Eho
A. Asnciörück im allgemeinen.
I. £a%c und (Brenden.
Die Provinz Hannover bildet die nordwestliche Ecke von
Deutschland. Der Regierungsbezirk Osnabrück liegt im Südwesten
dieser Provinz. Er berührt im Westen das Ausland, nämlich das
Königreich Holland. Im Norden wird er von dem Regierungsbezirk
Anrich begrenzt. Im nordöstlichen Winkel seiner Grenze liegt das
Großherzogtum Oldenburg. Im Osten, südlich vom Dümmer, ist
etwa 1 Stunde lang der Regierungsbezirk Hannover unsere Grenze.
Von da ab ist östlich und im ganzen Süden die Provinz Westfalen
unser Nachbar bis zur holländischen Grenze.
Ii. Oröße und Simvoßnerzaßt.
Die Provinz Hannover hat 6 Regierungsbezirke. Von diesen
ist Osnabrück der drittgrößte. Er ist 6205 qkm groß. Es wohnen
darin 328 611 Menschen. Das ist nicht viel. Andere Regierungs-
bezirke, z. B. Hannover und Hildesheim, habeu viel mehr Ein-
wohner. Hannover ist doppelt so stark bevölkert, obgleich dieser
Regierungsbezirk kleiner ist als der nnsrige. Nur der kleine Re-
gierungsbezirk Aurich hat weniger Einwohner als Osnabrück, und
uur iu Lüneburg wohnen die Menschen noch weiter auseinander.
Länder, in denen es viel Sandboden, Heide und Moor giebt, sind
immer wenig bevölkert.
Iii. (Kodenöeschaffenheik.
Im Osnabrückischen ist das Land gebirgig. Von hier ziehen sich
Hügel bis nach Fürstenau. Im Norden unseres Regierungsbezirks
habeu wir östlich von der Ems die kleineren Höhen des Hu mm-
l i n g s. Alles übrige ist Tiefland.
Das Gebirgsland besteht aus zwei schmalen Bergreihen, welche
durch das Thal der Hase und Else voneinander getrennt sind. Der
nördliche Zug heißt Wieheugebirge, der südliche Teuto-
burgerwald. Am Abhang der Berge ist das Land meistens
fruchtbar. Auch am Nord- und Südrand haben wir vor den Bergen
fast überall einen Streifen des besten Ackerbodens.
Das Hügelland und die Tiefebene sind größtenteils wenig
fruchtbar, am meisten noch in den Flnßthälern. Im übrigen finden
wir überall viel Heide und Moor, im Emslande auch kahle Sand-
dünen. Heide giebt es besonders viel im Bentheimschen, Lingenschen,
Meppenschen und aus dem Hümmling. Auch das Wittefeld nördlich
von Osnabrück ist Heide. Die bedeutendsten Moore sind das Bnr-
tanger Moor an der holländischen Grenze, das Aremberger Moor
nördlich und westlich vom Hümmling, das große Moor
nördlich von den Osnabrücker Bergen, die Moore im Bentheimschen
und viele kleinere.
t
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
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Extrahierte Personennamen: Eho
A._Asnciörück
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Holland Oldenburg Hannover Hildesheim Hannover Aurich Emslande Lingenschen Meppenschen Heide Bentheimschen
6 —
Iv. K (Wässerung.
Der Hauptstrom unseres Regierungsbezirks ist die Ems. Sie
kommt aus Westfalen, durchfließt den westlichen Teil unserer Heimat
von Süden nach Norden und verläßt uns bei Papenburg. Dann
fließt sie noch eine kurze Strecke durch den Reg.-Bez. Aurich und
mündet in deu Tollart, eiueu Meerbusen unserer Nordsee. Sie hat
3 Nebenflüsse auf ihrem rechten Ufer: bei Ellbergen nimmt sie die
Ahe auf, bei Meppen die Hase, ihren größten Nebenfluß, und
gleich darauf die Nordradde. Unter den Zuflüssen der Hase
merken wir uns bei Osnabrück die Nette (rechts) und die Düte
(links); bei Haselünne die Mittelradde und Südradde (beide
vou rechts einmündend). Im Osnabrückischen zeigt uns die Karte
ferner die Else und Hunte, welche beide iu die Weser fließen.
Im Südwesten, im Bentheimscheu, fließt eiu größerer Fluß, die
V e ch t e. Dieser kommt aus Westfalen, geht ins Holländische und
mündet in die Zuidersee (sprich Seudersee), eiueu großen Meer-
bnsen der Nordsee. Ein Nebenfluß vou ihr ist die Dinkel,
welche von links bei Neuenhaus mündet. Im Gebiete der Ems und
Vechte haben wir auch viele künstliche Wasserläufe, sogenannte
Kanäle, von denen wir später sprechen wollen.
Große Seeen haben wir in nnserm Lande nicht. An unserer
östlichen Grenze liegt der Dümmer, und iu der Heide und im
Moor giebt es manche kleine Seeen, welche die Bewohner „Meer"
nennen.
V. Atima.
Im Osnabrücker Berglande ist das Klima ziemlich kühl und
feucht, aber nicht ungesund. Die große Feuchtigkeit kommt vom
nahen Meere her, wo viel Wasser verdunstet und sich zu Regen-
wölken sammelt. Diese Wolken treibt uns der Westwind zu, der
bei uns am häufigsten weht. Wenn wir Ostwind haben, ist es
meistens trocken und sonnig und im Winter kalt. ^Ta viel Regen
fällt, scheint die Sonne seltener. Es ist also im Sommer kühler
als anderswo. Aber die Winter find auch weuiger kalt, weil die
Wolken den Frost abhalten.
Jnl Tieflande, besonders im Emsgebiete, giebt es noch mehr
Wolken und Regen, weil auch die großen Moore viel Feuchtig-
fett ausdünsten. Wohl die Hälfte aller Tage sind Regentage. Da
die See noch näher liegt, sind auch die Stürme dort manchmal
sehr stark.
Der Winter ist recht lang. Vom ersten bis zum letzten Froste
sind es oft 5 Monate. Ter Frühling bringt uns viel Regen und
oft auch kalte Tage und Nachtfröste. Im Sommer kommt der
Regen häufig als Gewitter, wenn schwüle Tage vorangegangen
sind. Tie schönste Jahreszeit ist der Herbst. Dann haben wir oft
wochenlang mildes, sonniges Wetter.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
— 10
Vii. Die Kewohner unseres Landes.
1. Abstammung und Sprache.
Unser Regierungsbezirk ist nur spärlich bevölkert. Das kommt
daher, weil so viel Land ganz unfruchtbar ist, und weil wir außer
in Osnabrück mehr Ackerbau als Industrie haben. Wir gehören
zum Stamme der Sachsen, speziell der Westsaleu, deren
Sprache ursprünglich das Plattdeutsche ist. In den Städten,
sowie in den Schulen und Kirchen spricht man jetzt Hochdeutsch. In
früheren Jahrhunderten aber gab es bei uns gar kein Hochdeutsch.
An der holländischen Grenze, besonders im Bentheimer Lande, wird
ein Plattdeutsch gesprochen, welches dem Holländischen ziemlich
ähnlich ist.
2. Trachten und Sitten.
Tie Frauen der Landbevölkerung haben fast überall noch be-
sondere Trachten beibehalten. Hauptsächlich bestehen diese aus Um-
schlagtuch und Kopfbedeckung, einer Art Haube mit Spitzen und
Bändern. Im Osuabrückifcheu sind diese Hauben buntfarbig, oft
mit Gold und Silber bestickt. Im Emslande und im Hümmling
ziehen die Frauen die dunkle, oft die schwarze Farbe vor. Auch
die Männer tragen dort meist einen Anzug aus schwarz-brauner
Leiuwaud, die sie oft selbst gewebt und gefärbt haben. Überall
sind Holzschuhe gebräuchlich, die mau Holscheu oder Holsten nennt.
Manche eigentümliche Sitten und Gebräuche haben sich auf dem
Lande erhalten, besonders bei Hochzeiten, Kindtaufen, Hausrich-
tuugeu u. f. w. Dazu gehören auch das Anzünden von Osterfeuern,
das Schmücken der Häuser mit Pfingstgrün, das Erntefest und der
Erntekranz, das Martins- und Nik'olasfest und manches andere.
Viele von diesen Gebräuchen sind schon uralt. Jetzt aber ver-
schwiudeu sie immer mehr, ebenso wie leider auch die hübschen
Trachten.
3. Religion.
Außer ungefähr anderthalb tausend Juden gehören alle Be-
wohner der christlichen Religion an. Etwa 172 000 davon sind
katholisch, 156 000 protestantisch. Fast ganz protestantisch ist der
Kreis Wittlage; fast ganz katholisch die Kreise Aschendors, Hümm-
ling und Meppen. Im Kreis Iburg sind zwei Drittel katholisch,
in den Kreisen Melle und Stadt Osnabrück sind zwei Drittel pro-
testantisch. Ungefähr gleich stark sind beide Konfessionen im Kreis
Bersenbrück und im Landkreis Osnabrück. Im Kreis Lingen sind
7/8 der Bewohner katholisch, im Kreise Bentheim sind V5 derselben
protestantisch, darunter sehr viele reformiert.
4. Einzelhöfe und Dörfer.
Ter sächsisch-westfälifche Bauer lebt gern für sich aus seinem
Hose. Deshalb giebt es überall zerstreut liegende Einzelhöfe, be-
sonders im Osnabrücker Lande. Eine größere Anzahl von ihnen
ist jedesmal zu einer B a n e r s ch a s t vereinigt. Aber überall finden
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
— 18 —
Ter südwestlichste Teil unseres Regierungsbezirkes ist wieder
ganz eben und weniger fruchtbar als der gebirgige Teil des Osna-
brücker Landes. Der Wanderer trifft oft größere Strecken vou
Sand, Heide und auch Moor. Durchflossen wird dieser Laud-
strich vou der Glane und ihren Zuflüssen. Tieselbe kommt bei
Iburg aus den Bergen und fließt zuerst südlich, dann westlich ins
Westfälische zur Ems. Zu nennen sind hier die Dörfer Glane
und Remsede nahe bei den Bergen, Laer westlich von: Laer-
berge, und Glaudorf 2 Stunden südlich von Iburg. Am Süd-
abhange der Berge erbaut mau jetzt die sogenannte Teutoburger-
wald-Eisenbahn von Ibbenbüren nach Gütersloh, welche unter an-
dern auch die Orte Iburg und Laer berühren wird.
3. Das Wiehengebirge.
Das Wiehengebirge beginnt an der Weser und der Porta
Westfalica. Bei Buer betritt es unser Land und endigt ungefähr
bei Fürstenau. Es ist durchschnittlich 2 Meilen breit und besteht
in der Hauptsache aus einem langen Bergrücken, der von mehreren
Querthälern durchbrochen ist. Tie tiefsten Querthäler sind die
Thäler der Hunte und Hase. Der Nordrand bildet eine ziemlich
gerade Linie. Nur der K a l k r i e s e r Berg östlich von Engter
springt weit in die Ebene vor, ähnlich wie bei Rothenfelde der
Laerberg. Auch durch das Wiehengebirge gehen 2 Bahnen: die
eine, von Osnabrück nach Oldenburg, hat das breite, be-
queme Hasethal als Weg gewählt; die andere, von Osna-
brück nach Bremen, geht bei Osterkappeln durchs Gebirge;
teilweise hat man ihr einen Hohlweg durch die Berge
schlagen müssen. Zahlreiche Chausseen führen durch odtr über die
Berge. Das gauze Gebirge trägt schönen Land- und Nadelwald;
es hat auch ebeuso fruchtbare Äcker im Innern und am Fuße wie
der Teutoburgerwald. Am nördlichen Rande, in der Ebene, reiht
sich eine Ortschaft an die andere. Wir wollen von Westen anfangend
nur nennen: Bramsche, Engter, Venne, Wehrendorf,
Bad Essen, W i t t l a g e, Rabber, Brockhausen, W i m -
mer, Lintorf. Zwischen diesen Orten liegen überall einzelne
Bauernhöfe. In einiger Entfernung von den Bergen wird aber das
Land unfruchtbar und deshalb weniger bevölkert. Tort liegt das
„große Moor" an der oldenburgischen Greuze, dessen branne
Fläche wir schon von den Osterkappeler Bergen aus sehen können.
Westlich davon merken wir uns den Flecken Vörden. Nicht weit
von Vörden liegen die aus Sand und Geröll bestehenden Da m m e r
Berge, die schon fast ganz zu Oldenburg gehören. Ostlich vom
„großen Moor" liegt uicht weir von der Grenze Hunteburg
am linken Ufer der Hunte, die hier von links einen kleinen Zufluß,
die Elze, aufnimmt, welcher aus den Kalkrieser Bergen kommt.
Tie Hunte fließt durch den Dümmer, den ^größten See
unserer Provinz, welcher 1 Stunde breit und 1v2 Stunden lang
ist, aber keine große Tiefe hat. Er bildet eine knrze Sirecke auch
die Grenze. Moore umgeben ihn von allen Seiten. An den seichten
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Stellen nahe am Ufer wächst viel Schilf, in dem Wildenten und
andere Wasservögel leben. Südlich von Vörden liegt das Witte-
feld, südwestlich von Hunteburg das Kerlsfeld. Beide sind
berühmt wegen der vielen Sagen, Hünengräber und alten Be-
festigungen. Da man hier auch viele römische Münzen und Waffen
gefunden hat, so glaubt man, daß hier die alten Germanen viele
Kämpfe mit den Römern gehabt habeu. Vielleicht kamen die Römer
von der unteren Weser und wollten durch das Osnabrücker Land
zurück zum Rhein. In dieser Gegend und näher bei den Bergen
giebt es viele Herrensitze, welche nach westfälischem Brauch „Haus"
genannt werden, z. B. Haus B a r e n a n, südlich vom großen
Moor, in dessen Nähe besonders viele römische Gegenstände ge-
fuudeu worden find.
Ebenfalls unweit der Hunte, an ihrem rechten Ufer, aber näher
bei den Bergen, liegt Bohmte. Dieses Dorf ist eine Station an
der Osnabrück—bremer Bahn. Außerdem geht von hier eine neu-
gebaute Kreisbahn über Efsen, Wittlage und Lintorf nach Holz-
häufen im Wiehengebirge. Hier trifft sie die Bahn, welche von
Bünde nach Lübbecke führt.
4. Das Hügelland und Flußthal zwischen beiden Gebirgen.
Mitten zwischen den beiden Gebirgen liegt ein tiefes Thal,
welches von einem merkwürdigen Doppelflusse durchströmt wird.
Dieser entspringt im Teutoburgerwald, südlich von Welling-
holz hausen. Zuerst fließt er nordwärts. Nicht weit von dem
Dorfe Gesmold teilt er sich in 2 Teile. Der kleinere Teil heißt
Elfe: er fließt nach Osten hin und ergießt sich bei Löhne in die
Werre, welche in die Weser mündet. Der größere ist die Hase,
welche westwärts fließt und schließlich in die Ems mündet. Der-
selbe Nebenfluß gehört also zu zwei verschiedenen Strömen. Eine
solche Gabelung oder Bifurkatiou ist sehr selten. Die Hafe fließt
nach Westen durch Osnabrück. Bald hinter dieser Stadt biegt sie
nach Norden um und bildet hier auch eiue kurze Strecke die
Greuze zwischen nnserm Regierungsbezirk, und der Provinz West-
faleu. Bei Bramsche verläßt sie die Berge und tritt in die Ebene
ein. In diesem Flußthal geht die Bahn von Osnabrück über
Löhne und Minden nach Hannover. Eine wichtige Station der-
selben in uuserm Regierungsbezirk ist Melle an der Else, ein
freundliches Städtchen mit 2 Kirchen, welches viele Fabriken, fowie
ein Solbad hat.
Von dem Flnßthale bis zu dem Hauptzuge des Teutoburger-
Waldes ist das ganze Land hügelig und bergig. An der Ostgrenze
reichen die Riemsloher Höhen bis nahe an die Else; in der
Mitte des Landes springen die Berge von Holte und Bissen-
dorf weit nach Norden vor; ebenso bei Osnabrück der Härder-
b e r g und Schölerberg.
Das Land ist fast immer fruchtbar. Daher ist es mit großen
und kleinen Ortschaften übersäet, und zwischen ihnen erblickt der
Wanderer auf Schritt und Tritt die dunklen Strohdächer oder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
— 21 —
Vom Wiehengebirge ziehen sich ebenfalls Berge und Hügel
südwärts bis nahe an den Fluß heran. Unter ihnen merken wir
uns nördlich von Melle die Berge von der D i e t r i ch s b u r g bis
Schledehausen, sowie bei Osnabrück den Schinkelberg,
Hasterberg und P i e s b e r g. Auch in diesem Hügellande haben
wir fast überall fruchtbare Ländereien und viele Laub- und Nadel-
Wälder. Deshalb finden sich auch in den Senkungen des Gebirges
überall Einzelhöfe und geschlossene Ortschaften, unter ihnen sehr
bekannte. Da ist zuerst mitteu zwischen Osnabrück und Bramsche
Wallenhorst. Hier bewundern wir die neue Kirche mit ihrem
weit sichtbaren, schlanken Turm. Nicht weit davon, ans der andern
Seite der Chaussee, liegt die alte Kirche, ein uraltes, kleines Gottes-
haus. Von ihr wird gesagt, es sei die älteste Kirche ringsum,
von Karl dem Großen gegründet. Statt eines Hahnes sieht man
auf der Turmspitze ein Huhn. Das soll angeblich bedeuten, daß
vou dieser Kirche die übrigen im Lande gleichsam ausgebrütet
seien. Südöstlich von Wallenhorst, 2 Stunden von Osnabrück, liegt
an der Ruller Flut Dorf und Kloster Rulle, ein seit Jahrhuu-
derten berühmter Wallfahrtsort. Die Kirche besteht eigentlich ans
zwei aneinandergebanten Kirchen. Nicht weit von diesem Orte
liegt auf dem Esch ein Hünengrab, die H e l m i ch st e i n e. Die
Sage erzählt, daß darunter Wittekinds Gemahlin Gewa begraben
liege. In der Nähe sind auch die geringen Reste einer sogenannten
Wittekiudsburg auf der Höhe nahe am Mühlenbach fichlbar.
Tie vielen Wittekindsburgen im Wiehengebirge haben meist nichts
nlit Wittekind und den Sachsen zu thnn. Fast am Rande des
Gebirges liegt 3 Stunden nordöstlich von Osnabrück Osterkap-
peln mit schöner Umgebung und weiter Fernsicht in die Ebene
Von dem Aussichtsturme aus. Zwischen beiden Orten in der Mitte
schaut aus dem Grün Belm mit seinen zwei Kirchen. In der
uralten katholischen Kirche soll wiederum Gewa begraben und
Wittekind selbst getauft worden sein. Es giebt viele Orte, von
welchen dasselbe gesagt wird; in Wirklichkeit ist Wittekind aber
in der französischen Stadt Attigny (sprich Attinji) getauft worden.
Andere Orte am Südabhang des Wiehengebirges sind weiter
ostwärts: Schledehausen mit der Schelenbnrg und einem
neuen, schönen Sanatorium (Heilanstalt sür schwächliche Leute);
hannoversch Oldendorf, in dessen Nähe das schöne Gut
Ostenwalde und auf waldiger Höhe die Dietrichsburg
liegen; Buer, mitten zwischen schönen Bergen und Wäldern,
nicht weit von der Huntequelle.
Ii. Das (Aeliet der Hase im Tieftand.
1. Von Bramsche bis Quakenbrück.
Bei Bramsche verläßt die Hase das Wiehengebirge und tritt
in das Tiefland ein. Ihre nördliche Richtung behält sie bei bis
Quakenbrück. Auf dieser ganzen Strecke sind ihre Ufer fast immer
fruchtbar. Mehrmals teilt sie sich in verschiedene Arme, die aber
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Osnabrück Karl_dem_Großen Karl Osnabrück Osnabrück
Anpflanzen von Tannen und Birken. Das ist zum Teil schon
geschehen, au vielen Stellen aber sieht man noch den bloßen Sand.
Wegen des nahen Moores liegen die Dörfer gewöhnlich auf dem
hoheu Sande hart am Flusse oder iu seiner Nähe. Nördlich vou
Meppen ist das Land am Flußufer teilweise fruchtbarer und die
Schiffahrt auf der tieferen Ems leichter. Deshalb werden hier
die Dörfer etwas zahlreicher.
An N e b e n f l ü s s e u sind nur wenige zu nennen, da manche
unter ihnen nur unbedeutende Bäche sind. Südlich von Lingen, bei
dem Dorfe E l l b e r g e n , kommt von rechts die Ahe oder A a. Sie
entspringt im nördlichen Westfalen nicht weit von Tecklenburg und
besteht aus mehreren -kleineren Flüssen, die alle wiederum Ahe oder
Aue heißen (Hopster Ahe, Jbbenbürener Ahe u. s. w.).
Ahe, Aa, Aue oder Ohe bedeutet uichts anderes als Wasser. Daher
heißen auch so viele Flüsse und Bäche in Deutschland so. Bei
Meppen erhält die Ems vou rechts ihren größten Nebenfluß, die
H a f e. Gleich darauf fließt rechts wieder ein Flüßchen in die Ems,
welches die Nordrad de geuauut wird. Sie kommt vom Hümm-
ling und ist lange Zeit durch Moor geflossen. Deshalb ist ihr
Wasser braun wie Torf.
Die Kanäle sind seit einigen .Jahrzehnten im Gebiere
der Ems sehr vermehrt worden. Der wichtigste unter ihnen
ist der D o r t m un d — Ems h äf en-Kan al. Dieser bildet
eine billige Wasserstraße von dem Meere bei Emden nach
dem westfälischen Kohlen- und Eifeugebiete vou Dortmund und
Umgegend. Auf ihm werde» z. B. vou Dortmund Kohlen nach
den Städten an der Nordfee gebracht. Auch kommen darauf Eisen
und Baumwolle vou England uach Westfalen. Seit 1898 ist dieser
wichtige Kanal fertig. Er fängt bei Dortmund an, geht über
Münster und Rheine, bleibt immer rechts uahe am Flusse und
mündet bei Meppen in die Hase und Ems. Von da ab fahren
die Schiffe auf der Ems weiter, deren Fahrwasser man, wo es
nötig war, verbessert hat. Die Breite des Kanals beträgt 30 Meter;
in der Mitte ist er 2v2—3 Meter tief. Da das Land sich allmählich
senkt, mußten von Zeit zu Zeit Schleusen gebaut werden, um
die Schiffe heben oder senken zu können. Das geschieht folgender-
Man baut in den Kanal 2 Wände, so daß zwischen ihnen eine
Kammer entsteht, die so lang ist wie ein Schiff. Oben im Kanal
steht das Wasser höher als unten. Die Kammer hat liuks eiue
Thür (ll) und eine zweite rechts (r r). Öffnet man die Thür l l,
so fließt von oben so viel Wasser hinein, bis es ebenso hoch
steht wie oben. Öffnet man die Thür r r, so fließt das Wasser
nach unten ab. Wenn nun ein Schiff von oben kommt, so öffnet
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Meppen Lingen Westfalen Tecklenburg Deutschland Emden Dortmund Dortmund Nordfee England Westfalen Dortmund Rheine Meppen
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Stadt vorbei. Seit längerer Zeit aber hat sie sich weiter westlich
ein neues Bette gesucht. Von Norden, Süden und Osten kommen
hier Straßen zusammen, die dann nach Westen als eine einzige
Straße weiter nach Holland gehen. Nur hier konnte diese Straße
gebanr werden, weil weiter im Norden die Moore überall hinderteu.
Früher war Lütgen Festung. Sein Gymnasium war vor 81 Jahren
uoch eine Universität. Tie Stadt hat 3 Kirchen, darunter eine
katholische.
Nördlich von Lingen ist die Gegend wenig bevölkert. Weite
Heidestrecken, zum Teil mit jungen Tannenwäldern, bedecken rings-
um das Land. M eppeu, an Ems, Hase, Kanal und 2 Bahnen
gelegen, ist um ein Kirchlein und Kloster entstanden, die schon
vor 1100 Jahren existierten. Der Ort war immer wichtig, weil
die Leute, welche südwärts oder nordwärts wollten, hier am be-
qnemsten über die Hase kommen konnten. Als die Ems noch nicht
so versandet war, kamen sogar Seeschiffe nach Meppen, und es
gab dort viele reiche Kaufleute. Tie Stadt gehörte auch zum
Hansabunde. Ties war (13.—16. Jahrh.) ein Verein von Städten,
welche ihren Handel sichern wollten dadurch, daß sie sich gegenseitig
beistanden, wenn sie von Feinden angegriffen wurden, oder wenn
die vielen Straßenräuber ihre Frachtwagen auf den Landstraßen
überfielen. Meppen hat 3 Kirchen, darunter eine evangelische, ein
Gymnasium und eine Ackerbauschule. Tas Rathaus ist schon 500
Jahre alt. Ihm gegenüber steht das Windhorstdenkmal. Am be-
kanntesten ist aber die Stadt jetzt durch den nahen Schießplatz.
Riesengeschlitz auf dem Schießplätze.
In Westfalen, bei der Stadt Essen, giebt es eine Fabrik, so
groß wie eine Stadt. Auch Eisen- und Kohlenbergwerke gehören
dazu. 25 000 Arbeiter werden darin beschäftigt. Ter Herr dieser
Fabrik heißt Krupp. Hier werden alle Kanonen für unser Heer
und unsere Kriegsflotte gemacht. Darunter befiudeu sich Riesen-
geschütze, deren Geschosse so groß sind wie ein Schulknabe. Die
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Krupp
Extrahierte Ortsnamen: Holland Lingen Meppen Meppen Westfalen
— 28 —
abgelagert worden. Infolgedessen ist an den Ufern des Flusses
der Boden sehr fruchtbar. Es ist der sogenannte Marschboden.
Ganz nahe an unserer nördlichen Grenze liegt Papenburg,
unsere blühendste Fehnkolonie. Tie Stadt beginnt an der Bahu und
erstreckt sich wohl 2 Stunden weit ins Moor hinein. Die Häuser
siud zu beideu Seiten des Kanals erbaut; sie sind sast alle von
einem hübschen Garten umgeben. Von dem Hauptkanal gehen
Seitenkanäle ab, die gleichfalls mit Häusern besetzt sind. Von Zeit
zu Zeit führt eine Brücke von der einen Häuserreihe zur andern.
Dieselbe kann aufgezogen werden (Zugbrücke), um Schiffe durch-
zulassen. Der Stadtteil an der Bahn heißt Untenende; er hat
eine katholische und eine evangelische Kirche. Hier liegen auch die Fa-
brikeu und Handelsgeschäfte, die Holzlager mit norwegischen, schwe-
dischen n. s. w. Hölzern, die Werften, wo Segelschiffe und auch
Dampser gebaut werden. Das andere Ende der Stadt heißt Oben-
ende. Auch hier ist eine katholische Kirche. Außer einem Realpro-
gymnasinm hat Papenburg eiue Navigationsschule für diejenigen,
welche Schiffer und Steuerleute auf der See werden wollen. Die
Stadt ist 250 Jahre alt.
Iv. Der Hümmling.
In dem Winkel nördlich von der Hase und östlich von der
Ems zeigt uns die Karte eine Hügellandschaft, die durch Moor vou
deu beiden Flüssen getrennt ist. Das ist der Hümmling. Drei Flüsse,
die Nord- Mittel- und Südradde, teilen ihn in schmale Streifen.
Er ist rings von Moor umgeben, welches im Norden besonders
stark ist. Aber auch längs der Flüsse zieht es sich tief in den
Hümmling hinein. Die Höhen sind oft unfruchtbar und zeigen
Saud und Heide. An den Abhängen liegen Äcker bis an das Moor
der Flüsse. Die Dörfer dagegen sind auf den trockenen .Höhen
gebaut. Am fruchtbarsten ist der Hümmling bei Sögel. Nördlich
davon, nahe bei dem Dorfe Werpeloh, liegt der höchste Punkt
des Hümmlings, der W i n d b e r g (60 m). Früher gab es hier über-
all große Waldungen, deren Reste noch jetzt tief im Moore stecken.
Beim Torfstechen stößt der Bauer oft zu feinem Ärger auf Baum-
wurzeln und abgebrochene Stämme, welche ihn bei feiner Arbeit
sehr stören. Der Kreissitz Sögel ist ein sehr freundlicher Ort, iu
dessen Nähe Clemenswert liegt. Es ist dies ein altes Jagdschloß,
bestehend aus einem Hauptgebäude und 8 anderen kreisförmig um
dasselbe liegenden Häuschen für die Gäste und die Dienerschaft. Die
früheren Herren des Landes, die Fürstbischöfe von Münster, haben es
bauen lasseu. Jetzt gehört es dem Herzoge von Aremberg. Ter
Hümmling hat noch manche ziemlich gut erhaltene Hünengräber-
Eines der schönsten und besterhaltenen liegt zwischen Lorup und
Werlte östlich von der Chaussee am Rande des Moores. Andere
finden sich bei Sögel und bei B ö r g e r. Nördlich vou diesem
Orte, am Rande des Hümmlings, liegt der merkwürdige Bör-
g e r w a l d. Es ist dies der Rest alter Wälder, der fast nur aus
den Stümpfen dicker alter Buchen und Eichen besteht, aus denen
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seinen schmalen auf- und absteigenden Gassen. Tie Burg ist wohl
erhalteu und einen Teil des Jahres von dem Fürsten von Beut-
heim bewohnt. Es ist die größte Burg unserer Provinz. Von dem
viereckigen Turme hat man eine herrliche Aussicht uach alleu
Seiten. Tie ältesten Teile der Burg sind wohl schon 800 Jahre
alt. Östlich von Bentheim sind im Berge bedeutende Sandstein-
brüche, deren Steine viel nach Holland verkauft werdeu. Die
Bentheimer Berge sind die letzten Berge nach Westen hin. Sie ziehen
sich bis nach dem Flecken Gildehaus, der letzten deutschen Eisen-
bahnstation an der holländischen Bahn.
Tie übrigen Ortschaften lernen wir durch eiue Wanderung
am Ufer der Vechte entlang kennen. Nach der gewerbreichen Stadt
Schüttorf ist Nordhorn der nächste bedeutende Ort. Es ist eine
Stadt mit einer reformierten und einer katholischen Kirche, sowie mit
mehreren Fabriken. Sie liegt unweit der holländischen Grenze am
Süd—nord-Kanal, an der Vechte und an der Bahn Bentheim—
Neuenhaus. Südlich von ihr geht auch der Ems—vechte-Kanal
durch die Vechte ins Holländische, wo er sich bei Almelo an andere
Kanäle anschließt. Sehenswert ist nahe bei Nordhorn das ehemalige
Augustinerkloster Frenswegen. An der Dinkel liegt kurz vor
ihrem Einflüsse in die Vechte die freundliche, stille Stadt Neuen-
h a u s. Sie hat eine katholische und eine reformierte Kirche und
treibt Ackerbau und Viehzucht, aber ebenso wie Nordhorn auch
etwas Schiffahrt, da der Fluß bis hier schiffbar ist. Von Neuen-
Haus führt westwärts eine Chaussee nach dem Torfe Uelsen
und ostwärts eine andere über das in fruchtbarer Gegend liegende
Veldhausen nach Stift und Torf Wietmarschen. Tie
Vechte weiter abwärts wandernd gelangt man von Hos zu Hof
schließlich nach dem Torfe Emblichheim, dem einzigen und
letzten größeren Orte in diesem einsamen Winkel unserer Heimat.
Vi. Einige Sagen aus dem Oonaörückischen.
Wieck und Karl Manq.
Es waren einst 2 mächtige Könige: Wittekind und Earolus
Magnus. Wittekind, auch König Wieck geuaunt, war noch ein
Heide und regierte in nnserm Lande. Earolus Magnus war
König der Franken und eiu eifriger Christ. Ter ließ dem Wieck
-sagen, er solle seine Götter abschwören. Wieck aber antwortete:
-,',Slau mt- de Dünner, wenn ick bat do!" Ta zog Karl aus und
wollte den Wieck zwingen.
Das Kerlsfcld und die Karlssteine.
Da zog Wieck dem Könige entgegen und stritt mit ihm. Karl
aber behauptete das Schlachtseld siegreich. Es heißt seitdem das
Kerlsfeld. Wittekind wollte sich aber noch nicht ergeben und^sam-
Titelte sein Heer von neuem. Karl war in den Hon bei Osna-
brück gezogen, um dort die heidnischen Opfersteine zu zerstören. Aber
die Steine widerstanden dem Eisen und dem Feuer. Karl ver-
zweifelte zuletzt an dem Gelingen und wollte vou dem Versuche
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Extrahierte Personennamen: Karl_Manq Karl Earolus
Magnus Magnus König_Wieck Earolus_Magnus Magnus Wieck Karl Karl Wieck Karl Karl Karl Karl_ver- Karl