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vor dein Uttftcnisld) fccv Witterung Schutz verliehen, und ernährten sich von der
Jagd, der Fischerei und dein Ackerbau. Brach ein Krieg auö, so vergruben
sic das vorräthige Korn, und verbargen ihre Weiber und Kinder in dichten
Wäldern und heimlichen Schlupfwinkeln, so dasi der Feind nichts vorfand,
als ein kampfgcrüstetcs Bolk, und die leeren, werthlosrn Hütten.— Ihre Neli-
gion war, wie die dcs ganzen Deutschlands, in alter Zeit die heidnische. Bor-
zügliche Verehrung bezeigten sie der Göttin Siva, deren Heiligthum sich in
derjenigen Gegend, wo jetzt die Stadt Natzeburg liegt, in einem dichten Haine
befand. — Die Todten wurden verbrannt.
Die Verfassung des Landes war eine lange Zeit hindurch sehr einfach.
Die Väter führten die Herrschaft über ihre Kinder und Hausgenossen; die Ael»
teren hatten die Aufsicht über die Jüngeren; und die Tapfersten, Weisesten und
Angesehensten geboten über das Land, bald in einein weiteren, bald in einem en-
geren Kreise. — So war eö »och zu den Zeiten Karls des Großen. Ein
gemeinschaftliches Band fand außer dein der gleichen Abstammung, Sprache
und Lebensweise unter den Einwohnern nicht Statt; kein König oder Fürst
gebot über sic.
Spät fanden die Verkündiger deö Christenthums bei diesem ungesitteten
Volke mit ihren Lehren Eingang, und wenn dasselbe auch hie und da'wurzel
zu schlagen schien, so dauerte cs doch sehr lange, bi's es gesegnete Früchte zu
bringen vermochte. Schon Karl der Große war bemüht, hier wie überall, die
Saat des Friedens in den mit Blut gedüngten Boden zu streuen. Aber spar-
sam ging sic aus. lind so eifrig auch sein Nachfolger durch den srommrn Ans-
garius jene Bemühungen fortsetzte, so war doch sein Wirken größtentheils
umsonst. Auch der Enkel Karls ^des Großen, der zweite, der nach ihm auf
dem deutschen Kaiserthrone saß, vermochte den alte» Aberglauben und Götzen-
dienst nicht auszurotten, obgleich es ihm gelang, die Slaven im Jahre 844
zu bezwingen, und dem Herzoge von Sachsen zu unterwerfen. Erst im zehnten
Jahrhundert, nachdem Otto der Große das Bisthnm in Oldenburg gestiftet
hatte, schien das Christenthum auch unter den Polaben auf eine erfreuliche Art
Wurzel zu schlage». Vielleicht wäre die zarte Pflanze bald zu einem kräftigen
Baume gediehen, wen» nicht ein neuer Unfall noch vor ihrer Blüthe sie zer-
knickt hätte. — Der sächsische Herzog, der dazumal über das Land herrschte,
drückte das Volk; es entstand ein Aufruhr, dir Sachsen wurden aus dem Lande
vertrieben, alle Priester wurden verjagt, und alle Kirche» niedergerissen.
Erst um die Mitte des eilften Jahrhunderts fing daö Christenthum unter
der Negierung Gottschalks, der außer den Polaben, auch noch die Obo-
triten in Mecklenburg, und die Wagner im östlichen Holstein beherrschte, wieder
an aufzublühen. Aber bald darauf brach im Jahre 1066 in allen 'S Slavi-
schen Völkerschaften ein plötzlicher Aufruhr auö, der das Heidenthum auf eine
Zeit lang in allen seinen Gräueln wieder herstellte. Gottschalk wurde in einer
Kirche beim Gottesdienste überfallen und ermordet, und der Abt Ansverus
verlor mit 28 Mönchen vor Natzeburg sein Leben. Gottschalks ältester Sohn
floh zwar aus dem Lande, aber die Feinde ereilten ihn bei Plön und tödteten
ihn samt allen seinen Leuten.
Erst im Jahre 1106 gelang es seinem junger» Bruder Heinrich, der sich
bisher in Dänemark aufgehalten hatte, durch Mithülfe des Herzogs Magnus
von Sachsen bei Smilow einen vollständigen Sieg über die Slaven zu crfcch-
teil. ^Sie mußten sich unterwerfen und Tribut bezahlen. Jetzt hielt er sie an,
ihre Felder, welche überall verwüstet da lagen, wieder ordentlich zu bestellen, und
ließ eö sich angelegen sein, die Anfrnhrstifter und Räuber, welche sich im Lande
angehäuft hattenf, zu vertilge». Mit allen benachbarten Fürsten schloß er Frie-
den und Freundschaft, namentlich aneb mit Knud Lavard, dem damaligen
Herzog von Schleswig, und dem neuen Herzoge von Sachsen, Adolph von
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TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Bolk Karls Karl_der Große Karl Karls Otto Gottschalks Gottschalk Ansverus Gottschalks Heinrich Heinrich Magnus Magnus Smilow Knud_Lavard
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Adolph Iii., der Vetter br$ Grafen von Natzeburg, mußte flüchten, und alle
gingen dem Sieger mit Jubel und Frcudciigeschrei entgegen. Da entsank dem
Adolph von Dassel der Muth, und als die feindlichen Heere sich auch seinen
Besitzungen näherten, entfloh er sammt seinem Weibe. Seine ferneren Schick-
sale sind unbekannt.
Indeß war Waldemar schon biö Lauenburg vorgerückt, und weil sich ihm
diese Stadt nicht freiwillig unterwerfen wollte, hatte er sie belagert. Aber noch
che er dieselbe einnehmen konnte, erschienen vor ihm Abgeordnete anö der Gras-
schaft, boten ihm freien Zugang ins Land an, tind versprachen die Thore von
Natzeburg zu öffnen. Waldemar ließ bei Lauenbnrg Besatzung zurück, begab
sich nach Natzeburg und nahm im Jahre 1202 Besitz von der Grafschaft. Im
folgenden Jahre ergab sich ihm auch die Stadt Lauenburg unter der Bedin-
gung, daß der Graf von Holstein, Adolph 111., der in Gefangenschaft gerathen
war, die Freiheit erhalten solle. Waldemar bewilligte dies und Adolph zog
nach seinem Staminlande Schauenburg.
Albrecht von Orlamünde, der Neffe des dänischen Königs, wurde
nun von diesem zum Statthalter der vier eroberte» Grafschaften Holstein,
Stormarn, Wagricn und Natzeburg ernannt, und regierte diese Länder mit
Hülfe von Untcrstatthaltcrn, die er über die einzelnen Grafschaften bestellte.
Nachdem Albrecht in der Schlacht bei Mölln ein Gcsangener des Grafen von
Schwerin geworden war (1225), und die Nordalbingcr in der Schlacht bei
Bornhövd ihre Unabhängigkeit von den Dänen gegen de» wiedergekehrten Wal-
demar behauptet hatten, wurde auch die Grafschaft Natzeburg von Dänemark
wieder losgerissen, und dem sächsischen Herzogthume, dessen Beherrscher damals
Albert war, einverleibt. — Der Name der Grafschaft Natzeburg hörte von
nun an auf, denn Albert und seine Nachkommen nannten sich Herzöge von
Sachsen, Engern und Westphalen, und ihr Bcsitzthnm Nicdersachsen.
3. Geschichte Laucnbnrgö von der Vereinigung dessel-
den mit dem Herzogthum Sachsen, biö ans die gegen-
wärtige Zeit.
Bis zum Jahre 1089 gebot der sächsische Hcrzogsstamm über Lauenbnrg,
welches sich im Jahre 1200 zu einem für sich bestehenden Fürstenthumc erhoben
hatte. Der Ackerbau hob sich während dieser Zeit immer mehr, der Wohlstand
der Bewohner nahm zu, und Lauenburg war fast während dieses ganzen Zeit-
raums ein glückliches, gesegnetes Land. Als im Jahre 1089 der letzte Herzog
von Sachsen-Lauenburg, Julius Franz, ohne männliche Erben starb, kam
das erledigte Fürstenthum an Braunschweig-Liineburg oder Hannover; zugleich
aber erhoben verschiedene andere Bewerber Ansprüche ans dasselbe, welche durch
Waffengewalt zurückgewiesen werden mußten. Ein und vierzig Jahr dauerten
diese Streitigkeiten, dann aber genoß das Lond während einer Reihe von Jah-
ren der Ruhe dcö Friedens; der Wohlstand hob, und das Volksglück befestigte
sich von neuem. Im Jahre 1803 aber ergriffen die Kriegsunruhen, welche in
Frankreich angefangen, und sich über ganz Europa verbreitet hatten, auch Lau-
enburg. Bald stand es unter der Negierung des einen, bald unter der Herr-
schaft des ander» Fürsten, eine Zeit lang bildete es sogar die nordöstliche Gränze
dcs mächtigen, französischen Kaiserstaates, dem cs am 10. December 1810 ein-
verleibt worden war. — Nachdem der Stifter des ungeheuren fränkischen Kai-
serreichs überwunden, und die Theile dieses Reiches wieder von einander ge-
trennt waren, kam auch Lauenburg auf eine kurze Zeit an das Königreich
Hannover zurück. Aber schon im Jahre 1815 wurde es an Preußen überlassen,
und von da kam cs durch Umtausch an Dänemark. Bei diesem Reiche ist es
bis auf die gegenwärtige Zeit verblieben.
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TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Adolph_Iii Adolph_von_Dassel_der_Muth Waldemar Waldemar Lauenbnrg Adolph_111. Waldemar Adolph Albrecht_von_Orlamünde Albrecht Albrecht Albrecht Albert Albert Julius_Franz Franz
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bcn Stdten Argos und Mycen. Korinth mit der gleichnamigen Stadt und in der Mitte Arkadien.
Unter den Inseln sind die jonischen im Nordwesten der Halbinsel (unter ihnen Jthaka, Korcyra), westlich von Athen Salamis, im gischen Meere die Kykladen (unter ihnen De-los), die Sporaden an der kleinasiatischen Kste, Enba (jetzt Negropoute), Kreta (jetzt Kandia) und Kythera bemerkenswert.'
Land und Volk. Durch Meer und Gebirge von anderen Lndern getrennt, gewinnt Griechenland durch die vielen Busen und Einschnitte des Meeres in die Ksten eine vielfltige Gliede-rnng und gnstige Kstenbildung, die auf Handel und Verkehr zur See frhzeitig mchtig einwirkten. Die wichtigsten Meerbusen sind der korinthische und der saronische, welche durch Megaris und den Isthmus getrennt werden. Die Flsse sind zahlreich, aber unbedeutend. Das ganze Land wird durch seine Gebirge in viele kleine Landschaften geschieden, von denen die einen zur Viehzucht, die anderen zum Getreide-. Wein- und Olbau geeignet sind. Der Boden ist im ganzen fruchtbar, das Klima mild, der Himmel heiter. Die natrliche Beschaffenheit des Landes hatte auf seine Bewohner den gnstigsten Einflu. Die Griechen, in krperlicher und geistiger Hinsicht auss reichste begabt, entwickelten sich zum gebildetsten Volke des Altertums und wurden durch die Werke ihrer Dichter. Geschicht-schreiber und Weltweisen, sowie durch die Denkmler ihrer Bau-und Bildhauerkunst, die noch jetzt als Muster gelten, die Lehr-meister der Menschheit.
Kolonieen. Griechen wohnten auch in zahlreichen, von Griechen-land aus gegrndeten Stdten an den gegenberliegenden Ksten der griechischen Meere. Solche Kolonieen (Pflanzstdte) waren Milet und Ephesus an der Westkste Kleinasiens, auch Syrakus an der Ostkste Sieiliens; von Milet wurde an der Kste Thraeiens (im Norden) Byzantium (Konstantinopel) gegrndet.
2 Die Götter der Griechen. Die Orakel.
Die Griechen, wie alle Völker des Heidentums, verehrten ihre Götter in den Werken, Erscheinungen und Krften der Natur, wie
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