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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 82

1847 - Berlin : Reimer
82 a. Das niederrheinische Tiefland schneidet die Nord-Ecke des Dreiecks von dem eigentlichen Gebirgslande ab, und verbindet das französische mit dem germanischen Tieflande, indem es auf dem rechten Rhein-Ufer, gegen die Lippe- und Ems-Quelle hin, einen busenförmigen Einschnitt in das anstoßende Gebirgsland macht. — Größte Ausdehnung von der Schelde- b. z. Lippe-Quelle — 60 M. Erläuterung. Eine Linie von der Schelde-Quelle über die Ruhr-Mün- dung, Lippe- und Ems-Quelle und längs dem rechten Ufer des letzteren Flusses bis in die Gegend von Bevergern (Par. der Huute-Quelle), bezeichnet die ge- nauere Begrenzung gegen das Gebirgsland. b. Die provengalische Ebene besteht aus dem unteren schmalen Thale und dem Mündungslande der Rhone, welches letz- tere sich am Golf von Lion von der Aude- bis zur östlichen Rhone- Mündung ausdehnt, und ein Dreieck bildet, dessen Grundlinie und Höhe — 20 Mln. c. Das italische Niederland, zu beiden Seiten des Po und um die Mündungen der Etsch, Brenta, Piave und des Isonzo ausgebreitet, scheidet das Gebirgsland der italischen Halbinsel von dem Gebirgskern Südwest-Europa's, ist von W. nach O. bis 70, von N. nach S. bis 30 Meilen breit. (Aehnlichkeit mit dem Tief- lande der unteren Donau in Betreff der Lage und Nachbarschaft.) Erläuterung. Man verbinde die Isonzo-Mündung, Gradisea, Spiiim- bcrgo, Travesso, Conegliano, Bassano, Schio, Montebcllo, Verona, die Süd- spitzen des Garda-, Jseo- und Eomer-See's und des Lago maggiore, Jvrea, Pinerolo, Saluzzo, Coui, Chcrasco, Turin, die Tanaro-Mündung, Aegui, Stra- della, Parma und Rimini durch Linien: so erhält man die genauere Begren- zung dieses Tieflandes. d. Die oberrheinische Ebene, ganz innerhalb des Ge- birgsbezirks liegend, dehnt sich nur als erweiterte, 5— 6 Meilen breite Thalsohle von der Main-Mündung am Rhein 36 Mln. weit aufwärts bis zur Nord-Wendung des Stromes aus. e. Die Ebenen der mittleren Donau, und zwar A. die nieder-ungarische Ebene, — die östlichste, größte,— ist von dem Tieflande der unteren Donau nur durch einen schma- len Gebirgsstreifen getrennt, liegt größtentheils im O. der hier süd- wärts fließenden Donau, und ist von N. nach S. 60, von W. nach O. 40 Meilen weit ausgedehnt. Erläuterung. Eine Linie von der Morawa-Mündung über Temeswar, Großwardein, Szathmar, Munkacs, Zemplin, die Bodrog-Mündung (Theiß), Erlau, Pesth, Stuhlweißenburg, daö Nord-Ende des Platten-See's zur Drau- und Sau-Mündung bildet die genauere Begrenzung. Ein schmaler Gebirgsarm trennt sie im N.w. von

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 83

1847 - Berlin : Reimer
83 B. der ober-ungarischen Ebene, welche sich längs der Do- nau von der Gran-Mündung bis Preßburg ausdehnt, und von W. nach O. 16 — 20, von N. nach S. höchstens 25 Meilen breit ist. Erläuterung. Eine Linie von Preßburg über Lcopolvstadt zur Gran- Mündung bildet die Nord-, der Laus der Raab von ihrer Mündung bis Kör-' uicud und eine Linie von da über Oedenburg nach Preßburg die Süd-Grenze. Sie wird im W. ebenfalls nur durch einen schmalen Bergzug getrennt von C. der österreichischen Ebene, die an der Donau aufwärts bis oberhalb Wien, nordwärts (in Dreiecksgestalt) bis zur Thaya- Mündung (Marchfeld) reicht, im S. durch die Leitha und eine von Neunkirchen über Baden nach Wien gezogene Linie begrenzt wird, und von sehr geringen Dimensionen ist. ' B. Hoch- und Mittelgebirgslandschaften des südwest- europäischen Gebirgsdreiecks. Nach Begrenzung der Tiefebenen dieses Bezirks treten die ge- naueren Umrisse des eigentlichen Gebirgslandes bestimmtund deutlich hervor. — Dasselbe besteht aus einem zusammenhängenden, verhältnißmäßig kleinen Hochgebirgskerne und aus mehreren bedeutenden Mittelgebirgslandschaftcn, welche das Hochgebirge zum Theil einschließen und begrenzen. a. Das Hochgebirge, die Alpen. Sie liegen in der Mitte Europa's und dehnen sich, zwischen 23 und 34" O.l., von W.s.w. gegen O.n.o. 125 Meilen weit aus, bei einer von W. nach O., von 20 bis auf 40 Meilen sich steigernden Breite. — Im W. werden sie durch das Thal der Rhone und die provenyalische Ebene, im O. durch die ungarischen Tiefländer, im S. durch das ligurische Meer, das italische Nieder- land, das adriatische Meer und die Gebirge der griechischen Halb- insel begrenzt. Im N. bezeichnet eine Reihe von Flußseen (Genfer-, Thuner-, Vierwaldstädter-, Züricher-, Constanzer-, Würm- und Chiem-See), und dann eine Linie von der Salzach- bis zur March- Mündung ungefähr den Fuß des Hochgebirgs. Theile: West-Alpen, — vom ligurischen Meere bis zu den Thalern der Arve und Dora baltea, — zerfallen in Meer- oder See-, cottische und grajische oder graue Alpen. — In den Mittel-Alpen werden Central- und vorliegende Alpen unterschie- den. Jene heißen im W. penninische, im O. des Mer. der Tanaro-Quelle lepvntinische, im O. des Mer. des Bodensee's rhätische Alpen; — diese zwischen den oberen Thälern der Aar 6*

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 85

1847 - Berlin : Reimer
85 den Beskiden, dem Tatra nordwärts anliegend, im O. vom Donajec, im W. von der March und Beczwa begrenzt; den kleinen Karpathen, einem schmalen Gebirgsarm zwi- schen Waag und March, der von der Weichsel-Quelle bis nach Preßburg zur Donau reicht. bb. Die deutschen Mittelgebirgslandschaften stoßen im S. an den Nord-Fuß der Alpen, im N. und N.q. an das ger- manische Tiefland, und werden im W. durch das untere Nheinthal, die oberrheinische Ebene und die obere Saone von den französischen Mittelgebirgen gesondert. — Ihre größte Dimension von S.w. ge- gen N.o., von der Ain-Mündung (Rhone) bis zur Oder-Quelle, — 140 Mln.; in der Richtung von S. gegen N. sind sie im O. am schmälsten — 27, im W. am breitesten = 72 Mln. A. Das süd-deutsche Bergland, zwischen dem Rhein, dem Main, der Eger, der Elbe, der Beczwa und March und den Alpen, besteht aus einer Abwechselung von Hochebenen, Hügcllandschaften und Bergzügen. Zunächst den Alpen liegt die s ch w e i z e r i sch - b a y r i sch e H o ch - ebene, von S.w. g. N.o., vom Genfer See bis zur Inn-Mdg. 72 Mln. lang, im N.w. von dem Neufchateler- u. Bieler-See, der Aar u. oberen Donau begrenzt, durch den Bodensee u. den Rhein (zw. Konstanz u. der Aar-Mdg.) in zwei ungleiche Theile getheilt: die Hochebene der nördl. Schweiz und die der oberen Donau. Der Jura-Zug umwallt sie im N.w , beginnt an der Rhone, zieht 80 Mln. gegen O.n.o. zur Altmühl-Mdg., dann gegen N. zwischen Naab und Regnitz zum Main, wird vom Rhein durch- brochen, heißt im S. des Durchbruchs französischer od. Schwei- zer-, im N. desselben deutscher Jura (rauhe od. schwäbische Alp, Aalbuch-Geb., fränkische Höhe); der ganze Bergzug von der Rhone bis zum Main 100 Mln. lang. Ein zweiter Gebirgszug, der Böhmer Wald, streicht von der Donau (bei Linz) nordwestw. 30 Mln. weit bis zur Naab-Quelle, und bildet den N.o.-Rand der bayrischen Hochebene. Ein dritter Höhenzug, das mährische Gebirge, zieht von der Donau (zwischen Linz u. Krems) gegen N.o., 36 Mln. weit, bis in die Quellgegend der March. Der vierte Gebirgszug S.-Deutschlands, der Schwarz- und Odenwald, hängt in d. Quellgegend d. Donau mit dem ersten zu- sammen, beginnt im S. am Rhein, u. begleitet diesen Strom in nörd- licher Richtung bis zum Main, in einer Ausdehnung v. 36 Mln.

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 75

1847 - Berlin : Reimer
75 zunehmen, und fallen stell gegen die nordwärts vorliegende Ebene und ins Beczwa-Thal ab. Ihr höchster Gipfel erreicht die Höhe von 5500'. — Die kleinen Karpathen sind niedere, nur etwa 1500 bis 2000' hohe, bewaldete Bergzüge mit verschiedenen Na- men, welche gegen die March und Waag zum Lheil scharfe Abhänge bilden. — Die Thäler haben in dem ungarisch-karpathischen Hochlande eine ganz andere Form und Bedeutung erhalten, als im transsylva- nischen, wo die.aluta, Samosch,-Körösch, -Marosch große Längenthälcr bilden, deren Richtung und Beschaffenheit die Glie- derung der Randgebirge bedingt, indem die Körösch und Marosch diesen Charakter bis zum Eintritt ins Tiefland behalten, Aluta und Samosch aber, mittelst tiefer Querspalten, aus dem Hochlande ins Tiefland hervorbrechen; jedoch heben sie die physische Einheit und Abgeschlossenheit ihres oberen Stufenlandes nicht auf. — Die Thäler des-Hernad, der Gran,. Waag,-Arva, des-Donajec und-Poprad bilden dagegen, vermöge ihrer großen Breite, die Kultur - Centra, vermöge ihrer Offenheit und Aufgeschlossenheit, die natürlichen Verbindungswege zwischen den einzelnen Theilcn des Hochlandes und den benachbarten Ebenen, so daß jenes nur im Norden unzugänglicher erscheint; die Thäler bedingen hier ebenfalls zugleich die Gliederung des Hochlandes. — /d. Kommunikationen. ■— Die Gangbarkeit der karpathischen Mittelgebirge ist beschränkter, als ihre meist geringe Höhe erwarten läßt. Die wichtigsten Pässe sind: der Teregovaer Schlüssel, der Rothethurm-Paß, der Borgo-Paß im siebenbürgischen Hochlande; — der Paß von Vereczke, der Paß von Uszok und die Dukla-Pässe in dem karpathischen Waldgebirge; — die Zipser-Pässe, der Paß von Dobschau, die Pässe von Altge- birg, Dubova und Neumark, der-Jablunka-Paß u. m. a. 22. Centrale Mittelgebirgslandschaft; — deutsches Bergland. a. Das süd-deutsche Bergland. — Die Bergzüge Süd- Deutschlands stehen auf einer gemeinschaftlichen, plateauartigen, mehr oder minder ebenen Grundfläche, deren abs. Höhe im Allge- meinen von S. gegen N. abnimmt. aa. Die bayrisch-schweizerische Hochebene, im Mit- tel 1000—1200' üb. d. M., an der unteren Aar unebener, als an der oberen Donau, aber das allgemeine Niveau dort weniger hoch, als hier, wo sich Höhen von 2000 — 2500', aber auch breite Ebc-

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 93

1847 - Berlin : Reimer
93 eben, und hier wie der Boden eines ausgetrockneten oder abgeflosse- nen Sce's anzusehen, als dessen Reste dann der seichte Neusiedler See (427' üb. d. M.) und seine südöstlichen morastigen Uferland- schasten (Hansag-Morast) betrachtet werden können. Im N. drin- gen an der Waag und Neitra busenförmige Einschnitte des Tief- landes in die karpathischen Berge ein. Im O. der Raab bildet ein mannigfaltiger Wechsel von Ebenen und Hügeln, die Vorhöhcn des Bakony-Waldes, die anmuthigsten Gegenden. — d. Die unter-ungarische Ebene, etwa 100' niedriger als die vorige, ist nur im W., in der Umgebung des tiefen, blos theil- weis von geringen Sumpfstrecken umfaßten Platt en-See's, so wie zwischen Sau und Drau, hüglig und bergig, übrigens aber ganz eben, besteht auf der linken Donau-Seite nicht selten aus öden, unabsehbaren, baumlosen Sand- und Haidestrecken, aus step- penartigen Grasfluren und Sumpfflächen, und war vielleicht einst ebenfalls von einem großen See bedeckt. — e. Die wlachische Ebene, das Mündungsland der Donau, zwar im Allgemeinen fteppenartig wie die vorige, ist jedoch min- der eben und einförmig, sowohl in ihrer Bodengestalt wie in ihrer Ve- getation, und wird, wie die ungarischen Ebenen, von dem Strome in einer breiten Sumpfniederung durchflossen, die sich an seiner Mün- dung nur zu einem verhältnißmäßig geringen, aber von Lagunen und Süßwasser'seen unterbrochenen Delta erweitert. 29. Das italische Niederland und der Po. Das italische Niederland ist eine einzige fast horizontale Ebene, die sich ostwärts von dem 800- 1000' hohen O.-Fuß der W.-Al- pen allmahlig zum Niveau des Adria-Meeres hinabsenkt; außer den kleinen Gruppen der eugandischen (1600') und bericischen Hügel (im S. von Padua und Vicenza) ist in derselben keine Er- höhung von Belang zu finden. Der Po ist vorzugsweise ein Niederungsstrom, denn sein un- terer Lauf ist verhältnißmaßig sehr lang. Seine Nebenflüsse ha- den entweder, wie die adriatischen Küstenflüsse, den Charakter von Sturzbächen, oder sie fließen langsamer und geregelter in eingedeich- ten Betten ab; danach richtet sich die Beschaffenheit der Uferland- schaften. Seine Mündungsarme stehen mit denen der Etsch in Verbindung; sein niedriges, sumpfiges Delta-Land liegt theilweise, wie bei der Etsch, in Folge der durch Kunst oder auf natürlichem Wege, durch Anschwemmungen, entstandenen Erhöhung der Ufer, unter dem Niveau des Bettes. — Die Po-Schifffahrt beginnt be- i

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 95

1847 - Berlin : Reimer
95 schwindende Flüsse hier wie auf der ganzen West-Seite und wie in den julischen Alpen. — Die Nordwest-Seite der Halbinsel — die Berglandschasten Kroatien, Bosnien u. Servien — wird ebenfalls von vielen, von N.w. gegen S.o. streichenden, 3000 — 6000' hohen, größten- teils dicht bewaldeten Bergketten durchzogen, die meist nur durch enge Lhälcr von einander getrennt sind, sämmtlich an der Sau anheben, von ihren rechten Nebenflüssen durchbrochen werden, und (mit Ausnahme der östlichen) auf der Wasserscheide zwischen dem Gebiet des schwarzen und ägaischen Meeres endigen. Ihre Süd- ost-Enden sind hier durch den breiten, aber nicht hohen möfischen Bergzug mit einander verknüpft, der am Tschar-Dagh beginnt, auf der Wasserscheide vielnamig fortsetzt, und im Orbelus (4000') seine größte Höhe erreicht. — Die Nordost-Seite der Halbinsel. — Die Fortsetzung der mösischen Wasserscheidekette führt von der Marizza-Quelle ostwärts bis zum Meere den Manien Balkan oder Hämus, und ist nur 2000—3500' hoch. Waldbedeckte Zweige des Balkan, die durch tiefe Thäler oder auch durch kahle Bergflachen von einander getrennt werden, treten nordwärts bis an die Donau, und bilden die bul- garische Berglandschaft. — Die Südost-Seite der Halbinsel. — Von der steilen Süd- Wand des Balkan bis zu den Küsten der Propontis breitet sich das Beckenland der Marizza — Thrazien — aus, im Innern vorherrschend eben, im O. und S. von niedrigen, landwärts sanft abgedachten Plateauhöhen, im W. vom Despoto-Dagh um- schlossen. Der letztere, die Fortsetzung der östlichen servischen Berg- kette, kreuzt die mösische zwischen den Quellen des Strymon und der Marizza, steigt 6000 — 7000' auf, wird dann niedriger, und in seiner südöstlichen Fortsetzung von der unteren Marizza durch- brochen. — Im W. liegt dem Despoto-Dagh der zwischen Nestus und Strymon hinstreichende Pangäus vor. Von diesem Gebirge ostwärts, vom Bora-Dagh west- und von der mösischen Kette nord- wärts umwallt, breitet sich das mazedonische Bergland süd- wärts bis zu den Küstenebenen von Seres und Pellä aus, jenseit welcher nur isolirte Berge (auf der chalcidischen Halbinsel der M. Santo od. Athos 6300') die Küste umkränzen. — Auf der süd- lichen Landgrenze Mazedoniens steigen aber das Voluzza-Ge- birge und der Olymp 6000' über das Meer auf, — als Grenz- wälle gegen Thessalien, das ebene Beckenland des Peneus,

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 40

1847 - Berlin : Reimer
40 lich in Oester le ich und im nördlichen Böhmen. Der Handel mit den reichen Ueberschüssen der Landwirthschaft (Getreide, ungar. Wein, ital. Seide, Ungar, und Alpen-Rinder, Schafe, Pferde) und dem Ertrage des Bergbaus (edle und unedle Metalle aus den Karpathen und Alpen, Quecksilber aus Jdria, Salz aus Galizien) und der Industrie (österr. Tücher, Baumwollen-, Stahl- und Eiscn- waaren, böhmisches Glas, italiänische Seidcnwaaren rc.) gewahrt große und ver- spricht noch größere Bortheile, wenn die ihm entgegenstehenden Schwierigkeiten der Kommunikationen und der „Mauthen" weggeräumt sein werden. In er- sterer Beziehung ist bereits viel geschehen. — 47. St a atsv erfassu ng u n d Einrichtung. In Istrien, Dalmatien und der Atilitair-Grenze ist die Verfassung rein monarchisch; in den deutschen, polnischen und italischen Erblanden haben die Stände das Recht der Steuer- vertheilung und Berathung über Provinzial-Angelegenheiten; in Ungarn und Siebenbürgen theilen sie das Recht der Gesetzgebung mit der Krone, und bestimmen die Größe der öffentl. Lasten. — In Betreff der Verwaltung herrschen in allen diesen Landen verschiedene Grundsätze und verschiedene Formen; die Staats-Maschinerie ist überhaupt sehr zusammengesetzt. — Auch in der Kriegö- und Heerverfassung gelten sehr verschiedenartige Normen. In Ungarn und Siebenbürgen stellen die Stände auf den Antrag des Monarchen den Ersatz; in Tirol ist die Verpflichtung zum Kriegsdienst allgemein, die zum stehenden Heere aber sehr beschränkt; in den Militairgrcnz-Prov., wahren Soldaten-Kolo- nien, sind alle Waffenfähige zunächst zur Bewachung der Grenze, und nöthigen- falls zum beständigen Kriegsdienst verpflichtet; — in allen übrigen Provinzen gcschiht die Rckrutirnng mittelst der Conscription, sofern die freiwillige Werbung nicht ansreicht. Oesterreich ist vielleicht — in Hinsicht des Mate- rials — die bedeutendste Land m a ch t der Erde, doch bleibt eine größere Aus- bildung des Landwehr-Systems und eine Umwandlung der ungarischen „Insur- rection" zu wünschen. Die iseemacht im Aufblühen, allein bisher nur von untergeordneter Bedeutung. — V. Die Schweiz. A. Topische Verhältnisse. 48. Lage, Begrenzung und natürliche Beschaffenheit (s. oben!). 49. Flächeninhalt --- 820 fdmln. 50. Bestandtheile, — Lage und Begrenzung dersel- den, — Wohnplätze. — 22 Staaten (Kantone) von ungleicher, doch durchgängig geringer Größe; — nämlich 9 größtentheils auf den Hoch-Alpen: Uri mit Altorf, Schwyz mit Schwyz, Unter- walden mit Stanz und Sarnen, Glarus mit Glarus, St. Gallen mit St. Gallen, Appenzell mit Appenzell und Herisau, Graubün- den mit Chur, Tessin mit Lugano und Bellinzona, Wallis mit Sitten und St. Maurice; — fünf andere theils auf den Alpen, theils auf dem vorliegenden ebenen und Jura-Lande: Waadtland mit Lausanne,

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 84

1847 - Berlin : Reimer
84 und Rhone Berner, zwischen denen der Aar und Neuß Vier- waldstädter, zwischen Neuß, Rhein und Lillth Glarner und Schwyzer, im N. des Wallenstädtcr See's Thur-, zwischen dem Rhein einer-, dem Inn und der Isar andrerseits Allgäuer Al- pen; auf der Süd-Seite, im Quellbezirk der Etsch, Adda, des Oglio Oertler, und im O. der Etsch trientinische Alpen. — Die Ost-Alpen zerfallen in drei Hauptgruppen: die norischen Alpen im O. der rhatischen und Allgäuer Alpen und im N. der Drau; die karnischeu Alpen zwischen Drau und Sau, die jü- tischen Alpen zwischen Sau und Kulpa; — die Ausläufer der Ost-Alpen, das Leitha-Gebirge, der Bakony-Wald, die syrmischen Berge, trennen und durchziehen die Ebenen der mitt- leren Donau. b. Die Mitte lgebirgslandschasten. Diese zerfallen in drei Haupt-Gruppen: die östliche oder kar- pathische, die mittlere oder deutsche, — die westliche oder französische. na. Die karpathische hangt nirgend mit den Alpen zusam- men, und ist auf allen Seiten von Ebenen umgeben, indem sie das große nordost-europäische Tiefland von den mittleren und untern Donau-Ebenen trennt. Ihre Haupt-Ausdehnung von O.s.o. ge- gen W.n.w. — 110 Mln. Sie besteht aus folgenden Gliedern: das Hochland von Siebenbürgen, ein Gebirgs-Viereck im S. der oberen Theiß, im N. des Tieflandes der unteren Donau, im W. des Sereth und im O. der nieder-ungarischen Ebene; seine längste (südliche) Seite — 40 Mln.; ^ die karpathischen Waldgebirge, von der Theiß-Quelle nordwestwärts 45 Mln. weit bis zu den Thälern des Hernad und Poprad (Donajec), bei einer Breite von 10 — 15 Mln.; das karpathisch-ungarische Hochland, dessen Zweige nordwärts bis zur oberen Weichsel, südwärts bis zur mittleren Do- nau auslaufen, und das im N.w. durch das Beczwa-Thal von den deutschen Mittelgebirgen gesondert ist, besteht aus 4 Hauptgruppen: den Eentral-Karpathen oder dem Tatra, zwischen den Quellen der Arva, Waag, des Donajec und des Poprad, von W. nach O. 8, von N. nach S. 2 — 3 Meilen breit, — eine Hochge- birgsinsel, umgeben von waldigen Mittelgebirgen; den ungarischen Erzgebirgen im S. des Tatra, zwischen Waag und Hernad; l

9. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 92

1847 - Berlin : Reimer
92 mäßigst ausgebildete Strom-System. Merkwürdige Richtungsvcr- änderungen seines Laufes. — c. Die ober- (mittel-) rheinische Tiefebene ist eigentlich nur ein breiter, ebener Thalgrund (Kaiserstuhl), eigenthümlich abge- schlossen durch die umwallenden Gebirge, aber, vermöge der in die- sen vorhandenen Lücken und vermittelst der Rheinpforte bei Bingen (Binger Loch), auf keiner Seite im Verkehr beengt, — ausgezeich- net durch reiche Naturverhältnisse und gepflegten Anbau. — 28. Die Donau und ihre unteren Stufenländer, a. Die Donau, — welche am östlichen Hange des Schwarz- waldes entspringt, u. die Jura-Masse durchbricht, dann von Sieg- maringen (1692') bis unterhalb Passau (800') unter einförmigen Verhältnissen, wiewohl in zwei entgegengesetzten, eigenthümlichen Richtungen, die bayrische Hochebene durchfließt, hierauf in ein zwei- tes, sehr bedeutendes Durchbruchsthal, oberhalb Wien (466') aber in ihre unteren Stufenlandschasten tritt, die aus einer Folge von stufenförmig übereinanderliegenden Tieflandsbecken bestehen, und von dem Strome nach und nach, mittelst der Flußpforten von Preßburg (e. 430'), Waizen (e. 350') und Orsova (e. 180'), er- reicht werden, — verbindet das Herz mit dem Osten Europa's. (Vergleiche die Donau mit dem Rhein — Donau und Inn mit Saone und Rhone!) — Die Schiffbarkeit der Donau beginnt bei Ulm, wird aber erst von Wien an bedeutend, ist bei Grein und Orsova durch Strudel und Klippen, an andern Orten durch Untiefen, vielfache Windungen u. Veränderlichkeit des Fahrwassers erschwert; von Rustschuck an ist sie für Seeschiffe geeignet. — Unter ihren vielen wasserreichen Nebenflüssen sind nur wenige für den Verkehr von Bedeutung. Der Inn wird bei Innsbruck, die Salzach bei Hallein, die Drau bei Villach, die Sau unfern Laibach, die Altmühl bei Dietfurt, die March bei Göding, die Theiß an der Hernad-Mündung, die Maro sch oberhalb Karls- burg schiffbar. Beschrankt ist die Zahl künstlicher Wasserwege im Donau-Gebiet: Donau-Main- oder Ludwigs-Kanal, Neustädter, Kaiser Franzens-, Bega-Kanal. — 6. Die österreichische Ebene, rings von niedrigen Bergen umwallt, besteht im N. der Donau aus der einförmigen Fläche des Marchfeldes; im S. des Stroms wechseln anmuthige Kultur- Landschaften mit dürren Kieselfeldern (Neustädter Stemfeld). Das Leitha-Gebirge und die kleinen Karpathen trennen sie von c. der ober-ungarischen Ebene. Diese ist im W. ganz

10. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 74

1847 - Berlin : Reimer
74 lischen Alpen: der Adelsberger Paß, zwischen Triest und Laibach im Sau-Thal. — Alle zuletzt genannten Passe (von der Rcschen- Scheideck an) liegen innerhalb der Wald-Region. — Außer den angeführten Haupt-Passen giebt es noch viele andere, minder gangbare; die Zahl der Neben-Pässe, d. h. solcher Pässe, welche nicht über die Hauptkette führen und in der Regel zwei Längenthaler mit einander verbinden, ist sehr groß. — B. Die Mittelgebirgslandschaften Südwest - Europ a'ö. 21. Ost-Flügel — karpathische Gebirge. — a. Das Hochland von Siebenbürgen. Das Innere ist ein Hügelland von 1000 bis 1300' abs. Höhe; den Ost; und Süd- Rand bilden die Ketten der trän ssylvanischen Alpen, welche steil gegen die umgebenden Tiefländer abfallen, 8000 — 9000' hohe Gipfel und im O. Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit ha- den sollen. — Der West- und Nord-Rand besteht aus den von O. gegen W. streichenden Parallelketten des siebenbürgischen Erz- gebirges, dessen Gipfel bis zu 4000, höchstens bis zu 5000' abs. Höhe aufsteigen. /b. Die karpathischen Waldgebirge bilden keine einfache Bergkette, sondern eine Anhäufung von Gruppen und Ketten, mit Kuppen, die meist nicht über 3000', und nur im S. eine bedeutend größere Höhe haben; — Längenthäler fehlen, desto zahlreicher sind die Querthäler. — /c. Das karpathisch - ungarische Hochland ist ohne die Massenhaftigkeit, die Hochgebirgsumwallung, die Abgeschlossenheit des transsylvanischen. Statt dessen ein inselartiger Hochgebirgskern, umkränzt von bewaldeten, wenig zusammenhängenden Mittelgebir- gen. Nämlich diecentral-Karpathen, durch die breiten, etwa 1800 — 2000' abs. hohen Thalflächen der Arva, Waag, des Do- najec und Poprad von den umgebenden Mittelgebirgen getrennt, bestehen aus einer einzigen, fast ungegliederten Hochmasse, mit einer Gesammterhcbung von etwa 6000', und Gipfeln (Ei st Haler Thurm, Lomnitzer Spitze u. a.), welche höchstens um 2000' höher aufsteigen. — Die ungarischen Erzgebirge bestehen aus mehreren vielnamigen, durch weite Thäler getrennten Berghaufen von 2000—3000' mittlerer abs. Höhe. Nur im Norden dieser Gruppe ragen einzelne Berghausen und Gipfel 5000 — 6000' über d. M. auf. — Die Beskiden gleichen im Allgemeinen den kar- pathischen Waldgebirgen, scheinen von O. gegen W. an Höhe ab-
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