen in der Hand und im Herzen, legten sich denn unsere acht Reisenden nieder. Aber einen unter ihnen lies; eine unerklärliche

3. Theil 2 - S. 20

1864 - Mainz : Kirchheim
20 auf's strengste zu meiden und auf die Annäherung jedes Fremden ein wach- sames Auge zu haben. So kommt der Abend. Die Mutter bettet ihre Kleinen zur nächtlichen Ruhe und rückt sich einen Sessel an die Seite des Gatten, um am knisternden Kaminfeuer mit ihm noch manche häusliche Sorge zu besprechen. Da schlagen Hunde an, und der eintretende Jäger meldet: „Draußen ist der Müller aus dem benachbarten Dorfe; er fliehe, so spricht er, vor der gräßlichen Seuche und bittet um schützendes Obdach. Bleich und zerstört sieht er aus, ganz unbeimlich wird mir in seiner Nähe. Wenn Ihr erlaubt, so hetze ich die Hunde auf ihn; denn wer kann dem Menschen trauen!" Wohl wußte es der Förster besicr noch, als sein Jäger, daß jenem Manne nicht zu trauen sei; denn seit er Marien als Gattin beimgeführt, hatte dieser Müller, der sich auch um ihre Hand beworben, unermüdlich Ränke geschmiedet, das Glück des jungen Paares zu zerstören. — „Den Besuch," erwiderteer, „hätt'ich wohl nicht erwar- tet; denn seit vier Jahren zeigte der Mann sich als mein Todfeind und mied meine Schwelle. Doch die Noth versöhnt! schon jetzt hat er Vertrauen zu uns gefaßt; vielleicht wird er bald uns herzlich lieben, wenn wir ihm freundlich be- gegnen. " Kopfschüttelnd geht der Jäger, und alsbald tritt in das nur spärlich er- hellte Zimmer eine lange Gestalt ein, vor der du wohl mit Grauen und Ent- setzen zurückbeben würdest, begegnetest du ihr im einsamen Walde und hättest nicht in deiner Brust ein Herz voll echten Christenmuthes und wahrer Jesus- liebe. Lange, schwarze Haare verbargen in wilder Verwirrung fast gänzlich des Mannes tief gerunzelte Stirn; die Wangen sind bleich und abgezehrt; das Roth der Lippen ist erstorben, und der Blick aus schwarzen, hohlen Augen schweift bald unstät und mißtrauisch im Zimmer umher, bald gleitet er funkelnd an dem Wirthe vorüber, bald heftet er sich starr und matt an den Boden. Die Knie wanken; die Brust keucht vom angestrengten Laufe. Entschuldigungen unverständlich murmelnd, streckte der Müller seine dürren Hände dem Wirthe dar, und dieser — wenn gleich auf's höchste betroffen — weicht doch nicht zu- rück; getrost schlägt er ein und erwiedert den krampfhaften Druck des Gastes mit Milde und Freundlichkeit. Kein Wort von vergangenen Zeiten. Mit lieb- reicher Theilnahme und frommem Sinne spricht der Förster über die gegen- wärtige Bedrängniß; düster und abgebrochen nur antwortet der Müller. Unter- desien hat die emsige Hausfrau in Eile ein erquickendes Nachtessen aufgetragen, ein Bett herbeigeschafft und mit saubrer Wäsche bekleidet, und als sie nun Alles zur Labung des neuen Hausgenossen bereitet, wünscht sie ihm eine sanfte Ruhe und geht mit ihrem Gatten in die anstoßende Kammer zu den schlafenden Kleinen. Hier, in andachtsvollem Gebete vereinigt, danken sie Gott für den Segen des Tages, befehlen seiner gnädigen Obhut sich und die Ihrigen und erflehen Labung und himmlischen Frieden für des Müllers zerrüttetes Gemüth. Alsbald umfängt sie ein sanfter Schlaf. Nur wenige Stunden erst hatten sie geschlummert, da weckte sie ein hef- tiges Pochen an der Kammerthür. „Der Müller ist" — so ruft ein Jäger-

4. Theil 2 - S. 60

1864 - Mainz : Kirchheim
60 38. Liebe Tochter! Deinen Brief habe ich am gestrigen Abende erhalten und schon heute- in aller Frühe, schreibe ich Dir Antwort. Daran kannst Du sehen, wie sehr mir Deine Ruhe und Dein Wohlergehen am Herzen liegen. — Du beklagst Dich über die Unbilligkeit und Härte Deiner Herrschaft und sagst, daß Du bei aller Mühe, die Du Dir gibst, es ihr nicht recht machen kannst. Deßhalb willst Du Deinen Dienst vor der Zeit verlassen, wenn ich damit einverstanden bin. Dieses kann ich aber nicht billigen. Wahrscheinlich stehst Du das für Unbilligkeit und Härte an, was Nichts, als Ordnungsliebe und Pünktlichkeit ist. Unsere Haus- haltung ist viel kleiner und einfacher, als diejenige, in welcher Du Dich nun befindest. Da mag es denn oft der Fall sein, daß Du glaubst, Deine Sache recht gut gemacht zu haben, und sie ist dennoch nicht vollkoinmen. Weil nun Deine Hausfrau, wie Du selbst zugestehst, sich große Mühe gibt, Dir Alles zu zeigen, so kann es nur von Vortheil für Dich sein, daß sie dir beständig genau auf die Finger sieht und Dir durchaus keinen Fehler durchgehen läßt. Gesetzt aber auch, daß einmal ein Vorwurf Dich ohne Schuld treffe, so bist Du gewiß mehrmal einem solchen entgangen, da Du ihn hattest bekommen dürfen. Dienst- boten müssen ihrer Herrschaft, wenn diese es gut mit ihnen meint, Nichts zu genau nehmen und sogar deren Wunderlichkeiten ertragen. Jene setzen sich, wie man so zu sagen pflegt, an einen ungesorgten Tisch; diese aber hat manche Haus- und Nahrungssorgen, auch häufige Verdrießlichkeiten, welche die Berufs- geschäste nicht selten mit sich bringen; darum kann sie nicht immer gut aus- gelegt sein. Aus diesen Rücksichten sollen Dienstleute, wenn die Herrschaft bis- weilen übler Laune ist, solche Ausbrüche niit stillem Wesen ertragen und nicht durch unbescheidenen Widerspruch oder gar durch ekelhaften Trotz ihren Zorn reizen; dann gewinnen sie gewiß nach und nach die Zuneigung derselben. — Wohin sollte es führen, wenn Du vor abgelaufener Frist Deine Stelle ver- ließest? Dein Herr könnte Dich zurückfordern, und wenn Du nicht gutwillig wiederkämest, Dich dazu zwingen; dann aber müßte Deine Lage nothwendig noch unerträglicher sein. Wenn er Dich indessen auch nicht zurücknöthigte, so würde er Dir doch kein rühmliches Zeugniß geben und Dich keine Herrschaft von gutem Schlage annehmen, weil eine solche durchaus keine Magd haben mag, die vor der Zeit ihren Dienst verlassen hat. — Je länger und sorgfäl- tiger ich Deine Angelegenheit betrachte, desto mehr muß ich befürchten, daß Dir die eine oder andere Magd aus der Nachbarschaft den Kops verdreht hat. Manche Dienstleute tarnen nicht, beschweren sich ohne allen Grund über ihre Herrschaften und machen sich ein Geschäft daraus, den guten Dienstboten ihre Stelle zu verleiden. Halte Dich doch ja fern von solchen Klatsch-, Lüster- und Aufhetzmäulern! — Du siehst, wie ich über Deine Verhältnisse denke. Sollten aber Deine Klagen auch wohl gegründet sein, was mir gewiß höchst leid für Dich thun würde, so müßtest Du dennoch Deine Dienstzeit aushalten, da Gott will, daß wir nicht bloß verständigen und gelinden, sondern auch wunderlichen

5. Theil 2 - S. 65

1864 - Mainz : Kirchheim
65 ser Ausrüstung nicht zu viel gewagt haben. Aber Jansen antwortete: „Lasset es euch nicht anfechten, ihr Herren; ich hoffe fest, wir sehen uns gesund und freudig wieder; denn ich traue auf das gute Sprüchwort: „„Gott verlaßt keinen Deutschen!"" Da donnerte der erste Signalschuß zur Abfahrt, und das Boot, welches den alten Jansen zum Schiffe führen sollte, batte eben gelandet. Noch einmal drückte er seinem Herrn die Hände; dann stieg er schnell ein und schiffte hin- über. Jetzt wurde der große Anker aufgewunden; der letzte Kanonenschuß wurde gelöset; alle Wimpel flaggten, und mit vollen Segeln flog das Schiff dahin, dem Meere entgegen. Drei Vierteljahre gingen vorüber, und kein Jansen kehrte zurück oder ließ auch nur Etwas von sich hören; wohl aber verbreiteten sich dunkle Gerüchte von deutschen Handelsschiffen, die in der Gegend von Neu-Amsterdam geschei- tert seien. Die Miene des Herrn Hermann Gruit wurde immer bedenklicher. Einen großen Verlust nach dem andern erlitt er durch den Fall mehrerer Hand- lungshäuser zu Braunschweig, Nürnberg, Augsburg und Ulm, und täglich noch trafen neue Unglücksbriese ein. Am Jahresschlüsse verglich er seine Bücher — und was er gefürchtet hatte, erwies sich als Wahrheit: die Schulden überstiegen sein Vermögen. Da legte er langsam die Feder weg. klappte leise das Buch zu und ging, schwer seufzend, aus der Schreibstube hinauf in das Familienzimmer. Dort kleidete er sich in seine volle Amtstracht als Rathsherr, küßte seine Frau und seine drei Knaben und ging mit der Aeußerung, daß heute Sitzung sei, hinunter. Die grüne Gaffe entlang schritt er dem Rathhause zu; ein Diener trug ihm das schwere Hauptbuch nach. Im Rathssaale legte er vor den er- staunten Amtsgefährten die Ehrenzeichen seiner Würde ab und erklärte seine Zahlungsunfähigkeit. Man kann denken, wie groß das Staunen Aller war, daß das große Haus Gruit von Steen zu zahlen aufhören müffe. Indeß überzeugten sie sich aus der genauen Ansicht der Bücher, daß Hermann an seinem Unglücke nicht schuld sei, und beschloffen, ihm noch eine halbjährige Frist zu gestalten, als die äußerste Zeit, in welcher man Jansen noch zurückerwarten könnte, wenn das Schiff nicht verunglückt wäre. Aber das halbe Jahr verfloß; es vergingen zwei Monate darüber — und Jansen war nicht gekommen. Herrn Hermanns Umstände aber hatten sich noch verschlimmert. Da drangen die schon durch die bewilligte Frist erbitterten Gläubiger so ungestüm auf die strenge Vollziehung des Gesetzes und die Ver- steigerung aller ihrem Schuldner gehörigen Sachen, daß die Obrigkeit der Ge- rechtigkeit ihren Gang lassen mußte. Alles wurde unter Riegel gelegt, und dem armen Gruit nebst seiner Familie blieb nur noch das kleine Stübchen, wo sonst der Hausknecht geschlafen, links am Haupteingange des Hauses. Die Versteigerung begann; sie geschah in dem geräumigen Schreibzim- mer, jenem Stübchen gegenüber; man konnte hier die laute Stimme des Aus- rufers deutlich hören. Mit jedem Niederfallen des Hammers fuhr es dem Herrn Kiesfer, Viertes Lesebuch. Ii. k

6. Theil 2 - S. 227

1864 - Mainz : Kirchheim
227 schwemmte Holland. Wenn man dahin kommt und die Menschen und ihre Art und ihr Leben sieht, ihre Flüsse, Kanäle, Gräben, Schleusen und Deiche, ihre mächtigen Häfen und Schiffswerften, ihre Landstraßen, Städte, Schlösser und Thürme, ihre Thätigkeit, Kühnheit, Nettigkeit und Sauberkeit: so sieht man stisi und staunt und wundert sich. Aber wenn man vollends die Geschichte die- ser Menschen erforscht, so wundert man sich noch mehr. Denn Alles dies, dieses reiche Land, diese prächtigen Städte, diese blanken, freundlichen Dörfer, hat der denkende und arbeitsame Mensch aus dem Schlamme herausgehoben und zum Theil den Wogen des Meeres abgewonnen. Die Holländer haben ihr Land sich selbst geholt, und darum heißen sie mit Recht auch Holländer. Um aber den Holländer recht kennen zu lernen, muß man oft und lang ihn sehen, um ihn von innen heraus verstehen zu lernen. Wenn man also in die hol- ländischen Städte und Dörfer kommt und die Menschen so still und langsam und doch so nett und reinlich, als hätten sie mit Mühe und Arbeit nur leicht sich zu befassen, einhergehen sieht; wenn der Bauer langsam und bedächtig, wie ein Storch, in seinen hohen Holzschuhen einherschreitet und mit wohlbehaglicher Miene und langsamer Rede uns begegnet: so könnte uns einfallen, ein so stilles, bequemes Geschlecht könne dieses Land nicht gemacht und diese gewal- tigen, herrlichen Werke nicht geschaffen haben. Der Holländer steht aber da im Bewußtsein der Wohlhabenheit und Behaglichkeit, eben daß er der Schöpfer und Herr dieses Landes ist, wo nur Frösche, Möven und Rohrdrommeln ihre heisere Stimme ertönen lassen würden, wenn der Mensch nicht mit Spaten, Schaufeln und Rudern in der Hand sein „Es werde" gerufen hätte. Der Hol- länder gleicht dem stillen, zahmen Seelöwen, der sich auf die trocknen Klippen in die Sonne gelegt hat. Wenn man diesen Menschen sieht, wie nett seine Kleider, wie wohlgesetzt seine Perücke, wie mit Blumen und Kräutern mancher- lei Art sein Flur - und Vorhaus geziert ist, wie er in seinen zierlich geschnör- kelten und mit Bildchen verzierten Wändchen wochenlang spazieren gehen kann, ohne ein Spänchen zu verrücken; wenn man sieht, wie er seine Gärten mit allerlei bunten Muscheln und Steinen ausgelegt und die Bäume und Sträu- cher zu allerlei regelrechten Figuren geschnitzt hat; wenn man in seinen Kuh- stall tritt, der so reinlich und nett gefegt ist, daß eine Prinzessin mit ihrem Schleppkleide hindurchgehen könnte: dann bekommt man eine Vorstellung von dem holländischen Wesen. Aber störe diesen Seelöwen auf, jage ihn in's Wasser, da siehst du ihn spielen und plätschern; da hörst du ihn brausen; dann brüllt auch sein Zorn mitunter auf, daß dir vor Grausen die Haare stehen. Der sonst so stille und ruhige Mensch wird ein ganz anderer, wenn er auf dem Meere schaltet und waltet. Seine Hände und Füße regen sich geschwinder, wenn er Wind und Wellen Trotz bietet. Um der Einförmigkeit seines Landes gleichsam zu entgehen, hat sich der Mensch hier mit einem anderen Schmucke des Landes umgeben müssen. Die übertriebene Reinlichkeit und Sauberkeit, die uns anderen Deutschen oft pein- lich wird, Blumenliebe und Blumenpflege noch mehr, als bei den belgischen 15*

7. Theil 2 - S. 228

1864 - Mainz : Kirchheim
228 Nachbarn, ist eine holländische Leidenschaft. Eben so ist es die Farbenfreude, und daher hat auch die Malerei hier fröhliche Zeiten gehabt. In diesem Lande der Sümpfe und Heiden und Marschen, wo nur um die Dörfer und Kanäle einzelne Baumreihen sich erheben, und der Mensch hinter seinen Deichen und Wällen den Pflug und die Sense rührt; hier, wo die Nähe des Meeres und die fast immer nasse Erde eine feuchte, matte Luft und einen umnebelten Him- mel erzeugen; hier, wo Torf- und Moorboden und Steinkohlenstaub Alles in Schmutz verkommen lassen würden, wenn der Mensch sich nicht dagegen wehrte: hier mußte er sich in der Freude am Netten, Heiteren und Bunten eine fröh- liche Gegenwehr gegen das Graue und Trübe bereiten. Also der stille Seelöwe, der unter einem ruhigen Aeußeren einen trotzigen Muth und eine tiefe Leidenschaft verbirgt, das ist der Holländer. Rühr' ihn nur an, wo sein Leben sitzt, und wo er dieses Leben bedroht sieht, und du wirst sehen, mit welchen Zornesflammen er auflodert. Erinnere dich der Geschichten von Alba's Tagen, oder durchblättere die Geschichten von Brügge, Gent, Antwerpen, Leyden u. s. w., und du wirst finden, wie unbändig und un- gestüm der sonst so feste und stille friesische Mann sein kann, wenn er seine Art und seine Freiheit in Gefahr glaubt. Wie gesagt, er hat das Gefühl, daß dieses Land im eigensten Sinne sein Eigenthum ist, daß er es sich geschaffen hat. Er hat in Kampf und Mühe Verstand und Muth und Besonnenheit zu- sammennehmen müssen, und darum sind ihm Zucht und Ordnung, klares Ur- theil und nüchterne Ueberlegung zu eigen geworden. Als ein mehr trockener und klarer Mensch kommt der Holländer noch mehr mit dem Engländer über- ein, als mit dem Deutschen. 9. Die Schiffswerften und Märkte in Amsterdam. Amsterdam, Hollands Hauptstadt, ist einer der berühmtesten Handelsplätze Europa’s. Der Boden, auf welchem die Stadt erbaut ist, besteht aus Torfmoor. Daher hat man ungeheure Pfähle einram- meln müssen, um den Häusern einen festen Grund zu bereiten. Die Amstel, welche Amsterdam durchfliesst, ist des Waarentrarisports wegen in eine Menge Kanäle getheilt, die an hundert Inseln bilden, welche durch viele steinerne und hölzerne Brücken mit einander verbunden sind. In der Mitte dieser Brücken hat man Fallthüren angebracht, welche man aufzieht, wenn Schiffe mit ihren Masten durchfahren wollen. In einpr Seestadt zieht es den Fremden an's Meer. Im Hafen von Amsterdam herrscht eine ungeheure Thätigkeit. Mit Staunen betrachtet man die gewaltigen Ost- und Westindienfahrer, die da vor Anker liegen oder gehen und kommen. Aber eben so lebhaft ist es auch auf den Werften, die in seiner Nähe eine Stadt zu bilden schei- nen. Da zeigen sich die riesenhaften Gerippe der im Baue begriffe-

8. Theil 2 - S. 248

1864 - Mainz : Kirchheim
248 hängt welk und traurig herab. Diese Zeit ist der wahre Winter für die Ge- wächse. Die Menschen aber zerfließen den Tag über in Schweiß und sind ver- drossen zu aller Arbeit. Zum Glücke können sie sich des Abends wieder erho- len; denn schon gegen fünf oder sechs.uhr wird es merklich kühl. Jetzt erst werden in den Städten die Straßen lebhafter; zuerst erscheint das geschäftige Volk und nach Sonnenuntergang schlüpfen auch die Vornehmen aus ihren Häusern. Immer größer wird nun das Gewühl und das Getümmel. Die Frauenzimmer sitzen leicht gekleidet auf den Ballons vor den Fenstern und genießen die Abendkühle. Die ganze Nacht hindurch, bis wieder die Sonne aufgeht, hört man auf den Straßen Guitarren und Gesang. — Die schwülste Tageshitze hingegen wird beinahe allgemein verschlafen. Wie ist es dann nun aber in den Wintermonaten, wenn tiefer Schnee bei uns das Land bedeckt? Schnee und Eis sind da eine große Seltenheit; und fallen ja einige Flocken, so werden sie gleich wieder zu Wasser. Dessenun- geachtet aber sind mir unsere deutschen Winter lieber; denn da hat man doch oft Monate lang schönes, helles Wetter; in Portugal hingegen regnet es bei- nahe beständig. Die ersten Herbstregen auf das ausgebrannte Land wollte ich mir zwar gefallen lassen; denn ihr glaubt nicht, was sie für Wirkung thun. Erst erscheinen auf diese Regen die letzten Herbstblumen, wie z. B. die Zeit- losen, die Herbstlevkojen und andere; beinahe unmittelbar darauf folgen aber auch schon die Frühlingspflanzen. Ein fast unmerklicher Raum trennt Herbst und Frühling. Das junge Gras, das Laub sproßt hervor und macht den Ok- tober zu einem der angenehmsten Monate im Jahre. Im Februar oder März hat das Korn schon Aehrcn. Im März ißt man schon Zuckererbsen und Boh- nen. Die Regengüffe sind hingegen oft auch fürchterlich, und das Wasser stürzt mit ungeheurer Gewalt aus den Wolken. Die Straßen in den hochgelegenen Theilen der Städte werden dann zu wilden Strömen, die in den niedern Ge- genden Alles überschwemmen und mit Schutt und Koth bedecken. In manchen Wintern regnet es unaufhörlich oder setzt doch wenig aus, und dann bleibt der Himmel nebelig. Nur selten klärt sich das Wetter völlig auf, und dann friert es ein wenig. Die Regen sind bisweilen ziemlich kalt, und alsdann ist das Schlimmste, daß man beinahe in keinem Hause einen Ofen oder ein Kamin findet. Die Portugiesen verwahren sich bloß durch warme Kleidung gegen die Kälte. . Ein so warmes Land, wie Portugal, trägt, wie ihr leicht denken könnt, eine Menge schöne Früchte, für welche unser Klima in Deutschland zu kalt ist. Von der Art sind die Citronen, Pomeranzen (Apfelsinen), Feigen, Mandeln, Kastanien, Oliven, Johannisbrod, Reiß. Dabei gibt es aber auch, wie bei uns, Aepfel und Birnen, Pflaumen, Roggen und Weizen. — In manchen Gegenden sieht man ganze Pomeranzeuwälber, und die Pomeranzenbäume werden oft so groß, daß einer über 2000 Stück Orangen trägt. Oft sind diese edlen Früchte in den Provinzen so wohlfeil, daß das Stück für einen Pfennig verkauft wird. — Schon im Monate Februar bricht man einen Theil zum

9. Theil 2 - S. 31

1864 - Mainz : Kirchheim
31 23. Kannitverstan. Der Mensch hat wohl täglich Gelegenheit, in Emmcndingen und Gun- delfingen so gut, als in Amsterdam, Betrachtungen über den Unbcstand aller irdischen Dinge anzustellen, wenn er will, und zufrieden zu werden mit seinem Schicksale, wenn auch nicht viel gebratene Tauben für ihn in der Luft herum- fliegen. Aber auf dem seltsamsten Umwege kam ein deutscher Handwerksbursche in Amsterdam durch den Irrthum zur Wahrheit und zu ihrer Erkenntniß. Denn als er in diese große und reiche Handelsstadt voll prächtiger Häuser, wogender Schisse und geschäftiger Menschen gekomnien war, siel ihm sogleich ein großes und schönes Haus in die Augen, wie er auf seiner ganzen Wan- derschaft von Tuttlingen bis nach Amsterdam noch keines gesehen hatte. Lang betrachtete er mit Verwunderung dies kostbare Gebäude, die sechs Kamine aus dem Dache, die schönen Gesimse und die hohen Fenster, größer, als an des Vaters Haus daheim die Thüre. Endlich konnte er sich nicht enthalten, einen Vorübergehenden anzureden. „Guter Freund," redete er ihn an, „könnt ihr mir nicht sagen, wie der Herr heißt, dem dieses wunderschöne Haus gehört mit den Fenstern voll Tulipancn, Sterncnblumen und Levkojen?" — Ter Mann aber, der vermuthlich etwas Wichtigeres zu thun hatte und zum Unglück gerade so viel von der deutschen Sprache verstand, als der Fragende von der holländischen, nämlich Nichts, sagte kurz und schnauzig: „Kannit- verstan," und schnurrte vorüber. Dies war ein holländisches Wort oder drei, wenn niau's recht betrachtet, und heißt auf Deutsch so viel, als: „Ich kann euch nicht verstehen." Aber der gute Fremdling glaubte, es sei der Name des Mannes, nach dem er gefragt hatte. „Das muß ein grundreicher Mann sein, der Herr Kannitverstan," dachte er, und ging weiter. Gaß aus Gaß ein kam er endlich an den Meerbusen, der da heißt: Hct Ey oder auf Deutsch das Epsilon. Da stand nun Schiff an Schiff und Mastbaum an Mastbaum, und er wußte anfänglich nicht, wie er cs mit seinen zwei einzigen Augen durchsechten werde, alle diese Merkwürdigkeiten genug zu sehen und zu betrach- ten, bis endlich ein großes Schiss seine Aufmerksamkeit an sich zog, das vor K urzem aus Ostindien angelangt war und jetzt eben ausgeladen wurde. Schon standen ganze Reihen von Kisten und Ballen auf und neben einander am Lande. Noch immer wurden mehrere herausgewälzt, und Fäsier voll Zucker und Kaffee, voll Reiß und Pfeffer, und salveni Mausdreck darunter. Als er aber lang zugesehen hatte, fragte er endlich Einen, der eben eine Kiste auf der Achsel heraus trug, wie der glückliche Mann heiße, dem das Meer alle diese Waaren an das Land bringe. „Kannitverstan," war die Antwort. Da dachte er: „Haha, schaut's da heraus? Kein Wunder, wem das Meer solche Reichthümer an das Land schwemmt; der hat gut solche Häuser in die Welt stellen, und solcherlei Tulipanen vor die Fenster in vergoldeten Scherben." Jetzt ging er wieder zurück und stellte eine recht traurige Betrachtung bei sich selbst an, was er für ein arnrer Menschsei unter so vielen reichen Leuten in der

10. Theil 2 - S. 101

1864 - Mainz : Kirchheim
101 — so mürrisch, Herr Tomm? Ach! sagte er wieder, ich habe viel Geld verloren, viel Geld! Ganzer fünfzig Reichsthaler. — Er hatte klein angefangen, der Mann; aber, wie gesagt, das ganze große Haus baute er auf, mit Hinter- gebäuden und Waarenlager. — Nun, Herr Mills? welche Redensart gefällt ihm bester?" „Ei. das versteht sich: die letzte." „Aber — so ganz war er mir doch nicht recht, der Herr Tomm; denn er sagte auch: viel Geld! wenn er den Armen oder der Obrigkeit gab, und da hätt' er nur immer sprechen mögen, wie der Herr Grell, mein anderer Nach- bar. — Ich, Herr Mills, der ich zwischen den beiden Redensarten mitten inne wohnte, ich habe mir beide gemerkt, und da sprech' ich nun, nach Zeit und Gelegenheit bald, wie der Herr Grell, und bald, wie der Herr Tomm." „Nein, bei meiner Seele! ich halt's mit Herrn Tomm. Das Haus und das Waarenlager gefällt mir." „Er wollte also?" „Viel Geld! viel Geld! lieber Herr Witt! ganzer hundert Neichsthaler!" „Sieht er, Herr Mills? Es wird schon werden. Das war ganz recht. — Wenn man von einem Freunde borgt, so muß man sprechen, wie der Herr Tomm, und wenn man einem Freunde aus der Noth hilft, so muß man sprechen, wie der Herr Grell." 57. Unterredung eines Lehrers mit seinen Schülern über das Sprüchwort: „Jeder ist seines Glückes Schmied." Lehrer: Welchen Sinn hat wohl das Sprüchwort: „Jeder ist seines Glückes Schmied?" Schüler: Jeder kann sich sein Schicksal selbst bereiten. Lehrer: Es soll also damit gesagt werden, was wir auch in folgenden Sprüch- wörtern ausgedrückt finden: „Wer sich gut bettet, der schläft gut; oder: Danach sich Einer schickt, danach es ihm glückt." — Wie würde aber das erste Sprüchwort lauten, wenn wir statt des Ausdruckes „Schmied" einen andern setzten? Schüler: Jeder ist der Urheber ober Gründer seines Glücks oder Unglücks. Lehrer: Laßt uns zuerst sehen, wodurch sich Jemand sein Unglück bereitet. Schüler: Durch ein lasterhaftes Leben. Lehrer: Wißt ihr dazu vielleicht einen Spruch aus der heiligen Geschichte an- zuführen? Schüler: Unglück verfolgt den Sünder. Die Sünde ist der Leute Verderben. Lehrer: Wodurch kann sich Jemand um seine Freiheit und in's Gefängniß bringen? Schüler: Durch Betrug, Diebstahl, Widersetzlichkeit. Lehrer: Wodurch in Armuth?
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