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von den eingewanderten germanischen Stammen nach und nach in
die unwirthbaren Gegenden des äußersten Nordens zurückgedrängt.
Der sagenhafte Name der skandinavischen Germanen war Hille-
vionen is. 32), Tacitus (6erm. 44) bezeichnet sie mit dem Na-
men der Suionen und nennt die nichtgermanischen Völker der
skandinavischen Halbinsel Sitonen. Ptolemäus nennt viele Na-
men der germanischen Völkerschaften, und unter diesen ist der
der Ganten (Gothen), welche von den Gothen des Festlandes
zu unterscheiden sind, derjenige, welcher sich erhalten hat. Am
ausführlichsten giebt später Jornandes die Namen der germani-
schen und der finnischen Völker in Skandinavien an; aber alle
diese Namen der kleineren Völker sind später verdunkelt oder
verdrängt worden durch die Namen der größeren und mächtigeren
skandinavischen Völker, der Dänen, Gauten, Schweden und
der späteren Normannen. Im Anfange des sechsten Jahrhun-
derts wurde Jütland von den Dänen besetzt, und bei dieser Gele-
genheit wird zuerst der Name der Dänen genannt. Woher aber
die Dänen gekommen sind, ob aus Schweden oder von den Inseln
des Belt, ist schwer zu entscheiden. Denn obwohl die nordischen
Chroniken den König Dan (eine Personification des Dänenvolkes)
von Schweden ausgehen lassen, so werden doch auch die östlichen
Inseln des Beltes, Seeland mit den drei Inseln an seiner Süd-
spitze, als der erste und eigentliche Sitz des Dänennamens bezeich-
net. — Die Gauten sind das zahlreichste Volk im Süden der
skandinavischen Halbinsel; sie wohnten von der Südostküste quer
über das Land bis nahe an die Westküste und bis an den Wener-
see, zu beiden Seiten des Wettersee's, der sie in zwei Abtheilun-
gen, die östliche und westliche schied. Die östlichen Gauten nennt
Jornandes, zuerst den Namen Gauten in Gothen verderbend, Ostro-
gothae. — Den von Tacitus als Gesammtbenennung der skandi-
navischen Germanen angegebenen Namen Suionen hat später ein
zahlreiches Volk an der Südostküste zu seinem eigenen Namen ge-
macht und hat sich in der Folge zum mächtigsten Volk auf der gan-
zen Halbinsel erhoben. Sein Land heißt Sueonia oder Suedia
und das Volk selbst später Schweden. Es werden sehr früh der
schlanke Wuchs der Schweden, ihr Pelzhandel mit südlichen Völ-
kern und ihre Pferde erwähnt. Im Oberland der Suionen lag Up-
sala, das Heiligthum der Landesgötter, Odin, Thor und Freyr,
und der alte Königssitz. — Als nördliche Nachbarn der Gothen
und Schweden werden, aber erst zu Anfang des neunten Jahr-
hunderts, die Nordmannen und ihr Land Nordmanuia, später
Norwegen erwähnt.
Die Religion der skandinavischen Völker war ursprünglich die Rriigiösc
der Germanen (S. 54 — 73); das Heidenthum hat sich aber im derskandina"
Norden viel länger erhalten und eigenthümlich ausgebildet. Von cur-
der nordischen Mythologie haben wir ausführliche Nachrichten in
den beiden Edda's. Die ältere Edda enthält die von Sä-
mund dem Weisen (1056— 1133) gesammelten Lieder und nur
wenige prosaische Bruchstücke; die jüngere oder prosaische, auch
snorrische Edda, nach ihrem Verfasser Su orre Sturleson
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Jagd, Fischerei und Raubzüge waren lange die einzigen Nah-
rungsquellen der Bewohner Schwedens, und diese gewöhnten sich
nur langsam an Ackerbau. Birger umgab Stockholm mit festen
Mauern und hohen Thürmen, und erst in dieser Zeit entstanden
Städte durch die Aufmunterung der Fürsten. Denn es beförderte
weder Gewerbthätigkeit das städtische Leben, noch bewog Furcht
vor einem räuberischen Feinde oder einem vvr den übrigen Freien
begünstigten Adel zur Anlegung von Burgen und ummauerten
Plätzen. Nur die von Deutschen auf der Insel Gothland gegrün-
dete Stadt Wisby trieb schon früh einen ausgebreiteten Handel,
und es siedelten sich daselbst auch Eingeborene und Kaufleute ande-
rer Nationen an. Bon den Schweden wurden im 12. und 13.
Jahrhundert die noch auf einer niedrigen Stufe stehenden und ohne
eigentliche Staatsverbindung lebenden Finnen besiegt und zur An-
nahme des Christenthums gezwungen.
In Norwegen behauptete sich am längsten die altgermanische
Verfassung. Das norwegische Reich war seit Kanuts des Großen
Tod (S. 355) fast außer Verbindung mit dem übrigen Europa,
und wurde durch blutige Thronstreitigkeiten zerrüttet. Erst Ha-
kon V. (1217 —1263) stellte Ruhe und Einheit wieder her. Er
berief 1223 den ersten allgemeinen Reichstag, wo außer der hö-
heren Geistlichkeit und den weltlichen Beamten auch Bauern als
Abgeordnete erschienen. Hakon bevölkerte öde Gegenden, baute
Kirchen, befestigte die Städte, trat mit auswärtigen Mächten in
Verbindung und gestattete den Lübeckern ein Comtoir in Bergen
zu errichten. Die Isländer unterwarfen sich Hakon Ii. mit Vor-
behalt der Regierung unter einem eigenen Jarl und ihrer alten
Gesetze. Auch das unwirthliche Grönland wurde Hakon zins-
bar. Die norwegische Seemacht, welche gegen das Ende des 13.
Jahrhunderts sank , war damals noch sehr bedeutend, und die Nor-
weger standen sogar mit den entfernten mohammedanischen Ländern
in Verbindung. Doch war trotz dieser Blüthe der Seemacht das
äußere Leben noch roh und unentwickelt. Die Norweger hatten nur
Fische und Fleisch im Ueberfluß, sie bauten aber sehr wenig Ge-
traide. Dies machte ihr Land zu einem Hauptziel des Handels für
die norddeutschen Städte, und so wurden die Norweger noch unter
Hakon V. mit den Genüssen und Bequemlichkeiten des deutschen
oder vielmehr italienischen Lebens bekannt. Mit Magnus Vh,
(1263 —1280) begann für Norwegen eine neue Art v>on Blüthe
und für die deutschen Kaufleute die glänzende Zeit ihres nordischen
Handels. Magnus suchte seine Norweger zu civilisiren und ge-
währte den deutschen Kaufleuten gewisse Vorrechte in Bergen. Doch
wurde durch die eingeführte fremde Bildung und durch die über-
mäßig begünstigten Pfaffen die Kraft der rüstigen Norweger ge-
brochen, und es erblich gerade unter dem vortrefflichsten Regenten
der Glanz des Reiches. Magnus ermunterte die zahlreichen nor-
wegischen Dichter und gewährte den isländischen Sängern seinen
Schutz. Am berühmtesten ist er dadurch geworden, daß er die ver-
schiedenen Satzungen und Rechtsgewohnheiten zu einem Gesetzbuch-e
vereinigte; er hat davon den ehrenvollen Beinamen Lagabätter
(Gesetzverbesserer) erhalten.
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Extrahierte Personennamen: Hakon Hakon_Ii Hakon Hakon_V. Magnus Magnus Magnus Magnus
Extrahierte Ortsnamen: Schwedens Norwegen Europa Norwegen Bergen
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vor dein Uttftcnisld) fccv Witterung Schutz verliehen, und ernährten sich von der
Jagd, der Fischerei und dein Ackerbau. Brach ein Krieg auö, so vergruben
sic das vorräthige Korn, und verbargen ihre Weiber und Kinder in dichten
Wäldern und heimlichen Schlupfwinkeln, so dasi der Feind nichts vorfand,
als ein kampfgcrüstetcs Bolk, und die leeren, werthlosrn Hütten.— Ihre Neli-
gion war, wie die dcs ganzen Deutschlands, in alter Zeit die heidnische. Bor-
zügliche Verehrung bezeigten sie der Göttin Siva, deren Heiligthum sich in
derjenigen Gegend, wo jetzt die Stadt Natzeburg liegt, in einem dichten Haine
befand. — Die Todten wurden verbrannt.
Die Verfassung des Landes war eine lange Zeit hindurch sehr einfach.
Die Väter führten die Herrschaft über ihre Kinder und Hausgenossen; die Ael»
teren hatten die Aufsicht über die Jüngeren; und die Tapfersten, Weisesten und
Angesehensten geboten über das Land, bald in einein weiteren, bald in einem en-
geren Kreise. — So war eö »och zu den Zeiten Karls des Großen. Ein
gemeinschaftliches Band fand außer dein der gleichen Abstammung, Sprache
und Lebensweise unter den Einwohnern nicht Statt; kein König oder Fürst
gebot über sic.
Spät fanden die Verkündiger deö Christenthums bei diesem ungesitteten
Volke mit ihren Lehren Eingang, und wenn dasselbe auch hie und da'wurzel
zu schlagen schien, so dauerte cs doch sehr lange, bi's es gesegnete Früchte zu
bringen vermochte. Schon Karl der Große war bemüht, hier wie überall, die
Saat des Friedens in den mit Blut gedüngten Boden zu streuen. Aber spar-
sam ging sic aus. lind so eifrig auch sein Nachfolger durch den srommrn Ans-
garius jene Bemühungen fortsetzte, so war doch sein Wirken größtentheils
umsonst. Auch der Enkel Karls ^des Großen, der zweite, der nach ihm auf
dem deutschen Kaiserthrone saß, vermochte den alte» Aberglauben und Götzen-
dienst nicht auszurotten, obgleich es ihm gelang, die Slaven im Jahre 844
zu bezwingen, und dem Herzoge von Sachsen zu unterwerfen. Erst im zehnten
Jahrhundert, nachdem Otto der Große das Bisthnm in Oldenburg gestiftet
hatte, schien das Christenthum auch unter den Polaben auf eine erfreuliche Art
Wurzel zu schlage». Vielleicht wäre die zarte Pflanze bald zu einem kräftigen
Baume gediehen, wen» nicht ein neuer Unfall noch vor ihrer Blüthe sie zer-
knickt hätte. — Der sächsische Herzog, der dazumal über das Land herrschte,
drückte das Volk; es entstand ein Aufruhr, dir Sachsen wurden aus dem Lande
vertrieben, alle Priester wurden verjagt, und alle Kirche» niedergerissen.
Erst um die Mitte des eilften Jahrhunderts fing daö Christenthum unter
der Negierung Gottschalks, der außer den Polaben, auch noch die Obo-
triten in Mecklenburg, und die Wagner im östlichen Holstein beherrschte, wieder
an aufzublühen. Aber bald darauf brach im Jahre 1066 in allen 'S Slavi-
schen Völkerschaften ein plötzlicher Aufruhr auö, der das Heidenthum auf eine
Zeit lang in allen seinen Gräueln wieder herstellte. Gottschalk wurde in einer
Kirche beim Gottesdienste überfallen und ermordet, und der Abt Ansverus
verlor mit 28 Mönchen vor Natzeburg sein Leben. Gottschalks ältester Sohn
floh zwar aus dem Lande, aber die Feinde ereilten ihn bei Plön und tödteten
ihn samt allen seinen Leuten.
Erst im Jahre 1106 gelang es seinem junger» Bruder Heinrich, der sich
bisher in Dänemark aufgehalten hatte, durch Mithülfe des Herzogs Magnus
von Sachsen bei Smilow einen vollständigen Sieg über die Slaven zu crfcch-
teil. ^Sie mußten sich unterwerfen und Tribut bezahlen. Jetzt hielt er sie an,
ihre Felder, welche überall verwüstet da lagen, wieder ordentlich zu bestellen, und
ließ eö sich angelegen sein, die Anfrnhrstifter und Räuber, welche sich im Lande
angehäuft hattenf, zu vertilge». Mit allen benachbarten Fürsten schloß er Frie-
den und Freundschaft, namentlich aneb mit Knud Lavard, dem damaligen
Herzog von Schleswig, und dem neuen Herzoge von Sachsen, Adolph von
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Extrahierte Personennamen: Bolk Karls Karl_der Große Karl Karls Otto Gottschalks Gottschalk Ansverus Gottschalks Heinrich Heinrich Magnus Magnus Smilow Knud_Lavard
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Adolph Iii., der Vetter br$ Grafen von Natzeburg, mußte flüchten, und alle
gingen dem Sieger mit Jubel und Frcudciigeschrei entgegen. Da entsank dem
Adolph von Dassel der Muth, und als die feindlichen Heere sich auch seinen
Besitzungen näherten, entfloh er sammt seinem Weibe. Seine ferneren Schick-
sale sind unbekannt.
Indeß war Waldemar schon biö Lauenburg vorgerückt, und weil sich ihm
diese Stadt nicht freiwillig unterwerfen wollte, hatte er sie belagert. Aber noch
che er dieselbe einnehmen konnte, erschienen vor ihm Abgeordnete anö der Gras-
schaft, boten ihm freien Zugang ins Land an, tind versprachen die Thore von
Natzeburg zu öffnen. Waldemar ließ bei Lauenbnrg Besatzung zurück, begab
sich nach Natzeburg und nahm im Jahre 1202 Besitz von der Grafschaft. Im
folgenden Jahre ergab sich ihm auch die Stadt Lauenburg unter der Bedin-
gung, daß der Graf von Holstein, Adolph 111., der in Gefangenschaft gerathen
war, die Freiheit erhalten solle. Waldemar bewilligte dies und Adolph zog
nach seinem Staminlande Schauenburg.
Albrecht von Orlamünde, der Neffe des dänischen Königs, wurde
nun von diesem zum Statthalter der vier eroberte» Grafschaften Holstein,
Stormarn, Wagricn und Natzeburg ernannt, und regierte diese Länder mit
Hülfe von Untcrstatthaltcrn, die er über die einzelnen Grafschaften bestellte.
Nachdem Albrecht in der Schlacht bei Mölln ein Gcsangener des Grafen von
Schwerin geworden war (1225), und die Nordalbingcr in der Schlacht bei
Bornhövd ihre Unabhängigkeit von den Dänen gegen de» wiedergekehrten Wal-
demar behauptet hatten, wurde auch die Grafschaft Natzeburg von Dänemark
wieder losgerissen, und dem sächsischen Herzogthume, dessen Beherrscher damals
Albert war, einverleibt. — Der Name der Grafschaft Natzeburg hörte von
nun an auf, denn Albert und seine Nachkommen nannten sich Herzöge von
Sachsen, Engern und Westphalen, und ihr Bcsitzthnm Nicdersachsen.
3. Geschichte Laucnbnrgö von der Vereinigung dessel-
den mit dem Herzogthum Sachsen, biö ans die gegen-
wärtige Zeit.
Bis zum Jahre 1089 gebot der sächsische Hcrzogsstamm über Lauenbnrg,
welches sich im Jahre 1200 zu einem für sich bestehenden Fürstenthumc erhoben
hatte. Der Ackerbau hob sich während dieser Zeit immer mehr, der Wohlstand
der Bewohner nahm zu, und Lauenburg war fast während dieses ganzen Zeit-
raums ein glückliches, gesegnetes Land. Als im Jahre 1089 der letzte Herzog
von Sachsen-Lauenburg, Julius Franz, ohne männliche Erben starb, kam
das erledigte Fürstenthum an Braunschweig-Liineburg oder Hannover; zugleich
aber erhoben verschiedene andere Bewerber Ansprüche ans dasselbe, welche durch
Waffengewalt zurückgewiesen werden mußten. Ein und vierzig Jahr dauerten
diese Streitigkeiten, dann aber genoß das Lond während einer Reihe von Jah-
ren der Ruhe dcö Friedens; der Wohlstand hob, und das Volksglück befestigte
sich von neuem. Im Jahre 1803 aber ergriffen die Kriegsunruhen, welche in
Frankreich angefangen, und sich über ganz Europa verbreitet hatten, auch Lau-
enburg. Bald stand es unter der Negierung des einen, bald unter der Herr-
schaft des ander» Fürsten, eine Zeit lang bildete es sogar die nordöstliche Gränze
dcs mächtigen, französischen Kaiserstaates, dem cs am 10. December 1810 ein-
verleibt worden war. — Nachdem der Stifter des ungeheuren fränkischen Kai-
serreichs überwunden, und die Theile dieses Reiches wieder von einander ge-
trennt waren, kam auch Lauenburg auf eine kurze Zeit an das Königreich
Hannover zurück. Aber schon im Jahre 1815 wurde es an Preußen überlassen,
und von da kam cs durch Umtausch an Dänemark. Bei diesem Reiche ist es
bis auf die gegenwärtige Zeit verblieben.
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Extrahierte Personennamen: Adolph_Iii Adolph_von_Dassel_der_Muth Waldemar Waldemar Lauenbnrg Adolph_111. Waldemar Adolph Albrecht_von_Orlamünde Albrecht Albrecht Albrecht Albert Albert Julius_Franz Franz
Dänemark und Norwegen.
48 t
und Fischthran, geschmiedetem und gegossenem Eisen,
Clas, Pottasche, Hauten und Fellen it., jedoch mei-
sten theils auf Dänischen und fremden Schiffen getrie-
den, und giebt noch über die großen Bedürfnisse des
Landes einen beträchtlichen Ueberschuß. Die ausge-
dehnte Küste und vielen Häven sind dem Handel und
der Seefahrt des Landes ungemein Vortheilhaft. Die
vornehmsten See- und Handelsstädte sind Bergen und
Drontheim.
Anmerk. Norwegen hat mit Dänemark einerlei Rech-
nungsart und Münze.
Einwohner: Ihre Anzahl steigt nicht über
912,ooo. Ihre Sprache ist ein Dialekt der Dä-
nischen; die herrschende und einzige Religion die
evangel j sch- l utherrsche. Das südliche Norwe-
gen hat eben dieselbe Kultur und Bildung, auch ähn-
liche 2t statten zl:m Unterrichte, wie Dänemark, jedoch
noch '-me Universität; im nördlichen reicht die Kultur
des Verstandes nicht über die Kultur des Bodens.
Eintheilung: Norwegen, im weitesten Um-
fange, besieht aus festem Lande mit den nahe liegenden
Inseln, und aus weit entfernten Inseln.
1. Norwegen - im engern und eigentlichen
Sinne, d. i. das feste Land mit seinen Inseln an der
Küste wird in vier Stiftsamter gctbeilt: Chri-
stiane, Christiansand, Bergen und Drontheim.
1) Das Stistsamt Christiania nimmt den *
südlichen Theil deß Landes ein, zwischen dem Dovre-
sield, Langsield und dem Schwedischen Gränzgebirge
Seve. Es wird vom Drammen durchflossen, und
Gaspari's Ilrdbeschr. Ii. Cursus. H h
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