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1. Griechische Geschichte - S. XII

1882 - Nördlingen : Beck
Xii Verzeichnis der Illustrationen. griechischen Schwerbewaffneten (Hopliten): den ehernen Chiton, ein Unterkleid aus Linnen oder Leder, znm Schuh der Schulter», der Brust und des Unterleibs mit Erzplatten belegt, dazn Beinschienen; der Helm ist ihm abgefallen. Vom Rücken wallt ihm der auf der rechten Schulter durch eine Spange zusammen- gehaltene Mantel (die Chlamys). Mit der macedonischen „Sarissa", einer Stoßlanze von 16, nach andern sogar 21 Fuß Länge, durchbohrt er den persischen Feldherrn. — Von der macedonischen Bewaffnung unterscheidet sich die des Perserheeres. — Ganz im Vordergrund sehen wir noch den zerbrochenen Schaft des s. g. Riemen-speeres, der die vorzüglichste Waffe der griechischen Peltasteu oder Leichtbewaffneten bildete, eines Wurfspeeres, um dessen Schwerpunkt ein Lederriemen gewickelt war, dessen Schlinge im Augenblick des Wurfes mit dem Zeigefinger angezogen wurde, worauf er sich abrollte und dadurch dem Geschoß eine rotierende Bewegung gab. Ter Vorteil dieses Riemenspeeres vor dem gewöhnlichen Wurfspeere war ein ähnlicher, wie heutigen Tages der des gezogenen Geschützes oder Gewehres vor dem glatten. — Tas Mosaik befindet sich jetzt im Museum zu Neapel, und wird von uns soweit nötig re- stauriert wiedergegeben nach einer Originalzeichnung von P. Veckert. Seite 426/7. Karte van Porderaslen zu Alexanders Feldzügen. Seite 488. Pruckschlcr. Seite 48 lies: Hipparch statt: Hhpparch. 52 „ Erechtheis, Ägeis statt: Erechtheus. Ägeus. 309 „ S. 370 statt: S. S67. £05 „ Amorgos statt: Amargos. 868 „ Biographie statt: Biographee. 449 „ Pcrscpolis statt: „Pasargadä".

2. Griechische Geschichte - S. 87

1882 - Nördlingen : Beck
Polykrates auf Samos. 87 flüssige Bevölkerung dorthin zu schicken und von dort aus ihren Handel nach dem schwarzen Meere zu betreiben, besetzten auch dw kleine ^zusel Amorgus und mehrere Striche an der Külte vou Kleinasien, welche ihnen gegenüber lag. Die niederen Volksklassen aber wurden nnzusrieden mit den die Insel beherrschenden adeligen Familien; und als einst das samische Heer von einem siegreichen Kriegszuge heimkehrte, siel ev über die Machthaber her und tötete sie. Nicht lange danach — es war mit die Zeit, da Cyrns Persieu vou der Herrschaft der Meder befreite — erhob sich unter dem Volke ein unternehmender Mann, Polykrates, der mit seinen Brüdern Pantagnotns und Syloson einen Anhang unter den Bürgern gewann und bei einem öffentlichen Feste, als sich das ganze übrige Volk, wehrlos und unbesorgt, der Fröhlichkeit überlassen hatte, mit deu Waffeu iu der Hand herbeistürmte, die erschrockene Menge auseinander jagte, die Vorsteher der Insel tötete und mit Hülfe einer Anzahl von Kriegern ans der nahen Insel Naxos sich der Oberherrschaft über seine Mitbürger bemächtigte. Da er aber die Gewalt allein besitzen wollte, brachte er den einen seiner Brüder, Pantagnotns, nms Leben, den andern, Syloson, vertrieb er. Mit Hülfe fremder Söldner befestigte er seine Gewalt ; und indem er das gegen die Vornehmen feindselig gesinnte gemeine Volk für sich gewann, brachte er eine bedeutende Kriegsmacht zusammen, mit der er teils aus zahlreichen Kriegsschiffen Seeräuberei trieb, teils Inseln und Städte des Festlandes von Kleinasien unterwarf. Wo es etwas zu nehmen gab, streckte er die Hände danach aus, ohne zwischen Freunden und Feinden einen Unterschied zu machen. Denn, sagte er, wenn er dem Freunde etwas abnehme und es ihm wieder zurückstelle, so werde er sich demselben angenehmer dadurch machen, als wenn er es ihm niemals genommen hätte. Und so gebrauchte er seine Überlegenheit in den Waffen ohne Maß und Ziel und lauge Zeit gelang ihm alles auf wunderbare Art. Durch deu Seehandel der Saurier wurde er mit dem ägyptischen Könige Amasis bekannt und, ohne jemals persönlich zusammenzukommen, schloßen die beiden miteinander deu Bund der Gastfreundschaft, den sie mit wechselseitigen Geschenken besiegelten. Als nun Amasis vernahm, daß sein Gastfreund immer reicher und mächtiger werde und daß derselbe nichts unternehme, was nicht mit dem glücklichsten Erfolge gekrönt sei, schrieb er ihm einen Brief, der also lautete: So spricht Amasis zu Polykrates: es ist erfreulich zu vernehmen, daß es einem geliebten Gastfreunde wohl ergehe. Aber mir will dein so gar großes Glück nicht gefallen, da ich

3. Griechische Geschichte - S. 48

1882 - Nördlingen : Beck
48 Tod des Hypparch. Vertreibung des Hippias. beschäftigt die einzelnen Anordnungen für den Festzug zu treffen — bort stauben auch Harmobins und Aristogiton heimlich mit Dolchen bewaffnet. Als sie aber einen ihrer Mitverschworenen vertraulich sich mit Hippias besprechen sahen, gerieten sie in Furcht und meinten verraten zu sein und im nächsten Augenblicke ihre Verhaftung erwarten zu müssen. Nur von dem Wunsch beherrscht, womöglich zuvor noch an ihrem Beleibiger, dem das ganze Unternehmen vorzugsweise galt, Rache zu nehmen stürmten sie augenblicklich zum Thore hinein und stießen, als sie dem Hipparch in der Nähe des Marktes begegneten, bieseit uieber. Harmobins fanb sofort von den Speeren der Trabanten burchbohrt den Tod; den Aristogiton entzog augenblicklich der Auflauf einer großen Volksmenge der Rache der Leibwächter, später aber wurde er gefaßt und büßte unter gräßlichen Folterqualen sein Verbrechen mit dem Leben. Als Hippias den Vorfall erfuhr, befahl er, ohne durch eine Miene das Geschehene zu verraten, den für die Prozession versammelten Bewaffneten ohne ihre Wehr an einem Platz zusammenzutreten; diese thaten es in der Meinung, daß er ihnen etwas zu eröffnen habe (die Athener erschienen nämlich in den Versammlungen, in welchen die Obrigkeiten ihnen Mitteilungen machten, immer unbewaffnet); Hippias aber ließ sofort die abgelegten Waffen von seinen Helfern wegnehmen und die ihm Verdächtigen und mit Schwertern Bewaffneten ergreifen, um sie hinrichten zu lassen. — Seitdem wurde die Regierung des Hippias ein Regiment des Schreckens, so daß viele Bürger ans Furcht zu den Alkmäoniden flohen, die unter Leitung des Klisthenes, des Sohnes des Megakles, seit der dritten Tyrannis des Pisistratus wieder in der Verbannung lebten. Durch diesen Zuzug verstärkt unternahmen sie den Krieg gegen Hippias; auch die Spartaner schickten auf Befehl des mit den Alkmäoniden eng verbundenen Orakels von Delphi zuerst ein kleines, sodann aber — von dem Tyrannen mit Hülfe seiner thematischen Reiterei geschlagen — ein größeres Heer nach Attika, dem es nach einer siegreichen Schlacht gelang den Hippias in der Burg von Athen einzuschließen. Ein glücklicher Zufall, welcher die Kinder des einst so mächtigen Herren von Athen in die Hände der Belagerer brachte, als sie außerhalb des Landes in Sicherheit gebracht werden sollten, machte dem Kriege ein schnelles Ende: gegen die Auslieferung seiner Söhne räumte Hippias (a. 510) die Feste und das Land; er verließ Attika mit dem verräterischen Vorsatz mit persischer Hilfe seinen Thron sich ivieber zu erobern.

4. Griechische Geschichte - S. 113

1882 - Nördlingen : Beck
Beginn des Feldzugs. 113 über die ganze Erde; darauf war auf einmal der Kranz um seinen Kopf, von dem das alles ausgegangen war, verschwunden. Die Magier fanden in diesem Traumgesichte nichts anderes als die Weltherrschaft des Königs angedeutet. Und so ließ Terxes alle Befehlshaber und Statthalter auf ihre Posten abgehen, um sich und ihre Leute zum Kriege eiligst fertig zu machen. So groß mich die Entfernung der persischen Hauptstadt von dem Peloponnes und so schwer es war, von dort eine Nachricht zu den Griechen gelangen zu lassen, erfuhren doch die Spartaner des Königs Vorhaben in Bülde. Es lebte nämlich in Susa ein vertriebener König von Sparta, Demaratus, der schon bei Darms eine Zuflucht gesucht und gefunden hatte und dem auch Xerxes viel Vertrauen bewies. Dieser beschloß, seinen Landsleuten Nachricht von dem Sturm zu geben, der über sie hereinbrechen sollte; und da er um seiner eigenen Sicherheit willen alles anwenden mußte, um uneutbecft zu bleiben, so nahm er eine jener hölzernen, mit Wachs überzogenen Schreibtafeln, auf die man int Altertum mit Griffeln zu schreiben pflegte, kratzte das Wachs von derselben ab und schrieb unmittelbar auf das Holz, was der König beschlossen hatte, überzog sodann die Tafel wieder mit Wachs, so daß sie das gewöhnliche Aussehen hatte, und schickte sie so durch einen vertrauten Sklaven nach Sparta. Dort wußte anfangs niemand, was die leere Schreibtafel bedeuten solle, bis Gorgo, des Königs Leonidas Gemahlin, die das Geheimnis durchschaute, riet das Wachs abzuschaben. So fanden die Lace-dämonier die Botschaft von dem ihnen bevorstehenden Kriege und teilten sie alsbald den andern Griechen mit. Nenn Jahre nach der Schlacht bei Marathon, im Jahre 481 v. Chr., brach der Perserkönig von Susa auf, um in Kappadocieu mit dem unermeßlichen Heere zusammenzutreffen, das dort aus allen Teilen seines ausgedehnten Reiches zum Zuge gegen Griechenland sich versammelt hatte. Sein Weg führte ihn ans Kappadocien nach Phnjgieit, von da nach Lydien, in dessen alter Hauptstadt er überwintern wollte. In der Hauptstadt Phrygiens, Celäuä, welche uachmals Apatiten hieß, erwartete ihn ein Lyder, genannt Pythins, welcher sich schon seinem Vater Darius durch prächtige Geschenke angenehm gemacht hatte. Sie bestanden in einem Platanenbaum und einem Weinstock, beide ganz von Gold. Die Wein- trauben an dem letztem waren ganz ans Smaragden, Karfunkeln und anderen kostbaren Edelsteinen gebildet. Beide Kunstwerke galten für das Kostbarste, was man weit und breit sehen könne. Dieser Pythins nun Noth, Griechische Geschichte. 3. Auflage. 8

5. Griechische Geschichte - S. 122

1882 - Nördlingen : Beck
122 Prophezeiungen der Pythia. werden solle. Das Volk dachte nur auf Rache an den nächsten Feinden, als es sich zu diesem Beschlusse bewegen ließ; Themistokles aber hatte den Kamps mit Persien im Auge, den er kommen sah und von dem er überzeugt war, daß er nur zur See, nicht zu Lande von Athen glücklich aus-gesochten werden könne. Athen war durch seine geographische Lage be-stinlmt, eine Seestadt zu werden. Themistokles war der erste seiner Staatsmänner, welcher dies einsah und darauf hinarbeitete, daß der Staat seine Kräfte dieser seiner natürlichen Bestimmung gemäß anwandte. Hundert Kriegsschiffe, mit jenem Gelde erbaut, thaten nachmals gegen Xerxes treffliche Dienste. Ein Jahr vor dem Einbrüche der Perser, den man in Griechenland schon drohen sah, wurde Themistokles erster Archon. Hiedurch war eine Gewalt in seine Hände gelegt, mit der er seine Absichten zur Rettung des Vaterlandes um so eher ins Werk setzen konnte. Er begann den Hafen Piräens anzulegen, der für Athen zweckmäßiger war als der phalerische, den man bisher gebrauchte. Ein besonderes Verdienst aber erwarb er sich durch die an alle griechischen Völkerschaften erlassene Aufforderung, jeglichen Zwist untereinander ruhen zu lassen, damit man der allgemeinen Gefahr mit vereinter Kraft begegnen könne. Auf beut Isthmus von Korinth schloßen die Spartaner, Athener, Korinther, Ägineten, Licyonier, Megarenser und anbere durch Botschafter einen engen Bunb miteinanber zum Schutze der griechischen Freiheit und forberteit auch noch anbete Völkerschaften auf, sich ihnen anzuschließen. Als das Unheil näher kam, schickten die Athener Gesanbte an das Orakel von Delphi, um sich Rats zu erholen, was für ihre Stadt zu thun sei. Die Pythia, welche Ari-stonife hieß, gab ihnen zunächst beit unglückweissagenben Spruch: Feuer und Schwert in den Hänbeit der Asiaten würden die Stadt verberben, und nicht diese allein, sonbern noch viele anbere Burgen; ja viele Götter-Wohnungen würden im Feuer aufgehen; sie sollten beit Tempel verlassen und sich auf das Unheil gefaßt halten. Aber als die Gesandten, untröstlich über bieseit Spruch, auf den Rat eines angesehenen Einwohners von Delphi abermals, mit Ölzweigen in den Häitben, zum Tempel gingen und um eilte bessere Verheißung für ihre Vaterstabt baten, erhielten sie einen neuen Spruch: Pallas, Athens Schutzgöttin, liege beut obersten Gotte an mit briitgenbent Bitten für die Stadt; aber sie vermöge nicht ihn umzustimmen; das einzige, was er ihr gewähre, sei, daß, währeitb ctabt und Laub die Beute des Feinbes werde, nur eilte hölzerne Mauer, dem Volke und seinen Kindern zum Heile, unverwüftet bleiben solle; die göttliche

6. Griechische Geschichte - S. 147

1882 - Nördlingen : Beck
Schlacht bei Platää. 147 der Feinde ohne Mühe wegstießen, zielten sie mit ihren Speeren auf Gesicht und Brust ihrer Gegner. Diese wehrten sich tapfer und bewiesen eine nicht geringere Kraft der Arme als die Spartaner, indem sie die langen starken Speere, die ihnen entgegenstarrten, mit den Händen griffen und zerbrachen; aber sie rannten in kleinen getrennten Hansen ohne Zusammenhang und ohne Berechnung auf die Griechen los, welche ihnen ganze Mauern von Kriegern entgegenstellten; außerdem waren sie mit Schutzwaffen schlecht verseheu und darum dem Stiche und Hiebe überall bloßgestellt, während die Griechen gut bewehrt waren. Indessen blieb durch ihre Tapferkeit und ihre große Anzahl, die immer neue Streiter in den Kampf zu führen erlaubte, das Gefecht längere Zeit unentschieden. Mardonins selbst kämpfte hoch zu Roß an der Spitze erlesener Krieger. Und viele waren schon auf beiden Seiten gefallen; da sank Mardoitius, durch einen Stein, den der Spartaner Aeimnestns auf ihn geschlendert hatte, ant Kopfe getroffen tot vom Pferde. Mit seinem Tode wich die Kraft von der unmittelbar um ihn kämpfenden Schar und darauf auch von den übrigen. Die Athener unter Aristides waren — bereits auf dem Wege, den Lacedämonieru freizustehen — von den mit Mardonins befreundeten Griechen und unter denselben nainentlich von den Thebanern aufgehalten und angegriffen worden. Auch sie siegten, während die Lacedämonier schon in der Verfolgung der in wilder Flucht hinstürmenden Barbaren begriffen waren. — Mardonins hatte am Flusse Asopus ein viereckiges Lager, ringsum mit einer hölzernen Man er und mit Türmen versehen und sehr ausgedehnt, schlagen lassen. Als die Barbaren, durch die Reiterei gedeckt, sich hieher geflüchtet und die Türme und Mauern erstiegen hatten, gab es einen neuen heftigen Kampf gegen die nachdringenden Lacedämonier, bis die Athener, kundiger eines Angriffs auf befestigte Plätze, nachkamen. Diese erstiegen die Mauer zuerst und bahnten so den andern den Weg. Nunmehr erfolgte ein schreckliches Schlachten unter den Barbaren, die keinen Widerstand mehr leisteten. Von zweimal hundert und sechzig tausend Menschen denn ein Heerhaufen der Perser hatte sich unter Artabazus eiligst auf die Flucht begeben — sollen nicht dreitausend übrig geblieben sein. Als man nach der Schlacht bei Platää wieder die Völkerschaft und die einzelnen Krieger auszeichnete, welche sich durch Tapferkeit am meisten hervorgethan hatten, wurde den Lacedämonieru der Preis zuerkannt. Unter ihnen war einer im Kampfe gewesen — Aristodemus war sein Name -, der vor der Schlacht bei Thermopylä von Leonidas mit einem Aufträge 10*

7. Griechische Geschichte - S. 196

1882 - Nördlingen : Beck
196 Die Lacedämonier auf Sphakteria. von Sparta unterjochte Messenien zum Schauplatze des Krieges machen, überzeugt, daß die Nachkommen der alten Messenier von nah und fern herbeiströmen würden, um mit den Athenern gemeinschaftliche Sache zu machen. Zu diesem Zwecke erwählte er den ehemaligen Sitz des alten Nestor, Pylos in Messenien, einen von Natur so festen Ort, daß er mit geringen Befestigungswerken haltbar gemacht werden konnte, dazu hart am Meere über einer geräumigen Bucht gelegen, vor welcher eine kleine waldbewachsene Insel Sphakteria lag. Der spartanische König Agis, der eben wieder einen jener verheerenden Einfälle in Attika gemacht hatte, mit denen anfangs in diesem Kriege der Feldzug fast jeden Frühling eröffnet wurde, vernahm die Besetzung und Befestigung von Pylos durch Demosthenes mit Schrecken und kehrte mit seinem Heere nnverweilt in die Heimat zurück, um den Platz dem Feinde wieder abzunehmen. Die Lacedämonier griffen ihn mit überlegener Macht zu Lande an und schickten auch eine ansehnliche Flotte nach der Bucht von Pylos; endlich wurde die Insel Sphakteria mit Bewaffneten besetzt, die vornehmlich auf die in der Nähe befindliche athenische Flotte merken und ihr Einlaufen in die Bucht verhindern sollten. Aber ihre Angriffe auf das Bollwerk des Demosthenes blieben vou der Land- und Seeseite gleich vergeblich; und die Flotte der Athener, vierzig Segel stark, lief ungeachtet der Besetzung der Insel Sphakteria doch in die Bucht ein, nahm fünf der spartanischen Schiffe weg und umstellte die kleine Insel so, daß die Besatzung von den Ihrigen gänzlich abgeschnitten war. Sie bestand außer einer Anzahl Heloten aus vierhundert und zwanzig Hopliten. Um diese zum großen Teil aus Spartanern bestehende Mannschaft war man in Sparta so besorgt, daß Mitglieder der Regierung selbst nach Pylos gingen, um den Stand der Sachen einzusehen und nach Umständen zu verfügen, was zur Rettung der Eingeschlossenen dienen konnte. Sie erkannten die Unmöglichkeit die feindliche Flotte zu vertreiben oder zu durchbrechen und eben damit die Gefahr des Hungertodes für ihre Krieger auf der Insel. Daher boten sie dem Anführer der athenischen Seemacht und dem Demosthenes einen Waffenstillstand an, während dessen Gesandte zur Unterhandlung eines Vergleichs nach Athen gehen und den Eingeschlossenen tägliche Rationen zum Unterhalt gewährt sein sollten. Dieser Waffenstillstand wurde angenommen; aber den Frieden, den die spartanische Gesandtschaft den Athenern antrug, vereitelte besonders der Einfluß Kleous, welcher das Volk bewog Bedingungen zu stellen, die den Gesandten zu hart erschienen. So wurde der Krieg wieder aufgenommen und die Insel von aller Zu-

8. Griechische Geschichte - S. 202

1882 - Nördlingen : Beck
202 Verhandlungen Athens mit den peloponnesischen Mittelstaaten. seinen Finger mit Speichel und löschte die ganze Klage gegen Hegemon ans. Dies geschah in Gegenwart des ersten Archon und seines Schreibers; aber so entrüstet sie waren, so thaten sie doch nichts gegen Alci-biades; ja der Kläger machte sich aus dem Staube aus Furcht vor dem Beschützer des Dichters. Dieser glänzend befähigte, aber nie von sittlichen Beweggründen geleitete Mann — damals ein angehender Dreißiger — stellte sich nun an die Spitze der Partei, welche den Vergleich mit Sparta haßte und die unter dem athenischen Volke wahrgenommene Mißstimmung zur Erneuerung des Krieges auszubeuten gedachte. Denn da von Seiten der beiden Hauptmächte zwar die eine Bedingung, die Auswechslung der Gefangenen, nicht aber die andere, die Rückgabe der eroberten Plätze, vollständig erfüllt wurde und die Lacedämonier einen Sonderbund mit den Böotiern schloßen, waren bald in Athen Zweifel darüber entstanden, ob es Sparta redlich mit dem Frieden meine. Zu dieser Parteistellung reizte den Alci-biades Der Glanz, den die Friedensunterhandlungen und der Friedens-abschlnß um Nieias verbreiteten. Auch er hatte sich als Wohlthäter der gefangenen Spartaner bewiesen; aber die Gesandten von Sparta hatten ihm als einem jungen Menschen keine Aufmerksamkeit geschenkt, sondern vielmehr nach der Weise ihres Volkes den bejahrten Nicias geehrt. Im Ärger hierüber trachtete er danach, die zwischen beiden Staaten wieder beginnende Spaltung zu vermehren und durch allerlei Ränke den Frieden znm Bruche zu bringen, der thut zum V erd ruße und zum Ruhme seines politischen Gegners schon in ganz Griechenland der Friede des Nicias genannt und als eine große Wohlthat dem Werke des Perikles, als welches man den Ausbruch des Krieges betrachtete, gegenübergestellt wurde. Denn von dem weisen Sokrates hatte er sich damals zurückgezogen: er mochte nichts davon hören, daß die Bestrebungen, in denen er lebte, eitel ;r Bundesgenossenschaft durch eigens abgeordnete Gesandte Aussicht, in dem Peloponnes selbst Verbündete zu finden, viel dazu beitragen werde, das Volk der Aushebung des mit Sparta geschlossenen Vergleiches geneigt zu machen. Den Gesandten der Argiver, Mantineer und Eleer aber folgten eilends Abgeordnete von Sparta nach in der Absicht, diese neue Bundesgenossenschaft zu verhindern und die Athener zu diesem Ende und zur Beilegung der obwaltenden Mißhelligkeiten der friedlichen ?• anzubieten. T und verwerflich seien. So veranlaßte er denn die Argiver zugleich mit denen von Elis und der arkadischen Stadt Mantittea, den Athenern den enn er zweifelte nicht, daß die seinen Mitbürgern eröffnete Hjjuut jfll tyf« hf ' V*-tt : ^i ftl\ * ctif rf au 'M-v fr f*w 'jpfiw )/<$ ^

9. Griechische Geschichte - S. 204

1882 - Nördlingen : Beck
204 Schlacht bei Mantinea. Rate der Fünfhundert hätten sie so, jetzt vor dem Volke ganz anders gesprochen: wer denn solchen Leuten glauben könne? Der Rat und das Volk waren gleich entrüstet; Nicias, der von den Ränken seines Gegners keine Ahnung hatte, stand voll Bestürznng und Beschämung da über den Widerspruch in der Erklärung der Abgeordneten; und man war eben im Begriffe, sogleich nach dieser Seene die Gesandten von Argos, Mantinea und Elis zu hören und mit ihnen einen Vertrag einzugehen, als ein Erdstoß der Versammlung für diesen Tag ein Ende machte. Folgenden Tages konnte Nieias das Volk nur mit Mühe bewegen, einen Beschluß wegen der Verbindung mit Argos, Mantinea und Elis noch aufzuschieben und mittlerweile eine Gesandtschaft — und ihn selbst an deren Spitze — znr Einholung näherer Erklärungen nach Sparta zu schicken. Er reiste dahin voll der besten Erwartungen, fand sich aber getäuscht, da man in Sparta ihm selbst zwar alle mögliche Ehre erwies, aber unter dem Einfluß der thebauisch gesinnten Partei die Fordernngen nicht bewilligte, die er int Namen seiner Negierung stellte. Er kam zurück, um seinen Gegner siegreich und seine Absichten unterliegen zu sehen. Das Bündnis mit Argos, Mantinea und Elis wurde geschlossen, Alcibiades an die Spitze der Kriegsmacht gestellt, neue feindselige Streifzüge von Pylos aus ins lakonische Gebiet veranstaltet — und so begann der Krieg aufs neue. Anfangs schien es, als ob der neue athenische Oberbefehlshaber dem Kriege eine ganz andere Gestalt geben und dem Feinde nachdrücklicher, als es je bisher geschehen war, zusetzen wollte. Er suchte denselben mit beträchtlicher Macht im Peloponnes selbst auf und war mit den neuen Bnndesgenossen schon bis gegen die Mitte der Halbinsel vorge-drungen, als die Laeedämonier ihm bei Mantinea sich entgegenstellten und in einer großen Schlacht das Feld behaupteten. Von den meisten Bundesgenossen verlassen gingen die Athener nach dieser Niederlage zurück. Denn Alcibiades war viel zu sehr dem Genusse ergeben, als daß er im stände gewesen wäre einen Plan längere Zeit ernsthaft zu verfolgen: seine weichlichen Lüste, sein Übermut, seine Selbstsucht folgten ihm auch in den Krieg. Aber während die alten, ernsten Männer sein Treiben, dem sie nicht steuern konnten, teils mit Furcht teils mit Unwillen ansahen, wußte das Volk, durch seine Freigebigkeit, feine Sorge für öffentliche Belustigungen, seine Beredsamkeit, Leibesstärke und Wohlgestalt eingenommen, alle feilte Übertretungen und Ausschweifungen zu entschuldigen. Diese blinde Liebe der Menge für Alcibiades machte seine Ratschläge unwider-

10. Griechische Geschichte - S. 153

1882 - Nördlingen : Beck
Themistokles bei Admetus. 153 daß er jemals danach streben könnte, selbst mit feinen Landsleuten unter eine despotische Gewalt, wie die der Perser, zu kommen. Aber das athenische Volk hörte nur auf die Stimme feiner Ankläger und schickte Häscher nach Argos, um ihn herbeizuschleppen, damit er vor ganz Griechenland gerichtet würde. Doch in Erwartung eines solchen Ausgangs war er bereits nach Korcyra geflohen, wo er darum Aufnahme und Schutz zu finden hoffte, weil er sich um diese Stadt früher verdient gemacht hatte. Aber die Furcht vor einem Kriege mit Athen und Sparta war bei den Korcyräeru zu groß; sie getrauten sich nicht, ihm gegen den Willen dieser Staaten Aufenthalt zu gewähren. So von den Mitbürgern ausgestoßen und verfolgt, von früheren Bewunderern seines Geistes tätlich gehaßt, in der Erwartung eine dankbare Gesinnung zu finden getäuscht, dazu in beständiger Gefahr, von den gegen ihn ausgefandten Häschern ergriffen zu werden, fand er einen Ausweg nur mehr in der Flucht zu einem erbitterten Feinde, zu Admetus, dem König der Molosser in der Landschaft Epirns. Obwohl dieser bei einem Gesuch, das er früher einmal an die Stadt Athen gerichtet hatte, von Themistokles grob abgefertigt ihn haßte, fürchtete der Flüchtling doch mehr den Seinigeit in die Hände zu fallen, als diesem König eines barbarischen Volks sich anzuvertrauen. Er kam in den Palast, während Admetus nicht daheim war, nahm, von der Königin Pythia angewiesen, ihren und des Königs kleinen Sohn Aribdas auf feinen Arm und fetzte sich so auf den Herb der Wohnung — was nach der Sitte der Zeit und des Laubes dem heimkeh-renben Könige das Zeichen war, daß der Mann feinen Schutz anflehte. Also auf dem Herbe sitzeitb gab er sich dem Abmetus zu erkennen und bat ihn, das Frühere zu vergessen und in feiner äußersten Not ihm Rettung zu gewähren. Der König gab ihm sein Wort, hieß ihn mit Freunb-lichkeit vom Herbe aufstehen und behcinbelte ihn so, als ob er nicht fein Beleidiger, sondern von alter Zeit her sein Gastfreund wäre. Indessen folgten die Gesandten Athens und Spartas dem unglücklichen Manne auch dorthin und begehrten von dem Könige feine Auslieferung. Doch umsonst — Themistokles würde von Admetus zu plötzlicher und geheim gehaltener Abreise veranlaßt und nach Pybna in Macebottien geleitet, bannt er von bort aus seinem Wunsche gemäß zu Schiffe nach Asien gelangen möchte. Auch auf der Überfahrt nach Asien war er noch von bet größten Gefahr bebroht, ba fein Schiff durch einen Sturm an den Teil der Küste von Naxos getrieben wurde, auf welchem ein athenisches Heer die Stadt der Insel belagerte. Doch iitbent er veranlaßte, daß, so lange
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