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1. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 13

1877 - Nordhausen : Haacke
— 13 — getümmel. Seinen Kopf ließ die Königin der Sage nach ^ in einen blutgefüllten Schlauch stecken mit den Worten: „Trinke Dich fatt, Barbar!" 6. Sein Sohn Kambyses war ein grausamer, trunksüchtiger Fürst. Er eroberte Aegypten, aber sein Zug gegen Aethiopien scheiterte, und ein Heer wurde auf dem Marsche gegen ^ die Oase des Jupiter Ammon im Wüstensande begraben. Bei seiner Rückkehr nach Memphis war hellet Jubel daselbst über einen neuen Apis. Der mißtrauische Tyrann al er meinte, man wolle ihn verspotten. Den Apis stach er nieder, die Priester ließ er peitschen und zwischen das Volk mit dem Schwerte hauen. Den König Pfammenit ließ er nach einem Aufstandsversuche an Stierblut sich zu Tode trinken. Viele vornehme Jünglinge hatte er hinrichten, die Jungfrauen in die Sklaverei verkaufen laffen. Da kam aus Persien die Nachricht, dass sein Bruder Smerdis — den er aber aus Mistrauen heimlich hatte hinrichten lassen — sich empört habe. Rasch brach der König aus, um den Betrüger zu züchtigen. Aber auf dem Heimzuge verletzte er sich am Schwerte und starb an der Wunde. Der falsche Smerdis aber, ein medischer Magier, wurde nach 7 Monaten von 7 edlen Persern an seinen abgeschnittenen Ohren als Betrüger erkannt und ejetöbtet. Die Sieben kamen nun überein, dass derjenige von ihnen König werden solle, dessen Pferd auf einem Frühritte zuerst der Sonne entgegen wiehern würde. Durch die List seines Stallmeisters wurde Darius Hystaspis König. Fragen: Welches waren die Bestandtheile des Perserreiches? — Was erzählt die Bibel von Cyrus? — Was waren Orakelsprüche, und welche Form hatten sie merstens? — Was lockte den Kambyses nach Ägypten? 3000v. Chr. Menes baut Memphis. 2000 „ „ Abraham. Die Hyksos. Pelasger und Hellenen in Griechenland. 15( 0 „ „ Sesostris. — Moses. — Die Einwanderer in Griechenland. 1100-^-1000 Hiram in Tyrus. — David und Salomo. —Kodrus. Homer. 5. Griechenland. 1. Das Land. Es ist die südöstliche Halbinsel Europa's. Mit Asien, der Wiege des Menschengeschlechts, hängt es durch eine Jnselbrücke zusammen. Es ist fast ganz vom Meer umspült und von Inseln umlagert. Die Küste zeigt viele Buchten, das Innere viele Bergketten und reichbewässerte Thäler. Die Mannigfaltigkeit

2. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 17

1877 - Nordhausen : Haacke
— 17 — Helm und die Vordertatzen eine Art Brustschleife. Auf seiner ersten Wanderung in die Fremde kam er an einen Scheideweg. Da nahte sich von der einen Seite das Laster als schönes, aufgeputztes, lustiges Weib und lockte ihn zu allerlei Genüssen ohne Mühe. Von der andern Seite nahte sich die Tugend als schönes, ernstes Weib. Sie zeigte ihm den dornenvollen Weg der Arbeit und Entbehrung, aber Ehre und Nachruhm am Ende. Er wählte den rauhen Pfad der Tugend. Seine Feindin Hera ließ ihn in Wahnsinn verfallen. Darin erschlug er seine und seines Bruders Kinder. Zur Sühne musste er im Dienste des Königs Eurystheus von Mykenä 12 Arbeiten verrichten. 1. Er fing den nemeischen Löwen. Da die Pfeile von demselben abprallten, so hob er ihn mit seinen Händen in die Höhe und erdrückte ihn in seinen Armen. Als Eurystheus das Ungeheuer sah, kroch er in ein ehernes Fass und gebot Herkules, nicht wieder in die Stadt zu kommen, sondern seine Befehle vor den Thoren zu erwarten. 2. Die lern aifche Schlange, Hydra, scheuchte er mit glühenden Pfeilen aus ihrem Sumpfe. Sie hatte 9 Köpfe, darunter einen unsterblichen. Wenn Herkules einen abschlug, so wuchsen zwei andere nach. Mit Hülfe seines Neffen Jolaus brannte Herkules die Halsstümpfe mit glühenden Baumstämmen aus und wälzte einen Felsen auf den unsterblichen Kopf. 3. Den erymanihifchen Eber trieb er durch gewaltiges Geschrei bis in den tiefen Schnee des Gebirges, band ihm dort die Füße zusammen und schleppte ihn nach Mykenä. 4. Die windschnelle Hirschkuh der Artemis mit goldenem Geweih und ehernen Füßen jagte er ein ganzes Jahr. Endlich verwundete sie sein Pfeil, als sie über einen Fluss setzen wollte. Nun sing er sie lebendig. 5. Die stymphali scheu Vögel hatten eherne Schnäbel, Krallen und Federn. Sie hausten an einem See und schleppten selber Menschen hinweg. Herkules verjagte viele mit einer ehernen Klapper, die andern töbtete er mit Pfeilen. 6. Der Amazonenkönigin Hippolyte in Asien entriss er nach einem gewaltigen Kampfe mit ihrem streitbaren Weibervolke ihren kostbaren Gürtel. 7. Der Rinderstall des Königs Augias in Elis mit 3000 Rindern war drei Jahre nicht gereinigt worden. Herkules leitete zwei Flüsse hinein und schwemmte den Mist in einem Tage fort. Da Augias den versprochenen Lohn, den 10. Theil der Rinder, verweigerte, erschlug ihn Herkules. 8. Der kretische Stier war von Poseidon aus dem Meere 2

3. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 18

1877 - Nordhausen : Haacke
gesandt. Er war rasend und verwüstete die Insel Kreta. Herkules fing ihn lebendig und brachte ihn nach Attika, wo er später als mara-thonischer Stier von Theseus getödtet wurde. 9. Die wilden Rosse des Königs Diomedes in Thrazien wurden mit dem Fleische der Fremden gefüttert. Herkules warf den Diomed seinen eigenen Rossen vor und brachte dann die feuerschnaubenden Thiere nach Mykenä. 10. Die Rinder des Geryon weideten auf einer unzugänglichen Insel. Geryon war ein Ungeheuer mit drei Leibern. Ein Riese und ein entsetzlicher Hund bewachten die herrlichen Thiere. Herkules kam suchend bis an die Straße von Gibraltar, wo er die Säulen des Herkules aufrichtete. In dem goldenen Kahne des Sonnengottes erreichte er endlich die Insel, erschlug die Hüter und trieb die Thiere weg. 11. Die goldenen Aepfel der Hefperiden wuchsen in einem herrlichen Garten Spaniens aus einem Wunderbaume, den ein Drache hütete. Der Riese Atlas, welcher den Himmel trug, holte sie von den Hesperiden, Töchtern der Nacht. In der Zeit trug Herkules das Himmelsgewölbe. 12. Zuletzt schleppte Herkules den dreiköpfigen Höllenhund Kerberus aus der Unterwelt gefesselt herauf. Der entsetzte Euryftheus ließ ihn aber sogleich wieder in die Tiefe bringen. Im Kampfe mit einem Flussgott gewann Herkules die schöne D e -janeira. Der Gott warb in dreifacher Gestalt um die Jungfrau, als Stier, als buntfarbige Schlange und als Mensch mit einem Stierkopfe. Nach furchtbarem Kampfe brach ihm Herkules ein Horn aus, da war er besiegt. Auf der Wanderung mit feinem Weibe kam Herkules an einen Fluss, über den der Kentaur Neffus (oben Mensch und unten Pferd!) die Wanderer um Lohn trug. Herkules durchwatete den Fluss, seine Gattin trug der Riese. Da hörte er plötzlich ein Jammergeschrei. Das Ungeheuer wollte De-janeira misshandeln. Herkules legte den Bogen an und schoss den Neffus mit einem vergifteten Pfeile. Sterbend sprach Neffus zu Dejaneira: „Nimm von diesem rinnenden Blute und bewahre es gut. Wenn einst Dein Gatte fein Herz von Dir wendet, so wird das Blut ein Zaubermittel fein, um Dir feine Liebe zu erhalten." Später erwachte die Eifersucht der Dejaneira. Um sich die Liebe ihres Gatten zu erhalten, bestrich sie ein Gewand mit dem vergifteten Blute des Neffus. Kaum hatte der Held das Kleid angelegt, so begann das furchtbare Gift zu wirken. Er wurde fast wahnsinnig vor Schmerz. Der ganze Leib wurde zerfreffen, und nichts vermochte die Wunden zu heilen. Dejaneira nahm sich aus Verzweiflung das Leben. Um den entsetzlichen Qualen ein Ende zu machen, ließ

4. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 19

1877 - Nordhausen : Haacke
— 19 — er sich auf den höchsten Gipsel des Ötagebirges führen und auf einem Scheiterhaufen verbrennen. Er wurde als Halbgott in den Himmel versetzt. Die versöhnte Hera gab ihm ihre liebreizende Tochter Hebe zur Gattin. 2. Theseus war der Sohn des athenischen Königs Ägeus. Seine Mutter erzog ihn fern von seinem Vater. Dieser wollte ihn an den Sandalen und Waffen erkennen, die er beim Abschiede von seiner Gattin unter einen großen Felsblock gelegt hatte. Im 16. Jahre hob der junge Held den Stein. Auf dem Wege zu seinem Vater tödtete er den Keulenjchwinger Periphctes, den Fichtenbeuger Sinis, den Räuber Skiron und den Folterer Prokrustes. Periphctes erschlug die Wanderer mit einer eisernen Keule. Theseus erlegte ihn und führte fortan seine Keule. Sinis bog auf der Landenge von Korinth starke Fichten nieder und band die Wanderer daran. Dann ließ er die Fichten in die Höhe schnellen, so dass die Unglücklichen zerrissen wurden. Theseus nahm ihm aus dieselbe Weise das Leben. An derselben Stelle richtete er später dem Poseidon zu Ehren die isthmischen Spiele ein. Skiron zwang jeden Reisenden, auf einem schmalen Fußpfade über dem Meere ihm die Füße zu waschen, und schleuderte ihn dann mit einem Fußtritte in die Tiefe. Eine große Seeschildkröte fraß dm zerschmetterten Leib. Theseus that ihm, wie er so vielen gethan hatte. Prokrustes hatte ein kurzes und ein langes Bett. Kleine Leute reckte er so lange aus, bis sie in das große Bett passten; große verstümmelte er so lange, bis sie in das kleine gingen. Theseus maß ihm mit gleicher Elle. Ageus erkannte in dem jungen Helden seinen Sohn. In Athen fing und opferte er den marathonifchen Stier. Er befreite die Stadt von dem kretischen Tribute (alle 9 Jahre 7 Jungfrauen und 7 Jünglinge), indem er den Minotaurus (halb Stier, halb Mann) im Labyrinth auf Kreta tödtete. Der Faden der Ariadne leitete ihn wieder aus den Jrrgängen des Labyrinths. Aus Naxos verließ er Ariadne, die sich verzweifelnd ins Meer stürzte. Als er sich dem Heimatufer näherte, vergaß er statt der schwarzen Segel weiße aufzufetzen, wie er versprochen. Da stürzte sich sein Vater, weil er seinen Sohn todt glaubte, von Schmerz übermannt, in's Meer, das nach ihm das „ägäische" genannt wurde. Als König von Athen vereinigte Theseus die streitenden Stämme. L>eine zweite Gattin Phädra entbrannte in unreiner Liebe zu ihrem Stiefsohne Hippolyt. Dieser aber floh sie voll Abscheu. Da verleumdete sie ihn aus Rache bei ihrem Gatten. Theseus verfluchte in raschem Zorn den Unschuldigen und bat Poseidon, das Strafgericht zu vollziehen. Der verstoßene Hippolyt fuhr in tiefer Trauer 2*

5. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 20

1877 - Nordhausen : Haacke
an dem Ufer des Meeres hin. Ta stieg ein wilder Stier aus den Fluten und machte die Pferde scheu. Sie schleiften den edlen Jüngling zu Tode. Phädra tödtete sich selbst, und Theseus zerraufte Haare und Kleider vor Schmerz. Später stieg er in den Hades, um die von Pluto geraubte Proserpina wieder in das Reich des Lichtes zu holen. Aber der Gott ließ ihn an einen Felsen wachsen und von den Rachegöttinnen quälen. Endlich befreite ihn Herkules. Als er zurückkehrte, verschlossen ihm die Athener die Thore. Da sprach er den Fluch über die Stadt und ging zu einem Freunde aus die Insel Skyrus. Dieser aber ließ ihn meuchlings von einem Felsen ins Meer stürzen. Seine Gebeine wurden später nach Athen gebracht und ein Tempel darüber gebaut. 3. Perseus war ein Sohn der Dana 8, zu der sich Zeus in einem goldenen Regen herab ließ. Er wurde sammt seiner Mutter in einen Kasten geschlossen und ins Meer geworfen, weil seinem Großvater geweißagt worden war, dass er durch die Hand seines Enkels sterben würde. Ein Fischer zog den Kasten in seinem Netze ans Land und brachte die Unglücklichen zu dem Könige der Insel, der sie freundlich aufnahm. Der herangewachsene Jüngling sollte die Gorgonen bekämpfen. Das waren furchtbare, geflügelte Jungfrauen mit Haaren von Schlangen. Wer sie anschaute, wurde vor Schreck zu Stein. Von freundlichen Göttinnen erhielt Perseus Flügelschuhe und einen unsichtbar machenden Helm. Mit der Hermessichel schlug er der Medusa, der einzigen sterblichen, das schlangen-haarige Haupt ab und versteinte damit den Riesen Atlas. Er befreite die an einen Felfen gefesselte Andromeda von einem Meer- ungeheuer und nahm sie zur Gattin. Nach seinem Tode wurde er unter die Sterne versetzt. 4. Ödipus (Schwellfuß), ein Sohn des thebanifchen Königs Lajos und der Jokaste, wurde als Kind ausgesetzt, weil er nach einem Orakelspruche Schuld und Verderben über das ganze Haus bringen würde. Durch Hirten gerettet, wurde er in Korinth erzogen. Um seinem gedrohten Schicksal zu entfliehen, verließ er die vermeintliche Heimat Korinth. Auf dem Wege erschlug er im Streit seinen Vater und heirathete dann, nachdem er das Räthsel der Sphinx gelöst, seine Mutter. Das Räthsel lautete: Was geht morgens auf Vieren, mittags auf Zweien, abends auf Dreien? Antwort: Der Mensch. Als später die schreckliche Blutschuld zu Tage kam, erhängte sich Jokaste, und Odipus stach sich die Augen aus. Von seinen Söhnen Eteokles und Polyniccs vertrieben, irrte er an der Hand seiner treuen Tochter Antigone in der Verbannung umher, bis er in Athen Ruhe sand. Die von ihrem Vater verfluchten Söhne

6. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 21

1877 - Nordhausen : Haacke
21 _________ gerieten bald in Streit über das Erbe. Der vertriebene Polynices bewog 7 Helden zu einem Kriegszuge gegen Theben; 6 davon fielen, und die fceibyi Brüder tödteten sich im Zweikampf. Als Antigone ihren Bruder Polynices gegen das Verbot des Königs Kreon bestattete, wurde sie lebendig eingemauert. Nach 10 Jahren erneuerten die Söhne der Gefallenen, die Epigonen, die Belagerung mit endlichem Erfolge Fragen: Welche Gedanken liegen den Heldensagen zu Grunde? — Was bedeuten die Ausdrücke „Herkules am Scheidewege, Hydra, Augiasstall, Nessushemde, Prokrustesqualen, Faden der Ariadne und Medusenblick" ? 7. Zwei gemeinsame Heldenfahrten. 1. Der Argonautcnzug. (1200 v. Chr.) Phrixus und Helle flohen vor ihrer bösen Stiefmutter Ino auf einem Widder mit goldenem Vließ über das Meer. Helle ertrank im Hellefpont, Phrixus opferte den Widder zu Kolchis am schwarzen Meer und schenkte das Fell dem König Astes, der es in einem Haine durch einen Drachen und feuerschnaubende Stiere bewachen ließ. Jafon, ein Königsfohn zu Jolkos in Thessalien, sollte den Thron nur dann besteigen, wenn er das goldene Vließ hole. 50 Helden, darunter Herkules', Theseus, die Zwillinge Kastor und Pollux und der Sänger Orpheus, schifften sich in der Argo ein und landeten nach vielen Gefahren in Kolchis. Mit den feuerspeienden Stieren pflügte Jason einen Felsacker, säete Drachenzähne und bekämpfte die daraus aufwachsenden Riesen. Des Königs Tochter Medea hals ihm dabei durch ihre Zauberkünste. Gegen den Flammenhauch der Stiere schützte ihn eine Salbe. Unter die Riesen warf er einen Stein, über den sie sich selbst zerfleischten. Jason erfchlug den stets wachsamen Drachen, nahm das Vließ und entfloh mit Medea. Als Äe?e§ sie verfolgte, zerstückle Medea ihren mitgenommenen Bruder Absyrthus und streute die Stücke ans User. Da ließ der schmerzerfüllte Vater von der Verfolgung ab, um die Reste seines Kindes zu sammeln und zu begraben. Jason erhielt sein Königreich, sand aber sein Glück in der Ehe mit Medea. 2. D er trojanische Krieg. An der Westküste Kleinasiens lag Troja oder Jlium. Paris, der Sohn des Königs Priamus, mißbrauchte das Gastrecht und entführte Helena, die schöne Gattin des Königs M end aus von Sparta. Ganz Griechenland fühlte den Schimpf und wollte ihn rächen. Unter Agamemnons Führung versammelten sich die griechischen Helden im Hafen von Aulis. Um von den Göttern günstigen Wind zu erstehen, sollte Agamemnon’» Tochter Jphigenia geopfert werden. Die Göttin Artemis aber

7. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 22

1877 - Nordhausen : Haacke
entr,^te Ödm ,Dpseraltar in ihren Tempel auf Tauris. In lojährigem Kampfe rangen die griechischen mit den asiatischen Völkern. Der herrlichste Held der Griechen war Achilles. Erzürnte dem Agamemnon und sah darum unthätig dem Kampfe zu. Da tödtete der edle trojanische Königssohn Hektor seinen Freund Patroklus. Grimmig wie ein Löwe erhob sich Achilles und jagte Hektor dreimal um die Mauern der Stadt. Dann tödtete er ihn nach der tapfersten Gegenwehr und schleifte seinen Leichnam hinter seinem Wagen her ins Lager, um ihn den Hunden zum Fraße vorzuwerfen^ Da wagte sich der unglückliche Priamus in das Zelt seines Feindes und bestürmte ihn so lange mit rührenden Bitten, bis er ihm die Leiche seines Sohnes auslieferte. Der herrliche Achilles wurde später von dem feigen Paris durch einen Pfeilschuss in die Ferse getödtet. Zuletzt wurde die Stadt durch die List des vielgewandten Odysseus von Jthaka erobert. In den Bauch eines riesigen hölzernen Pferdes verbargen sich die besten griechischen Helden, während die Schiffe scheinbar die Heimfahrt antraten. Die Trojaner verließen ihre Mauern, umstanden das seltsame Gebäu und stritten über den Zweck desselben. Da wurde der Grieche Sinon herbeigeschleppt, der sich absichtlich hatte gefangen nehmen lassen* Er schmähte seine Landsleute, die ihn hätten todten wollen, denen er aber durch die Flucht entgangen wäre. Von dem Pferde sagte er, dass es die Griechen zur Sühne für das aus Troja geraubte Palladium (Bild der Pallas Athene) erbaut hätten. Zerstörten es die Trojaner, so fiele die Stadt den Griechen in die Hände. Führten sie es in die Stadt, so würde Troja die Königin Asiens und Griechenlands werden. Um dies zu verhindern, wäre es so groß gebaut, damit es nicht durch die Thore ginge. Da rief der Priester Laokoon: „Du lügst, falscher Grieche! Ein listiger Fallstrick ist es! Hütet Euch vor den Geschenken der Danaer!" Dann warf er mit starker Hand seinen Speer gegen den Bauch des Rosses, dass darin die Schilde und Schwerter hell erklangen. Da wälzten sich plötzlich vom Meere her zwei grässliche Schlangen. Sie umwanden die Knaben des Priesters und zerfleischten sie entsetzlich. Der Vater eilte vom Opferaltare seinen Kindern zu Hülfe, wurde aber auch von den Ungeheuern umschlungen und schrecklich zugerichtet. Bis zu den Sternen drang sein Wehgeschrei, aber kein Helfer fand sich im Himmel und auf Erden. Entseelt sanken endlichster und Söhne zur Erde. Die Schlangen aber verließen ihre Opfer und wälzten sich nach dem Tempel der Pallas Athene, wo sie unter deren Schild sich verbargen. Mit Schreck und Grausen hatte das Volk dies angesehen. Es

8. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 23

1877 - Nordhausen : Haacke
— 23 — war ihnen die Bestätigung der Worte des Griechen. Nun rissen sie ein Stück der Mauer nieder, zogen das Ross jubelnd in die Stadt, schmauseten und tanzten bis tief in die Nacht. In stiller Mitternacht, da alles im Schlummer lag, öffnete sich eine Thür in dem Bauch des Rosses, und die Helden stiegen zur Erde. Die Thore wurden geöffnet, und die zurückgekehrten Griechen fluteten in die Stadt. Schlachtenruf, Waffengeklirr und Feuerschein weckte die unglücklichen Trojaner. Ein entsetzliches Gemetzel hub an. Am schonungslosesten wüthete der Sohn des Achilles. Am Altar seines Hauses 'faffte er den greifen Priamus am Haar, stieß ihm das Schwert in die Brust und warf die Leiche zu den übrigen Erschlagenen. Was nicht unter dem Schwerte fiel, wurde gefangen auf die Schiffe geführt, so Andre mache, Hektars Weib, H ekuba, feine Mutter, und Kassandra, seine unglückliche Schwester, die in die Zukunft zu schauen vermochte, aber bei Niemand Glauben fand. Zuletzt war Troja ein rauchender Schutt- und Trümmerhaufen. 3. Die heimkehrenden Griechen traf meist ein trauriges Loos. Agamemnon wurde von feiner Gattin Klytemnestra mit verstellter Freude empfangen. In feiner Abwesenheit hatte sie ihr Herz dem feigen Aegisthus geschenkt. Sie rüstete dem Heimkehrenden ein Bad, und als er die ermüdeten Glieder streckte, warf sie ihm ein Netz über das Haupt und erschlug ihn mit einer Axt. Den Mord rächte ihr Sohn Orestes, der mit feinem unzertrennlichen Freunde Pylades aus der Ferne zurückgekehrt war. Er erschlug die eigene Mutter und ihren Buhlen. Nun aber jagten ihn die Furien ruhelos von Land zu Land, von Meer zu Meer, bis er endlich auf Tauris feine Schwester Jphigenia als Priesterin der Artemis und am Bilde der Göttin Ruhe und Versöhnung fand. Odysseus sah erst nach 10 jähriger Irrfahrt feine Heimat, feine treue Gattin Penelope und feinen Sohn Telcmachus wieder. Auf Sicilien blendete er den einäugigen Kyklopen Polyphem, der die Hüifefuchenden in seiner Hohle einsperrte, um sie zu verzehren. Die Zauberin Kirke verwandelte seine Gefährten in Schweine, wurde aber von Odysseus gezwungen, sie zu befreien. An den Mast gebunden, horte er den verlockenden Gesang der Sirenen, nachdem er feinen Gefährten die Ohren mit Wachs verstopft hatte. Mit Verlust von 6 Genossen kam er durch die Scylla und Charybdis, zwei heulende Ungeheuer (Strudel) in der Straße von Messina. Die Nymphe Kalypso hielt ihn 7 Jahre aus ihrer Insel fest. Als ihn die Sehnsucht von hinnen zog, warf ihn ein Schiffbruch auf die Insel der Phäaken. Die liebliche Königstochter Nanfikaa führte ihn zu ihrem Vater Alkinous, der ihn gastlich aufnahm. Endlich heimgekehrt, züchtigte er die unverschämten Freier,

9. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 89

1877 - Nordhausen : Haacke
- 89 — Frankreich einen solchen Sturm des Beifalls, dass Alles ries: „Gott will es!" und Tausende sich das rothe Kreuz aus die rechte Schulter hefteten, um als Kreuzfahrer an der Befreiung des heiligen Grabes Theil zu nehmen. Das ungeduldige, beutelustige Pöbelvolk schaarte sich um Walther v. Habenichts und Peter v. Amiens und brach in ungeordneten Schaaren nach Osten aus. Die Juden in den Städten wurden erschlagen und beraubt; unter dem Landvolke hausten sie wie Räuber. Sie wurden endlich von den bulgarischen Bauern niedergemacht oder fanden einen elenden Tod in Kleinasien. 4. Der Zug des Hauptheeres. (1096). Unter der Rührung des edlen Lothringerherzogs Gottfried v. Bouillon brach endlich ein wohlgerüstetes Kreuzheer nach Konstantinopel auf. Die besten Helden waren neben Gottfried seine Brüder Balduin und Eustach," Gras Robert v. Flandern, Herzog Robert von der Normandie, Gras Raimund v. Toulouse, Fürst Bohemuud v. Tarent und sein tapferer Neffe Tankred. Der griechische Kaiser Alexius nahm die Fremdlinge mistranisch aus und setzte sie erst nach Kleinasien über, als sie ihm die Leheushoheit über die ehemals griechischen Besitzungen zugesichert hatten. Das ungeheure Heer, mit dem Tross wohl 12 Million, drang in Kleinasien ein und eroberte Nicäa. Aber nun hob die Noth erst an. Hunger, Durst, Seuchen und das Schwert der Feinde rafften Tausende hin; der heiße Wüstensand war mit Leichen bedeckt. Balduin zog mit seinen Schaaren ostwärts und eroberte jenseits des Euphrat das seste Edessa. Es wurde das erste christliche Fürstenthum und die östliche Vormauer des heiligen Landes. Das Hauptheer belagerte 9 Monate das prächtige und seste Antiochien. Kaum war nach entsetzlichen Opfern bic ausgehungerte Stadt durch Verrath genommen, als der Statthalter Kerboga aus Mossul ein mächtiges Saracenenheer herbeisührte und die Sieger einschloss. Die Noth in der Stadt erreichte eine entsetzliche Höhe. Viele aus dem Volk, ja selbst Ritter ließen sich an Stricken von der Mauer und slohen zu den Griechen. Manche dieser „Strickläufer" gingen fogar zu deu Feinden über und schwuren ihren Glauben ab. Da wurde plötzlich der gesunkene Muth der Belagerten dnrch Auffindung der heiligen Lanze, mit der angeblich Jesu Seite durchbohrt worden, derart gehoben, dass die halb verhungerten Kreuzfahrer unter Gesang und mit Todesverachtung sich auf die Feinde stürzten und sie in die Flucht schlugen. Bohemuud bekam Antiochien als christliches Fürstenthum. Durch den Libanon zog nun der Rest des Kreuzheeres von 20,000 zu Fuß und 1500 zu Ross südwärts nach Jerusalem. In der Morgendämmerung des 6. Juni 1099 erblickten die erschöpften Krieger von Emmaus' Höhen die heilige Stadt. Weinend sank Alles nieder und küsste die Erde; alle Mühsale waren vergessen.

10. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 95

1877 - Nordhausen : Haacke
95 — Flut, wurde aber bort den Wellen ergriffen und als Leiche ans Ufer gebracht. Die Trauer des Pilgerheeres war unbeschreiblich. Klagen erfüllten bei Tage das Lager, und Fackeln erleuchteten es schaurig bei Nacht. Er wurde in Antiochien beigesetzt. In Deutschland wollte man nicht au den Tod des herrlichen Helden glauben. Weil mit ihm des Reiches Herrlichkeit verschwand, so versetzte ihn die Sage in den Kyffhäuser, und das Volk wartete sehnlich auf seine Wiederkehr und des Reiches Erneuerung. 6. Ausgaug des Kreuzzuges. Der Kreuzzug endete erfolglos, obgleich Philipp August v. Frankreich und Richard Löwenherz v. England noch zu den Deutschen stießen. Bei der Eroberung Akkon's wurden die Deutschen von Richard Löwenherz bitter gekränkt, indem er ihnen ihren Beuteantheil verweigerte und die Fahne Leopolds v. ^streich herabreißen und durch den Koth der Gasse schleifen ließ. Deutsche und Franzosen zogen Heini, und die Engländer waren zu schwach, um dem mächtigen Saladin Jerusalem zu entreißen. Durch eilten Vertrag erhielten die Christen einen Küstenstrich und die Erlaubnis zum Besuche der heiligen Örter. Richard Löwenherz aber kehrte um im Angesichte Jerusalems mit den Worten: „Wer des Heilanbes Grab nicht befreien kann, der soll es auch nicht sehen!" Fragen: Kaiser- und Papstthum in dieser Zeit! — Welches sind die Ursachen der Niederlage bei Legnano? — Was macht Friedrich I. zum größten Hohenstaufen? — Deute die Kyffhäusersage! —Uhlands's „Schwäbische Kunde!" Rückert's „Kaiser Barbarossa." — Lessinas „Na--than der Weise!" 43. Der Hohenstaufe Friedrich Ii. 1215 — 1250. 1. Sein Vater Heinrich Yi. Er war Barbarossas Sohn und folgte biesem ans dem Kaiserthrone. Er war ein kluger, berebter und tapferer Mann, aber harten Herzens. Durch seine Gattin Constanzia würde er der Besitzer Unteritaliens; aber nur durch grausame Hinrichtungen setzte er sich in den Besitz dieses Erbes. Am 2. Weihnachtstage 1194, dem Geburtstage seines Sohnes Friedrich, hallte Palermo wieder von den Klagen und Todesseufzern sicilischer Großen, die er blenden, spießen, hängen, vergraben und verbrennen ließ. Den englischen König Richard Löwenherz, der aus seiner Heimfahrt aus Palästina im adriatischen Meere Schiffbruch gelitten und auf seiner Wanderung durch Österreich ergriffen worden war, ließ er erst in Dürrenstein und dann in Trisels einkerkern, b's sein Volk ein ungeheures Lösegeld bezahlt hatte. Heinrich starb im 32. Jahre an den Folgen eines kalten Trunkes mit Reue über seine Sünben (1197).
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